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    Stehen die Weltbörsen vor einem Crash ??? (Seite 34779)

    eröffnet am 01.08.07 21:18:51 von
    neuester Beitrag 20.05.24 20:10:22 von
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      schrieb am 17.08.07 09:34:00
      Beitrag Nr. 379 ()
      Ja,
      jetzt werden die Carry-Trades doch zu einem großen Thema,
      nachdem man es im Frühjahr nach den ersten Meldungen noch großzügig ignoriert hat...



      17.08.2007 - 08:29
      Yen geht durch die Decke, Carry Trade wird aufgelöst



      Tokio (BoerseGo.de) - Der Yen hat am Freitag gegenüber dem Dollar und dem Euro den größten Wochenzugewinn seit fast neun Jahren eingefahren. Zur Zeit schießt die japanische Währung gegenüber dem Dollar um 1,52 Prozent auf 112,6 Yen nach oben, was dem höchsten Stand 14 Monaten entspricht. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von rund 5 Prozent.

      Der Grund für den Höhenflug ist darin zu suchen, dass Händler aus Yen finanzierten ertragsstarkten Anlagen fliehen, weshalb der sogenannte Carry Trade zum Erliegen kommt. Die Investoren haben nach Ansicht von Händlern ihr Vertrauen verloren und scheuen nun das Risiko.


      17.08.2007 - 08:56
      Kurssturz an den Tokioter-Indizes



      Tokio (BoerseGo.de) - Am japanischen Aktienmarkt gingen die Anleger am Freitag zu panikartigen Verkäufen über. Der Nikkei 225 kannte von Beginn an nur den Weg nach unten gab im Verlauf 900 Punkte nach. Der Schlusstand lautet auf ein Minus von 5,42 Prozent bei 15.273,68 Punkten. Dies stellt den tiefsten Stand seit August des Vorjahres dar. Zudem musste der Nikkei den größten Tagesverlust seit fast sechs Jahren hinnehmen. Gleichzeitig beschleunigte sich der Ausverkauf der letzten Tage. Der marktbreitere TOPIX-Index brach um 5,55 Prozent auf ein 13-Monatstief von 1.480,39 Punkte ein. Der Grund für den kleinen Crash ist darin zu suchen, dass der Yen seit einer Woche kein Halten nach oben kennt. Dieser Umstand lastete vor allem auf Aktien von Unternehmen mit verstärkt exportorientierter Ausrichtung wie etwa Toyota Motor, wo es um 7,2 Prozent auf 6.190 Yen nach unten ging. Ein starker Rückgang der Rohstoffpreise setzte den energiebezogenen Papieren und Handelswerten zu.






      Wir ziehen weitere Kreise...


      17.08.2007 - 08:00
      Hypothekenfinanzierer stellt Geschäftsbetrieb ein



      Tuscon (BoerseGo.de) - Die Hypothekenkrise in den USA hat ein weiteres Opfer gefordert. Mit der in Arizona ansässigen Magnus Financial steht eine große private Hypothekenbank vor dem Aus. Das Institut hat die Vergabe von Krediten eingestellt. Der Grund für diesen Schritt ist darin zu suchen, dass sich infolge der Krise in der Branche keine Käufer mehr für Hypothekenkredite generieren lassen.

      Das Unternehmen verfügt über landesweit 300 Niederlassungen und mehr als 5.000 Mitarbeiter.
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 09:07:24
      Beitrag Nr. 378 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.196.523 von Harry_Schotter am 17.08.07 00:12:37Schöne Ausführung Harry!

      Bin übrigens schon seit 1998 an der Börse, (auch ich hatte schon mal einen anderen Nick-dazu vielleicht mal später ;) )
      habe damals auch alle Hochs und Tiefs durchwandert,

      was mir nun sicher zu Gute kommt...
      ;)

      Viel Erfolg
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 09:04:23
      Beitrag Nr. 377 ()
      Die Wunder-Rallye der Wall Street ...
      von Ronald Gehrt

      Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

      Kommentiert wurde das „Wunder der Wall Street“, als hätten hier beherzte Investoren erkannt, wie unendlich günstig nun die amerikanischen Aktien seien. Ihre patriotischen Käufe halfen, die US-Börsen wieder auf den Weg der Guten und Aufrechten zu bringen ... ins Plus. Am Parkett der New York Stock Exchange wurde gejubelt, als der Dow Jones kurz vor Handelsende kurz ins Plus ging (ernsthaft) und die Moderatoren waren glücklich.
      :laugh::laugh:
      Sie hatten wohl Calls. In der Tat haben die Börsen in den USA nach massiven Verlusten eine Wende hingelegt und leicht im Minus, der S&P 500 sogar leicht im Plus geschlossen. Das ist fein. Und dass dabei gleitende Durchschnitte verteidigt wurden, ist typisch ... und sagt eigentlich dem wirklich besonnenen Anleger alles.



      Sehen Sie, diese Rallye mit fast positivem Ausgang, beim Dow Jones vom 200 Tage-GD weg um 350 Punkte nach oben in 45 Minuten, warum kam die? Sind die negativen Faktoren erledigt? Nein. Nicht mal einer davon.

      Es bleiben Kredit- und Hypothekenkrise, Carry-Trades, Inflation bei zugleich schwach wachsender Wirtschaft, Abnahme des Gewinnwachstums der Unternehmen und so weiter und so weiter. Nicht zu beschönigend schlechte Konjunkturdaten in Form der Neubaubeginne, der Baugenehmigungen und des Philadelphia Fed Index waren gestern ein erneuter Beleg.


      Natürlich kommen jetzt Hinz und Kunz (z.B. ichhabdurst :laugh: ) und vermelden den Boden der Korrektur. Alles wieder bestens, kaufet ... kaufet! Aber:

      Immer an solchen Marken wie eben z.B. „10%-Korrektur“ und „200 Tage-Durchschnitt“ machen die computergesteuerten Handelssysteme „klick“ und legen los. Das haben wir nicht einmal, sondern Hundertmal in den letzten zehn Jahren erlebt. Das ist halt so. Diese „Wunder“ hatten wir in den vergangenen drei Wochen schon zweimal ... Sie sehen, was das bislang brachte.

      Das sind aber keine „Kaufprogramme“. Fallen diese gestern verteidigten Linien, machend die Programme „klack“ und dann geht es senkrecht nach unten wie in den Tagen zuvor. Klar, das kann ein, zwei feste Tage nach sich ziehen ... muss aber nicht.

      Die Lage ist und bleibt die selbe – da hat diese „Wunder-Rallye“ nicht den Hauch eines Einflusses. Also lassen Sie sich bitte nicht zu früh in den Markt locken! Im Gegensatz zum „unfallbaren“ Dax, der wohl wie prophezeit nun zum heutigen Verfalltermin für Optionen brav auf die gewünschte 7.400 schweben könnte, finden sich an Wall Street durchaus handfeste Chartzonen, deren Überbieten zumindest charttechnisch positive Signale generieren würde. Aber die liegen eben noch ein gut Stück höher! Zum Dax:





      ... und ein Dax nahe 7.400
      von Ronald Gehrt

      Wenn wir berücksichtigen, dass der Dax angesichts der „Wunder-Rallye“ der US-Börsen nachbörslich schnell mal knapp 200 Punkte nach oben hüpfte (auf 7.380 um 22 Uhr), stehen wir nun da, wo die großen Adressen den Dax zum heutigen Verfalltermin um 13 Uhr hin haben wollten: Nahe 7.400.

      Was auch bedeutet, dass der Dax seit drei Wochen fast auf der Stelle tritt, während alle anderen relevanten großen Börsen neue Korrekturtiefs markierten. Der Dow Jones beispielsweise steht trotz dieser gestrigen Rallye 500 Punkte tiefer als Ende Juli. Der Dax nicht.

      Was machen wir aus dieser seltsamen Entwicklung? Nun, zunächst muss einfach klar sein, dass das nicht der Verdienst des Dax selber ist. Er ist nicht besser als die anderen Börsen, nicht immun gegen die negativen Einflüsse. Extreme und stupide Käufe von großen Adressen, die einfach nur in dem Markt mit dem bis dahin höchsten Momentum Long gehen, sind die maßgebliche Ursache.

      Das bedeutet aber nicht automatisch, dass der Dax auch weiterhin am besten laufen wird. Diese gigantischen Long-Positionen (die Umsätze und Open Interest im Dax Future haben sich gegenüber vor drei, vier Monaten verdoppelt!) werden dann aufgelöst werden müssen, wenn der Dax seine Top-Rolle verliert. Ich erwarte das in dem Moment, indem sich die gestrige US-Rallye als eine weitere Falle für die Ungeduldigen erweisen wird. Das ist aus heutiger Sicht nicht sicher, aber doch eher wahrscheinlich. Dann dürfte nämlich auch und gerade der Dax unter Druck geraten, weil man hier noch Gewinne realisieren kann. Wenn das seitens der Anleger weltweit passiert und – soll ja möglich sein – den Hedge Funds die Milliarden ausgehen, spult die Spur plötzlich rückwärts.

      Aber bis dahin kann – muss natürlich nicht - noch Zeit vergehen. Nachdem der Dax in engen Bahnen und gegen herbe Widerstände nur langsam fiel, ist die kurzfristige Abwärtstrendlinie hier von höherer Bedeutung als bei den anderen Märkten. Sie wurde bereits mehrfach getestet und ich gehe daher davon aus, dass bei einem Break dieser Linie schnell ein erneuter Anlauf an die 7.630 erfolgen würde.

      von Ronald Gehrt

      Guten Morgen, verehrte Leserinnen und Leser!

      Rallye oder keine Rallye, das scheint jetzt die tägliche Frage zu sein. Dauernd höre ich „ist das schon das Ende der Korrektur?“, „kommen jetzt in diesem überverkauften Markt wieder die Bullen zum Zuge?“ oder „sind das nicht wirklich ideale Einstiegskurse?“ wenn sich die Kurse mal ein, zwei Prozent nach oben bewegen (innerhalb der Handelssitzungen natürlich).

      Was sind denn das für Fragen? Gestern erreichte der Dow Jones genau die 10%-Korrektur-Marke, gemessen von seinen unlängst erreichten Rekordhochs. Prompt wurde massiv gekauft – binnen 70 Minuten sauste der Index 170 Punkte nach oben. Der Nasdaq 100 hat in einem eigentlich eher provisorischen Abwärtstrendkanal die untere Begrenzung touchiert. Sofort schossen die Kurse genau dort wieder nach oben. Gleichzeitig höre, lese und sehe ich in den Medien, wie fieberhaft nach dem idealen Einstiegskurs gesucht wird. Als würde man irgendwas gewinnen, wenn man genau am Tief einstiegt. Ich darf daran erinnern, dass derjenige, der den tiefsten Kurs erwischt, das nur erreicht, wenn er rein spekulativ in ein fallendes Messer greift ... und dabei einfach Glück hat. Und doch tönt es allenthalben, als wäre das erstrebenswert.

      Eine Rallye ist immer drin ... na und?
      Ich höre natürlich besorgte Stimmen, sicher. Aber wer anfängt, die Gewinnchancen ab dem aktuellen Niveau zu den vorherigen Hochs (oder noch höher) auszurechnen und fiebrig am Computer auf „die Chance“ wartet, hört so etwas nicht. Ich bitte Sie: Lassen sie sich nicht einwickeln. Wenn nun eine Rallye beginnt, na und?

      Was etwas taugen würde, ist eine Trendwende nach oben, am besten im Anschluss an eine vernünftige Bodenbildung. Aber senkrecht runter und dann einfach danach dauerhaft rauf ... das kommt selten vor. Und wenn es nach zwei, drei Prozent sofort wieder fünf nach unten geht ... was bringt es Ihnen? Auch, wenn ich kein Prophet bin und sein kann, behaupte ich:

      In diesem Umfeld, in dem wir stehen, wird es nicht einfach mal so wieder rauf gehen wie im März oder Mai – auch, wenn viele davon ausgehen (was in sich schon genug Gefahr birgt)! Klar, Shortpositionen werden immer wieder eingedeckt und treiben die Kurse. Die, die es ohne Zocken nicht aushalten können, steigen immer wieder ein und treiben die Kurse ebenfalls blitzschnell nach oben. Im Dax stapeln sich die Kauforders im Dax Future derer, die viel mehr als ihren Einsatz verlieren würden, wenn es weiter runter geht. Das alles kann die Aktienmärkte ganz selbstverständlich mal eben 4-5% binnen allerkürzester Zeit nach oben treiben. Jederzeit. Vielleicht sogar noch weiter.

      Aber sehen Sie sich doch mal die Charts an: Seit mehreren Wochen ist die vorherrschende Richtung abwärts. Und wir haben zuletzt mehrfach solche Rallyes nach oben erlebt, die blitzschnell in sich zusammenbrachen und welche die, die nicht geistesgegenwärtig und konsequent sofort wieder ausgestiegen sind, mit blutigen Nasen zurückließen.

      Und dann soll ausgerechnet eine popelige kleine Parallele im Nasdaq und die im Prinzip völlig irrelevante Linie von 10% nach unten im Dow Jones die Basis dafür sein, dass Sie mit Ihren Ersparnissen in einen abwärts weisenden Trend einsteigen sollen? Wer kann das wollen und hoffen außer denen, die dringend steigende Kurse brauchen? Ich rate dazu, sich bei aktuell bullishen Lächlern immer zu fragen, wo das Interesse hinter der Predigt zum hurtigen Einstieg liegt ... bei Ihrem Wohl oder desjenigen, der predigt?

      Hier geht es für zu viele nicht mehr um „wollen“, sondern um „müssen“
      Auch, wenn ich mich wiederhole: Wir stehen nicht einfach in einem stinknormalen Rücksetzer, der einfach ein überhitztes Kursniveau bereinigt. Hier wird im Moment der Dreck aus allen finsteren Ecken der Finanzindustrie herausgekehrt. Man kehrt noch ... und wird auch noch lange kehren. Wie der Trader-Veteran Art Cashin am Mittwoch treffend sagte:

      Wir befinden uns in einem Umfeld, in dem aus Freiwilligkeit Zwang geworden ist! Wir erleben damit ein Szenario, das bestenfalls mit der Situation 1998 vergleichbar ist. Konkret:

      Der Yen ist zu Dollar und Euro nahezu senkrecht gestiegen. Von 165 Yen pro Euro vor einer Woche (!) auf heute unter 152. Der Währungsgewinn aller Carry-Trades des letzten halben Jahres ist weg. Hier sind gigantische Summen betroffen, für die das „soll ich oder soll ich nicht“ ein Ende hat. Um nicht wegen des Hebels dieser Aktionen katastrophale Verluste zu erleiden, müssen viele nun diese Positionen auflösen. Was bedeutet, dass sie gezwungen sind, die Aktien oder Anleihen, die sie über diese Carry-Trades in Europa oder den USA gekauft haben, zu verkaufen.



      Die schauderhafte Zahl an eingefrorenen und/oder notleidenden Hedge Funds sollte eigentlich jeden Anleger abschrecken, ausgerechnet jetzt auf eine Wende zu hoffen. Gestern war der Termin, bis zu dem die Investoren den Hedge Funds melden mussten, dass sie ihr Geld wiederhaben, sprich aussteigen wollen. Bei den fröhlichen Nachrichten ... glauben Sie, das werden nur wenige sein? Und, liebe Leser, was können diese Hedge Funds als einziges tun, um diesen Anlegern ihr Geld zu geben? Sie müssen einen Teil ihrer gigantischen, teilweise auf Kredit finanzierten Positionen glattstellen! Sie können nicht, sie müssen!

      Das selbe gilt für ganz normale Aktienfonds. Auch hier sind die Abflüsse groß geworden. Was müssen die Fonds tun, um an das Geld zu kommen, das sie den Investoren geben müssen? Sie müssen Aktien verkaufen. Sie könnten oder möchten nicht, sie müssen!

      Und das sind nur die Faktoren, die unmittelbar auf die Kurse wirken. Auch die mittelbaren Faktoren haben auf einmal viel Unfreiwilligkeit in sich:

      Die mittelbaren Zwänge
      Was tun diejenigen, die von den vielerorts in den USA schlagartig und massiv angehobenen Kreditrestriktionen und den angehobenen Kreditzinsen betroffen sind? Sie müssen ihre Investitionen entweder teuer bezahlen (was die meisten nicht wollen oder können) – oder sie auf Eis legen. Davon sind der neue Kühlschrank des Nachbarn ebenso betroffen wie Unternehmensübernahmen.

      Was tun diejenigen US-Familien, deren Hypotheken nun teurer bis - für manche – unbezahlbar werden, weil die Zinsanpassung vollzogen wird? Weniger konsumieren, um die höhere Belastung tragen zu können? Vielleicht. Das wäre aber schlecht für die US-Wirtschaft. Oder verkaufen? Wie denn, wenn ein solches Überangebot an Häusern herrscht, dass sie, wenn überhaupt, nur mit Verlust verkaufen könnten? Das wäre ebenso schlecht für die US-Wirtschaft.

      Und die rettenden Engel der Notenbanken? Sie pumpen immer noch ihre Milliarden in den Markt, um ihn am laufen zu halten. Viele Banken nutzen diese Schnellkredite, um ihre eigenen Schieflagen zu stützen. Damit das Kartenhaus nicht heute, sondern morgen zusammenbricht. Und alle warten auf ein Wunder. Vor allem in Form einer Zinssenkung. Doch mal ehrlich: Was würde die in einem solchen Umfeld schon mehr bewirken als die Erkenntnis, dass auch die sonst so souveränen Notenbanken in Angst geraten und deswegen Maßnahmen vornehmen, die kurzfristig heilen und langfristig schaden? Nach uns die Sintflut?

      Zwangslagen und vermeintliche Einstiegkurse (II)
      von Ronald Gehrt

      Darüber hinaus sehen wir Tag für Tag, wie die angeblich so isolierten, irrelevanten Sub-Prime-Kreditproblemchen immer mehr Auswirkungen auf alles haben: Den Kreditmarkt, die Aktienmärkte, die Anleihen, den Konsum. Und bald auch auf den Arbeitsmarkt.

      Und weil’s gerade reinpasst: Lausige Konjunkturdaten!
      Zudem ist es ja nicht so, als ob sonst alles bestens wäre. Drei Konjunkturdaten gab es gestern, alle drei waren negativ. Wir haben bis auf ganz wenige Ausnahmen in den letzten zwei Monaten die Wahl gehabt: Prognose getroffen oder schlechter. Kein gutes Zeichen.

      Gestern erfreute uns der Immobilienmarkt mal wieder mit Neuigkeiten. So fielen die Neubaubeginne im Juli erneut um diesmal –6,1% auf nur noch 1,381 Millionen Einheiten, der tiefste Stand seit ca. 10 Jahren. Und die Baugenehmigungen sackten um –2,8% auf 1,373 Millionen durch, ebenfalls das schwächste Niveau seit gut 10 Jahren. Kaum erwähnenswert, dass man mehr erwartet hatte.

      Und der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia (kurz Philly-Fed), der um 18 Uhr unserer Zeit folgte, lag mit +/- 0,0 ebenfalls deutlich unter der Prognose. Nach +9,2 im Juli hatte man hier ein gehaltenes Niveau zwischen 8 und 10 erwartet. Zwar stieg der Ausblick für die kommenden sechs Monate, aber der hatte sich schon so oft als voll daneben erwiesen, dass dieser nicht beachtet wurde.
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 08:13:52
      Beitrag Nr. 376 ()
      16. August 2007 19:59
      Inside Wall Street
      Worst-Case-Szenarien

      Die Börsenkolumne aus New York von Lars Halter

      "Dieser Markt geht runter wie Freibier", meint Art Hogan. Doch ansonsten ist dem Börsenexperten vom Brokerhaus Jefferies & Co. gar nicht zum Scherzen zumute. "Wenn es einen Tag gibt, an dem die Wall Street das Worst-Case-Scenario einpreist, dann ist das wohl heute."

      Schwer zu sagen, wie das Worst-Case-Scenario aussehen wird. Brechen die Hedgefonds ein? Wird es weitere Pleiten bei Banken und Kreditagenturen geben? Müssen Trader an der Wall Street die alte "Dow 10.000"-Mütze aus dem Keller holen? Oder stürzt die amerikanische Konjunktur gar in eine Rezession.

      Fakt ist, dass die Märkte im freien Fall und offenbar auf das Schlimmste eingestellt sind. Und während nach einem 30-prozentigen Anstieg des Dow Jones in den vergangenen 12 Monaten eine Korrektur um 10 Prozent zunächst eigentlich ganz vernünftig aussah, wird es jetzt doch manchem Beobachter mulmig. Die 10 Prozent sind - gerechnet am Allzeit-Hoch bei 14.000 Punkten vor genau einem Monat - Punkt genau erreicht, doch die Kurseinbrüche scheinen kein Ende zu nehmen. Im Gegenteil: Aktien brechen immer schneller und tiefer ein.

      Kein Wunder, bei der aktuellen Meldungslage. Jeden Tag gesteht irgendein Finanzriese massive Liquiditätsprobleme, nach American Home Mortgage steht nun Countrywide vor dem Konkurs. Derweil verschlechtert sich die Lage im Bausektor weiter. Die Baubeginne sind so schwach wie seit zehn Jahren nicht mehr, und damit dürfte sich die Lage im Hypothekensektor noch verschärfen. Gleichzeitig meldet das Produzierende Gewerbe unter den Erwartungen - und doch greift die Notenbank nicht ein.

      Anleger hoffen seit Tagen auf eine Zinssenkung als Notmaßnahme. Diese Hoffnung war ohnehin weit hergeholt, nun bekommt man aber mehr oder weniger offizielle Absagen, unter anderem von William Poole, einem der stimmberechtigten Fed-Gouverneure. Auch Finanzminister Hank Paulson ist dagegen, dass sich die Fed oder sonst wer in Washington in die Märkte einmischt.

      Seit dieser Woche sind die bisherigen Jahresgewinne aufgebraucht, und manche Experten glauben nicht daran, dass sie sich allzu bald wieder einstellen. Im Gegenteil: Joe Battipaglia vom Brokerhaus Stifel Nicolaus fürchtet, dass Anleger ihren Ausblick grob umstellen müssen. "Wer jetzt noch glaubt, dass wir das Jahr im Plus beenden, der irrt sich", meint Battipaglia. "Ich kann mir das beim besten Willen nicht mehr zusammenreimen."

      Er wird wohl Recht behalten. Immerhin müssen in absehbarer Zeit 600 Milliarden Dollar, die im amerikanischen Subprime-Markt stecken, refinanziert werden. In diesen Wirren stecken nicht nur Banken und Kreditgeber, sondern auch die Kreditnehmer - die Verbraucher. Und die treten jetzt schon kürzer, was nicht nur die teuren Ketten spüren, sondern mittlerweile schon die Discounter. Wenn Wal-Mart einmal den Ausblick senkt, was gerade passiert ist, dann geht es dem Konsumenten schon ganz schlecht. Gar nicht auszudenken, wenn 7 Millionen Amerikaner ihre Häuser verlieren, wie Jim Cramer von TheStreet.com befürchtet. Horrorszenarien? - Vielleicht. Aber, wie sagt doch Art "Freibier" Hogan: "Wenn es einen Tag gibt, an dem die Wall Street das Worst-Case-Scenario einpreist, dann ist das wohl heute."


      -------------------------------------------------------

      Nachtrag zu Gestern:

      es war kleiner Verfall in USA!!!
      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 08:01:53
      Beitrag Nr. 375 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.196.830 von Harry_Schotter am 17.08.07 02:02:1517. August 2007 7:33
      Höchste Wochenverluste
      10-Jahres-Rekord in Asien

      Die Talfahrt an den Börsen hat sich am Freitag in Asien fortgesetzt und wird den dortigen Märkten wohl die höchsten Wochenverluste seit annähernd einem Jahrzehnt bescheren. Allein der Leitindex Nikkei in Tokio lag zum Wochenschluss zeitweise weitere fünf Prozent im Minus. Der Yen stieg, Preise für Industrie-Metall fielen und die Kurse der Staatsanleihen zogen an. Grund ist nach Angaben von Händlern weiterhin die US-Hypothekenkrise. Es gebe Sorgen, dass die weltweiten Turbulenzen an den Märkten zu einem offenbar größeren Vertrauensverlust bei den Investoren führen. Daran habe auch die späte Aufholjagd an den US-Börsen vom Donnerstag nichts ändern können.

      Die größte Sorge für die asiatischen Märkte ist, ob man einem Wirtschaftsabschwung in den USA folgen wird, der die Verbraucher-Nachfrage beeinträchtigen wird", sagte Lim Chang-gue, Fonds-Manager bei Samsung Investment Trust Management in Südkorea. "Wenn wir handfeste Zeichen dafür sehen, dass das passiert, dann bin ich in Sorge, dass weltweit an den Märkten Pessimismus eintreten wird."

      Der MCCI-Index für die Börsen in Asien-Pazifik mit Ausnahme von Japan gab am Freitag knapp 2,5 Prozent nach. Damit summierte sich sein Verlust in dieser Woche auf 10,6 Prozent - der größte Einbruch seit Januar 1998.

      An der Tokioter Börse fiel der Nikkei-Index der 225 führenden Werte im Verlauf bis auf 15.481 Punkte. Kurz vor Handelsschluss notierte er mit 15.619 Punkten noch 3,3 Prozent im Minus. Der breiter gefasste Topix-Index gab 3,4 Prozent auf 1515 Zähler nach. Ein Anstieg des Yen belastete vor allem Exportwerte. So verloren Aktien von export-abhängigen Firmen wie Canon 6,6 Prozent, Toyota sechs Prozent und Sony 4,6 Prozent. Großbanken wie Mizuho Financial und Mitsubishi UFJ notierten dank positiver Vorgaben des US-Bankensektors lange im Plus, gaben im Handelsverlauf jedoch nach und drehten zum Teil ins Minus.

      Die US-Börsen hatten nach einem turbulenten Handel am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,12 Prozent im Minus bei 12.845 Punkten, hatte jedoch in der letzten Handelsstunde kräftig an Boden gewonnen.

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      Avatar
      schrieb am 17.08.07 02:02:15
      Beitrag Nr. 374 ()
      MERRILL LYNCH

      Krise erreicht Unternehmensanleihen

      Die durch bonitätsschwache Hypothekendarlehen ausgelöste Krise am US-Kreditmarkt weitet sich aus. Nach Einschätzung von Merrill Lynch ist inzwischen auch der Markt für kurzfristige Unternehmensanleihen betroffen: Die sogenannten Commercial Papers gehören zum Blutkreislauf, der die US-Wirtschaft am Leben hält.

      New York - Die Probleme sind mittlerweile so weit verbreitet, dass sie auf dem Markt für sogenannte Commercial Papers (CP), also Inhaberpapiere ohne standardisierte Laufzeiten, zu ersten Störungen führen. Der CP-Markt stellt einen erheblichen Anteil jener kurzfristigen Finanzmittel bereit, die Amerikas Unternehmen und Wirtschaft am Laufen hält.

      In einer Mitteilung an seine Kunden schrieb am Mittwoch David Rosenberg, Volkswirt für Nordamerika bei Merrill Lynch: "Die Turbulenzen in Subprime-Hypotheken haben sich auf den Markt für Commercial Papers ausgebreitet - ein 2,2-Billionen-Dollar-Markt allein in den USA, der die Liquiditätsreserve und damit das Blut für den unternehmerischen Sektor darstellt".

      Die Situation sei gravierender als ein weiteres Problem im Kreditzyklus. Rosenberg gilt als ausgewiesener Skeptiker, der bereits seit einiger Zeit vor den wirtschaftlichen Folgen über den Abschwung des Geschäfts mit Wohnimmobilien gewarnt hat.

      Preisgünstige Form der Refinanzierung

      Der Markt für kurzfristige Anleihen erlaubt es kreditwürdigen Unternehmen, sich in effizienter Weise kurzzeitig mit Liquidität zu versorgen. Die Emission von Inhaber- oder Teilschuldverschreibungen ist leichter zu handhaben als andere Anleiheformen. Verglichen mit Bankkrediten können sie auch eine preisgünstigere Form der Refinanzierung sein.

      Deshalb ist der Markt für Commercial Papers mittlerweile zu einem der wichtigsten Kreditmärkte in den USA geworden.

      In den vergangenen Tagen mehrten sich die Zeichen für Probleme auf diesem entscheidenden Markt. So erklärte die kanadische Gesellschaft Coventree, sie sei nicht in der Lage, neue Schuldtitel am Markt zu platzieren, um 950 Millionen Dollar an zum Teil sogar fälligen Kurzfristanleihen zu refinanzieren. Die Aktie des Unternehmens, das für rund 16 Milliarden Dollar forderungsbesicherte Wertpapiere im Portfolio hat, verlor am Dienstag 70 Prozent ihres Werts. :eek:

      Nach Darstellung von Merrill-Lynch-Volkswirt Rosenberg ist mehr als die Hälfte des Markts für kurzfristige Geldmarktpapiere mit Immobilienhypotheken, Kreditkartenforderungen, Autokrediten und anderen Bonds besichert. "Mittlerweile haben die Ratingagenturen davor gewarnt, dass sie möglicherweise die Bonität einiger Emittenten von Commercial Papers herabstufen werden", schrieb Rosenberg seinen Kunden.

      KKR Financial im freien Fall

      Unternehmen, die besonders von Hypotheken abhängen, könnten von den Marktproblemen am härtesten getroffen werden. So erklärte am Mittwoch KKR Financial, ein Spezialfinanzierer, der zum Beteiligungskonzern Kohlberg Kravis Roberts & Co. gehört, er werde möglicherweise rund 200 Millionen Dollar Verlust mit fremdfinanzierten Investments in hypothekenbesicherte Wertpapiere (Mortgage-backed Securities) verbuchen. Man führe jetzt Gespräche mit Investoren über alternative Lösungen bei der Refinanzierung. Die Aktie von KKR Financial fiel daraufhin am Mittwoch um 31 Prozent.

      Vertrauen an den Märkten schwindet

      Auch der Hypothekenfinanzierer Thornburg vermeldete Probleme bei der eigenen Refinanzierung. Daraufhin brach der Aktienkurs noch am Dienstag um 47 Prozent ein. Thornburg Mortgage mit Sitz in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico hat sich auf die Nische der großvolumigen Hypothekenkredite mit flexiblem Zins spezialisiert.

      Unter derartigen Nachrichten leiden auch andere Hypothekenfinanzierer. Countrywide Financial - das Unternehmen sieht sich als größter unabhängiger Hypothekenfinanzierer für private Hausbauer in den USA - wurde am Mittwoch mit einem Abschlag von 13 Prozent gehandelt.

      Derzeit erodiere Vertrauen an den Aktienmärkten, sagte Merrill-Lynch-Analyst Kenneth Bruce. Unternehmen seien dadurch nicht mehr in der Lage, ihre kurzfristige Refinanzierung zu verlängern. Unternehmen wie Countrywide seien gezwungen, mehr eigenes Kapital zu binden - andere Hypothekenfinanzierer gerieten gegenüber ihren Gläubigern gar in Zahlungsverzug.

      Alistair Barr, Dow Jones Newswires

      Quelle: www.manager-magazin.de



      ----


      Nebenbei, der Dow Jones Industrial wird sich wohl in den nächsten tagen charttechnisch ein wenig erholen, die Chartindikatoren zumindest lassen dieses vermuten.




      ---
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 00:23:32
      Beitrag Nr. 373 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.196.557 von Algol am 17.08.07 00:19:01Langsam wird es beunruhigend, plötzlich ist in dem Link der Text weg, Moody´s hatte in einem Nebensatz einen Banken-Crash angedeutet... :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 00:19:01
      Beitrag Nr. 372 ()
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 00:12:37
      Beitrag Nr. 371 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.190.726 von Fraud123 am 16.08.07 19:17:55@Fraud123

      ".....bin halt ein alter Hase..."

      Soso, ein alter Hase bist du also.....(Grins) :rolleyes:

      Na, du bist doch "erst" seit dem 28.07.2003 hier bei W-O, ich dagegen unter einem anderen Nick schon seit 1999 bzw. seit 2000. Ich habe den ganzen, schönen Crash seit dem High zur Jahrtausendwende bis zum Jahr 2003 bewusst miterlebt, und ich kann dir sagen, da kommt wohl noch was ganz heftiges auf uns zu. Zudem ist das ein Börsenboard und viele User hier sind daher investiert, -und wenn man "investiert" ist, so ist man das allermeist in einzelne Aktien oder Fonds/Longzertifikate und nicht gerade in Put-Scheinen. Daher hat der Durstige und auch Andere natürlich logischerweise ob der jüngsten Entwicklung den Arsch voller Angst. Ihre Reaktionen sind daher verständlich. Ich bin seit den 04.05.2007 nicht mehr investiert, was man daran erkennen kann, dass ich am 04.05.2007 hier ein Threat aufgemacht hatte: " Der 04.05.2007 war beim DAX der sonnigste Tag des Jahres"

      Dazu hat mich keine Telekinese verleitet, sondern schlicht und einfach diese beiden Charts/Graphiken, die die weltbesten Investitions-Indikatoren eines deutschen Anlegers sind-




      -denn der wahre Grund für die aktuellen Abwärts-Bewegungen bei den internationalen Börsen sind nicht die Probleme bei den Surprime-Hypotheken US-amerikanischer Häuslebauer, sondern die Tatsache, dass die Profis unter den Bankern seit ca. einem halben Jahr ahnen, dass die weltweite Wirtschaft sich vorraussichtlich abschwächen wird! Und WEIL die weltweite Ökonomie sich mutmaßlich abkühlen wird, wittern die Insider natürlich Ungemach, da bei einer Rezession die Werte der US-Immobilien nicht mehr steigen und ihre die Hypothekenschuldner aufgrund vielfältigster Gründe dann ggf. nicht mehr ihre Verbindlichkeiten bedienen könnten. Würden sie stattdessen der Überzeugung sein, dass der Wirtschaftsboom noch für weitere Jahre anhalten könnte, so würde der Markt ganz anders reagieren, als er es aktuell tut.


      ---
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 23:15:11
      Beitrag Nr. 370 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.195.222 von geldverschwendung am 16.08.07 22:34:4716. August 2007 22:40
      Bankaktien steigen
      US-Börsen unheitlich

      Nach einem turbulenten Handel haben die US-Börsen uneinheitlich geschlossen. Zwar drückten Befürchtungen über die Kreditkrise und negativ aufgenommene Konjunkturdaten die Stimmung. Allerdings erholten sich die zuletzt schwer gebeutelten Aktien von Banken wieder und verhalfen so den Indizes in den letzten Handelsminuten zu Kursgewinnen.

      Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss um 0,12 Prozent im Minus bei 12.845 Punkten. Im Handelsverlauf hatte er sich zwischen 12.885 und 12.517 Zählern bewegt. Zeitweise notierte er um mehr als zehn Prozent unter seinem Rekordhoch vom Juli. Experten sprechen damit von einer Korrektur. Von einem Bärenmarkt, also einem anhaltenden Abschwung, wird ab einem Verlust von 20 Prozent gesprochen. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,32 Prozent auf 1411 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq notierte um 0,32 Prozent tiefer bei 2451 Stellen.

      "Wir haben eine ausgewachsene Panik und Angst", sagte UBS-Stratege David Bianco. Die Anleger fingen nun an, sich auf einen Dominoeffekt der Kreditkrise und eine Rezession der US-Wirtschaft einzustellen. Auch andere Börsen hatten zuvor herbe Verluste verzeichnet. Der Dax fiel um mehr als 2,3 Prozent - nach Einschätzung von Händlern aus Angst vor weiteren Pleiten wegen der US-Hypothekenkrise.

      In den USA war die Zahl der Wohnbaubeginne im Juli auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Die Kennziffer fiel um 6,1 Prozent. Auch die Zahl der Baugenehmigungen, ein Barometer für den zukünftigen Häuserbau, sank im Juli, und zwar um 2,8 Prozent. Es war der tiefste Stand seit elf Jahren. Beide Indikatoren fielen damit schwächer aus als erwartet. Auch der Geschäftsklima-Index der Fed von Philadelphia ging weitaus stärker zurück als von Experten vorhergesagt.

      Allerdings deckten sich die Investoren mit den Finanzwerten ein, die zuletzt besonders stark gefallen waren. Die Aktien von Lehman Brothers gewannen 6,17 Prozent auf 54,75 Dollar, die Citigroup-Titel notierten um 4,25 Prozent höher bei 47,55 Dollar, die Papiere der Investmentbank Goldman Sachs stiegen um 3,0 Prozent auf 169,85 Dollar und die Anteilsscheine von Merrill Lynch legten 3,18 Prozent auf 71,13 Dollar zu.

      Hiobsbotschaften kamen dagegen erneut von der Hypothekenbank Countrywide. Das Institut kündigte an, zur Verbesserung der Liquiditätslage eine Kreditlinie über 11,5 Milliarden Dollar komplett in Anspruch zu nehmen. Dem kalifornischen Hypothekenunternehmen drohen drastisch höhere Kosten für die Kreditaufnahme an den Finanzmärkten. Das Papier brach zeitweise um knapp 20 Prozent ein und notierte zuletzt um 10,99 Prozent im Minus bei 18,95 Dollar - das ist der sechste Tag in Folge mit Verlusten. "Wir werden noch sehen, dass Firmen, die sich Geld leihen müssen, vor einer Herausforderung stehen", sagte Analyst Owen Fitzpatrick von Deutsche Bank Private Wealth Management in New York. Am Mittwoch hatte die Countrywide-Aktie die höchsten Tagesverluste seit dem Börsencrash 1987 verzeichnet. Auslöser war eine Warnung des Analysten Kenneth Bruce von Merrill Lynch vor einem möglichen Countrywide-Bankrott.

      Auch die Aktien von Industriekonzernen, die bei einer Rezession besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden, wurden verkauft. Die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar verloren 2,6 Prozent auf 73,00 Dollar, die Boeing-Titel gaben 2,9 Prozent auf 92,74 Dollar nach.

      An der New York Stock Exchange wechselten etwa 2,99 Milliarden Aktien den Besitzer. 1306 Werte legten zu, 2106 gaben nach und 57 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 3,3 Milliarden Aktien 1372 im Plus, 1711 im Minus und 91 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 19/32 auf 100-24/32. Sie rentierten mit 4,653 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 36/32 auf 100-22/32 und hatten eine Rendite von 4,955 Prozent.
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      Stehen die Weltbörsen vor einem Crash ???