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    Financial Times: AOL-Chefs unter Betrugsverdacht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.08.02 01:54:58 von
    neuester Beitrag 23.08.02 07:39:22 von
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      schrieb am 23.08.02 01:54:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      AOL-Chefs unter Betrugsverdacht
      23.08.2002

      Topmanager des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner stehen in Verdacht, sich mit Aktienverkäufen illegal bereichert zu haben. 15 Führungskräfte, darunter AOL-Gründer Steve Case und der jetzige Vorstandschef Richard Parsons, sollen nach Informationen der Financial Times zwischen Februar und Juni 2001 Aktien des fusionierten US-Medienkonzerns verkauft und insgesamt fast 500 Mio. $ verdient haben.

      Gleichzeitig hatte das Management wiederholt betont, die sehr ehrgeizigen und mehr als ein Jahr zuvor angekündigten Umsatz- und Gewinnziele erreichen zu können. Bis Mai 2001 stieg der Kurs des Papiers auf 56,60 $ an. Am Donnerstag war es noch 14,10 $ wert.

      Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen möglicher Bilanztricks bei dem Konzern interessiert sich nun auch die US-Börsenaufsicht SEC für die auffällig positiven Unternehmensmeldungen und ihre möglichen Profiteure. Case verdiente fast 100 Mio. $ mit Aktienverkäufen, Parsons 21 Mio. $. Robert Pittmann, der im Juli als Chief Operating Officer (COO) zurücktrat, nahm 66 Mio. $ ein. Parsons Vorgänger Gerald Levin, der im vergangenen Jahr zurücktrat, verkaufte in dem Zeitraum keine Aktien. Der Medienunternehmer Ted Turner, einer der Großaktionäre von AOL, verdiente 177 Mio. $ durch den Verkauf eines Teils seiner Aktien.

      AOL Time Warner hatte vorige Woche eingeräumt, dass der Umsatz der Internetsparte AOL zwischen Herbst 2000 und Sommer 2002 möglicherweise um 49 Mio. $ aufgebläht worden war. Das Unternehmen überprüft zudem weitere Transaktionen. Unklar ist, ob die Manager am Erreichen der Unternehmensziele zweifelten, als sie die Aktien verkauften. Ebenfalls nicht geklärt ist, ob sie über mögliche Bilanztricks informiert waren.

      Die US-Börsenaufsicht will die Unternehmensprognosen und den Zeitpunkt der Aktienverkäufe untersuchen, erfuhr die Financial Times aus Kreisen der SEC, die mit den Ermittlungen vertraut sind. Trotz des starken Rückgangs der Onlinewerbung und einer allgemeinen Schwäche der Medienbranche hatten Case und andere Topmanager den Investoren wiederholt zugesichert, das Unternehmen werde 2001 wie geplant zwölf Prozent mehr Umsatz erwirtschaften. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sollte um 30 Prozent steigen. Im September 2001 hatte der Konzern dann eine Gewinnwarnung ausgegeben.

      Die SEC wird sich nun dafür interessieren, ob die Umsatz- und Ergebnisprognosen unrealistisch waren und der Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben wurde. Vergangene Woche hatte die Börsenaufsicht ihre im Juli begonnene Überprüfung der Bilanzmethoden von AOL Time Warner ausgeweitet. Der Medienkonzern steht damit im Mittelpunkt einer der umfassendsten Untersuchungen der SEC im Zusammenhang mit den jüngsten Bilanzskandalen in den USA.

      Die Börsenaufsicht machte am Donnerstag keine Angaben zu den Aktienverkäufen. Auch AOL Time Warner teilte mit, der Konzern nehme nicht zu einer laufenden Untersuchung der SEC Stellung. Die Aktienverkäufe sind auch Grund einer Sammelklage gegen das Unternehmen. Die New Yorker Anwaltsfirma Berger & Montague behauptet in ihrer Klageschrift vom 19. Juli, "gewisse Firmeninsider verkauften Zehntausende von AOL-Aktien mit enormem Gewinn", als sie in Besitz "anders lautender, nichtöffentlicher Informationen" waren.

      In der Zeit, in der die Manager ihre Aktien verkauften, hatten auch Investoren vom Konzern Auskünfte darüber verlangt, ob die Unternehmensziele erreicht werden könnten. Diese waren nach Bekanntgabe der Fusionspläne von AOL und Time Warner im Januar 2000 formuliert worden. Diese Ziele waren erst aufgegeben worden, nachdem die Terroranschläge vom 11. September einen Einbruch im Werbemarkt verursacht hatten. Im vergangenen Jahr verloren die Aktien von AOL Time Warner nahezu drei Viertel ihres Werts.

      Quelle: http://www.ftd.de/tm/me/1029851171655.html?nv=hptn

      Weitere Finanzseiten: http://www.Capitalmarkt.de
      .
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      schrieb am 23.08.02 02:00:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Datum: 22.08. 15:24 AOL Time Warner - Strong Buy


      First Albany bekräftigt das Strong Buy Rating für die AOL Time Warner Aktie.

      © Godmode-Trader.de
      -----------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 02:02:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      New York - Wo auch immer die Ermittler der US-Börsenaufsicht SEC zurzeit den Geschäften der Bilanztrickser auf den Grund gehen, stoßen sie auf einen Namen: WorldCom. So auch im Falle AOL Time Warner. Der Medienkonzern soll nach Informationen der "Washington Post" mit der Telefongesellschaft rechtwidrige Geschäfte zu beiderseitigem Vorteil vereinbart haben.
      Danach kaufte AOL bei der WorldCom-Tochter UUnet Internetkapazitäten, um etwaige Engpässe in einem Netzwerk überbrücken zu können. Im Gegenzug, so berichten die Quellen der Zeitung, buchte WorldCom bei AOL Werbebanner im Gegenwert von mehreren Millionen Dollar.

      Die Ermittler versuchen nun zu beweisen, dass es sich nicht um zwei separate Geschäfte zwischen zwei Unternehmen gehandelt hat, sondern um einen Tauschhandel. Der aber wäre nach amerikanischem Recht unzulässig. Denn in solchen Fällen ist davon auszugehen, dass die Beteiligten weniger am Austausch von Waren und Dienstleistungen interessiert sind, als vielmehr an der Generierung eigener Umsätze, die die Bilanz besser aussehen lassen.

      Wie die Informanten der "Washington Post" vermuten, ging der Druck in diesem Fall von AOL aus. Als guter Kunde - die Bestellung machte immerhin einen Großteil des Umsatzes von UUnet aus - habe der Medienkonzern über die notwendigen Druckmittel verfügt.

      Als Motiv des fragwürdigen Gegengeschäfts, dass nach Konzernlesart nur eine unbedeutende Summe des Gesamtumsatzes ausmachte, vermuten die Ermittler offenbar das Bemühen der AOL-Manager, ihre Stellung im Konzerngefüge zu behaupten. Bisher war angenommen worden, dass AOL Einnahmen vor Abschluss der Fusion mit Time Warner im Januar 2001 aufgebläht hatte. Da Teile der fraglichen Geschäfte aber danach gebucht wurden, drängt sich nun der Verdacht auf, dass AOL Time Warner bemüht war, seine hochgesteckten Umsatz- und Gewinnversprechungen um jeden Preis zu erreichen, die während der Fusion gemacht worden waren.

      Am so genannten Tag der Wahrheit - dem Tag, an dem die Konzernchefs die Richtigkeit ihrer Bilanzen beeiden mussten - hatte AOL Time Warner eingeräumt, dass die Umsätze der Online-Sparte AOL aufgebläht seien könnten. Insgesamt seien 49 Millionen Dollar über den Zeitraum von sechs Quartalen falsch verbucht worden. Offiziell begründete das Unternehmen die späte Bekanntgabe der Unregelmäßigkeiten damit, dass die interne Revision erst durch den Hinweis eines Mitarbeiters vom 5. August darauf aufmerksam geworden sei.

      Quelle: www.spiegel.de
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      schrieb am 23.08.02 07:39:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Der Vorwurf des Betruges oder der Bilanzfälschung ist doch mittlerweile fast nur noch ein Kavaliersdelikt.

      Schaut Euch doch nur mal den Bankskandal bei der Bankgesellschaft Berlin an.

      Hier wurde bereits vor fünf Jahren die Manipulationen aufgedeckt. Und was wurde getan? Der Prüfer in die Wüste geschickt, der Prüfbericht in die Versenkung gegeben und die deckenden WP-Gesellschaft sowie die agierenden Manager und Politiker nicht zur Rechenschaft gezogen.

      Also was solls. Nichts um sich wirklich aufzuregen. Der Dumme ist immer noch der Gleiche, der Anleger.

      Ciao BigLinus :cool:


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