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    Nebensächlichlichliches - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.04.05 01:53:43 von
    neuester Beitrag 25.04.05 22:22:53 von
    Beiträge: 5
    ID: 974.038
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      schrieb am 12.04.05 01:53:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Geschichte von der Angst
      Angst regiert die Welt

      Entgegen dem generellen Grundsatz, dass Geld die Welt regiert, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass alleine Angst der Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Aktionen der Menschheit ist.

      Mag es im Buch Per Anhalter durch die Galaxis noch als Antwort auf alle Fragen 42 geheißen haben, so bin ich der Meinung, dass Angst die eigentliche Antwort ist.

      Man sah es aktuellerweise am Besuch des amerikanischen Präsidenten in Mainz. Kanaldeckel wurden verschweißt, Mülleimer abgehängt, die Bewohner mussten ihre Autos weit weg abstellen, niemand durfte auf dem Balkon stehen.
      Ich frage mich, wieso haben die Amerikaner solch eine Angst um ihren Präsidenten? Weil er vielleicht Dreck am Stecken hat und um sein Leben fürchten muss? Weil er weiß, dass er einigen Leuten aber ganz anständig auf die Füße getreten ist? Also auch Grund hat, sich zu fürchten? „Die Sicherheit des Staatsgastes geht vor“ wird es bestimmt allenthalben heißen. Ich frage mich, ob solch Sicherheitsvorkehrungen auch für andere Staatsgäste in unserm Land, respektive unsere Politiker im Ausland getroffen werden?

      Überall regiert die Angst
      Schauen wir uns doch mal um. Angst ist das ideale Werkzeug, seine Forderungen durchzudrücken. Es fängt im Kleinen an. Sonderangebote, beispielsweise, die nur eine bestimmte Zeit gelten. Schon kommt die Angst auf, dass man, wenn man nicht sofort zugreift, ins Hintertreffen gerät, etwas verpasst. Dasselbe gilt für Limited Editions, die meist sogar teurer als das Standardprodukt sind. Auch bei neuen Produkten wird diese Angst bewusst eingesetzt, um die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. Denn nur wer das neue Produkt, und nicht den Vorgänger, besitzt, ist up-to-date und hat Mitspracherecht. Der Besitzer des Vorgängerprodukts erntet nur mitleidige Blicke. Gerade im Mobiltelefonmarkt ist das verbreitet, aber auch im Automobilbereich.

      Dann der Versicherungssektor. Gegen jede mögliche und unmögliche Gefahr gibt es Versicherungen. Manche Gefahren werden geradezu erst erfunden, um sofort eine Versicherung dafür anbieten zu können. Hier wird mit der Angst des Menschen vor unvorhersehbaren Ereignissen gewirtschaftet. In diesen Sektor fallen auch Sicherheitssysteme, denn in unserer ach so kriminellen Welt (es gibt kriminellere Gebiete auf der Welt) ist es immens wichtig, Videoüberwachung, Bewegungsmelder, Alarmanlagen und Fenstergitter zu haben.

      Selbst in der Medizin arbeitet man mit der Angst der Menschen, um gerade der Pharmaindustrie einen Nährboden für immer neue Medikamente zu bereiten. Die Kostenexplosion und Steigerung der Krankenkassenbeiträge lässt grüßen!

      Politik. Wer kennt sie nicht? Angst ist hier ein Hauptstilmittel, Wähler zu gewinnen. Nicht der Inhalt der eigenen Wahlversprechen ist wichtig (er wird meist auch nicht eingehalten), lediglich die Angstmache vor den Konsequenzen, wählte man „die Anderen“, zählt. Es wird mit Zahlen jongliert und der Wähler verunsichert (= Angst induziert, da er nichts mehr blickt), einzig und alleine das Ziel verfolgend, als Fachmann dazustehen, der alles versteht, und darum gewählt werden zu müssen.

      Arbeitsmarkt. Hier herrscht schon lange Angst. Angst um den eigenen Arbeitsplatz. Genutzt vom Arbeitgeber, der die besseren Konditionen für sich herausschlagen will. Wer nicht kuscht, verliert seinen Job. Es wird inzwischen nicht mehr um höhere Löhne gekämpft, nein, Arbeitsplatzgarantie ist das Schlagwort. Man schleppt sich selbst im Krankheitsfall noch in die Firma, aus Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Dass man damit seinen Kollegen etwas von den ansteckenden Keimen abgibt, ist hierbei zweitrangig. Und kommt es dann zur Arbeitslosigkeit, schlägt der nächste Fear Factor zu: Kriegt man wieder einen Job, bevor man durch Hartz IV in die Armut gebombt wird? Oder sollte man bereits ein wenig Geld für den nächsten Job zurücklegen?

      Wenn nichts auf der Welt Bestand hat, so sind die Machtausübung durch Angst und die menschliche Dummheit zwei konstante, unumstößliche Faktoren.
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 09:26:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vorwort

      Die Angst vor Haien beschäftigt die Menschheit schon seit langem. Alle versuchen sie zu bekämpfen, damit man endlich wieder ohne Angst schwimmen gehen kann - wo man will, wann man will.
      Niemand aber fragt komischerweise, woher die Angst tatsächlich kommt und wenn doch, dann geben sich diese wenigen Nachfrager mit einer Antwort, wie etwa "Die Medien haben die Angst verursacht", zufrieden. Die Angst vor Haien ist aber nur eine Art, wie sich Angst äußert. Wir haben Angst vor allen möglichen Dingen. Was aber ist Angst? Wie entsteht sie?
      Der Versuch einer Antwort...

      Die Evolution der Angst

      Angst haben wir vor Dingen oder Personen, die gefährlich sind und/oder die wir nicht kennen. Der natürliche Grund, weshalb es so etwas wie Angst überhaupt gibt, mag der sein zu überleben. Angst gibt einem eine gewisse Vorsicht vor Unbekanntem mit, die es einem erlaubt nicht blindlings in jedes Verderben zu laufen. Angst mag also durchaus ein Selektionsvorteil gewesen sein, denn diejenigen, die Angst empfanden und vorsichtiger waren, überlebten eher, als andere, unvorsichtigere. Angst haben wir also vor all den Dingen und Situationen, die unser Leben bedrohen.
      Die Grundlage der Angst besteht jedoch aus zwei Komponenten: 1) Haben wir Angst aufgrund unserer Instinkte. Bestimmte Umrisse oder ähnliches mögen so ausreichen uns zu alarmieren und in Deckung zu gehen (z.B. der Umriss eines Greifvogels bei Hühnerküken). 2) Spielt gerade bei dem Menschen das Bewusstsein eine enorme Rolle. Dadurch, dass wir strategisches Denken entwickelten und in Dingen oder Vorgängen einen Sinn entdecken können, vermögen wir Angst zu haben, wenn wir eben diesen Sinn nicht erfassen können. Unser Misstrauen ist geweckt, wir spüren Skepsis und im schlimmsten Falle Angst. Oder einfach ausgedrückt: Dinge, die der Mensch nicht versteht, machen ihm Angst.
      Warum aber mag dieses Denken entstanden sein? Was hat sich die Natur dabei "gedacht"? Wieso war dieses Denken ein Selektionsvorteil?
      In dem Buch "Das ist Biologie" von Ernst Mayr ist zu lesen, dass das menschliche Gehirn, wie wir es heute kennen, schätzungsweise vor rund 100.000 Jahren entstanden ist. D.h. dann aber doch, dass bereits diese Menschen zumindest theoretisch dazu in der Lage waren so zu denken, wie wir heute. Warum aber taten sie es nicht oder warum haben wir lediglich Aufzeichnungen und Geschichtsbücher, die bestenfalls bis rund 5.000 Jahre in die Vergangenheit reichen? Was ist mit den 95.000 restlichen Jahren?
      Fakt ist: Der Mensch war früher ein Raubtier. Die Entwicklung eines Gehirns, das zu strategischem Denken fähig war, verschaffte ihm bei der Jagd einen enormen Vorteil. Er konnte taktisch vorgehen und Fallen stellen und so auch Tiere erlegen, die um einiges größer waren, als er. Durch strategisches Denken, war es dem Menschen nun möglich ein Ich-Bewusstsein zu erlangen, dass ihn dazu befähigte seine Lage in einer bestimmten Situation zu analysieren und einen Plan zu erstellen.
      Wie, wann und warum genau sich dieses Denken in ein Denken, wie wir es heute kennen verwandelte, kann ich nicht beantworten*. Vielleicht richtete sich das Denken vom bloßen Jagen mit Personen wie Sokrates plötzlich auf gänzlich andere Dinge. Der Mensch "bemerkte", dass er viele Dinge erforschen und verstehen konnte. Auch Erkenntnisse der neueren Gehirnforschung können mir einem solchen Ansatz verknüpft werden. So waren es früher gerade die männlichen Individuen unserer Art, die auf die Jagd gingen und infolge dessen ein besonders stark ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen entwickelten, da es für die Erbeutung von Tieren unerlässlich war (siehe aktuelle Forschungen von Allan und Barbara Pease). Mit wachsender Zivilisation, rückte der Zweck des Denkens zum Beutemachen immer weiter in den Hintergrund, bis es schließlich von der heutigen Denkstruktur abgelöst wurde - unser Gehirn wurde sozusagen neu entdeckt als bestens geeignet zum Anhäufen von Wissen; logisches Denken löste das strategische Denken ab. Mit diesem Wechsel der Denkstruktur, wechselte auch das Angstempfinden. Hatten wir vorher Angst vor Tieren und Situationen mit potentiell gefährlichen Tieren, so haben wir nun zusätzlich auch noch Angst vor allem Unlogischen. Diese Überlegungen stellen nur eine Möglichkeit dar, wie es zu einem Wandel der Denkstruktur hat kommen können.
      Halten wir also fest: Das Denken und vor allem das Entstehen eines (Ich-)Bewusstseins ermöglichte es dem Menschen, Situationen zu erfassen, zu analysieren und planmäßig, also koordiniert vorzugehen (diese Koordination ging mit der Entwicklung der Sprache als Kommunikationsmittel einher). Gleichzeitig befähigte ihn dieses Denken nun dazu gefährliche Situationen bereits gedanklich vorherzusehen und zu erahnen, was ihn zu der Befähigung Angst zu verspüren brachte. Gegen Angst können wir uns also gar nicht wehren, denn es gibt einen bestimmten Gehirnbereich (den sogenannten "Mandelkern", die Amygdala), der für das Empfinden der Angst zuständig ist.
      Angst hat also einen evolutionären Sinn und durchaus ihre Existenzberechtigung.

      Der Umgang mit der Angst

      Nach diesen Vorüberlegungen stellt sich nun die Frage, wie der moderne Mensch nun mit dieser Angst umzugehen versucht und wie sich der anfangs evolutionäre Sinn (der Selektionsvorteil "Angst") bis heute gewandelt hat. Kurz: Warum wird der Begriff "Angst" immer in einem negativen Kontext genannt?
      Es gibt diverse Typen von Menschen: Die einen sind stets deprimiert und außerordentlich schamgeprägt, andere verstehen es sich erstaunlich gut an alle möglichen Situationen anzupassen und dann gibt es die, die scheinbar keine Angst haben und sich waghalsig in jedes Abenteuer stürzen.
      Angst ist zu einem zentralen Thema in unserer heutigen Gesellschaft geworden. In Zeiten immer stärker werdenden Rationalismus und dem zunehmenden Antrainieren von wirtschaftlichem Denken, schaffen sich die Menschen immer mehr eine Scheinwelt. Sie schafft uns Power-Typen mit "Burnout-Syndrom", Draufgänger mit Starallüren, Suizidgefährdete, die nicht mit diesem Druck umgehen können oder wollen und so weiter und so fort. Die Gesellschaft nutzt das Phänomen Angst konkret aus um die Menschen gewissermaßen zu kontrollieren. Bereits als Kinder dürfen wir keinesfalls in der Schule versagen, was uns Angst macht. Wir lernen im Außen immer und überall die Gefahr zu wittern. Uns wird suggeriert unser Wert als Mensch ergäbe sich aus dem Äußeren, aus dem, was wir aus uns machen, aus unserem Erfolg. Das schafft Angst vor dem "Unbedeutend-Sein", Angst vor dem Nicht-Erreichen dieses Ziels. Doch jeder kann bedeutend werden, jeder kann berühmt werden, kann gesehen, wahrgenommen werden. Man braucht sich bloß die Haare lila-pink gestreift zu färben, schon zieht man die Blicke der Menschen auf sich und ist plötzlich wer. Zumindest für eine Zeitlang. Oder wir erschießen unsere Lehrer und Mitschüler und werden so berühmt und berüchtigt. Die Angst ist es, die uns die tollsten Dinge tun lässt. Wie wir mit der Angst umgehen, liegt ganz in unserem Naturell, der eine verkriecht sich und implodiert, der andere verkriecht sich auch, aber er explodiert zu irgendeiner Zeit, bei irgendeinem banalen Auslöser, der das Fass zum Überlaufen bringt und wieder ein anderer wird der coole Macho, der ständig mutig durchs Leben geht und sich nicht die Spur von Angst anmerken lässt.
      Um wieder die oben gestellte Frage aufzugreifen: Warum wird der Begriff "Angst" immer in einem negativen Kontext genannt? Wieso müssen wir überhaupt irgendwie mit der Angst umgehen, wieso müssen wir sie "bekämpfen", wenn sie doch ganz natürlich, evolutionär erklärbar und sinnvoll ist?
      Weil die Angst mittlerweile unverhältnismäßig geworden ist. Sie kontrolliert uns und beeinflusst uns in unserem Handeln. Die Angst ist negativ, da wir immer uns oder andere direkt oder indirekt schaden, wenn wir sie spüren und unkontrolliert ausagieren (die Betonung liegt auf dem zweiten Teil des Satzes, das bloße Spüren ist noch nicht negativ!). Wir verkriechen uns und weinen, wir brüllen andere an oder schlagen sie oder ähnliches.
      Kann es denn sein, dass der ehemalige Selektionsvorteil "Angst" plötzlich zu einer Art "Selektionsnachteil" geworden ist?
      Diese Frage muss man wohl bejahen. Gerade in Bezug auf Haie hat Angst die potentielle Macht, die ganze Menschheit auszulöschen - man überlege nur, was geschehen würde, wenn es keine Haie mehr gäbe.
      Wenn die Angst also so negativ zu sein scheint, wieso ist sie aufgrund eines stärker werdenden Selektionsdruckes in diese Richtung nicht schon längst verschwunden?
      Weil das Verschwinden der Angst das Verschwinden des kompletten Denkens, wie wir es heute kennen voraussetzen würde. Es gibt, wie oben beschrieben, keine direkte Evolutionslinie "Angst", sondern Angst ist sozusagen ein Nebenprodukt der entwickelten Denkstruktur, obwohl sie sich in einem bestimmten Gehirnbereich festgesetzt hat (s. oben). Und in die Richtung des Abschaffens dieser Struktur gibt es eben keinen Selektionsdruck. Intelligentes Leben, planmäßiges Denken, Zweckmäßigkeit in unseren Aktionen - all das wäre unmöglich ohne die heutige Denkstruktur des Menschen. Die Entstehung der Angst brachte also auch noch etwas anderes mit sich: Abgesehen davon, dass es unsere Vorfahren noch vor dem Sterben bewahrte, befähigt uns das gleiche Denken, das uns die Angst geschaffen hat, auch zu außerordentlicher Intelligenz. Und genau diese Intelligenz ermöglicht es uns die Angst zu "überwinden", sie verschwinden zu lassen. Dazu aber später mehr.
      Mut sehe ich übrigens nicht als Gegensatz zur Angst. Mut ist lediglich das andere Extrem zum Extrem Angst. Ängstliche Menschen sind sehr in sich gekehrt, zerfressen durch Selbstzweifel und Depressionen. Mutige Menschen tun nichts weiter als ihr Angst zu verdrängen. Sie dominieren die Angst, schieben sie beiseite, indem sie sich gefährlichen Situationen stellen und dann sagen "Seht her, was ich mich alles traue!".
      Der Gegensatz zu Angst ist meines Erachtens nach Furchtlosigkeit. Sie unterscheidet sich insofern von Mut, da die Angst als Grundlage (wie es bei Mut der Fall) ist komplett verschwindet. Sind wir furchtlos, müssen wir nicht mehr mutig sein um eine Angst zu unterdrücken. Die Angst ist nämlich nicht mehr da, sie verschwindet einfach, aufgrund der Tatsache, dass wir mit der der anfangs gefährlichen Situation umzugehen lernen. Sind wir furchtlos, hören wir auf uns in uns selbst zu verkriechen und uns selbst Vorwürfe zu machen, denn da ist keine Angst mehr, dass etwas an uns oder mit uns "falsch" sein könnte. Die Angst verschwindet, wir müssen sie nicht mehr ertragen (Angst) und wir müssen sie auch nicht mehr bekämpfen (Mut).

      Der Bezug zu den Haien

      Wie schaffen nun aber den Übergang zu dem konkreten Beispiel "Hai"?
      Wir haben Angst vor den Haien, weil wir sie nicht verstehen, sie (scheinbar) unberechenbar sind, ihr Vorgehen nicht planmäßig erfolgt und wir es (scheinbar) nicht mit unserem logischen Denken erfassen können. Wir müssen diese Angst "bekämpfen" (also die Angst verschwinden lassen), indem wir unser Verständnis für diese Tiere entwickeln. Nutzen wir die Gabe der Intelligenz aus! Wir haben den Schlüssel zum Verschwinden der Angst bereits in den Händen - benutzen wir ihn also!
      Die Angst vor Haien ist natürlich, solange wir sie nicht kennen und nicht verstehen, wie sie funktioniert. Wir können und dürfen ihr nicht begegnen, indem wir uns mutig in "haiverseuchtes" Wasser stürzen und die immer noch vorhandene Angst damit bloß unterdrücken. Wir können und dürfen ihr nicht begegnen, indem wir uns mit schlotternden Knien in keinen Tümpel mehr wagen, da es dort Haie geben könnte. Wir können und dürfen ihr nicht begegnen, indem wir beginnen die Ursache der Angst auszurotten und die Haie zu vernichten.
      Lassen wir diese Haie als Teil der Natur leben und bringen wir Verständnis für diese Tiere auf! Forscher wie Dr. Erich Ritter haben bereits bewiesen, das wir Haie tatsächlich verstehen und mit ihnen kommunizieren (ADORE-SANE Konzept) können. Wir können ihnen begegnen ohne in Panik zu geraten, wenn wir sie nur verstehen und somit entsprechend auf sie reagieren können. Verstehen wir die Haie und machen wir durch die Schaffung von Verständnis erste positive Erfahrungen, so wird die Angst verschwinden. Langsam, aber sicher. Es wird Rückschläge und Unfälle geben (auch Herr Ritter blieb nicht verschont), aber die Angst wird verschwinden.
      Das ist der Grund, warum wir keine Angst vor Haien haben brauchen, warum wir uns mit Haien befassen sollten. Das ist der Grund, warum wir auch lernen müssen Tiere zu schützen, die uns Angst machen. Denn neben der unmittelbaren Angst, können wir über diese Angst hinaussehen, die Ursache der Angst verstehen und uns mit ihr befassen. Tun wir das und bleiben nicht auf dem Level der Angst, so werden wir nicht nur in das Verhältnis Tierreich-Mensch, sondern auch in das Verhältnis Mensch-Mensch Klarheit, Toleranz, Verständnis und langfristig Frieden bringen. Hören wir auf unsere Ängste auszuagieren! Hören wir auf gegen die Angst zu kämpfen, denn diesen Kampf haben wir bereits verloren!

      Abschlussbemerkungen

      Das Verstehen des Textes setzt gewisse Grundkenntnisse der Darwinschen Evolutionstheorie voraus. Selektionsmechanismen müssen bekannt sein, ansonsten dürften einige Dinge ziemlich schleierhaft bleiben. Weiterhin habe ich versucht mich auf biologischem Niveau der Angst zu nähern. Ferner habe ich nicht versucht die Gesellschaft in Misskredit zu bringen, auch wenn sich meine Formulierung, z.B. wie die Gesellschaft gezielt Angst schürt, manchmal sehr nach großer Verschwörungstheorie anhören. Ich habe lediglich versucht, das Thema Angst in all ihren Erscheinungsformen zu erfassen und darzustellen.
      Ich versuche die Frage nach der Angst vor Haien nicht mehr nur mit den Haien selbst zu beantworten, denn ich glaube das kann man nicht. Wenn in einem Hai-Forum geäußert wird, dass jemand Angst vor Haien habe, so wird er gleich von allen Seiten mit Fragen und Aussagen wie "Aber warum denn?", "Du musst doch vor den Tieren keine Angst haben!" und "Deine Angst ist völlig unbegründet!" befeuert. So etwas wird dem Betroffenen aber nicht helfen, die Angst wird bleiben, dagegen kann man sich nicht wehren, denn unser Gehirn ist nun mal so strukturiert. Und selbst wenn er doch mutig (!) schwimmen geht, so wird ein mulmiges Gefühl bleiben. Die Angst ist nun mal da und es ist nicht schlecht Angst zu haben, wie es manchmal in den Antworten durch zu hören ist. Nutzen wir jetzt aber unseren Intellekt um über die Angst hinaus zu wachsen und lassen wir uns nicht von der Angst leiten!
      Und sogar solche Menschen, die nicht ausreichendes Interesse den Haien gegenüber - aus welchen Gründen auch immer - aufbringen wollen, auch denen kann man dann helfen, indem man sagt "Dann geht einfach nicht schwimmen". Die Entscheidung schwimmen zu gehen oder nicht, liegt dann bei ihnen. Es ist ihre Angst, wie man damit umgeht, muss jeder selbst entscheiden.
      Wir müssen also meiner Meinung nach bei dem Phänomen "Angst" als solchem ansetzen und es analysieren. Denn verstehen wir, was Angst ist, verstehen wir auch, warum wir Angst vor Haien haben. Und vor allem: Wir verstehen, wie wir die Angst "besiegen" können.
      Der Schlüssel um uns die Angst zu nehmen, ist die Angst zu akzeptieren und sie als gegeben hinzunehmen ohne sie bekämpfen (im Sinne von Unterdrücken) zu wollen. Die Angst ist nun mal da, wir können sie nicht einfach ignorieren. Nur die Akzeptanz der Angst gibt uns die Möglichkeit angemessen auf sie zu reagieren bzw. uns mit ihr zu beschäftigen. Tolerieren wir die Angst, gestehen wir uns die Angst ein und nehmen sie wahr (1. Schritt), beginnen wir sie und ihre Auslösemechanismen zu verstehen (2. Schritt und in diesem Fall der Hai), so wird die Angst verschwinden und wir werden furchtlos (3. Schritt).
      Eine kleine Randbemerkung zum Thema Wirtschaftlichkeit noch mal: Wie ich oben schrieb, befinden wir uns in einer Zeit immer mehr wachsenden Rationalismus, alles muss rational sein, alles ist sehr "verstandesorientiert", alles muss logisch sein. Doch Angst ist alles andere als rational und passt so gar nicht ins Bild. Einerseits sehen viele in den Haien immer noch dumme Fressmaschinen, doch andererseits gestehen meist genau diese Menschen den Haien zu eine derartige Intelligenz zu besitzen, die es den Haien ermöglicht ein Boot mit darauf befindlichen Menschen zu assoziieren (was das erkennen und kennen eines Bootes als solches bereits voraussetzt) und ein Vorhaben zu starten, das darauf abzielt das Boot gezielt zu kentern um die Menschen darauf zu fressen. Ein klassischer Fall eines Paradoxons, wie ich meine. Aber das nur am Rande...

      *Nachtrag:
      Leider habe ich Herrn Mayr wohl missverstanden. Mit dem bereits vor 100.000 Jahren entwickelten Gehirn bezog sich Ernst Mayr auf den Umfang und die Größe des Gehirns, nicht aber auf dessen "Inhalt" - über das Denken und die Möglichkeiten des Gehirns sagt dieses bloße Faktum, dass das Gehirn bereits vor rund 100.000 Jahren die jetzige Größe erreichte, nichts aus.
      Meine Spekulationen erübrigen sich dadurch aber noch nicht. Denn Evolution muss sich im Falle des Gehirns nicht nur auf den äußeren Umfang beziehen, sondern kann auch "innen" stattfinden. Und das ist es ja, was offensichtlich geschah: Das Denken veränderte sich und schritt evolutionär voran bis zum heutigen Standpunkt. Den Anfang für das Entstehen unserer heutigen Denkstruktur, Kultur und Zivilisation bezeichnet da wohl maßgeblich die vor ca. 10.000 Jahren entstandene Landwirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 09:44:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 23:27:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      na ja, das ist nun mal wirklich


      Nebensächlichlichliches

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 22:22:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4 von Kieberer 21.04.05 23:27:07 Beitrag Nr.: 16.431.544 Sie haben die Beiträge dieses Users ausgeblendet (bearbeiten | Posting zeigen)


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