checkAd

    Dax Aktien Strategie der Woche, 10.02.2002 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.02.02 16:56:48 von
    neuester Beitrag 11.02.02 13:17:58 von
    Beiträge: 5
    ID: 548.503
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 671
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 16:56:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/?file=dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Aktien Kaufempfehlungen: AdidasSalomon, BASF, Bayer, BMW, Degussa, Infineon, Linde, Lufthansa, MAN, Preussag, Schering, Siemens, ThyssenKrupp, VW
      Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Commerzbank, Telekom, Fresenius, MLP
      Auf Signal achten: Hypovereinsbank, MünchenerRück, DowJones
      Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: Allianz, DaimlerChrysler, Dax, DeutscheBank, Post, EON, Epcos, Henkel, Metro, RWE, SAP


      Highlights:
      Der Rückgang dieser Woche ist von mittelfristiger Bedeutung, da wichtige technische Unterstützungen gefallen sind. Damit sieht es nun eher nach einem weiteren schlechten Jahr für Dax Aktien aus. "Schuld" daran sind vor allem die schlechten Vorgaben von der Wall Street, denen sich der Dax so gut wie nie entziehen kann. Daher sollte man den Investitionsgrad in Dax Aktien erst mal herunterfahren, und die eine oder andere Spekulation mit Puts riskieren.

      Konsequenterweise wurden in dieser Woche mehrere gewichtige Kaufempfehlungen ausgestoppt: Daimler, Deutsche Bank und SAP. Damit stehen auch schon die Kandidaten für die Reduktion des Investitionsgrades fest. Ansonsten sollte man die Stopkurse genau beachten, Bayer und Siemens stehen jeweils kurz vor dem "Aus". Wenn der Absturz des Dax nicht allzu stark wird, können aber die positive Entwicklung bei einigen Werten wie z.B. BMW, Lufthansa und Schering durchaus weitergehen.

      Wer das vor einer Woche durch die Telekom gegebene Verkaufs Signal beachtet und Puts gekauft hatte, konnte die Verluste der Woche gut abfedern, oder sogar einen Gewinn machen, da diese Aktie die Abwärtsbewegung der Woche angeführt hat. Ein neues Verkaufsignal hatte es in dieser Woche bei MLP gegeben, allerdings ist dieser Wert erst einmal überverkauft. Weiterhin steht die Hypovereinsbank vor einem Verkaufsignal.

      Das man aber nicht unbedingt Puts braucht, um in einer schlechten Dax Woche noch gut abzuschneiden zeigt mein Musterdepot, welches in dieser Woche um 2% zulegen konnte, und damit seit Jahresbeginn 6% gewonnen hat. Kommentare zu den Dispositionen und der Strategie des Musterdepots sowie die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem bis auf weiteres kostenlosen Newsletter zusammen. Ein Thema darin in dieser Woche sind die vielen Signale bei Gold Aktien. Wer den Newsletter beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an

      Mail@StatistikFuchs.de

      in den Verteiler aufnehmen lassen.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

      Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


      1.) Kauf Empfehlungen

      AdidasSalomon: Zur Gewinnsicherung ziehe ich jetzt den Stopkurs auf 75 nach. Den auch Adidas wird sich einer Gesamtmarktschwäche nicht entziehen können, das hast der letzte September gezeigt. Hält der Stop, kann das nächste mittelfristige Kursziel bei 103 angepeilt werden.

      BASF: Die Aktie hat am 24.1 mit dem Ausbruch über 44 ein klares Kaufsignal gegeben, konnte sich jedoch der Marktschwäche dieser Woche nicht entziehen. Den Stoppkurs bei 40,50 unbedingt beachten !

      Bayer: Die Aktie ist mittlerweile technisch schwer angeschlagen, und steht kurz davor, ausgestoppt zu werden. Es hat keinen Sinn sich einer mittelfristigen schwäche des Gesamtmarktes zu widersetzen. Daher in den nächsten Tagen unbedingt auf den Stop bei 33,90 achten.

      BMW: Durch Überwindung des ATH`s hatte BMW in der Vorwoche ein neues Kaufsignal gegeben. Wegen der Gesamtmarktschwäche und dem negativen Einfluss von Daimler gingen die Kurse in dieser Woche zwar etwas zurück. Trotzdem bleibt die Aktie natürlich erste Wahl, und sollte bei einer Erholung des Dax überdurchschnittlich profitieren. Eine schnelle Bewegung bis über die 50er Marke wäre dann durchaus möglich.

      Degussa: Bei dieser Kaufempfehlung läuft zur Zeit alles wunschgemäß. Die Marktschwäche hat nur zu einer kleinen Rechteck Konsolidierung geführt. Das erste Kursziel liegt bei 35,50, den Stop ziehe ich auf 29,50 (und damit das Kaufsignal Level) nach.

      Infineon: Erstaunlich gut gehalten hat sich Infineon in dieser Woche. Die für diese Woche von mir erwartete Entscheidung ist um eine Woche vertagt worden, was aber angesichts der Dax Entwicklung positiv zu werten ist. Man kann hier durchaus von einer relativen Stärke gegenüber dem Dax sprechen. Die Aktie befindet sich in einer Dreiecks Spitze, so daß es spannend bleibt. Ein Ausbruch nach oben würde Nachkäufe bei dieser Kaufempfehlung rechtfertigen, ein Ausbruch nach unten würde die Aktie ausstoppen. Dieser Stoppkurs liegt bei 22,60.

      Linde: Hier ist es in dieser Woche durch die Gesamtmarktschwäche noch zu den erhofften Kaufkursen unter 50 gekommen. Technisch bleibt das Bild weiterhin sehr positiv. Fällt die in der nächsten Zeit zu erwartende Dax Baisse nicht allzu heftig aus, sollte sich die positive Entwicklung daher fortsetzen können. Das erste Kursziel ist 56,40, den Stop kann man bei 45,50 legen.

      Lufthansa: Diese Kaufempfehlung konsolidiert zur Zeit in einem kleine Rechteck. Der Stop liegt bei 14, Kursziele sind kurzfristig 18,10 und 19,60 (nur für Options- Spekulationen von Interesse) und mittelfristig 23,50. Bei weiter positiver Entwicklung kann der Stop bald ein gutes Stück nachgezogen werden.

      MAN: Der Ausbruch nach unten aus einem kleinen Keil ist ein erstes technisches Schwächezeichen, aber noch nicht dramatisch. Würde der Widerstand bei 27 überwunden, wäre "alles wieder gut". Der Stop liegt bei 23 und kann demnächst nachgezogen werden.

      Preussag: Noch ist der Aufwärtstrend intakt, aber die Aktie sollte jetzt nach oben drehen. Der aktuelle Stop liegt bei 29, die nächsten Kursziele sind knapp über 35 und bei 40 auszumachen.

      Schering: Diese Aktie hält sich trotz der negativen Umfeldes sehr gut, und bleibt damit erste Wahl Der Stop liegt bei 55, das erste Kursziel bei 74,60. Hier liegt das ATH, welches Schering als zweiter Wert nach BMW in diesem Jahr knacken könnte..

      Siemens: Diese Kaufempfehlung steht kurz vor dem "Aus", nämlich dem Stopkurs bei 63. Nur eine positive Entwicklung bei Infineon kann jetzt wohl noch helfen.

      ThyssenKrupp: Die Aktie konsolidiert weiterhin im Aufwärtstrend. Es wäre aber gut, wenn die Unterstützung bei 16 jetzt nicht noch mal getestet werden würde. Das Kursziel ist 20,60, den Stop ziehe ich angesichts der Marktschwäche auf 15,50 nach.

      VW: Trotz des scharfen Kursrückganges in dieser Woche ist das positive technische Bild bei dieser Aktie noch nicht angeschlagen. Das erste Kursziel für mittelfristige Positionen ist 60, der Stop liegt bei 48. Mutige kaufen jetzt nach, sollten sich aber des Risikos dabei bewusst sein.


      2.) Verkauf Empfehlungen

      Commerzbank: Die Aktie ist wieder unter 19 gefallen, und hat damit meine Bedingung zur Beibehaltung als Short Kandidat erfüllt. Geht es nun mit dem Dax (wie es aussieht) wieder mittelfristig bergab, sollte die Commerzbank überproportional fallen. Daher können neue Puts gekauft werden.

      Telekom: Als sehr profitabel hat sich bisher das in der letzten Woche erfolgte Verkaufsignal erwiesen. Je nach Positionsgröße sollten bereits jetzt oder bei Erreichen des ATL erste Gewinne mitgenommen werden. Das kann zum Beispiel durch "Überrollen" der Puts in tiefere Basispreise und/oder spätere Monate geschehen. Das erste Kursziel ist das genannte ATL bei 14,35, den Stop ziehe ich auf 17 nach.

      Fresenius: Fresenius macht seinem Ruf, genau anders als der Dax zu laufen, wieder mal Ehre. Während der Dax fiel, hatte Fresenius eher eine gute Woche, und hat fast schon den "Stop Short" bei 68 erreicht. Es würde mich nicht im geringsten wundern, wenn die Aktie wieder einen Aufwärtstrend etabliert, während der Dax mittelfristig fällt. Den Stopkurs daher unbedingt beachten, als Short Kandidaten sind Telekom und Commerzbank zur Zeit besser geeignet !

      MLP: Ich hatte für MLP ein Verkaufsignal bei einem Schluss unter 62 angekündigt. Das ist in dieser Woche geschehen. Da die Aktie aber stark überverkauft ist, kann man sich mit dem Kauf von Puts in diesem Fall etwas Zeit lassen, und eine kleine Kurserholung abwarten. Vielleicht bietet sich ja in dieser Woche die Gelegenheit dazu, wenn die (ebenfalls überverkaufte) Wall Street zwischendurch für etwas besserer Vorgaben für den deutschen Markt sorgt.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen

      Hypovereinsbank: Wegen der allgemeinen Schwäche des Finanzsektors würde bei dieser Aktie eine Unterschreitung der aktuellen Unterstützung bei 32 eine tiefergehende Bedeutung haben, und daher zu einem Verkaufsignal führen. Also: Hypovereinsbank Puts kaufen bei einem Schluss unter 32. das erste Kursziel wäre dann das September Tief bei 28,20.

      MünchenerRück: Die Aktie zeigt hartnäckige Schwäche. Sollte sie jetzt unter 255 fallen, wäre das für mich ein Verkaufssignal. Allerdings neigt der Wert nicht zu ausgeprägten Trend, so daß auch in diesem Fall andere Short Kandidaten vorzuziehen wären.

      DowJones: Der Welt Leitindex hat sich noch mal zu einem Wochenschluss über 9700 retten können. Aber wenn diese wichtige Marke dauerhaft fällt, was jederzeit passieren kann, wird diese Vorgabe für den Dax stark negativ. Der Dow würde dann zunächst einmal Kurs auf 9100 nehmen, oder sogar das September Tief bei 8235 ansteuern. Sieht man die negativen Rahmendaten in den USA (hohe private Verschuldung; Überbewertung der Aktien; wenig Investitionstätigkeit trotz billigen Geldes, also Deflation), so ist dieses Szenario so unwahrscheinlich nicht. Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, daß es bei den amerikanischen Aktien oft ein zyklisches Tief kurz vor der Mitte der Präsidentschaftsperiode gibt, das wäre im Sommer diesen Jahres (die nächsten Wahlen sind im Herbst in 2 Jahren).


      4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

      Allianz: Die Aktie hat in dieser Woche ein neues Tief gemacht. Trotz der danach erfolgten Erholung sieht das nicht gut aus. Kurzfrist Long Trades wurden bereits wegen des Stops bei 250 glattgestellt. Bei einem Schlusskurs unter 235 wird die Aktie nun zum Short Kandidaten.

      DaimlerChrysler: Schon wieder ein Fehlsignal, diese Aktie kostet mich nur Geld! Durch den Fall unter die 43er Marke ist die langfristige Wende wieder mal gescheitert, und die Aktie sollte verkauft werden. Der Trend ist jetzt bestenfalls seitwärts gerichtet, ein neues Kaufsignal würde erst bei einem Kurs über 52 entstehen.

      Dax: Die Entscheidung ist wohl erst mal gefallen, und zwar nach unten. Der Dax hat sich den negativen Vorgaben aus den USA nicht entziehen können, und mit dem Unterschreiten der 5000er Grenze den Aufwärtstrend seit September 2001 endgültig zerstört. Damit ist er wieder mal an seiner 30 Wochen Linie gescheitert, auch wenn er sie kurzzeitig hatte überwinden können. Die Richtung des Trends ist damit wieder seitwärts/abwärts. Fällt auch noch die 4800, ist ein schneller Fall bis auf die 4500 durchaus möglich, da es dann bis dorthin kaum noch Unterstützungen gibt. Kursfristtrader konzentrieren sich daher in diesem Fall auf Puts mit einer Haltedauer von wenigen Tagen.

      DeutscheBank: Es hatte sich bereits in den Wochen zuvor abgezeichnet, daß die Aktie ihren Status als Kaufempfehlung verlieren würde. Sie konnte sich der schlechten Entwicklung der Finanzbranche auf der einen Seite, und des durch die US Vorgaben belasteten Dax auf der anderen Seite nicht mehr entziehen. Am Montag noch schloss die Aktie auf ihrem Stopp Kurs Level, um dann am Dienstag klar abzustürzen. Hier hat sich ein blitzschneller Verkauf am Dienstag Morgen gelohnt. Die Tendenz ist nun bestenfalls noch seitwärts, neue Signale sind erst einmal nicht zu sehen. Bei 64 liegt eine Unterstützung, aber das ist nur für Day Trader von Interesse.

      Post: Die Aktie trendiert seitwärts in einem Trading Bereich, der zwischen 14,50 und 17,50 liegt. Erst ein Ausbruch aus diesem Bereich würde nun ein Trendfolgesignal ergeben. Bis dahin kann man die Aktie antizyklisch handeln oder Optionen schreiben.

      EON: Weiterhin empfiehlt sich bei diesem Wert der Verkauf von Optionen, da sich ein stabiler Seitwärtstrend etabliert hat. Die in den letzten Wochen verkaufte Calls bringen nun Gewinn durch das Abschmelzen der eingenommenen Prämie am Markt. Zur Erinnerung: Im Dezember hatte ich den Verkauf von Puts empfohlen, auch das hatte Gewinn gebracht.

      Epcos: Die Verletzung einer kleinen Unterstützung bei 45 hat den Seitwärtstrend in einen sanften Abwärtstrend gewendet. Allerdings ist Epcos damit noch kein Short Kandidat, zumal der wert nun eher überverkauft ist.

      Henkel: Die Aktie ist in einem wenig dynamischen Seitwärtstrend gefangen. Damit sollte man nichts tun oder bestenfalls Optionen schreiben. Bei der Annäherung an 68 können Calls verkauft werden, bei der Annäherung an die 62 ist hingegen ein Put Verkauf zu empfehlen.

      Metro: Die Aktie war aus einem Keil nach unten ausgebrochen, so daß es erst mal keine Chance mehr auf ein Kaufsignal gibt. Das negative Potenzial des Keils hat sich mittlerweile bereits zum Teil entfaltet. Ein Absturz unter 35 würde die Aktie auch zum mittelfristigen Short Kandidaten machen.

      RWE: Ähnlich wie EON befindet sich die Aktie in einem Seitwärtstrend ohne Aussicht auf mittelfristige Signale und ist daher ein Kandidat für Stillhalter bei Optionsgeschäften.

      SAP: Der Stop wurde unterschritten, daher sollte man hier verkaufen. Eventuell kann man dazu eine kleine Kurserholung bis 155 abwarten, aber das bedeutet auch ein zusätzliches Risiko. Der Trend ist nun wieder seitwärts.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
      - prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
      - antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 17:17:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nichts gegen dich, aber deine letzten Einschätzungen waren nicht so doll!! Ich finde es trotzdem super das du dir so eine Mühe machst!
      Noch schönes Wochenende!!
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 17:46:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 18:01:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      @andi12: Vielleicht hatte ich den Dax zu optimistisch eingeschätzt. Aber solange er sich über 5000 hielt, war das technisch gesehen vertretbar (denke ich immer noch). Trendfolge ist eine Methode, die nicht immer recht haben kann, nur öfter als 50 %.

      Gruß Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 13:17:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Freetimetrader: sehe ich auch so. Die quasi-autonomen Bewegungen der Indizes bestimmen das Schiksal der Einzelaktion massgeblich. Das wirkt vielleicht genauso widersinnig, wie die Tatsache, dass alle Equities weltweit den US-Indizes hinterherkurven - allerdings mit unterschiedlichem Multiplikationsfaktoren -, ist aber, wie es ausschaut, unvermeidbar. Deine Grafik ist aber etwas fehlerhaft, weil sie eine lineare Skalierung verwendet.

      Auf der anderen Seite finde ich das Phänomen nicht mal so seltsam, wie es auf den ersten Blick wirken mag. Die Musik spielt bis heute in den USA. Wenn etwas über den Aussenwert des Euro erzählt wird, dann auch immer nur in Relation zum US$, wozu sonst... Die US-Wirtschaftsentwicklung bzw. die der Equities ist also sozusagen der Referenzindikator. Allerdings liegen in den Abweichungen jeder Aktie zum Gesamtindex sehr viele interessante Details, die u.U. gewinnträchtiger sind, als das Gestarre auf den Index als solchen. Zumindest wenn man nicht shortet und/oder keine Derivate verwendet. Was in normalen Zeiten das normale Verhalten wäre.

      @sf: Bitte nicht aus dem Auge verlieren, dass der Dax es seit 2 Monate nicht schafft, den Abwärtstrendkanal (in der Grafik nicht, Grund s.o.) und die 200-Tageslinie zu knacken. Ich denke, das ist tatsächlich ein Zeichen von enormer Schwäche und daher charttechnisch wohl relevant, besonders wenn man eine Analogie zum Verhalten im letzten Jahr zieht. Insofern erzeugt im genauen Gegensatz zu oben gesagten der Blick auf Einzelaktien u.U. mehr Optimismus, als ...möglicherweise... (ich weiss, dass ich nichts [sicher] weiss) angebracht ist.

      mfg landing_zone


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Dax Aktien Strategie der Woche, 10.02.2002