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    Bernd Niquet: Die New Radicals - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 13.03.00 10:47:34 von
    neuester Beitrag 13.03.00 14:43:41 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 13.03.00 10:47:34
      Beitrag Nr. 1 ()

      Bernd Niquet: Die New Radicals

      - Von Indikatoren und Kontraindikatoren -

      Keine Talkshow am Wochenende, die nicht die Börse direkt oder indirekt zum Thema hatte. Auch keine Tageszeitung und kein Magazin, welches heute nicht an exponierter Stelle über dieses Thema berichtet. Und selbst der SPIEGEL hat es heute zum Leitartikel gemacht.

      Die grosse Frage lautet daher: Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Wenn ich nur einmal den Bericht im SPIEGEL-TV vom gestrigen Abend betrachte, dann finde ich: Absoluter Volltreffer in Hinsicht auf Kontraindikator. Denn der SPIEGEL, der sonst an allem normalerweise nur zu meckern hat, hielt sich merklich zurück. Und langjährige Beobachter des SPIEGEL wissen: Wenn hier der Crash prophezeit wird, dann ist Entwarnung angesagt. Gibt es jedoch einen moderaten Bericht über die Aufmerksamkeit, die der Börse derzeit geschenkt wird, dann ist wirklich Gefahr im Verzug.

      Andererseits liest man natürlich mittlerweile auch immer häufiger andersgeartete Stimmen. Mark Faber beispielsweise kündigte zum Wochenende in der Presse an, er "... erwarte einen Kurssturz von etwa 90 Prozent für die meisten Technologiewerte" - und fügte dann noch süffisant an: "50 Prozent wären eine milde Baisse."

      Und Professor Wilhelm Hankel sagte, gegen das, was derzeit an der Börse ablaufe, sei ein Spielcasino eine gemäßigte Veranstaltung mit viel festerern Regeln und Gesetzmäßigkeiten.

      Nun könnte man derartige Äußerungen natürlich wieder dahingehend auslegen, dass derartiger Pessimismus gegen einen Börsensturz sprechen müsste. Doch hier wäre ich eher vorsichtig. Denn weder Faber noch Hankel noch Gottfried Heller, Roland Leuschel oder wie sie sonst heißen, haben bisher Technologieaktien gehalten.

      Das jedoch heißt: Der Pessimismus kommt ausschließlich von Outsidern. Von denen, die wirklich relevant im Markt sind, zeigt kaum jemand öffentlichen Pessimismus! Und das wiederum bedeutet: Der Optimismus im Markt (!) ist nahezu unangefochten.

      Die Märkte sind also gegenwärtig mit der Logik nur schwer zu fassen. Wie jedoch dann?

      Mir ist gerade neulich eine wunderbare Platte in die Hände gekommen von einer Gruppe mit dem ebenso wunderbaren Namen "New Radicals". Und hier gibt es ein Stück, welches zwar textlich eigentlich unerklärlich ist, welches jedoch so gut ist, dass ich es ohne Pause hören muss, weshalb die Refrains sich mittlerweile ganz fest in meinem Kopf festgesetzt haben. Und man muss schon völlig phantasielos sein, um nicht zu begreifen, dass hier in Wirklichkeit die gegenwärtige Situation an der Börse beschrieben wird.

      Das Lied heißt "I hope I didn´t just give away the ending", was alleine ja schon sehr beziehungsreich ist. Es wird jedoch noch besser, denn neben der Titelzeile lautet der zweite Refrain: "Are you an illusion or am I just getting stoned".

      Also: Ist alles nur eine Illusion oder verlieren wir bald den Verstand?

      Am besten gefällt mir dabei das "oder" dazwischen, denn letztlich bleibt selbst die Wahl hierbei eine Illusion, was wohl nur bedeuten kann: In der Realität wird sogar beides zutreffen ...

      Bernd Niquet, Montag, 13. März 2000

      Feed-back und Diskussion: Im angeschlossenen Board bei www.wallstreet-online.de oder über: b.niquet@wallstreet-online.de

      The New Radicals, MAYBE YOU´VE BEEN BRAINWASHED TOO, 1998, http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00000DF6J/buchervonberndni

      Bernd Niquet, DER CRASH DER THEORIEN - Eine neue Sichtweise von Wirtschaft und Börse, Börsenbuch-Verlag, Kulmbach 1997, 245 Seiten, Hardcover, DM 49,--, ISBN 3-922669-19-0. Bestell-Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3922669190/buchervonberndni

      Avatar
      schrieb am 13.03.00 12:06:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sehr geehrter Herr Niquet!

      Zunächst möchte ich Ihnen für Ihre sehr guten Beiträge hier danken, die ich täglich lese.
      Wir befinden uns in der größten Aktienblase nach 1929 und die Medien preisen die Börse als Einwegstraße.
      Eine sehr gefährliche Entwicklung.

      Als engagierten Experten möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die größte Marktmanipulation der letzten Jahre und Jahrzehnte lenken, die mit der wahnwitzigen Aktienhausse in Einklang steht: der Manipulation des Goldpreises und auch des Silberpreises durch Zentralbanken und große us-amerikanische Investmenthäuser.

      Genügend Fundmaterial und Beiträge von us-amerikanischen Analysten finden Sie unter www.gold-eagle.com.
      Ich habe Ihnen eine Auswahl an guten Kommentaren zusammengestellt:

      http://www.skolnicksreport.com/greenspan1.html
      http://www.skolnicksreport.com/greenbribe.html
      http://www.gold-eagle.com/editorials/great_crash.html
      http://www.sueddeutsche.de/cgi-bin/w/w td.pl?text=/dossiers/jpcrash/bubble.szw
      http://www.the-privateer.com/gold6.html#latest
      http://dieoff.com/page140.htm
      http://www.gold-eagle.com/gold_digest_00/vonbraun030600.html
      http://www.gold-eagle.com/gold_digest_00/butler031200.html

      Interstoxx, 10.12.1999 "It`s a conspiracy - a plot to keep the price down…" (Interstoxx, New York) By K.C. Grainger
      Martin Siegel, Siegel Investments 09.12.1999 20:50
      "GATA wirft der Federal Reserve und dem US-Finanzministerium Goldpreismanipulation vor."

      Zudem würde ich Sie bitten, die Fundstelle und gegebenenfalls einen Link zu Marc Fabers Kommentar vom Wochenende zu posten.

      Besten Dank.

      Blues Brother.
      Avatar
      schrieb am 13.03.00 13:02:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo,Herr Niquet,
      ich glaube,es war vor ca.2 Jahren,als ich öfters ihre Telefonhotline abgehört habe.Damals waren Amazon,Yahoo und AOL ihre großen Favoriten.
      Aktuell scheinen sie ja eine etwas andere Meinung zu vertreten.
      Woher kommt dieser Sinneswandel??
      Wohl kalte Füße bekommen aufgrund der hohen Bewertung?!

      Übrigends:Der Crash findet statt.Andauernd!Ich habe aufgehört zu zählen wie oft sich meine Yahoo-aktien schon nahezu halbiert haben in den letzten Jahren,um dann wieder in Neue ungeahnte Höhen zu steigen.
      einer meiner Lieblinge,Pacific Internet,korrigierte gar um ca.75 Prozent.
      Der Crash als Schreckgespenst einiger Gurus - That`s all.
      Über Herrn Leuschel möchte ich noch etwas loswerden.
      Sehr viele Neueinsteiger und Interressierte an der Börse haben seinen Unfug in der Börse Online gelesen und es für bare Münze genommen.Nicht wenige haben überstürzt ihre Aktien weggeschmissen!Das behaupte ich mal einfach so.
      Leuschel:"Der Crash wird kommen.Er wird kommen!!"

      Grüße von long rider
      Avatar
      schrieb am 13.03.00 14:43:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Also die Schuhe von Herrn Leuschel werde ich mir nun wahrlich nicht anziehen - obwohl ich finde, dass Leuschel einer der wenigen ist, die überhaupt etwas zu erzählen haben über die Börse (, was man nicht schon in der Bild-Zeitung gelesen hat.) Aber seine Strategie war natürlich falsch. Und wird selbst dann, wenn es noch einmal krachen wird, nicht profitabel werden.
      Nun zu mir: Ja, natürlich habe ich kalte Füße bekommen. Denn das, was derzeit passiert, hat geschichtlich aus meiner Sicht kein Vorbild, weil selbst deutlich über das hinausgeht, was in den 20er Jahren und selbst zu Zeiten der Tulpenmanie passiert ist ...
      Und zum Interview mit Marc Faber: Es ist sowohl in der Schweizer Zeitschrift "Cash" erschienen als auch in der "Welt am Sonntag" von gestern.
      Dass mit den Goldpreismanipulationen verstehe ich hingegen nicht recht. Was soll das Ziel davon sein? Die Inflation künstlich niedrig zu halten? Aber warum das? Schauen Sie doch einmal auf die amerikanische Geldpolitik: Hier hat man, finde ich, eher den Eindruck, dass man sich schon jetzt eher gegen Krisen und deflationäre Szenarien wappnet. Warum sonst, könnte man so expansiv sein?


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