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    Mit Verlaub, Herr Vaupel... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.05 14:38:02 von
    neuester Beitrag 06.04.05 14:32:43 von
    Beiträge: 34
    ID: 972.122
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      Avatar
      schrieb am 05.04.05 14:38:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      aber wenn Sie diese von Ihnen veröffentlichte Meinung http://www.wallstreet-online.de/index.php
      doch so beeindruckend finden, dann frage ich Sie:

      1. Was ist daran eigentlich verwerflich, dass man in den USA ein positives,
      optimistisches Bild von der Zukunft hat. Dass man dort konsumiert, Häuser baut und finanziert.
      Was stört uns eigentlich daran, dass man dort nach vorne schaut.
      Ist das nicht vor allem der deutsche Neidkomplex, sich nicht mit denen freuen zu können, denen es gut geht
      und denen, die es sich gut gehen lassen?

      2. In Wirklichkeit ist das, was dieser "Rückkehrer" beschreibt, doch das Schlaraffenland unseres blanken Hans,
      sein allmorgendlicher Tagtraum, zu dem ihm nur der Knopf fehlt, der ihn zur Wirklichkeit erhebt.
      Was bitte schön hätten unsere Versager in Berlin denn lieber, als ein solches Volk, das sich zum Konsum - ggf. auch auf Pump - animieren lässt?
      Was kölnnte denn schneller Probleme lösen, als dieses Verhalten, das man hier zu verteufeln sucht.

      3. Was ist eigentlich die Alternative, verehrter Herr Vaupel?
      Sind es mehr Steuern, die unsere Gurkentruppe dann für nutzlose Sozial- und Ökofantasien und -Träume verpulvert?
      Wäre uns mehr Konsum-Zurückhaltung jenseits des großen Teichs lieber,
      damit die Arbeitslosigkeit auch in den USA steigt?
      Wünschen wir den USA auch mehr Rentner und alte Leute, die statt ihre noch vorhandene Rüstigkeit
      sinnvoll zu nutzen von Florida, Hawai und Mallorca aus schreien,
      sie hätten alle Rechte dieser Welt und wehe, jemand stelle auch nur eine Rentenerhöhung in Frage?
      Sie seien nicht bereit aktiv mitzuwirken, dass das Sozialprodukt wachse...

      Wir sollten unserer Arroganz gegenüber den USA schleunigst ablegen. Wir haben nämlich keinerlei Grund dazu.

      Aber wir könnten eine Menge lernen dort.
      Und wissen Sie, Herr Vaupel, wer das vor allem zu verhindern sucht?
      Das sind genau jene Versager und ihre Protagonisten, die seit Jahren unser Land zugrunderichten.
      Das ist die Wahrheit, Herr Vaupel...

      Wer glaubt es sich leisten zu können Amerika zu hassen, der sollte verdammt noch mal selber was positives leisten.
      Unsere deutsche Jammermentalität und die Affinität, Schreckgespenster mehr zu lieben
      als die Suche nach dem Glück, die ist mehr als fragwürdig.

      KD
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 14:46:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo, mein gutes altes Schlachtroß, :D

      dein Link läuft bei mir irgendwo ins Leere. :cry: Wo ist denn der Vaupel-Artikel?
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 14:52:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 14:54:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      ms

      Gruß zurück:D
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 14:55:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja, jetzt geht`s.

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      Avatar
      schrieb am 05.04.05 14:58:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      KD

      Uiiii bist Du ein höflicher Mensch !!

      Der Artikel ist schlichtweg Müll. Vielleicht hat der Autor das Zeilenhonorar dringend für eine Kneipentour gebraucht.
      Mannomann ... mit solchen Geistesriesen sollte man sich garnicht beschäftigen, da ist ein Gespräch mit meinem Briefträger intellektuell prickelnder.

      Gruß Farnie
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:06:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      farnie

      dem Autor der Zeilen hätte ich wohl auch eher nicht geantwortet.
      Aber Herr Vaupel hat durchaus schon manch interessanten Gedanken hier veröffentlicht,
      er ist es mir wert.

      KD
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:06:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]16.299.566 von mausschubser am 05.04.05 14:46:58[/posting]Der Link: http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/seenews.php?&PH…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/seenews.php?&PH…

      @Kwerdenker:

      Der notwendige Optimismus ist irgendwann Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre von hier ausgewandert. Ich glaube, der wohnt jetzt irgendwo zwischen New York und Los Angeles.

      Oder in Indien, China, Malaysia, ...

      Vielleicht sollte man ihm folgen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:09:31
      Beitrag Nr. 9 ()
      @farniente:

      Der Briefträger bei mir war eine Zeit lang ein Diplom-Geologe, bis er dann einen Job in seinem Beruf bekam. Ist das auch so ein Fall bei Dir? ;)
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:17:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Abschied aus dem Jammertal: Mehr Innovation durch Motivation
      In Deutschland hat derzeit nur das Jammern Konjunktur. Eine der weltgrößten Volkswirtschaften ist psychisch krank. Die Therapie heißt: mehr Selbstbewusstsein und mehr Mut. Denn Deutschland hat weniger ein Reform- als ein Motivationsproblem. Ein Denkanstoß von Hajo Schumacher.

      Eines der berühmtesten Experimente der Motivationspsychologie ist über 40 Jahre alt. Im Frühjahr 1964 besucht der junge Harvard-Professor Robert Rosenthal die Oak School in South San Francisco. Die meisten der 650 Kinder stammen aus sozial schwächeren Schichten, aber das Klima ist okay. Es herrscht unbeschwerte Verwahrlosung. Viele Kinder könnten ein Bad gebrauchen.
      Rosenthal gibt vor, diejenigen Schüler benennen zu können, die in den kommenden Monaten besondere Lernfortschritte machen würden. Der Professor macht in allen sechs Jahrgängen seine Tests, dann teilt er den Lehrern vertraulich die Namen jener Schnell-Lerner mit: Es sind 20 Prozent. Als Rosenthal im Jahr darauf an die Oak School kommt und den IQ der Schüler misst, stellt er zufrieden fest, dass er mit seinen Prognosen richtig lag. Fast alle Kinder, die er genannt hatte, weisen deutliche Sprünge auf. Hatte der Professor tatsächlich ein derart präzises Verfahren entwickelt? Nein, Rosenthal verstand nur etwas von Psychologie. Einen neuartigen Test hatte es nie gegeben. Der Wissenschaftler hatte bei seinem ersten Besuch lediglich jeden IQ gemessen. Die Ergebnisse aber hatte er sich nie angesehen, sondern weggeschlossen. Er wusste nicht, welcher Schüler wie intelligent ist; erst recht wusste er nicht, wer Fortschritte machen würde. Die 20 Prozent, die er den Lehrern verriet, hatte er nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.
      Das bahnbrechende Ergebnis des Rosenthal-Experiments lautete: Am besten schnitten nicht die klügsten Schüler ab, sondern die, die als besonders hoffnungsvoll angesehen wurden. Offenbar wurden diese Schüler von ihren Lehrern unterbewusst respektvoller behandelt, angespornt, mehr gefördert und gefordert. So kam es zur self-fulfilling prophecy: Schüler, denen etwas zugetraut wurde, lernten tatsächlich schneller mehr als andere. Robert Rosenthal stieg zu einem der anerkanntesten Sozialpsychologen des 20. Jahrhunderts auf. In über 1.000 Studien sind seine Erkenntnisse vertieft worden. Auch die Umkehrung wurde bewiesen: Die Leistung von Schülern, Mitarbeitern oder Sportlern sinkt schlagartig, wenn man sie als Trottel oder Schlappschwänze behandelt.

      Hohe Leistungen durch große Erwartungen
      Mit den Rosenthal-Thesen lässt sich das Fußball-Wunder vom Sommer 2004 erklären, als eine durchschnittliche griechische Nationalelf völlig unerwartet Europameister wurde. Otto Rehagel hat aus der Rolle des Underdogs heraus eine gewaltige Motivation entfacht, die fußballerischer Kunstfertigkeit überlegen war. Es scheint eine Atmosphäre zu geben, die durchschnittlich Begabte zu überdurchschnittlichen Leistungen motiviert. Sporttrainer kennen dieses Phänomen so gut wie Unternehmer, Chefredakteure oder Parteivorsitzende: Fleiß und Engagement, Lust und Erfolg hängen nur bedingt von Fähigkeiten ab, von Ausbildung oder Bezahlung.
      Dieses Mikroklima lässt sich nicht erzwingen. Herrscht es aber, sind die Effekte beträchtlich. Und die lassen sich nach Rosenthal in vier Sätzen zusammenfassen:

      - Hohe Erwartungen führen zu besseren Leistungen.
      - Niedrige Erwartungen führen zu schwächeren Leistungen.
      - Bessere Leistungen, hervorgerufen durch hohe Erwartungen, lassen uns jemanden eher wertschätzen.
      - Schlechtere Leistungen, hervorgerufen durch niedrige Erwartungen, führen dazu, dass wir jemanden geringer schätzen.

      Man kann den Rosenthal-Effekt mit einer Wendeltreppe vergleichen: Dauerhaft hohe Erwartungen führen zu dauerhaft hohen Leistungen, führen zu höherer Wertschätzung, führt wiederum zu höheren Erwartungen, führen zu besseren Leistungen. Es entsteht eine stabil aufwärts gerichtete Dynamik, die nicht nur den Einzelnen, sondern ganze Gruppen stimulieren kann. Umgekehrt führen niedrige Erwartungen zu einem stetigen Abwärtstrend. Mit seinen simplen Versuchen hat Robert Rosenthal der Welt eine unschätzbare Erkenntnis geschenkt: Klarer als eine Business-Class-Ladung von Unternehmensberatern hat er gezeigt, wie sich Wachstumspotenziale ausschöpfen lassen, aber auch, wie sie zu vernichten sind.
      Betrachtet man die Welt durch die Rosenthal-Brille, sticht ein Experiment heraus: Es dauert schon viele Jahre und findet in einem Großlabor mit über 80 Millionen Probanden statt. Fast jeder verwendet erstaunliche Energie darauf, dem anderen mitzuteilen, was er nicht kann, dass er nichts taugt, faul ist, egoistisch und selbstzufrieden. Täglich werden die Versuchspersonen zudem neuen Hiobsbotschaften ausgesetzt. Sie lauten: „Kein Kurs. Nirgends. Politik ohne Konzept“ – „Schwarzarbeit: Sind wir ein Volk von Kriminellen?“ – „Vom Ende einer Wirtschaftsmacht“– „Agenda, Aufschwung, Arbeitsplätze: Wer führt uns aus dem Tal der Tränen?“ – „Murks: Wie innovativ ist unser Land?“ – „Arbeitslos, hoffnungslos, nutzlos.“ – „Viel Streit, keine Richtung: Wohin treibt das Land?“

      Kollektiver Selbsthass
      Welch ein grässliches Selbstbild herrscht da? Ein Volk bezichtigt sich selbst als eine Bande von Versagern, Schlusslichtern, Absteigern, Kriminellen, abgezockt, ausgebeutet und dumm, regiert von Politikern, die noch ahnungs- und orientierungs-loser sind als ihre Bürger, dafür gierig und korrupt. Jedes Jahr sind sie bankrotter, die Sozialsysteme kaputter, Steuern höher, Politiker unfähiger. Lösungen? Gibt es nicht. Perspektiven? Keine in Sicht.
      In diesem Großlabor herrscht kein Reform-, sondern ein Motivationsproblem. Denn in Wirklichkeit bieten sich hier alle Chancen. Aber die Probanden nehmen sie nicht wahr: Sie fühlen sich elend. Für das Eurostat-Jahrbuch, das die EU-Kommission jedes Jahr herausgibt, wurde gefragt, wie gesund, wie fit sich diese Menschen fühlten. „Sehr gut“ oder „gut“ gaben 47 Prozent an. Damit lagen sie auf dem letzten Platz. In anderen Ländern wie Italien fühlen sich fast 60 Prozent „gut“ oder „sehr gut“, in Holland, Spanien, Belgien und England waren es um die 70, in Irland und Griechenland gegen 80 Prozent. Umgekehrt lagen unsere Probanden an der Spitze derer, die sich „schlecht“ oder „sehr schlecht“ fühlten: 20 Prozent. In vielen anderen Ländern Mitteleuropas waren es nur zehn, in Holland fünf Prozent, in Irland noch weniger. Der Rosenthal-Effekt ist in diesem Großlabor deutlich zu erkennen: Niedrige Erwartungen führen zu schwachen Leistungen – Wendeltreppe abwärts. Es gibt keine Untersuchungen darüber, ob ein ganzes Land Opfer seiner eigenen negativen Erwartungen werden kann. Professor Rosenthal aber, über 80 Jahre alt, findet die Annahme sehr plausibel. Das Großlabor heißt Deutschland.

      http://www.innovationen-fuer-deutschland.de/persoenlichkeite…
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:26:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]16.299.955 von Buddah am 05.04.05 15:17:47[/posting]traurig - doch nur zu wahr:(

      KD
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:34:49
      Beitrag Nr. 12 ()
      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&m=3&action=viewnews&newsid=1650307

      Hallo Kwerdenker, alter Schlachtrost.
      Auf welchen Homepageseiten treibst du dich denn herum?

      Ich habe noch nie was von einem Vaupel gehört. Ist hoffentlich nicht schlimm?

      ;
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:41:27
      Beitrag Nr. 13 ()
      ;

      Das spricht aber nicht für dich, alter Freund,...

      ...gehört Herr Vaupel doch seit längerem zum Kreis der lesensweren Autoren hier,
      i.d.R. auch mit jener Brille ausgestattet, die es erlaubt,
      hin und wieder mal über den Tellerrand hinauszusehen.

      Ich erinnere da gerne an seine Reise nach Namibia vor wenigen Wochen.

      KD
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:43:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hei Semi, mir war der bisher auch noch kein Begriff. Offenbar schau` ich viel zu schnell in die Threads, anstatt die Highlights irgendwelcher Artikel zu sichten. :D Ich sollte das mal nach der Sichtung dieses ulkigen Schriebs in bester BILD-Manier ab sofort tun, wiewohl ja schon ein Körnchen Wahrheit drin steckt, dass Aufschwung nicht nur durch Kredite finanzierbar ist...
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:47:38
      Beitrag Nr. 15 ()
      ms

      wie wahr, doch lieber als die Kredite des Staates sind mir noch immer die der Bürger.

      Und was der Bürger auf Pump kauft muss produziert werden, das sollte man nicht vergessen.
      Für die produzierende Wirtschaft ist es egal, woraus er bezahlt, der Käufer.

      KD
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:49:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      #10
      Wohl wahr, wohl wahr!!!

      Und wer sind hier im Forum die größten Pessimisten und Jammerer, wenn es um Deutschland geht???
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:53:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das ist schon richtig, Schiefthinker, solange die auf Pump gekaufte Ware wenigstens noch in Deutschland gefertigt wird bzw. die Erträge des Verkaufes in Deutschland bleiben... ;)
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:59:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      #13 #14

      Hei Semi, mir war der bisher auch noch kein Begriff.

      Siehste KD, das nennt man wahre Freundschaft.
      Danke Mauschubser, dass du dich so selbstlos schützend vor mich wirfst.

      Aber im Prinzip hat natürlich auch die alte Schlachtrossette recht, dass man in Deutschland keinen Grund hätte, sich über Amis zu mokieren. Bis wir wieder so weit sind, dass Leute vertrauenvoll in die Zukunft sehen und was riskieren, investieren und konsumieren etc., das dauert noch, wenn überhaupt...

      ;
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 16:53:41
      Beitrag Nr. 19 ()
      Mmmh, ich versteh´ ja nichts von Wirtschaft. :)
      Wieso die Amis aber so toll sind, wenn sie trotz immer höher auflaufender Verschuldung blauäugig weitermachen, die Deutschen aber angesichts dessen, dass die Wirtschaft boomt, dennoch aber keine Arbeitsplätze und damit Sicherheit und Vertrauen geschaffen werden, die Deppen sein sollen, erschließt sich mir nicht.
      Angesichts dessen, dass jeder schon zwei Fernseher hat, ist es nicht ersichtlich, wieso Wirtschaft darauf spekuliert, dass ein dritter gekauft wird, obwohl diese Ware sicherlich billiger geworden ist. Nun hat Otto Normalverbraucher aber ganz andere Sorgen. Alles, weas er wirklich braucht, ist teurer geworden: Heizung, Strom, Versicherungen, Lebensmittel...etc. - Neue Arbeitsplätze . iss nicht. Die, die Arbeitsplätze haben, werden in ständiger Angst darum gehalten - wie soll da Motivation entstehen? . Da hält Otto N. doch seine paar Pimperlinge lieber zusammen, als sie in Umlauf zu bringen und kauft nur das Nötigste.
      Irgendwie versteh´ ich das auch.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 09:09:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Wirtschaftsweisen sprachlos? ;)
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 09:28:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      Minmacker, deine berechtigten Fragen und aufgeworfenen Probleme sind eben nicht mit dem Reformfetechismus zu beantworten!
      Die schreien Reformen, Reformen Reformen !!!
      Aber jeder Reform verschlechtert die wirtschaftliche Situation in D.!
      Sie kommen aber nicht auf die Idee neue Wege zu gehen! Geld in die Taschen von Ottonormalverbraucher! Die konsumieren und schaffen damit neue Arbeitsplätze! Aber das wird nicht wahrgenommen!
      Lieber noch eine Steuersenkung für die, die schon soviel haben, dass sie es nicht mehr verbraten können!
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 09:39:12
      Beitrag Nr. 22 ()
      Iss ja etwas abgedroschen, aber wohl doch wahr:
      Autos kaufen keine Autos. :)

      Wenn der "Verbraucher" keine Euros mehr übrig hat, dann macht einer, dem sein Häuschen und seine Familie wichtig sind, nur eines: Er spart, wo er kann, damit er das erhalten kann.
      Normal, finde ich.
      Wenn einer in der Situation noch ´nen 3er BMW kauft auf Pump und in Urlaub fährt auf Pump, dann freuen sich zwar die Auto- und die Reiseindustrie - es kann aber nicht gesund sein - außer bei den Amis vielleicht - da scheint das anders zu sein ;) . Aber vielleicht versteh´ ich das ja bloß nicht....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 10:26:11
      Beitrag Nr. 23 ()
      MinMacker

      Der Spruch "Autos kaufen keine Autos" ist wahr, doch er erklärt Wirtschaft nicht.
      Er ist ein probates Mittel derer, die gerne polemisieren, mehr ist er wirklich nicht.

      1. Zu deiner These, wir hätten doch schon alles:
      Zunächst einmal gilt es zu unterscheiden zwischen der Ertstausstattung mit Gütern und dem Ersatzbedarf.
      Seit Jahrzehnten sind die Haushalte in den Industrieländern z.B. mit Fernsehern voll versorgt,
      trotzdem gibt es eine Industrie und einen Handel mit diesen Gütern. Es gibt einen ständigen Bedarf,
      gleichwohl ist es aber wichtig zu erkennen, dass die Wachstumsraten (in Stück) mit zunehmender Sättigung sinken werden
      und an ihre Stelle solches Wachstum treten sollte), das man eher in Wert (und Qualität) bemisst.
      (Der erste Fernseher war einer in SW, der nächste einer in Farbe usw.)

      Auch wenn das den Schachys dieser Welt zuwider ist, die wirklichen Antworten auf unsere Fragen
      sind mithin sehr viel mühsamer zu finden als ein paar reißerische Parolen für die nächste Demo.;)

      2. Fachleute beschreiben unsere Konjunktur in D als "gespalten", weil die Unternehmen,
      die exportfähige Güter produzieren (z.B. Maschinenbau, Automobile, Software)
      über ihre Marktchancen nicht viel zu klagen haben, während die große Zahl der Unternehmen,
      die ihre Güter und Leistungen in D anbieten (müssen) - wie z.B. das Handwerk, die meisten Dienstleister,
      der gesamte stationäre Handel im Inland, weite Teile der Bauwirtschaft und ihrer Industrien etc., etc. -
      überwiegend von der Kaufkraft und -laune der deutschen Bevölkerung abhängen.
      Alle, die so gerne darüber schwadronieren, reden dann von der sog. "Binnenkonjunktur".

      3. Die Binnenkonjuktur hängt von Kaufkraft und Konsumlust ab.
      Gewerkschaften und Verteilungspolitiker tun gerne so, als könne man nur mit einer Förderung der Kaufkraft
      die Konjunktur beeinflussen. Dies ist tatsächlich und zweifelsfrei unwahr,
      (es ist übrigens in kaum einem Land weniger wahr als in D!).
      Denn die Kaufkraft hängt naturgemäß von den verfügbaren Einkommen ab,
      aber eben außerdem auch von den Ersparnissen und von den Kreditspielräumen der Konsumenten.
      Die Sparquote in D ist im internationalen Vergleich ungewöhnlich hoch (ca. 12% der verfügbaren EK), was eindeutig gegen die polemische Behauptung spricht,
      dass es hierzulande keine Kaufkraft gebe, die zu weiterem Konsum führen könne.
      Hier ist durchaus genug Luft für mehr Konsum vorhanden, es ist vielmehr eine reine Verteilungsdiskussion,
      wenn unter dem Deckmantel angeblicher Armut und Verarmung ständig das Gegenteil behauptet wird,
      denn der Konjunktur (und auch der Wirtschaftspolitik!)wäre es doch völlig egal,
      welche gesellschaftliche Schicht oder Klasse das Geld ausgibt, das zu Wachstum führt.

      4. Wenn also auch die Kaufkraft vorhanden ist, dann fehlt es an der Kauflust.
      Diese ist geprägt von der Verbraucherstimmung (Sentiment) und der Investitionsbereitschaft der Unternehmer.
      Es besteht ohne Zuweifel - und damit sind wir an meinem Beitrag #1 - unter Rotgrün ein derart schlechtes Sentiment sowohl bei Konsumenten als auch bei den Gewerbetreibenden, wie wir es kaum jemals zuvor hatten in D.
      Und dies ist überwiegend eine direkt Folge davon, dass man dieser Regierung nicht vertrauen kann und will,
      dass man im Grunde mit einer Vielzahl weiterer Schreckgespenste aus ihrer Büchse der Pandorra rechnet
      und somit die Angst vor Arbeitsplatzverlust, Eingriffen in die persönliche Freiheit
      und den Wohlstand auf historischem Höchststand sind.

      Das ist in den USA anders, die haben deshalb auch andere und nicht unsere Probleme.
      Aber ich wünschte sehr, wir hätten deren Probleme in D, unsere könnte man gerne und guten Gewissens dafür eintauschen....

      KD
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 10:55:26
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23 von Kwerdenker

      Brilliantes Posting, bis auf die 12% Sparquote. Damit bin ich absolut nicht einverstanden, es ist lediglich eine statistische Größe.
      (Ich arbeite an der Konsumfront, auch mit Absatzfinanzierungen)

      Wir sind über die Jahre in eine "Progessionsfalle" gerutscht. Immer mehr wurde von Gewerkschaftsseite gefordert, mit dem Ergebnis, das nun der kleine Lohnempfänger einer extremen finanziellen Belastung ausgesetzt ist.(Alleinstehender Handwerker mit 1700 Brutto ohne AG-Ant. gerade mal 1143 Netto Auszahlung)

      Da wundert mich garix mehr.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 11:07:07
      Beitrag Nr. 25 ()
      Rhum

      Richtig - die Sparquote ist eine statistische Größe und sollte deshalb mit Vorsicht verwendet werden.
      Z.B. wäre es Unfug, wollte man behaupten, diese 12% könnten zur Hälfte oder mehr in den Konsum fließen,
      natürlich nicht, da es sich u.a. um regelmäßige Sparleistungen etc. handelt,
      über die man gar nicht wirklich anders verfügen könnte.
      Ich habe hier nur den Hinweis darauf erbringen wollen, dass die Kaufkraft in der Bevölkerung da ist,
      da schon 1% zusätzlichen Konsums Aufbruch, 2% gar kleine Wunder bewirken könnten.
      Das wäre durchaus möglich!

      Was du schreibst ist mir nicht unbekannt - es wäre Unfug zu behaupten, es gäbe sie nicht,
      diese wirkliche Armut oder die Verarmung wesentlicher gesellschaftlicher Gruppen.
      Dahinter stehen aber strukturelle Probleme, die nicht unmittelbar mit der Wachstumsschwäche zu tun haben,
      diese indes mit begünstigen.
      Z.B. in China dürfte dieses strukturelle Problem aber deutlich stärker ausgeprägt sein,
      gleichwohl ist dort Aufbruch und explosives Wachstum von 8% zu konstatieren.

      KD
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 11:25:53
      Beitrag Nr. 26 ()
      #15, #17,

      Genau da liegt der Knackpunkt: Ankurbelung der Wirtschaft durch Kredite bringt allenfalls dann etwas, wenn es die heimische Produktion anregt.

      Während dies für Deutschland (zumindest aber für Europa) noch weitgehend zutrifft, ist dies in den USA schon lange nicht mehr der Fall. Der Kreditboom in den USA erhöht nur das Außenhandelsdefizit - von dem unsere Exportwirtschaft allerdings profitiert. Angekurbelt wird in den USA nur der Dienstleistungssektor.

      Bei uns wäre etwas mehr Konsumbereitschaft (auch auf Kreditbasis) für die Binnenkonjunktur sicher von Vorteil.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 12:32:07
      Beitrag Nr. 27 ()
      #23 KD

      Alles, was du sehr schön beschreibst, ist ja das gängige, täglich verükndete Credo in Funk, Fernsehen, Presse und Wirtschaft (was den Beitrag nicht schmälern soll ;) ).

      Wenn ich dein Posting richtig verstanden habe, resumierst du Gleiches wie ich: Der Verbraucher hält die Mücken zusammen, weil er nicht weiß, was noch alles kommt und ihm weder von der Politik glaubwürdige Hoffnung gemacht werden kann (übrigens von keinerSeite!!!), noch die Wirtschaft bereit ist, Arbeitsplätze zu schaffen und damit der Verunsicherung und dem Einigeln der Leute Vorschub leistet.
      Da wir hierzulande alle ausreichend "erstausgestattet" sind, wie du treffend bemerktest, besteht also auch kein direkter Zwang, ein Dritthandy, das selbstständig den Kühlschrank füllt und die Feuerwehr ruft, wenn der Rauchmelder anschlägt, zu erwerben.
      Sprich: Eine Wirtschaft wird und kann in einem hochentwickelten Land wie unserem, das sozusagen schon 100% ausgestattet ist, gar nicht mehr groß wachsen, was sie ja auch nicht tut.
      Länder hingegen, in denen eine intakte Wasserleitung noch zu den Ausnahmen gehört und deren Wachstum uns hier immer vorgehalten wird nach dem Motto: Soo müsst ihr´s machen, tun sich da selbstredend wesentlich leichter, ein paar Prozente Wachstum zu kreieren. :)
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 13:07:23
      Beitrag Nr. 28 ()
      MM

      "Eine Wirtschaft wird und kann in einem hochentwickelten Land wie unserem, das sozusagen schon 100% ausgestattet ist, gar nicht mehr groß wachsen, was sie ja auch nicht tut."

      Dem kann ich nun gar nicht zustimmen, denn erstens gibt es ja die Ersatzinvestitionen der Konsumenten
      und zweitens gibt es Innovationen. Die Wachstumssorgen, die sich schon der Club of Rome
      schon in den 70ern mit großem Pathos zu eigen machte, sind immer überzogen und polemisch überhöht worden,
      da sich mit dem technischen Fortschritt sowohl die Produktangebote als auch die Ansprüche und Wünsche erweitern,
      sodass zu keiner Zeit ein Mangel an Konsumgelegenheit bestand oder bestehen wird.
      (Übrigens, der Geist in dem die "Grenzen des Wachstums" in den Focus gerieten war jener,
      in dem an die Endlichkeit natürlicher Rohstoffe und damit die Endlichkeit von Produkt und Konsum "geglaubt" wurde.
      Beides ist obsolet - trotz der Endlichkeit einzelner Ressourcen)


      Genau diese "Wachstumsgrenze" ist somit hinreichend widerlegt. Auch ganz praktisch.
      Nimm nur das Handy, den PC, den MP3 Player als technische Innovation,
      nimm die Fitness- und Kosmetikstudios sowie Internetforen als innovative Dienstleistungen
      und nimm Markenklamotten für Kids und Jugendliche als Marktinnovationen.
      FÜR WACHSTUM IST GENÜGEND POTENTIAL GEGEBEN.

      Daran wird es nicht mangeln, sicher nicht.

      Wachstum entsteht aber nur, wenn einer (bzw. viele) dafür arbeitet (arbeiten).
      Und bevor wir das nicht wirklich begreifen, dass Wohlstawnd nicht vom Himmel fällt,
      werden wir kein Wachstum generieren.

      KD
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 13:09:08
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]16.307.366 von rv am 06.04.05 11:25:53[/posting]....trifft natürlch nicht schwarz weiß zu, insbesondere ist jedes Gut (außer Ferntourismus)
      immer mit mehreren Leistungserbringern im Inland vertreten,
      die Aussage in dieser Form also immer unrichtig.

      KD
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 13:43:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      KD,

      natürlich hast du Recht: Im wirklichen Leben gibt es schwarz und weiß in reiner Form nicht - auch in diesem Fall.

      Wenn ich dich richtig verstanden habe, siehst aber auch du, dass die Aussage dunkelgrau/hellgrau zutrifft. Der Konsumboom in den USA tangiert die Produktion in den USA fast gar nicht.

      Gruß, rv.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 14:06:54
      Beitrag Nr. 31 ()
      #28 KD
      "...FÜR WACHSTUM IST GENÜGEND POTENTIAL GEGEBEN...."

      Also ich sehe es so: Wachstum entsteht, wenn die Konsumgelegenheiten (innovative Produkte, von denen angenommen wird, dass sie die Verbraucher reizen - wie du sie schon sehr schön beschreibst ;) ) wahrgenommen werden.
      Wahrgenommen können sie nur werden von Leuten, die entweder sowieso genug Knete haben, um zu konsumieren, was und wannimmer sie es wollen, oder von Leuten, die abhängig arbeiten - nicht in Beschäftigungsstellen mit ungewisser Zukunft und völlig unsicherer Planungssicherheit selbst auf kurze Zeiträume (2 - 3 Jahre), sondern auf festen Arbeitsstellen, die eine längerfristige Lebensplanung ermöglichen (mindestens 5 - 10 Jahre z.B. ). Niemand wird zum Konsum angeregt duch einen MP3 Player oder ein Navigerät für den 3er, 5er, der unsicher ist, ob er er übermorgen noch genug Kohle hat. Wenn der klar im Kopf ist, hält er sich von allen unnötigen Verlockungen der bunten Plastikkonsumwelt fern, um so lange wie möglich das geniessen zu können, was ihm wichtig ist. Das ist im ungünstigsten Fall Wohnen, Schlafen, Essen, vielleicht noch medizinische Versorgung. Da kann die Wirtschaft innovativ sein, wie sie will. Haben die Leute keine Kohle, kaufen sie nix Überflüssiges. Kannst du sehen, wenn du dich ein wenig umguckst. Keine Kohle? Zuerst merkt das der Friseur, der Wirt an der Ecke u.s.w.

      Dass Wohlstand nicht vom Himmel fällt, das hat der kleine Mann längst begriffen. Er hat auf Lohn verzichtet, ist weniger krank und fährt von Pontius zu Pilatus, um eine Arbeitsstelle zu bekommen. Er arbeitet flexibel, sonntags, feiertags und 10 Stunden, wenn es sein muss.
      Was meiner Meinung nach die Wirtschaft noch begreifen muß ist, dass keiner, der 8 Euro im Monat in China verdient, den Daimler kaufen kann, den er baut - und der Arbeitslose in Deutschland auch nicht mehr.
      Für den 3 bis 4 fachen Lohn, den ein Pole z.B. hier in Deutschland im Verhältnis zu seinem Heimatland verdient, würde auch der angeblich so faule Deutsche nach sonstwo ziehen. Leider gibt es solche Länder nicht, was wieder bestätigt, dass nur da Wachstum entsteht, wo von niedrigem Level ein hoher erreicht werden kann - und sonst eben nur sehr, sehr begrenzt. :)
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 14:14:12
      Beitrag Nr. 32 ()
      rv

      Ich bin vorsichtig mit meinem Urteil -und mahne dies schlicht an. Dazu gibt es drei Gründe:

      1. Einer meinerKunden importiert viele Artikel aus Fernost.
      Der VK Preis dieser Artikel im Handel an den Endverbraucher beträgt nicht selten das 5 - 10fache
      des EK Preises in Hongkong, China etc.
      Frage: Welcher Verlust an BSP ist nun wirklich zu verzeichnen,
      wenn zwar die Wertschöpfung der Industriebetriebe in Fernost ist,
      aber 80 - 90 % der Wertschöpfung - angefangen von der Logistik bis zum Handel an den Verbraucher -
      eben nicht im Herstellerland sondern unter Regie und überwiegend im Konsumland entstehen?

      2. Wir sollten nicht vergessen, dass der tertiäre Sektor (Dienstleistungen)
      die Zukunft für die Entwicklung des BSP darstellt und sie gerade in den USA heute schon bestimmt.
      Insofern ist die Rolle des Produktionsstandorts (sekundärer Sektor) von stark abnehmender Relevanz.
      Die Realität von Herstellungskosten einerseits und Marktpreisen der Konsumregionen andererseits
      bestätigt dies - siehe 1.

      3. Pecunia non olet - es gibt keine guten und auch keine schlechten Wertschöpfungen,
      es gibt Wertschöpfungen in Verbindung mit Konsum, die den Wohlstand mehren oder es gibt keine WS,
      weil keine Produkte abgesetzt werden und der Konsum schlicht ausfällt.
      Insofern ist dieser Vergleich mit den USA wenig nützlich, sondern es bleibt dabei,
      dass das BSP in den USA kräftig wächst (3 - 4,4% in den letzten Jahren) und unseres stagniert.
      Wer sich über die USA erhebt ohne dieses Faktum ehrlich und klar anzuerkennen,
      der hat das System der Marktwirtschaft einfach nicht begriffen oder er will polemisch desinformieren.

      KD

      Ein Nachsatz zu Risiko und Folgen der Verschuldung: Bernd Niquet hat einige intersssante Aspekte davon
      in den letzten Wochen in der ihm eigenen Art aufgearbeitet, vieles davon ist lesenswert,
      u.a. weil er die scheinheilige Sorge einiger Politiker um die USA entlarvt.
      Gleichwohl stecken Risiken für die Finanzmärkte darin - das sollte man sehr aufmerksam beobachten.
      Wenngleich sie in der Tendenz - imho - völlig überbewertet werden.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 14:25:26
      Beitrag Nr. 33 ()
      [posting]16.308.892 von MinMacker am 06.04.05 14:06:54[/posting]MM

      "...was wieder bestätigt, dass nur da Wachstum entsteht, wo von niedrigem Level ein hoher erreicht werden kann - und sonst eben nur sehr, sehr begrenzt"

      So ist es einfach nicht richtig, sorry.
      Es gibt sehr große Unterschiede in den Wachstumsraten der Industrieländer,
      und das beweist, dass es Länder gibt, die den Wandel geschickt managen und solche, denen das nicht gelingt.

      Und hier gilt konkret: Wir sind Schlusslicht in der OECD -
      Deshalb ist bei uns so wenig Konsumfreude da, nicht weil es keinen gäbe, der gerne konsumieren würde.

      Lasst euch nicht verarschen, das sind die Sprüche unserer unfähigen Regierenden,
      weil sie es nicht besser hinkriegen...

      KD
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 14:32:43
      Beitrag Nr. 34 ()
      der gute Herr Vaupel gehört zu so einem Kreis Kritiker der US-Ökonomie, und diese Leute predigen seit Jahren den Zusammenbruch der US-Wirtschaft.

      Als der Börsenaufschwung 2003, in den USA schon Oktober 2002, losging, predigten sie weiterhin den baldigen Zusammenbruch, u.a. aus den im Link zu #1 genannten Gründen.

      Sie redeten von der neuen Tech-Bubble im Nasdaq im Sommer 2003, aber E-bay stieg noch lang weiter, und immer weiter.

      Das tut weh, wenn man einen solche Chance verpaßt hat, gell Herr Vaupel & Co.

      Zu dumm, wenn man als Börsianer nicht weiß, daß die Liquiditätslage ein ganz entscheidender Faktor für Kursentwicklungen ist. :D:laugh:

      Aber wenn man schon nicht reich wird mit seinen Fehlprognosen (sondern sinnlos das Geld verPutet hat), will man wenigsten Recht behalten, und auf all die Absurditäten in den USA hinweisen.

      Tja, und daß Rentner arbeiten - whow, sowas könnte man ganz sozialpädagoisch als tolle Integrationsleistung älterer Menschen sehen, die noch am öffentlichen Leben teilnehmen, anstatt wie bei uns schon ab 60 anfangen vor dem Fernseher zu verwesen.

      Oh Herr Vaupel, wenn sie nur wüssten, daß man in der BRD als 5-Köpfige Hartz4-Familie soviel Geld bekommt wie ein gelernter Handwerker in gleicher familiärer Situation, dafür aber 12 Monate Urlaub im Jahr genießen darf.

      Daß unsere Beamten sich mit Mitte 50 vom Acker machen, aber noch fast 30 Jahre lang großzügig zu versorgen sind,

      wir uns Millionen Migranten geleistet haben und leisten in unseren Sozialsystemen, die noch nie Steuern bezahlt haben, und es wohl auch nie tun werden.

      In die USA wandert ein, wer durch Arbeit Geld verdienen will, in die BRD kommt man seit Jahrzehnten primär, weil man hier einzig aufgrund der Anwesenheit mit Geld überschüttet wird.

      Gewiß, die USA leben auf Pump, und das geht nicht mehr lange gut.
      Aber in Europa mindestens genauso über unseren Sozialstaat.


      Es gibt aber einen sehr wichtigen Unterschied, und der zeigt schon jetzt, wie die Länder mit den absehbaren Krisen fertig werden:

      Siehe hierzu # 10 von Buddha - die Motivationslage

      was in dem Beitrag fehlt, ist der Grund für die schlechte Stimmung in der BRD.

      In deutschen Gymnasien kommt es vor, daß die Lehrer keine Lobe mehr für gute Schüler aussprechen, weil sich dann die schlechten Schüler schlechter fühlen würden.

      Wer sich in der BRD beruflich anstrengt, sieht kaum mehr Geld für Mehrleistung, weil der Staat immer mehr abgreift.

      Fast monatlich kommen Abgaben- und Steuererhöhungen auf einen zu, zugleich Leistungskürzungen.

      Wer in der BRD etwas leistet, hat schlicht die Arschkarte.
      Hingegen bekommen Million in der Sozialhilfe monatlich immer mehr Geld zugeschoben, weil sie die ganzen Kostenexplosionen 100% ausgeglichen bekommen, und so kommt es, daß die Sachbearbeiter für Hartz4 oft weniger Einkommen haben, als diejenigen, denen sie auszahlen !!!!!


      Doch das Land ist psychologisch gelähmt. Die Sozialverbände sprechen von Armut, wenn man 1500 Euro Sozialhilfe kassiert, und man gilt als "starke Schulter", wenn man durch Arbeit 1200 netto übrig hat. Perversion in Höchstform !!!!
      Aus Propagandagründen wird nie laut gesagt, wie die konkreten Leistungen für die "Armen" lauten - das könnte Empörung auslösen.

      Was nötig wäre, ist den Sozialstaat um weit über die Hälfte in den Leistungen zu rasieren, und das Geld denen zurückzugeben, denen es gehört: Den Leistungsträgern.

      Doch das gilt als unsozial - und jeder, ob Privatperson, und erst Recht Politiker, hat Angst vor diesem Vorwurf.
      Doch er steht permanent im Raum. Die Lobby der Sozialverbände aus Kirchen, Gewerkschaften, und die linken Umverteiler, lassen sich nicht ihre fetten Pfründe so einfach abschneiden.

      Der Mentalitätsunterschied zwischen den USA und der BRD ist, daß man in den USA Leistung positiv gegenüber steht, und an der Belohung für diese Leistung nichts schlechtes sieht.
      Umgekehrt in der BRD. Hier soll möglichst jeder das gleiche haben - der Fleißige wie der Faule.

      Die USA haben den Ruf, unsozial zu sein, weil dort die sozialen Sicherungssysteme nicht so übertrieben ausgebaut sind wie bei uns.
      Mindestens genaus unsozial ist aber die BRD - denn unsozialer als eine Lohnenteigunug von über 50% beim Durchschnittsarbeitnehmer geht es kaum noch.

      Ein Land wie die BRD, das Fleiß und Selbstverantwortung nicht belohnt, unternehmerische Initiative mit bürokratischer Schikane demoralisiert, bringt zwangsläufig eine Depro-Stimmung hervor.

      Das tragische daran ist, daß man die Zusammenhänge nicht genügend begreift - eben weil die Lösung des BRD-Dillemas als "unsozial" gilt.

      Nach dem kommenden Abschwung werden sich die USA deutlich schneller und besser erholen, als die BRD - es sei denn, man bekommt diese quasi-sozialistische und sozialstaatliche Wertorientierung rechtzeitig aus den Köpfen. Doch danach sieht es derzeit nicht aus.


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