Heute,der schwärzeste Montag in der Bösengeschichte? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 22.07.02 11:31:27 von
neuester Beitrag 30.09.02 15:42:21 von
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Dramatischer Appell des New Yorker Börsenchefs
Angesichts dramatischer Kursverluste in der vergangenen Woche hat der Chef der New Yorker Börse die Anleger gebeten, in den kommenden Tagen einen kühlen Kopf zu bewahren. "Bitte seien Sie geduldig, tun Sie nichts, was sich emotional gut anfühlt - langfristig wäre das ein Fehler", sagte Börsenchef Richard Grasso am Sonntag (Ortszeit) im US-Fernsehsender NBC angesichts einer befürchteten Verkaufswelle am Montag. "Vergessen Sie nie: Vor Tagesanbruch ist es immer am dunkelsten."
Für heute fürchtete Grasso aber einen weiteren Absturz der Börsen. "Montage nach Freitagsrückgängen waren immer schwierig." Dies werde wohl auch an diesem Montag der Fall sein.
Managermagazin
PS: Wenn es schon so weit ist, dann können wir uns auf etwas gefast machen. Wer ist so naiv und hört auf diese Worte?
Angesichts dramatischer Kursverluste in der vergangenen Woche hat der Chef der New Yorker Börse die Anleger gebeten, in den kommenden Tagen einen kühlen Kopf zu bewahren. "Bitte seien Sie geduldig, tun Sie nichts, was sich emotional gut anfühlt - langfristig wäre das ein Fehler", sagte Börsenchef Richard Grasso am Sonntag (Ortszeit) im US-Fernsehsender NBC angesichts einer befürchteten Verkaufswelle am Montag. "Vergessen Sie nie: Vor Tagesanbruch ist es immer am dunkelsten."
Für heute fürchtete Grasso aber einen weiteren Absturz der Börsen. "Montage nach Freitagsrückgängen waren immer schwierig." Dies werde wohl auch an diesem Montag der Fall sein.
Managermagazin
PS: Wenn es schon so weit ist, dann können wir uns auf etwas gefast machen. Wer ist so naiv und hört auf diese Worte?
Was machen jetzt all die Patrioten, die bei Dow-Ständen von 8000-9000 Ende September 01 gekauft haben?
da werden Heute die Stützungskäufe ausfallen,man hat es nicht mehr unter Kontrolle.
So langsam geht denen ein Licht auf:
So langsam geht denen ein Licht auf:
Nein,der kommt erst noch!!
Das wäre das Todesurteil für die Shorties wenn keiner verakufen würde. Ein paar Verkäufer gibt es aber immer ( zur Beruhigung der Shorties ) ;-)
Finde ich witzig: Montag- und Freitagsrückgänge waren immer schwierig.
Frei nach J.B.Shaw:
Der gefährlichste Tag an der Börse ist der Freitag.
Gefolgt von Montag, donnerstag, dienstag, mittwoch
Mal sehen, ob meine S&P Puts heute funzen!
Frei nach J.B.Shaw:
Der gefährlichste Tag an der Börse ist der Freitag.
Gefolgt von Montag, donnerstag, dienstag, mittwoch
Mal sehen, ob meine S&P Puts heute funzen!
das nachfolgende Quartal ist schon immer das schwächste Quartal gewesen, warum sollte es ausgerechnet jetzt das beste werden? Auch in den USA gibt es wirtschaftlich ein "Somerloch" wie jedes Jahr. Die Umsätze und Gewinne gehen zwangsläufig immer weiter zurück. Laßt Euch nicht einlullen, von wegen gute Aussichten etc. jetzt kommt erst einmal eine "Richtige" Eigendynamik ins Spiel.
Im September ist der Krieg mit dem Irak geplant, ich denke mal, der wird auf Grund der eintretenden Situation an der Börse vorgezogen, damit man einen Sündenbock hat :
Im September ist der Krieg mit dem Irak geplant, ich denke mal, der wird auf Grund der eintretenden Situation an der Börse vorgezogen, damit man einen Sündenbock hat :
Chronologie des Crash 1929
All Time High des Dow Jones Index
Der Dow Jones Index hatte bereits kleinere Einbrüche erlebt. So waren am 8.
Dezember 1928 die Kurse um 5,1% gesunken, erholten sich jedoch wieder rasch und
konnten die allgemeine Überzeugung, in einem "völlig neuen Zeitalter" zu leben, nicht
brechen. Die Wirtschaft boomte ja schließlich seit dem Januar 1924.
Im Frühjahr 1929 deuteten jedoch die Indikatoren auf eine beginnende Rezession. Der vom
"National Bureau of Economic Research" berechnete Zeitpunkt des Konjunkturhochs in den
USA lag im Juni 1929. In Amerika zeichnete sich seit längerem eine Landwirtschaftskrise
durch sinkende Agrarpreise ab; auch wurde in der Investitionskonjunktur der Jahre zuvor
ein hohes Maß an Überkapazitäten aufgebaut.
Eine weitere Erhöhung des Diskonts durch das Federal Reserve Board war jedoch
nicht möglich, denn dadurch würde zwar die Spekulation eingeschränkt, aber auch die
wirkliche Wirtschaft empfindlich gestört. Das ausländische Geld würde noch mehr angelockt
und der Zahlungsmittelumlauf erhöht. Aber das Federal Reserve Board findet ein
Hintertürchen: Am 2. Februar 1929 veröffentlicht es eine Erklärung, daß die Reserven
der Mitgliedsbanken nicht dazu da sind, um Spekulationskredite zu gewähren.
Solche Kredite sollen eingeschränkt werden. Die Banken scheuen sich jedoch nicht, den
Kreditnehmern die Wege zu ebnen. Denn mittlerweile ist der Kreditapparat so aufgeblasen
worden, daß er über kurz oder lang platzen muß. Aber das wollen die Banken so lange wie
möglich hinausschieben.
Die Folge dieser Erklärung ist zunächst ein Kurseinbruch an der Börse. Aber da nur
langfristige Kredite gesperrt sind, wird "tägliches Geld" in Anspruch genommen. Der Zinssatz
hierfür steigt schnell. Von zwölf auf 15 Prozent, dann auf 17 und 20 Prozent. Der Motor
kam ins Stottern, die Kurse wurden labiler, und am 26. März 1929 kam der erste
massive Kurseinbruch, der zu einem ersten Jahrestief führte und allen einen Schrecken in
die Glieder fahren ließ. Nun begann ein Gesundbeten des Marktes. Politiker, angesehene
Industrielle, Bankiers, alle versuchten Optimismus zu verbreiten und auf die
gesunden Fundamentaldaten des Marktes hinzuweisen.
Und so war denn auch der Sommer 1929 geprägt von zahlreichen Neuemissionen, einem
starken Anstieg der Anlegerverschuldung und einer weiterhin bestehenden allgemeinen
Euphorie. Kritische Stimmen waren nur vereinzelt zu hören.
Am 3. September erreicht der Dow Jones
Index dann seinen bis dahin absoluten
Höhepunkt mit 381,17 Punkten bei einem
Aktienumsatz von 4,4 Mio. Papieren. Am
nächsten Tag stagniert der Dow (379,61), der
Umsatz ist mit 4,7 Mio. Aktien nur geringfügig
höher.
Kursbeispiele 1927-1929
Aktie
31. August 1927
31. August 1928
3. September 1929
American and Foriegn Powers
$23.86
$38.00
$167.75
AT&T
$169.00
$182.00
$304.00
Detroit Edison Co.
$151.00
$205.00
$350.00
General Electric Co.
$142.00
$168.13
$396.25
Hershey Chocolate
N/A
$53.25
$128.00
IBM
$93.00
$130.86
$241.75
People`s Gas Chicago
$147.13
$182.86
$374.75
"Die Aktienkurse haben ein dauerhaftes Niveau erreicht. Sie sind
nicht zu hoch, und die Wall Street wird nichts dergleichen wie
einen Crash erleben." schrieb am 5. September 1929 in der New
York Times der bekannteste US-Ökonom der 20er Jahre Irving
Fisher. Es sollte ganz anders kommen.
Am 6. September veröffentlichte die New York Times ein düstere
Prophezeiung von einem Wirtschaftswissenschaftler aus
Massachusetts mit Namen Roger Babson. Er sagt nun schon zum
dritten Mal einen Zusammenbruch der Börse voraus und beschrieb
sehr genau alles dasjenige, was in den folgenden Wochen auch
tatsächlich passieren würde.
Irving Fisher
"Schönes Wetter kann nicht ewig andauern. Die Wirtschaftszyklen gelten auch heute noch, wie früher. Das
Federal Reserve System hat die Banken gestärkt, aber es hat nicht die Natur der Menschen verändert. Die
Leute machen Schulden und spekulieren wie nie zuvor in unserer Geschichte. Früher oder später wird der
Crash kommen und er kann schrecklich werden. Weise sind die Investoren, die jetzt ihre Schulden loswerden
und ihre Segel einholen. Das heißt nicht, alles zu verkaufen, aber es heißt, die Schulden zurückzuzahlen und
nicht mehr auf Kredit zu spekulieren." (Babson)
Schon einen Monat zuvor hatte die Crash-Prognose des Roger Babson, die nur aufgrund
der spärlichen Nachrichtenlage des Tages zur Schlagzeile wurde, das Börsenbarometer um
fast drei Prozent sinken lassen.
Als Babson in seiner berühmten Rede vom 5.September 1929 einen
Kurssturz von 60 bis 80 Punkten prophezeite, reagierte die Börse
zum ersten Mal auf warnende Stimmen. Der Dow Jones fällt auf
369,77, der Aktienumsatz steigt auf 5,6 Mio., und schon bald darauf
sprach man vom "Babson-Crash".
Nach ein paar Tagen stellten sich jedoch wieder Käufer ein. denen
z.B. der Optimismus von Professor lrving Fisher von der Yale
University Mut gemacht hatte, der behauptete, daß "trotz der
augenblicklichen Haussebörse die Aktienkurse immer noch nicht
ihrem wahren Wert entsprechen". Auch viele Zeitungen
veröffentlichten positive Börsenkommentare, um die Krise
herabzuspielen. (Dow Jones steigt auf 376,29) Das Börsenmagazin
Barron`s machte sich sogar noch in einem Leitartikel vom 9.
September über Babson lustig, als es ihn als "den großen Seher aus
den Wellesley Hügeln" bezeichnete. Jedem war klar, daß Babson die
Schuld an der Krise traf.
Roger Babson
Im weiteren Septemberverlauf gibt der Dow Jones Index ständig nach (bis 343,45), doch
die Stimmung bleibt zuversichtlich. Die Zahl der Neuemissionen ist höher als im August, und
die Zeichner können stets mit Gewinn verkaufen. Die "brokerloans" steigen schneller als je
zuvor. Bis zum 10.Oktober erholt sich der Dow Jones auf 352,86, gibt danach aber
verstärkt nach.
Der Vorsitzende der National City Bank, Charles E. Mitchell, meinte noch am 15. Oktober:
"Die Märkte sind nun in einem gesunden Zustand; die Werte sind vernünftig und
drücken den allgemeinen Wohlstand unseres Landes aus."
Aber so richtig will das Rezept nicht mehr stimmen, daß einem Rückgang der Kurse um einen
Punkt ein neuer Aufstieg um zwei Punkte folgt. Doch die meisten sind immer noch
optimistisch, darunter auch die Fachleute der Harvard Economic Society. Noch am 17.
Oktober 1929 hält Professor Irving Fisher eine Ansprache, in der er ausführt, daß in
wenigen Monaten der Aktienmarkt "a good deal higher than it is today" läge.
In Wirklichkeit aber tritt die von den Experten vorausgesagte Erholung nicht ein. Statt
dessen beginnt jene Reihe unglücklicher Tage.
Der Dow Jones Index fällt am 19. Oktober auf 323,87 und unterschreitet das vorherige
Tief, die Sonntagszeitungen sprechen von "Verkaufswellen" und zu erwartenden "Margin
Calls". Einigkeit besteht aber in der Erwartung, daß das Schlimmste überstanden sei, es sei
nun "organisierte Unterstützung" durch Großanleger, Banken und Fonds zu erwarten.
Am 21.Oktober konnten Anleger einen Artikel des Chartanalysten
William Peter Hamilton in Barron`s lesen, in welchem dieser vor dem
äußerst bedenklichen Indexbild warnt. Beim drittgrößten
Handelsvolumen von weit über sechs Millionen Aktien, das es je in
der Börsengeschichte gegeben hatte, sackten die Kurse nach
unten. Der Dow schließt mit 320,91 Punkten bei einer nervösen
Stimmung. Das "Ticker Tape" weist eine Stunde Verspätung auf.
Am 22. Oktober beginnen die Kurse nach der ersten Börsenstunde
zu fallen. Schwere Verluste des Dow (305,85) werden begleitet von
einem stark verspäteten " Ticker Tape" und einem Rekordvolumen
an Margin Calls.
Am 23. Oktober setzt sich dieses Nachgeben der Kurse mit einem Minus von 6,3% gleich
bei Eröffnung der Börse fort. An diesem Tag wechseln über sechs Millionen Aktien die
Besitzer. Der Ticker kann mit den Abschlüssen nicht mehr Schritt halten und hinkt 104
Minuten hinter der Abschlußzeit nach. Panik breitet sich aus.
All Time High des Dow Jones Index
Der Dow Jones Index hatte bereits kleinere Einbrüche erlebt. So waren am 8.
Dezember 1928 die Kurse um 5,1% gesunken, erholten sich jedoch wieder rasch und
konnten die allgemeine Überzeugung, in einem "völlig neuen Zeitalter" zu leben, nicht
brechen. Die Wirtschaft boomte ja schließlich seit dem Januar 1924.
Im Frühjahr 1929 deuteten jedoch die Indikatoren auf eine beginnende Rezession. Der vom
"National Bureau of Economic Research" berechnete Zeitpunkt des Konjunkturhochs in den
USA lag im Juni 1929. In Amerika zeichnete sich seit längerem eine Landwirtschaftskrise
durch sinkende Agrarpreise ab; auch wurde in der Investitionskonjunktur der Jahre zuvor
ein hohes Maß an Überkapazitäten aufgebaut.
Eine weitere Erhöhung des Diskonts durch das Federal Reserve Board war jedoch
nicht möglich, denn dadurch würde zwar die Spekulation eingeschränkt, aber auch die
wirkliche Wirtschaft empfindlich gestört. Das ausländische Geld würde noch mehr angelockt
und der Zahlungsmittelumlauf erhöht. Aber das Federal Reserve Board findet ein
Hintertürchen: Am 2. Februar 1929 veröffentlicht es eine Erklärung, daß die Reserven
der Mitgliedsbanken nicht dazu da sind, um Spekulationskredite zu gewähren.
Solche Kredite sollen eingeschränkt werden. Die Banken scheuen sich jedoch nicht, den
Kreditnehmern die Wege zu ebnen. Denn mittlerweile ist der Kreditapparat so aufgeblasen
worden, daß er über kurz oder lang platzen muß. Aber das wollen die Banken so lange wie
möglich hinausschieben.
Die Folge dieser Erklärung ist zunächst ein Kurseinbruch an der Börse. Aber da nur
langfristige Kredite gesperrt sind, wird "tägliches Geld" in Anspruch genommen. Der Zinssatz
hierfür steigt schnell. Von zwölf auf 15 Prozent, dann auf 17 und 20 Prozent. Der Motor
kam ins Stottern, die Kurse wurden labiler, und am 26. März 1929 kam der erste
massive Kurseinbruch, der zu einem ersten Jahrestief führte und allen einen Schrecken in
die Glieder fahren ließ. Nun begann ein Gesundbeten des Marktes. Politiker, angesehene
Industrielle, Bankiers, alle versuchten Optimismus zu verbreiten und auf die
gesunden Fundamentaldaten des Marktes hinzuweisen.
Und so war denn auch der Sommer 1929 geprägt von zahlreichen Neuemissionen, einem
starken Anstieg der Anlegerverschuldung und einer weiterhin bestehenden allgemeinen
Euphorie. Kritische Stimmen waren nur vereinzelt zu hören.
Am 3. September erreicht der Dow Jones
Index dann seinen bis dahin absoluten
Höhepunkt mit 381,17 Punkten bei einem
Aktienumsatz von 4,4 Mio. Papieren. Am
nächsten Tag stagniert der Dow (379,61), der
Umsatz ist mit 4,7 Mio. Aktien nur geringfügig
höher.
Kursbeispiele 1927-1929
Aktie
31. August 1927
31. August 1928
3. September 1929
American and Foriegn Powers
$23.86
$38.00
$167.75
AT&T
$169.00
$182.00
$304.00
Detroit Edison Co.
$151.00
$205.00
$350.00
General Electric Co.
$142.00
$168.13
$396.25
Hershey Chocolate
N/A
$53.25
$128.00
IBM
$93.00
$130.86
$241.75
People`s Gas Chicago
$147.13
$182.86
$374.75
"Die Aktienkurse haben ein dauerhaftes Niveau erreicht. Sie sind
nicht zu hoch, und die Wall Street wird nichts dergleichen wie
einen Crash erleben." schrieb am 5. September 1929 in der New
York Times der bekannteste US-Ökonom der 20er Jahre Irving
Fisher. Es sollte ganz anders kommen.
Am 6. September veröffentlichte die New York Times ein düstere
Prophezeiung von einem Wirtschaftswissenschaftler aus
Massachusetts mit Namen Roger Babson. Er sagt nun schon zum
dritten Mal einen Zusammenbruch der Börse voraus und beschrieb
sehr genau alles dasjenige, was in den folgenden Wochen auch
tatsächlich passieren würde.
Irving Fisher
"Schönes Wetter kann nicht ewig andauern. Die Wirtschaftszyklen gelten auch heute noch, wie früher. Das
Federal Reserve System hat die Banken gestärkt, aber es hat nicht die Natur der Menschen verändert. Die
Leute machen Schulden und spekulieren wie nie zuvor in unserer Geschichte. Früher oder später wird der
Crash kommen und er kann schrecklich werden. Weise sind die Investoren, die jetzt ihre Schulden loswerden
und ihre Segel einholen. Das heißt nicht, alles zu verkaufen, aber es heißt, die Schulden zurückzuzahlen und
nicht mehr auf Kredit zu spekulieren." (Babson)
Schon einen Monat zuvor hatte die Crash-Prognose des Roger Babson, die nur aufgrund
der spärlichen Nachrichtenlage des Tages zur Schlagzeile wurde, das Börsenbarometer um
fast drei Prozent sinken lassen.
Als Babson in seiner berühmten Rede vom 5.September 1929 einen
Kurssturz von 60 bis 80 Punkten prophezeite, reagierte die Börse
zum ersten Mal auf warnende Stimmen. Der Dow Jones fällt auf
369,77, der Aktienumsatz steigt auf 5,6 Mio., und schon bald darauf
sprach man vom "Babson-Crash".
Nach ein paar Tagen stellten sich jedoch wieder Käufer ein. denen
z.B. der Optimismus von Professor lrving Fisher von der Yale
University Mut gemacht hatte, der behauptete, daß "trotz der
augenblicklichen Haussebörse die Aktienkurse immer noch nicht
ihrem wahren Wert entsprechen". Auch viele Zeitungen
veröffentlichten positive Börsenkommentare, um die Krise
herabzuspielen. (Dow Jones steigt auf 376,29) Das Börsenmagazin
Barron`s machte sich sogar noch in einem Leitartikel vom 9.
September über Babson lustig, als es ihn als "den großen Seher aus
den Wellesley Hügeln" bezeichnete. Jedem war klar, daß Babson die
Schuld an der Krise traf.
Roger Babson
Im weiteren Septemberverlauf gibt der Dow Jones Index ständig nach (bis 343,45), doch
die Stimmung bleibt zuversichtlich. Die Zahl der Neuemissionen ist höher als im August, und
die Zeichner können stets mit Gewinn verkaufen. Die "brokerloans" steigen schneller als je
zuvor. Bis zum 10.Oktober erholt sich der Dow Jones auf 352,86, gibt danach aber
verstärkt nach.
Der Vorsitzende der National City Bank, Charles E. Mitchell, meinte noch am 15. Oktober:
"Die Märkte sind nun in einem gesunden Zustand; die Werte sind vernünftig und
drücken den allgemeinen Wohlstand unseres Landes aus."
Aber so richtig will das Rezept nicht mehr stimmen, daß einem Rückgang der Kurse um einen
Punkt ein neuer Aufstieg um zwei Punkte folgt. Doch die meisten sind immer noch
optimistisch, darunter auch die Fachleute der Harvard Economic Society. Noch am 17.
Oktober 1929 hält Professor Irving Fisher eine Ansprache, in der er ausführt, daß in
wenigen Monaten der Aktienmarkt "a good deal higher than it is today" läge.
In Wirklichkeit aber tritt die von den Experten vorausgesagte Erholung nicht ein. Statt
dessen beginnt jene Reihe unglücklicher Tage.
Der Dow Jones Index fällt am 19. Oktober auf 323,87 und unterschreitet das vorherige
Tief, die Sonntagszeitungen sprechen von "Verkaufswellen" und zu erwartenden "Margin
Calls". Einigkeit besteht aber in der Erwartung, daß das Schlimmste überstanden sei, es sei
nun "organisierte Unterstützung" durch Großanleger, Banken und Fonds zu erwarten.
Am 21.Oktober konnten Anleger einen Artikel des Chartanalysten
William Peter Hamilton in Barron`s lesen, in welchem dieser vor dem
äußerst bedenklichen Indexbild warnt. Beim drittgrößten
Handelsvolumen von weit über sechs Millionen Aktien, das es je in
der Börsengeschichte gegeben hatte, sackten die Kurse nach
unten. Der Dow schließt mit 320,91 Punkten bei einer nervösen
Stimmung. Das "Ticker Tape" weist eine Stunde Verspätung auf.
Am 22. Oktober beginnen die Kurse nach der ersten Börsenstunde
zu fallen. Schwere Verluste des Dow (305,85) werden begleitet von
einem stark verspäteten " Ticker Tape" und einem Rekordvolumen
an Margin Calls.
Am 23. Oktober setzt sich dieses Nachgeben der Kurse mit einem Minus von 6,3% gleich
bei Eröffnung der Börse fort. An diesem Tag wechseln über sechs Millionen Aktien die
Besitzer. Der Ticker kann mit den Abschlüssen nicht mehr Schritt halten und hinkt 104
Minuten hinter der Abschlußzeit nach. Panik breitet sich aus.
22.07.2002 - 09:27 Uhr
Fanta feiert – auch wenn die Wall Street stürzt
Der Blick auf die amerikanischen Index-Charts für den Monat Juli tut weh. Allein in den letzten beiden Wochen hat der Dow Jones fast 1300 Punkte verloren und damit gut 14 %, an 10 Handelstagen haben die „Blue Chips“ nur ein einziges Mal im Plus geschlossen.
An der Nasdaq sieht es nicht besser aus, die High-Tech-Werte haben ihr Viereinhalbjahrestief weiter ausgebaut. Investoren haben keine Lust mehr, Analysten wissen nicht mehr weiter.
„Natürlich ist der Markt seit Wochen unterbewertet, überverkauft und er schreit nach Käufern – aber es geht eben doch immer noch weiter runter“, stöhnt Ed Yardeni, Chef-Ökonom bei Prudential Securities. Eine Wende hält er jederzeit für möglich, aber längst nicht mehr für zwingend.
Viel hatte man sich versprochen von der vergangenen Woche, immerhin stand die erste Ertragsflut an. Die fiel gar nicht so schlecht aus – dafür stimmten die Ausblicke nicht, und auch die Interpretation der Ergebnisse schwankte zwischen altem Misstrauen in die Bilanzen und neuer Unsicherheit gegenüber der Gewinnfindung.
In der kommenden Woche melden mit 3M, American Express, AT&T, SBC Communications, DuPont, ExxonMobil, McDonald’s und Eastman Kodak weitere 8 Dow-Unternehmen, dazu legen wichtige Firmen aus allen Branchen Ergebnisse vor, darunter Intels Chip-Konkurrent Texas Instruments, der Online-Buchhändler Amazon, AOL Time Warner, Anheuser-Busch, Starbucks, oder der Netzwerker JDS Uniphase.
Wohin die Reise geht war nie schwerer zu beurteilen als nach einer Woche, in der der Zusammenhang von Unternehmensgewinnen und Reaktion der Aktie völlig undurchschaubar geriet. Angesichts der Fülle von Unternehmensnachrichten dürften die wenigen Meldungen aus dem konjunkturellen Umfeld in der kommenden Woche untergehen.
Spannend dürfte allein die Vorlage des Verbrauchervertrauens am Freitag sein, dessen Juli-Daten die Universität Michigan gesammelt hat. Experten rechnen damit, dass der Index auf den zuvor gemeldeten 86,5 Punkten bleibt.
Eine Party steht in der nächsten Woche dennoch an: Am Dienstag feiert Coca-Cola die Einführung der deutschen Marke Fanta in den USA – mit einer Beach Party samt Samba und Limbo. Einen künstlichen Strand baut man dazu direkt vor der Börse auf, und wenn die Trommler nur richtig trommeln, vielleicht kommt die Börse dann auch ein wenig in Schwung.
© Wall Street Correspondents, Inc.
Fanta feiert – auch wenn die Wall Street stürzt
Der Blick auf die amerikanischen Index-Charts für den Monat Juli tut weh. Allein in den letzten beiden Wochen hat der Dow Jones fast 1300 Punkte verloren und damit gut 14 %, an 10 Handelstagen haben die „Blue Chips“ nur ein einziges Mal im Plus geschlossen.
An der Nasdaq sieht es nicht besser aus, die High-Tech-Werte haben ihr Viereinhalbjahrestief weiter ausgebaut. Investoren haben keine Lust mehr, Analysten wissen nicht mehr weiter.
„Natürlich ist der Markt seit Wochen unterbewertet, überverkauft und er schreit nach Käufern – aber es geht eben doch immer noch weiter runter“, stöhnt Ed Yardeni, Chef-Ökonom bei Prudential Securities. Eine Wende hält er jederzeit für möglich, aber längst nicht mehr für zwingend.
Viel hatte man sich versprochen von der vergangenen Woche, immerhin stand die erste Ertragsflut an. Die fiel gar nicht so schlecht aus – dafür stimmten die Ausblicke nicht, und auch die Interpretation der Ergebnisse schwankte zwischen altem Misstrauen in die Bilanzen und neuer Unsicherheit gegenüber der Gewinnfindung.
In der kommenden Woche melden mit 3M, American Express, AT&T, SBC Communications, DuPont, ExxonMobil, McDonald’s und Eastman Kodak weitere 8 Dow-Unternehmen, dazu legen wichtige Firmen aus allen Branchen Ergebnisse vor, darunter Intels Chip-Konkurrent Texas Instruments, der Online-Buchhändler Amazon, AOL Time Warner, Anheuser-Busch, Starbucks, oder der Netzwerker JDS Uniphase.
Wohin die Reise geht war nie schwerer zu beurteilen als nach einer Woche, in der der Zusammenhang von Unternehmensgewinnen und Reaktion der Aktie völlig undurchschaubar geriet. Angesichts der Fülle von Unternehmensnachrichten dürften die wenigen Meldungen aus dem konjunkturellen Umfeld in der kommenden Woche untergehen.
Spannend dürfte allein die Vorlage des Verbrauchervertrauens am Freitag sein, dessen Juli-Daten die Universität Michigan gesammelt hat. Experten rechnen damit, dass der Index auf den zuvor gemeldeten 86,5 Punkten bleibt.
Eine Party steht in der nächsten Woche dennoch an: Am Dienstag feiert Coca-Cola die Einführung der deutschen Marke Fanta in den USA – mit einer Beach Party samt Samba und Limbo. Einen künstlichen Strand baut man dazu direkt vor der Börse auf, und wenn die Trommler nur richtig trommeln, vielleicht kommt die Börse dann auch ein wenig in Schwung.
© Wall Street Correspondents, Inc.
Chronologie des Crash 1929
Schwarzer Donnerstag * Black Thursday
24. Oktober 1929
Der "Auslöser" der gesamten Börsenpanik, der 24. Oktober 1929, gilt als erster Tag der
"Panik von 1929" und ging als "Black Thursday" in die Geschichte ein. Erst am
folgenden Tag drang die Nachricht von den New Yorker Kursstürzen nach Europa durch und
erschütterte dort ebenfalls die Börsen. Der 25. Oktober 1929 wurde so als "Schwarzer
Freitag" bekannt.
Nach einem hektischen Wochenbeginn eröffnete der Markt am Donnerstag, dem 24.
Oktober, eher ruhig.
Vorsorglich hatte die Polizei die Straßen um den Finanzdistrikt an der Wall Street
abgesperrt. Nervöse und überarbeitete Wertpapierhändler – sie hatten die Nacht
durchgearbeitet, um den Rückstand der Verkaufswelle des Vortages aufzuholen – fingen
ihre Arbeit frühzeitig an. Nachdem um zehn Uhr der Eröffnungsgong das Geschehen
einleitete, wechselten in der ersten halben Stunde 1,6 Millionen Aktien ihren Besitzer,
darunter auch Zwangsverkäufe auf Kredit gekaufter Aktien. Der Trend war noch ungewiss.
Doch dann setzte plötzlich eine hektische Verkaufswelle ein. Eine Masse einst
notorischer Optimisten geriet in Panik - ohne erkennbaren Auslöser. Schon um 10:50 Uhr
wurden die Verluste so deutlich, daß der Auftrag vieler verzweifelter Papierinhaber war:
"Verkaufen sie zu jedem Preis." Doch wenn alle verkaufen und niemand die Papiere für
billig hält und kauft, dann sausen die Kurse nach unten.
Um halb zwölf hatte sich der Markt einer
blinden, schrankenlosen Furcht ergeben.
Hysterische Wertpapierhändler nahmen
Zuflucht zu nackter Gewalt und stießen und
boxten Kollegen aus dem Weg, um in dem
zunehmenden Chaos ein paar Handvoll
Papiere an den Mann bringen zu können. Die
Talfahrt der Börse nahm kein Ende.
Mehrmals brach der Handel wegen
Überbelastung zusammen und mußte
unterbrochen werden. Bis ein Uhr Mittags
hatten sich 11,25 Milliarden Dollar in Luft
aufgelöst.
Der Ticker hinkt nach. Und in den Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut
verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der
Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom
schnellen Reichtum liegen.
Vor der Börse bildet sich ein
Menschenauflauf.
Die Besuchergalerie der New
York Stock Exchange ist
geschlossen.
Einige Banken versuchen das Schlimmstes zu verhindern und den Kursverfall zu stoppen.
Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma J.
P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender Bankiers statt. Es wird
beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten
Papiere. Die Reporter bestürmen den Teilhaber des Bankhauses Morgan, Thomas W.
Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont
bagatellisierende Erklärung ab: "Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir
haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten, um die Lage zu
erörtern. Wir haben festgestellt, daß kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die
Berichte der Aktienhändler beweisen, daß die Risiko-Reserven in befriedigender Höhe
gehalten wurden."
Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard
Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die ausführende Hand der
Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter
beruhigend. Aber es gelingt nur, die Preise einigermaßen auf ihrem tiefen Punkt zu halten.
Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut.
Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden
die letzten Abschlüsse mitgeteilt, die nachmittags um 3 Uhr getätigt worden sind. Die Kurse
sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört.
Bis zum Börsenschluß waren 12.894.650 Aktien von 974 Firmen verkauft, ein bis dahin
unerreichter Rekord und etwa das Vierfache des normalen Tagesvolumens.
Trotz der "organisierten Unterstützung" und dem verbreiteten künstlichen
Zweckoptimismus zeigt der Dow Jones zum Schluß eine neue Schwäche mit 299,47
Punkten.
Schwarzer Freitag bis Schwarzer Montag...weiter nächtes Posting
Schwarzer Donnerstag * Black Thursday
24. Oktober 1929
Der "Auslöser" der gesamten Börsenpanik, der 24. Oktober 1929, gilt als erster Tag der
"Panik von 1929" und ging als "Black Thursday" in die Geschichte ein. Erst am
folgenden Tag drang die Nachricht von den New Yorker Kursstürzen nach Europa durch und
erschütterte dort ebenfalls die Börsen. Der 25. Oktober 1929 wurde so als "Schwarzer
Freitag" bekannt.
Nach einem hektischen Wochenbeginn eröffnete der Markt am Donnerstag, dem 24.
Oktober, eher ruhig.
Vorsorglich hatte die Polizei die Straßen um den Finanzdistrikt an der Wall Street
abgesperrt. Nervöse und überarbeitete Wertpapierhändler – sie hatten die Nacht
durchgearbeitet, um den Rückstand der Verkaufswelle des Vortages aufzuholen – fingen
ihre Arbeit frühzeitig an. Nachdem um zehn Uhr der Eröffnungsgong das Geschehen
einleitete, wechselten in der ersten halben Stunde 1,6 Millionen Aktien ihren Besitzer,
darunter auch Zwangsverkäufe auf Kredit gekaufter Aktien. Der Trend war noch ungewiss.
Doch dann setzte plötzlich eine hektische Verkaufswelle ein. Eine Masse einst
notorischer Optimisten geriet in Panik - ohne erkennbaren Auslöser. Schon um 10:50 Uhr
wurden die Verluste so deutlich, daß der Auftrag vieler verzweifelter Papierinhaber war:
"Verkaufen sie zu jedem Preis." Doch wenn alle verkaufen und niemand die Papiere für
billig hält und kauft, dann sausen die Kurse nach unten.
Um halb zwölf hatte sich der Markt einer
blinden, schrankenlosen Furcht ergeben.
Hysterische Wertpapierhändler nahmen
Zuflucht zu nackter Gewalt und stießen und
boxten Kollegen aus dem Weg, um in dem
zunehmenden Chaos ein paar Handvoll
Papiere an den Mann bringen zu können. Die
Talfahrt der Börse nahm kein Ende.
Mehrmals brach der Handel wegen
Überbelastung zusammen und mußte
unterbrochen werden. Bis ein Uhr Mittags
hatten sich 11,25 Milliarden Dollar in Luft
aufgelöst.
Der Ticker hinkt nach. Und in den Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut
verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der
Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom
schnellen Reichtum liegen.
Vor der Börse bildet sich ein
Menschenauflauf.
Die Besuchergalerie der New
York Stock Exchange ist
geschlossen.
Einige Banken versuchen das Schlimmstes zu verhindern und den Kursverfall zu stoppen.
Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma J.
P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender Bankiers statt. Es wird
beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten
Papiere. Die Reporter bestürmen den Teilhaber des Bankhauses Morgan, Thomas W.
Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont
bagatellisierende Erklärung ab: "Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir
haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten, um die Lage zu
erörtern. Wir haben festgestellt, daß kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die
Berichte der Aktienhändler beweisen, daß die Risiko-Reserven in befriedigender Höhe
gehalten wurden."
Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard
Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die ausführende Hand der
Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter
beruhigend. Aber es gelingt nur, die Preise einigermaßen auf ihrem tiefen Punkt zu halten.
Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut.
Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden
die letzten Abschlüsse mitgeteilt, die nachmittags um 3 Uhr getätigt worden sind. Die Kurse
sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört.
Bis zum Börsenschluß waren 12.894.650 Aktien von 974 Firmen verkauft, ein bis dahin
unerreichter Rekord und etwa das Vierfache des normalen Tagesvolumens.
Trotz der "organisierten Unterstützung" und dem verbreiteten künstlichen
Zweckoptimismus zeigt der Dow Jones zum Schluß eine neue Schwäche mit 299,47
Punkten.
Schwarzer Freitag bis Schwarzer Montag...weiter nächtes Posting
...Fortsetzung...
Schwarzer Freitag * Black Friday
25. Oktober 1929
Am Freitag nahm die Zahl der Verkäufe weiter zu. Die Aktienkurse sanken so weit, daß bei
vielen Aktionären die Kredite nicht mehr ausreichend durch die Depotbestände gedeckt
waren. Die Banken forderten daher den umgehenden Verkauf der Wertpapiere, obwohl sie
sich in den Tagen zuvor noch gegen die Verkaufswelle gestemmt hatten bzw. selbst die
angebotenen Aktien aufkauften, um so größere Kursrückgänge zu verhindern.
Leute, die gestern noch Millionäre waren,
verhökern den Schmuck ihrer Frauen. Panik greift
um sich. Tumult auch auf der Straße: Wütende
Kleinanleger versammeln sich in der Wallstreet.
Viele Banken erklären sich für zahlungsunfähig.
Als die Lage völlig außer Kontrolle zu geraten drohte, gab Präsident Hoover am 25. Oktober
folgende Erklärung ab: "Die primäre Wirtschaft des Landes, d.h. die Herstellung sowie
Verteilung von Waren, befindet sich in einer gesunden und florierenden
Verfassung."Hoovers Versicherung war genauso beruhigend wie die Durchsage eines
Flugzeugpiloten, daß die Maschine nicht in Flammen stehe.
Das niedrige Kursniveau vom Donnerstag wird am Freitag trotz eines Aktienumsatzes von
acht Millionen Stück gehalten. Aber die beginnende Panik erreicht nun auch Europa
und beschert einen "Schwarzen Freitag".
Samstag 26. Oktober 1929
Am Samstag ist die Entwicklung nicht mehr ganz so panikartig. Viele sind bereits aus dem
Rennen hinausgeworfen. Das niedrige Kursniveau wird gehalten und noch beschwichtigen
die Kommentatoren in der Wochenendpresse: Es sei eine "technische Reaktion". Damals war
der Samstag ein normaler Handelstag an der New York Stock Exchange - dieser wurde erst
1952 abgeschafft.
Montag 28. Oktober 1929
Am Montag, dem 28. Oktober 1929, überfluten sofort nach Eröffnung eine Flut von
Verkaufsaufträgen die Börse, so daß die Kurse weiter sinken. Die erhoffte "konzertierte
Unterstützungsaktion" der Bankiers blieb diesmal aus.
Der Trick künstlicher Aufkäufe vom Donnerstag hielt sich nur bis Montag. An diesem Tag
klärte sich, daß hier keine normale Turbulenz den Markt erschüttert hatte sondern ein
Erdbeben. Das Vertrauen in die Börse war so zerrüttet, daß weitere Tricks den Ernst der
Lage nur noch weiter bewiesen hätten. Es wäre wohl auch niemand mehr bereit gewesen,
freiwillig sein Vermögen zu verschleudern. Trotz der schlechten Preise wurden mit über 9
Mio. Aktien zwar weniger Papiere gehandelt als am Donnerstag, immer aber noch dreimal
mehr als an normalen Börsentagen. Die Verzweiflung der Aktienbesitzer zeigte sich daran,
zu welchen Preisen sie bereit waren, ihre Papiere abzustoßen. Die Kursverluste des
Montags waren ein neuer Rekord, zugleich der größte Verlust in der Börsengeschichte
des Landes. Monetäre Buchungswert von 14 Milliarden Dollar – fast dreimal soviel wie der
Wert des in den USA umlaufenden Geldes – verschwanden in einem schwarzen Loch. Nun
wurde jedem deutlich, daß nichts mehr zu retten war und das Fazit des Handelstages
war Panik.
Das "Ticker Tape" hatte an diesem Tag Verspätung von zweieinhalb Stunden. Die
Investmenttrusts erleiden schwerste Verluste. In den Brokerbüros mußte erneut
Nachtarbeit geleistet werden. Überlegungen, die Börse zeitweilig zu schließen, werden
diskutiert.
Es folgten unzählige Bekundungen von Wirtschaft und Politik, wie robust die
US-Konjunktur sei. Gipfel der Kampagne: In den einer gemeinsamen Anzeige warben die
New Yorker Brokerhäuser noch am 28. Oktober für den Aktienkauf. An diesem Tag - dem
"schwarzen Montag" - begann das eigentliche Desaster, der Dow Jones stürzte senkrecht
von knapp 300 auf 260 Punkte ab.
Schwarzer Dienstag und der Tiefpunkt weiter und Ende nächstes Posting.
NEHMT EUCH ZEIT UND LEST....es ist eine wirklich spannende Geschichte...
Schwarzer Freitag * Black Friday
25. Oktober 1929
Am Freitag nahm die Zahl der Verkäufe weiter zu. Die Aktienkurse sanken so weit, daß bei
vielen Aktionären die Kredite nicht mehr ausreichend durch die Depotbestände gedeckt
waren. Die Banken forderten daher den umgehenden Verkauf der Wertpapiere, obwohl sie
sich in den Tagen zuvor noch gegen die Verkaufswelle gestemmt hatten bzw. selbst die
angebotenen Aktien aufkauften, um so größere Kursrückgänge zu verhindern.
Leute, die gestern noch Millionäre waren,
verhökern den Schmuck ihrer Frauen. Panik greift
um sich. Tumult auch auf der Straße: Wütende
Kleinanleger versammeln sich in der Wallstreet.
Viele Banken erklären sich für zahlungsunfähig.
Als die Lage völlig außer Kontrolle zu geraten drohte, gab Präsident Hoover am 25. Oktober
folgende Erklärung ab: "Die primäre Wirtschaft des Landes, d.h. die Herstellung sowie
Verteilung von Waren, befindet sich in einer gesunden und florierenden
Verfassung."Hoovers Versicherung war genauso beruhigend wie die Durchsage eines
Flugzeugpiloten, daß die Maschine nicht in Flammen stehe.
Das niedrige Kursniveau vom Donnerstag wird am Freitag trotz eines Aktienumsatzes von
acht Millionen Stück gehalten. Aber die beginnende Panik erreicht nun auch Europa
und beschert einen "Schwarzen Freitag".
Samstag 26. Oktober 1929
Am Samstag ist die Entwicklung nicht mehr ganz so panikartig. Viele sind bereits aus dem
Rennen hinausgeworfen. Das niedrige Kursniveau wird gehalten und noch beschwichtigen
die Kommentatoren in der Wochenendpresse: Es sei eine "technische Reaktion". Damals war
der Samstag ein normaler Handelstag an der New York Stock Exchange - dieser wurde erst
1952 abgeschafft.
Montag 28. Oktober 1929
Am Montag, dem 28. Oktober 1929, überfluten sofort nach Eröffnung eine Flut von
Verkaufsaufträgen die Börse, so daß die Kurse weiter sinken. Die erhoffte "konzertierte
Unterstützungsaktion" der Bankiers blieb diesmal aus.
Der Trick künstlicher Aufkäufe vom Donnerstag hielt sich nur bis Montag. An diesem Tag
klärte sich, daß hier keine normale Turbulenz den Markt erschüttert hatte sondern ein
Erdbeben. Das Vertrauen in die Börse war so zerrüttet, daß weitere Tricks den Ernst der
Lage nur noch weiter bewiesen hätten. Es wäre wohl auch niemand mehr bereit gewesen,
freiwillig sein Vermögen zu verschleudern. Trotz der schlechten Preise wurden mit über 9
Mio. Aktien zwar weniger Papiere gehandelt als am Donnerstag, immer aber noch dreimal
mehr als an normalen Börsentagen. Die Verzweiflung der Aktienbesitzer zeigte sich daran,
zu welchen Preisen sie bereit waren, ihre Papiere abzustoßen. Die Kursverluste des
Montags waren ein neuer Rekord, zugleich der größte Verlust in der Börsengeschichte
des Landes. Monetäre Buchungswert von 14 Milliarden Dollar – fast dreimal soviel wie der
Wert des in den USA umlaufenden Geldes – verschwanden in einem schwarzen Loch. Nun
wurde jedem deutlich, daß nichts mehr zu retten war und das Fazit des Handelstages
war Panik.
Das "Ticker Tape" hatte an diesem Tag Verspätung von zweieinhalb Stunden. Die
Investmenttrusts erleiden schwerste Verluste. In den Brokerbüros mußte erneut
Nachtarbeit geleistet werden. Überlegungen, die Börse zeitweilig zu schließen, werden
diskutiert.
Es folgten unzählige Bekundungen von Wirtschaft und Politik, wie robust die
US-Konjunktur sei. Gipfel der Kampagne: In den einer gemeinsamen Anzeige warben die
New Yorker Brokerhäuser noch am 28. Oktober für den Aktienkauf. An diesem Tag - dem
"schwarzen Montag" - begann das eigentliche Desaster, der Dow Jones stürzte senkrecht
von knapp 300 auf 260 Punkte ab.
Schwarzer Dienstag und der Tiefpunkt weiter und Ende nächstes Posting.
NEHMT EUCH ZEIT UND LEST....es ist eine wirklich spannende Geschichte...
Dann kam Dienstag der 29. Oktober (schwarzer Dienstag). In den ersten sechs
Börsenminuten fielen manche Werte um einen Dollar pro zehn Sekunden. Bis zum Mittag
waren über 8350000 Aktien abgestoßen worden. Viele Aktien waren in den Tagen zuvor
bereits um mehr als 30% gefallen. Erst jetzt begannen einige, die Realität zu sehen, nämlich
das das hohe Kursniveau ein Traumgebilde und eine Utopie waren. Die Banken forderten die
Kredite zurück, es kam zu Zwangsverkäufen, die den Abwärtstrend noch mehr
beschleunigten. Die Börse erstickte fast in einer Flut von Verkaufsaufträgen. Das
Kartenhaus brach entgültig zusammen. Jeder wollte retten, was noch zu retten war, und
verschlimmerte dadurch die Katastrophe. 16,5 Millionen Aktien wechselten an diesem Tag
an der New Yorker Börse den Besitzer. Zu jedem nur gebotenen Kurs wurden Aktien in einer
immer größer werdenden Verkaufswelle abgestoßen.
Es kursierte sogar das Gerücht, daß ein Börsenbote auf die Idee kam,
einen Dollar pro Aktie für eine käuferlose Handelseinheit zu bieten
und das Geschäft auch zugesprochen bekam.
Laut einem damaligen Reporterbericht kam es an Stand 6 der New
Yorker Börse zur Prügelei von zwei Angestellten, die durch die
Hysterie angesteckt waren, ein Händler schleifte einen Boten an den
Haaren durch den Saal, um ihn davon zu überzeugen, daß er ruiniert
sei. Hartgesottene Makler wurden weinend gesehen, manche knieten
zum Gebet nieder. Doch der Allmächtige hatte kein Einsehen.
Um 17:32 Uhr war die Show vorbei, die letzte Notierung des
Börsentickers lautete: "Gesamtumsatz heute 16.410.000
(Aktien). Gute Nacht."
Nur Broker, also Börsenhändler, die nicht auf eigene Rechnung
spekulierten, machten in jenen Tagen ein Vermögen, während ihre
Kunden bankrott gingen. Tausende von Menschen waren ruiniert.
Witwen, die ihre geringen Ersparnisse eingesetzt hatten, Millionäre
die nun hoch verschuldet waren. Dieser Dienstag, der eigentliche
"Schwarze Tag" und die Nachbeben der Katastrophe betrafen ein bis
drei Millionen US-Amerikaner, viele verloren ihr gesamtes Vermögen.
Auch reiche Finanziers wie Bill Durant, ehemahliger Chef von GM, wurde mit 40 Mio. Dollar
Verlust so schwer getroffen, daß er 1936 in Konkurs ging. Micheal Meehan, Multimillionär
und Börsenspezialist der Radio Corporation of America, machte die üblichen
verharmlosenden Scherze, gestand seinem Sohn William später jedoch ein, eine achtstellige
Summe verloren zu haben.
30. Oktober 1929 - 13. November 1929
Am folgenden Tag kam es zu einer kräftigen Erholung des Dow Jones Index auf 258,47
Punkten. Die Bekanntgabe einiger Dividendenerhöhungen und die Erklärung von
Rockefeller Aktien zu kaufen, könnten die Gründe dieser Erholung gewesen sein.
Der 31. Oktober brachte in einer auf drei Stunden verkürzten
Börsensitzung, bei sinkenden Umsätzen (7,15 Mio.), eine weitere
Erholung auf 273,51. Die Zentralbanken führten durch große
Offenmarktkäufe am Rentenmarkt und der Senkung des Diskont
auf 5% Liquidität zu.
In den Folgetagen (1./2. November) bleibt die Börse geschlossen,
die Broker arbeiten die Rückstände auf, begleitet von positiven
Äußerungen aus der Geschäftswelt. Ford senkt die Autopreise.
Am 4. November fällt der Dow Jones in einer Flut von
Verkaufsorders auf 257,68. Die Aktien vieler mit hoher
Hebelwirkung arbeitender Investmentfonds werden praktisch
wertlos und sind unverkäuflich. Es erfolgen daher
Geldbeschaffungsverkäufe in den großen Standardwerten.
Der 5. November 1929 ist in den USA Wahltag; die Börse bleibt geschlossen. Weitere
Kursstürze des Dow Jones auf 232,13 Punkte folgen bei sinkenden Umsätzen (5,9 Mio.) am
nächsten Tag an einem auf 3 Stunden verkürzten Handelstag. Die Panik greift nun auch
auf die Warenterminmärkte über.
Erst als der Index am 13.November mit 198,69 den tiefsten Punkt des Crashs von
1929 mit einem Tagesumsatz von 7,76 Mio. erreichte, begannen die Kurse sich allmählich
zu festigen.Nachdem der Dow Jones Index auf 240 Punkte angestiegen war, trat er Ende
des Jahres 1929 in eine Konsolidierungsphase ein. Diejenigen Anleger, welche so mutig
waren und Aktien kauften, weil deren Kurs billig erschien, begingen einen gravierenden
Fehler.
Kursbeispiele 1929
Aktie
3. September 1929
29. Oktober 1929
15. November 1929
American and Foriegn Powers
$167.75
$73.00
$67.86
AT&T
$304.00
$230.00
$222.00
Detroit Edison Co.
$350.00
N/A
$195.00
General Electric Co.
$396.25
$210.00
$201.00
Hershey Chocolate
$128.00
$108.00
$68.00
IBM
$241.75
N/A
$129.86
People`s Gas Chicago
$374.75
N/A
$230.00
In den folgenden Monaten kam es zwar zu einer deutlichen Erholung, die sich rückblickend
aber ab April 1930 als bloße Zwischenerholung erwies, der Dow Jones Index gab immer
weiter nach. Abgesehen von einigen Erholungsphasen, erreichte die Wall Street erst drei
Jahre später - am 8. Juli 1932 mit 41,22 Punkten seinen Tiefstwert. Das waren nur noch
11% des Höchstwertes vom September 1929. Der amerikanische Leitindex war innerhalb
weniger Jahre von 381 auf 41 Punkte gesackt.
Sein Hoch von 1929 erreichte er erst ein Vierteljahrhundert später wieder. Die Anleger
mußten bis zum 23. November 1954 warten, bevor der Index wieder das alte
Kursniveau von 381 Punkten erreichte. Diese Zahlen verdeutlichen Ausmaß und Dramatik
der damaligen Baisse und erklären, wieso jede neue Krise wieder mit 1929 verglichen wird.
Börsenminuten fielen manche Werte um einen Dollar pro zehn Sekunden. Bis zum Mittag
waren über 8350000 Aktien abgestoßen worden. Viele Aktien waren in den Tagen zuvor
bereits um mehr als 30% gefallen. Erst jetzt begannen einige, die Realität zu sehen, nämlich
das das hohe Kursniveau ein Traumgebilde und eine Utopie waren. Die Banken forderten die
Kredite zurück, es kam zu Zwangsverkäufen, die den Abwärtstrend noch mehr
beschleunigten. Die Börse erstickte fast in einer Flut von Verkaufsaufträgen. Das
Kartenhaus brach entgültig zusammen. Jeder wollte retten, was noch zu retten war, und
verschlimmerte dadurch die Katastrophe. 16,5 Millionen Aktien wechselten an diesem Tag
an der New Yorker Börse den Besitzer. Zu jedem nur gebotenen Kurs wurden Aktien in einer
immer größer werdenden Verkaufswelle abgestoßen.
Es kursierte sogar das Gerücht, daß ein Börsenbote auf die Idee kam,
einen Dollar pro Aktie für eine käuferlose Handelseinheit zu bieten
und das Geschäft auch zugesprochen bekam.
Laut einem damaligen Reporterbericht kam es an Stand 6 der New
Yorker Börse zur Prügelei von zwei Angestellten, die durch die
Hysterie angesteckt waren, ein Händler schleifte einen Boten an den
Haaren durch den Saal, um ihn davon zu überzeugen, daß er ruiniert
sei. Hartgesottene Makler wurden weinend gesehen, manche knieten
zum Gebet nieder. Doch der Allmächtige hatte kein Einsehen.
Um 17:32 Uhr war die Show vorbei, die letzte Notierung des
Börsentickers lautete: "Gesamtumsatz heute 16.410.000
(Aktien). Gute Nacht."
Nur Broker, also Börsenhändler, die nicht auf eigene Rechnung
spekulierten, machten in jenen Tagen ein Vermögen, während ihre
Kunden bankrott gingen. Tausende von Menschen waren ruiniert.
Witwen, die ihre geringen Ersparnisse eingesetzt hatten, Millionäre
die nun hoch verschuldet waren. Dieser Dienstag, der eigentliche
"Schwarze Tag" und die Nachbeben der Katastrophe betrafen ein bis
drei Millionen US-Amerikaner, viele verloren ihr gesamtes Vermögen.
Auch reiche Finanziers wie Bill Durant, ehemahliger Chef von GM, wurde mit 40 Mio. Dollar
Verlust so schwer getroffen, daß er 1936 in Konkurs ging. Micheal Meehan, Multimillionär
und Börsenspezialist der Radio Corporation of America, machte die üblichen
verharmlosenden Scherze, gestand seinem Sohn William später jedoch ein, eine achtstellige
Summe verloren zu haben.
30. Oktober 1929 - 13. November 1929
Am folgenden Tag kam es zu einer kräftigen Erholung des Dow Jones Index auf 258,47
Punkten. Die Bekanntgabe einiger Dividendenerhöhungen und die Erklärung von
Rockefeller Aktien zu kaufen, könnten die Gründe dieser Erholung gewesen sein.
Der 31. Oktober brachte in einer auf drei Stunden verkürzten
Börsensitzung, bei sinkenden Umsätzen (7,15 Mio.), eine weitere
Erholung auf 273,51. Die Zentralbanken führten durch große
Offenmarktkäufe am Rentenmarkt und der Senkung des Diskont
auf 5% Liquidität zu.
In den Folgetagen (1./2. November) bleibt die Börse geschlossen,
die Broker arbeiten die Rückstände auf, begleitet von positiven
Äußerungen aus der Geschäftswelt. Ford senkt die Autopreise.
Am 4. November fällt der Dow Jones in einer Flut von
Verkaufsorders auf 257,68. Die Aktien vieler mit hoher
Hebelwirkung arbeitender Investmentfonds werden praktisch
wertlos und sind unverkäuflich. Es erfolgen daher
Geldbeschaffungsverkäufe in den großen Standardwerten.
Der 5. November 1929 ist in den USA Wahltag; die Börse bleibt geschlossen. Weitere
Kursstürze des Dow Jones auf 232,13 Punkte folgen bei sinkenden Umsätzen (5,9 Mio.) am
nächsten Tag an einem auf 3 Stunden verkürzten Handelstag. Die Panik greift nun auch
auf die Warenterminmärkte über.
Erst als der Index am 13.November mit 198,69 den tiefsten Punkt des Crashs von
1929 mit einem Tagesumsatz von 7,76 Mio. erreichte, begannen die Kurse sich allmählich
zu festigen.Nachdem der Dow Jones Index auf 240 Punkte angestiegen war, trat er Ende
des Jahres 1929 in eine Konsolidierungsphase ein. Diejenigen Anleger, welche so mutig
waren und Aktien kauften, weil deren Kurs billig erschien, begingen einen gravierenden
Fehler.
Kursbeispiele 1929
Aktie
3. September 1929
29. Oktober 1929
15. November 1929
American and Foriegn Powers
$167.75
$73.00
$67.86
AT&T
$304.00
$230.00
$222.00
Detroit Edison Co.
$350.00
N/A
$195.00
General Electric Co.
$396.25
$210.00
$201.00
Hershey Chocolate
$128.00
$108.00
$68.00
IBM
$241.75
N/A
$129.86
People`s Gas Chicago
$374.75
N/A
$230.00
In den folgenden Monaten kam es zwar zu einer deutlichen Erholung, die sich rückblickend
aber ab April 1930 als bloße Zwischenerholung erwies, der Dow Jones Index gab immer
weiter nach. Abgesehen von einigen Erholungsphasen, erreichte die Wall Street erst drei
Jahre später - am 8. Juli 1932 mit 41,22 Punkten seinen Tiefstwert. Das waren nur noch
11% des Höchstwertes vom September 1929. Der amerikanische Leitindex war innerhalb
weniger Jahre von 381 auf 41 Punkte gesackt.
Sein Hoch von 1929 erreichte er erst ein Vierteljahrhundert später wieder. Die Anleger
mußten bis zum 23. November 1954 warten, bevor der Index wieder das alte
Kursniveau von 381 Punkten erreichte. Diese Zahlen verdeutlichen Ausmaß und Dramatik
der damaligen Baisse und erklären, wieso jede neue Krise wieder mit 1929 verglichen wird.
Auswirkungen des Crash 1929
Der Crash des Jahres 1929 war der Auftakt zur Großen Depression der 30er Jahre. Die
Kreditblase ist geplatzt, das Spekulationsgebäude zusammengefallen wie ein Kartenhaus.
Milliarden von Dollar sind einfach verschwunden. Die einzigen Profiteure der Verkaufswelle
waren die Aktienhändler, denn diese kassierten in dieser schwarzen Börsenwoche
Provisionen von mehreren Millionen Dollar.
Börsenmakler sprangen aus den Fenstern ihrer Büros in der Wallstreet, Aktienkurse sackten
von weit über 100 Dollar auf einstellige Dollarbeträge ab. Die Selbstmordspalte in den
Zeitungen muß vergrößert werden. Es befinden sich unter denen, die aus dem Leben
scheiden, die an der zerstörten Hoffnung auf leichten Reichtum zerbrechen, bekannte
Persönlichkeiten, aber noch viel mehr unbekannte Amerikaner, Opfer eines Massenwahns
vom leicht erreichbaren ewigen Glück.
Die amerikanische Massenillusion ist entzaubert, die Prosperity zu Ende gegangen, und die
Weltwirtschaftskrise beginnt.
USA
In immer neuen Erklärungen versuchte der damalige
amerikanische Präsident Herbert Hoover seinen
Landsleuten Mut zu machen: "Ich bin überzeugt, daß
wir nunmehr das Schlimmste überstanden haben und
uns mit vereinten Bemühungen bald erholen werden
…" (1. Mai 1930). Doch das Schlimmste sollte erst
noch kommen.
Das Land rutschte immer tiefer in die Rezession.
Die Preise für Rohstoffe fielen, viele Farmer konnten
ihre Schulden nicht zurückbezahlen und waren
Bankrott. Die Zahl der Arbeitslosen nahm zu. Familien
von Arbeitern ohne Einkommen wurden in den
Armenküchen notdürftig abgespeist. Die Regierung
verknappte das Geld. Die Krise ergriff die gesamte
Weltwirtschaft.
Europa
Die riesige Gläubigerposition der USA war dann auch die Hauptursache für die Ausbreitung
der Krise auf die ganze Erde. Aus Geldmangel forderten die USA ihre Kredite aus
Europa zurück, was dann auch dort die Katastrophe an den Aktienmärkten auslöste.
In Deutschland hatte dies katastrophale Folgen. Um
ihre Verluste zu decken forderten nun amerikanische
Kreditgeber ihr kurzfristig in Deutschland angelegtes
Geld zurück, auf dem im wesentlichen der
wirtschaftliche deutsche Aufschwung beruht hatte.
Das Gesamtvolumen ausländischer - hauptsächlich
amerikanischer - Kredite in Deutschland betrug 1929
15,7 Milliarden Reichsmark.
Im Jahre 1932 erreichte die wirtschaftliche Depression in
Deutschland ihren Höhepunkt: Die industrielle Produktion sank auf
60% ihres Standes von 1928, die Zahl der Arbeitslosen stieg von
2,8 Millionen im Januar 1928 auf 6 Millionen im Januar 1932: Jeder
dritte war arbeitslos. Als Folge der Wirtschaftskrise verschärften
sich die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Spannungen in
Deutschland. Die Vorschläge der braunen Demagogen, das von den
Alliierten aufgebürdete Joch (Vertrag von Versailles) endlich
abzustreifen, und dem internationalen Kapital Paroli zu bieten, traf
zunehmend auf offene Ohren.
In Großbritannien stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 2 Millionen. Auf
dem Höhepunkt der Krise waren in Europa 15 Millionen Menschen
ohne Arbeit.
Der Crash des Jahres 1929 war der Auftakt zur Großen Depression der 30er Jahre. Die
Kreditblase ist geplatzt, das Spekulationsgebäude zusammengefallen wie ein Kartenhaus.
Milliarden von Dollar sind einfach verschwunden. Die einzigen Profiteure der Verkaufswelle
waren die Aktienhändler, denn diese kassierten in dieser schwarzen Börsenwoche
Provisionen von mehreren Millionen Dollar.
Börsenmakler sprangen aus den Fenstern ihrer Büros in der Wallstreet, Aktienkurse sackten
von weit über 100 Dollar auf einstellige Dollarbeträge ab. Die Selbstmordspalte in den
Zeitungen muß vergrößert werden. Es befinden sich unter denen, die aus dem Leben
scheiden, die an der zerstörten Hoffnung auf leichten Reichtum zerbrechen, bekannte
Persönlichkeiten, aber noch viel mehr unbekannte Amerikaner, Opfer eines Massenwahns
vom leicht erreichbaren ewigen Glück.
Die amerikanische Massenillusion ist entzaubert, die Prosperity zu Ende gegangen, und die
Weltwirtschaftskrise beginnt.
USA
In immer neuen Erklärungen versuchte der damalige
amerikanische Präsident Herbert Hoover seinen
Landsleuten Mut zu machen: "Ich bin überzeugt, daß
wir nunmehr das Schlimmste überstanden haben und
uns mit vereinten Bemühungen bald erholen werden
…" (1. Mai 1930). Doch das Schlimmste sollte erst
noch kommen.
Das Land rutschte immer tiefer in die Rezession.
Die Preise für Rohstoffe fielen, viele Farmer konnten
ihre Schulden nicht zurückbezahlen und waren
Bankrott. Die Zahl der Arbeitslosen nahm zu. Familien
von Arbeitern ohne Einkommen wurden in den
Armenküchen notdürftig abgespeist. Die Regierung
verknappte das Geld. Die Krise ergriff die gesamte
Weltwirtschaft.
Europa
Die riesige Gläubigerposition der USA war dann auch die Hauptursache für die Ausbreitung
der Krise auf die ganze Erde. Aus Geldmangel forderten die USA ihre Kredite aus
Europa zurück, was dann auch dort die Katastrophe an den Aktienmärkten auslöste.
In Deutschland hatte dies katastrophale Folgen. Um
ihre Verluste zu decken forderten nun amerikanische
Kreditgeber ihr kurzfristig in Deutschland angelegtes
Geld zurück, auf dem im wesentlichen der
wirtschaftliche deutsche Aufschwung beruht hatte.
Das Gesamtvolumen ausländischer - hauptsächlich
amerikanischer - Kredite in Deutschland betrug 1929
15,7 Milliarden Reichsmark.
Im Jahre 1932 erreichte die wirtschaftliche Depression in
Deutschland ihren Höhepunkt: Die industrielle Produktion sank auf
60% ihres Standes von 1928, die Zahl der Arbeitslosen stieg von
2,8 Millionen im Januar 1928 auf 6 Millionen im Januar 1932: Jeder
dritte war arbeitslos. Als Folge der Wirtschaftskrise verschärften
sich die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Spannungen in
Deutschland. Die Vorschläge der braunen Demagogen, das von den
Alliierten aufgebürdete Joch (Vertrag von Versailles) endlich
abzustreifen, und dem internationalen Kapital Paroli zu bieten, traf
zunehmend auf offene Ohren.
In Großbritannien stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 2 Millionen. Auf
dem Höhepunkt der Krise waren in Europa 15 Millionen Menschen
ohne Arbeit.
Danke für den unterhaltsamen Beitrag - Lob!
Boah, eh!
Die apokalyptischen Reiter verkünden ihre Botschaft.
Nein @Revierparadies sicherlich nicht. Ich bin eigentlich wirklich sehr besonnen.
Es ist eine spannende Geschichte, die wir alle im Auge behalten müßen. Nicht mehr,
nicht weniger.
Es ist eine spannende Geschichte, die wir alle im Auge behalten müßen. Nicht mehr,
nicht weniger.
Immer wieder interessant zu lesen. Vielen Dank. Wie sind jetzt Deine Vorkehrungen? Oder meinst Du es sind keine nötig?
Es stellen sich die Fragen:
Wie investiere ich?
a) Aktien?
b) Lebensversicherung?
c) Renten?
d) Gold/Rostoffe?
e) Liquidität?
f) Grund und Boden?
Eines ist sicher und war Deinem Artikel zu entnehmen:
K E I N E N K R E D I T A U F N E H M E N !!!!!!!
Schulden soweit wie möglich tilgen!!!
Gruß
Nun ist Schluß
Es stellen sich die Fragen:
Wie investiere ich?
a) Aktien?
b) Lebensversicherung?
c) Renten?
d) Gold/Rostoffe?
e) Liquidität?
f) Grund und Boden?
Eines ist sicher und war Deinem Artikel zu entnehmen:
K E I N E N K R E D I T A U F N E H M E N !!!!!!!
Schulden soweit wie möglich tilgen!!!
Gruß
Nun ist Schluß
-Schuldenzurückzahlen
-Hausaufvordermannbringen
-GeldinsKopfkissen (für ein halbes Jahr)
-EADS-Aktien kaufen
-nach der allgemeinen Baisse bei den Rohstoff-Aktien zuschlagen
-LV´s verlieren noch an Wert...
-soweit Geld vorhanden, Grundschuldverschreibungen kaufen.
...glaube ich.....oder etwa doch in Aktien???? zwinker...
-Hausaufvordermannbringen
-GeldinsKopfkissen (für ein halbes Jahr)
-EADS-Aktien kaufen
-nach der allgemeinen Baisse bei den Rohstoff-Aktien zuschlagen
-LV´s verlieren noch an Wert...
-soweit Geld vorhanden, Grundschuldverschreibungen kaufen.
...glaube ich.....oder etwa doch in Aktien???? zwinker...
Na, wo bleibt der Crash? Ich konnte bisjetzt weniger Perlen billig abgreifen als geplant.
Ich will ihn doch auch nicht herbeizaubern,@Pfandbrief. Wollte Euch nur eine interessante
Geschichte zum lesen geben. Und das ist sie auch, oder?
Geschichte zum lesen geben. Und das ist sie auch, oder?
Schau mal in Thread: Deflationierter DAX. Dort habe ich mal einen, wie
ich glaube, interessanten Vergleich zwischen heute und 1929 angestellt.
ich glaube, interessanten Vergleich zwischen heute und 1929 angestellt.
Ich kenne diesen Thread, @Pfandbrief. Er ist genial.
Aber, was mich stört ist,- daß Lycos ein Coockie einrichten möchte, wenn man dieses Posting anclickt.
Und Lycos europe find ich schlichweg zum KOTZEN!!!!
Diese Lycos-Affen sollten sich bei WO schlichtweg vom Acker machen.
Aber, was mich stört ist,- daß Lycos ein Coockie einrichten möchte, wenn man dieses Posting anclickt.
Und Lycos europe find ich schlichweg zum KOTZEN!!!!
Diese Lycos-Affen sollten sich bei WO schlichtweg vom Acker machen.
Na ja gut, irgendwo müssen die Grafiken ja liegen. Ich hab mir extra
dafür ein Mitgliedsaccount eingerichtet.
Findest nicht, dasst ein wenig übertreibst? Ich hab ja auch mit Lycos verloren.
Aber so emotional werden...das bringt wenig.
dafür ein Mitgliedsaccount eingerichtet.
Findest nicht, dasst ein wenig übertreibst? Ich hab ja auch mit Lycos verloren.
Aber so emotional werden...das bringt wenig.
Alleine das Wort Lycos verursacht bei mir einen Wutanfall. Dieses Kotzmittel nehme ich gewöhnlich,
wenn mir schlecht ist. Verbrecher allesamt.
wenn mir schlecht ist. Verbrecher allesamt.
immer wieder mal aktuell die überschrift
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