Bush wie Cato vor 2000 Jahren : "Im übrigen bin ich der Meinung.." - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 09.10.02 13:04:20 von
neuester Beitrag 06.12.02 17:12:54 von
neuester Beitrag 06.12.02 17:12:54 von
Beiträge: 25
ID: 643.929
ID: 643.929
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 779
Gesamt: 779
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
heute 11:04 | 1754 | |
08.05.24, 11:56 | 1272 | |
gestern 22:26 | 1046 | |
vor 1 Stunde | 916 | |
gestern 17:59 | 869 | |
heute 09:58 | 767 | |
vor 47 Minuten | 742 | |
heute 10:46 | 698 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.772,85 | +0,46 | 131 | |||
2. | 3. | 0,2170 | +3,33 | 125 | |||
3. | Neu! | 8,2570 | +96,67 | 108 | |||
4. | 4. | 156,46 | -2,31 | 103 | |||
5. | 14. | 5,7540 | -2,18 | 56 | |||
6. | 2. | 0,2980 | -3,87 | 50 | |||
7. | 5. | 2,3720 | -7,54 | 49 | |||
8. | 7. | 6,8000 | +2,38 | 38 |
Schon verblüffend wie sich die Geschichte wiederholt. Steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein. So wie es aussieht, dürfte Bush es ja bald Cato gleichgetan haben :
Marcus Porcius Cato Censorius, später Cato Maior (»der Ältere«)
234 Tusculum – 149 v.Chr Rom, römischer Staatsmann
Ceterum censo, Cartaginem esse delendam.
Cato zugeschriebener Ausspruch, ist aber auch in ähnlicher Form bei Plutarch und Florus belegt.
"Übrigens bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden müsse."
Cato soll diese Forderung hartnäckig in jeder Senatssitzung gestellt haben.
Marcus Porcius Cato Censorius, später Cato Maior (»der Ältere«)
234 Tusculum – 149 v.Chr Rom, römischer Staatsmann
Ceterum censo, Cartaginem esse delendam.
Cato zugeschriebener Ausspruch, ist aber auch in ähnlicher Form bei Plutarch und Florus belegt.
"Übrigens bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden müsse."
Cato soll diese Forderung hartnäckig in jeder Senatssitzung gestellt haben.
Pass nur auf, dass dabbelju dich nicht erwischt, nachdem er schon mit Hitler verglichen wurde, Du Schlingel!
@walwal
Könnte da Glück haben da Bushman das Zitat wohl kaum kennen dürfte
Könnte da Glück haben da Bushman das Zitat wohl kaum kennen dürfte
#3
bestimmt nicht, schaut euch an wie er das Buch hält
bestimmt nicht, schaut euch an wie er das Buch hält
# 1
dago,
aber der Konjunktiv in der deutschen Übersetzung ist falsch.
dago,
aber der Konjunktiv in der deutschen Übersetzung ist falsch.
Ein wirklich interessanter Vergleich.
Karthago wurde ja dann wirklich von den Römern erobert.
Allerdings wurde es ein paar Jahrhunderte später von den Wandalen (ein germanischer Stamm) erobert.
Liegen uns also goldene Eroberungszeiten bevor?
Karthago wurde ja dann wirklich von den Römern erobert.
Allerdings wurde es ein paar Jahrhunderte später von den Wandalen (ein germanischer Stamm) erobert.
Liegen uns also goldene Eroberungszeiten bevor?
# 4
Richtig rum kann ja wohl fast jeder!
Wahres Können zeigt sich so!
Richtig rum kann ja wohl fast jeder!
Wahres Können zeigt sich so!
Nee, dass haut mich jetzt um. Kann der Cowboy nicht lesen? Oder liest der immer alles auf dem Kopf?
Nicht Saddam ist die Gefahr, nein wirklich nicht, die Gefahr geht eindeutig von dem Cowboy im Weißen Haus aus.
So long
Nicht Saddam ist die Gefahr, nein wirklich nicht, die Gefahr geht eindeutig von dem Cowboy im Weißen Haus aus.
So long
@makaflo
Sorry, ist nicht von mir übersetzt, Latein war auch nie meine Stärke. Aber Bushi hat ja auch so seine Grammatikschwächen...
Sorry, ist nicht von mir übersetzt, Latein war auch nie meine Stärke. Aber Bushi hat ja auch so seine Grammatikschwächen...
#6 senfdazugeber
...wollen wir mal nicht hoffen, daß sich die GESAMTE Geschichte wiederholt !
...wollen wir mal nicht hoffen, daß sich die GESAMTE Geschichte wiederholt !
zum Thema Karthago ein kleiner Rückblick :
Zum 3. Punischen Krieg (149-146)
"Noch irrationaler als hier <in Griechenland> handelten die Römer gegenüber Karthago. Diese Stadt wurde seit dem Zweiten Punischen Krieg von dem König Massinissa drangsaliert, der das karthagische Gebiet Stück um Stück an sich riß und sich so allmählich ein numidisches Großreich zusammenraubte; bei Beschwerden gaben die Römer Massinissa stets recht. In der Mitte des Jahrhunderts scheinen die römischen Senatoren in ihrer wachsenden Unsicherheit gegenüber den besiegten und gedemütigten Staaten Karthago als einen möglichen Kristallisationspunkt künftigen Widerstandes angesehen zu haben ... Nachdem die Konsuln in einer beispiellos perfiden Art, ohne Rücksicht auf Völkerrecht und auf Treu und Glauben, die Karthager, die zur Aufrechterhaltung des Friedens zu allem bereit gewesen waren, entwaffnet hatten, forderten sie sie auf, ihre Stadt zu verlassen. Die so in die Enge getriebenen Karthager waren zur Aufgabe ihrer Stadt nicht bereit und wehrten sich drei Jahre hindurch mutig, ehe P. Cornelius Scipio Aemilianus sie durch ein enges Belagerungssystem zernierte und dann schließlich die Stadt stürmte und niederbrannte. Über die zerstörte und verlassene Stadt wurde der Pflug gezogen zum Zeichen, daß hier nie wieder eine Stadt entstehen sollte; die überlebende Bevölkerung wurde versklavt ..."
aus dem internet : http://www.ewetel.net/~martin.bode/Karthago.htm
Zum 3. Punischen Krieg (149-146)
"Noch irrationaler als hier <in Griechenland> handelten die Römer gegenüber Karthago. Diese Stadt wurde seit dem Zweiten Punischen Krieg von dem König Massinissa drangsaliert, der das karthagische Gebiet Stück um Stück an sich riß und sich so allmählich ein numidisches Großreich zusammenraubte; bei Beschwerden gaben die Römer Massinissa stets recht. In der Mitte des Jahrhunderts scheinen die römischen Senatoren in ihrer wachsenden Unsicherheit gegenüber den besiegten und gedemütigten Staaten Karthago als einen möglichen Kristallisationspunkt künftigen Widerstandes angesehen zu haben ... Nachdem die Konsuln in einer beispiellos perfiden Art, ohne Rücksicht auf Völkerrecht und auf Treu und Glauben, die Karthager, die zur Aufrechterhaltung des Friedens zu allem bereit gewesen waren, entwaffnet hatten, forderten sie sie auf, ihre Stadt zu verlassen. Die so in die Enge getriebenen Karthager waren zur Aufgabe ihrer Stadt nicht bereit und wehrten sich drei Jahre hindurch mutig, ehe P. Cornelius Scipio Aemilianus sie durch ein enges Belagerungssystem zernierte und dann schließlich die Stadt stürmte und niederbrannte. Über die zerstörte und verlassene Stadt wurde der Pflug gezogen zum Zeichen, daß hier nie wieder eine Stadt entstehen sollte; die überlebende Bevölkerung wurde versklavt ..."
aus dem internet : http://www.ewetel.net/~martin.bode/Karthago.htm
#6
fast ganz Europa und viele östliche Länder wurden von den Germanen erobert. Ist halt schon ein "kriegerisches Völcken", wobei man dazu sagen muß, dass die Germanen oft durch unschöne Umstände dazu gezwungen worden sind.
fast ganz Europa und viele östliche Länder wurden von den Germanen erobert. Ist halt schon ein "kriegerisches Völcken", wobei man dazu sagen muß, dass die Germanen oft durch unschöne Umstände dazu gezwungen worden sind.
# 12
Waren diese "unschönen Umstände" möglicherweise ihre Frauen?
Waren diese "unschönen Umstände" möglicherweise ihre Frauen?
#13
könnte sein wenn ich mich hier so umsehe Neee, oft wurden germanische Stämme einfach vom Hunger oder selbst von anderen Völkern vertrieben und mußten daher regelrechte Völkerwanderungen hinter sich bringen, bis sie einen Platz zum Leben gefunden hatten. (z.B. die Goten) Natürlich waren auf dieser Wanderung wieder ne menge anderer Völker die etwas dagegen hatten, dass die Germanen ausgerechnet hier durchmußten und so kam es eben gelegentlich zu kleinen Metzeleien.
Das gleiche blüht uns übrigens auch - siehe Nord-Süd konflikt, Arm gegen Reich. Gibt ne menge Fachleute die eine Wiederholung der großen Völkerwanderungen für möglich halten, nur das die nun alle zu uns wollen. Findet ja teilweise heute schon statt.
könnte sein wenn ich mich hier so umsehe Neee, oft wurden germanische Stämme einfach vom Hunger oder selbst von anderen Völkern vertrieben und mußten daher regelrechte Völkerwanderungen hinter sich bringen, bis sie einen Platz zum Leben gefunden hatten. (z.B. die Goten) Natürlich waren auf dieser Wanderung wieder ne menge anderer Völker die etwas dagegen hatten, dass die Germanen ausgerechnet hier durchmußten und so kam es eben gelegentlich zu kleinen Metzeleien.
Das gleiche blüht uns übrigens auch - siehe Nord-Süd konflikt, Arm gegen Reich. Gibt ne menge Fachleute die eine Wiederholung der großen Völkerwanderungen für möglich halten, nur das die nun alle zu uns wollen. Findet ja teilweise heute schon statt.
# 14
Du willst doch nicht etwa sagen, dass all die Fremden bei
uns bleiben wollen?!
Ich dachte bisher immer, die wollten hier bloß durch,
gleichsam ein gigantischer Völkerwandertag.
Naja, solange es nur "gelegentlich zu kleinen Metzeleien"
kommt, geht`s ja noch.
Du willst doch nicht etwa sagen, dass all die Fremden bei
uns bleiben wollen?!
Ich dachte bisher immer, die wollten hier bloß durch,
gleichsam ein gigantischer Völkerwandertag.
Naja, solange es nur "gelegentlich zu kleinen Metzeleien"
kommt, geht`s ja noch.
#15
doch, die bleiben alle hier. Bei den tollen Konditionen die sie bei uns bekommen, wer würde das Angebot nicht annehmen ?
doch, die bleiben alle hier. Bei den tollen Konditionen die sie bei uns bekommen, wer würde das Angebot nicht annehmen ?
Sach mal, dürfen die das so einfach?
Ich meine, ganz so mir nichts dir nichts hierbleiben?
Ich meine, ganz so mir nichts dir nichts hierbleiben?
#17
Noch ein schönes Zitat :
"Es ist besser zu schweigen und als Idiot verdächtigt zu werden,
als zu reden und dadurch alle Zweifel zu beseitigen."
Abraham Lincoln
"Es ist besser zu schweigen und als Idiot verdächtigt zu werden,
als zu reden und dadurch alle Zweifel zu beseitigen."
Abraham Lincoln
@#1
im klassischem Latein gibt es auch die feststehende Redewendung "censeo" = "ich stelle den Antrag, daß", wenn censeo wie von Cato IM SENAT benutzt wird. Somit ist hier ein eindeutiger Unetrschied zu Georg Dabbelju gegeben, da er sich offiziell sehr zurückhält und meisten von Entwffnung oder so faselt. Ob er dies auch so wirklich als Ziel sieht, könne wir ja alle mal bezweifeln....
Tomato
im klassischem Latein gibt es auch die feststehende Redewendung "censeo" = "ich stelle den Antrag, daß", wenn censeo wie von Cato IM SENAT benutzt wird. Somit ist hier ein eindeutiger Unetrschied zu Georg Dabbelju gegeben, da er sich offiziell sehr zurückhält und meisten von Entwffnung oder so faselt. Ob er dies auch so wirklich als Ziel sieht, könne wir ja alle mal bezweifeln....
Tomato
Ich möchte auch nicht Cato Unrecht tun und ihn mit Djordsch Dabbelju vergleichen. Aber die Situation im Moment erinnert doch sehr stark an diese Begebenheit.
@riesentomato
Kompliment zu Deinen Lateinkenntnissen. Großes Latinum ?
Gruß
d.
@riesentomato
Kompliment zu Deinen Lateinkenntnissen. Großes Latinum ?
Gruß
d.
"Latrinum magnum"?
2. ceterum censeo, "im übrigen stelle ich den Antrag", eine Verkürzung des Ausspruchs, den Cato (nach Plutarch, Leben des älteren Cato 27) vor dem 3. punischen Krieg bei jeder Gelegenheit im Senat getan haben soll: Die hartnäckige Forderung nach völliger Zerstörung Karthagos. Der häufig zitierte lateinische Wortlaut (ceterum censeo Carthaginem esse delendam) ist in dieser Form nicht authentisch.
http://home.t-online.de/home/prehfeld/catowdb.htm
http://home.t-online.de/home/prehfeld/catowdb.htm
Latrinum trifft die Sache schon teilweise gut - war zumindest mein bestes Abiturfach
Tomato
Tomato
Bush läßt nicht locker :
SPIEGEL ONLINE - 06. Dezember 2002, 16:11
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,225907,00.html
Irak-Ultimatum
Wie Bush den Krieg erzwingen will
Von Michaela Schießl
Mit immer heftigeren Maßnahmen versuchen die USA, Saddam Hussein zu provozieren. Erst behauptet Bush, dass Massenvernichtungswaffen im Irak existieren. Dann lässt er US-Kriegsschiffe zum Golf auslaufen. Und nun sollen die Uno-Inspektoren irakische Wissenschaftler aus dem Land bringen und zum Überlaufen bewegen. Es scheint, als wollten die USA Krieg um jeden Preis.
AP
Uno-Inspektoren: Bislang keine Belastungsbeweise gefunden
Berlin - Die ganze Welt wartet gespannt auf die am Samstag fällige Erklärung Saddam Husseins zum irakischen Waffenprogramm. Nur für George W. Bush und seine Säbelrassler ist die Sache längst klar. Die USA verfüge über "solide Geheimdiensterkenntnisse", dass Massenvernichtungswaffen im Irak versteckt seien, verbreitete der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer am Donnerstag.
Selbst wenn man außer Acht lässt, dass amerikanische Geheimdienste jüngst nur durch Pannen aufgefallen sind, bleibt die Frage: Warum zeigen die USA diese Beweise nicht der Uno vor? Alles zu seiner Zeit, sagt Fleischer. Noch wolle man damit hinterm Berg halten, denn "die Beweispflicht liegt eindeutig beim Irak". Behauptet Saddam am Samstag etwas Gegenteiliges, werden die USA ihn unerbittlich vorführen - so zumindest die Drohung. Die kleinste Lüge werde genügen, und die USA greifen an. Dann kann George W. Bush endlich beenden, woran sein Vater im Golfkrieg kläglich gescheitert war: die Entmachtung Saddam Husseins.
Jeden Tag erhöhen die Vereinigten Staaten den Druck auf den irakischen Diktator, ziehen die Daumenschrauben immer fester. Doch der agiert geschickt: Er lässt die Uno-Inspektoren ins Land, erlaubt ihnen ungehindertes Arbeiten, zeigt sich ungewöhnlich kooperativ. Während in Amerika die Reservisten die Ranzen packen und der Flugzeugträger "Truman" mit Geleitzug in die Golfregion ausläuft, begrüßt Saddam ausdrücklich die Kontrolleure in seinen Privatpalästen. "Wir wollen den Inspektoren die Chance geben, herauszufinden, dass es keine Massenvernichtungswaffen im Irak gibt", gab er sich am Donnerstag lammfromm im irakischen Fernsehen.
Wissenschaftler sollen außer Landes befragt werden
Kein Problem für Ari Fleischer: "Die irakische Regierung hat immer wieder betrogen, getäuscht, gelogen", sagt er. Damit hat er nicht ganz Unrecht. Wiederholt hat Hussein in der Vergangenheit versucht, Waffenprogramme zu verstecken und ihre Existenz zu bestreiten. Diesmal aber fand die Uno-Abordnung nach siebentägiger Inspektion noch keinen einzigen Hinweis auf Besitz oder Herstellung biologischer, nuklearer oder chemischer Waffen.
Ungeduldig greift Bush nun zu härteren Bandagen. Er will, dass das Inspektoren-Team unter Hans Blix die wichtigsten irakischen Wissenschaftler identifiziert und sie samt ihren Familien aus dem Irak herausschaffen, mit oder gegen ihren Willen. Ihnen würde jenseits der Grenzen politisches Asyl und ein Zeugenschutzprogramm gewährt - wenn sie im Gegenzug ihr Wissen über irakische Waffenprogramme und Standorte preisgeben.
AP
CondoleezzIa Rice: Irakische Wissenschaftler sollen überlaufen
Um das Überläuferprogramm durchzusetzen, hat sich Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice am Montag mit Blix in New York getroffen. Sie möchte, dass dem US-Wunsch "erste Priorität" eingeräumt wird. Ihr Druckmittel: Die Sicherheitsratsresolution vom 8. November sieht eindeutig die Möglichkeit vor, Iraker im In- und Ausland zu befragen. Hintergrund für diese wohl aggressivste Regelung der Resolution ist es, trotz des irakischen Unterdrückungsapparats an frische Information heranzukommen. Nur durch Überläufer habe man die früheren Lügen Saddams als solche enttarnen können, sagen US-Offizielle.
Die Uno will sich dem US-Druck nicht beugen
Doch ein solches Vorgehen bedeutet gleichzeitig eine riesige Demütigung und ungeheuere Provokation für das betroffene Land. Lässt sich Saddam das gefallen, ist er politisch erledigt. Wehrt er sich, nehmen die USA die Weigerung zum Anlass, den längst beschlossenen Krieg zu beginnen.
Den Vereinten Nationen ist der amerikanische Vorstoß hochgradig unangenehm. Das Anwerben von Überläufern ist ein klassisches Geheimdienstgeschäft, womit sich die Uno-Mission nur ungern in Zusammenhang bringen lassen will. Am Mittwoch schon warf Iraks Vizepräsident Yassin Ramadan den US-Inspektoren vor, dass es "deren Arbeit ist, für die CIA und den Mossad zu spionieren".
Außerdem halten es nach einem Bericht der "New York Times" hohe Uno-Offizielle für nicht statthaft, Menschen ohne deren Einverständnis aus dem Land zu zwingen. Das Weiße Haus ist da weniger zartfühlend: "Ich verstehe nicht, wie sie ihrer Mission gerecht werden können, wenn sie keine mit den Waffenprogrammen betraute Wissenschaftler interviewen dürfen", sagt Pentagon-Berater und Vorsitzender des Verteidigungsausschusses Richard Perle der "New York Times". Das Recht auf solche Befragungen sei schließlich die einzige Neuerung der Uno-Resolution gewesen, "wenn sie sie nicht benutzen, werden sie scheitern".
Noch zögert Uno-Inspektor Blix, doch der Druck der USA wächst. Am 26 .Januar soll sein Team den Bericht an den US-Sicherheitsrat schicken - zu spät, finden die Amerikaner, und drücken aufs Tempo. Auch die Bewertung des Saddam-Berichts bleibt nicht allein der Uno überlassen. 1000 Seiten wird der Report umfassen, der den Uno-Inspektoren am Samstag in Bagdad übergeben und bis Sonntagabend in New York eintreffen wird. Dort soll ein 15-köpfiges Team den auf Arabisch und Englisch geschriebenen Inhalt analysieren.
In Washington, wo das Material gleichzeitig von der US-Regierung geprüft wird, soll das Schlag auf Schlag gehen. "Hier gibt es Leute, die jahrelang solches Zeug gelebt und geatmet haben", sagte ein US-Offizieller der "New York Times", "die schnaufen da einmal durch und kleben Merkzettel an Ungenauigkeiten."
Was da wohl dabei rauskommen mag? Schon jetzt wissen manche der Washingtoner Experten die Antwort: "Sicherlich wird Saddam wie immer das ein oder andere zugeben, um die wirklich wichtigen Dinge zu verschleiern." Bei der Uno in New York will man etwas genauer hinschauen. Die Analysten haben mehrere Wochen Zeit für die Analyse veranschlagt.
© SPIEGEL ONLINE 2002
SPIEGEL ONLINE - 06. Dezember 2002, 16:11
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,225907,00.html
Irak-Ultimatum
Wie Bush den Krieg erzwingen will
Von Michaela Schießl
Mit immer heftigeren Maßnahmen versuchen die USA, Saddam Hussein zu provozieren. Erst behauptet Bush, dass Massenvernichtungswaffen im Irak existieren. Dann lässt er US-Kriegsschiffe zum Golf auslaufen. Und nun sollen die Uno-Inspektoren irakische Wissenschaftler aus dem Land bringen und zum Überlaufen bewegen. Es scheint, als wollten die USA Krieg um jeden Preis.
AP
Uno-Inspektoren: Bislang keine Belastungsbeweise gefunden
Berlin - Die ganze Welt wartet gespannt auf die am Samstag fällige Erklärung Saddam Husseins zum irakischen Waffenprogramm. Nur für George W. Bush und seine Säbelrassler ist die Sache längst klar. Die USA verfüge über "solide Geheimdiensterkenntnisse", dass Massenvernichtungswaffen im Irak versteckt seien, verbreitete der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer am Donnerstag.
Selbst wenn man außer Acht lässt, dass amerikanische Geheimdienste jüngst nur durch Pannen aufgefallen sind, bleibt die Frage: Warum zeigen die USA diese Beweise nicht der Uno vor? Alles zu seiner Zeit, sagt Fleischer. Noch wolle man damit hinterm Berg halten, denn "die Beweispflicht liegt eindeutig beim Irak". Behauptet Saddam am Samstag etwas Gegenteiliges, werden die USA ihn unerbittlich vorführen - so zumindest die Drohung. Die kleinste Lüge werde genügen, und die USA greifen an. Dann kann George W. Bush endlich beenden, woran sein Vater im Golfkrieg kläglich gescheitert war: die Entmachtung Saddam Husseins.
Jeden Tag erhöhen die Vereinigten Staaten den Druck auf den irakischen Diktator, ziehen die Daumenschrauben immer fester. Doch der agiert geschickt: Er lässt die Uno-Inspektoren ins Land, erlaubt ihnen ungehindertes Arbeiten, zeigt sich ungewöhnlich kooperativ. Während in Amerika die Reservisten die Ranzen packen und der Flugzeugträger "Truman" mit Geleitzug in die Golfregion ausläuft, begrüßt Saddam ausdrücklich die Kontrolleure in seinen Privatpalästen. "Wir wollen den Inspektoren die Chance geben, herauszufinden, dass es keine Massenvernichtungswaffen im Irak gibt", gab er sich am Donnerstag lammfromm im irakischen Fernsehen.
Wissenschaftler sollen außer Landes befragt werden
Kein Problem für Ari Fleischer: "Die irakische Regierung hat immer wieder betrogen, getäuscht, gelogen", sagt er. Damit hat er nicht ganz Unrecht. Wiederholt hat Hussein in der Vergangenheit versucht, Waffenprogramme zu verstecken und ihre Existenz zu bestreiten. Diesmal aber fand die Uno-Abordnung nach siebentägiger Inspektion noch keinen einzigen Hinweis auf Besitz oder Herstellung biologischer, nuklearer oder chemischer Waffen.
Ungeduldig greift Bush nun zu härteren Bandagen. Er will, dass das Inspektoren-Team unter Hans Blix die wichtigsten irakischen Wissenschaftler identifiziert und sie samt ihren Familien aus dem Irak herausschaffen, mit oder gegen ihren Willen. Ihnen würde jenseits der Grenzen politisches Asyl und ein Zeugenschutzprogramm gewährt - wenn sie im Gegenzug ihr Wissen über irakische Waffenprogramme und Standorte preisgeben.
AP
CondoleezzIa Rice: Irakische Wissenschaftler sollen überlaufen
Um das Überläuferprogramm durchzusetzen, hat sich Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice am Montag mit Blix in New York getroffen. Sie möchte, dass dem US-Wunsch "erste Priorität" eingeräumt wird. Ihr Druckmittel: Die Sicherheitsratsresolution vom 8. November sieht eindeutig die Möglichkeit vor, Iraker im In- und Ausland zu befragen. Hintergrund für diese wohl aggressivste Regelung der Resolution ist es, trotz des irakischen Unterdrückungsapparats an frische Information heranzukommen. Nur durch Überläufer habe man die früheren Lügen Saddams als solche enttarnen können, sagen US-Offizielle.
Die Uno will sich dem US-Druck nicht beugen
Doch ein solches Vorgehen bedeutet gleichzeitig eine riesige Demütigung und ungeheuere Provokation für das betroffene Land. Lässt sich Saddam das gefallen, ist er politisch erledigt. Wehrt er sich, nehmen die USA die Weigerung zum Anlass, den längst beschlossenen Krieg zu beginnen.
Den Vereinten Nationen ist der amerikanische Vorstoß hochgradig unangenehm. Das Anwerben von Überläufern ist ein klassisches Geheimdienstgeschäft, womit sich die Uno-Mission nur ungern in Zusammenhang bringen lassen will. Am Mittwoch schon warf Iraks Vizepräsident Yassin Ramadan den US-Inspektoren vor, dass es "deren Arbeit ist, für die CIA und den Mossad zu spionieren".
Außerdem halten es nach einem Bericht der "New York Times" hohe Uno-Offizielle für nicht statthaft, Menschen ohne deren Einverständnis aus dem Land zu zwingen. Das Weiße Haus ist da weniger zartfühlend: "Ich verstehe nicht, wie sie ihrer Mission gerecht werden können, wenn sie keine mit den Waffenprogrammen betraute Wissenschaftler interviewen dürfen", sagt Pentagon-Berater und Vorsitzender des Verteidigungsausschusses Richard Perle der "New York Times". Das Recht auf solche Befragungen sei schließlich die einzige Neuerung der Uno-Resolution gewesen, "wenn sie sie nicht benutzen, werden sie scheitern".
Noch zögert Uno-Inspektor Blix, doch der Druck der USA wächst. Am 26 .Januar soll sein Team den Bericht an den US-Sicherheitsrat schicken - zu spät, finden die Amerikaner, und drücken aufs Tempo. Auch die Bewertung des Saddam-Berichts bleibt nicht allein der Uno überlassen. 1000 Seiten wird der Report umfassen, der den Uno-Inspektoren am Samstag in Bagdad übergeben und bis Sonntagabend in New York eintreffen wird. Dort soll ein 15-köpfiges Team den auf Arabisch und Englisch geschriebenen Inhalt analysieren.
In Washington, wo das Material gleichzeitig von der US-Regierung geprüft wird, soll das Schlag auf Schlag gehen. "Hier gibt es Leute, die jahrelang solches Zeug gelebt und geatmet haben", sagte ein US-Offizieller der "New York Times", "die schnaufen da einmal durch und kleben Merkzettel an Ungenauigkeiten."
Was da wohl dabei rauskommen mag? Schon jetzt wissen manche der Washingtoner Experten die Antwort: "Sicherlich wird Saddam wie immer das ein oder andere zugeben, um die wirklich wichtigen Dinge zu verschleiern." Bei der Uno in New York will man etwas genauer hinschauen. Die Analysten haben mehrere Wochen Zeit für die Analyse veranschlagt.
© SPIEGEL ONLINE 2002
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
85 | ||
52 | ||
32 | ||
30 | ||
26 | ||
20 | ||
15 | ||
11 | ||
11 | ||
10 |