Saddam, meine Respekt hasst Du - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 07.02.03 19:31:11 von
neuester Beitrag 01.03.03 20:28:24 von
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ID: 693.511
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Einige wenige Diktatoren konnte ich persönlich erleben, wie sie immer wieder, aber speziell in ihren letzten Tagen / Monaten ihres Daseins eine Fehleinschätzung der allgemeinen Lage begingen (zB Rumänien).
Aus der Geschichte kenne ich noch viel mehr! Und üblicherweise zeichenen sich Diktaturen dadurch aus, dass es keine ordentliche Information an die Führer dieser Staaten gibt. Ist ja logisch, schlechte Nachrichten werden nicht zugelassen!
Saddam, man hat Dich gedemütigt bis zum Umfallen, sogar Dein Schlafzimmer darf man mittlerweile untersuchen. Aber Du hast es immer wieder geschafft, genau den Schritt zurückzugehen, der notwendig war, um eine Absetzung zu verhindern.
Ob es diesmal auch reichen wird? Für mich eine extrem spannende Geschichte!
Respekt ja, für die Taktik. Für einen "guten Menschen" halte ich Dich sicherlich nicht. Aber tröste Dich, auch Bush, Sharon et. neheme ich nicht in mein Abendgebet auf.
Ratschläge von mir wie Du auf jeden Fall Dein Ende abwenden kannst, wenn es ganz eng werden sollte:
Auswandern? Das liegt Dir sicher nicht, aber wenn Du um 25 USD / Barrel Dein gesamtes Erdöl an die USA abgibst, hast Du perfekte Chancen, natürlich ist die USA nur verpflichtet das Öl abzunehmen wenn der Preis darüber liegt
Liebe Grüsse aus Wien
Aus der Geschichte kenne ich noch viel mehr! Und üblicherweise zeichenen sich Diktaturen dadurch aus, dass es keine ordentliche Information an die Führer dieser Staaten gibt. Ist ja logisch, schlechte Nachrichten werden nicht zugelassen!
Saddam, man hat Dich gedemütigt bis zum Umfallen, sogar Dein Schlafzimmer darf man mittlerweile untersuchen. Aber Du hast es immer wieder geschafft, genau den Schritt zurückzugehen, der notwendig war, um eine Absetzung zu verhindern.
Ob es diesmal auch reichen wird? Für mich eine extrem spannende Geschichte!
Respekt ja, für die Taktik. Für einen "guten Menschen" halte ich Dich sicherlich nicht. Aber tröste Dich, auch Bush, Sharon et. neheme ich nicht in mein Abendgebet auf.
Ratschläge von mir wie Du auf jeden Fall Dein Ende abwenden kannst, wenn es ganz eng werden sollte:
Auswandern? Das liegt Dir sicher nicht, aber wenn Du um 25 USD / Barrel Dein gesamtes Erdöl an die USA abgibst, hast Du perfekte Chancen, natürlich ist die USA nur verpflichtet das Öl abzunehmen wenn der Preis darüber liegt
Liebe Grüsse aus Wien
...da kann ich nur sagen:
happy vienna
happy vienna
Das hast du jetzt aber schön gesagt...
Hans
Hans
vienna,
wie wärs,beide Bush u.Hussein ins EXIL nach Österreich,den einen nach Kärnten und den anderen Idioten nach Tirol!
Mit Idiot meine ich beide!
Gruß nach Wien!
wie wärs,beide Bush u.Hussein ins EXIL nach Österreich,den einen nach Kärnten und den anderen Idioten nach Tirol!
Mit Idiot meine ich beide!
Gruß nach Wien!
@HappyVienna,
...persönlich erleben...???
Du bist ein Dummschwätzer!!!
...persönlich erleben...???
Du bist ein Dummschwätzer!!!
@Reiner Zufall
Ich denke Du trägst Deinen Namen nicht zu Unrecht. Aber beleidigen kannst Du mich sicher nicht.
Ja, ich bin ein wenig in der Welt herumgekommen.
Sollte Dir etwas an Informationen fehlen, versuche Dich bitte einmal so zu artikulieren, damit ich auch antworten kann.
Liebe Grüsse aus Wien
Ich denke Du trägst Deinen Namen nicht zu Unrecht. Aber beleidigen kannst Du mich sicher nicht.
Ja, ich bin ein wenig in der Welt herumgekommen.
Sollte Dir etwas an Informationen fehlen, versuche Dich bitte einmal so zu artikulieren, damit ich auch antworten kann.
Liebe Grüsse aus Wien
Hallo Happy,
laß doch den typen einfach labern........auf Mallorca oder in Lloret de Mar wird er eher keine Diktatoren erleben, auch wenn er noch so oft dort hin fährt.....
Ich denke, ich hab´s verstanden, auf was du hinaus wolltest.
Gruß Hans
laß doch den typen einfach labern........auf Mallorca oder in Lloret de Mar wird er eher keine Diktatoren erleben, auch wenn er noch so oft dort hin fährt.....
Ich denke, ich hab´s verstanden, auf was du hinaus wolltest.
Gruß Hans
Der einzig wahre Di(c)ktator:
@oswald11#4,
bist du des Wahnsinns, nach Österreich willst du sie schicken?
Was haben denn die Österreicher verbrochen, dass du ihnen so was antun willst?
(Ausserdem will ich vielleicht das eine oder andere Mal dort noch Urlaub machen )
Nein, schicken wir sie doch lieber wohin, wo es wirklich "schön" ist, und wo die beiden
keinen nennenswerten Schaden anrichten können,...
... z.B. auf die Falklandinseln.
Da konnen sie dann in aller Ruhe ihren Privatkrieg ausführen.
Und sollte die Auseinandersetzung wirklich allzusehr ausufern, dann kommt halt die
Royal Navy und "glättet die Wogen" wieder...:O
bist du des Wahnsinns, nach Österreich willst du sie schicken?
Was haben denn die Österreicher verbrochen, dass du ihnen so was antun willst?
(Ausserdem will ich vielleicht das eine oder andere Mal dort noch Urlaub machen )
Nein, schicken wir sie doch lieber wohin, wo es wirklich "schön" ist, und wo die beiden
keinen nennenswerten Schaden anrichten können,...
... z.B. auf die Falklandinseln.
Da konnen sie dann in aller Ruhe ihren Privatkrieg ausführen.
Und sollte die Auseinandersetzung wirklich allzusehr ausufern, dann kommt halt die
Royal Navy und "glättet die Wogen" wieder...:O
#9 ok,einverstanden!
Es wird immer spannender, Saddam hat wieder einen Schritt zurück gemacht.
Verbot von Waffenvernichtungswaffen!
Liebe Grüsse aus Wien
Verbot von Waffenvernichtungswaffen!
Liebe Grüsse aus Wien
#11: Geiler Freud´scher Versprecher: Waffenvernichtungswaffen!
Gruß
MM
Gruß
MM
MegaMotzer
Ich finde den "Hass" in der Threadüberschrift auch nicht schlecht.
Vermutlich bekommt Saddam bald eine TV Show
Ich finde den "Hass" in der Threadüberschrift auch nicht schlecht.
Vermutlich bekommt Saddam bald eine TV Show
@MegaMotzer und konns
Ich gestehe, meistens sachlich zu diskutieren. Ab und zu benötige ich aber auch ein Ventil auf satirischer Basis, wie hier.
Darum freut es mich besonders, dass ihr auf diese Punkte aufmerksam gemacht habt. Also zumindest einige wenige lesen aufmerksam, verstehen und posten.
Liebe Grüsse aus Wien
Ich gestehe, meistens sachlich zu diskutieren. Ab und zu benötige ich aber auch ein Ventil auf satirischer Basis, wie hier.
Darum freut es mich besonders, dass ihr auf diese Punkte aufmerksam gemacht habt. Also zumindest einige wenige lesen aufmerksam, verstehen und posten.
Liebe Grüsse aus Wien
HV,
ist der Threadtitel Satire
VB
ist der Threadtitel Satire
VB
@ViccoB.
Du darfst auch "Sharon et" interpretieren wie Du möchtest. Aber schiebe bitte nichts mir in die Schuhe.
Liebe Grüsse aus Wien
Du darfst auch "Sharon et" interpretieren wie Du möchtest. Aber schiebe bitte nichts mir in die Schuhe.
Liebe Grüsse aus Wien
HappyV.,
meine, suspekt passt zu...
...der Überschrift
Sollte sie vielleicht heißen:
Saddam - meine, Respekt hasst Du
oder
Saddam, meinen Respekt hast Du
oder
Saddam, meine, Respekt hast Du
oder
Saddam - meinen Respekt hasst Du
Soll ich sowas auch mit Sharon@ machen ...
meine, suspekt passt zu...
...der Überschrift
Sollte sie vielleicht heißen:
Saddam - meine, Respekt hasst Du
oder
Saddam, meinen Respekt hast Du
oder
Saddam, meine, Respekt hast Du
oder
Saddam - meinen Respekt hasst Du
Soll ich sowas auch mit Sharon@ machen ...
@ViccoB.
Ja jetzt bist Du schon sehr weit. Und das schöne daran ist, alles ist richtig.
Liebe Grüsse aus Wien
Ja jetzt bist Du schon sehr weit. Und das schöne daran ist, alles ist richtig.
Liebe Grüsse aus Wien
@Happy
welche töne gibt eigentlich der jörg haider zur momentan weltlage von sich?
gemeint ist der aus kärnten - nicht aus ostfriesland.
welche töne gibt eigentlich der jörg haider zur momentan weltlage von sich?
gemeint ist der aus kärnten - nicht aus ostfriesland.
@ all
Es ist doch erstaunlich, dass immer wieder Leute auf Saddam
und seine Spielchen hereinfallen.
Da "verbietet" der Herr aus Bagdad in seinem Land plötzlich "den Bau und Handel mit ABC-Waffen".
Das ist ungefähr so glaubwürdig, wie wenn der Löwe den Tieren
in der Sawanne ankündigt, er wolle ab sofort vegetarisch
leben.
Ob Antilopen und Zebras das glauben?
Oder fordern sie den Löwen vorher auf, sich sämtliche Zähne
ziehen und die Klauen beschneiden zu lassen?
Es ist doch erstaunlich, dass immer wieder Leute auf Saddam
und seine Spielchen hereinfallen.
Da "verbietet" der Herr aus Bagdad in seinem Land plötzlich "den Bau und Handel mit ABC-Waffen".
Das ist ungefähr so glaubwürdig, wie wenn der Löwe den Tieren
in der Sawanne ankündigt, er wolle ab sofort vegetarisch
leben.
Ob Antilopen und Zebras das glauben?
Oder fordern sie den Löwen vorher auf, sich sämtliche Zähne
ziehen und die Klauen beschneiden zu lassen?
Noch immer aktuell.
Jeden Tag absolut aktuell!
Für so einen Massenmörder Saddam Respekt zu haben;
dazu gehört schon viel dazu !!! Solange Saddam nicht verschwunden ist, wird es im Irak keinen Frieden gehen !!
Hoffentlich geht dieser Schurke Saddam H. bald freiwillig
ins Exil; ansonsten wird er gegangen !!!
dazu gehört schon viel dazu !!! Solange Saddam nicht verschwunden ist, wird es im Irak keinen Frieden gehen !!
Hoffentlich geht dieser Schurke Saddam H. bald freiwillig
ins Exil; ansonsten wird er gegangen !!!
Bush/Blair und Chrirac/Schröder sammeln ihre Truppen. Heißt der Sieger Saddam?
Von Josef Joffe
Der mächtigste Mann im Westen heißt Saddam Hussein. Seinetwegen spalten drei tiefe, vielleicht tödliche Risse jenen Teil der Welt, der sich einst als „Gemeinschaft“ verstand. Der eine zieht sich quer durch Europa, wo Frankreich/Deutschland die „Hypermacht“ stürzen, der große Rest sie aber stützen will. Der zweite Riss droht die Nato zu einem Museums-Prachtstück zu machen: Schön, wie’s da steht, aber die sorgsam polierte Mechanik bewegt sich nicht mehr. Denn nach dem Türkei-Fiasko gilt nicht mehr „Alle für einen“, sondern „Manche für einen, manchmal“. Schließlich der Bruch Deutschland/Amerika, den keine Schiene mehr richten kann – jedenfalls nicht in der Amtszeit von Schröder und Bush.
War das nötig – so und jetzt? Diese Risse markieren vielleicht eine historische Wende. Vielleicht ist es die tektonische Verschiebung der globalen Machtgewichte, die das Duo Chirac/Schröder dazu treibt, das „Imperium“ um jeden Preis stoppen zu wollen. Vielleicht ist es das berauschende Kraftgefühl, das die einsame, von ihren Ketten befreite Supermacht dazu verführt, in ihrem Feldzug gegen Saddam Comment und Handwerk der Diplomatie zu vernachlässigen – und Koalitionen zu schmieden, denen die Legitimität fehlt. Wenn das die tiefere Wahrheit ist, hilft kein gutes Zureden. Dann ist der Showdown Schicksal – und die Devise lautet: Back to the Future – in die Gleichgewichtspolitik des 19. Jahrhunderts.
Indes wäre das keine sehr freundliche Zukunft. Das Euro-Duo blockt, Amerika bockt – und dann? Nehmen wir an, es gelingt Paris und Berlin, die USA im UN- Sicherheitsrat auszubremsen – etwa mit ihrem jüngsten „Memorandum“, welches das „letzte Mittel“ zwar vorzeigt, seinen Gebrauch aber erneut zu verhindern sucht. In diesem Fall hieße der Sieger Saddam, der schon im November vorausgesagt hat, dass er nur „auf Zeit spielen“ müsse, um die Anglo-Allianz auszuhebeln. Wenn er im „Memorandum“ lesen darf, dass „kein einziger Beweis“ für den Besitz von Massenvernichtungswaffen existiere, wird er sich nicht bemüßigt fühlen, diese oder das Faktum ihrer Zerstörung offen zu legen, wie es die Resolution 1441 will.
Haben Chirac und Schröder die Konsequenzen bedacht, wenn Saddam den UN zum 17. Mal ihre Machtlosigkeit bescheinigt? Werden hernach Deutschland und Frankreich für die Eindämmung des irakischen Imperialismus, überhaupt für Ordnung in einer Region sorgen, deren Hauptexporte Öl und Terror sind? Oder glauben die beiden „Anti-Hegemonisten“, dass sie nach Bedarf mit dem amerikanischen Hund wedeln können, wenn der erst unverrichteter Dinge in seine Hütte zurückgeschlichen ist? Nein, wer diesen Krieg verhindern und die UN-gerechte Entwaffnung des Despoten will, darf Saddam nicht dazu ermuntern, sein Spiel fortzusetzen. Die Botschaft an Bagdad muss vielmehr heißen: „Entwaffnung oder Entmachtung.“
Und die Amerikaner? Es wäre klüger, sie schickten einen James Baker an die diplomatische Front, der 1990/91 mit geschickt-geduldiger Hand eine fast weltweite Koalition gegen Bagdad aufgeboten hatte. Don Rumsfeld aber agiert nach der Devise: „Lieber verzichte ich auf einen guten Freund als auf einen guten Spruch.“ Dieser Krieg mag zum Schluss tatsächlich das letzte Mittel sein, aber es fehlt ihm das notwendige Quantum an Legitimität.
Mag sein, dass die Bushisten diesen Makel erkannt haben und deshalb in ihrem Resolutionsentwurf kein Ultimatum, sondern nur die Bescheinigung irakischer Nichterfüllung fordern und ansonsten erneut den Sicherheitsrat befassen wollen. Denn die Legitimitätslücke zu schließen ist entscheidend – nicht, um den Krieg zu gewinnen (das können die USA alleine), sondern um den Frieden zu erringen.
Was allein die mörderischen Kriegsrisiken rechtfertigen könnte, ist der politische Sieg. Konkret: die Behandlung jener politischen Pathologien, die den Nahen Osten – siehe 11. September – zum globalen Infektionsherd gemacht haben. Konkret: das wirtschaftliche Versagen der Regime, die Verweigerung von Partizipation und Meinungsfreiheit, die Bildungsnot, der Zukunftsverlust – kurzum der Despotismus. Doch diese Krankheiten können Präzisionswaffen nicht heilen, und schon gar nicht kann es das schnelle Rein-und-Raus. Gefordert ist das geduldige Engagement einer Vielzahl von Nationen im Namen von Entwicklung und Sicherheit. Diese Koalition müssen Bush und Blair, Chirac und Schröder zusammenschirren. Sonst bleibt Saddam der mächtigste Mann im Westen.
Von Josef Joffe
Der mächtigste Mann im Westen heißt Saddam Hussein. Seinetwegen spalten drei tiefe, vielleicht tödliche Risse jenen Teil der Welt, der sich einst als „Gemeinschaft“ verstand. Der eine zieht sich quer durch Europa, wo Frankreich/Deutschland die „Hypermacht“ stürzen, der große Rest sie aber stützen will. Der zweite Riss droht die Nato zu einem Museums-Prachtstück zu machen: Schön, wie’s da steht, aber die sorgsam polierte Mechanik bewegt sich nicht mehr. Denn nach dem Türkei-Fiasko gilt nicht mehr „Alle für einen“, sondern „Manche für einen, manchmal“. Schließlich der Bruch Deutschland/Amerika, den keine Schiene mehr richten kann – jedenfalls nicht in der Amtszeit von Schröder und Bush.
War das nötig – so und jetzt? Diese Risse markieren vielleicht eine historische Wende. Vielleicht ist es die tektonische Verschiebung der globalen Machtgewichte, die das Duo Chirac/Schröder dazu treibt, das „Imperium“ um jeden Preis stoppen zu wollen. Vielleicht ist es das berauschende Kraftgefühl, das die einsame, von ihren Ketten befreite Supermacht dazu verführt, in ihrem Feldzug gegen Saddam Comment und Handwerk der Diplomatie zu vernachlässigen – und Koalitionen zu schmieden, denen die Legitimität fehlt. Wenn das die tiefere Wahrheit ist, hilft kein gutes Zureden. Dann ist der Showdown Schicksal – und die Devise lautet: Back to the Future – in die Gleichgewichtspolitik des 19. Jahrhunderts.
Indes wäre das keine sehr freundliche Zukunft. Das Euro-Duo blockt, Amerika bockt – und dann? Nehmen wir an, es gelingt Paris und Berlin, die USA im UN- Sicherheitsrat auszubremsen – etwa mit ihrem jüngsten „Memorandum“, welches das „letzte Mittel“ zwar vorzeigt, seinen Gebrauch aber erneut zu verhindern sucht. In diesem Fall hieße der Sieger Saddam, der schon im November vorausgesagt hat, dass er nur „auf Zeit spielen“ müsse, um die Anglo-Allianz auszuhebeln. Wenn er im „Memorandum“ lesen darf, dass „kein einziger Beweis“ für den Besitz von Massenvernichtungswaffen existiere, wird er sich nicht bemüßigt fühlen, diese oder das Faktum ihrer Zerstörung offen zu legen, wie es die Resolution 1441 will.
Haben Chirac und Schröder die Konsequenzen bedacht, wenn Saddam den UN zum 17. Mal ihre Machtlosigkeit bescheinigt? Werden hernach Deutschland und Frankreich für die Eindämmung des irakischen Imperialismus, überhaupt für Ordnung in einer Region sorgen, deren Hauptexporte Öl und Terror sind? Oder glauben die beiden „Anti-Hegemonisten“, dass sie nach Bedarf mit dem amerikanischen Hund wedeln können, wenn der erst unverrichteter Dinge in seine Hütte zurückgeschlichen ist? Nein, wer diesen Krieg verhindern und die UN-gerechte Entwaffnung des Despoten will, darf Saddam nicht dazu ermuntern, sein Spiel fortzusetzen. Die Botschaft an Bagdad muss vielmehr heißen: „Entwaffnung oder Entmachtung.“
Und die Amerikaner? Es wäre klüger, sie schickten einen James Baker an die diplomatische Front, der 1990/91 mit geschickt-geduldiger Hand eine fast weltweite Koalition gegen Bagdad aufgeboten hatte. Don Rumsfeld aber agiert nach der Devise: „Lieber verzichte ich auf einen guten Freund als auf einen guten Spruch.“ Dieser Krieg mag zum Schluss tatsächlich das letzte Mittel sein, aber es fehlt ihm das notwendige Quantum an Legitimität.
Mag sein, dass die Bushisten diesen Makel erkannt haben und deshalb in ihrem Resolutionsentwurf kein Ultimatum, sondern nur die Bescheinigung irakischer Nichterfüllung fordern und ansonsten erneut den Sicherheitsrat befassen wollen. Denn die Legitimitätslücke zu schließen ist entscheidend – nicht, um den Krieg zu gewinnen (das können die USA alleine), sondern um den Frieden zu erringen.
Was allein die mörderischen Kriegsrisiken rechtfertigen könnte, ist der politische Sieg. Konkret: die Behandlung jener politischen Pathologien, die den Nahen Osten – siehe 11. September – zum globalen Infektionsherd gemacht haben. Konkret: das wirtschaftliche Versagen der Regime, die Verweigerung von Partizipation und Meinungsfreiheit, die Bildungsnot, der Zukunftsverlust – kurzum der Despotismus. Doch diese Krankheiten können Präzisionswaffen nicht heilen, und schon gar nicht kann es das schnelle Rein-und-Raus. Gefordert ist das geduldige Engagement einer Vielzahl von Nationen im Namen von Entwicklung und Sicherheit. Diese Koalition müssen Bush und Blair, Chirac und Schröder zusammenschirren. Sonst bleibt Saddam der mächtigste Mann im Westen.
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