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    versäumte lektionen - das sofaisten in der grundschule - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.12.01 23:44:29 von
    neuester Beitrag 24.02.02 22:10:59 von
    Beiträge: 26
    ID: 521.732
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      schrieb am 13.12.01 23:44:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Seit Jahrzehnten werden uns wichtige Tatsachen über Vorgänge im 3. Reich verschwiegen. Fast täglich servieren uns die Medien den altbekannten und vorgekauten braunen Brei, dessen Oberkoch, Guido Knopp, sich immer neue Portionen einfallen lässt. "Hitlers Frauen" - "Hitlers Orthopäde" - usw.



      In der Hundeschule


      Sitz! Platz! Fass!
      Der Führer (links) und sein Köter (Mitte) in der weltbekannten Hundeschule von Hundepsychologe Dr. Graf Arff von Dummdremmpel. Dieser beobachtet stumm und resignierend die hoffnungslosen Bemühungen des Führers (links), seinem Bastard die einfachsten Kommandos beizubringen.
      Trotz jahrelanger Bemühungen lernte dieser allerdings nur knurren, laut knurren und dämlich in der Gegend herumzukläffen. Der Köter konnte weder Hündinnen von Rüden unterscheiden, noch wurde er jemals stubenrein. Dazu hinterließ er es nie, sich an Männerbeinen zu reiben.
      Bei Joseph Goebbels übertrieb er es dermaßen, das dieser so starke Verletzungen von sich trug, und von da an nur noch hinkend über Moral, Humanität und Menschrechte stampfte. Als der missratene Hund (immer noch der in der Mitte des Bildes) bei einem Essen auf dem Obersalzberg sich in seinen eigenen Haufen wälzte, wurde er in einem, tief unter der Erde liegenden Bunker in Berlin verfrachtet, in dem er bis an sein Ende kläffte, kläffte und kläffte.

      Zeitzeugin Gerda Gräfin Arff von Dummdremmpel:
      "Ich war 8 Jahre alt, als der Führer unsere Hundeschule besuchte. Er haarte sehr stark, roch aus dem Fang und war für einen Schäferhund ziemlich dumm. Mein Vater war so entnervt, daß er eines Abends beim Abendessen die Fassung verlor und schrie:"Erschießen sollte man diesen Köter. Einfach nur erschießen! Warum erschießt den denn niemand?"
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 23:48:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      das kommt davon, wenn man meint, nochmal verbessern zu müssen. also gut: sagen wir, es sollte heißen: das sofaistenvolk...
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 23:50:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Sofaistenvolk feiert erstmal Weihnachten, dann ist Hitlers Töle dran! :D

      Schlaf schön!

      Mick
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 23:55:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      :laugh:

      Hoffentlich ziehen wir uns damit nicht wieder ein paar Spinner aufs Sofa. Die Bushklopfer reichen mir gerade :(
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 23:58:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      @antigone,
      ich wollte Dir schon den Preis für die kryptischste Überschrift des Tages verleihen, aber dann habe ich doch noch #2 gelesen
      Glück gehabt, kann ich die Mio. so doch behalten

      Mit dem Text bist Du bei den Sofa-Hundefreunden natürlich unten durch - ich hoffe, Du hast das vorher bedacht.

      Gruß
      kpk

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      Avatar
      schrieb am 14.12.01 00:03:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ ara
      das ist ja nur die erste lektion. weitere sofaisten werden hoffentlich weitere lektionen folgen lassen. da die herrschaften meistens unbelehrbar sind, so wie die töle :wau::wau:, werden dieselben sicher bald schulschwänzen ;)
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 00:13:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ kpk
      zur richtigstellung. in der tat habe ich den aspekt vorher nicht bedacht. vielleicht hilft eine differenzierte betrachtung des hundes an sich bzw. wenigstens der versuch, mich nicht hundebesitzerseits absolut ins abseits zu katapultieren: jeder hund ist ein individuum. es gibt neben dummen hunden, die nie die gelegenheit hatten, eine hundeschule zu besuchen, dumme hunde, an denen alle bildung verschwendet erscheint (siehe beispiel). aber es gibt natürlich auch clevere hunde, die gelehrig sind und (zwar wenige, aber immerhin) hochgebildete hunde, das will ich keinesfalls verhehlen. womit über die emotionale intelligenz eines hundes wiederum noch gar nichts gesagt ist. ein dummer hund kann diese durchaus besitzen, während ... aber das ist alles nichts neues ;)
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 00:28:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      der Hund in der Bildmitte ist aber doch eher ein inwidummdumm
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 00:45:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      zweite lektion
      Die Brown Card
      von Magic Ceee
      Die "Green Card", mit deren Hilfe ausländische IT-Spezialisten angeworben werden sollen, um dem Debakel deutscher Datenfabriken ein Ende zu bereiten, scheint nach anfänglichen Startproblemen allmählich ihren Zweck zu erfüllen; mehr und mehr hochspezialisierte und -bezahlte Menschen fremder Kulturen strömen in unser Land. Grund genug für Bundesinnenminister Otto Schily, eine ähnliche Regelung in sein Aussteigerprogramm für Neonazis einzuflechten: die "Brown Card".

      Es handelt sich hierbei um eine auf 24 Monate beschränkte Aufenthaltserlaubnis für Asylsuchende, die so die bange Ungewissheit des Flughafenkäfigs gegen ein freies Leben in unserem Land eintauschen können. Interessierte Neger, Vietnamesen, etc. werden nach Antragstellung binnen kürzester Zeit Besitzer der Brown Card. Einzige Verpflichtung: sich mindestens einmal pro Monat von Neonazis zusammenschlagen lassen. "Auf diese Weise", so Schily, "haben wir selbst kleinste Gruppen von Neonazis unter Kontrolle, da die Schlägereien immer samstags in den örtlichen Gemeindezentren stattfinden werden."



      So wird sie aussehen: Die Brown Card
      Neben dem zweijährigen Bleiberecht erwarten die zukünftigen Besitzer der Brown Card weitere staatlich geförderte Leistungen.

      Es sind dies in der Hauptsache ein Schmerzensgeld, bereits jetzt scherzhaft "Klatschgroschen" genannt, dessen Höhe sich nach Anzahl, Aussehen und Schwere der Verletzungen richtet, sowie eine damit verbundene kostenlose ambulante und stationäre medizinische Versorgung. Weiterhin winkt den "Brownies" unter Umständen ein angemessenes Begräbnis mit Einäscherung, Leichenschmaus und Überführung der Urne in das Heimatland.


      Finanziert werden soll das Programm mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten; zusätzlich sollen Merchandisingartikel weiteres Geld in die Kasse des Ministers spülen. Etwaige Restkosten werden von Bund und Ländern zu gleichen Teilen übernommen.

      Eine von CDU und CSU vorgeschlagene Regelung, nach der Inhaber der Brown Card ein gelbes Fadenkreuz gut sichtbar auf ihrer Stirn tragen müssen, wird derzeit noch in den Ausschüssen diskutiert. "Eine solche Vereinbarung würde helfen, Aggressionspotentiale von Neonazis auch in der Woche gezielt abzubauen", so Volker Rühe in einem Interview der "Bäckerblume".


      Werbeplakat
      "Wir sind uns sicher", so ein Sprecher des Innenministeriums, "daß den Neonazis die vom Staat legalisierte Gewalt auf Dauer langweilig werden wird. Auf diese Weise wird ein Denkprozeß in Gang gesetzt, der letztendlich zum Ausstieg aus der Szene führt."

      Diese Argumentation entbehrt nicht einer gewissen Logik, doch bleibt die Frage zu klären, ob der braune Mob des Denkens wirklich fähig ist.

      "Falls nicht", so Otto Schily, "wird es bundesweit in den Fußballstadien wöchentlich große Veranstaltungen nach dem Vorbild römischer Gladiatorenkämpfe geben. Das Problem der Neonazis und der unkontrollierten Zuwanderung in unserem Land wird sich dann auf rein darwinistischer Ebene von selbst erledigen."

      Und die Sache hat einen weiteren Vorteil: durch den vergleichsweise hohen Bedarf an Inhabern der Brown Card leistet die Bundesregierung einen nicht unerheblichen Beitrag zur Regulierung der Bevölkerungsdichte in den jeweiligen Exportländen.

      Das wiederum wirkt sich positiv auf das Ozonloch aus.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 00:50:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ eisenhart
      :cry::cry::cry: du bringst mich völlig durcheinander. ich sprach doch, um mich beim gewöhnlichen deutschen hundebesitzer einzuschmeicheln vom hund an sich und nicht von dem in der bildmitte :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 05:39:42
      Beitrag Nr. 11 ()
      na ja - hundedamen können zwar genauso divenhaft und zickig sein wie menschliche damen, aber sie sind auf jeden fall definitiv treu und ihre liebe ist ehrlich.;)
      wie hat reinhard mey damals so schön gesungen "ich wünschte ich wär mein hund". hatte schon recht - als hundemann hätte man ein schöneres leben. bis auf die sache mit der kühlschranktür.:):)

      :)iguana

      P.S.: @antigone & @eisenhart - der in der bildmitte ist doch kein hund. das ist doch bekanntlich "die ratte des jahrhunderts" (trademark stefan stoppok).

      `schotten dicht und jogginghosen auf halb acht - ich würd mich schämen -
      solange nur die mutti keine zicken macht - ich würd mich schämen
      je grauer die maus bevor die mauer fiel
      desto mehr entdeckt sie jetzt ihr nationalgefühl - ich würd mich schämen - denk da lieber noch mal drüber nach

      ich weiß wer du bist du wärst arm dran wenn sie kämen
      und du betest die ratte des jahrhunderts an - ich würd mich schämen -
      jedesmal wenn du denkst aus deinem mund
      spräch die herrenrasse ist es nur dein schäferhund - ich würd mich schämen-
      denk da lieber noch mal drüber nach,
      lieber noch mal drüber nach.....
      denk da lieber noch mal drüber nach

      erdrutsch rechtsrum dämlich saudumm
      wie das nur passieren konnte frag mich einer warum
      könn` die was dafür, oder sind die einfach nur zu blöd
      oder gibt es vielleicht jemand der nicht weiß wovon ich red

      baby skin die windel noch am arsch - ich würd mich schämen-
      nicht laufen können aber im gleichschritt marsch!- ich würd mich schämen
      du sagst "asylanten jetzt seid ihr aber dran!"
      warum zündest du nicht einfach mal dich selber an - das würde gehn - denk da lieber noch mal drüber nach`
      (stoppok aus der CD "happy end im la-la-land" )
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 00:00:46
      !
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      Avatar
      schrieb am 23.02.02 20:13:39
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Antigone
      wo gibt es Beweise für die Richtigkeit der oben erwähnten Feststellung:

      "Was stört es schon groß, daß da wohl in Wirklichkeit albanische UCK-Banden herumgemetzelt hatten, die offenbar auf Bestellung ihrer CIA-Betreuer für die dringend benötigten Massaker sorgten."

      Meine Frage ist ernst gemeint.
      gruss
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 21:42:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ stockaxis
      beweise? soweit ich informiert bin, ließ sich das verbrechen, das sich in racak abgespielt hat, nicht letztgültig klären. es war kriegsauslösend. was einzig festzustehen scheint ist, dass es sich um unbewaffnete zivilisten handelte.

      dass die öffentlichkeit allerdings im zusammenhang mit dem krieg im kosovo gründlich belogen wurde, steht ausser frage.
      für mich war eine dokumentation, die ich vor etwa zwei jahren im fernsehen sah, der auslöser, meine ursprüngliche haltung zu diesem krieg grundlegend zu revidieren. ganz wesentlich war dabei die aussage von brigadegeneral loquai, der den krieg der nato im letzten grunde darauf zurückführte, dass sich die nato damit ihrer eigenen existenzberechtigung versicherte und dies der beginn einer reihe von weiteren kriegen sein werde. das hat mir damals kalte schauer verursacht und mich nicht mehr ruhen lassen. wie leider festgestellt werden muss, ist seine prognose eingetroffen.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,112775,00.html
      http://www.gfbv.de/dokus/racak.htm
      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Friedenspreise/…
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 23:59:20
      Beitrag Nr. 15 ()
      desinformation:

      wie das beispiel braun-card zeigt, soll diese farbe die hinterlassenschaften des hundes aus posting # 1 gesellschaftsfähiger machen.

      # 9 "Diese Argumentation entbehrt nicht einer gewissen Logik, doch bleibt die Frage zu klären, ob der braune Mob des Denkens wirklich fähig ist"


      aus spiegel-online.de

      "POLIZEIGEWERKSCHAFT

      V-Leute schrieben NPD-Reden

      Heilbronn - Im Streit um das NPD-Verbotsverfahren hat sich jetzt auch die Deutsche Polizeigewerkschaft zu Wort gemeldet. Nach Angaben des baden-württembergischen Gewerkschaftsvorsitzenden Dieter Berberich liegen Erkenntnisse vor, wonach die beanstandeten Reden eigens von Mitarbeitern des Verfassungsschutzes angefertigt wurden. Die meisten NPD-Funktionäre wären dazu nicht in der Lage gewesen, sagte Berberich in einem Interview der "Heilbronner Stimme". Die NPD-Funktionäre seien zu ungebildet."



      da fragt man sich:"wo sind die intelligenten nazis", wenn nicht in der npd?


      wie gutunterrichtete kreise immer schon vermutet haben, hat die intelligenz die npd als köder hinterlassen und ist selbst den marsch durch die institutionen gegangen.
      die leeren reihen mussten aufgefüllt werden und da hat man sich bei entsprechenden gelegenheiten die nötigen kampfhunde angeworben.

      hier ein beispiel, wie die intelligenz beim anwerben vorgegangen ist:

      ein friedlicher polizist, der mit einem grossen bleistift und einer runden tafel einen idealen redenschreiber abgibt, wird mit brutaler gewalt zum v-mann geworben.




      hier knüppelt die intelligenz auf einen doppelagenten solange ein, bis dieser nur noch einfachster agent ist und von nun an nur noch springersstiefel trägt.





      die hier abgebildeten personen haben mit "intelligenz" nix zu tun obwohl sie auch nicht saublöd sind.



      hier geht es zum machtmissbrauch:
      http://213.198.63.177/cgi-bin/forum/forum.cgi?id=machtmissbr…

      :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 01:24:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      desinformation:

      news aus einem toten briefkasten, den die wahrheit gepachtet hat:

      http://www.whatreallyhappened.com/

      http://www.whitehouse.gov/news/releases/2001/12/20011204-17.…



      .."Q One thing, Mr. President, is that you have no idea how much you`ve done for this country. And another thing is that, how did you feel when you heard about the terrorist attack? (Applause.)

      THE PRESIDENT: Thank you, Jordan. Well, Jordan, you`re not going to believe what state I was in when I heard about the terrorist attack. I was in Florida. And my Chief of Staff, Andy Card -- actually, I was in a classroom talking about a reading program that works. I was sitting outside the classroom waiting to go in, and I saw an airplane hit the tower -- the TV was obviously on. And I used to fly, myself, and I said, well, there`s one terrible pilot. I said, it must have been a horrible accident.

      But I was whisked off there, I didn`t have much time to think about it. And I was sitting in the classroom, and Andy Card, my Chief of Staff, who is sitting over here, walked in and said, "A second plane has hit the tower, America is under attack."


      And, Jordan, I wasn`t sure what to think at first. You know, I grew up in a period of time where the idea of America being under attack never entered my mind -- just like your Daddy`s and Mother`s mind probably. And I started thinking hard in that very brief period of time about what it meant to be under attack. I knew that when I got all of the facts that we were under attack, there would be hell to pay for attacking America. (Applause.).."


      soweit unser weltenretter am ende eines langen meetings, wo die konzentration wohl ein wenig nachgelassen hat. oder -falls er ein gläschen getrunken hatte: liegt im wein wirklich die wahrheit?

      das problem ist jetzt, dass es von dem ersten einschlag zu diesem zeitpunkt, den bush beschreibt, keine fernsehbilder gegeben hat.
      trotzdem hat er den ersten einschlag im fernseher gesehen.
      über den zweiten hat ihn dann Andy Card in der schulklasse informiert.

      :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 11:48:31
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ peace
      deinen hinweis auf die ursünde der desinformation im falle bush jr. kann mein vom nachtschlaf vernebeltes hirn heute morgen trotz mangelhafter englischkenntnisse gerade noch raffen.

      deinen sehr gelungenen satirischen versuch, ein stück zeitgeschichte vom (schrumpf-?)kopf auf die (platt-?)füßen zu stellen, kann ich nur applaudieren. insbesondere die kritische bildauswertung ist meisterhaft: ein friedlicher polizist, der mit einem grossen bleistift und einer runden tafel einen idealen redenschreiber abgibt, wird mit brutaler gewalt zum v-mann geworben.:laugh::laugh:

      aber ich muss gestehen, insgesamt übersteigt das meinen kritischen horizont heute morgen ;)

      gruss antigone
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 12:14:20
      Beitrag Nr. 18 ()
      #14@Antigone
      danke für die Textquellen. Ich werde sie mir mal kopieren und in Ruhe lesen.Zur Zeit herrscht hier auch Morgenebel.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 15:27:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      @ stockaxis

      Die investigative Leistung, die zur Aufdeckung der Irak-Lüge führte, war nach meiner Erinnerung durch NDR-Reporter geleistet worden, die eigentlich - von den Greueltaten der Irakis überzeugt - von dem Kinderkrankenhaus in Kuweit City berichten wollten.
      Sie waren perplex, als sie feststellten, daß die Krankenhäuser völlig unangetastet waren und das Personal definitiv bestritt, daß es solche Übergriffe gegeben habe.

      Die weiteren recherchen ergaben dann, daß die reichen Kuweitis die einzige Chance, wieder in ihre heimat zurückzukehren, darin sahen, die nach Vietnam kriegsscheue US-Öffentlichkeit (Umfragen damals: 80% lehnen mimitär. Aktionen ab) zu manipulieren.

      Dies geschah dadurch, daß man mit vielen Petro-Dollars eine US-PR-Firma buchte, die konstatierte, die US-Bevölkerung sei derart von tägl. Gewaltszenen im TV abgehärtet, daß nur noch Vergewaltigung und Kindesmißhandlung in den USA Abneigung erzeugen würde.
      DAher hat man die Lügen von den MAssenvergewaltigungen und den Neugeborenen-MOrden in der US-Öffentlichkeit verbreitet.

      sternstunde: Auftritt der Tochter des Kuweitischen Botschafters als angebliche Kinderkrankenschwester vor der UNO, die Tränenüberströmt als "Augenzeugin" über die "Untaten" berichtete!!!!

      DAraufhin kippte die Mainstream-Meinung der öffentlcihkeit innerhalb von wenigen Wochen.

      Die damalige Sendung des NDR war eine absolute Sternstunde des Journalismus.

      Die von Antigone berichtete Sendung über das angeblich serbische Massaker (was die naive Dumpfbacke Scharping zum Spitzenreiter der Kriegstreiber machte) wurde von sehr professionellen Journalisten des WDR sauber vor Ort recherchiert.

      Die damalige Lügengeschichte war von unseren lieben Bündnisführern USA damals den politischen Entscheidungsträgern als "Geheimdiensterkenntnis" vorgelegt worden und brachten auch unseren Ober-Opprtunisten Joschka zur massiven Unterstützung des Krieges.
      (Womit ich keineswegs die tatsächlichen Greueltaten auf allen seiten im ehem. Jugoslawien bestreiten möchte und auch nicht prinzipiell ein UNO-Eingreifen als falsch beurteilt haben möchte! )

      Den Bumerang-Effekt dieser gezielten Desinformations- und Lügenpolitik der USA (die z.B. früher darin bestand, den deFActo - wie wir jetzt und die Amis damals schon wußten - kriegsunfähigen Warschauer PAkt als "Bedrohung" Westeuropas darzustellen, sehen wir jetzt:

      Genüßlich bedient sich jetzt Milosevic genau dieser vom WDR zu recht enttarnten US-ügengeschichte in denHAag, um die TATSÄCHLICHEN Greueltaten als ebenfalls falsch zu bezeichnen und seine Verantwortung zu leugnen.

      Als ineteressanten Effekt sieht man jetzt folgende Absurdität:

      der WDR sieht sich veranlasst, dieses meisterstück journalistischer Investigation kleinzureden, anstatt einfach zu sagen, daß diese recherchen stimmen, aber die Massengräber aufgrund serbischer Greueltaten , die dort immer noch entdeckt werden, trotzdem eine deutliche Sprache sprechen.

      Richtig wäre eine souveräne reaktion eines Souveränen Senders in der Form, daß man sagen würde, die USAaben mit der Lügengeschichte - wie man in denHAaag jetzt sähe - einen fatalen politischen FEHLER begangenund das Vertrauen in die Informationspolitik nachhaltig erschüttert.

      denn genau das hat der damalige Bericht als lehre aufgezeigt;
      da kann niemand drumherum reden.

      Lektüre-tip zu dem Golfkrieg: Salinger/LAurent:"Krieg am Golf" Zwei professionelle Journalisten über die FAkten in der unmittelbarenm Vorgeschichte der Annektion Kuweits durch die Irakis.

      sadam Hussein, stets in der vergangenheit von den USA bei seinen Greueltaten voll unterstützt, hat die Annektion nämlich brav Wochen zuvor diplomatisch angekündigt!

      Er bestellte nachweislich die US-Botschafterin im Irak (Schau an, da gab es enge und freundschafztliche Kontakte) wie bereits vor dem Irankrieg zu sich und sagte, er wäre der (historisch korrekten) meinung, Kuweit sei Irakisches gebiet.

      Darauf antwortete die US-Botschafterin:

      "Die USA haben nicht vor, sich in die inneren Angelegenheiten desrak einzumischen"

      Das bedeutet von der diplomatischen in die Normale Sprache übersetzt:

      Macht ruhig, unseren segen habt ihr!

      NAchdem sich die USA ihre Meinung geändert hatten, wurde die dame auf einem Mini-Posten irgendwo inden USA kaltgestellt......

      (Mehr dazu hatte ich seinerzeit im Anfangsteil meines ThreadS: Der Anschlag auf das WTC: Versuch einer sachlichen Diskussion geschrieben)

      Gruß
      D.T.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 18:06:42
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ peace
      ein paar gedanken zu deinem beitrag.
      mein verhältnis zu den grünen war im anfang von grosser sympathie getragen, weil der einheitsbrei an "alternativen" in der politik angesichts wahlen sich damals in etwa so gestaltete wie heute mit den grünen. was sich dann daraus wesentlich unter der ägide von joschka fischer entwickelte, ist bekannt und durch die lektüre von christian schmidts "wir sind die wahnsinnigen" nachzuvollziehen. ein link dazu: http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_98/32/03a…

      allerdings, das muss dazu gesagt werden: in einem board, in dem ein bewusstsein herrscht, das nicht mal ansatzweise auf historisches wissen um die geschichte gegründet, sondern durch einfachste zerrbilder geprägt ist, in dem politische opportunisten, deren weltbild teilweise an hindenburgische militär- und monarchistenverehrung erinnert, sich als der politischen weisheit letzter schluss nahezu widerspruchslos etablieren können, in dem das lesen eines buches, das nicht auf dem niveau von blöd daherkommt, schon als sakrileg an der politik begriffen wird, tue ich mir ausserordentlich schwer, grundsätzlichere diskussionen in erwägung zu ziehen.

      für mich steht nur eines fest. es genügt nicht, am stammtisch dumm rumzunöhlen und kritik an denen auszusprechen, die die macht inne haben oder über mangelnde alternativen zu meckern. es ist wie im wirklichen leben. wer sich nicht selbst um seine angelegenheiten kümmert, sondern sie in die hände anderer legt, der muss sich nicht wundern, wenn diese angelegenheiten nicht in seinem sinne geregelt werden. soll heißen: wer stoiber als alternative zu rot-grün sieht, der hat angesichts der deutschen und internationalen entwicklung überhaupt nichts begriffen. die frage nämlich, warum die npd-verfassungsschutz-affäre, die wir momentan zur kenntnis nehmen, über jahrzehnte hinweg keine zeile wert war, wird man stellen dürfen. dass diese angelegenheit nämlich nicht erst seit gestern sich so schmuddelig präsentiert, dürfte auf der hand liegen. sie ist eine geschichte, die von anfang an die bundesrepublik begleitet, ganz gleichgültig, ob das ziehkind ndp genannt wird oder soldatenverbände aus der frühzeit der republik betrifft. da gibt es eine kontinuität, die man allzu gerne weglügen würde.

      seit dem 11.9.2001 musste ich immer wieder an die lügenmärchen der deutschen militärs des ersten weltkrieges denken. und je genauer ich dabei bin, die geschichte dieses krieges, die entwicklungen während und am ende dieses krieges bis hin zur hitlerei noch einmal nachzulesen, desto mehr erinnert mich vieles an das, was eben geschieht. ich denke, wirklich an demokratie und freiheit interessierte menschen werden nicht umhinkommen, genau diese zusammenhänge sich in allen details noch einmal vor augen zu führen und daraus ihre lehren für das zu ziehen, was sich eben vor unseren augen und mit uns abspielt. wenn wir das ernst nähmen, könnten wir es in der tat besser wissen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 18:37:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      in dem zusammenhang möchte ich an den artikel von bollinger - zitiert in meinem thread "über die unfähigkeit...." # 10 erinnern und einen kleinen auszug wiedergeben:

      .... "Sicher sind zwei Dinge zu unterscheiden. Einmal die ganze Frage des NPD-Verbotsantrags und seines Betreibens selbst, das seitens der Bundesregierung, ihres Innenministers Schily, aber auch der schwarzen wie roten Länderinnenminister nicht nur schlampig, sondern verheerend ist. Die NPD hat gute Hoffnung, als beschnüffeltes, unterwandertes und irrtümlich verdächtigtes Unschuldslamm reingewaschen zu werden. Dabei ist es zusätzlich fraglich, ob diese Art von Recherchetätigkeit und Verschleierung durch Verfassungsschutz und Innenministerien nicht letztlich eine gezielte Aktion war, um die Bundesregierung und die anderen Antragsteller zu desavouieren und aus welchen Gründen auch immer die NPD am Leben zu erhalten....."

      im kontext der angesprochenen entwicklung von weimar scheint mir das eine absolut logische schlussfolgerung zu sein. und dies bei aller kritik an der bundesregierung ....

      und by the way.... was herrn jagoda und seine wunderliche vermittlertätigkeit samt zählweise anbelangt, so ist die auch nicht neu :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 18:45:44
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ stockaxis

      Jürgen Elsässer
      Tödliche Lügen

      Spitzenleistung: Im Krieg gegen Jugoslawien war die Bundesregierung an der Propagandafront international federführend
      "Noch nie haben so wenige so viele so gründlich belogen wie im Zusammenhang mit dem Kosovokrieg", sagte CDU-Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer Ende März dieses Jahres. Und weiter: "Dafür sind Menschen gestorben."
      Daß die Kritik mittlerweile nicht nur von Pazifisten und Vaterlandsverrätern kommt, sondern auch von Konservativen und Gutbürgerlichen - neben Wimmer sind auch der ehemalige Bundeswehr-Brigadegeneral Heinz Loquai (s. S. 16 ff.) und die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberg (FDP) mit sachkundigen Einwänden hervorgetreten -, verunsichert die rot-grüne Regierung erheblich. Außenminister Joseph Fischer warnte Anfang April vor dem Bundestag vor "den erneuten Versuchen der Mythenbildung in verfälschender Absicht. Diesen Versuchen ist eines gemeinsam, nämlich die Unterstellung, der Westen und vor allem die Bundesregierung habe den Militäreinsatz vor einem Jahr mutwillig herbeigeführt und dazu Fakten manipuliert."
      Dabei sind die Beweise, daß der Westen "und vor allem die Bundesregierung" genau das getan haben, mittlerweile erdrückend. Besondere Verdienste hat sich insbesondere der Bundesverteidigungsminister erworben. So war es Rudolf Scharping, der drei Tage nach Kriegsbeginn als erster westlicher Politiker einen Genozid im Kosovo festgestellt haben wollte: "Im Kosovo wird Völkermord nicht nur vorbereitet, sondern ist eigentlich schon im Gange", notierte er am 27. März in sein "Kriegstagebuch". Zur selben Zeit resümierte die regierungsnahe US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch: "Es kommt zu einzelnen Morden, und es gibt auch Hinweise auf größere Mordaktionen. Sie reichen jedoch nicht aus, um von ›Massakern‹ zu sprechen ... Ein Völkermord sei zwar zu befürchten, man könne jedoch nach den vorliegenden Informationen nicht von einem solchen sprechen" ("Tageszeitung", 3.4. 1999). Auch die UN verwendete damals, so ihr Sprecher Fred Eckardt am 31. März, den Terminus "Völkermord" nicht. Erst am 7. April schloß UN-Generalsekretär Kofi Annan propagandistisch zu Scharping auf und warnte vor einem möglichen Genozid.
      Internationaler Stichwortgeber war Scharping beim Terminus Konzentrationslager. Am 28. März berichtete er in der ARD-Talhshow "Christiansen" von einem Konzentrationslager "im Norden von Pristina". Die deutsche Presse war begeistert und schrieb gleich im Plural. "Scharping enthüllt: Er (Milosevic) baut KZs im Kosovo ... Wo sind ihre Männer, Väter, Brüder? In den KZs von Milosevic, enthüllt Scharping", titelte das Berliner Boulevardblatt "B.Z." am 1. April, die "Bild" erschien am selben Tag mit der Riesenschlagzeile "... sie treiben sie ins KZ" (und zeigte darunter ein Foto mit Flüchtlingen auf dem Weg zur mazedonischen Grenze). Doch schon 14 Tage später mußte man zurückrudern: "Kehrtwende auf der Hardthöhe: Nachdem Verteidigungsminister Rudolf Scharping noch vor Ostern von ›Konzentrationslagern‹ im Kosovo gesprochen hatte, sind seine Militärs auf einmal vorsichtiger geworden. In einer Auswertung der Gespräche, die im mazedonischen Flüchtlingslager Neprosteno geführt wurden, äußern die Offiziere den Verdacht, ›daß eine größere Anzahl von Befragten überzeugt ist, den Druck auf die Nato für den gewünschten Einsatz von Nato-Bodentruppen durch einzelne Übertreibungen erhöhen zu müssen." ("Hamburger Morgenpost", 15.4. 1999) Die Existenz von Scharpings KZ in Pristina war bereits am 7. April von der "FAZ" ("nichts dergleichen") dementiert worden.
      Nach der Erfindung von KZs wurde das Arsenal der Holocaust-Erinnerungen weiter geplündert. Scharping sah Ende März Anzeichen "für eine systematische Ausrottung, die an das erinnert, was zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im deutschen Namen angerichtet worden ist, zum Beispiel in Polen". Fischer sekundierte eine Woche später: "Der Nationalismus wird auf brutalste Art und Weise von Herrn Milosevic betrieben. Man kann fast schon sagen, in einer Art und Weise, wie sie seit den vierziger Jahren, seit den Nazis und seit der Hochzeit des Faschismus in Europa nicht mehr für möglich gehalten wurde." Auf die Nachfrage des US-Magazins "Newsweek", ob er eine direkte Parallele zwischen den Ereignissen im Kosovo und der Nazi-Zeit sehe, antwortete er: "Ich sehe eine Parallele zu diesem primitiven Faschismus. Es ist offensichtlich: Die 30er Jahre sind wieder da, und das können wir nicht akzeptieren."
      Dabei soll nicht behauptet werden, die anderen Nato-Regierungen hätten keine originellen Beiträge an der Propagandafront geleistet. So brachte etwa das US-Außenministerium bereits am 19. April die Rekordzahl von 500.000 kosovo-albanischen Opfern in Umlauf ("es wird befürchtet, daß sie getötet wurden"). Auch als Scharping am 7. April Massakervideos aus "ungesicherten Quellen" (ARD- "Tagesthemen") vorführte oder am 27. April monatealte Fotos als Beweis neuester Serbengreuel präsentierte, unterschied er sich nur in einer Hinsicht von anderen westlichen Meinungsmachern: Seine Bluffs waren so stümperhaft, daß sie sehr schnell aufflogen - CNN und Pentagon arbeiteten professioneller.
      Doch in zwei Fällen war die deutsche Propaganda mehr als eine von weltweit vielen Spitzenleistungen, sondern absolut kriegsentscheidend: beim "Racak-Massaker" und beim "Hufeisenplan". Racak war der Kriegsauslöser: Nach den dortigen Ereignissen Mitte Januar 1999 verkündete die Nato das Ultimatum, mit dem Belgrad zur Annahme des Rambouillet-Vertrages gepreßt werden sollte. Mit der - von der Nato im voraus kalkulierten und durch den Annex B des Vertrages bewußt provozierten - Ablehnung des Abkommens durch Milosevic war die Bombardierung beschlossene Sache. Bei der Deklarierung der Racak-Toten zu Opfern eines serbischen Massaker gingen die USA und Deutschland arbeitsteilig vor: Der US-amerikanische OSZE-Missionschef William Walker setzte mit Unterstützung des State Department die Legende von der Massenexekution unbewaffneter Dorfbewohner in die Welt, und das deutsche Außenministerium verhinderte, daß gegenteilige Obduktionsbefunde einer finnischen Ärztekommission veröffentlicht wurden (s. dazu den folgenden Artikel). Bemerkenswert ist, daß Scharping auch im Ausland für diese Version warb. In seinem "Kriegstagebuch" berichtet er über Gespräche am 15./16. März 1999 in New York: "Kissinger argumentierte vehement gegen ein Eingreifen der Nato, wurde aber nachdenklich angesichts der Informationen, die ich ihm über Massaker, Vertreibung und Mord mitteilte. Er beendete das Gespräch mit dem nachdenklichen Satz, daß die Sache bei Völkermord natürlich anders aussehe."
      Im Falle des "Hufeisenplans" handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine rein deutsche Erfindung, die selbst in den USA nur sehr zögerlich übernommen wurde. Für die Kriegführung war sie deswegen so wichtig, weil sie in einer kritischen Phase präsentiert wurde: Als nach den ersten Tagen Bombardierung klar war, daß die massenhafte Flucht und Vertreibung der Kosovo-Albaner, die angeblich der Grund für das militärische Eingreifen der Nato gewesen war, erst durch dieses Eingreifen ausgelöst worden war. Der "Hufeisenplan" sollte dieses evidente Argument entkräften und so die zunehmend verunsicherte Öffentlichkeit in den westlichen Staaten beruhigen: Er beweise nämlich - so Außenminister Fischer bei der Weltpremiere der Erfindung am 6. April 1999 -, daß Milosevic die "Deportation eines ganzen Volkes mit verbrecherischen Mitteln" schon lange vorher und völlig unabhängig von der Reaktion der Nato geplant, ja begonnen habe. Bereits zwei Tage später ließ Scharping von Bundeswehr-Generalinspekteur Hans-Peter von Kirchbach eine recht detaillierte Aufmarschplanung samt operativen Karten unter der Überschrift "Operation ›Hufeisen‹ (Potkova)" an die Presse verteilen.
      Angestoßen durch Heinz Loquais Zweifel an der Existenz eines solchen Planes, hat mittlerweile das "Hamburger Abendblatt" direkt im Verteidigungsministerium recherchiert. "Drei Offiziere erinnern sich an Gespräche, die sie im Herbst vergangenen Jahres mit Oberst Karl Gunter von Kajdacsy, Referatsleiter des Führungsstabes der Streitkräfte, geführt haben. Dabei hat ihnen der Oberst im Generalstabsdienst erzählt, er habe den Titel ›Hufeisen‹ für die Analyse erfunden, die Scharping kurz zuvor aus dem Außenministerium auf die Bonner Hardthöhe geschleppt hatte. ›Für mich war das Scharpings Schmied‹, sagt einer der Offiziere."
      Daß das Copyright der Erfindung nicht bei den Nato-Partnern liegt, wird auch aus dem Umstand deutlich, daß Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark am 19. April 1999 in einer Sendung des BBC jede Kenntnis des Planes bestritt. "...die Nato griff nicht zu, als ihr der Bonner Hufeisenplan in Brüssel zugestellt wurde. ›Das ist nie in unsere Bewertung der jugoslawischen Seite einbezogen worden‹, weiß ein General", berichtet das "Hamburger Abendblatt". Auch das UN-Tribunal in Den Haag war nicht bereit, Scharpings Coup zu stützen. "Wäre das ein Dokument mit Deckblatt, Datum und Unterschrift, so wäre es fantastisch. Aber meist sieht so etwas eher nach Gesprächswiedergaben und Schlußfolgerungen aus", bedauerte Chefanklägerin Louise Arbour, nachdem sie den angeblichen Plan von Scharping erhalten hatte.
      In der Bundestagsdebatte Anfang April dieses Jahres darauf angesprochen, versuchte Scharping, sekundiert von Fischer und dem SPD-Abgeordneten Gernot Erler, seine Spuren zu verwischen. Erstens könne er nichts zu der Herkunft des Originaldokuments sagen, weil er seine Quellen schützen müsse. Zum zweiten habe Wesley Clark sich "kürzlich" in einer BBC-Sendung als "certainly familiar" mit dem Plan bezeichnet. (Selbst wenn das stimmen sollte, so wird doch damit nicht dementiert, daß Clark im April 1999 noch nicht "familiar" war). Zum dritten habe die Londoner "Times" schon am 8. April 1999 - also zwei Tage nach Fischer, aber am selben Tag wie Scharping - über den Plan berichtet: "Die CIA erfuhr bereits im Herbst (1998) von einem Plan mit dem Codenamen ›Operation Hufeisen‹ mit dem Ziel, massenweise über Monate hinweg die Albaner zu töten und zu vertreiben."
      Das stand an jenem Tag tatsächlich in der "Times". Ob damit die CIA den Schwarzen Peter hat, ist dennoch strittig. Ein Artikel des Magazins "U.S. News" vom 12. April 1999 widerspricht. Darin heißt es, im Weißen Haus habe man Kenntnis von einem "sorgfältigen Angriffsplan" Milosevics gehabt. "Tatsächlich waren zwei CIA-Beamte, die zur Rambouillet-Delegation gehörten, so überzeugt von der Tatsache, daß sie die Verhandlungen verließen. Ein europäischer Geheimdienst erfuhr sogar den Namen des Angriffsplans: Er wurde Operation Hufeisen genannt." Offensichtlich hatte die CIA also gewisse Kenntnisse gesammelt, aber kein vollständiges Dokument mit Titel vorliegen. Vor allem zog der US-Geheimdienst aus diesen Erkenntnissen ganz andere Schlußfolgerungen als Scharping. Die BBC befragte dazu ein Mitglied des Geheimdienstausschusses des US-Repräsentantenhauses: "Im Februar 1999 briefte CIA-Chef George Tenet die Parteiführer ... Er sagte, daß eine Militäraktion zu ethnischen Säuberungen führen könnte ... ›Wenn wir in diesem Wespennest herumstochern, könnte es noch schlimmer werden." Während für Scharping die Geheimdiensterkenntnisse zur Kriegsbegründung herhalten mußten, waren sie für den CIA-Chef also Anlaß zur Warnung, daß ein Zuschlagen der Nato kontraproduktiv wäre.
      Die wahrscheinlichste Version über die Entstehung des "Hufeisenplans" geht aus einer Antwort des Wiener Verteidigungsministers Werner Fasslabend auf eine Anfrage der österreichischen Grünen im Juli 1999 hervor. Demnach hatte der militärische Geheimdienst des angeblich neutralen Landes, das Heeres-Nachrichtenamt (HNA), bereits ab Januar 1999 Einzelerkenntnisse, die es gemeinsam mit US-amerikanischen Diensten gesammelt hatte, zu einem Dossier mit dem Titel "Operation Potkova" zusammengestellt. "Außenminister Schüssel habe die Erkenntnisse Anfang des Jahres (1999) auf einer EU-Außenministerkonferenz an seine Kollegen übergeben", berichtete das österreichische Magazin "profil". Dort hat auch Fischer, der damalige EU-Ratspräsident, das Material bekommen. Im Unterschied zu den EU-Partnern und zur CIA entschloß sich die Bundesregierung, aus den bruchstückhaften Elementen einen Plan zu puzzeln und damit in die Offensive zu gehen.
      Diese Version wird unfreiwillig selbst von "Bundeswehr aktuell", einer Zeitung des Scharping-Ministeriums, gestützt. In ihrer April-Ausgabe heißt es zum "Hufeisenplan": "Das in Militärkreisen hoch gelobte österreichische Heeresnachrichtenamt soll ihn beschafft haben. Dafür sprächen uralte Kontakte des Wiener Abwehrdienstes zum Balkan, die auf die Kaiserzeit zurückgehen."
      Dieselben "uralten Kontakte" zwischen Wien, Berlin und dem Balkan, die Europa in den Ersten Weltkrieg gestürzt und zum Zweiten beigetragen haben, spielen also offensichtlich auch heute noch eine Rolle.

      http://www.konkret-literatur-verlag.de/redaktion/artikel/a2J…
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 19:26:20
      Beitrag Nr. 23 ()
      die similies sind natürlich unsinn, leider habe ich mir die vorschau nicht mehr angesehen. der artikel stammt aus dem heft 5/2000 - nur zur orientierung.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 19:46:52
      Beitrag Nr. 24 ()
      Nanana,bitte nicht in diesem Zusammenhang!;):laugh:

      was herrn jagoda und seine wunderliche vermittlertätigkeit

      Gruss,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 19:52:13
      Beitrag Nr. 25 ()
      :laugh::laugh::laugh:
      maestro, ich kann mich nicht entsinnen, euer ehren augenzeuglich bei der tätigung von vermittlerdiensten derart anrüchiger art auf die spur gekommen zu sein ;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 22:10:59
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Antigone, Deep Thought, ihr seid ja wirklich sehr bemüht, meinen Informationshorizont zu erweitern. Danke dafür. Werde alles lesen, sobald ich Zeit habe. Ich frage mich sowieso schon seit langem, welchen Informationen man überhaupt noch trauen kann.
      Gruss


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