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    Wüstenrot & Württembergische AG (805100) (Seite 297)

    eröffnet am 20.06.05 09:53:36 von
    neuester Beitrag 07.06.24 15:45:09 von
    Beiträge: 4.683
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      schrieb am 12.11.10 11:01:58
      Beitrag Nr. 1.723 ()
      mitteilung von heute (siehe: http://www.ww-ag.com/de/presse/presseinformationen/unternehm…)
      gruß
      myschkin



      W&W-Gruppe mit Zuwächsen im Neugeschäft
      Neunmonatsergebnis des Vorsorge-Spezialisten liegt über Plan

      Der Vorsorge-Spezialist Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat seinen Erfolgskurs in den ersten neun Monaten 2010 fortgesetzt. Das Neugeschäft ist sowohl im Geschäftsfeld BausparBank als auch bei den Versicherungen der Stuttgarter Finanzdienstleitungsgruppe deutlich gestiegen. Wie bereits zum Halbjahr, lag auch zum Ende des dritten Quartals das Ergebnis über Plan. Es erreichte 144,4 Millionen Euro, geplant waren 105 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet die W&W-Gruppe nunmehr mit einem IFRS-Jahresüberschuss von 160 bis 170 Millionen Euro.


      Das Brutto-Bausparneugeschäft nach Bausparsumme steigerte sich zum 30. September 2010 erheblich. Zusammen mit der erworbenen Allianz Dresdner Bauspar AG (ADB) ist das Bruttoneugeschäft von Wüstenrot um 35,8 Prozent auf 10,5 (Vorjahr: 7,7) Milliarden Euro gestiegen. Wüstenrot hat damit seinen Marktanteil weiter deutlich ausgebaut und den zweiten Platz im deutschen Bausparmarkt gefestigt. In der Baufinanzierung wurde konzernweit ein Neugeschäft von 4,3 Milliarden Euro gegenüber 4,0 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum erzielt.


      Der Neubeitrag in der Personenversicherung stieg zum 30. September ebenfalls kräftig und erreichte 664,6 (Vorjahr: 475,2) Millionen Euro. Diese Entwicklung war geprägt von einem Zuwachs der Einmalbeiträge; dabei wird auf die Kollektiv-Verträglichkeit der Verträge geachtet. Gemessen am Annual Premium Equivalent (APE) lag das Neugeschäft bei 165,2 Millionen Euro, nach 147,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. In der Schaden- und Unfallversicherung stieg das Neugeschäft, gemessen am Jahresbestandsbeitrag, um 8,3 Millionen Euro auf 158,2 Millionen Euro.


      Basis für neues Wachstum ist gelegt – Großes Kundenpotenzial


      Die positive operative Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in der Ertragslage wider. Wie bereits zum Halbjahr mitgeteilt, erwartet die W&W-Gruppe im Gesamtjahr einen höheren Konzernjahresüberschuss als ursprünglich geplant. Statt der vorgesehenen 140 Millionen Euro erwartet der Vorsorge-Spezialist aktuell einen Überschuss von 160 bis 170 Millionen Euro im Jahr 2010, sofern keine überraschenden, besonderen Schaden-, Kredit- oder Kapitalmarktereignisse das IFRS-Ergebnis beeinträchtigen. Die W&W-Gruppe ist weiter gut unterwegs, das ursprüngliche Gesamtjahres-Ziel zu übertreffen, nachdem bereits im Neunmonatszeitraum 144,4 Millionen Euro erreicht worden sind. Das Neunmonatsergebnis bleibt wie geplant aufgrund von Investitionen in das Zukunftsprogramm „W&W 2012“ und Integrationsaufwendungen unter dem anteiligen Vorjahreswert (184 Millionen Euro), jedoch fällt der Abstand erheblich geringer aus.


      Dr. Alexander Erdland, Vorsitzender des Vorstands der W&W AG: „Die positive Geschäftsentwicklung des laufenden Jahres zeigt, dass Wüstenrot und Württembergische zusammen als DER Vorsorge-Spezialist auf dem richtigen Weg sind. Wir werden alles daran setzen, unsere Potentiale weiter zu heben. Dies ist auch wichtig vor dem Hintergrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus sowie höherer regulatorischer Anforderungen als Konsequenz aus der Finanzmarktkrise.“

      Stuttgart, 12. November 2010


      Wüstenrot & Württembergische – DER Vorsorge-Spezialist

      Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe ist „DER Vorsorge-Spezialist“ für Vermögensbildung, Wohneigentum, finanzielle Absicherung und Risikoschutz in allen Lebenslagen. 1999 aus dem Zusammenschluss der Traditionsunternehmen Wüstenrot und Württembergische entstanden, verbindet der börsennotierte Konzern mit Sitz in Stuttgart BausparBank und Versicherung als gleichstarke Säulen. Das große Vertrauen, das die W&W-Gruppe bei ihren sechs Millionen Kunden genießt, gründet sich auf die Kompetenz, das Engagement und die Kundennähe von 6.000 Außendienst-Partnern. Unterstützt von Direkt-Aktivitäten, kann jeder Außendienst-Partner der W&W-Gruppe alle Vorsorge-Bedürfnisse seiner Kunden aus einer Hand erfüllen. Die W&W-Gruppe hat sich als größter unabhängiger und kundenstärkster Finanzdienstleister Baden-Württembergs etabliert.
      Avatar
      schrieb am 11.11.10 18:37:31
      Beitrag Nr. 1.722 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.422.961 von ohneBlende am 31.10.10 11:13:34....der Chart spricht (noch) eine andere Sprache
      Avatar
      schrieb am 31.10.10 11:16:02
      Beitrag Nr. 1.721 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.422.961 von ohneBlende am 31.10.10 11:13:34Hallo oB,

      wenn es dann so kommen sollte, freue ich mich für Dich.

      gruss parade
      Avatar
      schrieb am 31.10.10 11:13:34
      Beitrag Nr. 1.720 ()
      ... und dann steigen die beiden Werte doch - die tun das dann wenn niemand dafür einen Grund ausmachen kann - rrational behaviour - freue mich schon darauf ...

      Gruss aus MUC
      OhneBlende
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.10.10 09:50:19
      Beitrag Nr. 1.719 ()
      Hallo zusammen,

      ich hatte mir schon überlegt, bei weiter fallenden Kursen wieder in diesen Wert einzusteigen. Aber die folgende Aussage des Finanz-Chefs der W&W Konzern-Gesellschaft hat meine Überlegungen beendet.

      "Ich rechne mit einer Fortsetzung der 50-Cent-Dividendenpolitik, wenngleich hierüber natürlich die Hauptversammlung entscheidet. Der Rest vom Konzernüberschuss wird thesauriert, um unser Wachstum und die steigenden regulatorischen Kapitalanforderungen mit Eigenkapital zu unterlegen. Den Thesaurierungspfad werden wir auch in der Württembergischen Leben jetzt stärker beschreiten. Bisher hatten wir dort eine Vollausschüttungspolitik."

      Wer so wie die W&W-Aktionäre in all den Jahren seit der Fusion hat bluten müssen für die Fehler der Vorstände, des AR und der Mehrheitsaktionäre, hätte es verdient, nun, da die guten Zeiten wieder angebrochen sind, auch von den guten Zeiten zu profitieren.

      Genau so habe ich das wiederholt auf den Hauptversammlungen gesagt. Und ich hatte immer den Eindruck, dass der Vorstand dies verstanden hat und bei nächster Gelegenheit die Zuwendungen an die Aktionäre kontinuierlich erhöhen würde, um einen Ausgleich für die Kleinaktionäre zu ermöglichen.

      Pustekuchen, 50 Cts müssen genügen! Und das auf unbestimmte Zeit. Ich vermute, dass hier die Wüstenrot-Stiftung ihren Einfluss geltend macht, denn sie kann durch die Thesaurierung der Gewinne ja nur gewinnen. Der Kleinaktionär dagegen sitzt auf seinen Aktien ohne Aussicht auf Kursgewinne in absehbarer Zeit. Schade, denn selbst eine kontinuierliche kleine jährliche Dividendensteigerung hätte den Aktionären sicher wieder Mut gemacht, besonders denjenigen, die dem Vorsorgespezialisten ihr Geld anvertraut haben, um ihre Altersrente einmal aufbessern zu können. Aber bei 50 Cts je Aktie müsste man schon viele Aktien im Depot haben, damit nach Abgeltungssteuer noch ein Betrag herauskommt, dass man von Renten-Aufbesserung sprechen kann.

      Schade, dass man sich so festgelegt hat.

      gruss parade

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      Avatar
      schrieb am 30.10.10 14:24:16
      Beitrag Nr. 1.718 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.420.768 von Shortguy am 30.10.10 11:36:47Für die Gruppe haben wir ein Renditeziel von 9 % nach Steuern ausgegeben. Im Jahr 2012 korrespondiert dies mit einem Jahresüberschuss von rund 250 Mill. Euro, den wir erreichen wollen. Nach den für 2010 anvisierten mehr als 160 Mill. Euro haben wir uns für 2011 ein Niveau von 180 Mill. Euro nach Steuern vorgenommen.

      Zwei Jahre lang also weniger Gewinn als zuvor. Erst für 2012 hofft der CFO das alte Gewinnniveau von 2009 wieder zu erreichen.

      Kein Wunder, dass da keine Musik im Kurs ist.
      Das Modernisierungsprogramm kostet zwar 280 Mio, bringt danach aber wohl nur den Erhalt der Ertragsfähigkeit. Obwohl ein solches Investment, betriebswirtschaftlich gesehen, danach mindestens zu einer weiteren Gewinnerhöhung von 30 Mio im Jahr führen sollte, sonst hätte man für die 280 Mio € besser Griechenlandanleihen gekauft.
      Avatar
      schrieb am 30.10.10 12:48:03
      Beitrag Nr. 1.717 ()
      und an Schwäbisch Hall kommen sie eh nicht ran. Die haben Wüstenrot vor langer Zeit überholt, da der damalige arrogante Vorstand es abgelehnt hat mit den popeligen Raiffaisenbanken und Volksbanken zusammenzuarbeiten. Jetzt sind sie halt da wo sie sind. Und die Dividende find ich unverschämt klein. In schlechten Zeiten konnten sie nicht mehr zahlen und jetzt wollen sie nicht. Die Aktionäre stehen hier an zweiter Stelle.
      Avatar
      schrieb am 30.10.10 12:36:01
      Beitrag Nr. 1.716 ()
      Das Interview bringt auch keine neuen Investoren und Kurssteigerungen.
      Die Anlage-Risiken werden heruntergespielt.

      "Die Griechenland-Engagements betragen beispielsweise deutlich weniger als 0,5 % der Konzernbilanzsumme."

      Hört sich wenig an, aber das sind absolut mal eben 350 Mio. €.

      Plus die übrigen Schrottländer aus diesem PIGS-Haufen wo man nur "eine unterdurchschnittliche Exponierung" hat.

      Also auch nur ein paar hundert Mios. !!!!! :laugh:

      Hallo, geht's noch. ?????????????????

      Wieso wird überhaupt in diese Pleiteländer investiert, die ihre Anleihen nur noch an die EZB verramschen können ????

      Das wäre Grund genug für mich meine Verträge sofort zu kündigen oder die Aktien zu verkaufen. Wenn ich welche hätte.

      Und dann wundert man sich über das bescheidene Rating. Und den niedrigen Aktienkurs.

      Ein richtiges Interesse an höheren Kursen kann ich aus dem Interview auch nicht erkennen. Warum auch ????

      Solange das Vorstandsgehalt stimmt und man keine eigenen Aktien hält ist das doch völlig uninteressant. Warum soll man dann noch die Dividende erhöhen ????
      :laugh::mad:

      Nur gut, dass ich den Mist im Frühjahr verkauft habe. So schnell werde ich hier auch nicht wieder investieren.
      Avatar
      schrieb am 30.10.10 11:36:47
      Beitrag Nr. 1.715 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.122.996 von Felsenschwalbe am 09.09.10 09:31:03Keine Erhöhung der Dividende in Sicht

      BörsZ v. 30.10.

      W&W favorisiert Gewinnthesaurierung - Finanzchef sieht Chancen beim Rating

      Wicke will Dividende konstant halten - Regulierungsvorschläge für Versicherer bergen Gefahren

      Börsen-Zeitung, 30.10.2010
      web Stuttgart - Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische AG (W & W) will trotz eines erwarteten Ertragswachstums in den kommenden Jahren bei seiner Ausschüttungspolitik bleiben. "Ich rechne mit einer Fortsetzung der 50-Cent-Dividendenpolitik, wenngleich hierüber die Hauptversammlung entscheidet. Der Rest vom Konzernüberschuss wird thesauriert, um unser Wachstum und die steigenden regulatorischen Kapitalanforderungen mit Eigenkapital zu unterlegen", sagte W & W-Finanzvorstand Jan Martin Wicke im Interview der Börsen-Zeitung. In diesem Jahr rechnet W & W mit einem Konzerngewinn von 160 Mill. Euro, für kommendes Jahr sind 180 Mill. Euro geplant, und für 2012 sind es 250 Mill. Euro.

      Hoffnungen hegt Wicke, dass sich in Sachen langfristiges Emittentenrating etwas bewegen könnte. W & W habe auch in der Finanzkrise das Versprochene geliefert. "Ich würde mir wünschen, dass diese Entwicklung entsprechend gewürdigt wird. Wir selbst attestieren uns Aufwärtspotenzial. Wir setzen darauf, dass unser Potenzial zu einem Upgrading erkannt wird", sagte Wicke.

      Eine mögliche Gefahr für die Versicherer erkennt Wicke, der dem Risikoausschuss des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft vorsitzt, in den Regulierungsvorschlägen für die Branche. Das Gremium sei sich einig, dass keiner mehr die aktuellen Regulierungsvorschläge in ihrer ganzen Breite mit all ihren Wechselwirkungen überblicke. "Das ist ein Risiko."


      Das CFO-Interview - Interview mit Jan Martin Wicke: Konzernzuschnitt der W&W fordert den ganzen Risikomanager

      Der Finanzvorstand der Wüstenrot & Württembergische AG über das Zusammenspiel von Basel III und Solvency II sowie seine Erwartungen an Ratingagenturen
      Börsen-Zeitung, 30.10.2010
      - Herr Wicke, die W&W-Gruppe gehört zu einer seltenen Spezies im deutschen Finanzgewerbe. Sie vereinigt unter ihrem Dach Bank, Bausparkasse und Lebens- sowie Sachversicherung. Als Finanzvorstand müssen Sie sich also mit den unterschiedlichsten Anforderungen auseinandersetzen. Bedeutet dies eher Last oder eher Lust?

      In erster Linie ist die Aufgabe spannend. Eine Institutsgruppe wie die W&W ist eine Herausforderung in der Steuerung. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass wir nur Geschäftsmodelle fahren, die einen Bezug zum Gedanken der Vorsorge für Privat- und Gewerbekunden haben. Wir decken also nicht alle Produktmöglichkeiten in den drei genannten Bereichen ab.

      - Eine solche Steuerung dürfte sehr komplex ausfallen, allein angesichts der unterschiedlichen Regulierungsanforderungen an das Banken- und das Versicherungsgeschäft.

      Das stimmt. Unsere Steuerung vollzieht sich in einem hochregulierten Rahmen, der leider nicht immer in sich selbst konsistent ist. Hier kommt bei uns als Finanzkonglomerat alles zusammen: Zum Beispiel Mindestanforderungen an das Risikomanagement sowohl nach den Vorschriften der MaRisk Banken als auch nach den Vorschriften der MaRisk Versicherungen.

      - Muss der Konzern mit Versicherungs-, Bank- und Bausparaktivitäten aufsichtstechnisch mit einem Konglomerats-Malus leben?

      Im Konzern analysieren wir die verschiedenen Regulierungen und unterwerfen uns der jeweils weiterreichenden. So gesehen stimmt es schon. Wir haben einen Aufschlag. Wir nehmen den jeweils höheren Standard, das ist die Grundausrichtung. Allerdings ist eine weitergehende Regulierung nicht immer schlecht für die Risikosteuerung.

      - Können Sie ein Beispiel nennen?

      In den MaRisk Banken sind sehr umfangreiche Anforderungen im Hinblick auf das Stress-Testing hinterlegt. Ich halte diese für sinnvoll und im Übrigen auch für eine kluge Ergänzung, die wir auch in der Versicherung anwenden können, um dort die Risikosteuerung weiter zu optimieren. Und dies kommt letztendlich unseren Kunden zu Gute.

      - Warum würden Sie einem Kapitalgeber raten, sich bei der W&W zu engagieren? Fährt dieser bei einem reinrassigen Versicherer, einer reinrassigen Bank oder einem Bausparer nicht besser?

      Wir haben eine recht gute Risikodiversifikation im Finanzkonglomerat, die auch während der Finanzmarktkrise durchgängig messbar war. Insofern erhöht die Bündelung der verschiedenen Geschäftsmodelle unter einem Dach das Sicherheitsniveau für alle, die uns Geld anvertrauen. Wenn wir Wüstenrot und Württembergische trennen würden, benötigten wir für das gleiche ökonomische Sicherheitsniveau mehrere hundert Millionen Euro mehr Eigenmittel.

      - Mit Basel III und Solvency II kommen auf die Finanzbranche neue Eigenkapitalregeln zu. Welche Auswirkungen erwarten Sie bei der W&W?

      Wir sind ordentlich kapitalisiert, haben eine ordentliche Ertragskraft und ein funktionierendes Geschäftsmodell. Wir steuern unsere Kapitalausstattung sowohl nach der ökonomischen als auch nach der regulatorischen Risikotragfähigkeit. In beiden Bereichen sind wir zur Zeit gut aufgestellt. Die im September 2010 veröffentlichten Regelungen zu Basel III führen zu einem erhöhten Kapitalbedarf auch für das risikoarme Geschäft, das wir in unserer Bausparkasse und Bank betreiben. Verschärfte regulatorische Auswirkungen erwarten wir bei der Lebensversicherung durch Solvency II, während wir in der Schadenversicherung eher von positiven Effekten ausgehen.

      - Das klingt sehr pragmatisch. Ist also alles in Ordnung mit den Regulierungsvorschlägen?

      Eine gewisse Gefahr sehe ich darin, dass die Regulierung von vielen unterschiedlichen Aufsehergruppen vorangetrieben wird, die jeweils eine enorme Arbeitslast zu schultern haben. Darunter leidet die Kommunikation und Abstimmung untereinander. Eine Abschätzung der Gesamtregulierungsfolgen mit all ihren Wechselwirkungen wird in der Folge zu wenig betrieben. Ich habe Sorge vor Redaktionsversehen in der jetzigen Regulierungsarbeit, aus denen ein operationelles Risiko für Finanzinstitute und die Volkswirtschaft erwachsen könnte.

      - Sie sind Vorsitzender des Risikoausschusses beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Was sagen Ihre Kollegen?

      Die in dem Gremium vertretenen Risikochefs der deutschen Versicherungskonzerne sind sich darin einig, dass keiner mehr die aktuellen Regulierungsvorschläge in ihrer ganzen Breite mit all ihren Wechselwirkungen überblickt. Das ist ein Risiko.

      - Welche Lösungsmöglichkeiten erkennen Sie?

      Mein Vorschlag wäre, dass man bei Basel III sowie Solvency II mit großzügigen Übergangsregeln operiert, aus den Erfahrungen lernt und die Standards verbessert. Dies würde auch die Möglichkeit eröffnen, dass man wechselseitig voneinander profitiert. Wir haben im Moment eine Dominanz der bankenbezogenen Sicht in den Regulierungsbemühungen. Offen gestanden verliert das Gesamtergebnis meines Erachtens dadurch, dass man die Erkenntnisse aus dem Versicherungsbereich nicht mehr einpflegt. Aus heutiger Sicht ist Solvency II der gesamthaftere Ansatz und daher für unsere komplexe Welt besser geeignet.

      - Bleiben wir bei den Versicherungen. Wie sieht die Lage im Sachversicherungsbereich des Konzerns aus? Es gibt die Warnung vor immer häufigeren Naturkatastrophen, im Kfz-Bereich herrscht enormer Wettbewerbsdruck. Das sind nicht unbedingt erfreuliche Entwicklungen.

      Allgemein sind die Schadenfrequenzen hochgegangen. Wir haben einen Anstieg der Naturgewalt-Risiken, wobei ich sagen möchte, dass die statistische Belastbarkeit dieser Trends aufgrund des kurzen Zeitraums nicht so ausgeprägt ist, wie uns das die Rückversicherer Glauben machen wollen. Zweitens beobachten wir eine Zunahme der Frequenzschäden wie in der Kfz-Versicherung. Da sehen wir die negativen Seiten der Konjunkturerholung, da die Menschen unvorsichtiger werden.

      - Und das bedeutet in Zahlen ausgedrückt?

      Wir haben einen Anstieg der Geschäftsjahresschadenquote im laufenden Jahr. Dennoch wird die Sachversicherung weiterhin eine ganz wesentliche Ertragsstütze des Konzerns bleiben.

      - Die Lebensversicherungssparte ist geprägt von stärker zunehmenden Einmalbeiträgen. Es gibt Bedenken, dass mit den Einmalbeiträgen die Bestandskunden ausarbitriert werden können. Wie geht die W&W mit diesem Problem um?

      Wir erleben einen starken Anstieg von sofort beginnenden Renten. Dieses Einmalgeschäft ist aus Risikogesichtspunkten für den Alt- und Neubestand unproblematisch. Das problematische Einmalbeitragsgeschäft besteht in kurzfristigen Kapitalisierungsprodukten, wenn letztendlich eine Lebensversicherung zum Tagesgeldkontoersatz wird. Wir haben bei uns eine schwäbisch konservative Grundprägung. Wir machen so etwas nicht.

      - Und wie sieht es bei den für wenige Jahre aufgeschobenen Renten aus?

      Die haben auch wir. Wenn dieses Produkt mit einem Kapitalwahlrecht ausgestattet wird, könnte es fast wie ein Girokonto genutzt werden. Wir haben deshalb bei Verträgen unter fünf Jahren Aufschubzeit das Kapitalwahlrecht ausgeschlossen, um dort keine Möglichkeit zu bieten, gegen das Kollektiv im Bestand zu arbitrieren. Damit unterscheiden wir uns von vielen anderen Anbietern.

      - Sie haben bei der Abfrage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu den Kapitalisierungsprodukten dann Fehlanzeige gemeldet?

      Ja. Wir haben alle Standards zum Schutz des Bestandes umgesetzt.

      - Gerade für das Lebensversicherungsgeschäft sind die aktuellen Niedrigzinsen wenig förderlich. Wie reagierte der W&W-Konzern auf die Lage an der Zinsfront?

      Als ich bei der W&W anfing, waren rund 80 % des Risikokapitals der Gruppe in Zinsänderungsrisiken gebunden. Inzwischen sind es noch 30 bis 35 %. Wir haben die Niedrigzinsphase zwar nicht vorhergesehen, profitieren aber davon, dass wir unseren Asset Liability Mismatch systematisch verringert haben. Mit dem Abbau der Zinsänderungsrisiken haben wir uns besser aufgestellt für diese Phase. Generell gilt aber: Die niedrigen Zinsen bringen zwar Vorteile bei der Refinanzierung unserer Bank, aber Nachteile dort, wo das Funding durch die Kunden erfolgt, also in der Lebensversicherung und im Bausparen, weil wir dort garantierte Zinsen gutschreiben.

      - Wie gehen Sie vor, um auf lange Sicht die garantierten Zinsen auch halten zu können?

      Ohne Zweifel ist es schwieriger geworden, sicher die Garantiezinsen zu erwirtschaften. Wir haben bei den Zinstiteln im Vergleich zur Industrie lange Laufzeiten und können deshalb Niedrigzinsphasen auch länger durchhalten. Auch haben wir bei den Adressrisiken wie beispielsweise den PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) eine unterdurchschnittliche Exponierung. Insgesamt gilt: Wir sind risikoarm aufgestellt.

      - Wie hoch sind dann die Engagements in diesen Staaten?

      Sie sind in Bank und Versicherung, absolut gesehen, in etwa gleich hoch. Die Griechenland-Engagements betragen beispielsweise deutlich weniger als 0,5 % der Konzernbilanzsumme. Es besteht zudem aktuell und bis auf Weiteres ein genereller Anlagestopp für Staatsanleihen in Irland, Griechenland und Portugal.

      - Im Bausparsektor tritt die W&W als Konsolidierer auf. Zunächst wurde die Vereinsbank Victoria Bauspar (VVB) übernommen und dann die Allianz Dresdner Bauspar (ADB). Wie laufen die Integrationsarbeiten?

      Bei der VVB haben wir die Integration organisatorisch, personell und rechtlich bewältigt. Die IT-Integration sollte Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die ADB ist mittlerweile ebenfalls rechtlich auf die Wüstenrot Bausparkasse verschmolzen. Die Organisationsstruktur steht. Die technische Anbindung der Commerzbank für den Produktabsatz ist im September gelungen, die der Allianz und der Oldenburgischen Landesbank steht für Anfang 2011 an. Mit der Integration der IT-Systeme der ADB in die Wüstenrot-Systeme können wir aber erst anfangen, wenn wir die Integration der VVB abgeschlossen haben, weil wir uns mit einer parallelen Integration übernehmen würden.

      - Wie hoch schätzen Sie die Integrationskosten der ADB?

      Barwertig und nach Steuern kalkulieren wir mit rund 40 Mill. Euro, die aber allein durch Synergien bei den Sach- und den Personalkosten gedeckt sind. Die Integrationskosten werden bis Ende 2012 anfallen, die Einsparungen teilweise erst danach.

      - Kommen wir zur geschäftlichen Entwicklung im laufenden Jahr. Sie haben angekündigt, mehr als 160 Mill. Euro Gewinn zu erzielen. Stehen Sie weiterhin zu dieser Aussage?

      Wir sind auf sehr gutem Weg dorthin, solange es an den Kapitalmärkten zu keiner weiteren Krise kommt mit entsprechenden Abschreibungen oder zu einem extremen Schadenereignis. Unsere Quartalszahlen, die wir am 12. November veröffentlichen, werden im Rahmen dieser Erwartungen liegen.

      - Wie sieht Ihre weitere Zielsetzung in der Gruppe aus?

      Für die Gruppe haben wir ein Renditeziel von 9 % nach Steuern ausgegeben. Im Jahr 2012 korrespondiert dies mit einem Jahresüberschuss von rund 250 Mill. Euro, den wir erreichen wollen. Nach den für 2010 anvisierten mehr als 160 Mill. Euro haben wir uns für 2011 ein Niveau von 180 Mill. Euro nach Steuern vorgenommen.

      - Müssen Sie zur Finanzierung der Gruppe die Kapitalmärkte anzapfen?

      Durch unsere fast ausschließliche Verankerung im Retailgeschäft und den stetigen Zufluss von Kundengeldern wäre es uns möglich, uns so gut wie nur aus dieser Quelle zu finanzieren. In dieser komfortablen Situation sind nur die wenigsten Finanzdienstleister.

      - Trotzdem verbriefen auch Sie Risiko.

      Wir emittieren bei der Wüstenrot Bank Pfandbriefe. Diese gehören von ihrem Risikoprofil her zu den besten in Deutschland. Dies liegt wiederum daran, dass diese Pfandbriefe fast ausschließlich mit Hypotheken von Privatkunden aus Deutschland bestückt sind. Gewerbliche und kommunale Kredite haben wir schon vor einiger Zeit aufgegeben. Das wird von den Anlegern anerkannt.

      - Und wie sieht es auf der Eigenmittelseite aus? Gibt es Leitplanken für die Dividendenpolitik?

      Ich rechne mit einer Fortsetzung der 50-Cent-Dividendenpolitik, wenngleich hierüber natürlich die Hauptversammlung entscheidet. Der Rest vom Konzernüberschuss wird thesauriert, um unser Wachstum und die steigenden regulatorischen Kapitalanforderungen mit Eigenkapital zu unterlegen. Den Thesaurierungspfad werden wir auch in der Württembergischen Leben jetzt stärker beschreiten. Bisher hatten wir dort eine Vollausschüttungspolitik.

      - Eine Kapitalerhöhung käme für Sie also überhaupt nicht in Frage?

      Wir würden bei der W&W AG derzeit auf einen relativ illiquiden Markt stoßen, und die Ist-Anleger müssten eine hohe Verwässerung hinnehmen, weil wir deutlich unter unserem Ertragswert und unserem Net Asset Value notieren. Aus ökonomischer Sicht würde das derzeit keinen Sinn machen.

      - Ist Ihnen das Finanzierungsmodell nicht zu statisch?

      Um die Kapitalflexibilität zu halten, haben wir alle satzungsmäßigen Voraussetzungen für Kapitalmaßnahmen geschaffen, nicht nur bei der W&W AG, sondern auch bei unserer börsennotierten Tochter. Die Satzung bei der Württembergischen Leben wurde dahingehend geändert, dass wir Wandelanleihen oder auch CoCo-Bonds, also Contingent Convertibles, auflegen könnten. Sicher ist, dass wir 2016 auf jeden Fall das Hybrid-Kapital in der Württembergischen Leben ersetzen werden. Ich will hier ein Prefunding nicht ausschließen. Dafür müssen sich aber die Regulierer erst darauf verständigen, was sie als Eigenmittel anerkennen wollen.

      - Wenn Ihre Aktie unter dem Nettovermögenswert notiert, was unternehmen Sie, um das zu ändern?

      Unsere Aktie weist aufgrund des geringen Streubesitzes der W&W nur eine geringe Liquidität auf. Sie wird mit einem Liquiditätsabschlag gehandelt. Dadurch sind - wenn man es realistisch betrachtet - auch die Möglichkeiten von Investor Relations begrenzt, wenngleich wir auch auf Roadshow gehen.

      - Das scheint der Aktie nicht unbedingt zu helfen.

      Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit zielt darauf ab, die Credibility der W&W AG bei Investoren zu erhöhen. Wir haben trotz der Finanzmarktkrise unsere Planungen in den Jahren 2007 bis 2009 weitestgehend erfüllt. Und das gelang uns, obwohl wir bei unserem Antritt natürlich nicht die Krise vorhergesehen haben und uns, verglichen mit dem Ertragsniveau der Vergangenheit, sehr viel vorgenommen hatten. Genauso werden wir die Planung für die Jahre bis 2012 umsetzen und unsere finanziellen Ziele erreichen. Wir setzen darauf, dass unsere Verlässlichkeit schlussendlich auch im Kurs ihren Niederschlag findet.

      - So wenig wie Sie das Kursniveau der Aktie zufriedenstellen kann, so wenig kann Sie auch das langfristige Kreditrating der W&W AG von "BBB+" bei Fitch und von "BBB-" bei Standard & Poor's mit jeweils stabilem Ausblick glücklich stimmen.

      Das Rating ist zum einen Ausdruck der Epoche der W&W-Gruppe vor deren Restrukturierungskurs, und zum anderen spiegelt sich darin das grundsätzlich zurückhaltende Sentiment der Ratingagenturen gegenüber Finanzdienstleistern im Zuge der Finanzkrise wider. Mittlerweile haben sich die Dinge aber geändert: Wir haben die Gruppe restrukturiert, die Fehler abgestellt, verfügen über ein relativ risikoarmes Geschäftsmodell, die Unternehmenspolitik ist konservativ und wir haben auch in der Krisenphase das Versprochene geliefert. Ich würde mir wünschen, dass diese Entwicklung entsprechend gewürdigt wird. Wir selbst attestieren uns Aufwärtspotenzial. Aber das letzte Wort haben die Ratingagenturen. Wir setzen darauf, dass unser Potenzial zu einem Upgrading erkannt wird.

      - Hat die W&W angesichts der jüngsten Zukäufe noch Drang zu externer Expansion? Sie sind im Ausland beispielsweise nur in Tschechien vertreten.

      Wir haben Deutschland und Tschechien als Kernmärkte definiert und noch kleinere Aktivitäten in Irland. Wir haben damit genug zu tun. Persönlich hätte ich nichts dagegen, auch in neue Märkte zu gehen. Aber das steht im Moment definitiv nicht an.

      ----

      Das Interview führte Bernd Weber.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.09.10 09:31:03
      Beitrag Nr. 1.714 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.122.319 von MIRU am 09.09.10 01:04:56Du hast recht. In meinem Hoppenstedt war die letzte Kapitalerhöhung noch nicht erfasst.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
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