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    Wenn man von der Muttersprache keinen Nutzen mehr hat - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.03.06 16:27:52 von
    neuester Beitrag 26.06.06 17:49:38 von
    Beiträge: 7
    ID: 1.044.903
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      schrieb am 04.03.06 16:27:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quellenhinweis: FAZ, Samstag, 4.März 2006, Nr. 54 Seite 19


      Molie`re behauptet sich gegen Shakespeare

      Französisches Gericht verurteilt Gerneral Electric wegen Kommunikation in Englich / Französisch aber auf dem Rückzug

      chs.PARIS, 3. März. General Electric mag mit einem Börsenwert von rund 350 Milliarden Dollar der zweitgrößte Konzern der Erde sein, in mehr als hundert Ländern arbeiten und viele Preise als höchst respektiertes Unternehmen der Welt erhalten haben - gegen die Sprache Molières aber kommt der Multi nicht an.

      Ein Berufungsgericht in Versailles hat in dieser Woche einen Schuldspruch aufrechterhalten, nach dem die französische Tochtergesellschaft GE Medical Systems (Gems) mit ihren Beschäftigten zuviel in Englisch kommuniziert. Das Unternehmen muß nun an den Betriebsrat eine Geldstrafe von 580 000 Euro zahlen. Und ihm drohen weitere Bußen von 20 000 Euro je internem Unternehmensdokument, das in den kommenden drei Monatn nicht in Französisch übersetzt wird.

      Die Gewerkschaften jubeln, Gems dagegen zeit sich enttäuscht, denn das Unternehmen will sich nach eigenen Angaben nur an die auch in Frankreich zunehmend verbreiteten Gepflogenheiten internationaler Konzerne gehaltn haben. Bei dem Medizintechnik-Unternehmen nahe Versailles arbeiten 2000 Personen aus 45 Nationen. "Dieses Urteil könnte Auswirkungen auf andere Unternehmen haben,die in Frankreich und auf den internationalen Märkten arbeiten", teilte Gems mit.
      Die Verurteilung des Unternehmens geht auf das Gesetz Toubon aus dem Jahre 1994 zurück, benannt nach dem damaligen französischen Kulturminister. Es schreibt Unternehmen in Frankeich die Benutzung der französischen Sprache vor. Nur in welchem Ausmaß dies geschehen soll, hat bisher kein Gericht präzisiert. Die drei Gewerkschaften CGT, CFDT und FO hatten schon in erster Instanz beklagt, daß Dokumente und Computerprogramme, die Ausbildung, Sicherheit und Hygiene betreffen, nur in Englisch verfaßt waren."Sogar die französische Unternehmensführung richtete ihre Botschaften auf Englisch an uns,. und auch die Software für meine Urlaubsmeldung war auf Englisch. Dies brachte das Faß zu Überlaufen", berichtete eine Sprecherin der CFDT. "Mitarbeiter, die kein oder kaum Englisch sprachen, wurden regelrecht isoliert".

      Gems streitet ab, Ausbildungs-, Sicherheits- oder Hygieneanweisungen auf Englisch gegeben zu haben. Das sei Propaganda der Gewerkschaften. Doch das Unternehmen räumt ein, daß technische Dokumente von Produkten nur auf Englisch verfügbar sind. Das Berufungsgericht von Versailles verlangt nur auch deren Übersetzung, wenn "sie in Frankreich hergestellte Produkte betreffen". Denn nur so sei gewährleitet, daß die Mitarbeiter ihre Arbeit richtig ausüben könnten.

      Bei Einstellungen verlangt Gems heute zwar häufig die Beherrschung der englischen Sprache, doch nach Gewerkshaftsangaben stammten noch 40 Prozent der Belegschaft aus der Übernahme einer Gesellschaft des französischen Herstellers Thomson in den achtziger Jahren. Molière oder Shakespeare? Immer mehr französische Onzerne entscheiden sich für die Sprache des englischen Dichters.
      Nach einer Studie der Pariser Industrie- un Handelskammer benutzen 9 Prozent der Unternehmen im Großraum der Hauptstadt ausschließlich Englisch. In einemn Viertel der Firmen verde es gleichberechtigt neben Französisch angewendet, nicht immer gesprochen, aber häufig in E-Mails geschrieben. Die französischen Konzerne mit internationaler Beteiligung gehen dabei voran: Bei der fusionierten Fluggesellschaft Air France-KLM wird daran erinnert, daß Englisch die Sprache der Luftfahrt sei. Das gleiche gilt für Airbus, wo neben Frankreicht auch Deutschland und Spanien beteiligt sind. Bei Renault-Nissan müpssen die Angestellten seit fünf Jahren bei einem Englisch-Test ein bestimmtes Niveau erreichen. Die Acadèmie francaise, offizieller Hüter der französischen Sprache, hat in der Wirtschaft also einen immer schwereren Stand.



      Zunächst sollten wir mal wieder über den französischen Nachbar herzhaft lachen.
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


      Ob eine einzelne Sprache ausstirbt oder nicht ist zumindest für Wirtschaft und forschender Wissenschaft bedeutungslos. Die Publikationen internationalisiert forschender Wissenschaf wird heutzutage in englicher Sprache abgefaßt.
      Die Wissenschaft lehrt uns, dass Sprache Identiät ist. Jede Sprache hat ihr eigenes Territorium. Jede Sprache hat ihre eigene Kulturentwicklung. Es gab die französische Literatur die französische Wissenschaft. Länder mit einem ausgeprägten Nationalbewusstsein ,zu nennen wären hier zum Beispiel, Frankreich, Türkei werden mit der globalisierden Welt auch ihre persönlichen Probleme bekommen. Ich rechne damit, dass künftig zunehmend nationalkonservative Kräfte die Regierungsgeschäfte in diesen Ländern übernehmen werden.
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      schrieb am 05.03.06 14:20:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Also ich würde erst mal über solche Leute lachen, die innerbetriebliche Dokumentationen mit Literatur verwechseln und sich darob auch noch zu globalpolitischen Spekulationen aufschwingen.
      Avatar
      schrieb am 05.03.06 18:41:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      # 2

      Es ist nicht jedem sein Ding zu verstehen was hinter den Wörtern die Kultur ausmacht.
      Avatar
      schrieb am 06.03.06 09:07:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Sorry, ich wußte nicht, daß Du schriftliche Hygieneanweisungen, um die es im eingangs geposteten Artikel ging, bereits für Kultur hältst.
      Avatar
      schrieb am 06.03.06 12:59:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      Weiß Du, antonazubi, Muttersprachler sind der Auffassung, das bereits engliche Hygieneanweisungen dafür verantwortlich sind, dass das Bretonische im Westen Frankreichs zur bedrohten Kultur gehört.

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      schrieb am 13.04.06 21:31:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Quellenhinweis:http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5430352…



      Europäische Union

      Lammert: Deutsche Sprache, gute Sprache
      Keine Sprache wird in der EU von mehr Menschen gesprochen als Deutsch. In der EU-Bürokratie setzt man dennoch vor allem auf Englisch als Amtssprache. Dagegen hat Bundestagspräsident Lammert nun offiziell protestiert. Gerät die deutsche Sprache ins Hintertreffen?


      Über 90 Millionen Menschen in der Europäischen Union haben Deutsch als Muttersprache. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) ist sich sicher, dass "die deutsche Sprache von mehr Menschen gesprochen wird als jede andere Sprache in der Europäischen Union". Mit eben diesem Satz beginnt ein Protestschreiben, das Lammert jüngst an den Europäischen Kommissionspräsidenten Barroso gesandt hat und das tagesschau.de vorliegt.

      Immer mehr EU-Dokumente nur auf EnglischUm die deutsche Sprache scheint es nach Ansicht vieler deutscher Politiker in Brüssel nicht sonderlich gut zu stehen. Immer mehr EU-Dokumente würden nicht mehr vollständig ins Deutsche übersetzt, beklagt Lammert in seinem Schreiben. Auslöser für die Protestnote war die Ankündigung der EU, die für Mitte Mai angekündigten Berichte über die Fortschritte von Rumänien und Bulgarien auf ihrem Weg in die EU lediglich auf Englisch veröffentlichen zu wollen.

      Und das, wo doch Deutsch neben Französisch und Englisch halboffiziell als gleichberechtigte Arbeitssprache in der EU gilt. Derzeit hat die EU 20 Amtssprachen. Im kommenden Jahr soll als 21. Irisch dazukommen. Richtlinien und andere offizielle Texte werden in sämtlichen Amtssprachen erstellt, denn sie schaffen verbindliches Recht auch für nationale Parlamente.

      Alle anderen Texte werden in der Regel auf Deutsch, Englisch und Französisch vorgelegt. Doch immer mehr Dokumente gibt es nur noch in Englisch. So gehe das nicht weiter, befindet nun Lammert und bittet Barroso "mit Nachdruck", künftig Sorge zu tragen, "den gleichberechtigten Gebrauch der deutschen Sprache in der Europäischen Union und die vollständige Übersetzung wichtiger EU-Dokumente in die deutsche Sprache zu gewährleisten".

      Seltene Einigkeit im Bundestag

      Lammert kann bei seinem Vorstoß auf breite Unterstützung hierzulande setzen. So oft kommt es nicht vor, dass sich alle Fraktionen im Deutschen Bundestag einig sind. Wenn es um die deutsche Sprache geht, kann das aber durchaus passieren. So beschloss das Parlament am 4. April 2004 einstimmig einen Antrag aller Fraktionen mit der Forderung an die Bundesregierung "Deutsch als Arbeitssprache auf europäischer Ebene zu festigen".

      Lammert droht mit BoykottDoch viel scheint sich seitdem nicht bewegt zu haben. Das Ansinnen der Deutschen ging wohl irgendwo in Brüssel verloren, der Trend zum Englischen setzte sich weiter fort. Vor kurzem schlug der Ältestenrat des Bundestags intern Alarm und rief Lammert auf den Plan. "Der Deutsche Bundestag hat die feste Absicht, Verträge und andere relevante europäische Dokumente nur dann zu behandeln, wenn sie und die zu ihrer Bewertung notwendigen Texte (…) in deutscher Sprache vorliegen", schreibt Lammert an die EU. Mit anderen Worten: Wenn Ihr uns nicht auf Deutsch informiert, werden wir nicht mehr reagieren. Die deutsche Politik droht Brüssel offen mit Boykott.

      Gesellschaft für Deutsche Sprache applaudiert
      Applaus bekommt der Bundestagspräsident vom Deutschen Kulturat und der Gesellschaft für Deutsche Sprache. Deren Geschäftsführerin Karin Eichhoff-Cyrus sagte gegenüber tagesschau.de, es sei zwar "sicherlich ganz praktisch", nur in einer Sprache kommunizieren zu wollen. Ein "babylonisches Sprachgewirr" in allen EU-Sprachen wolle niemand, das würde die Arbeitsfähigkeit der EU nahezu lahm legen.

      Doch schließlich lebe Europa von seiner Sprachenvielfalt, und Deutschland sei "nun mal der größte Sprachraum" innerhalb der EU. Gerade im Hinblick auf die Osterweiterung sei ein Verzicht deutscher Übersetzungen "schlicht falsch", denn schließlich sei die deutsche Sprache "tief verankert in Osteuropa". Deshalb müsse man sich darauf verständigen, alle relevanten Dokumente zumindest in den drei Arbeitssprachen vorzulegen.

      Cohn-Bendit: "Bewusstseinsstand von annodazumal"

      Über soviel Sprachpatriotismus kann der grüne EU-Parlamentarier Daniel Cohn-Bendit im Gespräch mit tagesschau.de nur den Kopf schütteln. "Europa hat viele Probleme, aber kein Sprachproblem", ist sich Cohn-Bendit sicher. Er bescheinigt Lammert "einen Bewusstseinsstand von annodazumal". Das Ganze sei eine "absolut absurde Debatte". Lammert solle "lieber mal einen Volkshochschulkurs über Europa belegen", als Probleme aufs Tapet zu heben, die keine seien.

      Und wenn die deutschen Parlamentarier keine Lust auf englische Texte hätten, so Cohn-Bendit, dann "sollen sie eben ein paar Übersetzer einstellen".

      Stand: 13.04.2006 17:24 Uhr
      Avatar
      schrieb am 26.06.06 17:49:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Quellenhinweis:http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/06/25/32892.html


      Lammert will Deutsch als Landessprache in Verfassung verankern
      entgegenkommen der EU-Kommission begrüßt






      AP 25.06.2006 12:06



      Norbert Lammert in Berlin am 26. Okt. 2005. Deutsch soll nach dem Willen von Bundestagspräsident Norbert Lammert als Landessprache in der Verfassung verankert werden. Wie am Sonntag, 25. Juni 2006, gemeldet wurde, sagte der CDU-Politiker, die Föderalismusreform sei der richtige Moment für diese Neuregelung. Er verwies auf Zustimmung in SPD und CSU und sagte, er halte ein Einvernehmen mit der Opposition für denkbar. Diese reagierte allerdings skeptisch bis offen ablehnend.

      Frankfurt/Main - Bundestagspräsident Norbert Lammert will Deutsch als Landessprache in der Verfassung verankern. Der CDU-Politiker sagte, die Föderalismusreform sei der richtige Moment für diese Neuregelung. «Deutschland ist unter allen deutschsprachigen Ländern das einzige, das die Sprache nicht in der Verfassung regelt obwohl es nach seiner Sprache benannt ist», kritisierte Lammert. Er begrüßte auch ein Entgegenkommen der EU bei der Behandlung des Deutschen.

      Konkret schlug er vor, die in der Föderalismusreform geplante Änderung von Artikel 22 des Grundgesetzes um den Punkt Sprache zu erweitern. Der Artikel, der bisher nur Schwarz-Rot-Gold als Farben der Bundesflagge festlegte, soll dem Reformentwurf zufolge den Zusatz erhalten, dass Berlin Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland sei. Lammert möchte zusätzlich noch die Festlegung aufnehmen: «Landessprache ist Deutsch.»

      Der Bundestagspräsident nannte die Gelegenheit für eine derartige Verfassungsänderung günstig. Auch der SPD-Vorsitzende Kurt Beck habe Sympathie für den Vorschlag geäußert. Und bei Gesprächen habe sich gezeigt, dass die Zustimmung aus den Reihen der CSU besonders ausgeprägt sei. «So gehe ich davon aus, dass es die üblichen föderalistischen Vorbehalte hier nicht geben wird», wird Lammert zitiert. Auch halte er ein Einvernehmen mit der Opposition für denkbar.

      Lammert begrüßte unterdessen in Berlin die Zusage der EU-Kommission, künftig alle Arbeitsdokumente komplett auch auf Deutsch zur Verfügung zu stellen. Deutsch sei in der EU die meistgesprochene Sprache und neben Englisch und Französisch gleichberechtigte Verkehrs- und Arbeitssprache: «Die deutsche Volksvertretung kann deshalb auch deutschsprachige Dokumente erwarten».

      Die Kommission setzt damit eine Initiative Lammerts vom März um. Anlass dazu war die Ankündigung, die im Mai fälligen Fortschrittsberichte über die EU-Beitrittskandidaten Bulgarien und Rumänien vollständig lediglich auf Englisch vorzulegen. Nur die Zusammenfassungen würden in alle EU-Amtssprachen übersetzt. Vom 1. September an will die EU nun alle Arbeitsunterlagen komplett neben Englisch und Französisch auch auf Deutsch vorlegen.

      (Quellen: Lammert zu Deutsch in die Verfassung in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung»)



      (AP)
















      Wenn wir das Anliegen von Herrn Lammert in der der deutschen Verfassung verankert haben läßt sich ein Rechtsanspruch leichter ableiten. Was machen wir nur mit dem amerikanischen Englisch, zukünftig?:D


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