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    Konservative Erfolgsgeschichte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.10.06 16:50:42 von
    neuester Beitrag 16.10.06 11:22:48 von
    Beiträge: 14
    ID: 1.087.740
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      schrieb am 14.10.06 16:50:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ralph Klein hat aus der Krisenprovinz Alberta eine Vorzeige-Region gemacht.

      Als Ralph Klein, Premier der westkanadischen Provinz Alberta, sich vor kurzem nach 13 Jahren im Amt verabschiedete, rieb sich manch einer der Parlamentarier die Augen. Rührseligkeit war das Letzte, was Freunde wie politische Gegner von dem hemdsärmligen 63-Jährigen erwartet haben. Mit straffer Führung, klaren Vorstellungen und einem Kreuzzug gegen öffentliche Schulden hatte der Konservative aus der ehemaligen Schuldenprovinz eine weltweit beachtete Modell-Region gebildet, die sogar jedem Einwohner eine Gewinnbeteiligung bezahlen kann.

      Klein bescherte Alberta Einkommenszuwächse von 43 Prozent, allein seit 2002 entfachte ein Boom wie man ihn sonst nur in China und Indien kennt. Als er vor 14 Jahren Albertas zwölfter Premier wurde, steckte die Provinz dagegen in der Krise: 22 Mrd. Dollar Schulden, keine Investitionen, eine aufgeblähte Verwaltung.

      Schon acht Monate nach der Wahl hatte Klein zahlreiche Staatsbetriebe privatisiert, die Sozialausgaben gekürzt und Subventionen für Kindergärten halbiert. Gegen starken Widerstand strich Klein in den ersten drei Jahren jede vierte Regierungsstelle, in einzelnen Behörden warf er bis zu 70 Prozent der Leute raus.Ein Aufruhr blieb trotzdem aus. Die Grausamkeiten hatte der "Bulldozer" im Wahlkampf angekündigt.

      Während die Opfer seines harten Kurses mit den Zähnen knirschten, jubelte die Industrie. Klein reduzierte die Einkommenssteuer und Unternehmensabgaben. Er zeigte politischen Instinkt, als er die rohstoffreiche Provinz gezielt in einen Hort wirtschaftsfreundlicher Politik verwandelte. Weil in den riesigen Ölsandgebieten nicht investiert wurde und die Regierung kein Geld für Subventionen hatte, gab er Anreize. Energiefirmen zahlen nur ein Prozent Steuern, bis sie ihre Investitionen wieder verdient haben. Dann steigen die Steuern auf höchstens 25 Prozent.

      Alberta versprach sich unter Klein eine Verdreifachung der Ölproduktion in 25 Jahren, mit Investitionen von etwa 30 Mrd. Dollar. Das Ziel war nach einem Drittel der Zeit erreicht, die Investitionszusagen der Industrie fielen 200 Prozent höher aus. Im vergangenen Jahr schwenkte Klein vor hunderten von Kameras ein riesiges Plakat, das die völlige Entschuldung der Provinz feierte: "Paid in Full" stand darauf.

      Mit zehn Mrd. Dollar erwirtschaftete Albertas Haushalt 2005 mehr Überschuss als der Bundeshaushalt in Ottawa. Und voriges Jahr verschickte "Ralph" Wohlfahrtsschecks an jeden Einwohner über 400 Dollar, eine Gewinnbeteiligung an der Erfolgsstory. Während seiner letzten Tage als Parteichef der Konservativen und als Premier in Alberta sieht sich Klein in diesen Wochen einer ebenso heftigen wie ungewöhnlichen Kritik erwehren. Er habe angesichts des beispiellosen Booms die Infrastruktur zu wenig ausgebaut, die Umwelt nicht geschützt und die Versorgung mit qualifizierten Arbeitskräften vernachlässigt. Er habe den Boom unterschätzt.

      Tatsächlich ist Albertas Arbeitsmarkt so leergefegt, dass Handwerker auch in Gefängnissen rekrutiert werden. Gut verdienende Ingenieure können die Mieten im engen Wohnungsmarkt nicht zahlen. Mit dem hohen Gasverbrauch in den Ölsanden verhagelt Alberta die ohnehin nicht rühmliche Kyoto-Bilanz Kanadas endgültig.

      Klar ist: Ralph Klein hätte ohne Rekord-Ölpreise kaum diese Erfolgsgeschichte geschrieben. Aber er hat mit niedrigen Steuern, rigidem Kostenregime und wirtschaftsfreundlicher Politik das Klima erzeugt, in dem sich so ein Boom entfalten kann.

      http://www.welt.de/data/2006/10/09/1064605.html
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      schrieb am 14.10.06 17:20:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Captain,
      Du hast nicht zufällig Aufstellungen oder Links bzw Statistiken bei der Hand welche Staaten schuldenfrei sind oder zumindest (zB wie Norwegen) seit Jahrzehnten Haushaltsüberschüsse produzieren?
      (ich hab nur rausgefunden dass angeblich seit 1950 in D kein Haushaltsüberschuss mehr "passiert" ist)
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 18:09:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.616.035 von CaptainFutures am 14.10.06 16:50:42Auf welchem Verschiebebahnhof stehen denn die, die dieser "Ökonom" rausgeschmissen hat?

      Oder sind die in deutschen Sozialkassen angekommen?
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 18:50:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.619.578 von Waldsperling am 14.10.06 18:09:02Tatsächlich ist Albertas Arbeitsmarkt so leergefegt, dass Handwerker auch in Gefängnissen rekrutiert werden. :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 21:10:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.621.214 von Steigerwälder am 14.10.06 18:50:29Solche "Handwerker" habe ich auch kennen gelernt. Ich wollte diese Kriminellen nicht geschenkt.

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      schrieb am 14.10.06 21:29:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.619.578 von Waldsperling am 14.10.06 18:09:02Da der Arbeitsmarkt dort leergefegt ist, arbeiten die entweder alle oder sind zum Teil schon im (Vor-)Ruhestand.
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 21:36:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.626.175 von Waldsperling am 14.10.06 21:10:11Lieber solche Handwerker als gar keine Handwerker.

      P.S. Welche Handwerker in Alberta hast Du denn kennen gelernt?
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 22:34:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.626.359 von CaptainFutures am 14.10.06 21:36:10Nicht in Alberta, aber in Deutschland. Einen Guten habe ich immer noch vor Augen. Aber der Rest. Na ja.
      Avatar
      schrieb am 15.10.06 10:40:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.626.783 von Waldsperling am 14.10.06 22:34:26Man sucht sich eben immer die Besten raus wenn man händeringend Arbeitskräfte braucht. Notfalls eben auch aus dem Knast.
      Avatar
      schrieb am 15.10.06 14:22:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.619.578 von Waldsperling am 14.10.06 18:09:02Was hättest Du denn gegen eine Umsetzung des "Klein'schen Modells"?

      Überschüsse, Gewinnbeteiligung für die Bürger, Senkung der Einkommenssteuer, Vollbeschäftigung.....

      Kann doch eigentlich nur sein, wenn Du zu den 70% gehörst, die aus den Behörden gejagt wurden. Oder Du bist anderweitig auf Zahlungen der Steuerzahler angewiesen, wenn Du verstehst, was ich meine. Aber auch die haben woanders weiterarbeiten können. Und sei es als Handwerker.

      Ist doch wirklich eine tolle Erfolgsgeschichte. Solche mutigen Politiker wünsche ich mir für Deutschland auch.
      Avatar
      schrieb am 15.10.06 20:44:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.634.395 von Sexus am 15.10.06 14:22:28Solche mutigen Politiker wünsche ich mir für Deutschland auch.

      Ich auch! :)
      Avatar
      schrieb am 15.10.06 21:55:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.634.395 von Sexus am 15.10.06 14:22:28>>>Was hättest Du denn gegen eine Umsetzung des "Klein\'schen Modells"? <<<



      Nix! Ich bin jedoch skeptisch. Ohne "Kotlateralschäden" ging das bestimmt nicht ab.

      “Giftige” Erfolgsmenschen kenne ich auch. Hinter der Fassade sieht es meist anders aus als es sich Außenstehende vorstellen.




      >>>Kann doch eigentlich nur sein, wenn Du zu den 70% gehörst, die aus den Behörden gejagt wurden. Oder Du bist anderweitig auf Zahlungen der Steuerzahler angewiesen, wenn Du verstehst, was ich meine.<<< :laugh::laugh::laugh:



      Mit der Annahme liegst du vollkommen daneben. :)
      Avatar
      schrieb am 16.10.06 00:33:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      Gute Sache, in Deutschland dagegen haben die Konservativen leider nur Mißerfolge aufzuweisen.

      :(
      Avatar
      schrieb am 16.10.06 11:22:48
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.644.634 von Waldsperling am 15.10.06 21:55:30Freut mich, daß ich einen Irrtum begangen habe, und Du nicht zu denen gehörst, die "Kollateralschäden" zu befürchten hätten. Das sind nämlich vor allem diejenigen, die von der wuchernden und uns erdrückenden Bürokratie leben.

      Dennoch, wir sind an einem Punkt angekommen, an dem zaghafte Änderungen nicht mehr helfen, sondern nur radikale Maßnahme wie sie Klein vorgemacht hat helfen werden. Und selbst die haben ihre Zeit gebraucht bis sie richtig gegriffen haben. Aber solange Politiker nur noch bis zur nächsten Wahl denken, wird auch in diesem Land kein Ausweg gefunden werden. Unter anderem hängt das auch damit zusammen, daß in unseren Parlamenten schon jetzt sehr viele Parteifunktionäre sitzen, die mit dem wahren Leben da draussen gar keine Verbindung haben. Und die haben wir gewählt. Wir wählen keine Kompetenz, sondern Polemik und Populismus. Um auch hier weiter auszuführen, ich habe gestern einen wirklich guten Vorschlag von Olaf Henkel gehört, der bei Christiansen zu Gast war. Er meinte, daß das Wahlrecht dahingehend abgeändert werden sollte, daß die Wähler mit ihrer Zweitstimme auch direkt Personen aus einen gewissen Berufsstand wählen können dürfen sollten. Auch ohne Parteizugehörigkeit. Ärzte, Apotheker, Krankenschwestern, Handwerker und nicht nur Juristen oder Pädagogen, die sich in einer Partei hochgearbeitet haben. Auch sollte, so finde ich, die Wahlperiode ausgeweitet und mit anderen Wahlen zusammengelegt werden. Eine Regierung -egal ob Land oder Bund -sollte ruhig sechs Jahre im Amt bleiben. Ein Politiker könnte sich so wirklich um seinen Job kümmern und nicht nur um Wahlkampf.


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