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    Natürlich: die Banken --- Kinowelt und die Schuldigen an der Fast-Insolvenz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.11.01 11:04:09 von
    neuester Beitrag 26.11.01 11:29:57 von
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      schrieb am 26.11.01 11:04:09
      Beitrag Nr. 1 ()


      Die Kinowelt Medien AG steht offenbar kurz vor dem Aus. Die niederländische Bank ABN Amro hat Kredite, die es dem Unternehmen gewährt hatte, in Höhe von über 100 Millionen DM per 28. November fällig gestellt. Die Kinowelt Medien AG sieht sich – wohl nicht überraschend – außerstande, die entsprechenden Beträge in zwei Tagen aufzubringen.

      Was Aktionären und Marktbeteiligten die Zornesröte ins Gesicht treiben wird, ist die Anmerkung, die sich das Münchener Unternehmen im Anschluss an seine heutige Ad hoc – Meldung gestattet:
      „Das Vorgehen der ABN Amro Bank NV widerspricht allen ökonomischen Überlegungen und gefährdet darüber hinaus viele Arbeitsplätze bei Kinowelt und ihren Zulieferern. Kinowelt beschäftigte am 30. September 2001 konzernweit 797 Mitarbeiter.“
      Man wird wohl fragen dürfen, WER hier wider alle ökonomische Grundsätze gehandelt hat, derjenige, der zunächst einmal 50 Millionen Euro bereitstellt, um ein Unternehmen lauffähig zu halten und irgendwann den Hahn zudreht, weil er erkennt, dass es ein Fass ohne Boden ist, oder derjenige, der innerhalb eines halben Jahres 114 Mio. Euro Cash verbrennt, über 100 Mio. Euro Wertpapiere verjubelt, auf der Aktivseite seiner Bilanz in den Immateriellen Vermögenswerten mit 650 Mio. Euro (und damit mehr als zwei Dritteln der gesamten Bilanzsumme) eine Filmbibliothek bilanziert, von der niemand sagen kann, ob sie jemals ihren Anschaffungspreis einspielen wird, und die offensichtlich über 10 oder 15 Jahre abgeschrieben werden soll, um den Verbindlichkeiten wenigstens noch irgendetwas entgegensetzen zu können. Die beliefen sich zum 30. Juni auf knapp 820 Mio. Euro, das Eigenkapital war zu diesem Datum bereits auf 149 Mio. Euro zusammengeschrumpft.

      „Kinowelt ist es in den letzten Monaten gelungen, das operative Geschäft zu straffen und einen hohen positiven Cash-Flow vor Zins und Tilgung zu erwirtschaften. Diese Entwicklung wurde allen finanzierenden Banken vorgestellt. Viele der finanzierenden Banken haben positiv reagiert. Einige Banken haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, einen Restrukturierungsbeitrag zu leisten.“
      Nach den knapp 200 Mio. Euro Miesen im ersten Halbjahr wurde es auch langsam Zeit, sich an die Veräußerung von Unternehmensteilen zu machen, aber: damit bringt man zwar den Cash flow ein wenig in Schuss, Gewinne schreibt man deswegen aber noch lange nicht. Noch dazu hatten sich die Kinowelt-Beteiligungen in der letzten Vergangenheit ohnehin nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

      „Mit Ausnahme von ABN Amro Bank NV hat keine Bank ihre Kredite fällig gestellt. Die ABN Amro Bank NV scheint zu erwarten, dass sie in einem Insolvenzverfahren von Kinowelt eine höhere Rückführung ihrer Kredite erwarten könne. Diese Meinung wird durch Experten, die Kinowelt konsultiert hat, nicht bestätigt. Vielmehr ist ein großer Teil der Kredite der ABN Amro Bank NV nicht besichert.“ – Ein solcher Satz eines Unternehmens klingt nach der Geschichte des kleinen Kindes, das mit Papis Geld Süßigkeiten einkaufen gegangen ist, die nun längst verspeist sind, und das nun schadenfroh schreit „Ätsch, Dein Geld siehst Du nicht wieder.“ Es ist im Grunde das trotzige Eingeständnis, das Geld erst einmal auf Nimmerwiedersehen verjubelt zu haben und selber nicht zu wissen, wie es jemals wieder aufzubringen sein wird. Nun wird schulterzuckend der schwarze Peter einem Geldgeber zugeschoben, der auch einmal wieder etwas von seinem Geld sehen möchte außer Restrukturierungspläne, die auf ein Ausschlachten des Konzerns hinauslaufen, um eine Überschuldung vorläufig noch abzuwenden.

      „Kinowelt beschäftigte am 30. September 2001 konzernweit 797 Mitarbeiter.“ – Diese sind, da ist der Anmerkung der Kinowelt Medien AG vollständig zuzustimmen, allesamt zu bedauern. Nicht jedoch, weil die böse ABN Amro nun auf einmal das Geld zurückfordert, das sie geliehen hatte, das Kinowelt auf den Kopf gehauen hat, bis die Geduldsfäden der Investoren überstrapaziert waren, sondern weil das Unternehmen offenbar von Köpfen geleitet wird, die ihre eigene Unfähigkeit nun anderen in die Schuhe schieben wollen. Nicht ABN Amro hat die Kinowelt an die Wand gefahren, sondern die werten Herren Rainer und Michael Kölmel, die – sie werden es sehr bedauern – zum 30. Juni 2001 noch mit zusammen 7,5 Mio. Aktien an der Kinowelt beteiligt waren (etwa 3,5 Mio. Aktien weniger als bei Notierungsaufnahme...)

      Gruß und quaaaaaak,
      der breitmaulfrosch :cool:


      Hier die Ad hoc, auf die sich der Beitrag bezieht:

      ABN Amro kündigt Kinowelt-Kredite

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------

      ABN Amro kündigt Kinowelt-Kredite

      München, 26.11.01: Die Kinowelt Medien AG teilt mit, dass die ABN Amro Bank NV,
      Amsterdam, ihre Kredite gekündigt hat. Die Kündigung erfolgt mit Wirkung zum 28.
      November 2001. Der Kreditbetrag übersteigt 100 Millionen DM. Kinowelt ist nicht
      in der Lage, diesen Betrag bis zum 28. November aufzubringen. Sollte keine
      kurzfristige Einigung mit der ABN Amro Bank NV möglich sein, wird Kinowelt
      voraussichtlich, zum Schutz anderer Gläubiger, ein Insolvenzverfahren einleiten.
      Das Management ist davon überzeugt, dass die finanzierenden Banken in einem
      Insolvenzverfahren ein deutlich schlechteres Ergebnis erzielen werden.

      Rückfragen:
      Kinowelt Medien AG
      Christin Wegener
      Jörg Lang
      Tel: 089-30796-7270
      Tel: 089-30796-8103

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 26.11.2001

      Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:

      Der Schritt der ABN Amro Bank NV kommt für Kinowelt überraschend. Kinowelt ist
      es in den letzten Monaten gelungen, das operative Geschäft zu straffen und einen
      hohen positiven Cash-Flow vor Zins und Tilgung zu erwirtschaften. Diese
      Entwicklung wurde allen finanzierenden Banken vorgestellt. Viele der
      finanzierenden Banken haben positiv reagiert. Einige Banken haben bereits ihre
      Bereitschaft signalisiert, einen Restrukturierungsbeitrag zu leisten. Mit
      Ausnahme von ABN Amro Bank NV hat keine Bank ihre Kredite fällig gestellt. Die
      ABN Amro Bank NV scheint zu erwarten, dass sie in einem Insolvenzverfahren von
      Kinowelt eine höhere Rückführung ihrer Kredite erwarten könne. Diese Meinung
      wird durch Experten, die Kinowelt konsultiert hat, nicht bestätigt. Vielmehr ist
      ein großer Teil der Kredite der ABN Amro Bank NV nicht besichert.
      Das Vorgehen der ABN Amro Bank NV widerspricht allen ökonomischen Überlegungen
      und gefährdet darüber hinaus viele Arbeitsplätze bei Kinowelt und ihren
      Zulieferern. Kinowelt beschäftigte am 30. September 2001 konzernweit 797
      Mitarbeiter.

      Rückfragen:
      Kinowelt Medien AG
      Christin Wegener
      Jörg Lang
      Tel: 089-30796-7270
      Tel: 089-30796-8103
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 628590; Index: NEMAX 50
      Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
      Hamburg, Hannover, München, Stuttgart


      260844 Nov 01
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 11:29:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ breitmaulfrosch !!

      Sehe das genauso wie Du !!
      habe mir erlaubt auszüge aus Deinem posting an Kinowelt zu schicken !!IR, PR etc.... !!

      Viele Firmen bescheissen, kommen ihren Verpflichtungen nicht nach und im nachhinein sind alle Schuld nur sich selber gesteht man die Unfähigkeit nicht ein!!
      sondern staubt ab und verschwindet !!!!

      Es ist doch unverzeilich 1000nde Anleger und Investoren an der Nase herumzuführen......

      dem Betrug nahe !!??

      Lg

      maRcinese


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