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     541  0 Kommentare Belebung an den Aktienmärkten – Impulse nicht nur von der Berichtssaison

    Robert_Ertl_neu2Abwarten: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche innerhalb überschaubarer Grenzen geschwankt und letztlich überwiegend moderat zugelegt. Über weite Strecken fehlten nennenswerte Impulse, viele Anleger hielten sich vor den anstehenden Ratssitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) zurück. Der Handel war geprägt von Quartalszahlen einzelner Unternehmen, die teilweise auch die Sektorwerte beeinflussten, Analystenurteilen und den Vorgaben der US-Börsen. Zeitweilig belasteten Gewinnmitnahmen nach den erheblichen Kurssteigerungen im bisherigen Jahresverlauf.Wir stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor. 

    Dax-Family mit leichten Zugewinnen – Immobilien im Aufwind

    Der Deutsche Aktienindex (Dax) stieg im Wochenvergleich um 0,4 Prozent auf 16.177,22 Punkte. Der MDax gewann 1,4 Prozent auf 28.253,09 Zähler. Der TecDax rückte um 0,3 Prozent vor auf 3.227,48 Punkte. Der m:access All-Share gab 1,0 Prozent ab auf 1.565,11 Zähler.
    Zu den großen Wochengewinnern im Dax zählten wie schon in der Vorwoche die Titel von Vonovia  mit einem Plus von 7,3 Prozent. Die Marktteilnehmer gingen immer stärker von einer Bodenbildung bei den in den vergangenen Monaten erheblich unter Druck stehenden Immobilienwerten aus. Im MDax zogen die Titel von LEG Immobilien um 7,0 Prozent an, TAG Immobilien verteuerten sich um 4,9 Prozent. Auch Zalando setzten im Dax ihre Erholungsrally der vorangegangenen Woche fort und stiegen um weitere 10,5 Prozent. Deutsche-Bank-Titel gewannen 5,8 Prozent, hier trieben unter anderem gut aufgenommene Quartalszahlen US-amerikanischer Banken.
    Vonovia im Glück, zumindest was die Kursentwicklung der vergangenen Woche betrifft, weshalb wir die Hufeisensiedlung in Berlin-Britz zeigen, ein Musterbeispiel des sozialen Wohnungsbaus der 1920er Jahre. Heute gehört die Siedlung aufgrund der Übernahme der Deutsche Wohnen der Vonovia.

    Anleihen: Auf und Ab während der Woche

    Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche ein Auf und Ab vollführt und sich unter dem Strich kaum verändert. Bestimmend für die jeweilige Entwicklung waren die Spekulationen über die weitere Geldpolitik in den USA und der Eurozone. Je nachdem, ob die Märkte auf Basis der jeweiligen Konjunkturdaten eher von einem absehbaren Ende der geldpolitischen Straffung oder von deren Fortsetzung ausgingen, stiegen oder sanken die Notierungen der Bundespapiere. Letztlich reduzierte sich die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich leicht von 2,48 auf 2,46 Prozent. Die Umlaufrendite lag am vergangenen Freitag gegenüber ihrem Vorwochenschlussstand unverändert bei 2,54 Prozent.

    USA: Berichtssaison prägt das Geschehen

    Die US-Aktienbörsen haben die vergangene Woche uneinheitlich beschlossen. Das Geschehen wurde stark von der Berichtssaison geprägt, vor der Sitzung der Fed warteten auch hier etliche Anleger ab. Der Dow-Jones-Index, der im Wochenverlauf seinen höchsten Stand seit April vergangenen Jahres markierte, legte im Wochenvergleich um 2,1 Prozent zu auf 35.227,69 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 4.536,34 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index gab dagegen 0,9 Prozent auf 15.425,67 Punkte ab. Hier wirkte sich vor allem ein deutliches Minus am vergangenen Donnerstag negativ aus, welches auf mit Enttäuschung aufgenommene Quartalszahlen von Netflix und Tesla zurückzuführen war.
    Allerdings wiesen Beobachter darauf hin, dass der Index im bisherigen Jahresverlauf bereits um über 40 Prozent gestiegen sei, weswegen Korrekturbewegungen nicht ungewöhnlich seien.

    Ausblick: Deutliche Belebung erwartet

    War der Handel in der vergangenen Woche noch streckenweise impulsarm verlaufen, so dürfte sich das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen in den kommenden Tagen deutlich beleben. Eine Vielzahl von hochkarätigen Ereignissen und Veröffentlichungen steht auf der Agenda. Mit der größten Spannung dürften dabei die Ergebnisse der Ratssitzungen der Fed sowie der EZB erwartet werden. Das Gros der Marktteilnehmer geht bei beiden von einer Zinsanhebung um jeweils 0,25 Prozentpunkten aus. Sollte eine oder gar beide Notenbankentscheidungen anders als prognostiziert ausfallen, so dürfte sich das deutlich an den Märkten bemerkbar machen. Neben den eigentlichen Zinsentscheidungen interessieren zudem die Erläuterungen und Ausblicke der Notenbanker, die auf die Hinweise auf die kommenden Schritte hin analysiert werden dürften. Neben der Fed und der EZB entscheidet zudem die Bank of Japan über ihre Geldpolitik.

    Wirtschaftsdaten plus Berichtssaison bringen Impulse

    Auf den möglichen Einfluss auf die Geldpolitik einerseits und in Bezug auf die allgemeine konjunkturelle Entwicklung andererseits dürften die anstehenden Wirtschaftsdaten hin abgeklopft werden. Hier stehen Einkaufsmanagerindizes sowohl aus der Eurozone als auch aus den USA im Fokus, zudem werden in Deutschland der Ifo-Geschäftsklimaindex und in den USA die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, das Bruttoinlandsprodukt sowie Daten zum Immobilienmarkt veröffentlicht.
    Für Bewegung bei den Kursen dürfte zudem die Berichtssaison sorgen. Nachdem hierzulande bislang nur wenige Unternehmen Einblicke in ihre Bücher gegeben hatten, legt nun eine Reihe von Dax-Mitgliedern Zahlen und Ausblicke vor. Hierzu zählen AirbusDeutsche BankMercedes BenzMTU Aero EnginesPorsche AG und Volkswagen. Dazu kommen Berichte aus der zweiten und dritten Börsenreihe sowie aus den USA.
    Ausgewählte wichtige Termine der Woche
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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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