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    Der Haß gegen Deutschland ist Europas Fundament der Nachkriegszeit... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.11.04 01:48:24 von
    neuester Beitrag 14.11.04 13:19:11 von
    Beiträge: 6
    ID: 925.586
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      schrieb am 14.11.04 01:48:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      sagte Peter Esterhazy, :eek: Friedensnobelpreisträger des deutschen Buchhandels 2004 anläßlich seiner Dankesrede

      Der Herr Esterhazy hat zu seiner Preisverleihung eine bemerkenswerte Rede gehalten, die man im Wortlaut der Tagespresse entnehmen kann.
      Er sagt aufschlußreiche Dinge, die man in dieser interessanten Form wohl nur noch von Ausländern zu hören bekommt:

      "Das deutsche Selbstmitleid ist differenzierter als das ungarische, es steckt mehr Arbeit dahinter, und die verbietet zum Beispiel über sich selbst in einer nationalistischen oder rassistischen Sprache zu reden.
      Kein Wunder, daß es für Vergangenheitsbewältigung im Ungarischen kein Wort gibt. Das Wort fehlt, weil die Tätigkeit fehlt, die Wörterbücher empfehlen umschreibende Begriffe.
      Die eigenen Missetaten durch die deutschen Missetaten zu verdecken ist ein europäische Gewohnheit.
      Der Haß gegen die Deutschen ist Europas Fundament in der Nachkriegszeit."

      Hat er Recht?
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      schrieb am 14.11.04 02:13:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nein!

      Wir Deutschen werden in Europa definitiv nicht gehasst! Naja, vielleicht von ein paar Holländern - aber was solls :D

      Wir sind die Einzigen, die die Deutschne hassen. Ohne unseren Selbsthass hätten wirs bedeutend leichter:cool:
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      schrieb am 14.11.04 02:51:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      kniebeisser

      Diesen Selbsthass zu lernen und perfektionieren ist ja auch nicht so einfach. Andere Nationen wollen sich diesen Stress nicht antun :laugh:

      Wir haben aber auch gute (Gehirn-)Leermeister an der Regierung, die uns immer wieder darauf hinweisen, wie wir zu denken (am besten nicht), reden (am besten nur idealistischen Unsinn) und fühlen (gut) haben :p

      derwelsche
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      schrieb am 14.11.04 11:51:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Péter Esterházy
      Ungarn

      Gast des ilb 2001

      Péter Esterházy wurde 1950 in Budapest, Ungarn, geboren. Er enstammt einer der ältesten und bis zu ihrer Enteignung 1948 auch vermögendsten ungarischen Adelsfamilien. Während sein Großvater noch Großgrundbesitzer und 1917/18 Ministerpräsident gewesen war, wuchs Esterházy in ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen, abgelegenen Dorf auf, in das seine Familie nach der Machtergreifung der Kommunisten deportiert worden war. Nach seiner Gymnasialzeit bei den Budapester Piaristen studierte er 1969 bis 1974 Mathematik und war anschließend vier Jahre lang als Systemorganisator am Institut für Datenverarbeitung im Ministerium für Hütten- und Maschinenbauindustrie beschäftigt. 1978 ließ sich Esterházy als freiberuflicher Schriftsteller nieder und folgte damit einem Entschluß, den er der eigenen Aussage nach bereits mit 17 Jahren gefaßt hatte. Er hat seither neben Romanen und Erzäh-lungen, die in zwölf Sprachen übersetzt wurden, auch Dramen und Essays veröffentlicht.

      1980 führte ihn ein Stipendium des DAAD nach West-Berlin. Als Fellow des Wissenschafts-kollegs Berlin verbrachte er 1996/97 nochmals längere Zeit in Deutschland. 1996 erhielt Esterházy mit dem Kossuth-Preis die höchste künstlerische Auszeichnung seines Landes. Zusammen mit Imre Kertész und Péter Nádas wird er 2001 als »Dichter zu Gast« an den Salzburger Festspielen teilnehmen.

      Péter Esterházy gilt als herausragender Vertreter der ungarischen Postmoderne. Sein Erzäh-len steht von Beginn an im Konfrontationskurs zu den Vorgaben des sozialistischen Realis-mus, aber auch zu den traditionellen Gesetzen der Epik, die sich an den Parametern Raum, Zeit, Handlung und Charakter orientieren. »Das Wort hat keine Bedeutung, es gibt nur Wort-gebrauch.« Von dieser Haltung des Autors zeugen sowohl sein erster Roman »Termetési-regény« (»Produktionsroman«) von 1979 als auch der über 700 Seiten starke Prosazyklus »Bevezetés a szérpirodalomba« (»Einführung in die schöne Literatur«) von 1986, aus dem bislang nur Einzeltitel, die im Original zwischen 1978 und 1984 veröffentlicht wurden, in deutscher Übersetzung vorliegen. Anspielungen, Zitate – oftmals unmarkiert –, Textwiederholungen, Auflösungen und Vervielfachung von Erzählerfiguren sowie das Spiel mit tradierten Formen, autobiographischen und historischen Versatzstücken gehören zum variantenreichen Inventar der Esterházyschen Prosa. An die Stelle von Wirklichkeitsabbildung tritt die unendliche Variation von Sprachwerdung und -gestaltung, von Texten, die darstellen, »wie sie sich selbst schreiben«. Seit der politischen Wende 1989/90 bedient sich Esterházy vermehrt der publizistischen Form und wendet sich dabei politischen und kulturellen Fragen Mitteleuropas zu. Auch hier, so Miklós Györffy, spricht er »seine eigene Sprache, die in ihrer Integrität und Originalität eine geistvolle, elegante Kritik an der Lüge und Leere aller gängigen öffentlichen Diskurse der Kádár-Zeit und der darauffolgenden Machtkämpfe darstellt.«
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      schrieb am 14.11.04 11:54:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Esterházy bekommt Friedenspreis des Buchhandels


      Péter Esterházy bei seiner Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

      Frankfurt/Main (dpa) - Der ungarische Schriftsteller Péter Esterházy hat seine Landsleute zur Vergangenheitsbewältigung aufgefordert. Am Sonntag hatte er den Friedenspreises des Deutschen Buchhandels verliehen bekommen.

      Er sagte, es sei kein Zufall, dass es für Vergangenheitsbewältigung im Ungarischen kein Wort gebe. «Das Wort fehlt, weil die Tätigkeit fehlt», kritisierte der im Kommunismus aufgewachsene Autor in Frankfurt. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte sei jedoch eine «europäische Pflichtarbeit».

      Die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung, die zum 55. Mal beim Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche verliehen wurde, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Kulturpreise. Der 54-jährige Esterházy wurde für die literarische Begleitung des Wandels in Osteuropa ausgezeichnet. Unter den rund 700 Gästen waren neben Bundesministern auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), Bundespräsident Horst Köhler sowie Altbundespräsident Richard von Weizsäcker.

      Deutschland ist nach Ansicht von Esterházy bei der «Nationalerinnerung» viel weiter: «Sie nennt die eigene Verantwortung beim Namen.» Die anderen europäischen Nationen hätten es sich dagegen angewöhnt, die eigenen Missetaten durch die deutschen Untaten zu verdecken. «Der Hass gegen die Deutschen ist Europas Fundament in der Nachkriegszeit.»

      Da Ungarn und andere Länder sich nicht ihrer Vergangenheit stellten, sei es auch den Deutschen verwehrt, die noch fehlenden Fragen zu stellen. «Eine gesamteuropäische Übereinstimmung unseres Wissens über uns selbst als Mörder und Opfer ist noch nicht entstanden», sagte Esterházy, der aus einer Adelsfamilie stammt, deren Wurzeln auf das 12. Jahrhundert zurückreichen. Seine Vorfahren bestimmten als Politiker, Militärs und Kulturförderer den Weg Ungarns mit. Sein Großvater war Anfang des vergangenen Jahrhunderts Ministerpräsident.

      In seiner großteils witzig-satirisch angelegten Rede führte der ungarische Autor mehrfach auch das Wort «Keule» ein. Damit spielte er auf die umstrittene Rede Martin Walsers an, der im Jahr 1998 bei der Entgegennahme des Friedenspreises die Instrumentalisierung von Auschwitz und des Holocaust als «Moralkeule» kritisiert hatte. Esterházy bezeichnete in seiner Replik auf Walser, ohne den deutschen Schriftsteller beim Namen zu nennen, das Bedürfnis nach Normalität als «hysterisch». Wer auf «Mitgefühl und das persönliche Erleiden» baue, müsse sich nicht als Opfer von «Moralkeulen» sehen, die andere schwingen.

      Literatur dürfe sich nicht benutzen lassen und könne auch nicht als «Friedensstifter» fungieren, betonte der ungarische Autor, der es in seiner Rede ablehnte, sich zu aktuellen politischen Fragen zu äußern. «Seit Ewigkeiten bewundere ich Amerika und bin gegen den Krieg im Irak», sagte er knapp und forderte zugleich mehr Rechte für die ungarische Minderheit in der zu Serbien-Montenegro gehörenden Provinz Vojvodina.

      Der Herausgeber der Wochenzeitung «Die Zeit» und frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann würdigte in seiner Laudatio Esterházy als «schrecklichen Unruhestifter» und «Sprengmeister aller Vergangenheitsformen. «Ihr komödiantische Ruhelosigkeit irritiert den Leser», sagte Naumann und betonte, dass Esterházy gegen jede Form des falschen Friedens sei. «Ein Friedensstifter sind sie nicht.»

      Esterházy zählt zur postmodernen Generation der ungarischen Literatur. Wie wenige andere Autoren hat Esterházy schon vor dem politischen Umbruch in Osteuropa mit Witz und Ironie die Absurditäten des sozialistischen Alltags geschildert. Als sein Hauptwerk gilt «Harmonia Caelestis», in dem er seine Familiengeschichte beschreibt. Dazu legte er inzwischen eine «verbesserte Ausgabe» vor, als er im Jahr 2000 erfuhr, dass sein Vater jahrzehntelang Spitzel des ungarischen Geheimdienstes war. Esterházys Familie wurde 1948 nach der Machtergreifung der Kommunisten enteignet und deportiert

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      schrieb am 14.11.04 13:19:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      Liegt zwar nicht in Europa...:laugh::laugh:
      Aber da ich letzlich mehrere Monate in den USA verbracht habe, war ich doch sehr ueberascht wie positiv Amerikaner auf Deutsche und Deutschland reagieren. Ok die Franzosen moegen die nicht, aber das kann ja auch verbinden :laugh:


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