DAX-Renditejäger von ABN Amro – eine Alternative ? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 14.05.03 13:48:50 von
neuester Beitrag 16.05.03 12:17:02 von
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Habe gestern ein Heftchen über das neue Produkt der ABN Amro (DAX-Renditejäger bekommen).
Das ganze klingt nicht uninteressant, weshalb ich es mal hier zur Diskussion stellen wollte.
Kurz die Fakten:
Das Papier ist ein Zertifikat (WKN 843671) und ähnlich gängigen Garantieprodukten, d.h. man partizipiert zu einem gewissen Prozentsatz vom DAX nach oben (hier bis zu 60% der Kursentwicklung), ist aber nach unten abgesichert (hier maximal -10%).
Wichtigste Neuerung: die 90%-ige Kapitalgarantie gilt immer vom High und nicht nur auf den Emissionspreis bezogen!!!
Fällt der DAX wird der Aktienanteil schrittweise reduziert, bis er bei -10% bei Null liegt, sodass eine weitere negative Partizipation am DAX nicht mehr möglich ist, steigt der DAX dann wieder, wird langsam wieder der Aktienanteil bis zu einer 60%-igen DAX-Partizipation hochgefahren. So jedenfalls habe ich das System verstanden, wenn jemand hierzu näheres ausführen kann, wäre ich dankbar!
Das Zertifikat ist ohne Geld-/Briefspanne handelbar und hat keine Laufzeitbegrenzung. Managementgebühr 1% p.a., aber nur sofern Aktienkomponente vorhanden.
Das waren die wichtigsten Fakten: Das interessanteste finde ich aber, dass die Kapitalgarantie immer vom High gerechnet wird, somit kommt sie einem automatischen Stopp Loss von 10% gleich. In dem Heft gibt es noch zwei Graphiken, die das interessante daran verdeutlichen:
Nehmen wir an der DAX befindet sich in einer kräftige Hausse, klar das Zertifikat läuft unterdurchschnittlich, nun stürzt der DAX (20, 30 oder mehr %) ab, das Zertifikat verharrt bei -10% vom High, irgendwo weit unter dem Zertifikat stabilisiert sich nun wieder, der DAX haussiert wieder, das Zertifikat zwar prozentual geringer, aber von einem wesentlich höheren Niveau aus, das führte in einem Beispiel dazu, dass der DAX knapp 3000 Punkte (!!!) brauchte um das Zertifikat wieder zu überholen.
Gerade in volatileren Börsenzeiten stabilisiert also das Zertifikat die Rendite, das spiegelt sich auch im 5-Jahres-vergleich wieder:
DAX: - 9,3% p.a.
Renditejäger: + 3,77% p.a.
Wer in den nächsten Jahren von einer Jahrhunderthausse wie in den 90èrn ausgeht, ist sicherlich mit dem Zertifikat schlecht beraten, ich möchte hier allerdings das Investment vor dem Hintergrund einer weiterhin unsicheren, in jedem Fall jedoch durch höhere Schwankungen gekennzeichneten Börsenlage diskutieren. Eine solche Prognose halte ich für wesentlich realistischer als die einer gradlinigen Hausse in den nächsten 10-20 Jahren.
Neben dieser rein auf das Zertifikat bezogenen Diskussion möchte ich noch eine zweite Frage in den Raum stellen: Ist der Renditejäger nicht eine ideale Ergänzung zu marktneutralen Hedge-Fonds-Strategien?
Annahme: Die Entwicklung der Aktienmärkte der 90ér war eine nie da gewesene Ausnahmeerscheinung, wir werden eine solche Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder erleben. Die Renditen aus reinen Aktien-Buy-and-Hold-Strategien werden also tendenziell sinken, dazu wird auch die Vola nicht mehr auf die Niveaus der gemütlichen 60`er und 70` er sinken.
Marktneutrale Hedge-Fonds-Strategien sind in solchen Zeiten ein ideales Vehikel für ordentliche Renditen, wenn der Grundsatz gilt: Kapitalerhalt vor Renditemaximierung. An Hedge-Fonds scheiden sich aber die Geister: Die einen meinen mit einer richtigen Auswahl und guter Diversifikation kann man 50% oder weit mehr des Vermögens in sie stecken, andere meinen man sollte 70-80% des Vermögens in Vehikel mit klar begrenzte Verlustrisiken (z.B. Anleihen) investieren, um dann mit dem Rest mithilfe von Hedge-Fonds die Rendite zu peppen.
Ich möchte hier keine Diskussion über die richtige Gewichtung von Hedge-Fonds betreiben, dazu gibt es andere Threads, vielmehr möchte ich die Frage aufwerfen, ob nicht der Renditejäger für die letztgenannte Strategie ein ideales Vehikel sein könnte.
Der Renditejäger hat ein klar begrenztes Verlustpotential und auch automatisch begrenzte Drawdowns (10% vom High), hat allerdings eine dynamischere Renditeerwartung als Anleihen: Er kombiniert also quasi die Sicherheit von Anleihen mit der Renditedynamik von Aktien. Ergänzt man dann den Renditejäger durch 20-30% marktneutrale Hedge-Fonds (gut diversifiziert) mit sehr guten Track-Record, dann erscheint mir das als nicht unattraktive Langfriststrategie für den Investor, der zwar die Rendite maximieren will, dessen Priorität aber auf der Kapitalerhaltung liegt!
Was meint Ihr dazu?
Zum Abschluss noch ein Hinweis: Daueroptimisten und Zocker mögen von Postings Abstand nehmen, es würde den Thread unnötig zumüllen, hierfür gibt es andere Threads.
Die genannten Strategien möchte ich gerne unter den Prämissen
a)es wird keine neue Jahrhunderthausse in den nächsten 10-20 Jahren geben und
b)Kapitalerhaltung hat Priorität ohne aber Renditemaximierung aufgeben zu wollen
diskutieren.
Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.
fc
Das ganze klingt nicht uninteressant, weshalb ich es mal hier zur Diskussion stellen wollte.
Kurz die Fakten:
Das Papier ist ein Zertifikat (WKN 843671) und ähnlich gängigen Garantieprodukten, d.h. man partizipiert zu einem gewissen Prozentsatz vom DAX nach oben (hier bis zu 60% der Kursentwicklung), ist aber nach unten abgesichert (hier maximal -10%).
Wichtigste Neuerung: die 90%-ige Kapitalgarantie gilt immer vom High und nicht nur auf den Emissionspreis bezogen!!!
Fällt der DAX wird der Aktienanteil schrittweise reduziert, bis er bei -10% bei Null liegt, sodass eine weitere negative Partizipation am DAX nicht mehr möglich ist, steigt der DAX dann wieder, wird langsam wieder der Aktienanteil bis zu einer 60%-igen DAX-Partizipation hochgefahren. So jedenfalls habe ich das System verstanden, wenn jemand hierzu näheres ausführen kann, wäre ich dankbar!
Das Zertifikat ist ohne Geld-/Briefspanne handelbar und hat keine Laufzeitbegrenzung. Managementgebühr 1% p.a., aber nur sofern Aktienkomponente vorhanden.
Das waren die wichtigsten Fakten: Das interessanteste finde ich aber, dass die Kapitalgarantie immer vom High gerechnet wird, somit kommt sie einem automatischen Stopp Loss von 10% gleich. In dem Heft gibt es noch zwei Graphiken, die das interessante daran verdeutlichen:
Nehmen wir an der DAX befindet sich in einer kräftige Hausse, klar das Zertifikat läuft unterdurchschnittlich, nun stürzt der DAX (20, 30 oder mehr %) ab, das Zertifikat verharrt bei -10% vom High, irgendwo weit unter dem Zertifikat stabilisiert sich nun wieder, der DAX haussiert wieder, das Zertifikat zwar prozentual geringer, aber von einem wesentlich höheren Niveau aus, das führte in einem Beispiel dazu, dass der DAX knapp 3000 Punkte (!!!) brauchte um das Zertifikat wieder zu überholen.
Gerade in volatileren Börsenzeiten stabilisiert also das Zertifikat die Rendite, das spiegelt sich auch im 5-Jahres-vergleich wieder:
DAX: - 9,3% p.a.
Renditejäger: + 3,77% p.a.
Wer in den nächsten Jahren von einer Jahrhunderthausse wie in den 90èrn ausgeht, ist sicherlich mit dem Zertifikat schlecht beraten, ich möchte hier allerdings das Investment vor dem Hintergrund einer weiterhin unsicheren, in jedem Fall jedoch durch höhere Schwankungen gekennzeichneten Börsenlage diskutieren. Eine solche Prognose halte ich für wesentlich realistischer als die einer gradlinigen Hausse in den nächsten 10-20 Jahren.
Neben dieser rein auf das Zertifikat bezogenen Diskussion möchte ich noch eine zweite Frage in den Raum stellen: Ist der Renditejäger nicht eine ideale Ergänzung zu marktneutralen Hedge-Fonds-Strategien?
Annahme: Die Entwicklung der Aktienmärkte der 90ér war eine nie da gewesene Ausnahmeerscheinung, wir werden eine solche Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder erleben. Die Renditen aus reinen Aktien-Buy-and-Hold-Strategien werden also tendenziell sinken, dazu wird auch die Vola nicht mehr auf die Niveaus der gemütlichen 60`er und 70` er sinken.
Marktneutrale Hedge-Fonds-Strategien sind in solchen Zeiten ein ideales Vehikel für ordentliche Renditen, wenn der Grundsatz gilt: Kapitalerhalt vor Renditemaximierung. An Hedge-Fonds scheiden sich aber die Geister: Die einen meinen mit einer richtigen Auswahl und guter Diversifikation kann man 50% oder weit mehr des Vermögens in sie stecken, andere meinen man sollte 70-80% des Vermögens in Vehikel mit klar begrenzte Verlustrisiken (z.B. Anleihen) investieren, um dann mit dem Rest mithilfe von Hedge-Fonds die Rendite zu peppen.
Ich möchte hier keine Diskussion über die richtige Gewichtung von Hedge-Fonds betreiben, dazu gibt es andere Threads, vielmehr möchte ich die Frage aufwerfen, ob nicht der Renditejäger für die letztgenannte Strategie ein ideales Vehikel sein könnte.
Der Renditejäger hat ein klar begrenztes Verlustpotential und auch automatisch begrenzte Drawdowns (10% vom High), hat allerdings eine dynamischere Renditeerwartung als Anleihen: Er kombiniert also quasi die Sicherheit von Anleihen mit der Renditedynamik von Aktien. Ergänzt man dann den Renditejäger durch 20-30% marktneutrale Hedge-Fonds (gut diversifiziert) mit sehr guten Track-Record, dann erscheint mir das als nicht unattraktive Langfriststrategie für den Investor, der zwar die Rendite maximieren will, dessen Priorität aber auf der Kapitalerhaltung liegt!
Was meint Ihr dazu?
Zum Abschluss noch ein Hinweis: Daueroptimisten und Zocker mögen von Postings Abstand nehmen, es würde den Thread unnötig zumüllen, hierfür gibt es andere Threads.
Die genannten Strategien möchte ich gerne unter den Prämissen
a)es wird keine neue Jahrhunderthausse in den nächsten 10-20 Jahren geben und
b)Kapitalerhaltung hat Priorität ohne aber Renditemaximierung aufgeben zu wollen
diskutieren.
Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.
fc
affengeiles teil. immer wieder erstaunlich was die sich einfallen lassen.
3,77 Prozent sind einfach zu wenig.
Chance / Risiko paßt ganz und garnicht zusammen.
(1) Activest Geldmarkt - Fonds rd. 3,30 Prozent.
(2) SEB Immoinvest und West - Interselect halten
sich nach wie vor über 5,50 Prozent.
Vor den Risiken überbewerteter Immobilien wird
zur Zeit allerdings auch etwas gewarnt.
Trenuk01
Chance / Risiko paßt ganz und garnicht zusammen.
(1) Activest Geldmarkt - Fonds rd. 3,30 Prozent.
(2) SEB Immoinvest und West - Interselect halten
sich nach wie vor über 5,50 Prozent.
Vor den Risiken überbewerteter Immobilien wird
zur Zeit allerdings auch etwas gewarnt.
Trenuk01
3,77% sind wirklich bissel mit dem Risiko, würd ich nen Tagesgeld-Konto zu 3% bevorzugen, da is es sicher und kostet nix; keine Kauf/Verkauf, keine Verwaltungsgeb. und sonstige Spässchen.
Von Immo´s, v.a. gewerbl. genutzte würd´ ich auch Abstand nehmen
Gruss b2
P.S.: Ganz ansehlich die letzten Jahre hat der DIT Eurozins performt - 847603
Von Immo´s, v.a. gewerbl. genutzte würd´ ich auch Abstand nehmen
Gruss b2
P.S.: Ganz ansehlich die letzten Jahre hat der DIT Eurozins performt - 847603
An den 3,77% würde ich nicht mal so rummäkeln. Man muss nur folgende Punkte sehen:
Unabhängig von der Haltefrist steuerpflichtiger Gewinn.
In fallenden Märkten ist naturgemäß nichts zu gewinnen, bei seitwärts tendierenden Märkten praktisch nichts und
für steigende Märkte gibt es sinnvollere Produkte.
Anders gesagt: Nur bei steigenden Märkten kommt man auf eine ansehnliche Rendite, die dann wiederum im Vergleich zum Index bescheiden ist.
Unabhängig von der Haltefrist steuerpflichtiger Gewinn.
In fallenden Märkten ist naturgemäß nichts zu gewinnen, bei seitwärts tendierenden Märkten praktisch nichts und
für steigende Märkte gibt es sinnvollere Produkte.
Anders gesagt: Nur bei steigenden Märkten kommt man auf eine ansehnliche Rendite, die dann wiederum im Vergleich zum Index bescheiden ist.
was ich an solchen zertis mit variablen bezugswerten nicht verstehe ist folgendes :
das sind inhaberschuldverschreibungen deren wert somit den betrag festlegt, den der emittent zurückzuzahlen hat.bei festem bezugswert kein problem.
bei variablem könnte der emittent aber so vorgehen,daß er immer gerade so variiert, daß zertifikatewert möglichst fällt und damit eben auch die rückzahlungsverbindlichkeit, die der emittent gegenüber dem anleger hat.
wodurch ist das eigentlich ausgeschlossen?
in der broschüre steht dazu nichts.übrigends auch nicht dazu,wie und wann die ausrichtung konkret geändert wird.
die gleiche frage stellt sich auch bei anderen variablen zerti wie zb dem earn zerti von sg (long/short) 393939
weiss einer atwas dazu?
das sind inhaberschuldverschreibungen deren wert somit den betrag festlegt, den der emittent zurückzuzahlen hat.bei festem bezugswert kein problem.
bei variablem könnte der emittent aber so vorgehen,daß er immer gerade so variiert, daß zertifikatewert möglichst fällt und damit eben auch die rückzahlungsverbindlichkeit, die der emittent gegenüber dem anleger hat.
wodurch ist das eigentlich ausgeschlossen?
in der broschüre steht dazu nichts.übrigends auch nicht dazu,wie und wann die ausrichtung konkret geändert wird.
die gleiche frage stellt sich auch bei anderen variablen zerti wie zb dem earn zerti von sg (long/short) 393939
weiss einer atwas dazu?
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