Kunstprodukt SMAX - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 08.04.01 12:00:20 von
neuester Beitrag 09.04.01 01:20:10 von
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Hallo!
Der SMAX ist ein Kunstprodukt, und darunter scheint dieser auch zu leiden. Der SMAX ist alles andere als homogen, die hier notiereten Werte hatte recht unterschiedliche Absichten.
Die einen wollten die Attraktivität ihrer Aktie dadurch erhöhen, dass sie mit dem SMAX etwas mehr im Rampenlicht stehen, dies gelang diesen jedoch nur bedingt. Andere Firmen wählten den SMAX weil sie den hohen Anforderungen des Neuen Marktes nicht gewachsen waren. In letzter Zeit sind zudem Firmen anstatt an den Neuen Markt an den SMAX gegangen, da sie beispielsweise die dort anzutreffende Volatilität nicht wünschten. Andere Firmen sind aus dem MDAX in den SMAX gerutscht, während eine kleine Gruppe den SMAX als Sprungbrett in den MDAX ansieht.
Den typischen SMAX Wert gibt es nicht, ganz im Gegenteil zum Neuen Markt. Der größte Fehler war in meinen Augen der Start des SMAX, denn um möglichst viel Masse zu haben hat die Börse einfach soviele Werte wie möglich zum Start aufgenommen. Ein langsames Wachstum wie beim Neuen Markt wäre sinnvoller gewesen, denn so hätte sich eine eigene Struktur herausbilden können. Mehrere Makel des SMAX haben dazu geführt, dass sich erste Firmen wieder verabschieden, während andere wiederum gehen mussten, da sie die Regularien nicht erfüllen konnten.
Viele setzten den SMAX mit "Nebenwerte" geleich. Doch was sind Nebenwerte? Eigentlich sind auch die meisten Werte des Neuen Marktes Nebenwerte, und die Definition, dass Nebenwerte substanzstarke und niedrig bewertete Firmen sind, trifft auch per se nicht beim SMAX zu. Es gibt diese Firmen sicherlich verstärkt im SMAX, aber nicht ausschließlich.
Doch wie geht es weiter beim SMAX? Wirklich interessant könnte der SMAX werden, wenn sich hier verstärkt Fonds engagieren. Dafür weisen jedoch die meisten Werte einen zu klein dimensionierten Free-Float auf. Unter diesem Gesichtspunkt war es sicherlich richtig möglichst viele Firmen zum Start im SMAX zu haben, denn so hatte man Masse. Genützt hatte es jedoch nichts, da damals das Augenmarkt für kleine Firmen auf den Neuen Markt gerichtet war, auch war, wie schon gesagt, die Struktur unklar. Einfach nur in einen Fonds "SMAX" ohne klare Ausrichtung kaufen, dass war und ist uninteressant, im Gegensatz zum (ehemaligen?) "Markenprodukt" Neuer Markt.
Könnte der SMAX wegen der dort (angeblich?) anzutreffenden Substanz in einem auszumachenden Substanz Trend verstärkte Aufmerksamkeit geniessen, so wäre es an der Börse die dortigen Regularien zu verschärfen, so dass ein wirkliches Premium Segment geschaffen werden könnte. Ergebnis könnte eine kleine, aber feine Ansammlung von wirklich interessanten "Perlen" sein.
Dem entgegengesetzt steht die Tatsache, dass grade viele "Substanzgesellschaften" solche Regularien als störend empfinden und nicht unbedingt auf eine verstärkte Kapitalmarktattraktivität aus sind. Im schlimmsten Fall könnte der SMAX ein Sammelbecken zweit- oder gar drittklassiger Firmen werden.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
Der SMAX ist ein Kunstprodukt, und darunter scheint dieser auch zu leiden. Der SMAX ist alles andere als homogen, die hier notiereten Werte hatte recht unterschiedliche Absichten.
Die einen wollten die Attraktivität ihrer Aktie dadurch erhöhen, dass sie mit dem SMAX etwas mehr im Rampenlicht stehen, dies gelang diesen jedoch nur bedingt. Andere Firmen wählten den SMAX weil sie den hohen Anforderungen des Neuen Marktes nicht gewachsen waren. In letzter Zeit sind zudem Firmen anstatt an den Neuen Markt an den SMAX gegangen, da sie beispielsweise die dort anzutreffende Volatilität nicht wünschten. Andere Firmen sind aus dem MDAX in den SMAX gerutscht, während eine kleine Gruppe den SMAX als Sprungbrett in den MDAX ansieht.
Den typischen SMAX Wert gibt es nicht, ganz im Gegenteil zum Neuen Markt. Der größte Fehler war in meinen Augen der Start des SMAX, denn um möglichst viel Masse zu haben hat die Börse einfach soviele Werte wie möglich zum Start aufgenommen. Ein langsames Wachstum wie beim Neuen Markt wäre sinnvoller gewesen, denn so hätte sich eine eigene Struktur herausbilden können. Mehrere Makel des SMAX haben dazu geführt, dass sich erste Firmen wieder verabschieden, während andere wiederum gehen mussten, da sie die Regularien nicht erfüllen konnten.
Viele setzten den SMAX mit "Nebenwerte" geleich. Doch was sind Nebenwerte? Eigentlich sind auch die meisten Werte des Neuen Marktes Nebenwerte, und die Definition, dass Nebenwerte substanzstarke und niedrig bewertete Firmen sind, trifft auch per se nicht beim SMAX zu. Es gibt diese Firmen sicherlich verstärkt im SMAX, aber nicht ausschließlich.
Doch wie geht es weiter beim SMAX? Wirklich interessant könnte der SMAX werden, wenn sich hier verstärkt Fonds engagieren. Dafür weisen jedoch die meisten Werte einen zu klein dimensionierten Free-Float auf. Unter diesem Gesichtspunkt war es sicherlich richtig möglichst viele Firmen zum Start im SMAX zu haben, denn so hatte man Masse. Genützt hatte es jedoch nichts, da damals das Augenmarkt für kleine Firmen auf den Neuen Markt gerichtet war, auch war, wie schon gesagt, die Struktur unklar. Einfach nur in einen Fonds "SMAX" ohne klare Ausrichtung kaufen, dass war und ist uninteressant, im Gegensatz zum (ehemaligen?) "Markenprodukt" Neuer Markt.
Könnte der SMAX wegen der dort (angeblich?) anzutreffenden Substanz in einem auszumachenden Substanz Trend verstärkte Aufmerksamkeit geniessen, so wäre es an der Börse die dortigen Regularien zu verschärfen, so dass ein wirkliches Premium Segment geschaffen werden könnte. Ergebnis könnte eine kleine, aber feine Ansammlung von wirklich interessanten "Perlen" sein.
Dem entgegengesetzt steht die Tatsache, dass grade viele "Substanzgesellschaften" solche Regularien als störend empfinden und nicht unbedingt auf eine verstärkte Kapitalmarktattraktivität aus sind. Im schlimmsten Fall könnte der SMAX ein Sammelbecken zweit- oder gar drittklassiger Firmen werden.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
philippsteinhauer@yahoo.de
SMAX ist für mich gleichbedeutend mit "überdurchschnittlich gute Finanzberichterstattung" - nicht mehr und nicht weniger. Bei einem SMAX-Unternehmen weiß ich, dass ich jedes Quartal einen Zwischenbericht erhalte, der gewissen Mindestanforderungen genügt und z.B. eine Kapitalflussrechnung enthält.
Bei Nebenwerten, die weder am Neuen Markt noch am SMAX notieren, muss man oft einen Riskoabschlag wegen Intransparenz vornehmen.
Ob Neuer Markt oder SMAX ist relativ egal. Die Aufnahmekriterien sind ähnlich, und die Bewertungen werden sich angleichen. SMAX-Unternehmen mit viel "Phantasie" wurden bisher schon ähnlich bewertet wie am Neuen Markt (z.B. OAR, Condomi, Wedeco), und solide, "langweilige" Unternehmen am Neuen Markt verhalten sich wie typische SMAX-Werte (z.B. W.E.T., Pfeiffer Vacuum).
Nach dem ganzen Desaster um den Neuen Markt und um die "schwarze Liste" von letzter Woche wäre es eigentlich wünschenswert, wenn unabhängig von der Deutschen Börse AG eine Qualitätssegment mit strengeren und konsequenter überwachten Aufnahmekriterien geschaffen würde. Machbar?
Bei Nebenwerten, die weder am Neuen Markt noch am SMAX notieren, muss man oft einen Riskoabschlag wegen Intransparenz vornehmen.
Ob Neuer Markt oder SMAX ist relativ egal. Die Aufnahmekriterien sind ähnlich, und die Bewertungen werden sich angleichen. SMAX-Unternehmen mit viel "Phantasie" wurden bisher schon ähnlich bewertet wie am Neuen Markt (z.B. OAR, Condomi, Wedeco), und solide, "langweilige" Unternehmen am Neuen Markt verhalten sich wie typische SMAX-Werte (z.B. W.E.T., Pfeiffer Vacuum).
Nach dem ganzen Desaster um den Neuen Markt und um die "schwarze Liste" von letzter Woche wäre es eigentlich wünschenswert, wenn unabhängig von der Deutschen Börse AG eine Qualitätssegment mit strengeren und konsequenter überwachten Aufnahmekriterien geschaffen würde. Machbar?
Mandrella, dies ist eine spannende Überlegung. Ziel müsste es sein, dass wirklich so etwas wie ein Segment entsteht. Kein neuer Index, denn davon haben wir genug.
Doch wer könnte diesen schaffen? Dafür müsste man einen wirklich breiten Interessenverband aus Anlegern (Fondsgesellschaften, Anlegerschützern, etc.), Banken, Maklern, Medien, etc. bilden. Alle müssten an einem Strang ziehen, denn nur so würden sich auch Unternehmen dort "listen" lassen. Schließlich müssten sie ja noch die Börsenregeln beachten.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
phiippsteinhauer@yahoo.de
Doch wer könnte diesen schaffen? Dafür müsste man einen wirklich breiten Interessenverband aus Anlegern (Fondsgesellschaften, Anlegerschützern, etc.), Banken, Maklern, Medien, etc. bilden. Alle müssten an einem Strang ziehen, denn nur so würden sich auch Unternehmen dort "listen" lassen. Schließlich müssten sie ja noch die Börsenregeln beachten.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
phiippsteinhauer@yahoo.de
Das ändert aber an der Problematik nichts. Es kann schließlich nicht garantiert werde, daß Unternehmen, die in dieses Segment aufgenommen werden, nicht auch in der Zukunft gegen die Regeln verstoßen. Was macht man dann mit denen? Rausschmeißen? O.K. Das gibt es aber im NM auch schon, denn Sero war nach meinem Wissen ein NM-Unternehmen, welches das Listing im NM verloren hat. Was hätten wir also hier neues?
Gegen die Überbewertung einzelner Aktien kann man durch die Schaffung von Segmenten ebenfalls nichts machen, denn sollte man ein Unternehmen dafür verantwortlich machen, daß die Anleger sämtliche Bewertungskriterien außer Kraft setzen? Wohl kaum.
Ich tendiere daher zur Meinung von Herrn Mandrella, daß man die Anforderungen des Segmentes an die darin gelisteten Unternehmen als Maßstab nehmen sollte. Hier sollte man aber strengere Kriterien an die Erfüllung durch dieselben stellen. Dafür benötigt man aber kein neues Segment.
Weiterhin sollte man bei manchen Unternehmen einmal darüber nachdenken, ob eine quartalsweise Berichterstattung tatsächlich immer die Aussagekraft hat und bei der Interpretation nicht manchmal eher für Verwirrung sorgt als für aussagekräftige Ergebnisse. Nach meiner Meinung müßte dies aber im Einzelfall entschieden werden (was jedes Unternehmen dann mit Sicherheit auch tun wird).
Grüße
Peer Share
www.share-infos.de
Gegen die Überbewertung einzelner Aktien kann man durch die Schaffung von Segmenten ebenfalls nichts machen, denn sollte man ein Unternehmen dafür verantwortlich machen, daß die Anleger sämtliche Bewertungskriterien außer Kraft setzen? Wohl kaum.
Ich tendiere daher zur Meinung von Herrn Mandrella, daß man die Anforderungen des Segmentes an die darin gelisteten Unternehmen als Maßstab nehmen sollte. Hier sollte man aber strengere Kriterien an die Erfüllung durch dieselben stellen. Dafür benötigt man aber kein neues Segment.
Weiterhin sollte man bei manchen Unternehmen einmal darüber nachdenken, ob eine quartalsweise Berichterstattung tatsächlich immer die Aussagekraft hat und bei der Interpretation nicht manchmal eher für Verwirrung sorgt als für aussagekräftige Ergebnisse. Nach meiner Meinung müßte dies aber im Einzelfall entschieden werden (was jedes Unternehmen dann mit Sicherheit auch tun wird).
Grüße
Peer Share
www.share-infos.de
Herr Schäfers, das Problem bei den von der Deutschen Börse AG betriebenen Märkten ist, dass hier ein Interessenskonflikt besteht, der die konsequente Durchsetzung der Regeln verhindert. Die Deutsche Börse AG verdient ihr Geld mit Börsenumsätzen. Sie ist daher daran interessiert, möglichst viele Unternehmen am Neuen Markt oder SMAX zu listen. Daher werden Regelverstöße nur in den seltensten Fällen mit einem Rausschmiss geahndet.
Man bräuchte ein Qualitäts-Handelssegment, bei dem dieser Interessenskonflikt nicht besteht. Machbar?
Man bräuchte ein Qualitäts-Handelssegment, bei dem dieser Interessenskonflikt nicht besteht. Machbar?
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