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    Aufstand der Zwerge - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.03.05 08:00:05 von
    neuester Beitrag 31.03.05 08:02:22 von
    Beiträge: 2
    ID: 970.515
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      schrieb am 31.03.05 08:00:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bislang blieben sie stets grau im Hintergrund. Äußerliche Kennzeichen: grau, gediegen, seriös, mit einem Hauch zum Adeligen, zum Dienerhaften. Man bringt sie schnell in Verbindung mit irgendwelchen schwarzen Zweireihern, die irgendwelche alte Damen abzocken. Und wenn sie aus ihrem "Berufsleben" ausscheiden, fügen sie würdevoll die Bezeichnung a. D. hinzu.

      Jetzt hat sich Fischer mit dieser Klientel überworfen. Unerhörte Worte finden den Weg in die Öffentlichkeit und erinnern uns an deren reale Existenz. Das erscheint als ein Widerspruch in sich selbst, denn graue Eminenzen sind nur solange grau, als sie im Hintergrund bleiben.

      Fischer hatte angeordnet, daß die NS-Vergangenheit zu keinem ehrenden Ausscheiden führt. Jetzt rumort es, weil es anscheinend einen Nerv trifft. Die dienerhaften Puppen der Bundesrepublik wollen also unbedingt geehrt werden, als Ausgleich für ihren Dienst an der Bundesrepublik sozusagen.

      Vielleicht wird es auch nur einmal Zeit, diese halbseidene Zunft der Zugluft der Neuzeit auszusetzen.

      Zumindest machen Botschafter anderer Nationen nicht den Eindruck eines höfischen Altherrenvereins!






      n-tv.de Forum DemokratieMittwoch, 30. März 2005
      Fischer unter Druck
      Streit um Nazi-Diplomaten

      Das Auswärtige Amt ist undicht geworden. Durch die früher so undurchlässigen Reihen der Diplomaten sickert zunehmend Kritik am Außenminister an die Öffentlichkeit. Vordergründig geht es um die Amtsführung von Joschka Fischer - tatsächlich jedoch um eine kulturelle Kluft im AA. Für Außenstehende nicht leicht nachvollziehbar ist Fischer aus der Perspektive altgedienter Diplomaten - die ihrem Selbstverständnis nach zur Elite des Landes zählen - ein Emporkömmling, ein ehemaliger Taxifahrer.

      Während die Visa-Affäre alles andere als ausgestanden ist, muss sich Fischer jetzt mit einer "Nachruf-Affäre" auseinandersetzen. Dabei handelt es sich um einen handfesten Streit um die NS-Geschichte des AA und den Umgang damit.

      Seit September 2003 hatte Fischer die internen ehrenden Nachrufe für gestorbene frühere Diplomaten abgeschafft, wenn diese NSDAP-Mitglieder gewesen waren. Die Angelegenheit fiel zwar erst ein Jahr später auf, löste aber lautstarken Protest bei Ex-Diplomaten aus. Vor knapp zwei Wochen änderte Fischer die Gedenkpraxis erneut. Künftig werden für AA-Mitarbeiter nur neutrale Todesnachrichten mit Lebenslauf und Angaben zur Beisetzung im Hausblatt "internAA" veröffentlicht.

      Die neue Nachrufpraxis hat das AA in zwei Lager gespalten. Gegner Fischers werfen ihrem Chef in Briefen "anmaßende Selbstüberschätzung" vor. Von einer "posthumen Gerechtigkeitsfarce" ist die Rede, "bei der Ankläger und Richter identisch" seien. Auch der gefundene Nachruf-Kompromiss vermöge das "tiefe Unbehagen" nicht zu verdrängen.

      Dabei bahnt sich offenbar auch das jahrelange innere Unbehagen von Diplomaten gegenüber Fischer den Weg, der einst in Frankfurt am Main Steine gegen die Staatsgewalt warf. So schreiben die Kritiker von einem "manichäischen Geschichtsbild" derjenigen, "die bereits 1968 glaubten, keinem über 30 trauen zu können". Und wie als Anspielung auf Fischers Vita wird das Gleichnis von Jesus und der Ehebrecherin bemüht: "Wer von Euch ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein."

      Auf Fischers Seite steht vor allem die jüngere Diplomatengeneration. In einem Unterstützungsschreiben erinnert diese an die Fakten: Bei der Neugründung des Auswärtigen Amtes 1951 waren in der Personalabteilung von 25 Beamten 19 ehemalige NSDAP-Mitglieder. In der Politischen Abteilung hatten von 17 Beamten 13 der Nazi-Partei angehört und in der Rechtsabteilung waren es 11 von 17 Beamten.

      "Es wäre wünschenswert gewesen, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit schon viel früher erfolgt wäre", schreiben Fischers Unterstützer. Und sie erinnern an den Anlass der geänderten Gedenkpraxis: Ursache war die Ehrung für einen Diplomaten, der als Oberstaatsanwalt dem NS-Regime im so genannten Reichsprotektorat Böhmen und Mähren treu gedient hatte. Er wurde später von der US-Armee ausgeliefert und jahrelang interniert.

      Offiziell will sich das AA zur Gedenkpraxis nicht äußern. Man befürchtet, dass ausgerechnet 60 Jahre nach Kriegsende dies international Thema werden könnte. Auch Fischer hüllt sich nach außen in Schweigen, schrieb aber an die AA-Mitarbeiter: "Ehrende Nachrufe in diesen und vergleichbaren Fällen würden im In- und Ausland zurecht auf Unverständnis und Empörung stoßen und wären geeignet, das Ansehen des Auswärtigen Amts und der Bundesrepublik zu beschädigen."

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      schrieb am 31.03.05 08:02:22
      Beitrag Nr. 2 ()


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