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    AMBITION 20-12 - 500 Beiträge pro Seite (Seite 4)

    eröffnet am 17.06.07 02:49:37 von
    neuester Beitrag 19.06.15 01:27:15 von
    Beiträge: 3.109
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      Avatar
      schrieb am 31.01.08 11:34:20
      Beitrag Nr. 1.501 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.220.805 von AsiaCall am 30.01.08 22:45:26Da bist Du ja wieder!! :) Im Moment sind wir doch nicht long...

      Wie ist Deine Einschätzung zu Silber und Gold?

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 31.01.08 11:36:07
      Beitrag Nr. 1.502 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.221.586 von banagher am 31.01.08 00:46:23Ja, irgendwo und irgendwann müssen die wieder investieren!
      Das Geld will schliesslich Erträge!

      Jetzt warten WIR erst einmal die Bodenbildung ab... für das schöne upupup...!:look:
      Avatar
      schrieb am 31.01.08 14:36:07
      Beitrag Nr. 1.503 ()
      auf was wartet ihr?? 6400 ist für mich kein Thema die sehen wir locker nochmal. Nur von da sitzen und blöd kucken wird nix kommen. Short Short und nochmal Short. Bei 6000 sehen wir weiter.
      Avatar
      schrieb am 31.01.08 15:49:01
      Beitrag Nr. 1.504 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.226.611 von AsiaCall am 31.01.08 14:36:07Ich würde mich nicht unbedingt auf neue Tiefs festlegen. Allerdings geht meine Meinung wie bisher dahin, daß nicht im Februar und auch nicht im März oder April das "up up up" kommt. Wir werden vermutlich den Großteil des Jahres, vielleicht auch bis in 2009 hinein nur Auf und Ab haben. Den amerikanischen Problemen werden wir uns nicht ganz entziehen können und diese werden vermutlich erst in einigen Quartalen ausgestanden sein.
      Deshalb sehe ich ebenfalls kurz- bis mittelfristig fallende Kurse, durchsetzt mit freundlichen Tagen aber keinen sichtbaren Aufwärtstrend.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 00:17:36
      Beitrag Nr. 1.505 ()
      Ich hab einen an der Waffel; immer noch long.

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      Avatar
      schrieb am 01.02.08 00:51:45
      Beitrag Nr. 1.506 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.233.738 von webern am 01.02.08 00:17:36Gratuliere :eek: Und ich hab mich gestern Leider von einigen Spezialisten hier im Board beirren lassen auf Short umzusteigen und Nun hab ich den Salat :mad: :keks:
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 10:03:24
      Beitrag Nr. 1.507 ()
      Ein großes Rad

      Lieber Leser,

      Gerhard Mahler
      der Pulverdampf hat sich verzogen, die Zeitungen haben ausführlich berichtet und dennoch bleiben ein paar dicke Fragezeichen: Wie konnte so etwas passieren? Ein Börsenhändler der französischen Großbank Société Générale (SG) verzockt stattliche 4,9 Mrd. Euro, ohne dass es jemand gemerkt haben soll. Das ungläubige Staunen darüber war fast grenzenlos. Und fast hätte man meinen können, dass sie in so manchen Wirtschaftsredaktionen noch nie etwas vom mehr oder weniger riskanten Eigenhandel der Banken mit Wertpapieren gehört hätten. Ich möchte hier nicht den Schlaumeier geben: Es sei aber darauf hingewiesen, dass die überall unglaublich hohen Gewinne der Banken und die riesigen Bonuszahlungen für die Banker in den vergangenen fünf Jahren besonders vom ausgesprochen ertragreichen Geschäft mit Aktien und Derivaten herrührten. Nur sind die Spekulationen in dieser Zeit eben blendend aufgegangen und nicht in die Hose, wie jetzt bei den Franzosen. Bei mir hält sich die sonst allseits kundgetane Empörung und Verwunderung darüber ziemlich in Grenzen.

      Der Händler selbst hat sich dabei nach den bisherigen Erkenntnissen nicht selber bereichert, sondern er hat schlicht und ergreifend eine riesige Schieflage produziert, was bei Trendwechseln an der Börse keine Seltenheit, sondern eher die Regel ist. Die (schlechten) Handelsergebnisse der Banken für das erste Quartal 2008 werden das demnächst bestätigen. Nur sind diese Verluste dann eben offiziell „erzielt“ worden, und nicht unbemerkt. Dass das Kontrollsystem der Franzosen die zweifelsfrei stark anrüchigen Praktiken des Händlers nicht erfasst hat, kommt einem sicher merkwürdig vor. Aber wer das Börsengeschäft bei den Banken kennt, der weiß auch, wie man trickst und Kontrollen umgeht. Besonders wenn man vor seiner Händlertätigkeit in der Abteilung technische Abwicklung wie Kerviel beschäftigt war. Die Tricks des Jérome Kerviel waren auf dem Risikokontrolle-Radar jedenfalls nicht sichtbar. Einer der vielen zu dem Thema interviewten Experten hat gesagt, das jetzt aufgedeckte „Betrugssystem“ sei nur die Spitze eines Eisbergs. Also es wird auch anderswo kräftig geschummelt.

      Da mag er Recht haben. Es werden eben nur die ganz schrägen Hämmer öffentlich bekannt. Immerhin haben die Franzosen die fraglichen Geschäfte jetzt publik gemacht bzw. „transparent dargestellt“. Es handelt sich um Futures im Umfang von 50 Mrd. Euro. Und diese Positionen sind zwischen dem 21. und dem 23. Januar „kontrolliert“ aber massenweise zum Ausgleich an den Markt gekommen. Im einzelnen waren es Futures auf die Aktienindizes DAX, Euro-Stoxx und den englischen FTSE-100. Der ohnehin stark angeschlagene Markt, der größte DAX-Tagesverlust betrug 7,2%, wurde dadurch zusätzlich belastet. Gerade der Abgabedruck bei den DAX-Futures war erheblich und das gehandelte Volumen an diesen drei Tagen überdurchschnittlich hoch. Allein am 21. Januar wurden DAX-Futures im Wert von 70 Mrd. Euro gehandelt, doppelt so viel wie an den Vortagen. Die Vermutung, wonach die Futures-Glattstellungen der Franzosen die heftige Korrektur an den Aktienmärkten ausgelöst haben könnte oder zumindest beschleunigt hat, liegt demnach nahe. Nur ist eben eines zum anderen gekommen. Schwach wäre die Tendenz an den Börsen auch so gewesen.

      Indessen häufen sich die Gerüchte um eine Übernahme oder Zerschlagung der Société Générale. Der Aktienkurs hat nach dem Einbruch deshalb kräftig zugelegt. Angeblich bereitet der Konkurrent BNP Paribas ein Übernahmeangebot vor. Die Bank hat dieser Tage einen hohen Gewinn bekanntgegeben. Eventuell kommt auch eine Zerschlagung der SG in Betracht. Denn die Bank mit 130.000 Beschäftigten hatte bereits zuvor durch die US-Immobilienkrise zwei Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Insgesamt fehlen nun sieben Milliarden in der Bilanz. Auf jeden Fall aber soll die Société Générale französisch bleiben. Feindliche Übernahmen kämen nicht in Betracht, heißt es von offizieller Seite. Ausländer sind bei der Rettung der SG unerwünscht. Insofern sind auch der übernahmebedingten Kursphantasie Grenzen gesetzt. Die Rede ist von 92 Euro pro SG-Aktie (derzeitiger Kurs 83 Euro; Höchstkurs 2007: 161 Euro)

      Dass die Bankenchefs von der riesigen Schieflage nichts wussten, ist nicht gar so abwegig. Sie wissen zwar, dass in ihrem Hause immerzu in großem Stile spekuliert wird. Aber die einzelnen Positionen kennen sie nicht. Es hat zwar Gerüchte gegeben, dass eine größere Schieflage am Markt sei, aber in der Praxis wartet man da ab, wie sich die Dinge entwickeln. Dennoch sollen die Bank-Chefs als letzten Endes Verantwortliche nun zurücktreten, wird gefordert. Indessen hat die französische Justiz den Milliarden-Spekulanten Jérome Kerviel auf freien Fuß gesetzt. Seine Anwälte sprachen von einem „schönen Sieg“. Allerdings läuft offiziell ein Verfahren gegen ihn wegen Vertrauensbruchs, Fälschung und Eindringens in ein Computerdatensystem. Betrug wird ihm aber nicht vorgeworfen. Kerviels Motiv ist angeblich nicht persönlicher Gewinn gewesen, sondern der Wunsch, ein sehr erfolgreicher Händler zu sein, wie der vieler seiner (gescheiterten oder reich und in Ehren lebenden) Vorgänger und Konkurrenten.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 11:24:36
      Beitrag Nr. 1.508 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.235.326 von BoBo2000 am 01.02.08 10:03:24Nicht mehr nur: einfach erschreckend!:mad::mad:

      Konsequenzen? Schaun mer mal... Viel wird NICHT passieren!:(:(:mad:

      Der, oder die, haben UNS auch voll getroffen!:mad:
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 11:25:03
      Beitrag Nr. 1.509 ()
      So endet der Januar
      Von Ken Fisher

      Das Jahr 2008 begann und der Dax fiel – und wie! Der schlechteste Start aller Zeiten! Den meisten Industrienationen ging es genauso schlecht. Ein Grund, in Panik zu geraten? Nein! Trotz reichlicher, falscher Folklore sagt ein schlechter Beginn nichts über letztendliche Jahreserträge aus. In der Tat haben üble Starts zu manchen großartigen Jahren geführt.
      Werfen Sie dazu einen Blick auf die Vergangenheit. Die zehn schlimmsten Fehlstarts des Dax bis Mitte Januar reichen von nur 0,7 Prozent minus in 2002 bis minus 9,1 Prozent in 2008. Was passierte in den anderen neun Jahren? Nun, 1987 war böse – runter um 6,3 Prozent bis Mitte Januar und runter um 36 Prozent bis Jahresende. Man erinnere sich: 1987 hatte einen steilen, globalen Bärenmarkt am Jahresende, aber keine Rezession. 2002 begann mit weniger als einem Prozent minus – nicht sehr besorgniserregend – endete aber im letzten und schlimmsten Jahr eines riesigen globalen Bärenmarkts und einer Rezession mit minus 40 Prozent. Doch außer 1994 (runter um moderate sechs Prozent) endeten die anderen „schlimmsten Jahresstarts“ alle positiv! 1988 ging es im Dax sogar um 32 Prozent hoch. 1983 wurden es sogar 39 Prozent!

      Die verbreitete Ansicht ist, dass ein großer Sturz im Januar Unheil bedeutet, und das ist schlichtweg falsch. Es gibt keine Beweise, dass Deutsche oder andere sich nun fürchten sollten. Wenn man die schlimmsten Jahresstarts für England, die USA und die globalen Aktienmärkte nachprüft, ist die Geschichte dieselbe – schlechte Anfänge haben keine prognostische Aussagekraft. Untersuchen Sie jeden beliebigen Zeitabschnitt – die schlimmsten ersten fünf, zehn, 15 oder sogar 30 Tage – in Deutschland oder jedem anderem bedeutenden Markt – nichts ändert sich. Es gibt keine Korrelation zwischen schlechten Jahresstarts und schlechten Jahren! Und keinen Grund, es zu erwarten! Aktienmärkte sind viel zu volatil, als dass ein kleiner Prozentanteil des Jahres Ihnen sagen könnte, was das gesamte Jahr bringen wird.

      Märkte gehorchen keinem Kalender – wir beobachten wahrscheinlich eine klassische Marktkorrektur, die im November 2007 begonnen hat. Korrekturen schmerzen, sind aber typisch für einen Bullenmarkt. Wenn man der Geschichte glauben darf, gibt es keinen Grund zur Sorge – gar keinen.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 11:34:32
      Beitrag Nr. 1.510 ()
      @Lippi,

      locker Lippi, wir sitzen auf 100% Cash und selbst wenn wir es negativ sehen, auf 50% Cash von AMBITION. Ich werde wohl den nächsten Pullback zum Wiedereinstieg bzw. ersten Käufen nutzen.
      In der nächsten Woche kommen noch ein paar Banken mit Zahlen, da könnte es noch einmal rumpelig werden, doch dann war's das auch.

      Meine Meinung: Wenn ich jetzt (noch) Longs hätte, würde ich diese auf KEINEN Fall in die kommenden (zunächst) Gegenbewegungen hinein verkaufen. Diese sind im Sommer im Plus (Auch die mit Basis 8.000 im Dax !!!). Und selbst die 9.000er haben eine Chance.
      Ich denke, warum ich mit AMBITION in der jetzigen Situation nicht shorte zeigt sich immer mehr. Der Verkaufsdruck ist mehr und mehr weg und wenn er dann doch noch einmal aufkommt (siehe gestern), werden massiv die ersten Händchen aufgehalten...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 14:49:15
      Beitrag Nr. 1.511 ()
      Statt 70.000 neu geschaffener Stellen meldet man in den Staaten den Verlust von 17.000 Jobs. Die Probleme sind also nicht nur bei den Banken zu suchen, sondern auf dem US-Arbeitsmarkt. Verbunden mit dem schlechten US-BIP-Wachstum von nur 0,6% anstatt der geschätzten (oder erhofften) 4,9% zeichnet sich zumindest das Bild eines deutlich verlangsamten Industriesektors in den Staaten ab.


      Nicht gerade der Motor für langfristig steigende Kurse. Die Frage ist nun, wie lange es dauert bis die Zinssenkungen greifen.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 15:05:57
      Beitrag Nr. 1.512 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.239.439 von TSIACOM am 01.02.08 14:49:15microsoft kauft yahoo. warum wohl? weil sie jetzt eine rezession kommen sehen von der der online werbemarkt in dem yahoo sein geld verdient als erstes betroffen wäre? salzgitter hat vor kurzem seine prognose bekräftigt und ein rekordjahr angekündigt und das in der stahlbranche, einer sehr zyklischen branche. merken die denn nicht dass da ein weltwirtschaftsabschwung kommt und sich die subprimekrise in die realwirtschaft überträgt?

      ne ne, da ist was faul. holzauge sei wachsam. seid mir mit dem shorten ganz vorsichtig ihr buben...
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 15:51:56
      Beitrag Nr. 1.513 ()
      Mit den Calls auf Dax (BN1H57), SMI (TB0LTL) und Nasdaq100 (CG45ZF) gehen wir mit 25% des Depots wieder in den Markt.
      Bei 6.850 liegt noch ein offenes GAP von heute morgen. GAP-Close im Dax bei rund 6.450 habe ich nicht mehr auf der Rechnung !

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 17:29:20
      Beitrag Nr. 1.514 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.240.358 von BoBo2000 am 01.02.08 15:51:56BoBo ich weiss nicht :( Heute ist wieder Freitag wo sollen da steigende Kurse herkommen. Du wirst sehen heute kommt es wieder zum Ausverkauf. Aber weisst Du sicher alles schon und 6400 kommen sicher nicht mehr. :laugh::laugh::laugh:
      Viel Glück allen die jetzt long sind.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 17:47:21
      Beitrag Nr. 1.515 ()
      @Asia

      Hallo Asia, ich schätze Deine Postings eigtl. sehr, doch weiß ich nicht so Recht, ob du AMBITION nicht langsam aber sicher mit einem Tradingdepot verwechselst. Wir kaufen 'mal wieder Scheine bis in 2009 und nicht bis morgen und steigen vorsichtig ein. Woher soll, außer einer politischen Geschichte, Deiner Meinung nach noch einmal ein SellOff herkommen ?

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 19:44:46
      Beitrag Nr. 1.516 ()
      Gelesen bei Zyklen-Trader:

      Ausblick:
      Die Märkte haben in den vergangenen sechs Monaten mehrfach scharfe Richtungswechsel vollzogen, notieren aber per Saldo auf dem gleichen Niveau wie im Mai/Juni. Auf solch lange Seitwärtsphasen folgen stets ausgeprägte Trendbewegungen, weshalb Sie sich jetzt das Nachbilden des Musterdepot überlegen sollten. Denn aus Zyklen-Sicht eröffnen sich derzeit zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten mit phantastischen Gewinnperspektiven bis ins Frühjahr, so dass sich der November-Rücksetzer als großartiger Startzeitpunkt herausstellen sollte.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 21:19:54
      Beitrag Nr. 1.517 ()
      Tjooo Lippi, das schreibt er aber seit November und sein "timing" ist NOCH schlechter als unseres ! Dazu läßt Herr Müller (den ich persönlich sehr schätze), seit jeher nahezu die kompletten Indikatoren aus der Handlungsentscheidung. Dies gefällt mir überhaupt nicht !!!

      BoBo

      P.S.: Wie es am Abend aussieht, haben wir endlich einmal wieder einen positiven Einstieg erwischt.
      Avatar
      schrieb am 03.02.08 01:31:51
      Beitrag Nr. 1.518 ()
      "Sehr geehrte Damen und Herren,
      der Januar hatte es in sich. Der Dax verlor 15% - der größte Verlust in einem Januar in der Geschichte. An den US - Märkten dagegen verlief es glimpflich. Der Dow verlor nur 4,5 Prozent. Erstaunlich: Je näher man dem Epizentrum der Finanzkrise kommt, desto geringer sind die Kursausschläge an den Börsen.
      In der Tat: Egal wie tief der Dow anfangs auch fällt - man kann schon fast darauf wetten, dass er am Ende wieder im grünen Bereich steht. Das ist sehr beachtlich im Hinblick auf das, was sich in der realen Wirtschaft abpielt.
      In Florida befände sich der Immobiliensektor im „Griff der Todes“, schreibt die Dallas Morning News. Und der gesamten U.S.-amerikanischen Wirtschaft “droht die Guillotine”, fasst die Newsweek die Situation zusammen. Der US - Staat Massachusetts verklagt Merrill Lynch wegen Betrugs.
      Die Performance der US - Börsen spiegelt die Krise jedoch nicht wider. Kurios: Ausgerechnet in dem Land mit den brennendsten Problemen sind die Aktienmärkte am stabilsten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Martkteilnehmer deshalb mutmassen, geheime Kräfte wirkten an den US-Börsen um diese nicht abstürzen zu lassen.
      Ähnlich sieht es beim Gold aus. Da fällt in Südafrika ein wichtiger Teil der Goldproduktion aus. Der Goldpreis nimmt Anlauf zu neuen Höhen. Und just als die Amerikaner aufstehen, bricht der Preis wieder in sich zusammen. Einige Marktteilnehmer finden das Vorgehen an der Gold-Terminbörse äusserst merkwürdig, weil hier offenbar ein Hand voll großer Player mit riesigen Shortpositionen den Goldpreis in Schach halten (namentlich große Banken und keine Goldproduzenten).
      Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass diese Player schon seit Jahren short sind. Eine vollkommen aussergewöhnliche Situation, weil an allen anderen Märkten die sogenannten Commercials mal short, mal long sind. Nur an den Goldterminmärkten sind die Commercials seit Jahren nur eines: short. Da an dieser Terminbörse Cash-Settlement vorgesehen ist, muss Gold am Ende des Termins nicht geliefert werden. Wenn man also genügend Geld hat, kann man hier unendlich Short gehen.
      Diese Woche kamen die Kreditversicherer unter Beschuß. Man ging davon aus, dass die Rating-Agenturen diese herabstufen werden - mit verheereden Folgen für die Banken. Doch das Downgrading blieb aus - obwohl die Kreditversicherer praktisch pleite sind. Sehr verwunderlich. Geradezu ein Skandal ist es, wenn die sonst so strenge US Börsenaufsicht SEC den Subprime Lenders, als den Kreditbetrügern, Aufschub bei der Erstellung ihrer Bilanzen gewährt und sogar erlaubt, wesentliche Teile zu verheimlichen. Der Zweck ist klar: Man möchte keine Unruhe schüren.
      Aber wie lange kann dieses Spielchen noch gut gehen?
      Wenn es dagegen um deutsche Banken geht, dann sind US - Ratingagenturen schnell zur Stelle: Der Ausblick für die Deutsche Bank wird wohl demnächst auf "Negativ" gesenkt ließ S&P verlauten. Der Kurs der Deutschen Bank ging darauf auf Tauchstation. Obwohl die Bank immer wieder betont hat, dass sie unter den Auswirkungen der Kreditkrise nicht stark leidet und alles im Griff hat.
      Auch die statistischen Daten aus den USA kommen intern bei Börsianern immer mehr unter Beschuß, ja, sie werden oft nur noch belächelt. Sei es die offizielle Inflationsrate, die Arbeitsmarktdaten oder oder die Industrieproduktion.
      Ich weigere mich bisher, davon auszugehen, dass diese Daten und die Märkte "getrimmt" werden, um die Titanic nicht untergehen zu lassen. Fest steht allerdings: Eines können die USA sicherlich nicht gebrauchen - ein Zusammenbrechen der Aktienmärkte und das auch noch in einem Wahljahr. Doch die Stimmen derer, die meinen, dass hier bewußt manipuliert wird, mehren sich. Einen Beweis sind sie allerdings schuldig.
      Sollte sich jedoch herausstellen, dass hier doch "geschönt" wird, dann wird das ein Desaster zur Folge haben. Schon jetzt läuft die FED Gefahr, als bloße Erfüllungsgehilfin von Großbetrügern zu fungieren, die ihr Spiel nach dem Motto trieben: "To Big To Fail". Das FBI ermittelt bereits gegen 15 große Institute. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.
      Noch hat die FED das Zepter in der Hand. Wenn Sie es verliert, dann wird's ernst.
      Michael Mross"


      Interessant!
      Avatar
      schrieb am 03.02.08 16:48:21
      Beitrag Nr. 1.519 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.253.423 von banagher am 03.02.08 01:31:51Was findest Du daran"interessant"?War doch alles schon hinlänglich bekannt.Ausserdem recherchiert Mross generell eher oberflächlich und viel Tiefgang haben seine daraus folgenden Schlussfolgerungen m.M.n.nicht. Schönes WE Allen!;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.08 20:12:56
      Beitrag Nr. 1.520 ()
      Ben Bernankes wilde Bärenjagd (EuramS)
      Die Zinssenkungen der US-Notenbank scheinen zu wirken. Anleger sollten dennoch Sicherungsarbeiten am Depot erwägen –
      Leser des Artikels: 360

      Die Zinssenkungen der US-Notenbank scheinen zu wirken. Anleger sollten dennoch Sicherungsarbeiten am Depot erwägen – und Chancen nutzen.

      von Sven Parplies


      Große Gesten sind nicht seine Sache. Der dichte Bart macht es noch schwerer, den Gemütszustand von Ben Bernanke zu erahnen. Doch es muss brodeln in Ben
      Bernanke: Kollabierende Im­mobilienpreise, schwächelnde Konjunktur und verunsicherte Aktienmärkte haben auch den Chef der amerikanischen Notenbank, exakt zur Halbzeit seiner Amtsperiode, in die Schusslinie gebracht.
      Am Freitag kamen die neuesten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Der Arbeitsmarkt ist eingebrochen. Erstmals seit vier Jahre bauten die US-Unternehmen Jobs ab. Zu spät habe er reagiert, dann zu panisch, sagen Kritiker. Immerhin – Bernanke hat reagiert. Mit zwei dramatischen Schnitten innerhalb von acht Tagen hat die Fed den Leitzins von 4,25 auf 3,0 Prozent gesenkt. Die dramatischste Zinssenkung seit mehr als 25 Jahren hat zumindest auf das Tagesgeschäft fokussierte Börsianer versöhnt. Die Bären, an der Börse Symbol für sinkende Aktienkurse, sind auf der Flucht. "Wir beobachten, dass das Interesse an Aktien bei unseren Kunden gestiegen ist", berichtet Tobias Levkovich, der Starstrate­ge der Citigroup. Kunden würden sich vor allem erkundigen, wie sich die Märkte am Ende einer Rezession verhalten.



      Die US-Rezession hat noch nicht richtig begonnen, da scheint es bei vielen Marktteilnehmern schon nur noch darum zu gehen, wie nahe der optimale Punkt für den Einstieg in den nächsten Bullenmarkt liegt.Auch die Investmentbank JP Morgan verbreitet Optimismus: Nach dem starken Kursverfall seien Rezessionsgefahren in den Kursen verarbeitet. Selbst wenn die Gewinne in diesem Jahr um zehn Prozent fallen würden, wären Europas Aktien auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre bewertet, so Stratege Mislav Matejka. Die Kalkulation der Bullen: Die Zinssenkung wird die Wirtschaft mit billigem Geld stützen. Das Konjunkturprogramm der Bush-Regierung mit einem Volumen von mehr als 150 Milliarden Dollar soll ein Übriges tun.
      Die Statistik gibt allen Anlass zum Optimismus, auch mit Blick auf den europäischen Aktienmarkt: Seit 1970 hatte die US-Notenbank zuvor 14 Mal die Zinsen um mindestens 75 Basispunkte gesenkt. Elf Mal entwi­ckelten sich die Kurse europäischer Aktien in den folgenden sechs Monaten positiv. Im Durchschnitt betrug das Plus zehn Prozent. Auf Sicht von zwölf Monaten lag der Index sogar in 100 Prozent der Fälle im grünen Bereich. Der durchschnittliche Gewinn lag bei 20 Prozent.


      Doch so simpel muss der Heilungsprozess mittels Zinssenkung nicht zwangsläufig ablaufen. Die Investmentbank Morgan Stanley spricht von einer Bärenmarkt-Rally. Bis zu sechs Monaten könnte eine solche Gegenbewegung dauern und die Kurse bis zu 20 Prozent nach oben treiben. Die Pessimisten verweisen darauf, dass entscheidende Rahmendaten anders zu beurteilen seien als zu Beginn und im Verlauf früherer Abschwünge der US-Konjunktur. Die Schlüsselrolle für das US-Wachstum spiele der private Konsum – und dessen Vitalität sei diesmal nachhaltig geschwächt. Der private Verbrauch macht zwei Drittel des US-Bruttoinlandsprodukts aus. Die Konsumpar­ty der vergangenen fünf Jahre und damit der Löwenanteil des Wachstums der US-Wirtschaft wurde spendiert vom Boom auf dem Immobilienmarkt. Billiges Zentralbankgeld hat­-te die Immobilienpreise jahrelang rasant in die Höhe getrieben. Gefühlte Immobilienvermögenszuwächse wurden von den US-Bürgen per Bankkredit in Konsum verwandelt.


      Der Housing-Boom ist vorbei. Inzwischen muss der US-Bürger über 14 Prozent seines Einkommens aufbringen, um Kredite abzuzahlen. Viele US-Bürger haben allen Grund, den Gürtel enger zu schnallen – und damit die Konjunktur abzuwürgen. "Wenn wir fünf Prozentpunkte für dieses Jahr herausnehmen, haben wir die Mutter aller Rezessionen", warnt Stephen Roach von Morgan ­Stanley.


      Aber noch etwas ist anders als in frühen Zins- und Konjunkturzyklen: Die Rezession könnte weitgehend eine US-Angelegenheit bleiben. Die Weltwirtschaft könnte sich dank der starken Dynamik der Schwellenländer von einer Krise in den USA abkoppeln. Ganz wird dies nicht gelingen. Aber das weltweite Wachstum wird nach Ansicht des Internatio­nalen Währungsfonds
      (IWF) stark ­bleiben. Der IWF reduzierte seine Wachstumsprognose für 2008 für die Weltwirtschaft auf 4,1 Prozent – im Oktober hatte der IWF noch
      einen Zuwachs von 4,4 Prozent vorausgesagt.


      Was bedeutet das Szenario einer US-Rezession oder Stagnation mit schwachen Konsumaussichten und nicht besonders leistungsfähigen Banken vor dem Hintergrund soliden weltwirtschaftlichen Wachstums für die Unternehmensgewinne? Noch drohen negative Überraschungen, nicht nur in den USA. Unicredit sieht für europäische Aktien in diesem Jahr ein Gewinnwachstum von fünf Prozent – der Konsens aber geht noch von zehn Prozent aus.
      Insbesondere die Industriesekto­ren würden von deutlichen Gewinnrevisionen geprägt sein. Die niedrigen Bewertungen biete daher noch keine nachhaltige Unterstützung, warnen die Strategen. Angesichts der weit auseinandergehenden Prog­nosen suchen Börsianer Halt in der Statistik. Der DAX und sein Vorgänger, der FAZ-Index, haben seit 1968 genau 14 größere Abwärtsbewegun­gen mit einem Kursverlust von mindestens 15 Prozent verkraften müssen. Die längste, als die Kurse nach dem Jahrtausendhoch von 8065 auf 3787 Punkte stürzten, dauerte 18,5 Monate. Die kürzesten Korrekturphasen, in den Jahren 1990 und 1998, dauerten nur zweieinhalb Monate. Die letzte Kursspitze des DAX aus dem Dezember liegt rund siebeneinhalb Wochen zurück.


      Viel spricht für turbulente Wochen in nächster Zeit, mit einer "volatilen Bodenbildung", wie sie Unicredit ­erwartet, oder neuen Jahrestiefständen, wie sie Morgan Stanley als wahrscheinlichere Variante erwartet.
      Kurserholungen wie in der vergangenen Wochen sollten Anleger demnach nutzen, um die Struktur ­ihrer Depots zu überprüfen und Risiken zu minimieren.
      Aktien sollten nicht aus dem ­Depot verschwinden. Aber es lohnt für die ungewisse Dauer des Bärenmarkts, Titel und Branchen zu prüfen. Klassisch defensive, von der Konjunktur relativ unabhängige Werte bieten derzeit nur begrenzt ­Sicherheit, da viele dieser Titel schon ambitioniert bewertet sind, wie etwa europäische Versorgern und Nahrungsmittelkonzernen.
      Stattdessen sollten Anleger Rückschläge bei soliden Werten mit gu- ter Dividendenrendite und überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten in Schwellenländern nutzen.


      Ein guter Ratgeber sind oft In­sider. Vorstände, die Aktien ihrer Unternehmen kaufen, haben sich in der Vergangenheit oft als antizyklische Investoren hervorgetan. In den vergangenen beiden Wochen wurden vor allem die Vorstände von Siemens und BASF durch massive Käufe aktiv. Zumindest diese Bosse glauben also da­ran, dass Bernanke den Börsenbär schließlich doch bezwingen wird.


      Autor: Aktiencheck
      Avatar
      schrieb am 03.02.08 21:26:22
      Beitrag Nr. 1.521 ()
      InvestorAlert
      Technische Analyse: DAX und S&P 500

      DAX
      Für den DAX war der Januar mit einem Kursminus von 15 Prozent der schlechteste Monat seit rund fünfeinhalb Jahren. Nach den zeitweise erdrutschartigen Verlusten im Januar ist die Frage, ob der DAX im Bereich von 6.400 Punkten einen tragfähigen Boden ausbilden konnte, von entscheidender Bedeutung. Die Entwicklung der vergangenen Tage gibt dabei eine große Zuversicht, dass dies der Fall gewesen sein könnte. Solange die Unterstützungszone bei 6.680 Punkten im DAX hält, stehen die Ampeln aus charttechnischer Sicht zumindest nicht auf „rot“.
      Im Rahmen der freundlichen Entwicklung erfolgte am Freitag ein Test einer Widerstandszone, welche sich im Bereich von 7.000 bis 7.040 Punkte herausgebildet hat. Sollte diese Marke genommen werden, so könnte der DAX im Rahmen einer weiteren Erholung die obere Begrenzung des Abwärtstrends, welcher sich im Januar herausgebildet hat, testen. Sollte der Index diesen Widerstand nehmen können, so wäre der Weg für weitere Kursanstiege bis in den Bereich von 7.445 Punkten frei.

      Fazit:
      Nach dem starken Handelsausklang an der Wall Street gilt es derzeit als wahrscheinlich, dass der DAX den Widerstandsbereich bei 7.040 Punkten am Montag erneut testen wird. Ein Nehmen dieser Marke würde ein deutliches kurzfristiges Kaufsignal auslösen, so dass sich die jüngsten Aufwärtstendenzen wieder verstärken können. Sollte der DAX an der Marke von 7.040 Punkten hingegen scheitern, so besteht eine relativ große Gefahr, dass sich der Abwärtstrend vom Januar zunächst weiter fortsetzt. Ein erster tragfähiger Widerstand findet sich im Bereich von 6.680 Punkten.

      S&P 500
      Der breite gefasste us-amerikanische S&P 500 Index konnte in der vergangenen Woche wichtige Widerstandszonen nehmen. So durchbrach der Index den kurzfristigen Abwärtstrend, welcher sich Ende Dezember 2007 herausgebildet hat. Zudem konnte der Index eine wichtige Widerstandszone im Bereich von 1.365 bis 1.370 Indexpunkten nehmen. Damit konnte sich der S&P von den Intraday-Tiefs der Vorwoche (bei 1.270 Punkten) deutlich lösen.
      Nach einer solch raschen Kurserholung stellt sich die Frage, ob die Kursdynamik der vergangenen Tage auch weiterhin dem Markt erhalten bleibt. Aus charttechnischer Sicht stehen die Chancen auf einen weiter steigenden S&P 500 Index sehr gut. Eine wesentliche Voraussetzung für weiter steigende Kurse ist, dass der Index das Niveau von 1.405 bis 1.410 Punkten überwinden kann. Die ehemalige Unterstützungszone gilt jetzt als der nächste massive Widerstand. Ein Überschreiten dieser Zone könnte den Index in den kommenden Wochen zunächst bis an das obere Ende des im Herbst eingeläuteten Abwärtstrend führen.

      Fazit:
      Nach den Turbulenzen vom Januar versucht der Markt, wieder in „normale Bahnen“ zurückzukehren. Sollte der Widerstand von 1.405 Punkten bis 1.410 Punkten genommen werden, so stehen die Chancen sehr gut, dass der amerikanische Aktienmarkt wieder in ein ruhigeres Fahrwasser mit einer freundlichen Grundstimmung zurückkehrt. Sollte hingegen die Marken von 1.370 und 1.325 Punkten wieder fallen, so besteht zumindest die Gefahr, dass der S&P die wichtige Unterstützung bei 1.270 Punkten erneut testet.
      Avatar
      schrieb am 04.02.08 01:54:59
      Beitrag Nr. 1.522 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.255.048 von Birgit.Tersteegen am 03.02.08 16:48:21Ich habe nicht den Eindruck, dass Michael Mross oberflächlich recherchiert. Ganz im Gegenteil! Für mich gehört M. Mross einfach zu den Journalisten, die auch mal "Ross und Reiter" nennen. Die anderen Media-Berichter? Nur seichtes Gefasel, die Märkte haben das Ergebnis nicht angenommmen..., die Anleger haben mehr erwartet... ist doch alles Geschwätz: Wer sind diese Anleger, etwa wir, alle, die pünktlich um 15:30h sich beim Dax abgesprochen haben rauszugehen?
      Es muss schon mal gestattet sein, die amerikanische Hochfinanz beim Namen zu nennen, die im Moment alle Börsen rauf und runter zockt. Was glaubst Du, woher die seit einiger Zeit beobachtete Zunahme der Volatilität kommt, von uns Anlegern?

      Mir persönlich war schon neu, dass gegen ML wegen Betruges ermittelt wird und dass der FBI mit weiteren Maßnahmen gegen Firmen (Banken in den USA) vorgeht? Oder hast Du mal beobachtet, wie die amerikanische Hochfinanz speziell gegen deutsche Aktien vorgeht, vor allem gegen Börsenschluss? Nicht umsonst ist Bayer von den amerikanischen Börsen weggegangen.

      Ich wünschte mir mehr Journalisten wie Michal Mross, die auch mal "Tacheless" reden, so wie auch die Veröffentlichung um die SO GEN, die ja auch bezweifelt wurde und sich dann als richtig herausstellte!

      Da Dir das alles schon bekannt war, kannst Du mir bitte sagen, wer die "BIG Player" sind, die den Goldpreis drücken? Vermutungen habe ich auch! In diesem Sinne.
      Avatar
      schrieb am 04.02.08 08:43:48
      Beitrag Nr. 1.523 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.256.872 von banagher am 04.02.08 01:54:59WER genau die grossen Player sind weiss ich nicht--aber DASS es ein sogenanntes Kartell gibt, das den Goldpreis versucht unten zu halten ist lange bekannt und wird in entsprechenden Goldseiten in Internetforen seit langem diskutiert.
      Avatar
      schrieb am 04.02.08 13:54:08
      Beitrag Nr. 1.524 ()
      Schnupfen oder Grippe?

      Lieber Leser,

      Gerhard Mahler
      ziemlich lange hat es gedauert, doch dann ist der Motor doch noch angesprungen und die Erholung an den Aktienmärkten hat begonnen. Aber hat die US-Wirtschaft nun einen Schnupfen oder gar eine richtige Grippe. Diese Frage bewegt uns schon seit einigen Monaten. Und je länger sich die Beantwortung hinzieht, desto vertrackter wird die Lage für die Beteiligten. Ende vorigen Jahres wurde die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA auf 30% geschätzt. Die US-Notenbank sprach lange Zeit von einem „dip“, also einer Delle im Aufschwung: Demnach nichts, was einen in Aufregung versetzen müsste. Die Banken waren etwas vorsichtiger und tippten auf 40 bis 50% Wahrscheinlichkeit. In jüngster Zeit ist aber recht plötzlich davon die Rede, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika die Rezession bereits Realität sei. Das würde bedeuten, das US-Wachstum ist dieses Quartal negativ. Die Wirtschaftsleistung schrumpft also. Falls zwei Quartale in Folge negativ sein sollten, ist die Rezession sozusagen offiziell.

      Dass die Beantwortung der Frage sich so schwierig gestaltet und anscheinend niemand so recht weiß, wohin der Hase wirklich läuft, liegt in der Natur der Sache und nicht an mangelnden Fähigkeiten oder unzulänglichen Prognose-Instrumenten. Zwar ist eine Tendenz im Voraus durchaus erkennbar. Ob sie sich verstärkt oder nicht, weiß man im vielfältigen Wirtschaftsleben in den meisten Fällen jedoch erst hinterher. Mit anderen Worten: Schlau ist man tatsächlich erst, wenn die Komplexität auch Fakt ist und als Datensatz vorliegt. Der hat in den vergangenen Monaten das langsamere US-Konjunkturtempo klar angezeigt, aber es waren halt auch etliche positive Kennzahlen dabei. So haben die persönlichen Einkommen und der Arbeitsmarkt lange Zeit der Immobilien- und Kreditkrise standgehalten. Allerdings machen die US-Geschäftsbanken dem US-Notenbankchef Ben Bernanke den Vorwurf, dass er angesichts der vorhandenen und gut einsehbaren negativen Kennzahlen früher hätte reagieren, also bereits im vierten Quartal 2007 die großen Zinsschritte zur Stabilisierung hätte verabreichen müssen und nicht erst jetzt.

      Aus heutiger Sicht ist die Forderung verständlich. Denn mit welcher Hast die US-Notenbank (Fed) nun eine massive Zinssenkung nach der anderen vornimmt, kann den Märkten nicht gefallen.

      Auch wenn die Fed die Wünsche der Börse erfüllt: Die aggressive Medizin weckt unwillkürlich Angst vor unbekannten Nebenwirkungen, selbst wenn sie kurzfristig erfolgreich sein sollte. Die nervöse Eile riecht bedenklich nach Gefahr oder sogar nach Feuer unterm Dach. Andererseits ist aber auch klar, und das werden die Börsen über kurz oder lang mit Kursgewinnen honorieren, dass die Amerikaner aus allen Rohren schießen, um die Wirtschaft flott zu machen. Neben den vier Leitzinssenkungen von 5,25% im September im vorigen Jahr auf aktuell 3% und eventuellen zusätzlichen Zinsschritten steht noch das 145 Mrd. Dollar schwere Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der Konjunktur bereit. Dass angesichts der neuen Geldmenge die Inflation wieder ihr hässliches Haupt erhebt, dürfte die Verantwortlichen derzeit weniger kümmern. Schnupfen oder Grippe und wie sieht es anderswo aus, besonders mit der Ansteckungsgefahr? In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien, den vier großen Ländern Europas, zeichnet sich im Sog der US-Hypothekenkrise und der Turbulenzen an den Finanzmärkten eine Abkühlung ab. Am stärksten betroffen ist die britische Wirtschaft infolge ihrer starken Verflechtung mit den USA. Schlecht ist die Lage aber insbesondere in Deutschland nicht, mit dem Konsum als neuerdings beachtliche Stütze. Und Deutschland wird auch 2008 Export-Weltmeister sein. Die Konjunkturforscher und die Regierung rechnen mit einem realen Wachstum zwischen 1,5% und 2%, nach 2,9% und 2,5% in den beiden Vorjahren.Trotz der Kursrückgänge an den Börsen lassen die vorauseilenden Indikatoren und die Kreditpraxis der Banken derzeit keine dramatische Verschlechterung erwarten. Kurz: In Europa schaut es eher nach einem leichten Schnupfen aus. Gleichwohl wird die Europäische Zentralbank (EZB) im Laufe des Jahres wohl ebenfalls die Zinsen senken. Gut für Aktien.

      Sicher macht uns die US-Immobilienkrise zu schaffen. Sensationsträchtige Überschriften in der Presse wie „schlimmste Krise seit 60 Jahren“ kann man jedoch unter der Kategorie Panikmache abhaken. Die Weltwirtschaft wird den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge um 4,1 anstatt 4,4 % wie ursprünglich vorhergesagt wachsen. Die Herabnahme ist wahrhaftig keine Überraschung. Und: Die meisten Unternehmen verdienen gut, jedenfalls außerhalb des Finanzsektors. Das zeigen die vielen ansprechenden Quartalsberichte und die Ausblicke eindeutig. Zudem sind Aktien im Durchschnitt nicht spekulativ überwertet.

      Schnupfen oder Grippe? Es sieht nach leichter Grippe aus, die der amerikanische Patient jedoch gut überstehen wird. Über eventuelle Spätfolgen wie die langsame Sanierung des US-Staatshaushalts, die eventuell gefährliche Entwicklung der Inflation, die fortgesetze Einladung zum Leben auf Pump und die Folgen einer stärkeren internationale Regulierung der Finanzbranche ist allerdings noch nicht entschieden. Vorläufig gilt: Die Korrektur an den Aktienmärkten ist das Ergebnis der bekannten Problematik. Diese Schwierigkeiten haben die Märkte bereits berücksichtigt: Aktuell sind Aktien preiswert zu haben.
      Avatar
      schrieb am 04.02.08 17:11:45
      Beitrag Nr. 1.525 ()
      Zur Beachtung: Bei 6.970 (von heute) und bei 6.850 (von Freitag) liegen zwei offene Kurslücken. Insbesondere die bei 6.850 bietet sich zum Einstieg/Ausbau der Positionen an.

      Börse: Xetra / Kursstand: 6.990,58 Punkte

      Widerstände: 7.000/7.010 + 7.040/7.049 + 7.175/7.190
      Unterstützungen: 6.863 + 6.830

      Kurz-Kommentierung: Der DAX Indexbereich ~7.040/7.049 stellte heute einen "unangenehmen" Preisbereich dar! Hier verläuft zum einen das Februar 2007 Hoch als markanter Horizontalwiderstand und das größere 38,2% Retracement, als aufwärts gerichtetes Rücklaufziel einer Minimalkorrektur, bezogen auf die vorherige SELL OFF Welle. Dementsprechend zögerlich sind die DAX Marktteilnehmer. Die feste Eröffnung (~7.040) wurde nicht wesentlich weiter ausgebaut. Der DAX fällt aktuell leicht unter die 7.000 Punktemarke zurück. Unterstützend wirken aktuell 6.863 + 6.830. Widerstand bieten 7.000/7.010 + 7.040/7.049.
      Avatar
      schrieb am 04.02.08 19:33:57
      Beitrag Nr. 1.526 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.263.293 von BoBo2000 am 04.02.08 17:11:45Soso, orientierst Dich halt nicht an der Charttechnik...

      Mmmhhh, ja nee, is klar... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 13:47:48
      Beitrag Nr. 1.527 ()
      Hallo Ihr `Analysten`... ( Tsia (/ Asia / BoBo...)

      Müssen wir jetzt nicht irgendwie bald deutlich durch die 7000 durch?
      Sonst geht es deutlich abwärts Richtung 6400? :rolleyes::rolleyes:

      :cry::cry: Lippi
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 14:45:07
      Beitrag Nr. 1.528 ()
      ...I schreib' nixXx mehr... 6.850 sonst noch 'mal Test der 6.400 oder ??? Sch... Vola bei den Optionsscheinen. Würde gerne mehr ins Depot nehmen, doch die Vola macht mich kirre... Warum sind die Scheine auf den SMI so günstig ??? Hab' ich selten geseh'n sowas. Die Banken sind doch ausgebombt, bei den Preisen für einen Schein auf den SMI könnte man fast denken, dass da jemand mehr weiß. D.h. müsste dann bedeuten, dass die Versicherer bald auf die Schlachtbank folgen, denn der Index besteht zum größten Teil aus Banken und Versicherern. Dazu ein bischen (konservative) Pharmatitel und ein bischen Nahrungsmittel. Kommts nicht so, sind die Scheinchen allerdings vom aller Feinsten in diesen Tagen.
      DAX, SMI, Nasdaq, dabei bleibt's. Laßt einfach 'mal ein bischen Zeit ins Land gehen. Ich gehe weiter (nach Beruhigung und volatiler Bodenbildung) im jetzigen Bereich (6.400 - 7.000) von einem finalen Anstieg in diesem Bullenmarkt aus. Sollte dies dann bereits die erste Bärenmarktrallye werden, ist's mir auch recht.
      Dies würde sich dann wohl zum wiederholten Male an der 8.000er Marke entscheiden. Kommen jetzt noch 'mal die Versicherer richtig unter die Räder, war's das allerdings mit Hausse. Donnerstag kommt noch die unbedeutende Deutsche Bank mit Zahlen-Geblubber, schau'n wir 'mal. Eile hat wohl keiner dieser Tage. Was ist eigtl. mit dem Euro/USD los ??? Dazu fallen parallel die Metalle, wie so oft in zeitlichem Abstand zu den Indizes. Ein kleiner Funken Hoffnung besteht also noch.

      Bis demnächst, melde mich erst wieder bei Transaktionen.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 15:28:23
      Beitrag Nr. 1.529 ()
      Wenn sich abzeichnet, dass folgende Marken auf Schlusskursbasis nicht halten werden, verkaufen wir rigoros, denn dann müsste zwangsläufig ein nochmaliger Test der Januar-Tiefs erfolgen:

      Dax: 6.850
      SMI: 7.600
      Nasdaq 100: 1.800

      BoBo

      P.S.: Halten die 6.850 könnte dies auch ein interessantes Einstiegsniveau sein.
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 17:29:27
      Beitrag Nr. 1.530 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.271.452 von Lippi01 am 05.02.08 13:47:48Tja Lippi,
      was soll ich noch sagen, ich bin seit Freitag short habe gestern noch zugekauft. Es ist ja nicht mein Depot hier und es interessiert BoBo auch nicht was andere denken. Er muß sich hier was beweissen. Meine Depot ist jedenfalls fett im Plus ich habe immer alle Aktionen hier angkündigt, aber BoBo zieht sturr sein Ding hier durch.
      Und er macht immer wieder die selben Fehler. Der Dax bewegt sich gerade zw. 6400 und 7200 was macht BoBo er fängt ab 7000 an Call´s zu kaufen und ab 6400 kauft er dann Put´s. Genau so war im Sommer mehrfach nur 1000 Punkte höher. Aber es ist ja kein Trading Depot :laugh::laugh::laugh:
      Überlegt bitte jeder selber was er tut.
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 17:34:28
      Beitrag Nr. 1.531 ()
      Verkäufe erfolgt, das Risiko durchzurutschen ist mir zu hoch.

      P.S.: Naja ASIA, Du bist angeblich seit 6.700 short, selbst wenn Du pyramidisiert hast, hast Du Dir bis 7.000 bei der Vola erheblich was eingefangen. Also, fett im Plus mag ich nicht so recht glauben...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 20:12:05
      Beitrag Nr. 1.532 ()
      Ich bin leicht genervt.:(:(:(

      Sooo hab ich mir das nicht gedacht!:cry:

      Wieso laufen die Börsen nicht normal / wie gewollt!??:rolleyes::rolleyes:

      Börse ist halt so...:keks::keks::keks:

      DAS NERVT GEWALTIG !!!!
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:13:55
      Beitrag Nr. 1.533 ()
      Ob long oder short. Momentan hat doch niemand nachvollziehbare Erklärungen oder Analysen. Wer jetzt im Plus ist, hat einfach Glück gehabt.
      Es sei denn, er hätte gewusst, dass ISM Dienstleistung heute in den Keller geht.
      Oder warum ging Gold vorher in den Keller.
      Oder wieso legt der Dollar zu.
      Uns so weiter. Da passt doch nichts zusammen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:18:10
      Beitrag Nr. 1.534 ()
      Mittelfristige Longpositionen erst ab 7200, 6680 sollte halten, ansonsten kurzfristig short. Haltet doch einfach mal cash bis die Vola raus ist, es ist doch kein Daytrading-Depot.
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:27:11
      Beitrag Nr. 1.535 ()
      Es ist tatsächlich zum K.... Jetzt hab' ich aber auch bald die Faxen dicke... !!! Posten einstellen und staunen !!! 100% Cash !!!
      Zur Orientierung: Depotbestand: 22.924,- €
      Ich habe derartige Situationen bereits öfter durchlebt, doch es ist jedesmal das Gleiche und immer wieder neu. Nochmals: Posten einstellen und Asia die Gewinne gönnen. Bis bald einmal... Alles wird gut :)

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 19:41:48
      Beitrag Nr. 1.536 ()
      Evander Hollyfield: Es mag Niederschläge geben, aber keine endgültigen Niederlagen. Wenn ich nach einem Niederschlag wieder aufstehe, habe ich immer noch die Chance, den Kampf zu gewinnen. Und wenn ich einen Kampf verloren habe und nicht aufgebe und wiederkomme, habe ich die Chance, den Rückkampf zu gewinnen.

      Gib nie, nie, nie, gib niemals auf !!!

      Nochmals: Du brauchst unzählige Versuche, immer wieder auf's neue, irgendwann wirst Du belohnt und zwar reichlich...

      Deshalb: AA0KZ6 mit 5% Depotanteil
      DB15H2 mit 5% Depotanteil
      DB2Y02 mit 3% Depotanteil

      ... falls es noch irgendwen interessiert...

      @Asia: Genau Du machst gerade den Fehler, den ich im vergangenen Sommer gemacht habe !!!
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 19:48:53
      Beitrag Nr. 1.537 ()
      ISM Beschäftigungsindex und Nonfarm Payrolls

      von Jochen Steffens

      Noch etwas ist mir gestern bei der Betrachtung des ISM-Dienstleistungsindex aufgefallen. Die Beschäftigungskomponente ist ebenfalls sehr deutlich auf 43,9 Punkte eingebrochen. Die Beschäftigungskomponente ist einer der Vorlaufindikatoren für die „Neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft“ (Nonfarm Payrolls) in den USA, die jeweils am ersten Freitag des Monats veröffentlicht werden. Diese wiederum ist ein wichtiger Indikator für den Arbeitsmarkt und dementsprechend auch für die Fed. Die Fed neigt dazu, auf einen schwachen Arbeitsmarkt mit Zinssenkungen zu reagieren.

      Sie erinnern sich, am Freitag waren die neu geschaffenen Stellen in den USA zum ersten Mal seit 2003 ins Minus gerutscht. Es liegt also nahe, die beiden Komponenten zu vergleichen:

      Schauen Sie sich die Entwicklung 2001 an. Mit einem stark einbrechenden ISM-Beschäftigungsindex kam es bisher auch immer zu hohen Minuswerten bei den neu geschaffenen Stellen, also praktisch einem Beschäftigungsabbau.

      Wir müssen also nach diesem aktuell scharfen Einbruch der Beschäftigungskomponente davon ausgehen, dass die Arbeitsmarktdaten in den nächsten Monaten ähnlich extreme Negativwerte erreichen werden wie 2001. Es mag sein, dass genau das Ben Bernanke meinte, als er von der Schwäche des Arbeitsmarktes sprach.

      Nonfarm Payrolls und Rezessionen
      Dazu möchte ich Ihnen einen Chart vorstellen, den mein geschätzter Kollege Robert Rethfeld heute seinen Lesern vorgestellt hat:

      Das ist der Dreimonatsdurchschnitt der neu geschaffenen Stellen im Zusammenhang mit den Rezessionen in den USA (hier als graue Balken dargestellt). Es fällt zunächst auf, dass eine Rezession auch mit einem kräftigen Beschäftigungsabbau einhergeht (deutlich negative Nonfarm Payrolls).

      Daraus könnte man also folgendes ableiten: Wenn der ISM-Beschäftigungsindex als Vorlaufindikator gelten kann, ist auch (neben dem Hauptindex) dieser Subindex ein wichtiger Hinweis darauf, dass es zu einer Rezession in den USA kommt, beziehungsweise dass wir uns quasi schon mittendrin befinden. Denn der Arbeitsmarkt reagiert eigentlich erst zeitversetzt. Wie Sie der obigen Grafik ebenfalls entnehmen können, werden nämlich Extremwerte (ca. -200.0000 und darunter) beim Arbeitsmarkt eher zum Ende einer Rezession ausgebildet.

      Für die Börse ist lediglich wichtig, dass die Kurse meistens schon mitten in einer Rezession wieder anfangen zu steigen. Die Börse wettet in diesem Fall auf das Ende der Rezession. So gesehen könnte man auch die Arbeitsmarktdaten als einen zusätzlichen Indikator nutzen. Sollten die neu geschaffenen Stellen unter die -200.000 sinken, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir bald das Ende der Rezession erleben. Spätestens dann, je nach Marktlage, kann man als Langfristanleger wieder das eine oder andere Positiönchen wagen.

      Der 1987er Vergleich:
      In diesem Zusammenhang ist ein anderer Vergleich höchst interessant:

      Das ist der 87er Crash im Dax im Vergleich mit dem aktuellen Crash. Die Ähnlichkeit ist deutlich. Zunächst ist ein starker Aufwärtstrend zu erkennen, der in der Mitte eine Konsolidierung aufweist (Flagge). Anschließend kam es jeweils zu drei Bewegungshochs in einer Seitwärtsbewegung (die normalerweise trendbestätigend ist), wobei das letzte Hoch das erste nicht mehr überwinden konnte. Daraufhin kam es zu einem massiven Abverkauf

      Interessant ist, dass im Anschluss daran die Kurse 1987 doch wieder vergleichsweise schnell gestiegen sind und etwas später sogar neue Hochs ausgebildet haben. Werden wir also eine ähnliche Entwicklung auch jetzt im Dax sehen? Es spricht vieles dafür.

      Übrigens auch 1987 haben sich die Kurse in den Wochen nach dem Crash erst einmal etwas schwer getan. Ich bin gespannt.

      © Jochen Steffens 2008
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 20:03:53
      Beitrag Nr. 1.538 ()
      Hier noch eine andere Meinung, genau entgegengesetzt. Weygand selber spricht im worst-case von 5.350 !!! Fazit: Wir sollten aufhören hier "ich bin besser"-Parolen einzustellen, wenn es die "who is who" der Branche selbst nicht weiß. Die einen so, die anderen so. Dies ist nicht Sinn und Zweck dieses Threads. Informationsbeschaffung und Zusammentragung bringen uns weiter. Auswerten und entsprechend reagieren kann wohl jeder selbst. Ich poste lediglich meine trades und Positionen.

      Schluss für heute und nach wie vor allen das Beste

      BoBo


      DAX - Super Tuesday in den USA,Datum 06.02.2008 - Uhrzeit 06:00 (© BörseGo AG 2007, Autor: Weygand Harald, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
      WKN: 846900 | ISIN: DE0008469008 | Intradaykurs:
      ... Faschingsdienstag bei uns hierzulande und Aschermittwoch an den Börsen. Wahrscheinlich darf man diesen 05.02.2008 genau so zusammenfassen. Aber während der Ausgang der Vorwahlen scheinbar noch in den Sternen steht, kann man aus dem satten Kurseinbruch schon ein paar Dinge ableiten.

      (1) Mit der Erholung ist es erst einmal vorbei. 7059 Punkte waren erst einmal das höchste der Gefühle.

      (2) Der DAX wird zunächst kaum in der Lage sein, der heute anbrechenden Fastenzeit an der Börse Entscheidendes entgegenzusetzen.

      (3) Tage wie dieser Dienstag bestärken uns in der Einschätzung, daß die Probleme bislang nicht ausgestanden sind. Sie zeigen schonungslos auf, daß der DAX sich eben nicht bereits wieder am Beginn eines Aufwärtstrends befindet. Dafür war die Marktbreite heute zu groß und die Abkehr vom Erholungsansatz der letzten beiden Woche zu radikal.

      (4) Es ist unwahrscheinlich, daß der DAX zu einer dauerhaften Stabilisierung in der Lage sein wird, ohne zuvor neue Tiefs unter dem bisherigen bei 6384 Punkten markiert zu haben

      PROGNOSE

      Es ist heute unwahrscheinlich geworden, daß der DAX es jetzt unmittelbar noch bis zum ausgegebenen maximalen Erholungsziel von 7200 Punkten schaffen wird. Das Marktrisiko und das aktuelle Konsolidierungspotential bleiben bei 6130 Punkten.

      Wir rechnen damit, daß der DAX sich früher oder später in diesem Bereich, zumindest aber in dessen Nähe einfinden wird. Der Aschermittwoch wird sich große Mühe geben, seinem Namen Ehre.

      Autor: Wieland Staud - Charttechnischer Analyst.
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 20:12:06
      Beitrag Nr. 1.539 ()
      Smart Investor Weekly: Insider vs. Outsider - Yahoo! vs. Microsoft!

      Während die meisten Anleger dem Braten weiterhin nicht so recht trauen, kaufen Insider in den letzten Wochen massiv eigene Aktien. Microsoft-Chef Steve Ballmer geht sogar einen Schritt weiter.

      Mehr als eine PR-Maßnahme
      Wir haben uns in der Vergangenheit schon mehrmals mit dem Thema Insider-Transaktionen und ihrer Aussagekraft beschäftigt. Tenor: Zwar sind Verkäufe in der Regel kein verlässlicher Indikator für einen bevorstehenden Kurssturz, bei Käufen, vor allem wenn sie von mehreren Insidern getätigt werden und über ein eher symbolisches Volumen hinausgehen, lässt sich eine positive Geschäftsentwicklung zumeist antizipieren. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Statistik der Insider-Transaktionen sicherlich einen Blick wert. Das vom Handelsblatt ermittelte Insider-Barometer erreichte unlängst einen neuen historischen Höchstwert, sprich das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen fiel noch nie so klar zugunsten der Käufe aus. Auch Vorstände von DAX-Konzernen wie Siemens-Chef Peter Löscher oder RWE-CEO Jürgen Großmann kauften in den vergangenen Wochen für mehrere Millionen Euro Anteile am eigenen Unternehmen. Selbst gemessen an deren auskömmlichen Vorstandsbezügen lassen sich solche Beträge kaum als eine simple PR-Maßnahme interpretieren. Offenbar laufen die Geschäfte der Unternehmen nach wie vor gut und die an den Börsen zuletzt gespielten Untergangsszenarien beschreiben bislang eher ein psychologisches denn ein globales, realwirtschaftliches Phänomen.

      Microsoft setzt zum Frontalangriff an
      Auch die Nachricht, dass Microsoft offenbar nicht mehr so richtig weiß, wohin mit seinem Geld und sich den Rivalen Yahoo! für den stolzen Preis von fast 45 Mrd. US-Dollar einverleiben will, widerspricht auf gewisse Weise der These einer lang anhaltenden Baisse. Zwar fallen in Folge der immer restriktiveren Kreditvergabe Private Equity-Investoren zunehmend als Spieler im M&A-Geschäft aus, deren Platz bleibt aber deswegen noch lange nicht unbesetzt. Viele Unternehmen schwimmen geradezu im eigenen Geld, verfügen über eine blitzsaubere Bilanz und hohe Liquiditätsreserven, die sie gewillt sind, für vermeintlich sinnvolle Übernahmen auch tatsächlich einzusetzen. Ganz gleich, ob Microsoft mit Yahoo! letztlich glücklich wird, was eher zu bezweifeln ist, zeigt der Vorstoß, dass strategische Investoren die aktuelle Schwäche an den Märkten eher als Chance begreifen. Während viele private und institutionelle Anleger mit ihren Investments hadern und sich aus Aktien zurückziehen, handeln Unternehmen und Insider verstärkt antizyklisch.

      Charttechnik mahnt dennoch zur Vorsicht
      Doch so eindeutig wie es jetzt den Anschein hat, ist die Lage derzeit keineswegs. Wir haben schon in den letzten Wochen darauf hingewiesen, dass vor allem die Charttechnik zur Vorsicht mahnt. Der Kurseinbruch von Ende Januar verlief zu massiv, als dass man ihn einfach ignorieren und zum Tagesgeschäft übergehen könnte. Um zu verdeutlichen, was damit gemeint ist, sieht man sich am besten Charts von Indizes an. Wir hatten in den letzten Wochen hier bzw. im Heft bereits die Kursverläufe des DAX sowie des S&P500 aufgezeigt. Heute wollen wir ein klassisches Beispiel für eine wirklich lehrbuchhafte Negativ-Konstellation zeigen, nämlich den französischen CAC40.

      Hier wurde der Aufwärtstrend nach unten gebrochen und zugleich eine obere Umkehrformation vollendet (Kopf-Schulter). Die blaue 200-Tage-Linie dreht bereits nach unten. Also, in diesem Kursverlauf findet man alles, was Bärenherzen höher schlagen lässt. Solche oder ähnliche Konstellationen gibt es derzeit leider in vielen anderen Indizes, weshalb wir eben Vorsicht walten lassen wollen.

      Fazit
      An unserer kurzfristig vorsichtigen Einschätzung hat sich im Verlauf der letzten Woche nichts geändert. So würden wir die aktuelle Gegenbewegung in Anbetracht der vorausgegangen Kursverluste auch nicht überbewerten wollen. Allerdings hat sich auch an unserem langfristig positiven Ausblick nichts geändert. Dafür sprechen neben der laufenden aggressiven Zinssenkungsrunde, die Aktien gegenüber Anleihen (noch) attraktiver macht, auch das eingangs erwähnte Verhalten der Corporate Insider und die durch den Microsoft-Yahoo!-Deal wiederbelebte M&A-Fantasie.

      Ralf Flierl, Marcus Wessel
      05.02.2008
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 20:14:01
      Beitrag Nr. 1.540 ()
      Thomas Müller

      Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

      was ist in den letzten Tagen eigentlich passiert? Bei den Negativ-Nachrichten über die faulen US-Immobiliendarlehen (‘Subprime’ wurde übrigens tatsächlich zum Börsenunwort des Jahres gekürt) gab es keine wirkliche Steigerung und es hat - zum Glück - weder eine spektakuläre Unternehmenspleite, noch einen Terroranschlag gegeben.

      Die Märkte waren seit Monaten in nervenzehrenden Seitwärtsbewegungen gefangen. Dann sind die Kurse zur Monatsmitte aus ihren unteren Begrenzungen herausgefallen, womit sich - zunächst ohne ersichtlichen Grund - die Verkaufsorders kumulierten und das Unheil seinen Lauf nahm.

      Die Medien berichten seitdem landauf landab über den 21. Januar, der für den Dax mit -7,2 Prozent den größten Kurseinbruch seit den Anschlägen auf das World Trade Center und mit einem Abschlag von 524 Zählern sogar den größten Punkte-Verlust in der Geschichte bedeutete. Doch das tatsächliche Ausmaß war sogar noch dramatischer. Denn:

      Am Freitag, dem 18.01. hatte der Dax in der Spitze noch bei 7501 notiert. Von dort sind die Kurse bis zum Montags-Tief bei 6763 um Sage und Schreibe 738 Punkte weggebrochen und damit um 9,8 Prozent! Selbst daraus wurden aber am Mittwoch nur noch 6349 Punkte, was einen Einbruch von 15 Prozent innerhalb von dreieinhalb Sitzungen bedeutet hatte! Dabei kommt der Dax von kurioserweise 8101 am ersten Handelstag des Jahres, so dass der Crash alleine im Segment der deutschen Blue-Chips im Maximum 22% umfasst hatte!

      Irgendetwas sehr Ungewöhnliches war also am Montag passiert, zumal die US-Börsen hier geschlossen hatten. Uns war kein Auslöser bekannt und auch die von uns befragten Händler konnten nur bestätigen, dass der Verkaufsdruck alleine aus den Dax-Futures (von vermutlich einer großen Adresse) resultierte. Damit setzte aber natürlich ein Dominoeffekt ein, der schließlich - von den Medien angeheizt - am Dienstag und Mittwoch zu einer Kapitulation der Privatanleger führte und letztlich (...) sogar die amerikanische Notenbank zur größten Zins-Senkung seit 1982 (!) verleitete. Der Impulsgeber kam dann im Laufe des Donnerstags ans Tageslicht:

      Es war ein mit allem IT- und Controlling-technischen Know-how ausgestatteter Jung-Trader der Société Générale, der unbemerkt gigantische Long-Positionen in (Dax-) Futures aufgebaut hatte. Als diese hausintern bekanntgeworden waren, hatte Frankreichs zweitgrößte Bank zu Wochenbeginn gar keine andere Wahl, als die Engagements durch sofortige Short-Transaktionen (die nur Rückkäufe waren) wieder glattzustellen. Damit ist Nick Leeson jetzt ein Waisenknabe der Finanzgeschichte, denn der Totengräber der Barings-Bank hatte 1,2 Mrd. Euro auf dem Gewissen. Jérôme Kerviel steht aber nun für die gigantische Fehlsumme von 5 Mrd. bei seinem Arbeitgeber, wobei während der Löscharbeiten alleine im Dax eine Marktkapitalisierung von 86 Mrd. Euro vernichtet wurde. Also:

      Wir befinden uns im Crash und jeder Crash war bisher eine einmalige Kaufgelegenheit. Warum sollte es diesmal anders sein?

      30.01.2008
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 20:31:08
      Beitrag Nr. 1.541 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.288.086 von BoBo2000 am 06.02.08 19:41:48Bin an Board...GEB NIE AUF !!!:look:
      Ich will...gewinnen....!!!;)

      Bitte trotzdem, auch wenn Du nicht weißt wer noch mitmacht...immer den Emailverteiler nehmen. Über meinen Blackberry bin ich dann informiert.
      Wer nichts hören will soll sich doch aus dem Verteiler streichen lassen!

      Ich glaube, daß wir das noch schaffen.

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 00:00:05
      Beitrag Nr. 1.542 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.288.086 von BoBo2000 am 06.02.08 19:41:48Mutig ! Und ist unverändert interessant. Auch wenn man es nicht mitmacht. Weil man nicht kann oder will. Aber Information zählt, damit man sich damit auseinandersetzen kann.
      Übrigens Heibel, manchmal etwas naiv, ist ausgesprochen bullish. Steffens, meist verhalten und unbestimmt, ist noch bullish. Habe beide abonniert.
      Es fällt schwer, sich mit dem worst-case Scenario anzufreunden, weil es fundamental, sentimental wenig Fakten dafür gibt. Aber die letzten Wochen haben uns Chaos gelehrt. Es ist wie mit Staus auf der Autobahn; wir wissen, dass Sie jeden Tag passieren, aber wir glauben daran vorbei zu kommen. Momentan geht es so nicht nur uns Kleinen, sondern auch den Großen. Wenn jemand eine funktionierende Chaos-Theorie für die Börse entwickelt hätte, wäre er wohl richtig reich geworden. Hat eigentlich schon jemand mal versucht, physikalische Wahrscheinlichkeiten (Heisenberg) auf die Börse anzuwenden ? Letzteres ist mehr als Witz gemeint.
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 09:08:56
      Beitrag Nr. 1.543 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.290.814 von webern am 07.02.08 00:00:05Es gibt ein Buch von Benoit B. Mandelbrot "Fraktale und Finanzen".
      Ist das Gegenteil zur technischen Analyse und Muster finden.;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 12:20:00
      Beitrag Nr. 1.544 ()
      Was Warren Buffet jetzt machen würde!

      Lieber Leser,

      Gerhard Mahler
      in heiklen Börsenlagen wie derzeit liegt die Frage nahe, wo der Stein der Weisen zu finden ist. Es fallen einem sofort zwei dutzend Gurus ein, die sich in letzter Zeit schon öfters mehr oder weniger passend zur Situation geäußert haben. Von Warren Buffet dagegen hat man zuletzt wenig gehört. Außer dass er eine Beteiligung an der mit Schieflagen befrachteten schweizerische Rückversicherung Swiss Re erworben und sich mit seinem 77 Jahren trotz Börsenkrise guter Gesundheit erfreut und frohen Mutes ist. Ja, was würde Warren Buffet jetzt machen? Wir stecken natürlich nicht in dem „Investmentgenie“ drin, wie ihn die Presse gerne bezeichnet, aber wir haben uns umgeschaut, was er tun könnte. Dabei sind wir auf eine interessante Geschichte gestoßen, die wie folgt geht:

      Bekanntlich ist Buffet in erster Linie ja ein Langfrist-Stratege. Und was er im Laufe seines langen Börsenlebens an Beteiligungen so alles eingesammelt hat, ist praktisch in seiner börsennotierten Holding Berkshire Hathaway enthalten oder enthalten gewesen. Deren Performance war 2006 und 2007 besser als der Markt, nach einigen weniger guten Jahren. Das Ergebnis über die lange Distanz beeindruckt auf jeden Fall: Wer Ende Januar 1968 nur 10.000 Dollar in diesen Aktien anlegte, die damals bei 20,5 Dollar notierten, kann jetzt 50 Millionen Dollar sein eigen nennen. Über vier Dekaden hinweg entspricht dies einem jährlichen Ertrag von rund 20%. Buffet ist dafür bekannt, sorgfältig Qualitätsaktien von wachstumsorientierten Unternehmen mit einer respektablen Gewinnbasis in guten wie in schlechten Zeiten zu bevorzugen. Von riskanten Modetrends an der Börse hält er nichts. Sein Investmentstil und sein Können wurden in hunderten von Büchern verewigt, die auch gerade heutzutage wieder ihren Reiz entfalten. Das bekannteste davon ist wohl der Titel „The Warren Buffet Way“. In einer Art Simulation auf Basis dieses Werkes haben Experten nun nachgestellt, welche Aktien für den Meister aller Klassen jetzt in Frage kämen, virtuell wohlgemerkt.

      Genau 60 Werte haben die Experten des amerikanischen Researchdienstes Standard & Poors dingfest gemacht, die den Kriterien von Buffets Anlagegrundsätzen (theoretisch) entprechen würden. Von den deutschen Titeln ist nur der Software-Konzern SAP dabei und von den europäischen Standardaktien vorwiegend Telefon-Papiere wie die spanische Telefonica, Portugal Telecom und Swisscom sowie GlaxoSmithKline, Roche (Pharma), British American Tobacco und Diageo (Getränke). Auch die aufstrebenden Wirtschaftsnationen sind mit China Mobile, Philippine Long Distance, Overseas Shipholding, Telefonos De Mexico, Taiwan Semi sowie Novo-Nordisk und Rio Tinto nicht gerade üppig vertreten. Der Großteil der überwiegend konservativen Favoriten stammt aus Amerika mit bekannten Namen wie 3M, Altria, Alcoa, Apple, Becton Dickinson, Cisco, Coca Cola, Johnson & Johnson, Microsoft, Occidental Petroleum, Oracle, Qwest, Schlumberger und den drei Chip-Papieren Altera, National Semi und Qualcomm. Wie gesagt, hier handelt es sich um eine Simulation. Jedenfalls: Buffet ist Spitze und bei aller persönlichen Bescheidenheit weiß er sich durchaus ins rechte Licht zu rücken.

      Doch in der rauhen kürzerfristigen Wirklichkeit geht es um die richtige Strategie zur rechten Zeit. Momentan ist die defensive Variante angesagt. Die institutionellen Investoren haben zum Beispiel Titel aus zyklischen Sektoren wegen ihrer Konjunkturempfindlichkeit eher verkauft. Aktien der Branchen Informationstechnologie, Energie-, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden ebenfalls eher veräußert. Die Bereiche Telekommunikation, Basiskonsumgüter und Gesundheitswesen kamen laut Bankenstatistiken auf die stärksten Zuflüsse. Interessant dabei: Die Skepsis der Investoren gegenüber den Finanzwerten hat sich trotz Kreditkrise zuletzt verringert.

      Letzen Endes kam und kommt es auf die richtige Strategie zur rechten Zeit an. Zwischen 1995 und 2000 war die dynamische Version mit 90% oder gar 100% Aktien im Depot klar die beste. Die ganz konservative Depot-Variante mit nur 15% Aktien und den Rest in Anleihen brachte 2001/2002 Erfolge. Zwischen 2003 und 2007 hat die aggressive Strategie mit Aktien besonders große Gewinne eingefahren. Der DAX-Aktienindex stieg in der Spitze um 273%. Und selbst nach der Januar-Korrektur kommt der deutsche Leitindex aktuell noch auf ein Plus von rund 210%.

      Wir normal Sterblichen halten uns an nützliche Ratschläge wie etwa aus dem Buch „Die besten Anlagestrategien aller Zeiten“ von James P. O'Shaughnessy. Das Werk zeigt Ihnen, welche Strategien funktionieren und welche nicht. Sie erfahren zum Beipiel alles über die Resultate von Relative-Stärke- oder Dividenden-Strategien, ob Value-Aktien langfristig besser als Wachstums-Titel performen und ob Small Caps besser abschneiden als Blue Chips. Sie erkennen, was im schlimmsten Fall zu befürchten ist und wie lange es dauert, bis eine Anlagestrategie sich von einem Einbruch erholt hat. Die dritte Edition dieses Anlage-Klassikers präsentiert aktuelle Zahlen und sagt Ihnen, mit welchen Anlagestrategien Sie wirklich Geld verdienen! Weitere Infos.
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 22:19:34
      Beitrag Nr. 1.545 ()
      BoBo "late night"

      Na, wenn das keine Vola ist !!! Ich bleibe dabei, für mich befinden sich die Märkte nun in ausgeprägten Bodenbildungsphasen.
      Der Dow schließt nach hin und her über den kritischen 12.000/12.250, der Nasdaq100 nach heftigem Gezerre über 1.750,- und sogar unser Daxi lugt nachbörslich schon 'mal wieder über die 6.800 (wahrscheinlich eröffnet er wieder 'mal mit einem ärgerlichen Gap, so dass es auch morgen wieder sehr volatil werden könnte). Zum unzähligsten Male beginne ich mich mit AMBITION zu positionieren, mit diesmal (sehr) lange laufenden und sehr nahe bzw. im Geld befindlichen Scheinen, um der Vola ein klein wenig entgegen zu wirken. Sobald mehr Klarheit herrscht werden wir auf Scheine mit höheren Hebeln/Omega wechseln (müssen) und auch den Depotanteil sukzessive nach oben fahren. Doch wer weiss schon was das Jahr noch bringen mag, ich wünsche Allen nach wie vor ein glückliches Händchen mit Ihren Investments und einen langen Atem bzw. der notwendigen Geduld.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 22:22:59
      Beitrag Nr. 1.546 ()
      Stagdeflation?

      Klaus Singer

      Während permanent bullische Beobachter die Gründe für die schwachen Märkte, Immobilien- und Subprime-Krise in den USA, eine drohende Rezession in den Vereinigten Staaten und einen möglichen globalen Wirtschaftsabschwung, immer noch für „angeblich“ halten, und nach dem Strohhalm der Yen-Carry-Trades als unerschöpflich sprudelnde Liquiditätsquelle klammern, lebt das hässliche „D-Wort“ wieder auf.

      Nouriel Roubini fragt: Warum hat die Fed alle Zurückhaltung aufgegeben und die Leitzinsen innerhalb von acht Tagen um 1,25 Prozent gesenkt? Die Trends der meisten Makroindikatoren können es nicht gewesen sein, sie geben zwar einen negativen Ausblick auf die Entwicklung der US-Wirtschaft, aber rechtfertigen einen solchen, von manchen Beobachtern als panisch titulierten Schritt nicht.

      Seine Antwort: Die Wahrscheinlichkeit für einen katastrophalen Verlauf der mit der Krdeitkrise angestoßenen Entwicklung steigt – es besteht die Gefahr, dass sich ein Teufelskreis herausbildet, in dem eine tiefe Rezession zu schweren Verlusten führt und diese wiederum die Rezession verschärfen - Stagdeflation. Das könnte am Ende sogar zu einer Kernschmelze des globalen Finanzsystems führen.

      Die US-Wirtschaft befindet sich nach dem Urteil einer zunehmenden Anzahl von Analysten bereits in einer Rezession. Dass sie schwerer ausfallen wird als die beiden letzten in 2001 und 1990-1991, liegt auf der Hand. Die in den vergangenen Jahren aufgeblasenen Asset-Blasen sind weitaus größer und betreffen mehr Asset-Klassen. Sie dürfte mit vier bis sechs Quartalen auch deutlich länger dauern als die acht Monate zuletzt.

      Wir erleben die größte Rezession des Häusermarktes in der US-Geschichte. Prof. Shiller, Mitbegründer des viel beachteten S&P Case/Shiller Hauspreis-Index, sagte hierzu: Die amerikanischen Immobilienvermögen haben schon ungefähr eine Billion Dollar an Wert eingebüßt. Das kann sich in den kommenden Jahren leicht verdreifachen und die Folgen der Subprime-Krise in den Schatten stellen.

      Das Platzen der Kreditblase, die die Hauspreisblase erst ermöglichte, führt zu einer übergreifenden Kreditklemme. Wie ernst diese ist, zeigt sich auch in den Spreads der Indices für Credit Default Swaps. Sie notieren nicht erst seit gestern im Bereich ihrer Allzeithochs, in den USA werden Werte oberhalb von 700 Basispunkten erreicht (siehe die entsprechenden Links auf der Web-Seite der TimePattern).

      Die US-Verbraucher, zuständig für über 70 Prozent des Bruttosozialprodukts, haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt. Über die Rezession (und mögliche Depression) im Immobiliensektor sind sie jetzt gezwungen, sich einzuschränken – eine Konsum-induzierte Rezession ist per se eine ernste Angelegenheit, erst recht wenn sie einhergeht mit einer Bankenkrise.

      Mancher bullische Beobachter sieht das Heil in den angekündigten staatlichen Anreizprogrammen. Aber viel Raum besteht hier nicht, argumentiert Roubini. Die Möglichkeiten sind weitgehend ausgereizt nach den Steuerleichterungen der Jahre 2001 bis 2004 und der „schönsten Erholung, die man mit Geld kaufen kann“. Kein Vergleich zu 2000, als das Staatsbudget noch einen Überschuss von 300 Mrd. Dollar auswies. Und selbst wenn noch ein großer Manövrierspielraum für staatliche Anreizprogramme bestünde, so wirken sie lediglich auf Fluss-, nicht auf die Bestandsgrößen der Volkswirtschaft, um die es aktuell geht. Haben Sie schon einmal ein Fass ohne Boden gefüllt?

      Denn zahlreiche Banken operieren nur noch im “Survival-Mode”, versuchen die Größenordnung ihrer Verluste zu verschleiern und Kapital aus dem Ausland anzuziehen. Es wird vermutet, dass über 60 Prozent der Vermögenswerte der Banken auf den Hypothekenmarkt ausgerichtet sind. Ihrer hauptsächlichen Aufgabe, Kredite für die Wirtschaftssubjekte bereit zu stellen, können sie nicht mehr nachkommen.

      Um dem zu begegnen, hat die Fed eine „Temporary Auction Facility“ (TAF) eingerichtet, die es den Banken erlaubt, sich ohne Information der Öffentlichkeit Milliarden bei der Fed zu leihen. Dafür werden sogar „Sicherheiten“ in der Form von „Mortgage-backed securities“ (MBS) und „Commercial paper“ (CP) akzepiert. Mehr als 100 Finanzinstitute haben die „Großzügigkeit“ der Fed bisher in Anspruch genommen.

      Nicht auszudenken, wenn sie hätten ohne auskommen müssen. Insolvenzen in Serie wären möglich gewesen – und sind weiter möglich, weil weiter völlig unklar ist, welchen Wert all diese Papiere mit den geheimnisvollen Abkürzungen eigentlich noch haben. Ohne eine bewusst laxe Bankenaufsicht in der Vergangenheit wäre das nicht gegangen.

      Zuletzt hat die Fed angekündigt, zwei im Rahmen der TAF geplanten Auktionen von Not-Ausleihungen um 50 Prozent auf 30 Mrd. Dollar zu erhöhen, „um das Vertrauen in die Geldmärkte wieder herzustellen“, wie es heißt. Der Anschein möglicher Insolvenzen muss mit aller Macht vermieden werden.

      Was ist mit den geschätzten 300 Bill. Dollar an Derivaten, Credit Default Swaps und anderen, teils abstrusen Konstruktionen. Wird sich der virtuelle Reichtum in Luft auflösen, wenn die zugrunde liegenden Assets (CDO, MBS, ABCP) kaum noch das Papier wert sind (auf dem sie sowieso nicht stehen). Dennis Lockhart, Präsident der Atlanta Fed, findet vergleichsweise klare Worte: „Eine verschärfte Instabilität der Finanzmärkte muss in Betracht gezogen werden, die einhergeht mit fallenden Hauspreisen, volatilen Energiepreisen auf hohem Niveau, weitergehender Dollar-Abwertung und erhöhter Inflation.“

      Hoppla, Inflation? Üblicherweise geht in einer Rezession die aggregierte Nachfrage zurück. Das führt normalerweise zu nachlassendem Preisdruck. Nur ein Schock auf der Angebotsseite wurde in einer solchen Situation eine Stagflation bewirken – denkbar bei einer kriegerischen Auseinandersetzung, die etwa zu einer Ölversorgungskrise führt.

      Wenn die Bankenkrise weitergeht, dann werden weder ein Leitzins von einem Prozent (auf aktuellen Niveau ist er real schon negativ), noch weitere Finanzspritzen helfen, Ausleihungen und damit Geldschöpfung anzukurbeln. Dies hat die Geschichte im Japan der 1990er Jahre ebenso gezeigt wie die der Großen Depression der 1930er.

      Inflation beginnt mit der Ausweitung von Kredit und Geldmenge. In der finanzindustrie-orientierten Wirtschaft unserer Tage hat es einige Zeit gedauert, bis dieser Effekt von den Asset-Märkten in die Güterwirtschaft herüberschwappte. Inflation endet, wenn die Geldversorgung der Zentralbank nicht mehr expandiert und/oder die Wirtschaftsubjekte keine Kredite mehr nachfragen, weil eine Ausweitung ihrer wirtschaftlichen oder spekulativen Aktivitäten keinen Sinn mehr macht.

      Dazu passt eine Bemerkung von Milliardär George Soros auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos: Die gegenwärtige Krise ist nicht nur das Platzen der Hauspreis-Blase, sondern markiert vor allem das Ende der 60 Jahre andauernden, auf dem Dollar als Reserverwährung basierenden Kreditexpansion.

      Einige Anzeichen sprechen dafür, dass die inflationäre Entwicklung mittlerweile ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Das bedeutet noch nicht Deflation. Sollte es jedoch darüber, dass sich die Rezession im US-Häusermarkt zu einer Depression auswächst und über folgende massive Hypotheken-Crashs zu einer heftigen wirtschaftlichen Kontraktion kommen, steigt die Wahrscheinlichkeit eines deflationären Szenarios. Gedanken an die Zeit zwischen 2001 und 2003 werden wach - wenn damals bereits eine milde Rezession reichte, um deflationäre Tendenzen hoch zu spielen, was ist dann jetzt im Busch?

      Die Panik-Zinssenkung der Fed kann in dieser Hinsicht auch als Radikalmaßnahme interpretiert werden, einer deflationären Entwicklung durch stark fallende Zinsen (gleich billiges Geld, gleich Verhinderung von Liquiditätspräferenz) zuvor zu kommen. Wohl wissend, dass monetären Mitteln gegen eine einmal etablierte Deflation nicht mehr viel bewirken.

      Der gegenwärtige Kurs der Fed bekämpft lediglich die Symptome, nicht die Ursache der Schwäche. Man will die Vermögenspreise stützen und die Verbraucher bei Konsumlaune halten. Dabei bleiben die vernachlässigbare Sparquote und die Abhängigkeit von ausländischem Kapital außen vor.

      Wenn die Bemerkung von Soros stimmt und sich die 60 Jahre währende Entwicklung der auf dem Dollar als Reservewährung basierenden Kreditexpansion nun umkehrt, dann müsste folglich der Dollar seine schwächsten Tage hinter sich haben, d.h. eine Parität Euro/Dollar von knapp 1,50 dürfte das Ende der Fahnenstange sein und bleiben. Das mag damit zusammenhängen, dass in Zeiten der Krise Dollar-Investitionen heim geholt werden. Möglicherweise strömt auch Kapital von ausländischen Staatsfonds ins Land – Recycling der über die vergangenen Jahre zur Dollar-Stützung angehäuften; in die Billionen gehenden Währungsreserven. Ein Hinweis darauf dürfte die Entwicklung der TBond-Renditen geben. Mancher Beobachter sieht ein Niveau von 6,6 Prozent bei den 10jährigen, was gleichzeitig eine schwere Rezession signalisieren würde.

      Nouriel Roubini spricht von der Gefahr einer Stagdeflation. Er meint nicht nur, dass der Preisauftrieb im Gefolge der Rezession nachlässt, sondern dass zur wirtschaftlichen Stagnation sinkendes Preisniveau hinzukommt. Starken Preisverfall sieht er übrigens auch bei nahezu allen Vermögensklassen. Das ergäbe in der Tat einen wichtigen Hinweis auf den Kondratieff-Winter, der letzten Phase eines langen Wirtschaftszyklus.

      Roubini stützt sich auf die Erfahrungen in Japan nach 1990. Ob dieser Vergleich zulässig ist, bleibt dahingestellt. Damals befand sich Japan im globalen Rahmen soliden Wachstums. Fällt diese Voraussetzung weg, ist eine andere Entwicklung wahrscheinlicher. Immerhin tragen die USA 25 Prozent zum globalen Bruttosozialprodukt bei, wobei die am stärksten wachsende, finanziell nicht eben stabile Volkswirtschaft, China, von den USA besonders abhängig ist. Mir scheint in diesem Umfeld statt Stagnation eher nachhaltige wirtschaftliche Kontraktion wahrscheinlich, insbesondere, wenn das worst-case-Szenario einer Systemkrise der Finanzindustrie aufzieht.

      In einem Umfeld eines sich mittelfristig befestigenden Dollars und einer eher deflationären Preisausrichtung, dürften auch die Preise der Edelmetalle nicht mehr in den Himmel wachsen. Sicher spielt Gold weiterhin seine Krisenfunktion aus, was tendenziell stützend wirkt. Aber die mit einer Deflation einhergehende Liquiditätspräferenz hinterlässt dann auch hier Spuren.

      Kommen wir zum Beginn zurück, zu den Carry-Trades. Bullische Beobachter verweisen auf den Gleichlauf zwischen Euro/Yen und DAX/EuroStoxx – siehe Chart „Carry-Trades?“ unter Intermarket auf der Web-Seite der TimePattern. Die Synchronität besteht auch zwischen SPX und Dollar/Yen, allerdings nicht so eng. Der Zusammenhang lässt sich bis ins Spätjahr 2003 zurückverfolgen, so dass die Annahme berechtigt ist, dass die Aktien-Hausse seitdem zu einem guten Teil durch Yen-Carry-Trades finanziert wurde. Konsequenterweise hoffen bullische Beobachter denn auch, dass der Yen im laufenden Jahr kaum weiter aufwertet.

      Ich würde nicht darauf wetten, dass die Liquiditätsquelle hier ohne Unterlass weiter sprudelt. Selbst wenn der Yen nicht weiter aufwerten sollte, so ist das für sich noch kein Argument immer währender Carry-Trades. Auf den Außenwert des Yen haben noch viele andere Faktoren Einfluss. Und Anzeichen für eine Entkopplung gibt es bereits, wie im Chart ersichtlich, tendieren die den beschriebenen Zusammenhang repräsentierenden Kurven gegenwärtig dazu, aus der neutralen Zone heraus zu laufen. Dies ist noch nicht sonderlich signifikant, aber immerhin ein Warnzeichen.

      Zu den Märkten: Nachdem am Freitag vergangener Woche mit den Arbeitsmarktdaten eine Korrektur der letzten, sowieso zu steilen Aufwärtsbewegung bei Aktien eingeleitet worden war, ist die Zeit jetzt wieder technisch reif für eine erneute bullische Reaktion. Die könnte im SPX erneut bis in den Bereich von 1400 tragen, beim Dow wären 12800 als Ziel zu nennen. Der EuroStoxx50 hat bei rund 3850 eine bedeutsame Zone.

      Zuvor allerdings sollte der NDX noch die verlockende Marke von 1700 testen – hier verläuft die Untergrenze seines seit 2003 bestehenden Aufwärtskanals. Hält dieser Zwischenboden, dann sollte es etwa zeitgleich auch mit Euro/Dollar wieder nach oben gehen – die Begleitmusik so vieler bullischer Bewegungen seit 2003. Über die Beziehung Euro/Dollar gleich Euro/Yen durch Dollar/Yen würde dann angezeigt, dass sich Euro/Yen im Verhältnis besser entwickelt als Dollar/Yen – ein weiteres bullisches Zeichen (siehe oben).

      Übergeordnet bleibt es dabei: Die Bären bleiben oben.

      Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 22:23:53
      Beitrag Nr. 1.547 ()
      Emotionaler Totalschaden

      von Jochen Steffens

      Heute kamen die Kurse erneut unter Druck. In den Köpfen der Anleger stellt sich die Frage, geht der Crash jetzt weiter, müssen wir uns auf einen lang anhaltenden Abwärtstrend wie 2000-20003 einrichten, oder fangen sich die Kurse doch noch?

      Infineon zwischenzeitlich - 18 %

      MAN - 6 %

      Deutsche Börse - 5 %

      Continental - 5 %

      Hypo Real Estate - 4,6 %

      Wie viele werden da wohl wieder auf dem falschen Fuß erwischt worden sein?



      Ganz normal...
      Solche Phasen tauchen immer wieder an den Börsen auf. Es erwischt jeden irgendwann einmal. Häufig sogar, ohne dass es zu einem Crash kommt. Jeder, wirklich jeder Trader, der an den Börsen tätig ist, wird irgendwann eine längere Phase erleben, in der er keinen Gewinn macht. In der alles, was er anfasst, einfach nur schief geht.

      Der kleine Unterschied: In einem solchen Crash geht es einfach nur vielen gleichzeitig so.


      Ein Schuldiger ist schnell gefunden
      Eigentlich ist so ein Crash noch wesentlich gefährlicher, als eine Phase in der man einfach so aus heiterem Himmel nur noch die falschen Trades heraussucht, denn bei einem Crash ist der Schuldige schnell gefunden: „der Markt“. Man selbst hat keine Verantwortung, schließlich kann man so einen Einbruch nicht voraussehen...

      Ohne Crash kommt man hingengen wesentlich schneller auf die Idee, sich um die eigene Psyche zu kümmern.


      Gerade in solchen Phasen sollte man sich um sich selbst kümmern
      Dabei ist es gerade in solchen Crashphasen extrem wichtig, sich mehr um die eigene Psyche zu kümmern. Sie dürfen einfach keinen emotionalen Totalschaden erleiden.

      Den meisten Anlegern passiert folgendes (verkürzt): Sie sehen den Verlusten zu und steigen viel zu langsam oder gar nicht aus. Dann steigen sie wieder viel zu schnell ein, häufig gehen dann auch diese Positionen wieder ins Minus. Irgendwann greifen die Stopps, der Markt dreht kurze Zeit später. Wieder alles falsch gemacht. Dann ein neuer Versuch, mit viel zu großen Positionen, man muss schließlich die Verluste ausgleichen. Das muss doch der Boden gewesen sein! Doch es rutscht noch einmal tiefer, und dann wird es richtig schmerzhaft.

      In dieser Zeit fühlt sich der Trader immer hilfloser und armseliger, von Tag zu Tag. Die Verluste fangen an, weh zu tun – er wird mutlos, traurig, später sehr wütend, dann völlig verzweifelt. Das Problem, mit solchen Emotionen können Sie nur Fehler machen! So kann man nicht traden!

      Ganz zum Schluss endet dieses Desaster in vollkommener Handlungsunfähigkeit. Meistens braucht es sehr lange (mehrere Monate), um aus diesem mentalen Desaster wieder herauszukommen. In der Zwischenzeit ist meistens der Markt wieder massiv angestiegen.


      Urlaub und Abstand
      Ich empfehle Kollegen, die anfangen in diese Falle zu tappen, Urlaub zu machen, ob es nun bei einem Crash ist oder „einfach nur so“ einmal mehrere Wochen oder sogar Monate nicht mehr läuft. Abstand gewinnen, sich mental wieder aufrichten und einmal etwas Anderes sehen als rote Vorzeichen auf dem Monitor.

      Denn, auch wenn es so wenig wissenschaftlich zu erklären ist, eine positive mentale Grundeinstellung gehört einfach zu einem erfolgreichen Trade dazu! Emotional angespannt verringern Sie ihre Chancen erheblich. Wenn Sie sich also durch so einen Crash zu sehr mental beeinflussen lassen, müssen Sie Abstand gewinnen. Ansonsten steigt die Gefahr, einen emotionalen Totalschaden zu erleiden, dramatisch. Und dieser kann immer auch zu einem finanziellen Totalverlust führen.


      Es gibt einige Grundsätze, die Sie immer beachten sollten:
      Wie ich hier bereits vor der Krise oft genug geschrieben habe, dezimieren Sie bei weiter fallenden Kursen nach und nach Ihre Depotpositionen – bleiben Sie dabei gelassen. Hoffen gilt in solchen Situationen nicht! Allerdings sollten Sie auch noch nicht ganz aus dem Markt gehen. Wenn es dreht, gerät man sonst zu schnell hinter den Aufwärtstrend. Ein, zwei größere Verlustpositionen in guten Aktien kann man auch mal durchhalten. Diese können zwar weh tun, sollte einen aber nicht ruinieren.
      Machen Sie sich bewusst, dass Verluste zum Börsengeschehen dazu gehören! Sie können Verluste nicht vermeiden. Verluste sind viel seltener Zeichen von Dummheit oder Unfähigkeit, als die meisten Trader (besonders bei sich selber) denken. Verluste gehören zur Börse, sie sind unabdingbarer Teil des Tradens. Wer gewinnen will, muss auch Verluste erleiden können, ohne mental einzubrechen.
      Wenn Sie merken, dass es trotz allem nicht läuft und Sie immer das Falsche tun, distanzieren Sie sich vom Markt. Machen Sie etwas anderes. Hetzten Sie NICHT jeder Gelegenheit hinterher. Natürlich kann man große Gewinne machen, wenn man nach einem scharfen Einbruch genau am Tief einsteigt. Nur, ganz ehrlich, wer kann das schon und wie oft geht das schief? Lohnt es sich unter dem Strich wirklich, es immer wieder zu versuchen? Meiner Erfahrung nach langfristig gesehen nicht. Bleiben Sie kühl und lassen Sie den Markt sich austoben. Wenn der Markt so hoch nervös ist, sind Kursbewegungen meistens Glücksache. Und Sie sind hier nicht beim Roulette, sondern beim Traden. Hier geht es um Chancen und Wahrscheinlichkeiten, um nichts anderes.
      Lassen Sie sich nicht von den Erfolgsmeldungen Einzelner beeinflussen. Ich will jetzt nicht schreiben, dass in solche Phasen gerade immer die Gewinne machen, die vorher meistens lange sehr, sehr falsch gelegen haben. Es gibt auch sicher Menschen, die ein gutes Näschen hatten. Natürlich kann man, wenn man gerade kurz vor dem Einbruch massiv short war, jetzt exorbitante Gewinne realisieren – keine Frage. Das Problem ist nur, dass diese Gewinne bei denjenigen, die gerade große Verluste erlitten haben, dazu führen, dass sie sich noch kleiner und erbärmlicher fühlen. Aber genau dieses Gefühl müssen Sie vermeiden. Gönnen Sie den Menschen die Gewinne, gönnen Sie auch den anderen, dass sie einen Teil ihrer früheren Verluste wieder ausgleichen können. Halten Sie sich nicht an solchen Erfolgsmeldungen anderer auf, sondern konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen zukünftigen Erfolg. Denken Sie zudem immer daran, dass nur beim Angeln mehr gelogen wird als beim Traden. Gerade in solchen Phasen versuchen Trader ihre Gewinne herauszustellen, um nicht über die Verluste nachdenken zu müssen.
      Warten Sie, bis sich der Markt beruhigt oder sich klare Zeichen zeigen. Steigen Sie dann vorsichtig wieder ein, und wenn sich Trends bestätigen, können Sie nach und nach weitere Positionen aufbauen. Meistens kommt es in Folge eines solchen Crash zu einer längeren Trendbewegung.
      Und ein letzter wichtiger Punkt:


      Die Zeiten des sicheren Systems mit der eingebauten Crashvorhersage
      Fallen Sie nicht auf Menschen rein, die solche Crashs brutal ausnutzen. Es ist erstaunlich, dass gerade in solchen Zeiten immer wieder höchst dubiose Börsendienste urplötzlich auftauchen und in den einschlägigen Börsenforen, aber auch auf andere Weise massive Werbekampagnen starten. Das Schema ist dabei immer gleich:

      Meistens geht es um die „Black Box“, ein Computersystem oder ähnliches, was 1. diesen Einbruch genauestens vorhergesagt hat und 2. sowieso eine unglaubliche Trefferquote von weit über 90 % besitzt.

      Überlegen Sie einmal, das ist genau das, was sich ein verzweifelter Trader nach so einem Einbruch wünscht: Ein treffsicheres System, dass auch noch solche Crashs vorhersehen kann. Wenn man dann auch noch emotional oder finanziell angeschlagen ist, neigt man zu einer gewissen zwanghaften Gutgläubigkeit, und schon sitzt man in der Falle. Mit anderen Worten: Skrupellose Bauernfänger nutzen hier die emotionale oder finanzielle Zwangslage von Menschen aus, meistens mit dem Erfolg, dass diese auch noch den letzten Rest ihres zusammengeschrumpften Vermögens verlieren.

      Glauben Sie mir, es gibt kein System, dass 90 % Trefferquote hat. Wenn es ein solches gäbe, wären die Internetseiten, auf denen solche System angeboten werden, meistens nicht so grottenschlecht programmiert – denken Sie einmal darüber nach.

      Auch gerade hier gilt, bleiben Sie ruhig und gelassen und prüfen Sie solche Angebote genau, bevor Sie sich zu einem Abonnement entschließen.

      Hier im Verlag kann ich trotz teilweise aggressiver Werbung zumindest versichern, dass die Performance bei den Diensten die ich kenne, von einem unabhängigen Vermögenscontrolling kontrolliert wird. Zudem können Sie die Angebote auch selbst genau prüfen, dazu haben Sie einen Monat oder mehr Zeit (kostenloses Probeabo) – das sollten Sie aber auch tun. Und die meisten Chefradakteure, die ich persönlich kenne, sind ehrlich daran interessiert, eine gute Arbeit zu machen, stehen aber auch dazu, dass es in solchen Zeiten schwierig ist...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      © Jochen Steffens 2008
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 22:28:28
      Beitrag Nr. 1.548 ()
      Dax: Risiko weiterhin hoch!

      Liebe Leser,

      der Dax hat in den letzten Tagen wieder neue Verkaufsignale generiert. Hier ein kurzer Ausblick.

      Rückblick:

      Nach der Seitwärtsphase zwischen 6700 und 6900 Punkten hatte sich
      kurzfristig ein neues Top von rund 7060 Punkten gebildet. Entgegen meiner damaligen Erwartung folgte jedoch ein rascher Bruch der Unterstützung bei 6900 Punkten sowie der eingezeichneten Aufwärtstrendlinie. Die Unterstützung bei 6700 wurde heute zwar kurz unterschritten, dies entpuppte sich jedoch als FalseBreak.

      Interpretation:

      Zwar ist das heutige FalseBreak der Marke von 6700 leicht positiv zu werten, jedoch überwiegen weiterhin die Verkaufsignale! Dementsprechend ist tendenziell mit fallenden Kursen zu rechnen (Kursziel: 6200), sofern der Widerstand bei 6900 nicht überschritten wird. Dies hätte ansonsten weitere Gewinne bis rund 7200 zur Folge.

      Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag,

      Ihr Felix Demmelhuber

      Chart-Signal.de Börsenbrief

      http://www.chart-signal.de
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 22:52:17
      Beitrag Nr. 1.549 ()
      Verkaufst Du jetzt wieder?
      Avatar
      schrieb am 11.02.08 19:24:16
      Beitrag Nr. 1.550 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.303.286 von Birgit.Tersteegen am 07.02.08 22:52:17Halli hallo, lebt hier noch einer?

      Postwurf:confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 12.02.08 12:05:31
      Beitrag Nr. 1.551 ()
      Bin noch da... und bleibe auch!:)

      Gestern Abend hat Bobo wieder ein klein wenig investiert. 3% Depotwert Call auf SGL Carbon. TB036C.



      Haben wir nun Bodenfindung bei Dow und Dax?? Was denkt Ihr??
      Avatar
      schrieb am 12.02.08 14:20:13
      Beitrag Nr. 1.552 ()
      bin auch noch da, nur nicht mehr so aktiv,
      habe nur eine kleine Position Dow long CG26GV EK 0,47 im Depot, sonst nur intraday unterwegs, habe auch nicht vor, die Posi all zu lange zu halten, da ich auch nicht glaube, das es bald zu einer kontinuierlichen Aufwärtsbewegung kommt, eher fürchte ich, das es im April noch mal heftig nach unten gehen kann, falls der Markt bis ende März nicht wieder deutlich anzieht, dann werden womöglich einige Unternehmen Wertberichtigungen an ihren Aktienpaketen vornehmen müssen, was die Quartalsbilanzen versauen könnte, lass mich aber gern eines besseren belehren

      bei den Edelmetallen bin ich seit der letzten Zinssenkung auch raus, hab dann leider den Wiedereinstieg verpasst :cry:

      für diese Woche bin ich aber positiv gestimmt, wenn die wall street mitzieht könnten wir Freitag die 7000 im Dax sehen, aber wie gesagt, solange die vola anhält, bin ich nur intraday aktiv.

      bei SGL hat Bobo ja gestern einen guten Einstieg gefunden, die sind ja heut schon wieder über 2% im Plus,
      Salzgitter wäre vielleicht auch ein Kandidat, was meinst Du Bobo?
      Avatar
      schrieb am 12.02.08 17:43:27
      Beitrag Nr. 1.553 ()
      Ich hab meine SGL-Calls erst heute Mittag kaufen können...

      Aber heute gehts ja schön ab...

      Bin mal auf BoBos Einschätzung gespannt! Und, wann die nächsten Käufe passieren...
      Avatar
      schrieb am 13.02.08 10:54:43
      Beitrag Nr. 1.554 ()
      Gestern weiterer Ausbau von BoBo...Info per Email.

      Calls von der Watchlist.
      Avatar
      schrieb am 13.02.08 11:19:48
      Beitrag Nr. 1.555 ()
      Hallo BoBo...

      Gute Besserung!!


      Wenn Du bald wieder fit bist:


      Was hälst Du von den Edelmetallen, wenn die Börsen wieder raufgehen?

      Was ist mit Deinen ehem. Favoriten? BASF und EON? Auf Deiner Watchlist?
      Avatar
      schrieb am 13.02.08 18:20:37
      Beitrag Nr. 1.556 ()
      Ja, ich glaub' mich hat's richtig geschmissen. 40 Fieber oder so und muss nächste Woche ins Ösiland. E.ON ist doch mit rund 5% im Depot, bei BASF warte ich noch, kann aber -meine Meinung- auch jetzt schon mit 1,5 bis 2 Jahren Laufzeit gekauft werden. Habe heute einen weiteren TecDax-Call (CB9GZX) mit Laufzeit bis Ende 2009 dazu genommen und einen M-Dax-Call DB79R5. Folgt wahrscheinlich noch ein recht konservativer Allianz-Einstieg mit 5% und dann gilt erst 'mal abzuwarten. Ja, die Edelmetalle sehen nicht schlecht aus, doch die nächsten Monate sind eher nicht die stärksten dabei. Andersherum ist der Trend sehr stark, so dass sich aus dieser Betrachtung ein Einstieg wieder lohnen könnte.

      So, ab in die Heia

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 13.02.08 20:44:15
      Beitrag Nr. 1.557 ()
      12.02.2008 19:45
      Warren Buffett will dick ins Geschäft
      von Jochen Steffens

      Heute muss ich mich etwas kürzer fassen: Die Märkte schossen heute nach oben, als die Nachricht über die Ticker lief, dass Warren Buffett (News/Aktienkurs) den Anleihenversicherern Ambac, MBIA und FGIC ein Angebot zur Übernahme des Versicherungsrisikos von Anleihen im Wert von 800 Mrd. Dollar unterbreitet haben soll.

      Monoliner in Bedrängnis
      Die Anleiheversicherer (Monoliner) waren in letzter Zeit ins Gespräch gekommen, da die US-Hypothekenkrise auch diese getroffen hat und sie somit in Gefahr stehen, herabgestuft zu werden. Eine Herabstufung führt aber dazu, dass auch die Anleihen selbst an Wert verlieren. Und wenn das passiert, müssen institutionelle Investoren wie Banken und Versicherer diese Wertminderung als Verluste in den eigenen Büchern abschreiben. So könnte es zu einer weiteren Abschreibungswelle kommen. Darin wurde insgesamt eine Gefahr für die sowieso schon angeschlagene Finanzbranche gesehen. Und das wiederum hat schlussendlich die Kurse der internationalen Indizes gedeckelt.

      Rettungspläne in Arbeit
      Seit Wochen wird an Rettungsplänen gearbeitet, um dieses Szenario zu verhindern. Die heutige Nachricht von Warren Buffett sorgte für eine Erleichterung, wobei das eigentlich unsinnig ist.

      Denn Warren Buffet hat lediglich eine Offerte für die „kommunalen“ Anleihen gemacht. Die Anleihenversicherer sind aber in Bedrängnis geraten, weil diese sich in den letzten Jahren zunehmend auch auf riskantere Geschäfte eingelassen haben.

      An diesen riskanteren Geschäften hat Warren Buffett selbstredend kein Interesse. Buffett hat nämlich im Dezember eine eigene Anleihenversicherungsfirma namens „Hathaway Assurance Corp“ gegründet, die speziell Bonds absichern soll, mit denen Kommunen öffentliche Bauprojekte finanzieren. Für Buffett wäre dieser Deal demnach die Möglichkeit, richtig dick ins Geschäft einzusteigen und gleichzeitig das Risiko vergleichsweise niedrig zu halten.

      Den Monolinern wird dieses Angebot eher nicht gefallen, denn damit würden sie einen gefährlichen Wettbewerber stärken. Und so verwundert es auch nicht, dass laut Buffett bereits ein Anleihenversicherer dieses Angebot abgelehnt hat.

      Short Squeeze im Dax
      Den Märkten scheinen diese Feinheiten aber erst einmal egal zu sein. Oft sind es aber genau solche Nachrichten, die nicht einmal einen wirklich fundamentalen Hintergrund haben, die zunächst die „nervösen“ Shorties aus dem Markt treiben. Eine Short-Squeeze entsteht (das sehen wir aktuell im Dax). Führt diese dann dazu, dass auch noch wichtige charttechnische Marken brechen (wir denken da an die Seitwärtsbewegung im Dax), könnten erste größere Käufer auftauchen. Kommt es also nach der ersten Short-Squeeze zu Anschlusskäufen, werden noch mehr Shorties verkaufen und die weiter steigenden Kurse werden weitere Käufer anziehen. So kann ein sich selbst erhaltender Kreislauf entstehen, den manche auch als Aufwärtstrend bezeichnen....

      Allerdings ist eine solche Short-Squeeze sehr schwer einzuschätzen, oft verpuffen sie so schnell, wie sie gekommen sind. Wichtig ist also tatsächlich, ob es zu Anschlusskäufen kommt...

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 14.02.08 13:32:16
      Beitrag Nr. 1.558 ()
      13.02.2008 18:45


      Und ewig weiter seitwärts?
      von Jochen Steffens

      Nun hat es mich doch erwischt. Nachdem alle krank wurden, nur ich nicht, scheine ich jetzt, nachdem die anderen wieder gesund sind, doch noch irgendeinen Virus gefangen zu haben. Auf jeden Fall habe ich seit zwei Tagen starke Kopfschmerzen und werde mich also auch heute etwas kürzer fassen müssen.

      Offenbar haben die Amis gestern die Offerte von Warren Buffett ebenfalls anders interpretiert als die meisten Europäer – von Euphorie war dort weit und breit nichts zu sehen. Ich bin mal gespannt, was schlussendlich von diesem Angebot übrigbleibt.

      Zumindest hat die Euphorie in Europa dazu geführt, dass der Future-Dax wieder zur oberen Begrenzung seiner Seitwärtsbewegung gelaufen ist. Bald sind es schon drei Wochen aufreibende Seitwärtsbewegung. Wie lange werde ich Sie wohl noch mit diesem Chart quälen müssen?






      Die Nachricht, dass der Umsatz des US-Einzelhandels im Januar um 0,3 % gestiegen ist, hatte heute zu dem letzten Anstieg an diese 7050er Marke geführt. Analysten hatten nämlich nur mit einem unveränderten Umsatz gerechnet, nachdem er im Vormonat noch um 0,4 % gefallen war.

      Auch ohne die PKW-Verkäufe ist der US-Einzelhandelsumsatz um 0,3 % gestiegen. Im Dezember war er um 0,4 % zurückgegangen.

      Etwas später wurden die Daten zu den Lagerbestände in den USA veröffentlicht. Diese sind um 0,6 % gestiegen. Das dämpfte die Freude wieder etwas.

      Wie gesagt, im Prinzip kann man nur auf einen Ausbruch warten, wobei die Gefahr der Fehlausbrüche deutlich ansteigt, je länger und deutlicher diese Seitwärtsbewegung wird. Mittlerweile dürfte nämlich auch der letzte Idiot diese Seitwärtsbewegung ausgemacht haben.

      Mehr dazu morgen, hoffentlich wieder in alter Frische.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 14.02.08 13:35:06
      Beitrag Nr. 1.559 ()
      @BoBo,

      hast Du eigentlich auch einen verprügelten Finanzwert auf Deiner Watchlist?
      Hier wird es doch bei einer Erholung richtig rund gehen...:look:



      Eon hatte ich übersehen...:(
      Avatar
      schrieb am 14.02.08 15:36:06
      Beitrag Nr. 1.560 ()
      @Lippi

      Ja, Allianz habe ich doch geschrieben. Ansonsten nach wi vor den schweizer SMI-Index, dieser ist durchsetzt mit Finanztiteln. Hier hatte ich ja auch des öfteren bereits den Einstieg versucht. leider wollte er uns nie :confused:

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 14.02.08 16:30:26
      Beitrag Nr. 1.561 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.368.390 von BoBo2000 am 14.02.08 15:36:06Ich dachte an eine Bank...
      Aber den SMI... geht auch...wenn wir da mal nen guten Einstieg finden.

      Wie gehts sonst...schon besser?
      Avatar
      schrieb am 15.02.08 10:55:27
      Beitrag Nr. 1.562 ()
      So, komme gerade vom Doc, kurz vor Lungenentzündung ! Fängt das alles mit 43 an oder was ? So platt war ich noch nie. Nicht nur an der Börse hat es keinen schlechteren Jahresanfang gegeben, ich glaube auch in unserer family noch nicht. Schönes WE

      BoBo

      Es wird nie langweilig!

      Lieber Leser,


      Gerhard Mahler
      das Seelenleben der Aktionäre ist in den wenigen Wochen des noch jungen Börsenjahres 2008 ziemlich strapaziert worden. Und mancher mag gedacht haben, die Börse mag mich nicht. Doch die Entwicklung hat (wieder einmal) gezeigt, dass es zweckmäßig ist, auch in kritischen Situationen die Ruhe zu bewahren. Momentan sind die Kurse dabei, sich zu erholen, weil die Situation nicht so schlecht ist, wie es eine Zeitlang schien. Ein Fehler ist zum Beispiel, sich von der „Massenangst“ anstecken zu lassen, erklären die Kapitalmarktforscher. Es gibt viele Möglichkeiten, sich selber in eine Falle zu locken. Eigentlich sollte man meinen, dass der Anleger Gewinne und Verluste gleich behandelt. Das ist aber keineswegs so. Der Mensch bewertet Verluste zweimal stärker als Gewinne, meinen die Psychologen. Einen Verlust möchte man unbedingt ausgleichen. Damit fangen die Probleme oft erst an. Unter Händlern gilt deshalb nicht umsonst der Spruch, „der erste Verlust ist der beste“. Auf die Praxis umgesetzt bedeutet dies, dass man zum Beispiel Stop-Loss-Limite setzen soll oder sich konsequent für einen bestimmten Kurs entscheidet, zu dem man sich von einer Position ohne Wenn und Aber trennt. Man setzt sich damit selber eine Art mentalen Stop. Flüssig bleiben, so lautet die oberste Regel im Börsenhandel, auch wenn man zehn mal in Folge daneben gelangt hat. Solche Phasen gibt es.

      Die Erfahrungen von Gewinnen und Verlusten beim Menschen unterscheiden sich, sagen die Fachleute weiter. Wenn man mit seinen Investments richtig liegt, kann man jederzeit seinen Gewinn einstreichen, überhaupt kein Problem. An eine schlechte Entscheidung aber sei die „psychologische Bindung“ viel stärker, heißt es. Einen Verlust will man irgendwie nicht hinnehmen. Und manche warten sogar so lange damit, bis sie aus existentiellen Gründe gar keine andere Wahl mehr haben als zu verkaufen, weil das Geld nicht mehr reicht oder man den Verlust sonstwie nicht mehr verträgt. Hinterher läuft man dann einige Tage oder sogar Wochen ziemlich geknickt herum, weil einen die Geschichte enorm beschäftigt. Nicht nur der Geldverlust selber, sondern das Verlieren an sich zerrt an den Nerven.

      Weil wir gerade bei den Verlusten sind, hier noch die „endgültige Erklärung“ für die crashartige Korrektur im Januar: Der Schwanz hat mit dem Hund gewackelt und nicht der Hund mit dem Schwanz. Soll heißen: Die Derivate waren die Krisenursache. Es wurden also nicht Aktien selber ohne Ende auf den Markt geworfen, oder wenigstens nicht in allzu großem Ausmaß, sondern die Derivate auf Aktien und besonders auf die Aktienindizes haben den Absturz ausgelöst. Das entspricht genau der Situation, wovor zum Beispiel die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) oder der Internationale Währungsfonds (IWF) seit Jahren regelmäßig warnen: Zu viele spekulative Vehikel reißen die Märkte in den Keller, lautet ihre Mahnung.

      Anscheinend hat der crashartige Kurseinbruch in der Summe an die drei Billionen Dollar wegradiert. Und der Börsenwert von großen Unternehmen ist drastisch geschrumpft. Petrochina zum Beispiel war vor drei Monaten der erste börsennotierte Titel mit einer Marktkapitalisierung von über 1000 Mrd. Dollar. Der chinesische Ölkonzern war auf einmal wertvoller, als etablierte Giganten wie Exxon, General Electric oder Microsoft. Jetzt aber kommt Petrochina nurmehr auf 570 Mrd. Dollar Börsenwert. Runde 330 Milliarden haben sich demnach in Luft aufgelöst.

      Und noch eine Verlustmeldung: Bereits im November haben Anleger laut den Beobachtern von Lipper Feri europaweit netto 25,4 Mrd. Euro aus Aktienfonds abgezogen. Das ist der Rekord seit Beginn dieser Datenmessung vor sieben Jahren. Grund: Im November wurde die Größenordnung der krisenbedingten Abschreibung bei den Banken bekannt und es wurde klar, dass die Probleme einige Zeit dauern würden. Und hier die letzte Verlustmeldung: Selbst die gut betuchte amerikanische Klientel hat Geldprobleme und gerät in den Hypothekenstrudel. Den Gutverdienern wachsen ihre Villen-Kredite über den Kopf, heißt es, „die hohen Darlehenssummen rächen sich“. Das FBI ermittelt übrigens gegen US-Banken und sucht die Schuldigen für den Crash am Hypothekenmarkt. Damit werden sie ein paar Jahre ausgelastet sein.

      Der Januar 2008 war in mehfacher Hinsicht ein besonderer Monat. In Japan sorgte eine kleine Firma mit sieben Euro Kapital für Aufregung. Sie erklärte auf der offiziellen Seite der Finanzaufsichtsbehörde, dass sie die Mehrheit an den sechs größten Unternehmen des Landes übernommen hat und nun jeweils 51% an Toyota, Sony, Nippon Telephon&Telegraph (NTT), Mitsubishi und Fuji im Wert von 129 Mrd. Euro hält. Ein Witzbold versetzte die Finanzwelt also in Aufruhr. Selbst das Hauptquartier von Sony in Tokio musste den Schwindel offiziell dementieren. Es war der schlechteste Januar seit Einführung des DAX. Ähnlich hohe Kursrückgänge hat es zum Jahresanfang, wo die Aktien normalerweise sonst steigen, an den Börsen bisher noch nicht gegeben.

      Gerade dieser ungewöhnlich schwache Januar macht Lust auf das restliche Jahr. Denn an der Börse wird es nie langweilig und es gibt immer neue Möglichkeiten, mit seinen Investments gutes Geld zu verdienen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.08 13:47:43
      Beitrag Nr. 1.563 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.378.371 von BoBo2000 am 15.02.08 10:55:27Hi @all

      ganz schön ruhig geworden hier.

      Bei den Einzelwerten hatte Bobo ja wieder mal ein gutes Händchen, bin aber nicht dabei, da momentan sehr unsicher, in welche Richtung die Reise geht, das mit den 7000 ging ja schneller als gedacht, aber nun auch schon wieder runter.

      was sagen unsere shortis, gehts jetzt wieder unter 6700? Oder gibts noch mal einen Angriff auf die 7000?

      werde nochmal in Silber gehen, ist die letzten Tage ganz schön stark und scheint sich von Gold abzukoppeln

      schaut euch mal Platin an, der Schein CB8ZRE hat sich Januar vervierfacht, dazu mal folgender Link
      http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/boerse/boerse…
      alles nur eine Spekulationsblase oder ist hier die Nachfrage wirklich so hoch, das der Preis binnen einen Monats um über 30% steigen kann?

      Grüße Püt
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 13:42:25
      Beitrag Nr. 1.564 ()
      Ich hoffe, daß sich diese Woche die Märkte mal wieder in höhere Regionen vorwagen. Deshalb bitte keine Hiobsbotschaften!

      Mal raus aus der Range und höher als 7000/7100...gerne deutlich darüber. :lick:
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 22:49:11
      Beitrag Nr. 1.565 ()
      BoBo "late night"

      Vor ca. 1 Jahr begannen die Märkte dieser Tage ein kurzes aber sehr heftiges Luftholen und der Dax fiel von der runden 7.000er um gut 500 Punkte zurück. Was danach folgte, kann jeder sich jeder ja noch einmal anhand der Charts ansehen: In wahnsinnig kurzer Zeit um über 1.500 Punkte bis zum Sommer nach oben, bis an die 8.000er.
      Der kurzfristige SellOff wurde vor einem Jahr über Nacht, durch das Abtauchen der Märkte in Asien hervorgerufen. Dieses wird in diesem Jahr ausbleiben, nicht nur wegen der bevorstehenden olympischen Spiele und dem sich daraus nochmals verstärkenden Wirtschaftsboom. Die Immo-Krise hat Ihr Grauen -meine Meinung- verloren, die Rezessionsgefahr in den USA ist hinlänglich bekannt. Die Zinsen sind auf bemerkenswert niedrigem Niveau und auf Grund der nackten Angst geht es hier eher weiter nach unten als umgekehrt. Aktien sind mehr denn je auf einem historisch günstigen Niveau, die Ausblicke der Unternehmen eher konservativ, dennoch kaufen die Vorstandsetagen vehemmend mit privaten Geldernb eigene Aktien. Warum wohl ? Überwiegen einzig und allein -aus Börsensicht- die positiven Vorzeichen, die die Masse nicht erkennt. Eine Hausse stirbt niemals in der Depression !!! Ein klein wenig Vorsicht bleibt jedoch -eben wegen der Masse- zu berücksichtigen. Diesem zollen wir mit relativ langen und dennoch nah am Geld liegenden Scheinen den nötigen Respekt.
      Stellen Sie bitte auch das marktschreierische Getue der Charttechniker (ala godmode-Weygard) auf den Prüfstand. Bestes und erstes Beispiel hier der M-Dax !!! Liebe Interessenten, wenn der Dax wieder bei 8.100 steht, haben Sie die oben erwähnten 1.500 Punkte bereits wieder liegen lassen, wenn Sie dann Glück haben, reicht es in der zu Ende gehenden Hausse tatsächlich bis 10.000, doch wir als AMBITION benötigen diese 1.500 Punkte in jedem Falle. Mein Szenario von Jahrestiefständen im Januar ist und bleibt mehr denn je aktuell. Ich glaube nicht an ein nochmaliges Abtauchen, sondern an einen sehr baldigen (wahrscheinlich bereits in dieser Woche) nachhaltigen Vorstoß durch die 7.000. Diese wird dann umgekehrt als massive Unterstützung fungieren, von der aus wir neue Hochs (noch in diesem Jahr) sehen werden.
      Audf unserer watchlist befindet sich noch ein Allianz-Call, den wir bis zur Bekanntgabe der Zahlen am Donnerstag aussetzen. Danach sehen wir weiter und werden kurzfristig entscheidend. Eher plane ich einen Wiedereinstieg in den DJ EuroStoxx50 mit Call DB4W42. Alles weitere lassen wir auf uns zukommen.

      Eine gute Nacht wünscht

      Euer BoBo
      Avatar
      schrieb am 19.02.08 12:22:43
      Beitrag Nr. 1.566 ()
      Na,. dann warten wir heute mal auf die US-Jungs...ob die uns mit Ihrer Börse durch die 7000 bringen.

      Wir haben alle keine Lust mehr auf dieses Seitwärtsgeschiebe.
      Avatar
      schrieb am 20.02.08 10:30:50
      Beitrag Nr. 1.567 ()
      Goldkauf durch BoBo:

      5% Depotwert CB8WDL
      Avatar
      schrieb am 20.02.08 12:08:05
      Beitrag Nr. 1.568 ()
      BoBo aus Ösiland...

      Watchlist und Einschätzung:

      Allianz-Call TB89BQ
      Silber K.O. CB8ZMX

      " Jedem sollte bei der aktuellen Situation bewusst sein, dass wir uns derzeit auf (ganz) dünnem Eis bewegen.
      Andersherum hat sich durch die nun bereits fast einen Monat gültige Seitwärtsrange enormes Potential aufgebaut, was sich demnächst in eine Richtung explosionsartig entladen sollte. Beachten Sie die Marken um die 6.800 und besonders die 7.060 !!! Wir bauen unser Depot mit Scheinen mit einer Restlaufzeit von (weit) über einem Jahr weiter aus, halten aber genügend Cash flüssig um bei einem doch noch 'mal erfolgenden Rücksetzer die Positionen mit einem kurzfristigen short abzusichern. Beim Überschreiten der 7.060 werden wir den konservativen Dax-Call mit Basis 6.300,- gegen einen spekulativeren Schein tauschen bzw. mit dem frei werdenden Kapital den Dax-Call mit Basis 7.500,- erhöhen".

      Allen viel Erfolg und die notwendige Geduld

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 20.02.08 21:33:46
      Beitrag Nr. 1.569 ()
      BoBo aus Ösiland:
      Kauf Silber Call ( s. o. ) 5% Depotwert...
      Avatar
      schrieb am 21.02.08 09:41:05
      Beitrag Nr. 1.570 ()
      ZUR BEACHTUNG: Der Silber-Call CB8ZMX ist ein Knock-Out-Zertifikat mit einem K.O. bei einem Silber-Preis von $ 13,92 !!!

      Was die Geschichte uns lehrt

      Lieber Leser,

      Gerhard Mahler
      die Kurse erholen sich, es geht voran. Es braucht seine Zeit, bis das Vertrauen wirklich zurückkehrt. Die Risikoaversion sei so groß wie seit dem 11. September 2001 nicht mehr, heißt es. Es stellt sich also die Frage: Gibt es vergleichbare Situationen, an denen man sich orientieren kann bzw. wie entwickelten sich die Aktienindizes nach Einbrüchen weiter? Ja, gibt es. Über die vergangenen 20 Jahre ist es an den internationalen Börsen 1987, 1998, 2000 bis 2003 und nun Anfang 2008 zu vier größeren Abstürzen gekommen. Dazu fanden eine Vielzahl mittlerer Korrekturen statt, für die sich heute kaum mehr jemand interessiert, wie zum Beispiel in den Jahren 1989, 1990, 1991 und 1997. Ein Vergleich mit kritischen Börsenphasen kann die Einordnung der aktuellen Lage der Aktienmärkte erleichtern, obwohl kein Absturz exakt dem anderen gleicht.

      Im Jahr 1987 kam der DOW JONES Industrial Average, der damals schon der globale Leitindex war, am „schwarzen Montag“ im Oktober mit 23% unter die Räder. Insgesamt büßte der DOW JONES innerhalb weniger Tage während der Crashphase mehr als 40% ein. Damals kamen etliche Probleme zusammen: Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) war der Aktienmarkt hoch bewertet, die Zinsen stiegen und der Dollar schwächelte bedenklich. Die Deutsche Bundesbank und der US-Finanzminister beharkten sich über die Stärke der D-Mark. Der Streit brachte das Fass schließlich zum Überlaufen. Hinterher liefen die Aktienindizes unter hohen Schwankungen über viele Monate seitwärts und stabilisierten sich nur langsam. Erst zwei Jahre später wurde der Rekordstand vor dem Crash von 1987 wieder erreicht.

      Die russische Wirtschafts- und Währungskrise brachte rund 10 Jahre später den Hedgefonds LTCM in eine riesige Schieflage. Sein hoher Einsatz von geliehenem Geld gefährdete kurzfristig die Funktionsfähigkeit des weltweiten Finanzsystems. LTCM wettete zum Beispiel auf sinkende Rendite-Differenzen zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen, was lange Zeit hervorragend funktionierte. Infolge der Russlandkrise schlug das Pendel in die andere Richtung. Und die Arbitrage-Geschäfte (Ausnutzung von Kursunterschieden) mit den Anleihen gingen in die Hose. Weil die Notenbanken und der Internationale Währungsfonds schnell reagierten, wurde die Krise in kurzer Zeit gemeistert. Bereits nach drei Monaten waren die Verluste egalisiert und die Indizes setzten ihren Höhenflug fort.

      Gut erinnern können sich viele von uns an den New-Economy-Boom, der im Jahr 2000 endete. Was folgte, war eine Art endloser „Salami-Crash“, immer noch ein Stück tiefer und noch ein Stück runter. Das bittere Ende wurde durch die Terroranschläge vom 11.September 2001 und die Vorbereitungen zum Irakkrieg in der zweiten Jahreshälfte 2002 verstärkt. Vor allem die Versicherungen, denen erst kurz zuvor eine höhere Aktienquote genehmigt worden war, verkauften die Papiere massenweise. Bekanntlich waren am Höhepunkt der New Economy gemessen am KGV Aktien so teuer wie nie zuvor und teils utopisch überbewertet. Die Bereinigung dauerte lange. Der DAX erklomm erst am 22. Juni 2007 mit 8.090 Punkten einen neuen Gipfel, 25 Zähler über seinem Schlusshoch vom 7. März 2000. Andere Börsenbarometer wie der DOW JONES waren schon viel früher auf neuen Gipfeln angekommen oder hatten die Rekordwerte der Jahrtausendwende wenigstens annähernd erreicht.

      Und wie steht es mit dem Vergleich: Wie könnte die Geschichte diesmal ausgehen und wie ist der Hintergrund dazu? Während der drei genannten Krisen fand in den USA nur Anfang der Neunziger und im Jahr 2001 eine Rezession statt. Hierzulande kam es Anfang der Neunziger sogar zu einer Sonderkonjunktur infolge der aus der deutschen Wiedervereinigung resultierenden Kaufkraft. Deshalb damals auch die unterschiedliche Kursentwicklung diesseits und jenseits des Atlantiks. Auch aktuell ist es keineswegs ausgemacht, dass die US-Wirtschaft mindestens „zwei Quartale in Folge negativ wächst“, wie eine US-Rezession im Fachjargon definiert wird. Die US-Notenbank (Fed) rechnet offiziell mit „einem trägen Wachstum, das später im Jahr von einem etwas stärkeren Wachstum abgelöst wird, wenn die Wirkungen der geldpolitischen Lockerung (Zinssenkungen) und der fiskalpolitischen Stimulierung (Konjunkturprogramm über insgesamt 165 Mrd. Dollar) einsetzen.“

      Man hat einiges getan, um eine Rezession abzuwenden. Die Inflationsgefahren sieht Fed-Chef Ben Bernanke inzwischen nicht mehr so kritisch. Nur ist eben auch die Notenbank kein Hellseher. Und so hat Ben Bernanke rasche nochmalige Zinssenkungen in Aussicht gestellt, falls die Lage wider Erwarten schlechter werden sollte. Die nächste offizielle geldpolitische Sitzung findet am 18. März statt. Im Notfall ist allerdings auch eine außerplanmäßige Zinssenkung denkbar.

      In Europa kann von einer Rezession nicht die Rede sein. Doch infolge des langsameren Wachstums der EU-Wirtschaft (Prognose für EU-Zone 2008: 1,6% bis 2,0% plus nach 2,8% in 2007) sollte auch die Europäische Zentralbank im Laufe des Jahres die Zinsen senken und wenn es nur ein symbolischer Akt wäre. Eine anhaltende Aktienbaisse vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund ist sehr unwahrscheinlich. Vom charttechnischen Bild her gleicht die Lage derzeit dem Bild von 1987. Es wird wie gesagt ein paar Monate dauern, bis das Vertrauen zurückkehrt. Nach großen Abstürzen wurden die Tiefs historisch gesehen meist nicht noch einmal unterboten. Und vor allem: Aktien sind im Gegensatz zu 1987 und 2000 derzeit eher günstig bewertet. Das gilt sogar dann noch, wenn die Gewinne der Unternehmen infolge der Kreditkrise sinken.

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      Avatar
      schrieb am 21.02.08 12:19:15
      Beitrag Nr. 1.571 ()
      Kauf Call auf Allianz TB89BQ ca. 3,5% Depotanteil

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 21.02.08 12:52:41
      Beitrag Nr. 1.572 ()
      Ein paar Gedanken für Silberinvestoren
      Wöchentlicher Kommentar von Frank Meyer um 21:14:17 Uhr

      Solange Zeitungen sich über Investoren lustig machen, die physisch silberne Münzen und Barren kaufen, scheint die Welt für die "Silberbugs" in Ordnung zu sein. Mulmig wäre mir erst dann, wenn die Medien Gold und Silber als definitive Anlage entdecken. Bis dahin dauert es aber noch eine Weile. Für Investoren waren die Massenmedien noch nie sonderlich gute Ratgeber. Während Radio und TV das Thema Edelmetalle meist ignorieren, kann man das Meiste in gedruckter Form zum Thema Silber getrost in die Tonne werfen, für neue, vielleicht bessere Artikel. Etliche der Redakteure haben von Silber so viel Ahnung wie junge Hunde vom Stricken. Selbst beim Abschreiben machen sie Fehler. Für ihre Artikel einstehen müssen sie sowieso nicht, im Gegensatz zu den Anlegern. Erinnern Sie sich auch noch an die spöttischen Kommentare vieler auch ganz großer Zeitungen, als Silber noch einstellig notierte? Käufer von Edelmetallen waren bedauernswerter Volltrottel, doch nichts von den Zeilen hat einer Belastungsprobe standgehalten. Seitdem hat sich der Silberpreis verdoppelt und Edelmetalle die Aktienmärkte geschlagen. Selbst diejenigen, die täglich mit diesem Stoff handeln, waren mit ihren Prognosen nicht ansatzweise genauer als der US-Finanzminister bei der Beurteilung der Lage an seiner bröckelnden Häuserfront.

      Staunen Sie zur Zeit auch gerade über die Prognosen der technischen Analysten? In den letzten drei Wochen wurden mir 27 verschiedene Kursziele um die Ohren geworfen. Auch wenn alle 27 irgendwann einmal richtig liegen werden, bekommt man für den Moment des Lesens der Lektüre wahlweise eine weitere Ladung Gier oder Angst auf den Tisch gepackt. Und guter Rat ist dann oft teuer, im wahrsten Sinne des Wortes. Man könnte auch Knochen werfen oder im Teesatz wühlen. Zum Glück oder leider noch bestimmt der Preis den Chart und nicht umgekehrt. Befragt man zehn Experten, bekommt man 20 Meinungen. Das ist eben so. Vielleicht wäre es besser, nichts von allem zu lesen und nur ab und zu die Kurse zu verfolgen, vor allem wer physisch investiert ist. Es spart Unmengen an Zeit und Stress. Mit einer selbst erstellten Analyse und Meinung liegen Anleger meistens besser, so sagen es zumindest empirische Studien.

      Unsere Alten wissen es noch: Reich wird man nicht, indem man Geld ausgibt, sondern indem man Geld spart. Es lebt sich zudem ruhiger, wenn man etwas auf der hohen Kante hat, statt jeden Schnickschnack auf Kredit haben zu müssen. Wer zu den Glücklichen in diesem Land noch zählt, der monatlich etwas zur Seite bringen kann, der sollte für den Fall der Fälle ein paar Unzen vorrätig haben. Das sagt mein Gefühl. Jaja, das ist für viele altmodisch. Doch auch alte Moden kommen irgendwann wieder.

      Als besonders altmodisch gilt in der Bankindustrie, Silber in physischer Form zu kaufen. Zertifikate kosten keine Mehrwertsteuer und verursachen keine Lagerkosten. Die Nachteile von "Papiersilber" findet man nur im Kleingedruckten. Dabei lauern gerade hier die Unwägbarkeiten in allen Zeilen. Geht der Emittent über die Wupper, ist der Einsatz weg. Bei Optionsscheinen sitzt einem die Zeit im Nacken, bei Knock Outs die Verlustschwelle. Dazu gesellt sich noch der Stress, womöglich noch im Urlaub die Kurse verfolgen zu müssen. Vergessen sollten Anlager nicht, dass hinter keinem Silberzertifikat eine Unze Silber steckt, sondern Papier. Im Notfall ist eben Papier nur Papier und nicht mal das wert, was darauf geschrieben steht - ein leeres Versprechen.

      Am Ende des Tages geht es für Silberinvestoren um fundamentale Daten, auch wenn man im Silbermarkt etwas tiefer suchen muss und nicht jeder Zahl trauen darf. Wer hier von einem freien Markt spricht, der glaubt auch an Grimms Märchen.

      Ich bin zwar kein Analyst, aber etwas gesunden Menschenverstand redet man mir schon nach. Ein Ding, das real 96% unter seinem Allzeithoch steht, und das nicht wie Papiergeld aus dünner Luft gezaubert werden kann, was immer stärker von Investoren nachgefragt wird, gepaart mit einem Versicherungsschutz gegen Inflation und andere Unwägbarkeiten, könnte im Preis eher steigen als fallen. Wenn man inzwischen mit Anleihen und Festgeld weniger bekommt als die Inflation wegfrisst, steigen die Preise von Sachwerten. So jedenfalls lehrt es die Geschichte. Auch wenn die mageren oberirdisch vorhandenen Silbervorräte in diesem Jahr wieder leicht ansteigen, kann die Minenindustrie das Silber nicht so schnell aus dem Boden brechen, um eine nur etwas steigende Investorennachfrage zu befriedigen. Oder schauen Sie auf diese riesigen Shortpositionen der weniger Händler an der Rohstoffbörse Comex, die jeden Tag den Bären um die Ohren fliegen könnten. Keiner weiss, wann es passiert, aber alle, die sich mit dem Thema beschäftigt haben ahnen, dass es irgendwann passieren m u s s. Sollte zudem einer der 900 weltweiten Milliardäre auf die Idee kommen, "etwas" Silber zu kaufen, dann fliegt die Kuh - erzählte mir neulich ein Metallhändler.

      Dass Gold und Silber echtes Geld verkörpern und als universelle Wertspeicher fungieren, muss hier nicht explizit erwähnt werden. Ob Inflation oder ihre Hyper-Form das Geld zerfressen, oder die Kreditkrise die Welt durchschüttelt, es interessiert Silber und auch Gold nicht. Sie strahlen einfach - und das seit Jahrtausenden. Angesichts der Finanzkrise gebe ich meinem Freund, dem Silberjungen recht, wenn er meint: "Fallen kann es. Steigen muss es." Vielleicht ist das die letzte Blase, die platzt.

      © Frank Meyer
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 14:03:47
      Beitrag Nr. 1.573 ()
      von BoBo:

      Bei Brechen der 6800 kaufen wir KO-Puts zur Depotabsicherung...
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 18:24:59
      Beitrag Nr. 1.574 ()
      ...na, ab und an gelingt auch wieder was...

      P.S.: @Lippi: Denke, wir werden den Thread alleine weiterführen. Kaum wird's 'mal ein paar Monate ungemütlich an der Börse, sind alle verschwunden. Oder bereits Millionäre, weil Sie alles richtig machen... Unverschämtheit, uns nicht daran teilhaben zu lassen.

      Schönes WE
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 19:45:18
      Beitrag Nr. 1.575 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.450.744 von BoBo2000 am 22.02.08 18:24:59Ja...bin dabei...

      auch schönes WE
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 21:59:18
      Beitrag Nr. 1.576 ()
      Das gibt es doch nicht, oder???

      Wie soll man DAS verstehen.../ wissen??? In der kurzen Zeit so ein UP!
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 22:19:59
      Beitrag Nr. 1.577 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.453.029 von Lippi01 am 22.02.08 21:59:18......-ungefähr auf dem Tiefstpunkt des DAX genau der richtige Zeitpunkt für den Kauf eines Dax-Puts.....sorry,aber wir haben jetzt seit 6 Wochen eine Schaukelbörse und wenn man auf den kurzen ups immer Calls und auf den kurzen Downs immer Puts kauft ,kann man das Geld eigentlich auch gleich der Bank spenden.....Grüsse Birgit;)
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 23:36:37
      Beitrag Nr. 1.578 ()
      bin auch noch da, allerdings folge ich Bobo momentan nicht, solange die Vola so hoch ist und es keinen eindeutigen Trend gibt, mache ich nur kurzfristige Trades. In anderen Threads ist man äußerst pessimistisch, da wird noch von einem weiteren downmove ausgegangen. Heute sah es ja fast schon so aus, bis die Amis genau ne halbe Stunde vor Feierabend das Ruder wieder rumgerissen haben.
      Ich glaube auch nicht, das es noch mal unter 6600 im DAX geht, die Dividendensaison geht langsam los, da will keiner mehr seine Anteile so billig hergeben. Allerdings glaub ich auch nicht, das wir die 7200 so bald durchbrechen, es wird eher noch ne weile in dem Bereich 6700 bis 7000 hoch und runter gehen. Aber wer weiß, möglich ist alles. Wäre toll, wenn Asia und TSIA sich mal wieder melden würden.

      heute gekauft:

      Call auf Dow CG26GV EK 0,44
      Call auf RWE CB4XFC EK 0,76
      Turbo auf Daimler CB9QYW EK 0,90
      und zur Absicherung short auf Deutsche Börse CB9AYA EK 2,09

      fliegt wahrscheinlich nächste Woche alles wieder raus

      ansonsten hab ich noch
      Silber CB9QLX EK 1,19
      Platin CB8ZRE EK 4,47

      jeweils ca. 500 EUR investiert

      Gold hab ich den Einstieg verpasst, die 1000 werden wir vielleicht noch sehen, denke aber das die Luft hier langgsam dünn wird, daher werd ich bei Gold momentan nichts machen

      Wenn der EUR die 1,49 kratzt denke ich eventuell daran dort short zu gehen, dort ist er bisher noch nicht nachhaltig drüber gekommen und ich glaub die 1,50 darf der einfach nicht schaffen.

      Weitere Rohstoffe könnten interessant sein, leider hab ich keine Ahnung, wo man an entsprechende Charts kommt und wo man Scheine dafür finde. Der von Asia vorgestellte Zucker Call ist ja auch ganz gut gelaufen, leider ohne mich :cry:

      Grüße Pütgelüt
      Avatar
      schrieb am 23.02.08 11:58:32
      Beitrag Nr. 1.579 ()
      Grüß Dich Puet...

      Tja, Birgit hat leider irgendwie Recht. Das Timing ist äußerst erschreckend.
      Aber die fette Kerze am Freitag...gibts doch garnicht...:rolleyes:

      Diese Range nervt mich total und unsere Depots sehen leider nicht sehr rosig aus!
      Avatar
      schrieb am 24.02.08 18:01:08
      Beitrag Nr. 1.580 ()
      Hallo ???
      Depot ist mittel- bis langfristig long ausgerichtet, Dax am Freitag aus Bearkeil nach unten heraus gefallen, da könnten nun Charttechniker auf den Plan treten, was hat dies mit schlechtem Timing zu tun ??? Das nicht viel Luft nach unten ist, habe ich auch mehrfach erwähnt, wie man bei dieser Absicherung von schlechtem Timing reden kann, ist mir schleierhaft. Es geht um das Gesamtdepot und nicht um eine einzelne Position. Gut möglich, dass am Freitag der Ausbruch aus der Bodenbildung gestartet wurde, doch dann sollten auch die kurzfristigen Indikatoren in den deutschen Indizes wieder drehen und das bereits erfolgte mittelfristige Kaufsignal bestätigen. Solange dies nicht der Fall ist, bleibe ich vorsichtig und plane einen (nicht zwingend erforderlichen) Umweg über 6.700 und ggf. sogar GAP-Close im Bereich 6.450,- mit ein. Scheinen auch viele hier vergessen zu haben.
      Depot am Freitag gut 1% im Plus, inkl. Absicherung !!! Die "sicherheitshalber" verkauften Calls auf Nasdaq und Dax haben im Vergleich zu unserem Verkauf gerade einmal zusammen € 60,- gut gemacht, dies nachbörslich !!! Das Timing beim Call auf SGL Carbon hätte kaum besser sein können !!!
      Nun ja, was soll's, jedem seine Meinung, allen das Beste


      BoBo
      Avatar
      schrieb am 26.02.08 11:36:30
      Beitrag Nr. 1.581 ()
      Hallo @ all:

      Was, wenn der Dax heute nachhaltig über den 6970 schließt und der Dow auch weiter zulegt, bzw. nicht verliert?

      Dann ist doch wohl Erholung angesagt...oder?

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 11:21:22
      Beitrag Nr. 1.582 ()
      26.02.2008 18:45
      Deutschland macht "Gewinn"
      von Jochen Steffens

      Der deutsche Staatshaushalt konnte zum ersten Mal seit 1990, sprich seit der Wiedervereinigung, einen leichten Finanzierungsüberschuss von rund 0,2 Milliarden Euro erzielen. Damit sinkt das deutsche Staatsdefizit im Jahr 2007 auf 0,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach 1,6 Prozent im Vorjahr und bleibt damit selbstredend innerhalb der Maastricht- Kriterien.

      Sie hätten es nicht geglaubt
      Wenn Ihnen das jemand 2004-2006 erzählt hätte, Sie hätten es damals nicht geglaubt. Ich kann mich noch erinnern, was nicht alles für Horrorszenarien entwickelt wurden, als Deutschland die Defizitkriterien nicht mehr erfüllen konnte. Doch nun, 2-4 Jahre später, sieht die Welt wieder ganz anders aus.

      Die Börse hatte mal wieder Recht
      Ich hatte damals schon geschrieben, dass die Börse eine Zukunft vorwegnimmt und dass schlechte Wirtschaftsjahre häufig gute Börsenjahre sind. Die Börse setzt dann einfach auf eine massive Verbesserung der Situation.

      Wenn man sich im Rückblick anschaut, was damals geschehen ist, stimmt es perfekt. Der Dax ist vom Tief bei 2003 immer weiter gestiegen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaft noch ziemlich am Boden lag. Bis 2006 blieb die Stimmung äußerst schlecht, doch die Börse stieg weiter. Erinnern Sie sich noch an die Weltuntergangsstimmung vor der letzten Bundestagswahl?

      Damals fragten sich viele, wieso der Dax immer weiter steigt; ob denn all diejenigen, die da kaufen, blind seien? Nein, waren sie nicht, die wirtschaftliche Entwicklung 2006 und 2007 hat den Käufern im Nachhinein Recht gegeben. Die Börse war wieder schlauer als die Medien.

      Das böse Vergessen
      Das Problem ist nur, dass so viele Menschen sich nicht „erinnern“, sondern einfach vergessen und so immer wieder in die gleichen Fallen tapsen.

      Man muss jetzt seinen Blick in Richtung USA wenden. Dort wird auch viel von Rezession geredet. Und natürlich: Die Börsenkurse werden fallen, solange eine Rezession erwartet wird (damit haben sie auch im Dax schon im Jahr 2000 angefangen, als es der Wirtschaft noch gut ging). Aber, und das ist der entscheidende Punkt, die Kurse werden anfangen zu steigen, wenn die Rezession da ist und man absehen kann, dass sie „bald“ vorbeigeht.

      Wie tief wird die Rezession in den USA?
      Der zeitliche Vorlauf der Börsen beträgt zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Die Dauer des Vorlaufs hängt unter anderem von der Tiefe/Schwere der Rezession ab. Und das ist im Moment „noch“ das Problem. Schafft die Fed es durch die massiven Zinssenkungen die sich immer deutlicher abzeichnende Rezession in den USA zu verhindern? Wenn ja, dann müsste die Börse bald wieder anfangen zu steigen. Wenn nicht, wird sie noch etwas weiter fallen oder seitwärts laufen.

      Eine Sorge weniger
      Eine der Sorgen war, wie gestern schon geschrieben, dass die Monoliner (Anleiheversicherer) herabgestuft werden, so dass weitere Abschreibungen auf die Banken zukommen würden. Gestern teilte Standard&Poors mit, dass die „AAA“-Ratings der Monoliner MBIA und Ambac nicht gesenkt werden. In der Folge der Nachricht kam es zu weiter steigenden Kursen.

      Anschlusskäufe
      Ich hatte gestern geschrieben, dass man auf Anschlusskäufe warten müsse. Nun, die Kurssteigerungen, die durch diese Nachricht verursacht wurden, kann man nicht als Anschlusskäufe bezeichnen, da sie wiederum eine externe Ursache hatten. Damit verschiebt sich die Analyse der Anschlusskäufe um einen Tag. Allerdings ist jetzt, nach dem Anstieg der letzten Handelstage, durchaus mit einer kleinen Konsolidierung zu rechnen. Eine solche würde noch nichts aussagen. Wichtig ist, wie sich die Kurse im weiteren Verlauf entwickeln.

      Der Dax zuckt unkontrolliert hin und her
      Im Dax hat diese Nachricht heute dazu geführt, dass die rote Aufwärtstrendlinie, die gestern von unten getestet wurde, wieder zurückerobert wurde. Wie ich sagte, vergessen Sie Charttechnik in so einer engen Seitwärtsbewegung. Warten wir auf den Ausbruch....

      Ifo-Index steigt wider Erwarten
      Der Ifo-Index konnte unerwartet auf 104,1 Punkte zulegen, nach einem Wert von 103,4 Punkten zuvor. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 102,8 gerechnet. Interessant ist, dass sich gerade die Beurteilung der aktuellen Lage auf 110,3 Punkte nach 107,9 Punkten zuvor verbesserte (siehe Chart).





      Ebenso interessant ist, dass die Geschäftserwartung leicht rückläufig ist, sie sank von 99 Punkten auf nunmehr 98,2 Punkte. Das ist auch gut so. Die sinkende Erwartung signalisiert, dass noch kein großer Optimismus vorhanden ist, die Börsen steigen schließlich entlang einer Mauer aus Angst.

      Zweiter Anstieg in Folge
      Mit dieser Veröffentlichung steigt der Ifo-Index nun bereits den zweiten Monat in Folge. Es gibt die Faustformel, dass ein dreimonatiger Anstieg eine Phase einer Wachstumsbeschleunigung signalisiert. Ich bin gespannt, ob wir den dritten positiven Wert als positives Signal erleben.

      Erfreulich ist übrigens, dass die Stimmungsaufhellung dieses Mal hauptsächlich aus dem Einzelhandel kommt. Ist das schon ein erstes Zeichen für eine nachhaltige Stabilisierung der Binnenkonjunktur in Deutschland? Könnte diese vielleicht zumindest eine Weile eine leichte Abschwächung der Exportwirtschaft kompensieren? Noch ist es sicherlich zu früh, solche Interpretationen anzustellen, aber man sollte diesen Faktor beobachten.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 13:54:07
      Beitrag Nr. 1.583 ()
      Dow Jones, nähert sich der oberen Begrenzung

      27.02.2008 - 11:45:10 Uhr
      IG Markets


      Frankfurt (derivatecheck.de) - Die Handelsexperten bei IG Markets sehen noch keine Anzeichen einer Top-Bildung beim Dow Jones (DJ).

      IBM habe gestern ein neues Aktienrückkauf-Programm angekündigt und wäre damit der größte Gewinner im Dow Jones gewesen. Die positiven Nachrichten seien vom Markt besser aufgenommen worden als Daten zu den Erzeugerpreisen und dem Verbrauchervertrauen.



      Der Dow Jones habe gestern seine Rebound-Bewegung weiter fortgesetzt und die Resist-Zone bei 12.770 Punkten fast erreicht. Diese Zone bilde die obere Begrenzung der Seitwärts-Range. Die Oszillatoren im Tageschart befänden sich weiterhin in der Aufwärtsbewegung und würden sich der überkauften Zone nähern. Jedoch sollen sie bisher noch keine Anzeichen für eine Top-Bildung der Preise zeigen. Ein Anstieg über die 12.770er Region ermögliche aus Sicht der Trading-Strategen bei IG Markets sogar die Fortsetzung dieses Moves in Richtung der 13.000/13.200er Region.


      Na dann...los, raus aus der Range...und zwar nach oben!:look:
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 14:13:38
      Beitrag Nr. 1.584 ()
      Silber ist ja förmlich explodiert, hab gestern einen Teil meiner Scheine verkauft, leider zu früh, wie sich jetzt zeigt. Hätte nicht gedacht, das nach dem Anstieg gestern gleich nochmal so doll nach oben geht. Die restlichen Scheine habe ich heute mit einen TurboBear auf den EUR abgesichert.
      CB8ZFB EK 3,32
      Nach dem steilen Anstieg ist erst mal eine Korrektur fällig. Zumal glaube ich nicht, das die FED bei dem Dollarverfall die Zinsen noch weiter senken kann, bzw. wird die EZB langsam handeln müssen, um die Wirtschaft im Euroraum nicht zu gefährden.

      Beim Dow Call und Daimler hab ich heut morgen auch erst mal kleine Gewinne mitgenommen. Die Futures halten sich zwar ganz gut, aber irgendwie gefällt mir die aktuelle Situation gar nicht. Ist zwar möglich, das es heute gleich weiter nach oben geht, aber der Markt ist doch ganz schön überhitzt und wenn ich mir die Umsätze im Dax heute ansehe, dann reicht ein kleiner Nieser an der Wallstreet und der Dax kipt um. Ist mir im Moment alles etwas zu heiß und daher sichere ich lieber meine Gewinne erst mal.

      Den Platin Schein hab ich heute auch raus gehauen, sieht so aus, als ob die Hausse dort zu ende ist.

      Offene Positionen:

      Call auf RWE
      Turbo auf Silber
      Bear auf EUR
      Bear auf Deutsche Börse


      Grüße Pütgelüt
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 14:20:11
      Beitrag Nr. 1.585 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.490.881 von Puetgeluet am 27.02.08 14:13:38Hallo Püt...

      schön, daß noch jemand da ist.

      bei Silber glaube ich nach wie vor an ein gr. Aufholpotential. Mehr, als bei Gold.

      An den Börsen müssen wir jetzt am besten mal schnell durch diese Ranges nach oben ausbrechen... damit die Hoffnung wieder greift...nach dem upupup!
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 22:17:11
      Beitrag Nr. 1.586 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.278.815 von nettinvestor am 05.02.08 23:18:10Eigentlich könnte ich meinen Kommentar vom 5.2. nochmal reinkopieren, denn im DAX hat sich noch nicht wirklich viel getan.

      An der Wall Street ist in den letzten Tagen aus technischer Sicht aber eine Besserung zu erkennen. Bin jetzt mal long im Nasdaq 100, enger Stop.

      Habe immer noch Allianz und Deutsche Bank auf Watchlist für long.
      Bei der Hypo bin ich bereits long, aber leider noch im Minus. Schein läuft bis Dezember.

      Viel Glück.
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 22:25:09
      Beitrag Nr. 1.587 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.460.847 von BoBo2000 am 24.02.08 18:01:08Der Trade mit dem Short auf den DAX ist nachvollziehbar.
      Es war zwar ein Fehlausbruch, aber das weiß man ja in dem Moment nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 10:38:03
      Beitrag Nr. 1.588 ()
      Hallo Ihr Lieben,

      in den letzten Tagen habe ich leider einen fürchterlichen Rückschlag meiner Grippe bekommen. Ich war wirklich außer Stande hier aktuell das Depot nachzubilden. Auch heute nur ein kurzer Überblick:

      Verkauft wurde zwischenzeitlich der "Absicherungsput" auf den Dax und der konservative Dax-Call. Zurückgekauft und gleichzeitig mit dem Kapital des veräußerten, konservativen Dax-Call auf ca. 10% Depotanteil aufgestockt wurde der BN7ZMC.
      Zurückgekauft wurde ebenfalls der TB036C auf SGL-Carbon. Aufgestockt auf 5% wurde der Nasdaq-Call DB7W23 auf 5%. Neu im Depot ist ein Call auf den DowJones CG74EM mit ca. 5%.

      Allen viel Erfolg und ein glückliches Händchen

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 11:41:53
      Beitrag Nr. 1.589 ()
      Beim EUR short hat der SL gegriffen ca. 15% Verlust, dafür läuft der Bear auf Dt. Börse gut an. Denke das wir dort bald Kurse unter 100 EUR sehen werden. RWE kommt nicht von der Stelle, scheint aber auch nicht weit unter 80 EUR gehen zu wollen. Denke darüber nach, den Schein wieder abzustoßen, eventuell tausch gegen ein Zerti.
      Long bei der Hypo habe ich schon in betracht gezogen, der 10 Tage Chart zeigt schon mal schön nach oben, und wenn dort keine bösen Überraschungen mehr kommen, könnten dort locker 30 EUR drin sein. Deutsche Bank und Allianz gefallen mir auch gut. Generell hab ich bei den Finanztiteln aber noch etwas Bedenken wegen der zahlen zum ersten Quartal, dort könnten Abschreibungen auf Aktienpakete kommen, falls sich der Markt bis Ende März nicht signifikant erholt. Hat dazu jemand eine Meinung? Hab das auch nur mal so in einem Bericht aufgeschnapt.
      Ansonsten bin ich momentan Richtungslos. Dax fällt vormittags immer trotz guter US Vorgaben und kommt einfach nicht über die 7000. Bin mal gespannt ob`s heut Nachmittag wieder gen Norden geht.


      Grüße Püt
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 11:53:20
      Beitrag Nr. 1.590 ()
      Ab 14:30 wird interessant. US-Konsum-Schätzung und aller Freund HeliBen spricht vor dem Senatsausschuss...
      Wenn er dann das Wörtchen Zinssenkung wieder deutlich aussspricht ( wette das er es tut ) dann wird es wohl wieder raufgehen.

      Unser Dax-Tier wartet sowieso nur auf den Dow. Allein macht der nix...:keks:
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 16:26:02
      Beitrag Nr. 1.591 ()
      Was hat HeliBen gesagt...einige Banken werden wohl Konkurs gehen...

      Hilfreich! Sehr hilfreich...:(
      Avatar
      schrieb am 03.03.08 14:07:03
      Beitrag Nr. 1.592 ()
      Kurze Meldung an die Ambitionierten:

      Bin heute morgen um 09:03 erstmals Papa geworden.
      Kleines Mädchen. 49cm und nur 2650g...:cool:


      Also...lieber Dow und Dax etc. ab heute muss es aber aufwärts gehen!!!;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.08 14:35:39
      Beitrag Nr. 1.593 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.533.994 von Lippi01 am 03.03.08 14:07:03G:)L:)Ü:)C:)K:)W:)U:)N:)S:)C:)H:)!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.08 22:11:58
      Beitrag Nr. 1.594 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.533.994 von Lippi01 am 03.03.08 14:07:03Schließe mich der Birgit an:

      GANZ GANZ HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

      (gibt leider keinen passenden Smilie - Keks vielleicht???????)

      Im Ernst, meine beiden sind jetzt 11 und 13 Jahre.
      Aber an dem Tag hab ich wirklich nicht an Dax und co gedacht!!

      Heute doch mal wieder - ab wann steigen wir denn mal wieder ein?

      6300 -6000 -5700 -5400 oder erst bei 5100?????????

      Also an das Geburtsgewicht (2650!) will ich ja wirklich nicht
      denken!!!!!!

      Gruß
      Postwurf
      Avatar
      schrieb am 04.03.08 10:58:56
      Beitrag Nr. 1.595 ()
      Danke...

      Die Kleine ist so zwergig...:kiss::kiss:

      Die muss jetzt erstmal richtig stopfen...und das tut siue auch!
      Konnte mich schon davon überzeugen...saugt Mama immer leer:laugh:


      Zum Thread:

      Ja wo steckt denn BoBo. Wartet er die weitere Entwicklung ab.
      Ich hoffe, daß nun endgültig der Boden gebildet wird und es dann anzieht.
      Avatar
      schrieb am 04.03.08 16:13:56
      Beitrag Nr. 1.596 ()
      Hi Lippi,

      auch von mir herzlichen Glückwunsch!
      Werd heut Abend gleich mal einen trinken, auf das die Kleine auch ordentlich pullern kann ;)

      Bei Dax und Co sieht es gar nicht so gut aus und der EUR klettert immer weiter, kaum zu glauben, dem muß doch mal die Puste ausgehen:confused:

      Pütgelüt
      Avatar
      schrieb am 05.03.08 23:28:50
      Beitrag Nr. 1.597 ()
      Hi Lippi,

      Dir meinen allerherzlichsten Glückwunsch und alles, alles Gute für Dich und Deine Familie. Im Depot befindet sich ein neuer Call auf Brent Crude mit WKN SG34Q0 mit knapp 5% Depotanteil. Ansonsten melde ich mich wieder, wenn sich Veränderungen im Depot tun. Lassen wir den Dax doch auch das GAP bei 6.450 noch schliessen.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 06.03.08 12:16:20
      Beitrag Nr. 1.598 ()
      Hallo BoBo + alle anderen...

      nochmal Danke für die Glückwünsche!

      Irgendwie glaube ich nicht an das Schliessen des Gaps bei 6450. Denke wir haben den Boden gefunden und werden nun weiter hochlaufen. Ich hoffe, daß wir aus der Range nach oben rausfinden. Zeit wirds!! Im Moment lachen nur die Daytrader, bei diesem Rauf/Runter. Zuletzt gab es sogar Negativaussagen von HeliBen und Co. Dann kann es jetzt doch nur noch raufgehen. Schliesslich greift die Börse doch mind. 6 Monate vor...
      Aber, was weiß ich schon.
      Avatar
      schrieb am 07.03.08 14:16:18
      Beitrag Nr. 1.599 ()
      BoBo "weekend"

      Bevor ich mich für 2 Wochen verabschiede noch ein kurzes "weekend". Seit heute vormittag ist der Markt im Dax weitestgehend "sauber", denn das letzte noch offene GAP auf der Unterseite bei rund 6.450/6.480 wurde annähernd geschlossen. Von jetzt an kann das Finale der laufenden Hausse jederzeit starten und es wir in der Heftigkeit die meisten Marktteilnehmer überraschen. Ich hatte für den Januar die Jahrestiefs vorausgesagt, diese Aussage hat weiter Gültigkeit. Fast alle reden derzeit von neuen Jahrestiefs, gut möglich dass es diese -entgegen meiner Erwartung- tatsächlich gibt, doch sollte dies nur temporär und ganz kurz geschehen, der dann erwartete nochmalige Rutsch wir ausbleiben. Unterhalb von 6.300 werden noch einmal massig Stopp-Loss-Aufträge liegen, quasi ein Sechser im Lotto für die Banken. Doch spätestens nach diesem "einsammeln" durch die Banken, wird sich das Blatt langsam aber dafür gewaltig ändern. Auf dem derzeitigen Zinsniveau gibt es keinerlei Alternative zu diesem Szenario. Es herrscht Panik, Entsetzen und Verzweiflung, dabei werden -wie immer- die tatsächlichen Hardfacts übersehen bzw. völlig ausgeblendet. In diesem Sinne, allen eine schöne Osterzeit, Handlungsbedarf sehe ich derzeit keinen, ggf. die Absicherung der Gold- und vor allem Silber-Calls.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 10.03.08 11:35:41
      Beitrag Nr. 1.600 ()
      Hallo Lippi,

      ich schließe mich den Gratulanten an und wünsche Dir und Deiner Familie ebenfalls alles Gute.

      Gruß
      nettinvestor
      Avatar
      schrieb am 10.03.08 11:45:43
      Beitrag Nr. 1.601 ()
      Der DAX bleibt kurzfristig bearish, denn er hatte eine Bear-Keil-Formation nach unten hin verlassen, was angesichts des bestehenden Abwärtstrends als Trendfortsetzungsformation zu werten ist.
      Das nächste Kursziel wäre jetzt die 6384er-Marke.

      Avatar
      schrieb am 12.03.08 11:40:33
      Beitrag Nr. 1.602 ()
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 14:09:53
      Beitrag Nr. 1.603 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.617.812 von banagher am 12.03.08 11:40:33Na da bin ich ja gespannt, für mich sieht es eher nach weiter fallenden Kursen aus, aber ich denke das man nach der Charttechnik zur Zeit eh nicht gehen kann, eine schlechte Nachricht und es geht sofort wieder abwärts.
      Nächste Woche senkt die FED wieder die Zinsen, 75bp werden erwartet, mal sehen wie das der Markt aufnimmt, eigentlich sollte das den Markt gar nicht beeinflussen, da die FED eh nur macht, was weit und breit erwartet wird.
      Bei NTV haben sie letztens gesagt, das man sich mittlerweile bewußt ist, das die USA in einer Rezession stecken. Demnach könnte es bald wieder aufwärts gehen. Anderer seits wurde auch gesagt, das man mit einer Erholung nicht vor 2009 rechnet und viele Analysten ihre DAX-Prognosen für Ende 2008 senken.
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 14:27:35
      Beitrag Nr. 1.604 ()
      Hallo @all...
      bin im Urlaub, gucke aber immer mal rein.

      Die Zinsen in den USA werden wohl nur um 0,5% gesenkt. Aber egal, die FED zeigt immer deutlich, daß sie keinen Absturz zulässt. Ausserdem greift die Börse vorraus. Boden ist wohl gebildet worden.
      Mir würde es jetzt schon passen, wenn die Märkte nun endlich wieder hoch gehen würden...:look::look:

      Wieso meldet sich denn der BoBo für 2Wochen ab?
      Schon wieder im schönen Österreich? Oder doch Golfen?:laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 20:00:13
      Beitrag Nr. 1.605 ()
      Kommt es zu Anschlusskäufen?
      von Jochen Steffens

      Die Nachricht, die den Markt gestern schlussendlich so richtig anheizte, wurde von der Fed und anderen Notenbanken verursacht: Aufgrund der Finanzmarktkrise und der wieder angespannteren Lage auf dem Intermarket zwischen den Banken hat die Fed beschlossen, satte 200 Mrd. Dollar Kreditlinie zusätzlich zur Verfügung zu stellen.

      Andere Notenbanken wie die EZB, Großbritannien, Japan, Schweiz und Kanada beteiligten sich an dieser konzertierten Aktion.

      Hypothekenanleihen werden als Sicherheit akzeptiert
      Fast noch wichtiger ist, dass die US-Notenbank bei den Refinanzierungsgeschäften auch die im Zusammenhang mit der Immobilienkrise unter die Räder gekommenen Hypothekenanleihen als Sicherheit akzeptieren will. Natürlich nur Papiere mit einer guten Bonität.

      Insolvenzen sollen verhindert werden
      Sinn dieser Aktion ist wohl, Insolvenzen bei den Banken zu verhindern. Am Montag gab es, wie hier geschildert, das Gerücht Bear Stearns habe Zahlungsschwierigkeiten. Bear Stearns dementierte diese Gerücht zwar umgehend, angesichts dieser Aktion der Notenbanken muss man sich allerdings trotzdem fragen, wie schlimm die Situation wirklich ist. Zu eng liegen Gerücht und Aktion beieinander.

      Es muss sich dabei allerdings gar nicht mal um Bear Stearns handeln. Gerüchte entstehen oft aus einer Vielzahl von Teilinformationen und Halbwahrheiten. Vielleicht wurde nur bekannt, dass die Notenbank das Risiko von Insolvenzen „größerer Banken“ im Bereich des Hypothekengeschäfts befürchtet (das war schließlich Grundlage der konzertierten Aktion). Als sich dazu die Nachricht der Herabstufungen von Papieren der Bear Stearns gesellte, war das Gerücht perfekt. Wer weiß...

      Gefahren sind vorhanden
      Natürlich ist die Gefahr, dass auch noch eine größere US-Bank über diese Hypotheken- und Kreditmarktkrise stolpert, relevant. Ich denke aber, dass die Fed alles tun wird, um das zu verhindern. Die Auswirkungen wären zu katastrophal:

      Den Teufel an die Wand gemalt
      Sollte das nämlich passieren, wäre das Vertrauen der US – Banken untereinander wahrscheinlich endgültig und für längere Zeit vernichtet – es bestände demnach die Gefahr, dass sich eine solche Insolvenz auf das gesamte weltweite Finanzsystem durchschlagen und somit schlussendlich auch die Devisenmärkte erreichen würde. Dort könnte es zu erheblichen Turbulenzen kommen.

      Entsprechend crashartig würden die Aktienmärkte in so einer Situation reagieren, da auf der einen Seite die Finanztitel massiv abgestraft würden, sich aber auf der anderen Seite auch alle anderen Aktien einer solchen Panik nicht entziehen könnten. Diese Faktoren würden einen Kaskadeneffekt auslösen, der schlussendlich und im schlimmsten Fall zu einer Weltwirtschaftskrise führen könnte.

      Das ist natürlich das denkbar schlechteste Szenario – der Teufel in den düstersten Farben an die Wand gemalt. Ich habe das nicht dargestellt, um Sie zu schocken, sondern nur um deutlich zu machen, wie groß das Interesse der Fed sein muss, alles zu tun, um eine Insolvenz einer größeren US-Bank zu verhindern.

      Und so versteht man vielleicht auch, warum sich an dieser Aktion derart viele wichtige Notenbanken beteiligt haben.

      Das Positive ist aber: Die Notenbanken reagieren und scheinen alles Menschenmögliche zu tun, um Schlimmeres zu verhindern.

      Alles nur eine Short-Squeeze?
      Am Montag hatte ich noch vor Short-Positionierungen gewarnt, da die „Fed die Märkte jederzeit mit weiteren Maßnahmen auch noch vor der Zinssitzung am Dienstag nächster Woche überraschen“ könne. Genau das ist geschehen und der Nasdaq100 legte am Dienstag nach diesen Nachrichten um satte 4 % zu.

      Bisher ist das, was wir bei den Amis gesehen haben, allerdings nichts weiter als ein Short-Squeeze. Ein solcher Tag reicht noch nicht aus, um wirklich von einem Trendwechsel zu sprechen. Es muss nun unbedingt zu Anschlusskäufen kommen. Das braucht nicht unbedingt heute passieren. Nach dem starken Anstieg gestern, können die Amis heute durchaus etwas konsolidieren, das wäre noch nicht bedenklich.

      Auf keinen Fall sollten jedoch jetzt noch einmal die letzten Tiefs nach unten nachhaltig unterboten werden. Das wäre gerade in Anbetracht der Tatsache, dass nächste Woche Verfallstag und Quartalsende ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit fatal!

      Sollte es aber zu mehreren starken Tagen kommen, könnten wir die Tiefs tatsächlich gesehen haben. Vielleicht fangen die Banken auch nach dieser Aktion wieder an, sich zu trauen. Diese sehen schließlich, dass die Fed einspringt, wenn es eng wird. Zudem steht auch schon wieder die nächste Berichtssaison an, und ich denke, hier wird dann die fundamentale Lage der einzelnen US-Banken noch offensichtlicher werden.

      Wohin mit der ganzen Liquidität?`
      Die Frage ist nur, wo wird sich diese ganze Liquidität entladen? Kommt es also noch zu einer starken Rallye – vielleicht in Form einer Erleichterungsrallye, dass nun doch nicht alles zusammengebrochen ist?

      Auf jeden Fall können die Bullen nach den zuletzt doch eher düsteren Tag nun wieder hoffen. Aber für Euphorie ist es noch zu früh!

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 22:24:39
      Beitrag Nr. 1.606 ()
      folgendes liest sich nicht so gut:(

      Das Kapital: Das billige Europa bleibt eine Illusion

      Die Anleger mögen an den kurzfristigen Gewinnschätzungen in Europa zweifeln. Aber obwohl sie längst eines besseren belehrt sein sollten, unterstellen sie auf mittlere Sicht weiter Gewinnmargen und Kapitalrenditen, die dem Doppelten der Kapitalkosten entsprechen. Es wird ein bitteres Erwachen geben.


      Die Exempel aus den europäischen Telekom-, Technologie-, Medien-, Reise- sowie Finanzsektoren und selbst aus vermeintlich felsenfesten Branchen wie Nahrungsmittel und Pharma sind so vielzählig, dass man sie nicht aufzuzählen vermag. Ob Deutsche Telekom , Ericsson , UBS , Unilever oder Glaxo : Die noch vor ein paar Jahren vorherrschenden Margenerwartungen waren nicht das Papier wert, auf dem sie standen (wie etwa im Telekomsektor betrifft das bei Medien und Reisen sogar weite Teile der jeweiligen Branchen).

      Doch trotz zahlreicher Einzelbeispiele lassen sich die Anleger nicht entmutigen. Für 2008 wird den nichtfinanziellen Firmen in Europa nach wie vor eine Gewinnmarge nach Zinsen, Steuern und Minderheitsanteilen von sieben Prozent des Umsatzes zugetraut. An der korrespondierenden Eigenkapitalrendite von 17 Prozent gemessen, entspricht das in etwa dem Doppelten dessen, was die Firmen verdienen müssten, um ihre Kapitalkosten zu decken. Selbst wenn man von den alten Margenrisiken wie Regulierung, Angebotsschocks, Protektionismus, Rezession, Überhitzung, Überinvestition, Inflation oder Deflation absieht, ist es in marktwirtschaftlichen Wettbewerbssystemen kaum denkbar, dass derlei Gewinnspannen von Dauer sein könnten. Doch genau auf dieser Annahme fußt ja die vorherrschende Meinung, dass Aktien billig sein.

      Dabei kosten die nichtfinanziellen Firmen in Europa selbst auf Basis dieser Schätzungen immer noch das fast 13-fache des für 2008 geschätzten Gewinns. Mit einem Dreisatz kann jeder grob nachrechnen, welchem KGV das bei seiner eigenen Margenerwartung entspricht.





      Exempel USA

      Nun ist es aber nicht nur so, dass etwa in Deutschland die Hinweise auf Margendruck nicht mehr zu übersehen sind: Das Ifo-Institut berichtet von fallenden Export- und Verkaufspreiserwartungen in der Industrie, während die Lohnstückkosten langsam wieder zulegen und auch die sonstigen Wareneinsatzkosten munter steigen; ohne Energie gerechnet nehmen die Importpreise um fast zwei Prozentpunkte langsamer zu als die Produzentenpreise, was den wachsenden internationalen Wettbewerbsdruck (Euro) belegt; in eine ähnliche Richtung deutet das Verhältnis von Im- zu Exportpreisen, das auf eine Kombination von Kostenanstieg und Kaufkraftverlust der Verbraucher hinausläuft. Selbst wenn die Wirtschaft die Kreditkrise, die US-Rezession sowie den Abschwung in Spanien, Großbritannien und Italien wegen der - noch - vollen Auftragsbücher glimpflich überstehen sollte, scheinen die Schätzungen eines Gewinnwachstums der deutschen nichtfinanziellen Firmen von 14 Prozent 2008 illusionär.



      Derweil brauchen die Anleger nur einen Blick über den Atlantik zu werfen, um Anschauungsmaterial dafür zu finden, wie schwer es in marktwirtschaftlichen Systemen ist, Überrenditen dauerhaft zu verteidigen. In den USA waren die Inlandsgewinne der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften 2007 laut volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung niedriger als 2004. Ihren Gewinn im Verhältnis zum Nationaleinkommen betrachtet, ist ihre Marge über die vergangenen zehn Jahre um fast ein Drittel gefallen. Anders als gemeinhin kolportiert, lag das KGV der nichtfinanziellen US-Kapitalgesellschaften auf Basis der Inlandsgewinne Ende 2007 mithin um zwei Fünftel über dem Mittel seit 1952 (um zwei Drittel, wenn man im Durchschnitt nur die Jahre vor dem irrationalen Überschwang ab 1996 berücksichtigt). Abseits der Makrobetrachtung notiert der S&P 500 inklusive den Finanzwerten mit dem 20-fachen GAAP-Gewinn von 2007.


      Konjunkturrisiken


      Das Dumme ist unterdessen, dass sich zudem die Warnsignale für die Konjunktur im Euro-Raum häufen - und zwar genau so, wie man es erwarten würde, wenn der reale Außenwert einer Währung binnen zwei Jahren um ein Zehntel gestiegen ist, die Rohstoffkosten in Euro gerechnet dennoch um 37 Prozent über dem Vorjahr liegen, der Wohnimmobilienmarkt empfindlich nachlässt, der zweitgrößte Handelspartner (USA) in eine Rezession rutscht, die Wirtschaft des größten Handelspartners (Großbritannien) vor allem auf Hauspreissteigerungen und einem völlig aufgeblähten Finanzgewerbe beruht, die Risikoprämien für Kredite durch die Decke schießen und das reale verfügbare Einkommen der Verbraucher seit Quartalen quasi stagniert.

      Längst deutet eine Reihe von Konjunkturwegweisern auf eine spürbare Abkühlung hin, wie etwa die Einkaufsmanagerindizes, die Vertrauensindikatoren der Europäischen Kommission oder auch der OECD-Frühindikator. Weit vorlaufende Konjunkturbarometer wie die reale M1-Entwicklung oder die Zinsdifferenz lassen indessen Schlimmeres befürchten. Alles zusammengenommen sind europäische Aktien trotz des Kursrückgangs von 15 Prozent seit Ende 2007 nicht billig, sondern teuer.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.03.08 11:18:50
      Beitrag Nr. 1.607 ()
      Gestern hat das Jahrestief gehalten, bin mal vorsichtig long im DAX.
      Avatar
      schrieb am 14.03.08 14:53:49
      Beitrag Nr. 1.608 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.639.519 von nettinvestor am 14.03.08 11:18:50trailing stopp ausgelöst=flat

      Suche Neueinstieg Long DAX. Bleibt alles sehr schwierig zur Zeit, riesen Sprünge hoch und runter, zuschauen vielleicht am besten?!
      Avatar
      schrieb am 14.03.08 15:04:28
      Beitrag Nr. 1.609 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.642.355 von nettinvestor am 14.03.08 14:53:49Abartig, was hier abgeht. Ich bleib flat!
      Avatar
      schrieb am 14.03.08 22:01:15
      Beitrag Nr. 1.610 ()
      Wall Street-Schluss: Kräftige Abschläge, Bear Stearns-Krise im Fokus
      Finanzen.net


      New York (aktiencheck.de AG) - Die amerikanischen Börsen präsentierten sich am Freitag mit kräftigen Abschlägen. Für Entsetzen sorgte heute die Investmentbank Bear Stearns, die anscheinend nur durch eine Rettungsaktion von JP Morgan und der US-Notenbank Fed vor der Insolvenz gerettet werden konnte. Weitere Belastungsfaktoren waren auch die Rekordstände bei Gold und Öl, der anhaltende Dollar-Verfall, sowie enttäuschende Konjunkturdaten.


      Die Konjunkturdaten wurden aber kurz vor US-Eröffnung noch mit einem Kurssprung von 100 Punkten im DAX gefeiert, den Rest kann man am Tageschart bestaunen.
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 10:50:04
      Beitrag Nr. 1.611 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.642.355 von nettinvestor am 14.03.08 14:53:49Zuschauen am besten...

      Ja, wenn man sich die Entwicklung von heute wieder anschaut...und die letzten Wochen...
      Jetzt noch eine schlechte Nachricht und alles schmiert ab.

      Wo steckt denn unser Bobo?

      Was ist mit dem Rest der `Teilnehmer`?

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 11:14:26
      Beitrag Nr. 1.612 ()
      Erneuter Einstieg long DAX (knapp unter 6200). Stopploss auf Einstand nachgezogen. Wird wahrscheinlich nur eine Tagesposition, es sei denn der Markt erholt sich noch sehr stark.
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 13:19:10
      Beitrag Nr. 1.613 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.658.271 von nettinvestor am 17.03.08 11:14:26Posi ausgestoppt. Mal schauen wie es weitergeht.
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 13:16:45
      Beitrag Nr. 1.614 ()
      Bin fest überzeugt: Gestern haben wir den Tiefststand gesehen.
      Zum gr. Verfallstag hin wird es noch schön grün.
      HeliBens Zinssenkung wird einiges dazutun...

      Ab jetzt darf sie starten...die Megaralley...

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 19:28:58
      Beitrag Nr. 1.615 ()
      Die Mainstream-Geisterbahn
      von Jochen Steffens

      Es ist schon faszinierend, was man zurzeit alles so lesen muss. Die Fed sei der Lage nicht mehr gewachsen, Deutsche–Bank-Chef Ackermann glaubt nicht mehr an die Selbstheilungskräfte der Märkte. Vom „Niedergang der amerikanischen Hegemonie in der Wirtschaft“, vom Crash des Dollars, dem Zusammenbruch des Finanzsektors bis zur Weltwirtschaftskrise sind alle Thesen in der aktuellen Presse vertreten.

      Was macht man nur als kleiner Anleger, wenn man in den Medien mit einer derartig gewichtigen Nachrichtenlage konfrontiert wird? Man verzweifelt – keine Frage. Doch es trifft nicht nur die Kleinanleger, selbst die „Profis“ gehen in die Knie:

      Profis am Limit
      Ein Kollege von mir will aufhören, hat „die Schnauze voll“, will und wird (!) einen anderen Job annehmen. Ein anderer hat mal eben sein Depot gedrittelt und weiß nicht, wie er das noch seinen Kunden erklären soll. Sowieso sehen viele Depots komplett zerschossen aus. Selbst die Besten zeigen Nerven.

      So hat ein anderer Kollege gestern (!) seinen Lesern empfohlen, alle Aktien zu verkaufen und auf Puts umzusteigen (ich weiß nicht, ob sich das nicht vielleicht doch noch als richtig herausstellt, aber ich weiß, dass man so etwas nicht an einem Paniktag tun sollte). Bei mir häufen sich die Mails von Lesern, die mich fragen, wie ich denn angesichts dieser erdrückenden Nachrichtenlage überhaupt noch positiv gestimmt bleiben kann.

      Allgemein nur Gejammer, Untergangsstimmung Verzweiflung.

      Das ideale Umfeld für einen Antizykliker mit einem kleinen Schönheitsfehler
      Ich bin ein Antizykliker. Wenn ich so eine Stimmung erlebe, wende ich alle möglichen Tricks an, um mich bloß nicht von dieser Stimmung anstecken zu lassen. Und das fällt zugegebenermaßen selbst mir altem Hasen zurzeit schwer. Aber nur so kann man den richtigen Einstiegszeitpunkt finden.

      Es ist einfach ein Erfahrungswert: Wenn alles derart düster aussieht, ist an den Börsen meistens ein (zumindest kurzfristiges) Tief in der Nähe.

      Und jetzt zu dem Schönheitsfehler:
      Ich habe geschrieben: „meistens“ „– weil es nicht immer der Fall ist. Und in dieser besonderen Situation, die wir aktuell erleben, muss ich erneut das betonen, was ich schon die letzten Monate immer wieder schreibe: Ich kann das wahre Ausmaß dieser Subprime- / Finanz- / Bankenkrise nicht abschätzen, weil ich keine Ahnung habe, was bei den Banken noch alles in den Büchern steht, wieweit das Vertrauen noch leiden wird. Und das ist mein Hauptproblem mit den Börsen aktuell.

      Wenn der Chef der deutschen Bank, Josef Ackermann, sagt, wir bräuchten eine „konzertierte Aktion von Notenbanken, Anlegern und Regierungen“, um der Krise zu begegnen, und nach Ansicht des Deutsche-Bank-Chefsvolkswirt Norbert Walter die Finanzkrise bis 2009 anhalten werde, dann sollte man auf jeden Fall vorsichtig bleiben. Die Deutsche Bank verfügt ohne Frage über gute Insiderinformationen.

      Hinzu kommt, dass wir 4-5 Jahre Rallye hinter uns haben und die normalen Konsolidierungspotenziale, was die gesamte Rallye anbetrifft, immer noch nicht abgearbeitet sind. Ansonsten würde ich jetzt nach und nach alles aufkaufen, was Rang und Namen hat.

      Wie geht man mit einer solchen besonderen Situation um?
      Natürlich gibt es auch in dieser Situation eine entsprechende Vorgehensweise.

      Als erstes mein eindringlicher Appell: Lassen Sie sich auf keinen Fall von den Nachrichten beeinflussen. In 95 % führt genau das zu den falschen Entscheidungen!!!

      Pyramidieren
      Es bleibt also nichts anders übrig, als die Märkte, speziell die Entwicklung der Indizes, sehr genau zu beobachten. Sobald sich positive Signale verfestigen, können Sie nach und nach vorsichtig einsteigen. Pyramidieren Sie. Das bedeutet, wenn Sie einsteigen, nehmen Sie zunächst eine kleine Position. Sobald die Kurse weiter steigen und ihre Position ins Plus läuft, kaufen Sie eine nächste Position dazu und so weiter. Dann müssen Sie irgendwann den Stopp auf Kaufkurs oder in den Gewinn legen. So können Sie sich auf eine mögliche Rallye ohne größeres Risiko positionieren.

      Bleiben Sie auf jeden Fall vorsichtig, aber optimistisch, riskieren Sie nicht zu viel. Es ist einfach nicht die Zeit für große Positionen.

      Angst führt zu falschen Entscheidungen
      Sie müssen, wie gesagt, unbedingt verhindern, sich von dieser Untergangsstimmung anstecken zu lassen. Das führt nur dazu, dass man plan- und hilflos reagiert und meistens dann, wenn eine Trendwende einsetzt, nicht mehr den Mut und die Kraft hat, noch einzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Nachrichtenlage meistens derart erdrückend, die Hoffnungslosigkeit so groß, dass man sich einfach nicht traut zu investieren. Aber genau dann sind die Chancen am größten, waren es schon immer, werden es auch immer bleiben.

      Nur wenn man in solchen Situationen Substanz kauft, dann, wenn die Masse verkauft hat, kann man an den Börsen reich werden.

      Da aber die wenigsten genau das können und sich zu sehr von dieser Mainstream-Geisterbahn beeinflussen lassen, werden diese nie wirklich zu den Gewinnern gehören!

      Machen Sie sich das immer wieder und wieder bewusst!

      Und alles wieder zurück!
      Nach dem die Investmentbanken Goldman Sachs und Lehman Brothers von der Kreditkrise bislang weniger stark betroffen sind, als von Experten befürchtet, reagierte der Markt positiv. Gerade die Finanztitel machten zum Teil fast die gesamten Verluste vom Vortag wieder gut und das, obwohl beide Banken einen massiven Gewinneinbruch zum Vojahresquartal vermeldeten. Nachdem gestern also die Bullen einen Tiefschlag erhalten haben, werden heute zur Abwechslung die Shorties gegrillt - total hysterische Börsen...

      Ich bin sehr gespannt, um wie viele Basispunkte gleich die Fed die Zinsen senken wird, und was wir dann im Statement zu lesen kriegen.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 20.03.08 14:12:09
      Beitrag Nr. 1.616 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.657.978 von Lippi01 am 17.03.08 10:50:04Zur Zeit ist Zuschauen wirklich das Beste (bzgl. längerfristige Posis). Cash halten und Kapitalerhalt ist angesagt. Widme mich daher nur noch der sehr kurzfristigen Punktejagd.
      Avatar
      schrieb am 20.03.08 14:53:17
      Beitrag Nr. 1.617 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.697.050 von nettinvestor am 20.03.08 14:12:09Die Börse regt einen im Moment wirklich nur auf. Kurzfristig mal hier und da was mitnehmen...alles andere versaut einem die Stimmung! Stimmt!

      Aber da braut sich was zusammen. Man beachte nur Gold und Silber. Ich bin fest der Meinung, daß wir den Boden bereits gefunden haben...
      Avatar
      schrieb am 20.03.08 17:35:35
      Beitrag Nr. 1.618 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.697.665 von Lippi01 am 20.03.08 14:53:17Mich würden neue Jahrestiefs nicht überraschen, die Märkte sind sehr labil. Auf längere Sicht wird die zukünftige Gewinnentwicklung der Unternehmen entscheidend sein, aber die lässt sich bei diesen Turbulenzen nunmal nicht gut vorhersagen. Bis sich die Fundamentaldaten in den Köpfen der Anleger wieder durchsetzen wird es wohl noch eine Weile dauern.
      Avatar
      schrieb am 20.03.08 23:40:06
      Beitrag Nr. 1.619 ()
      Locker bleiben,

      weiterhin kein Handlungsbedarf. Depot unverändet, außer dass wir mit den Stop-Loss bei den Rohstoffcalls richtig lagen, Gold, Silber, Öl alle ausgestoppt. Insbesondere Silber wir nun interessant und macht sich bereit für den finalen Schub, der durchaus bis 50,- $ gehen kann. Wann dieser startet bleibt ungewiss. Ich gehe zunächst eher von einer längeren Konsolidierung aus, bevor es los geht. Dax und Co sollten nun tatsächlich das Schlimmste hinter sich haben, hoffe ich mal. Mehr ist nicht zu sagen, alle wissen es besser, dennoch weiß keiner Bescheid. In diesem Sinne allen ein frohes Osterfest

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 24.03.08 18:45:11
      Beitrag Nr. 1.620 ()
      ...was für Ostereier... immer dann, wenn keiner da ist...
      Bin während meines Ösi-Land-Aufenthaltes mehrfach ausgestoppt worden, habe jedoch kurzfristig wieder zurückgekauft. Lediglich den Tec-Dax-Call habe ich verloren. Bereits gepostet wurden die ausgelösten Stops beim Brent-Call sowie Gold und Silber. Aktuelle Depotübersicht folgt in den nächsten Tagen. Auf jeden Fall morgen riesige Gaps, wie lange nicht gesehen. Im Hinterkopf behalten: Das tiefste Dax-Gap liegt bei 6.180 !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 25.03.08 17:45:00
      Beitrag Nr. 1.621 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.713.912 von BoBo2000 am 24.03.08 18:45:11Hallo BoBo...
      schön, daß Du wieder da bist. Aber jetzt bitte nicht so rar machen..also das Thread beleben!

      Depotübersicht und Latenights, etc...:lick:

      Heute ist ja mal wieder erfreulich...:)

      Was denkst Du über Gold und Silber? Kaufen und liegen lassen? Besonders Silber??
      Avatar
      schrieb am 25.03.08 21:37:15
      Beitrag Nr. 1.622 ()
      Hi Lippi,

      ja, werde wieder öfter da sein, zumindest bei Handlungsbedarf. TecDax-Call DB2Y02 heute zurückgekauft mit rund 5% Depotanteil.
      Gold und Silber sehe ich (noch) nicht wieder so positiv, Du hörst richtig, die "große Zeit" sehe ich hier erst noch kommen. Wenn in Silber, dann mit einem K.O. deutlich !!! unter der 200 Tage Linie.

      Weitere Diskussionen zum Marktgeschehen erachte ich derzeit als überflüssig, meine Langfristprognose und Ausrichtung kennt ihr.

      BoBo

      Depotübersicht kommt in den nächsten Tagen, habe einiges aufzuarbeiten.
      Avatar
      schrieb am 27.03.08 22:07:36
      Beitrag Nr. 1.623 ()
      27.03.2008 19:46
      Buy The Bad News
      von Jochen Steffens

      Ich hatte gedacht, heute Morgen wird der Dax sein Gap zumachen. Er drang zwar in die Kurslücke ein, konnte diese aber nicht schließen. Ganz interessante Entwicklungen schoben den Dax wieder deutlich ins Plus.

      Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate teilte heute mit, er könne nicht mehr ausschließen, dass die bisher genannten Jahresziele nicht ganz erreicht werden. Begründet wurde diese etwas pessimistischere Sicht mit den anhaltend negativen Entwicklungen an den Kreditmärkten.

      Klar, normalerweise ist das in so einem Umfeld eine Nachricht mit Kursverlustgarantie. Nur, die Aktie erholte sich extrem schnell und notiert im Moment mit über 14 % (!) im Plus.

      Gestern senkte die Deutsche Bank ihre Gewinnprognosen und es kam auch nur zu einem leichten Abschlag von 2 %. Heute, einen Tag später, notiert sie wieder 2 % im Plus.

      Wer kauft denn da?
      Sind da nur verrückte ahnungslose Kleinanleger am Werk? Nein, sicher nicht, wenn solche Nachrichten gekauft werden, handeln die großen Jungs. Die Kleinen sind es, die solche Nachrichten tendenziell eher verkaufen.

      Wenn schlechte Nachrichten gekauft werden
      Ich hatte vor ein paar Wochen geschrieben, dass eine solche Krise vorbei ist, wenn schlechte Nachrichten gekauft werden. Hier sehen wir die ersten (!) Ansätze, die in diese Richtung gehen. Auch das spricht für einen Boden, oder um es treffender auszudrücken: Es spricht dafür, dass große Adressen nun GLAUBEN, der Boden sei erreicht.

      Dazu passt ebenfalls, dass diese Käufe nach dem Verfallstag auftauchen. Sie wissen, ich hatte geschrieben, dass die Woche nach dem Verfallstag sehr wichtig wird. Und wir sehen tatsächlich Käufe, sogar bei schlechten Nachrichten. Auch das muss positiv bewertet werden.

      Nicht die Nachricht, sondern das, was anschließend passiert, ist wichtig.
      Man sollte, wenn man nicht über sehr viel Erfahrung verfügt, nicht auf die Nachrichten selbst achten, sondern darauf, was der Markt mit diesen Nachrichten macht. Das führt oft zu wesentlich besseren Ergebnissen.

      Selbst in den USA werden mittlerweile amerikanische Kreditinstitute und Banken gekauft. Also in dem Land, in dem die Kreditmarktkrise die schlimmsten Auswirkungen hat. Da hier auf vergleichsweise breiter Front gekauft wird, rechnen viele damit, dass das Schlimmste der Kreditmarktkrise hinter uns liegt.

      Ohne Gapschluss = Einbruch im Mai / Juni?
      Ich finde es im höchsten Maße interessant, dass das Gap im Dax nicht geschlossen wurde. Für mich ist das eine Bestätigung für meine zugegebenermaßen sehr frühe These, dass wir im Mai / Juni noch einmal einen scharfen Einbruch erleben werden, der allerdings zu keinen neuen Tiefs mehr führen wird.

      Doch bevor man sich mit diesem Szenario beschäftigt, sollte sich der Dax erst einmal zur 7.000 Punkte Marke aufmachen.

      Aber mit jedem Tag, den der Dax weiter steigt, gilt umso mehr, dass, wenn wir jetzt noch einmal unter die letzten Tiefs, also im Dax unter die 6.200-Punkte-Marke rutschen, etwas nachhaltig nicht stimmt.

      Bärenkappenalarm
      Und das ist der Grund, warum ich in diesem Fall (also wenn der Dax nun Richtung 7000 läuft und dann doch wieder unter die 6200 Punkte Marke fällt) sogar meine völlig verstaubte und von Motten zerfressene Bärenkappe aus dem Schrank hervorholen würde, um sie herrichten zu lassen. Natürlich nur, wenn es zu einem „nachhaltigen“ Bruch der letzten Tiefs kommt und sich dann Abwärtsdynamik ausbildet (mit einem kleinen „Schocker“ nach unten muss man an den Börsen leider immer rechnen).

      Wenn die Bullen diese vielen positiven Aspekte nicht nutzen, muss noch etwas im Markt sein, dass sich sehr belastend auswirkt, etwas von dem wir nicht wissen, was es ist. Wenn es zu einem neuen Tief kommt, gebe ich dem Dax im Mai / Juni und dann noch einmal Ende September eine Chance, sich zu erholen. Aber insgesamt würde ich dann deutlich bearisher werden.

      Etwas stört mich
      Es gibt natürlich, wie so oft, auch ein Haar in der Suppe: Die Stimmung sowohl in den USA als auch in Deutschland ist massiv gekippt. Wenn in der letzten Woche noch Weltuntergangsstimmung herrschte und viele bereits kurz davor standen, frei nach Martin Luther die ersten Apfelbäumchen zu pflanzen, sind die Bullen jetzt wieder erstaunlich deutlich in der Überzahl - das ist nicht gut!

      Das zeigt zum einen, wie verunsichert alle sind, aber auch die hohe Bereitschaft der Anleger, sehr schnell die Meinung zu wechseln, was, entschuldigen Sie, wenn ich das so deutlich sage, nicht wirklich für die Qualität der Marktteilnehmer spricht. Und immer wenn viele unerfahrene Markteilnehmer den Markt und die Stimmung beherrschen, muss man sehr aufpassen!

      Für mich ist das nicht nur eine Warnung, ob der Boden auch tatsächlich hält, sondern auch ein weiterer Beweis dafür, dass eine Rallye, die bis zum Jahresende oder sogar bis in 2009 hinein laufen würde, wahrscheinlich für längere Zeit der letzte große Anstieg sein wird. Ich werde nicht müde zu betonen, dass die Luft nach oben einfach dünner geworden ist.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 01.04.08 00:00:14
      Beitrag Nr. 1.624 ()
      Es ist schwer zu sagen, wohin der Markt kurzfristig laufen wird. Vieles wird an den Quartalszahlen liegen. Eine Prognose wage ich nicht, Depot bis heute unverändert, ich werde allerdings morgen 2 Nikkei-Calls mit kleinem Geld kaufen. Einen mit langer Laufzeit bis Ende 2009 und einen Hoch-Spekulativen Call mit Laufzeit bis Ende des Jahres.

      Geduld und Ruhe bleiben weiterhin Trumpf

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 02.04.08 11:19:01
      Beitrag Nr. 1.625 ()
      So langsam bewegt sich der Markt. Hoffentlich bleibt nun diese Richtung erhalten...
      Avatar
      schrieb am 07.04.08 11:55:29
      Beitrag Nr. 1.626 ()
      Richtung stimmt weiterhin... hoffe weiterhin...am besten deutlich über 7100 in den nächsten Tagen und kein Rückfall!! Jetzt bloß keine Horrormeldungen! Schön weiter up...

      Mann, hier ist ja richtig der Mopp am toben!!!

      Keiner mehr da? Nur gucken, nichts schreiben?

      Wo ist die versprochene Depotübersicht?
      Avatar
      schrieb am 07.04.08 12:00:28
      Beitrag Nr. 1.627 ()
      Börsenfrühling
      Autor: Michael Mross
      06. April 2008 | 19:02 Uhr Kommentieren | Artikel drucken | Artikel versendenBörsenfrühling

      Weiter hoch?
      Auch in der kommenden Woche gehe ich von weiter steigenden Kursen aus.

      Es ist nun natürlich nicht so, dass die Bankenkrise plötzlich aus der Welt ist. Im Gegenteil: Die Immobilienpreise in den USA sind im freien Fall. Auch die Hauspreise in Großbritannien und Spanien sinken. Wenn’s um Immobilien geht, sind alle Banken rings um den Globus extrem zurückhaltend. Kredit ist etwas, was immer knapper wird. Weniger Kredit bedeutet auch weniger Liquidität – den Stoff, den die Börse dringend braucht.

      Aber genau in Hinblick auf diese Problemsituation haben viele Marktteilnehmer ihre Aktien bereits verkauft. Das letzte Quartal brachte herbe Verluste an allen Börsen. Die einzige Frage, die sich vor diesem Hintergrund stellt: Haben nun alle Pessimisten verkauft? Oder droht bei der nächsten schlimmen Nachricht wieder ein kleiner Crash?

      Wenn ich die Lage richtig einschätze, dann sind die meisten Marktteilnehmer aus Aktien raus. Vor diesem Hintergrund reichen schon kleine positive Nachrichten für Kursaufschwünge. Negativnachrichten dagegen haben derzeit keinen großen Einfluss mehr.

      Das ist ein positives Zeichen.

      Hinzu kommt, dass viele Profis immer noch extrem negativ gestimmt sind. Insbesondere was den Bankensektor angeht. Viele begreifen nicht, wie es im Bankensektor zu einer Erholung kommen kann – angesichts der Nachrichtenlage.

      Aber die Börse lebt bekanntlich von der Zukunft. Auch wenn’s derzeit ziemlich schwierig aussieht – es ist nicht ausgeschlossen, dass es eine Lösung geben wird. Und darauf setzen einige kühne Spekulanten. Man hört sogar, dass einige Hedgefonds den Kreditmüll der Banken aufkaufen – natürlich zu Schleuderspreisen. Könnte sein, dass dies ein Mega-Geschäft wird.

      Mit Spannung schauen wir auch auf die Quartalszahlen, die in den nächsten Tagen und Wochen bekannt gegeben werden. Es könnte ein erster Hinweis darauf sein, wie es in den USA weitergeht.

      Fazit: Dax 7000 bleibt das Etappenziel

      Besuchen Sie mich auf www.mross.de und bestellen Sie meinen kostenlosen Newsletter!.

      Permanenter Link: http://www.ad-hoc-news.de/MichaelMrossExklusiv/16214979/B%F6…

      Michael Mross berichtet von der Deutschen Börse für CNBC und für n24.
      Mehr zu Michael Mross finden Sie auch auf seiner Homepage: www.mross.de
      Avatar
      schrieb am 08.04.08 10:57:11
      Beitrag Nr. 1.628 ()
      IWF will mehr als 400 Tonnen Gold verkaufen

      Datum: 08.04.08
      Uhrzeit: 07:30

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds will gut 400 Tonnen seiner Goldreserven verkaufen. Das teilte der IWF in Washington mit. Der Verkauf ist Teil eines Restrukturierungsprogramm. Beim IWF zeichnet sich ein Defizit von 400 Millionen Dollar ab. Der Verkauf dieser etwa zwölf Prozent der Goldreserven des Fonds solle über einen längeren Zeitraum erfolgen, hieß es, so dass keine Gefahren für eine Beeinträchtigung des Marktes bestünden. Zustimmen müssen noch der US-Kongress und viele IWF-Mitgliedsländer./lm/DP/wiz

      Quelle: dpa-AFX

      Defizit 400 Mio Dollar? 400 to würden 11,4 Mrd $ bringen - gerechnet mit 900$/oz!
      Avatar
      schrieb am 13.04.08 20:52:26
      Beitrag Nr. 1.629 ()
      Wenn alle vom Crash reden...

      Datum 12.04.2008 - Uhrzeit 02:03 (© BörseGo AG 2007, Autor: , © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)

      Fällt Ihnen das auch auf:
      In praktisch jedem Börsenkommentar ist derzeit von Rezession, von Pessimismus, nahendem Crash, Finanzkrise und dergleichen die Rede. Ich frage mich, wo waren all diese Kassandrarufer im Sommer vergangenen Jahres, als die Kreditkrise schon längst bekannt war und der DAX bei 8.100 Punkten notierte?

      Besonders gut in Erinnerung ist mir der Kommentar eines Kollegen, es wird etwa August gewesen sein, als dieser sich ereiferte, der DAX werde nun schnurstracks die 10.000 Punkte ins Visier nehmen...

      Recht amüsant ist ja auch die Telefon-Hotline eines gewissen Herrn F. Seit Wochen warnt Herr F. auf den Bildschirmtextseiten des Börsensenders n-tv vor dem nahenden Crash bei DAX und Dow Jones. Alle paar Tage kommt eine neue Warnung, die man sich für läppische 1,99 Euro pro Minute anhören kann.

      Wahrscheinlich muss es an den Börsen erst so richtig in den Keller gehen. So richtig, das heißt, dass niemand mehr solche Hotlines anruft, dass niemand mehr Aktien auch nur anrührt, dass nicht einmal nackte Angst, wie sie kürzlich einmal, leider nur sehr kurz zu spüren war, sondern dass Hoffnungslosigkeit und völlige Resignation regieren.

      Erst wenn Scharlatane wie Herr F. von der Bildfläche verschwunden sein werden, wird der Boden bereitet sein, für eine wirkliche Börsenhausse. Ich fürchte aber, das wird noch eine ganze Weile dauern. Und für den Moment hilft uns das sowieso nicht weiter, denn mehr als eine kleine Bärenmarktrallye scheinen die Börsen derzeit nicht zustande zu bringen.

      Eine Momentaufnahme:
      Freitag 22 Uhr, Börsenschluss in den USA: Während der Dow Jones mehr als zwei Prozent abtaucht, begnügt sich der Transportindex mit einem vergleichsweise bescheidenen Abschlag von 1,1 Prozentpunkten. Damit, und das ist die gute Nachricht zum Wochenende, bestätigt sich auch an diesem schwachen Freitag die jüngste Outperformance der Transportfirmen (blaue Linie) gegenüber dem breiten Markt (rot).


      Im Spätsommer vergangenen Jahres war es genau umgekehrt: Die Schwäche der Transportfirmen war ein Vorbote des Januar-Crashs. Leider hat das von den oben erwähnten Kollegen so gut wie niemand bemerkt.

      Und damit zur schlechten Nachricht:
      Im Zuge enttäuschender Zahlen bei General Electric (GE) hat der Weltleitindex am Freitag den gleitenden 50-Tage-Durchschnitt nach unten verlassen (rote Markierung). So etwas zieht meist weitere Kursverluste nach sich.

      http://redaktion.boerse-go.de/cms/gallery/0000003870.png

      Die nächste Unterstützungszone liegt bei 12.200 Zählern (schwarze Linie). Die besuchen wir dann wohl am Montag...

      Dabei sieht das Ganze auf Sicht einiger Wochen gar nicht so übel aus: Die folgende Abbildung zeigt das. Die Überschrift ist aus antizyklischer Sicht sehr treffend: Die Panik kommt immer dann, wenn die Kurse am Boden sind. Genau so ist es.

      Immerhin auf ein Fünf-Jahres-Hoch hat es dieser Indikator vor wenigen Tagen geschafft. Das muss nicht bedeuten, dass nächste Woche die Hausse startet, aber es ist ein guter Hinweise darauf, dass man sich vom Krisengerede, das nun überall zu hören ist, nicht verrückt machen lassen sollte.


      Noch ein Wort zum Übeltäter vom Freitag: 365 Millionen Aktien von General Electric (GE) wurden an der New Yorker Börse an einem einzigen Tag gehandelt. Die blaue Markierung in der folgende Abbildung zeigt den gigantischen Umsatzanstieg. Im Vergleich zu allem, was in den drei Jahren davor zu verzeichnen war, waren die Umsätze am Freitag extrem ungewöhnlich. Und das waren keine Kleinanleger. Irgendjemand muss die vielen Aktien ja gekauft haben. Warren Buffett soll übrigens schon vor längerer Zeit bei General Electric eingestiegen sein...

      Herr F. wird am Wochenende auf den Bildschirmtextseiten von n-tv natürlich trotzdem wieder vor dem nächsten Crash warnen. Das muss er tun, denn der Freitag war schon recht schwach. Und Hunderte, ja vielleicht Tausende Privatanleger werden ihr sauer verdientes Geld zum Fenster hinauswerfen, um sich anzuhören, was Herr F. zu sagen hat.

      Sie sollten ihre Spargroschen lieber in grundsolide Standardwerte investieren. Allein mit den Dividenden ist im Laufe der Jahre ein kleines Vermögen zu verdienen. Aber das wird Herr F. natürlich verschweigen.

      Was jetzt zu tun ist?
      Wir würden so langsam damit anfangen solide Aktien ins Depot zu nehmen. Große Blue Chips aus dem DAX etwa oder dem S&P 500. Eine Münchner Rück etwa könnte man sich einmal ansehen. Die Aktie, man glaubt es kaum, notiert immer noch in der Nähe ihres Zwischenhochs vom Sommer vergangenen Jahres. Das Allzeithoch ist übrigens noch ein ganzes Stück entfernt: Bei rund 400 Euro war das, im Herbst 2000...

      Auch hier hat Warren Buffett neuerdings seine Finger im Spiel. Und bitte keine Nebenwerte. Dort hat die Musik erst einmal ausgespielt. In unsicheren Zeiten wollen die Anleger keine Klitschen im Depot haben, bei denen man nicht weiß, ob sie das nächste Quartal überstehen.

      Welche Titel man jetzt kaufen kann, das lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in wenigen Tagen erscheint. Anmeldungen unter www.antizyklischer-börsenbrief.de

      Ein erholsames Wochenende wünscht

      Ihr Andreas Hoose
      Avatar
      schrieb am 16.04.08 21:56:53
      Beitrag Nr. 1.630 ()
      16.04.2008 18:46
      Das Ende aller Trends
      von Jochen Steffens

      Nicht nur die hohe Nachfrage aus China und anderen Emerging Markets hat zu dem starken Preisanstieg bei Öl und anderen Rohstoffen geführt, ein nicht unwesentlicher Teil ist auch dem schwachen Dollar geschuldet. Auch wenn der Dollar abwertet, behalten die Rohstoffe schließlich ihren realen Wert, gerade in einer Phase hoher Nachfrage. Also muss man mehr Dollar bezahlen, um die gleiche Menge an Rohstoffen zu erhalten. Mit anderen Worten, der Preis in Dollar steigt.

      Dabei ist der hohe Ölpreis generell ein Faktor, der letzten Endes geeignet ist, die US-Börsen in Bedrängnis zu bringen.

      Durch die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise weltweit sinken die Margen der Unternehmen. Die Produktionskosten steigen, aber diese Preissteigerungen können nicht 1 zu 1 auf die Kunden umgewälzt werden – ergo sinkt der Gewinn. Dabei hatte der schwache Dollar gerade auch für die amerikanischen Unternehmen durchaus auch Vorteile:

      Optisch bessere Bilanzen
      Bisher konnten die großen amerikanischen Unternehmen Einnahmedefizite in den USA durch ihre Einnahmen im Ausland ausgleichen. Dabei wirkte sich der Dollarverfall günstig aus.

      Selbst wenn die Einnahmen in anderen Ländern konstant oder sogar leicht rückläufig gewesen sind, führten diese durch den Dollarverfall zu Gewinnsteigerungen in Dollar. „Real“ wäre zwar in diesen Ländern zum Beispiel in Euro weniger eingenommen worden, aber die Zahlen umgerechnet in Dollar ergaben ein Umsatz- oder Gewinnwachstum. Meistens kam es jedoch im Ausland zu realen Umsatzsteigerungen, die sich entsprechend positiv auf die in Dollar ausgewiesenen Bilanzen auswirkten.

      Nur so konnten die großen Unternehmen die Einbußen durch hohe Energie- und Rohstoffpreise zum Teil kompensieren, alles hat eben zwei Seiten.

      Die Welt kauft in den USA
      Ich habe mehrere interessante Informationen in den letzten Wochen erhalten:

      Man soll zurzeit kaum noch günstige Flüge in die USA erhalten. Es zieht die Menschen in die USA, da man aufgrund der Währungsunterschiede dort sehr preiswert Urlaub machen kann, aber auch Einkaufstouren sind zurzeit natürlich besonders reizvoll.
      Und so verwundert es nicht, dass ich von anderer Seite gehört habe, dass man kaum noch preiswerte Frachtkapazitäten für Waren aus den USA erhält. Bedingt durch den schwachen Dollar wird im Moment weltweit sehr viel Ware in den USA gekauft.
      Auch das unterstützt natürlich die US-Unternehmen, so dass einige Bilanzen nicht ganz so schlecht ausfallen werden, wie man aufgrund der ganzen Krisen vielleicht erwarten könnte.

      Intel war meiner Meinung nach ein schönes Beispiel für diese beiden oben genannten Effekte.

      Was passiert, wenn der Dollar Stärke zeigt?
      Ich frage mich nur, was passieren würde, wenn der Dollar wieder anfangen sollte, Stärke zu zeigen. Dann könnten diese Effekte schnell hinfällig werden, beziehungsweise sich ins genaue Gegenteil kehren.

      Und dann würde es auf den Ölpreis ankommen. Wie gesagt, der Dollarverfall ist nur ein Aspekt der aktuellen Preissteigerung. Natürlich kommt auch noch die höhere Nachfrage hinzu, aber auch die Spekulation auf einen steigenden Ölpreis hat einen nicht unwesentlichen Einfluss:

      Der Ölpreis gilt zurzeit unter US-Institutionellen als perfekter Hedge (Absicherung) gegen eine fallenden Dollar. Fällt der Dollar steigt der Ölpreis automatisch, wie gesagt, weil der Wertverfall des Dollars ausgeglichen werden muss. Fällt der Dollar jedoch nicht, kann Öl auch trotzdem weiter steigen, einfach aufgrund der höheren Nachfrage.

      Das ist also aus Sicht eines US-Spekulanten eine perfekte Spekulation/absicherung, weil sie direkt zweifach abgesichert ist: Auf der Nachfrageseite und durch den schwachen Dollar.

      Sollte der Dollar aber längere Zeit Stärke zeigen, könnte das auch den Ölpreis unter Druck bringen. Dieser Druck müsste zunächst nicht einmal besonders stark sein. Irgendwann würde dann die ganze Spekulationsblase im Öl in sich zusammensacken und zwar mit großer Wahrscheinlichkeit ziemlich heftig.

      Ein Grund für große Spekulationsblasen
      Leider haben wir hier wieder das große Problem des „Wann“. Wir haben es im US-Immobilienmarkt gesehen. Die Blase war spätestens seit 2004 allgemein bekannt und dennoch dauerte es noch weitere 2-3 Jahre, bis sie endgültig platzte.

      Das liegt unter anderem daran, dass sehr viele institutionelle Anleger „Trendfolge“ in allen Bereichen als die perfekte Anlagestrategie ansehen. Das führt dazu, dass viel Trends deutlich länger laufen, als „normal“ (was man auch immer an den Börsen als normal bezeichnen will).

      Entstanden ist diese Trendfolge-Begeisterung dadurch, dass die hohe Liquidität gerade in den letzten Jahren zu Trends in allen Anlageklassen geführt hat. Eine Diversifikation, wie früher, war nicht mehr möglich/nötig, es stieg einfach alles an. So entstanden unglaublich viele Trends. Wenn man bis 1985 zurücktestet, wird man also in sehr vielen Anlageklassen "Trendfolger" als die Systeme mit den besten Ergebnissen finden.


      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004761.jpg


      Schaut man sich aber mal den Dax seit 2007 an (im S&P500 ist es ähnlich) erkennt man, dass wir uns seit April/Mai 2007 in Seitwärtsbewegungen befinden, also eigentlich bereits seit einem Jahr (würde man den massiven Einbruch, der durch die Fehlpositionierung bei der Société Générale ausgelöst würde, herausrechnen, wäre das Bild sogar noch eindrucksvoller)

      Vielleicht erinnern Sie sich, ich hatte bereits Mitte letzten Jahres vor der Überbewertung der Trendfolgesysteme gewarnt, eben weil ich u.a. aufgrund des Präsidentschaftszyklus mit einer Seitwärtsbewegung gerechnet hatte.

      Rohstoffe weiter im Trend
      Seit Mitte letzen Jahres sind wenigstens die Rohstoffe teilweise noch weiter gelaufen. Aber auch bei Gold und Silber könnten sich nun, nach dem Einbruch derartige Seitwärtsbewegungen ausbilden. Passiert das, würden die Trends immer weniger und die Trendfolgesysteme der Institutionellen hören immer mehr auf zu funktionieren. Das ist leider eine typische Börsenlogik, immer wenn zu viele auf das gleiche System setzen, muss es scheitern. Dieses Scheitern kann sich nun auf alle Anlageklassen ausweiten.

      Wie sehr diese Systeme scheitern, erkennt man im Moment auch daran, dass viele Hedge-Fonds, aber auch andere Fonds mit der aktuellen Situation nicht mehr klar kommen. Das Althergebrachte funktioniert einfach nicht mehr. Also weichen immer mehr auf die wenigen Trends aus, die noch funktionieren. Öl ist einer davon.

      Starker Einbruch?
      Die Frage ist also, kommt es im Öl zu einem starken Einbruch? Oder wird sich auch hier wie im Dax und im S&P500 oder vielleicht auch bei Gold und Silber eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ausbilden?

      Sollte der Ölpreis massiv sinken, wäre das ein Befreiungsschlag für die Märkte, der sich natürlich auch erst zeitversetzt auf die Wirtschaft auswirken würde (ca 6 Monate). Die Märkte könnten hingegen früher reagieren, da sie Entwicklungen vorweg nehmen.

      In diesem Fall würden die Inflationszahlen kurzfristig wieder sinken. Das könnte der Fed Spielraum geben die Zinsen zu senken, bzw. niedrig zu halten.

      Bleibt der Ölpreis jedoch auf hohem Niveau oder steigt weiter, frage ich mich, ob die Märkte noch die Kraft haben werden, einen eigenen neuen Aufwärtstrend auszubilden, der die Hochs aus 2007 überwinden kann.

      Generell nehmen also die Sorgen zu, aber man sollte sich jetzt noch nicht grundsätzlich von dem Szenario eines starken 2. Halbjahr in den USA verabschieden.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      PS: Schauen Sie sich übrigens mal die neue Internetseite meines Kollegen Tom Firley an, wenn Sie mal eine andere Chartdarstellung für den Dax interessiert.
      Avatar
      schrieb am 17.04.08 22:06:10
      Beitrag Nr. 1.631 ()
      Wir sind nahezu mit 75% long und werden ggf. morgen den TecDax-Call ausbauen. In Sachen Öl gebe ich Steffens recht, in Sachen "Das Ende aller Trends" wiederspreche ich vehement. Wenn wir in 10 oder 20 Jahren auf die heutige Situation zurückblicken, werden wir sehen -wie immer- das wir eine saubere "Trendfolgeentwicklung" gehabt haben, ggf. verschoben um ein paar Monate. Doch die großen Trends sind intakt.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 18.04.08 11:53:26
      Beitrag Nr. 1.632 ()
      Hallo BoBo,
      schön das es Dich noch gibt, bzw Du hier etwas schreibst.
      Ich dachte bereits, daß ich das Thread alleine weiterführen müsste...:laugh:;)
      Im Moment warten wohl alle Ambitionierten darauf, daß die Märkte endlich in eine Richtung marschieren, statt weiterhin in der Range.

      Was soll man sonst wohl zur Zeit schreiben?:keks:

      Trotzdem schade, daß hier nichts mehr los ist!!:cry:
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 22:27:06
      Beitrag Nr. 1.633 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.916.945 von Lippi01 am 18.04.08 11:53:26
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 22:32:02
      Beitrag Nr. 1.634 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.916.945 von Lippi01 am 18.04.08 11:53:26HI zusammen,

      postwurf lebt noch. Ein bißchen gebeutelt aber dennoch.

      Bin mal von der Börse wieder auf die IMMO-Seite gewechselt. Wohn-
      und Geschäftshaus. Knapp 600 TSD EUROS an Sanierung. Morgen Mieterendverhandlung.

      Nervlich nimmt mich das ganz schön mit! Ist ja fast wie an der
      Börse.

      So als ich vor kurzem innerhalb von 5 Tagen mal ca. 10 TSD bei Dax Short in die Luft geblasen habe! Ein Traum!!!

      Egal. Morgen ist eine neue Chance.

      Bekommen wir denn überhaupt mal wieder einen stabilen Aufwärtstrend oder sollten wir uns besser auf den ewigen Seitwärtstrend einrichten?

      Was macht denn eigentlich Biggi?????

      LG von Postwurf
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 23:02:41
      Beitrag Nr. 1.635 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.937.213 von Postwurf am 21.04.08 22:32:02Hi Postwurf!;)

      DANKE der Nachfrage.....mir gehts ganz gut!
      Habe in der heavy Zeit seelisch gelitten und finanziell ausgeharrt;meine ca.15 Calls auf grosse "Trendaktien"(z.B. Apple,Bayer,K+S,Montsanto,China Mobile...) mit 2-3 er Hebel und Laufzeit bis Ende des Jahres standen 30% im Minus und haben sich die letzten Wochen schon einigermassen erholt.Mein Hauptinvestment ELAN steht 1 Dollar unter seinem mehrjährigen High und gleicht damit vieles aus.

      Ich bin eigentlich mit dieser Bodenbildung ganz zufrieden und denke es wird von hieraus wieder Chancen geben....

      Ansonsten freue ich mich auf den Sommer und hoffe,dass uns die Börse diesen geniessen lässt!

      NETTEN Gruss + VIEL GLÜCK mit Deinen Verhandlungen!Birgit:)
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 23:03:42
      Beitrag Nr. 1.636 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.937.213 von Postwurf am 21.04.08 22:32:02Schön, daß noch einer lebt...

      Von der Börse in Immobilen gewechselt??:eek::eek:
      Das ist doch pure Zockerei!!!!:laugh::laugh::laugh:;)

      Birgit ist in einigen anderen Threads unterwegs...

      Bobo spiel wohl nur noch Golf!!!!:cry::cry:;)
      Die Verlockung des sicheren Preisgeldes ist ihm angenehmer als das blöde Zocken an der Börse, ohne das der Markt so spielt wie er nun einmal will...:laugh:;)

      ICH WILL JETZT ENDLICH RAUS AUS DER RANGE!!! UP UP UP !!!:cry:
      Avatar
      schrieb am 22.04.08 10:57:15
      Beitrag Nr. 1.637 ()
      21.04.2008 20:45
      Unschön, sehr unschön..
      von Jochen Steffens

      Ich hatte es schon am Freitag geschrieben. Unschön sind die drei großen Gaps, die im Nasdaq100 in den letzten Wochen gerissen wurden und leider alle noch offen geblieben sind:





      Ein Gap, eine Kurslücke, entsteht, wenn der erste Kurs des neuen Handelstages über dem Schlusskurs des letzten Handelstages liegt. Mir geht es hier aber um „echte“ Gaps, die entstehen, wenn der Tiefstkurs des nächsten Tages über dem Höchstkurs des letzten Handelstages liegt, also im Tageschart eine tatsächliche Kurslücke entsteht (wie hier grün eingezeichnet. Geschlossen wird eine solche Kurslücke, wenn die Kurse etwas später oder viel später dieses Niveau wieder erreichen.

      Unschön ist diese Tatsache (noch drei offene Gaps) aus einem einfachen Grund: Die amerikanischen Indizes neigen dazu, solche Gaps zu schließen. Ich bezeichne diese Eigenart der amerikanischen Anleger gerne als „Gapschluss-Fanatismus“ (das ist auch der Grund, warum ich schon vor einiger Zeit vermutet habe, dass das Gap oben bei 2040 Punkten sehr wahrscheinlich auch noch geschlossen wird. Meine aktuellen Sorgen gelten aber den drei Gaps des letzten Anstiegs)

      Nahezu alle Gaps werden geschlossen
      Es ist mehr als verblüffend! Tatsächlich gibt es in dem ganzen Aufwärtstrend seit 2002 bis zum Hoch 2007 lediglich vier Gaps, die nicht geschlossen wurden (es geht hier um deutliche Kurslücken, und nicht um Lücken, bei denen nur ein oder zwei Punkte offen bleiben).




      Wenn man diese wenigen offenen Gaps sieht, könnte man auf die Idee kommen, dass solche Kurslücken vielleicht gar nicht so häufig auftauchen. Das stimmt aber nicht. Es gab in dieser Zeit unzählige davon, die aber alle später regelgerecht wieder geschlossen wurden:





      Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, alle größeren und geschlossenen Gaps rot einzufärben. Eine wahre Flut von Kurslücken, und doch blieben nur vier offen.

      Hohe Eintrittswahrscheinlichkeit
      Dieser Unterschied ist derart deutlich, dass man tatsächlich bei jedem Gap erst einmal davon ausgehen „muss“, dass dieses geschlossen wird. Wenn also, wie aktuell, direkt drei große Gaps hintereinander gerissen werden, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass mindestens ein oder zwei davon wieder zugemacht werden.

      Und das ist der Grund, warum ich mich ein wenig sorge, insbesondere dann, wenn die Kurse jetzt noch weiter ansteigen. Denn dann verschiebt sich dieser „wahrscheinliche“ Gapschluss zeitlich nach hinten. Und damit kommen wir auch zu der Crux an der Sache.

      Die große Frage: „Wann?“
      Eigentlich wären bei dieser hohen Trefferquote Gaps ideal für ein erfolgreiches Tradingsystem. Doch so einfach ist es nicht, diese Gaps haben einen großen Nachteil: Niemand weiß nämlich, wann sie geschlossen werden. Es kann teilweise Jahre dauern bis das geschieht. Geht man demnach eine Position auf einen solchen Gapschluss ein, müsste man sehr viel Geduld haben und noch viel mehr Geld, um die Verluste auszuhalten. Nein, es ist tatsächlich Unsinn, darauf generell zu traden (es gibt aber andere kurzfristigere Varianten, die durchaus erfolgsversprechend sind.)

      Es bleibt dabei: Unschön
      Trotzdem die Tatsache, dass diese drei Gaps noch offen sind, und dass das obere dabei auch noch sehr groß ist, muss man als „unschön“ bezeichnen – um nicht zu sagen als: sehr unschön...

      Hoffen wir, dass diese Kurslücken recht bald geschlossen werden.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 26.04.08 10:30:56
      Beitrag Nr. 1.638 ()
      "Sehr geehrte Damen und Herren,
      eine Meldung, welche die Medienlandschaft von nun ab prägen wird. In den USA kommt es zu Hamsterkäufen bei Lebensmitteln. Folge: einige Supermärkte gehen dazu über, Reis und andere Nahrungsmittel nur noch in begrenzten Mengen abzugeben.
      Mehr Infos bei http://www.mmnews.de
      Die Informationen aus den USA sind erschreckend. Ich hielt die Nachricht für so wichtig, dass ich sie an dieser Stelle Ihnen schon mal mitteile.
      Mein regulärer Newsletter folgt morgen.
      Michael Mross"
      Avatar
      schrieb am 27.04.08 14:17:27
      Beitrag Nr. 1.639 ()
      25.04.2008 18:45
      Ein kleines Anzeichen von Stärke und eines von Schwäche
      von Jochen Steffens

      Der Dax hat heute zum ersten Mal seit dem letzten Einbruch ein neues Hoch ausgebildet, das man auch wirklich als solches bezeichnen kann. Besser noch, der Dax brach mit einem „Gap up“ nach oben aus.


      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004840.jpg


      Das ist das erste, ernst zu nehmende, bullishe Zeichen seit über drei Monaten. Doch es reicht schlussendlich nicht, um schon die Sektkorken knallen zu lassen (richtigen Champagner gibt es sowieso erst bei einem neuen Allzeithoch). Viel wichtiger ist die hier grün eingezeichnete Widerstandslinie zwischen 7060 und 7085 Punkten. Ich schreibe allerdings immer, dass der Dax die 7100er Marke knacken muss. Das hängt damit zusammen, dass diese psychologisch relevanten Zahlen von einiger Bedeutung sind. Genaugenommen sind die Kurse im Februar eigentlich an dieser Marke gescheitert.

      Bearishes Signal abgewendet
      Auch wenn es so gesehen nur ein „schwaches“ Bullensignal ist, so war es dennoch enorm wichtig. Wären die Kurse an dieser 6850er Marke abgeprallt und hätte sich im Anschluss ein neues tieferes Tief (lower Low) ausgebildet, wäre mir persönlich sehr mulmig geworden.

      Insgesamt macht die Aufwärtsbewegung des Dax seit dem Tief allerdings so oder so noch nicht einen wirklich dynamischen Eindruck. Vorsicht ist also weiterhin angesagt, aber wenigstens die Hoffnung darf zurückkehren.

      Bestätigung erforderlich
      Nun muss sich dieser Ausbruch nur noch bestätigen, d.h.:

      Die Kurse müssen auf Schlusskursbasis über dieser Ausbruchslinie bleiben.
      Die heutige Kerze sollte positiv bleiben.
      Es muss sich in den nächsten Tagen weitere Aufwärtsdynamik ausbilden.
      Gerade der letztere Punkt ist natürlich schwer zu fassen. Ab wann ist also der Bruch „wirklich“ nachhaltig? Hier streiten sich die Geister. Das kann man nur im Einzelfall analysieren und selten allgemeingültig und verifizierbar festlegen. In dieser Situation ist zum Beispiel das Gap Up ein deutlicher Hinweis auf einen nachhaltigen Ausbruch. Aber auch, wie die heutige Tageskerze schlussendlich aussieht, ist ein weiterer Hinweis.

      Erstes Zeichen von Schwäche
      Im Euro/Dollar hingegen sehen wir ein erstes Zeichen von Schwäche:

      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004841.jpg


      Es bildete sich eine Keil-Formation (rote Linien). Solche sich verjüngenden Formationen nach einem Trend sind oft kurzfristig bearish zu werten. Diese Formationen wurde dann auch erwartungsgemäß nach unten gebrochen.

      Leider stellt sie aber keine klare Topformation dar. So geschieht es häufiger, dass nach einer solchen Formation zwar ein kleiner Einbruch folgt, kurze Zeit später aber sich dennoch neue Hochs bilden. Mit anderen Worten, man kann ihr nicht trauen! Schaut man sich den langfristigen Chart an, erkennt man, dass hier noch etwas Platz nach oben ist:

      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004842.jpg


      Nun ist diese Lücke bis zur oberen Trendlinie lediglich ein „Potenzial“. Das bedeutet, bis dahin kann es noch gehen. Die Luft nach oben wird jedoch immer dünner. Sollte der Euro diese Linie jedoch nicht erreichen, wäre das ein nachhaltiges Schwäche Zeichen. In diesem Fall müsste man sogar mit einem Trendbruch nach unten rechnen, allerdings wahrscheinlich erst Mitte 2009.

      Deutliches Warnzeichen
      Auf jeden Fall, egal was im Anschluss passiert, der heftige Einbruch der letzten Tage in der Nähe einer derart wichtigen Marke muss auf jeden Fall als deutliches Warnzeichen gesehen werden.

      Spannend ist auch, wie sich der nun wieder stärkere Dollar auf den Ölpreis auswirkt. Hier kam es zwar gestern und heute zu einem klaren Kursrückgang, doch gegen Mittag war der Ölpreis wieder im Plus. Auch hier wird es demnach nicht so schnell gehen, wie wir alle vielleicht hoffen.

      Ich werde mich nun für zwei Wochen verabschieden. Schade, dass der Urlaub gerade in so eine spannende Zeit fällt, wo der Dax erste bullishe Signale generiert. Aber wenn man es genau nimmt: Ist nicht jede Woche an den Börsen auch irgendwie eine spannende?

      Zudem wird mein geschätzter Kollege Tom Firley Sie in dieser Zeit mit sicherer Hand durch das Chaos der Börsen begleiten.

      Ich wünsche Ihnen alles Gute

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 02.05.08 00:20:26
      Beitrag Nr. 1.640 ()
      Lieber Lippi und alle anderen,

      sorry, dass ich mich erst jetzt 'mal wieder melde, doch ich hoffe, ein jeder hat Verständnis für meine derzeitige Situation, in der es seit heute einen kleinen Lichtblick gibt. Kurzum: Gesundheit ist das Höchste Gut dieser Welt, dies sollte jedem klar sein.
      Bei meiner Freundin und Lebenspartnerin wurde nach Ihrer schweren OP vom Jahresanfang seit geraumer Zeit unerklärliches Hirnbluten diagnostiziert, welches seit wenigen Tagen -so Gott will- aufgehört hat. Ich plage mich -auch auf dem Wege der Besserung- mit einem Hörsturz herum- und morgen ist die Beerdigung der besten Freundin meiner Eltern.
      So sieht's aus liebe Leute und dennoch bin ich voller Hoffnung: Alles wird gut. Ich warte morgen den Börsenschluss ab und stelle dann per E-Mail eine aktuelle Depotübersicht ein. Ich bin nach wie vor in den bekannten Calls investiert, mit gut 80% des noch vorhandenen Kapitals. Die amerikanischen Märkte klopfen heute zum ersten Mal an Ihre 200 Tage-Linien, der Dax hat noch einen etwas weiteren Weg dorthin, der aber in ein/zwei Sitzungen nach der Zinssenkung recht schnell zurückgelegt werden kann. Ich bleibe wohl den Sommer über long und gehe davon aus, bald den Jahresanfangsstand wieder erreicht zu haben. Dazu fehlen uns noch 30% des investierten Kapitals oder ein geschätzter Dax-Stand von ca. 7.400 Punkten. Wäre schön, wenn dies zum 1 jährigen Geburtstag unseres Depots gelingt.

      Viele Grüße

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 02.05.08 10:41:32
      Beitrag Nr. 1.641 ()
      Hallo BoBo,
      klingt ja alles nicht so gut. Ich wünsche Euch natürlich alles Gute. Hoffentlich bessert sich Euer gesundheitlicher Zustand nun rasch.
      Dein Hörsturz zeugt von enormen Stress!

      Laß Dir Zeit mit uns Ambitionierten...
      Im Moment ist hier eh nicht viel los...was sich aber bestimmt bald wieder ändert!
      Also locker bleiben. Gesundheit und die Familie geht vor!!!!


      Für unser Depot hoffe ich das gleiche wie Du...ein dauerhafter Anstieg in höhere Regionen und damit der Ausbruch nach oben aus der Range der letzten Monate...Je höher umso besser! Vielleicht doch noch ATH dieses Jahr! Ich glaube dran!!

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 02.05.08 12:03:50
      Beitrag Nr. 1.642 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.012.197 von BoBo2000 am 02.05.08 00:20:26Euch Alles Gute und viel Kraft!!:):):) Birgit

      (...mir fiel vor ein paar Wochen ein sehr gutes und tiefgreifendes Buch in die Hände,in der es um Unterstützung und Verständnis des eigenen Heilungsprozess geht:Brandon Bay "The journey"....)
      Avatar
      schrieb am 02.05.08 12:06:24
      Beitrag Nr. 1.643 ()
      Da wird Börse nun wirklich zur Nebensache. Alles Gute auch von mir.
      Avatar
      schrieb am 05.05.08 13:08:15
      Beitrag Nr. 1.644 ()
      DAX - Alles nichts, oder nicht alles?

      Datum 03.05.2008 - Uhrzeit 13:00 (© BörseGo AG 2007, Autor: , © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
      WKN: 846900 | ISIN: DE0008469008 | Intradaykurs:

      Die FED hat die Zinsen gesenkt, schon wieder. Das erwartete Viertel wurde beschlossen. Aber auch daran haben wir uns ja schon gewöhnt. So wie an die Milliarden die von den verschiedenen Bankadressen bereits abgeschrieben wurden und vermutlich noch werden. Was, nur 0,25%?

      Ja die FED hat ihre aggressive Geldpolitik etwas zurückgefahren. Wenn nichts Weiteres an den Märkten passiert, wird sie auch in den kommenden Monaten eher still halten. Prozyklisch, hat man das früher einmal genannt.

      Aber auch bei der FED sitzen und entscheiden ja nur Menschen und die Zinsen sind ja wahrlich genug gefallen in den letzten Wochen. Einige behaupten ja schon zu weit (ich gehöre da durchaus dazu). Der US-Markt hat die Entscheidung am Mittwoch zunächst einmal negativ aufgenommen. Aber zum Wochenschluss einen kräftigen Schluck aus der Kursschub-Pulle genommen. Damit ist der Ausbruch, der sich letzte Woche noch als zartes Pflänzlein darstellte, gelungen.

      Das hat schließlich auch den DAX beflügelt. Nach einer verhaltenen Woche schloss der Markt deutlich über der Marke von 7.000 Punkten, meinem letzte Woche anvisierten Ziel. Hier liegt der Widerstand, der m.E. nicht ohne weiteres zu brechen sein wird. Die Zone zwischen 7.000 und 7.100 dürfte zunächst erstmal nicht überwunden werden. Ich könnte mir aber für die nächsten Wochen eine Stabilisierung in diesem Bereich vorstellen. Wenn es der Markt wirklich schafft, hier zu halten, dann könnte das Schlimmste erst einmal hinter uns liegen.

      Glauben Sie, dass ich daran wirklich glaube? Doch, ja, kurzfristig sicher. Der Markt will zur Zeit offenbar nach oben und ich werde nicht so töricht sein, und mich dem verschließen.

      Aber eines ist doch auch klar:
      Die Probleme sind unverändert da und wie ich schon mehrfach betont habe, hat die FED mit Ihren Aktionen die Probleme nur in die Zukunft verschoben. Somit werden wir wohl einige Monate relative Ruhe sehen.

      Die US-Präsidentschaftswahlen werden ihr Übriges für einen positiven Markt tun. Was kommt danach? Ich weiß es im Moment noch nicht, aber ich warne vor rosaroten Brillen!

      Der Ausbruch des DAX sollte mit engen Stopp-Kursen genutzt werden. Unvorsichtigkeit darf gleichwohl nicht einkehren. So bleiben Sie bitte weiterhin am Ball und sichern Sie Ihr Vermögen.
      Herzliche Grüße und bis nächste Woche

      Ihr
      Martin Marquardt
      Avatar
      schrieb am 06.05.08 15:06:34
      Beitrag Nr. 1.645 ()
      Ich stelle heute alle Depotpositionen kompromisslos glatt. Vorübergehend 100% Cash € 22.500
      Konsolidierungspotential im Dax bis 6.800 im Dow bis 12.600/12.800 im Nasdaq100 bis 1.880

      wait and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 06.05.08 15:27:30
      Beitrag Nr. 1.646 ()
      Nicht nen heißen Putschein reiten??

      :rolleyes:

      Auch, wenn Du nicht auf Puts stehst...mit denen sind wir bislang am besten gefahren...
      Avatar
      schrieb am 06.05.08 15:56:29
      Beitrag Nr. 1.647 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.037.455 von BoBo2000 am 06.05.08 15:06:34...ich mache es genau umgekehrt--ich KAUFE an schwachen Tagen und VERKAUFE an starken-----ich verstehe die Logik Deiner Käufe und Verkäufe nicht----es scheint mir klar,dass wir solange eine Schaukelbörse haben,solange die Subprime und Kreditkrise noch in aller Munde sind und der Wirtschaftsabschwung in den Ausblicken der meisten Unternehmen zu finden ist---also kann man/frau doch nur versuchen, diese Bewegungen zu spielen und nicht immer auf den KLAREN u.LANGANHALTENDEN AUF-oder ABSCHWUNG zu setzen.... ich bin mit einigen Scheinen ,die ich im November/Dezember gekauft habe durch Nachkäufe an schwachen Tagen schon im Plus (MAN-NESTLE-ADIDAS-CHINA MOBILE,K+S,SALZGITTER)--und meine Hauptposition Elan ist der Schatz überhaupt.... So long + Grüsse in die Runde!:)
      Avatar
      schrieb am 07.05.08 10:53:52
      Beitrag Nr. 1.648 ()
      Nein keinen Put. Das Potential nach unten ist -meine Meinung- sehr begrenzt, kann auch intraday konsolidieren. Die von Birgit zitierte Schaukelbörse ist das Problem das es zu lösen gilt. Schaukelt es nun noch ein Weilchen um die 7.000 verlieren wir durch den Zeitwertverlust ruck zuck 2.000,- bis 3.000,- Euro und brauchen schon fast wieder 150 Punkte mehr um auf den alten Depotstand zu kommen. Geht's runter, steigen wir im DAX im Bereich der 6.850 wieder ein. Nach oben hin ist 7.100 die Marke.

      wait and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 11:56:34
      Beitrag Nr. 1.649 ()
      ...wait and see...

      Nach nur einem schlechten Tag stehen ALLE ehemaligen Scheine z.T. deutlich unter unserem Verkaufskurs von Anfang der Woche und wir gehen entspannt ins lange Pfingstwochenende. Markt in den nächsten Tagen (Mai !!!) etwas genauer beobachten, denke, das Potential nach unten ist mit einem Pullback auf die gebrochenen Widerstandslinien und ggf. einer Bärenfalle begrenzt, auch wenn mir derzeit z.B. der Eurostoxx50 überhaupt nicht gefällt.

      Allen das Beste

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 10:28:29
      Beitrag Nr. 1.650 ()
      14.05.2008 19:45
      Gewinnt die USA gerade eine Art "Wirtschaftskrieg" gegen China?
      von Jochen Steffens

      Oft, wenn es um den hohen Ölpreis geht, wird die hohe Nachfrage in China als einer der Gründe genannt. Ich bin da auf der einen Seite sehr skeptisch, und auf der anderen entwickelt sich daraus eine Theorie, die ich hier schon einmal vor einigen Jahren in Ansätzen vorgestellt hatte.

      Unlängst war im Manager-Magazin zu lesen, dass in diesem Jahr viele Wanderarbeiter nach dem Neujahrsfest nicht mehr in die Fabriken in den Osten und Süden zurückgekehrt seien. Andere, die zurückkehrten, hätten vor verschlossenen Türen gestanden, da viele Fabriken in den Wachstumszonen geschlossen wurden.

      Natürlich sind solche Nachrichten aus China immer schwierig zu beurteilen. Das Land ist einfach zu groß, so dass man nie weiß, wie tiefgreifend eine solche Entwicklung wirklich ist - welche Umwälzungen, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Bei 200-300 Millionen Wanderarbeitern ist ein Überblick schwierig.

      Die Kosten in China explodieren
      Aber die Begründung war interessant: Die Kosten in China explodieren. Nahrungsmittel, Energie und Rohstoffe sind primäre Effekte. Aber auch die Löhne steigen dramatisch. Einerseits, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu finanzieren, andererseits gibt es wohl auch in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde mittlerweile eine höhere Nachfrage nach billiger Arbeit. Und wenn die Nachfrage schneller als das Angebot steigt, steigen die Preise, in diesem Fall die Löhne.Selbst der Staat mischt über höhere Steuern und schärfere Umweltauflagen beim Preisanstieg mit.

      Steigender Yuan
      Ein letzter, sehr wichtiger Punkt ist allerdings die Aufwertung des Yuans gegenüber dem Dollar.



      Wenn ein chinesischer Unternehmer sein Produkt in den USA verkauft, erhält er dafür Dollar, die er bei einem steigenden Yuan in immer weniger Yuan eintauschen kann. Er muss aber seinen Arbeiter immer noch Yuan auszahlen. Damit sinkt seine Gewinnmarge.

      Man kann es auch umdrehen, dann wird es vielleicht noch deutlicher: Letztendlich bedeutet ein steigender Yuan, dass man mit einem Yuan mehr Dollar kaufen kann. Ein steigender Yuan führt im Prinzip also dazu, dass die Arbeitnehmer, wenn wir das in Dollar umrechnen würden, mehr Dollar für ihre Arbeit erhalten. Kurz, in Dollar gerechnet, steigen die Löhne durch die Aufwertung des Yuans und damit verringert sich der Lohnunterschied zwischen den USA und China. Letztlich sollte das in der Konsequenz zu steigenden Preisen der chinesischen Produkte auf dem US-Markt führen, wenn die Unternehmen in China nicht dauerhaft Margeneinbußen hinnehmen wollen – der Wettbewerbsvorteil sinkt. Kein Wunder also, dass diese Aufwertung von den USA beständig gefordert wurde.

      Das Ende des Billiglohnlandes China?
      Damit verliert aber China immer mehr den Status des „Billiglohnlandes“. Und genau darum geht es. Nur durch die extrem niedrigen Löhne konnte China die Welt (besonders die USA) trotz weiter Transportwege mit billigen Waren fluten.

      Jetzt kommt in China alles zusammen. Die Rohstoffpreise steigen, die Nahrungsmittelpreise steigen und die Löhne steigen. Hinzu kommt die Aufwertung des Yuans und die damit verbundene geringere Wettbewerbsfähigkeit Chinas weltweit.

      Ölpreis steigt weiter, warum?
      Wenn sich aber doch abzeichnet, dass das Wirtschaftswachstum in China ins Stottern gerät, warum steigt dann der Ölpreis munter weiter, wenn doch ein Hauptargument vieler Analysten die Nachfrage aus China ist?

      Ist das das bekannte letzte Aufflackern der Übertreibung, kurz bevor auch der Masse klar wird, dass eine Übertreibung vorbei ist? Oder gibt es einen anderen Grund?

      Wirtschaftskrieg oder freier Markt?
      Vor einiger Zeit hatte ich hier im Investor’s Daily einmal geschrieben, dass es durchaus sein kann, dass auch ein gewisses „Kalkül“ hinter den steigenden Ölpreisen steht. Damals weigerte sich China die starre Dollarbindung aufzugeben.

      Der Anteil der Rohstoffkosten in der Kalkulation der chinesischen Unternehmen macht prozentual einen wesentlich größeren Anteil aus, als in den westlichen Länder. Hier sind es die Löhne, die einen wesentlich größeren Anteil ausmachen. Diese Löhne sinken hier zudem jedoch seit Jahren real, während sie in China ansteigen. Die Auswirkungen steigender Rohstoffpreise belasten demnach die chinesischen Unternehmen um ein Vielfaches.
      Die steigenden Rohstoffpreise (inkl. Nahrungsmittel) führen natürlich weltweit zu steigenden Preisen (Inflation). Wie wir wissen, führt auch Wirtschaftswachstum direkt zu Inflation. Hat man es demnach mit einem starken Wirtschaftswachstum und gleichzeitig mit stark steigenden Rohstoffpreisen zu tun, kann es zu einer massiven Inflationsspirale kommen. Das gilt insbesondere dann, wenn auch noch die Löhne mitziehen. Natürlich ist eine galoppierende Inflation (gleichzusetzen mit einem Vertrauensverlust in die eigene Währung) ein nicht zu tolerierendes Szenario, da diese meistens zu einer starken Wirtschaftskrise führt. Das musste die chinesische Regierung verhindern. Wichtige Hilfsmittel dabei: Zinserhöhungen, Beschränkungen der Kreditvergabe und Kontrolle der Geldmengenausweitung. Alles das hat China gemacht. Normalerweise führen diese Interventionen im Nebeneffekt zu einer (weiteren) Aufwertung der Währung.
      Wenn jedoch der Yuan an den Dollar gebunden ist, kann es nicht zu dieser Aufwertung kommen. Nun verliert der Dollar in den letzten Jahren auch noch beständig an Wert. Das dramatisiert die Entwicklung in China zusätzlich. So gesehen blieb China gar nichts anderes übrig, als die Bindung an den Dollar aufzugeben und eine Aufwertung zuzulassen. Alles andere würde zu einer galoppierenden Inflation mit all den gefürchteten Folgen führen.
      Diese Aspekte führen im Moment dazu, dass China immer mehr seine Vorteile als Billiglohnland nach und nach verliert.

      Wurde alles geplant?
      Liest man diese drei Punkte und dreht einmal den Spieß gedanklich um, wird es faszinierend.

      Ich erinnere mich noch gut daran, dass 2002-2004 viel über einen Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China spekuliert wurde. Wie sollte die USA dem Billiglohnland entgegentreten, welche Waffen hat ein Land, wenn der „Gegner“ (China) über riesige Währungsreserven in Dollar verfügt und damit über sehr viel Macht? Damals schien die USA dem chinesischen Wirtschaftswachstum und den billigen Waren aus China hilflos ausgeliefert. Die Kommentatoren sahen China deutlich im Vorteil. Heute sieht das Bild vielleicht schon etwas anders aus.

      Natürlich kennen sich gerade die Verantwortlichen in den USA bestens mit den entscheidenden Faktoren der ökonomischen Strukturen aus. Stellen wir uns demnach einfach einmal vor, 2002-2005 haben sich einige wichtige Leute an entscheidender Stelle in den USA Gedanken gemacht, wie sie der Billig-Konkurrenz aus China entgegentreten könnten. Menschen, die Zeit haben, die rechnen können und sich verdammt gut in makroökonomischen Zusammenhängen auskennen.

      Wenn die hohen Rohstoffpreise, die steigenden Löhne, die Aufwertung des Yuans usw. die chinesische Wirtschaft tatsächlich in Bedrängnis bringt und China (so wie es im Manager-Magazin angerissen wird) tatsächlich den Status als Billiglohnland verliert, wäre aus Sicht der USA alles bestens gelaufen.

      Die westlichen Länder verkraften den Anstieg der Rohstoffpreise wesentlich besser. Aufgrund des niedrigeren Wirtschaftswachstums sind hier (zumindest zurzeit noch) die Inflationsgefahren geringer. Da die wirtschaftlichen Strukturen der großen Unternehmen weltweit besser verflochten sind, können die Rohstoffpreise aber auch die Inflation in den USA wesentlich besser ausgeglichen werden.

      Kann es also sein, dass die USA vielleicht diverse Entwicklungen absichtlich gefördert haben? Steigt der Ölpreis auch jetzt noch weiter, obwohl Ermüdungserscheinungen in China deutlich sichtbar werden (und auch schon in den Börsenkursen des Landes vorweggenommen werden), um China den "Rest" zu geben? Eigentlich müsste es doch zu fallenden Ölpreisen kommen, wenn Chinas Ölhunger derart entscheidend sein sollte (was ich, wie gesagt, nicht einmal so unbedingt glaube). Steckt hinter allem also ein unglaublich raffiniertes Kalkül?

      Normale Kräfte des Marktes?
      Oder sind das alles die oft beschworenen Selbstheilungskräfte des freien Marktes? Und nur im Nachhinein betrachtet ergeben eigentlich zufällige Ereignisse einen übergeordneten aber tatsächlich nicht existenten Sinn.

      Ich überlasse Ihnen die Entscheidung zwischen Verschwörungstheorie und logisch struktureller Entwicklungen.

      Sie wissen, ich bin kein Freund dieser Verschwörungsgedanken. Das einzige, was mich etwas verunsichert ist, dass diese Idee zumindest im Ansatz schon vor langer Zeit hier vorgestellt wurde und nun, Jahre später, scheint es um ein Vielfaches perfekter realisiert. Da schuddert’s einen doch – ehrlich ...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 11:03:44
      Beitrag Nr. 1.651 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.098.222 von Lippi01 am 15.05.08 10:28:29Schöner Beitrag von Jochen Steffens...
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 11:12:46
      Beitrag Nr. 1.652 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.098.592 von TSIACOM am 15.05.08 11:03:44Interessant...gelle...

      Hast Du mittlerweile was von Asiacall gehört?
      Hab Ihm ne Boardmail geschrieben...auch keine Antwort!

      Was ist da bloß passiert? Ich hoffe nichts Schlimmes!
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 23:41:30
      Beitrag Nr. 1.653 ()
      Auf ins glückliche Tal
      von Dr. Markus Schoor

      Liebe Leser,

      Seit Tagen dümpelt der Dax zwischen Stamm und Borke und je länger ich hinschaue, desto hypnotischer ist die Wirkung, die das auf mich hat. Vorgestern gab er endlich mal ein Signal, dass es bald zu einer Richtungsentscheidung kommt. Normalerweise wird mit jeder Stunde seitwärts die Wahrscheinlichkeit größer, dass er nach oben ausbricht. Börsianer sind da einfach gnadenlos: Wenn er nicht fällt, dann steigt er halt....

      Aber diesmal ist die Sache doch etwas anders und ich wage die Prognose, dass wir bald die 6800 wieder sehen.

      Beim Dow Jones würde es bedeuten, dass wir die rosafarbene Linie zurücktesten:

      http://www.investor-verlag.de/charts/ia/00004940.jpg" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.investor-verlag.de/charts/ia/00004940.jpg

      Mit freundlicher Genehmigung von stockcharts.com

      Das Ganze erinnert mich an ein Erlebnis in einen Schildkrötenzoo in Südfrankreich im Vallee Heureuse (dem glücklichen Tal) bei Sorede. Es gab dort auch ein Gehege mit einem Waran, wie ich mich belehren ließ, nachdem ich das Ding erst für ein als Yuppie verkleidetes Krokodil gehalten hatte. Aber das Dreimeterding bewegte sich nicht - war auf Beutehaltung. Die Zuschauer waren erst fasziniert, dann kamen sie ins Grübeln. War das Ding echt? Sind Warane nicht schon ausgestorben, fragte ich mich – liefen doch neulich im Urzeitgeviech bei den Dinos im Fernsehen herum, oder?

      Große Schilder wiesen darauf hin, dass man keine Steine werfen dürfte. Also zischten die Besucher, fingen an afrikanische Tänze aufzuführen oder ihren morgendlichen Duschgesang vorzubringen, nur um das „arme“ Tier zur Bewegung zu zwingen. Eine adrett aussehende Dame fing an mit Brotkrumen und schließlich mit Brötchen zu werfen..... Der unwiderstehliche Drang hatte sie erfasst, herauszufinden, ob das Tier lebte oder ausgestopft war. Im Gehege vorher war die Killerschildkröte gewesen, da waren wir schon reingefallen, aber diesmal hatte sie eine Wette mit ihren Bürokolleginnen abgeschlossen. Sie hatte gewettet, dass dieses unbewegliche Wesen da auf dem Rasen leben würde.....

      Wenn ich zur Zeit auf den Dax schaue, würde ich gerne mit ein paar Steinen werfen, um zu sehen, ob er noch lebt.

      Jedenfalls könnte man beim Dax den Eindruck haben, dass er nicht fallen kann. Aber ich kann Sie beruhigen. Er kann. Genauso wie der Waran plötzlich das Brötchen plötzlich aus der Luft schnappte ((es war ein Komodowaran - nicht ausgestorben!). Die Zuschauer hätten Sie sehen sollen, wie die plötzlich zurückwichen! Schließlich wären wir noch eine halbe Sekunde vorher beinahe über den Zaun geklettert, um einmal an dem "zahmen" Tierchen zu klopfen.

      So ist es beim Dax auch. Egal ob er nach unten oder oben ausbricht. Die Bewegung wird nicht sanft und in Zeitlupe geschehen. Ich vermute immer noch, es geht nach unten.

      Finden Sie selber raus, ob es wirklich einen lebenden Waran im glücklichen Tal gibt. Fahren Sie die vorletzte Abfahrt vor Spanien von der Autobahn ab und fahren dann Richtung "Argeles sur Mer" und dann nach 10 Minuten nach Sorede. Große Schildkrötenschilder führen Sie bald zum Ziel.

      Wehe Sie verraten jemandem, von wem Sie erfahren haben, wie man das Tier weckt. Lassen Sie die anderen Besucher erst richtig zappeln und dann schlagen Sie plötzlich mit einem Brötchenwurf zu.

      Währenddessen warte ich beim Dax seelenruhig, ob er erst einen Shortie verschlingt oder zuerst einen Longie. Dann kenne ich seinen Appetit und richte mich danach.

      Grüsse Doc

      Quelle: http://www.investor-verlag.de/ Rubrik: Investoren Wissen
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 23:50:11
      Beitrag Nr. 1.654 ()
      15.05.2008 19:45
      Damoklesschwerter über den Köpfen der langfristigen Bullen
      von Jochen Steffens

      Nach so einem Urlaub ist es wichtig, wieder in das alltägliche Börsengeschehen zurückzufinden. Es reichen oft wenige freie Tage, um den Anschluss zu verlieren, selbst dann, wenn kaum etwas passiert ist. Verrückt ist das.

      Es zeigt aber auch, warum die Börse einen solchen Sog-Effekt auf manche Menschen ausüben kann. Diese ständige Sorge etwas Entscheidendes zu verpassen und der Zwang immer am Ball bleiben zu müssen, macht einfach „süchtig“. Es scheint so zu sein, als ob man entweder nur ganz drin oder ganz draußen sein kann. Ein vernünftiges Mittelmaß ist meiner Meinung nach kaum möglich.

      Um demnach wieder reinzufinden, habe ich die Charts, die ich Ihnen vor dem Urlaub vorgestellt habe, wieder hervorgeholt, und siehe da, sie sind immer noch aktuell.

      Im Nasdaq100 finden sich zu viele Gaps

      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004943.jpg


      Immer noch sind die unteren großen Gaps (Kurslücken, hier als grüne Rechtecke eingezeichnet) im Nasdaq100 offen. Am 21.04.08 hatte ich beschrieben, dass die überwiegende Anzahl der Gaps in den US-Indizes auch wieder geschlossen werden. Dass direkt vier dieser Gaps offen bleiben sollen, halte ich demnach für extrem unwahrscheinlich. Leider, kann es aber auch dauern, bis die Gaps geschlossen werden. Dazu gleich mehr.

      Oberes Gap wird angegriffen
      Interessant ist aber, dass der Nasdaq100 nun das große Gap oben bei 2020-2040 Punkten angreift. Zwar konnten die Kurse gestern nur leicht hineinreichen und es somit nicht ganz schließen, aber man sieht auch hier wieder, wie sehr diese Gaps die Kurse anziehen.

      Verschiedene Szenarien
      Nun kann man aus der schier unendlichen Vielzahl von denkbaren Szenarien zwei hervorheben:

      1. Szenario: Entweder die Märkte steigen weiter, überwinden dieses Gap und vielleicht auch das letzte Hoch, ohne zuvor die unteren Gaps zu schließen. In diesem Fall müssen wir damit rechnen, dass es später zu einem starken Einbruch kommt, in dessen Verlauf diese Kurslücken geschlossen werden.

      Dieses Szenario passt zu der Prognose, dass es noch zu einem „letzten großen Anstieg“ im Zusammenhang mit der US-Wahl bis zum Jahresende kommt. Dieser könnte auch impulsiv werden, da bei weiter steigenden Märkten die Investoren, Fonds und anderen Institutionellen aufspringen müssten, um nicht unter die Performance-Kurve der Indizes zu geraten.

      Vielleicht kommt es also noch zu einem kleinen Blow-Off, und dann ist alles vorbei. Spätestens 2009 werden diesem Szenario nach die unteren Gaps im obigen Chart wieder geschlossen.

      2. Szenario: Für die langfristigen Bullen wäre es besser, wenn es in den nächsten Tagen / Wochen zu einem Einbruch käme und die unteren Gaps zumindest teilweise geschlossen werden (also besonders die größeren). Dann wäre die Gefahr eines möglichen großen Tops zum Jahresende nicht so groß. Ohne diesen Gapschluss hängen diese Gaps allerdings wie kleine Damoklesschwerter über den Köpfen der Bullen.

      Dax steht an einem wichtigen Widerstand
      Und damit zum zweiten Chart, den ich Ihnen vor meinem Urlaub vorgestellt hatte:

      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004943.jpg


      Der Dax kämpft nun mit der Widerstandszone bei 7060-7085 Punkten, die ich Ihnen schon damals als entscheidende Marke benannt hatte. Wir müssen diese Widerstandszone auf die 7100-Punkte-Marke erweitern, da hier die psychologische Grenze liegt.

      Selbst im Dax ist noch ein Gap bei 6850 Punkten offen. Ein Rücksetzer ist also auch hier jederzeit denkbar. Mir gefallen zudem im Moment die Dojis (Kerzen, die wie Kreuze aussehen) nicht, die sich in der Widerstandszone ausbilden.

      Schafft der Dax diese Widerstandszone oder scheitert er daran? Seit dem 02.05.2008 kämpft er jetzt schon mit dieser Marke. Man möchte ihn fast anschreien: Nun komm endlich, entscheide dich...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 11:42:53
      Beitrag Nr. 1.655 ()
      Unser Dax präsentiert sich heute ja mal wieder von seiner superstarken Seite. Wiederstandszone bei 7085 locker durchstossen!

      Mensch, kommt nun der Break nach unten, oder lassen die Märkte das Szenario aus?
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 11:58:03
      Beitrag Nr. 1.656 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.108.862 von Lippi01 am 16.05.08 11:42:53Bin bei 7.160 Punkten mal mit einem Put rein. Selbst wenn wir mal optimistisch für unseren Leitindex sind, einen völligen Durchmarsch nach oben wird er wohl nicht machen...
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 14:12:58
      Beitrag Nr. 1.657 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.109.013 von TSIACOM am 16.05.08 11:58:03Hab mir auch nen paar Puts geholt...

      Schaun mer mal...
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 18:10:12
      Beitrag Nr. 1.658 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.110.363 von Lippi01 am 16.05.08 14:12:58Mutig, mutig Ihr Lieben... Hut ab !
      Sitze gerade am Timmendorfer Strand und warte auf die kommende Woche, da sich hier wohl so einiges, was meine Lebenspartnerin betrifft, entscheiden wird. Mir selber geht es deutlich besser, hoffen wir also allgemein das Beste.
      Respekt denjenigen, die heute oder in den letzten Tagen short gegangen sind. Das war heute (zumindest technisch) ein eindeutiges Kaufsignal im Dax. Habe 'mal wieder einen Blick in die Depots mir "zugetaner" Vermögensverwalter geworfen. Auffällig viele sind vehement long investiert und auch ich habe bereits mehrfach "gezuckt" bzw. den Finger am Abzug gehabt. Ich bin mir sicher, dass es nun bald eine massive Aufwärtsbewegung geben wird, doch irgendetwas stört mich (noch) kurzzeitig. Wahrscheinlich werde aber auch ich in den nächsten Tagen wieder massiv auf der Long-Seite einsteigen. Der Dax hat seinen fast 15%igen Anstieg seit den März-Tiefs konsolidiert, ohne das jeglicher Verkaufsdruck zu erkennen war. Dies deute ich eher als bullisches Zeichen. Im Gegensatz zu Steffens Szenario gehe ich eher von einem massiven Anstieg im Dax bis zum Herbst aus und sehe dann hier noch einmal eine heftige Korrektur, bevor es zum tatsächlich finalen Anstie kommt. Der Dow sollte weniger stark steigen, dafür jedoch gegen Jahresende auch weniger stark korrigieren. Kurzfristig das größte Potential traue ich dem heimischen Dax zu, daher wahrscheinlich (wie im letzten Sommer) Calls ausschließlich auf den Dax, nur diesmal nicht short sondern long. Ggf. ein zwei Zückerli dabei,wie Rhön Klinikum. Nur sind die Calls hier bereits verdammt teuer. Aktie konsolidiert gerade den vorangegangenen Anstieg Lehrbuchmäßig. Ich glaube, dass heute ein mit entscheidender Tag für den Markt sein könnte. Ziehen sich die USA-Indizes in der zweiten Tageshälfte wieder nach oben, steht der Dax wohl recht schnell an der 200 Tage Linie. Schließen Sie nahe an den Tagestiefs, könnte es noch einmal ein paar Tage etwas ungemütlich werden. Die zweite Variante ist mir wesentlich lieber und Euren Puten auch. Ich drück' Euch die Daumen und halte Euch über den Mail-Verteiler auf dem Laufenden. I.Ü. achte ich derzeit verstärkt auf den S&P. Hier ist die Marke um 1.420 meiner Meinung nach von enormer Bedeutung für die Gesamtmärkte. Diese schafft der Index zumindest heute nicht nachhaltig und prallt mehr oder weniger deutlich daran ab.

      wait and see

      Schönes WE und Danke Lippi für die Beiträge der letzten Tage

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 21:56:39
      Beitrag Nr. 1.659 ()
      Hallo BoBo, was stört ist das Öl.

      Wenn dort diese Spekulationsblase platzt geht es richtig up!
      Aber die wollen noch über die 130...
      Gold und Silber kommen auch gerade wieder hoch...

      Bin sehr auf die nächste Woche gespannt.

      Beim Dax bin ich vollstens auf Deiner Seite. Abgeltungssteuer wird ein Beschleuniger in 2008!!
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 22:46:40
      Beitrag Nr. 1.660 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.114.617 von Lippi01 am 16.05.08 21:56:39Der Ölpreis scheint aber seit einiger Zeit niemanden mehr zu stören. Da geht es nur noch um psychologisch wichtige Marken. Der Dax kann ohne Zweifel im Herbst bei deutlich über 8.000 Punkten stehen, wenn das Öl bei der 150 USD-Marke abprallt und dann "nur noch" bei 143 USD stehen würde...
      Avatar
      schrieb am 16.05.08 22:49:43
      Beitrag Nr. 1.661 ()
      Hey:) Du wechselst ja ins Lager der Bullen... a la upupup...:laugh:

      Na bitte, geht doch!:D

      Glaubst jetzt auch an die gute alte Abgeltungssteuer und ihre Auswirkungen.;););););)

      Tsia...schönes WE

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 17.05.08 10:27:41
      Beitrag Nr. 1.662 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.114.964 von Lippi01 am 16.05.08 22:49:43Ja Lippi, die Abgeltungssteuer ist ein guter Grund, mittel- bis langfristige Investments zu tätigen. Deshalb bin ich für den DAX zumindest bis Jahresende ebenfalls bullisch. Dazu kommt, daß sich die deutschen/europäischen Wirtschaftsdaten vergleichsweise robust zeigten. Ich hatte mehr Auswirkung durch die Krise in Übersee erwartet.
      Dennoch bleibe ich dabei, daß Amerika in Bezug auf die Bankenkrise zwar einigermaßen raus sein mag (vielleicht täusche ich mich aber auch dabei), aber der nun notwendige Zwang zum Sparen bei der Konsumwirtschaft in den USA erst noch in Q2, Q3 und vielleicht auch noch länger negativ zu Buche schlagen wird. Die üblichen Verdächtigen (Autobauer, Kreditkarten, Handelsketten etc.) werden auch weiter mit schlechten Zahlen kommen. Lediglich der Technologiesektor hat mich überzeugt. Hier erwarte ich gerade auch in den Nischenbereichen (denk an meine Lieblinge wie NVE Corp. oder Ramtron! ;)) teilweise sehr starkes Wachstum.
      Möglicherweise muß ich mich wirklich eines Besseren belehren lassen und der DAX koppelt sich einigermaßen vom Dow ab - zumindest bis Jahresende! Das entspricht dann auch in etwa BoBo´s Sichtweise.
      Andererseits verkommen mit dem derzeitig hohen Euro/Dollar-Kurs die Vereinigten Staaten schon zu einer Art "Billiglohnland", was sie dort aber selbst nicht merken. Dann könnte eine Erholung des US-Marktes wirklich schneller stattfinden als gedacht.

      Ich glaube, mit den Puts lagen wir daneben. Die US-Märkte haben sich wieder unheimlich von den Tiefstständen erholt und fast alle Verluste ausgeglichen. Wenn Montag früh Asien gut startet (was wohl auch so sein wird), dann sind meine Scheine bei 7.250 Dax-Punkten verbrannt. Hatte eigentlich in Amiland Gewinnmitnahmen erwartet, die Meldung über das schlechte Verbrauchervertrauen und der hohe Ölpreis sollten noch ihr übriges tun. Taten sie aber nicht...
      Hätte vor 2 Jahren jemand gesagt, daß Öl bei 127 USD steht, wären die Märkte im 2-stelligen Prozentbereich abgeschmiert. Heute sorgt es nur noch für Diskussion.
      Avatar
      schrieb am 17.05.08 11:39:38
      Beitrag Nr. 1.663 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.115.779 von TSIACOM am 17.05.08 10:27:41Ramtron kenne ich noch nicht...gib mal bitte BM:lick: Danke...

      Zu USA gebe ich Dir Recht und die kommende Entwicklung für Deutschland sehe ich schon lange so. Ich hoffe es entwickelt sich auch so!!:look:

      Aber die nächste Woche wird aus meiner Sicht äußerts interessant. Ich denke in der nächsten Woche wissen wir / BoBo, was wir machen müssen/können.
      Im Moment weiß ich noch nicht wohin die Reise gehen wird. Erstmal sind wir doch von der 7200 schön abgeprallt. Der Ölpreis ist ebenso wie die Börsen in den letzten Wochen schnell gestiegen. Vielleicht sehen einige Entscheidende Kräfte nun doch eine leichte Übertreibung und es entwickelt sich vorrübergehend die ( von vielen lange erwartete ) Katerstimmung.

      Nächste Woche wirds entscheidend!

      Unsere Puts sehe ich noch nicht verbrannt.

      Schaun mer mal...

      PS: Hoffentlich steigt Bielefeld NICHT ab!!;)
      Avatar
      schrieb am 17.05.08 11:48:39
      Beitrag Nr. 1.664 ()
      BoBo am Timmendorfer Strand!! ??:eek:

      Schon wieder Urlaub:cry::cry: ;)

      Erhol Dich gut...!!:cool:;)



      Ab 21. bin ich auch dran...:p:p:p:p:p

      10 Tage...Windeln wechseln...
      Avatar
      schrieb am 20.05.08 11:20:42
      Beitrag Nr. 1.665 ()
      19.05.2008 18:45
      Es werden keine Gefangenen gemacht - bisher...
      von Jochen Steffens

      Es ist äußerst spannend zurzeit. Höchst wichtige Marken sind erreicht worden, und unter meinen Kollegen wird heiß darüber diskutiert, ob es jetzt zu einer Konsolidierung kommt oder ob die Märkte immer weiter steigen und die letzten Hochs anvisieren.

      Bekannte Entwicklung
      Wir kennen das aber: Immer nach crashartigen Kursrückgängen kommt es ungefähr dann, wenn die Kurse 50 % des Einbruchs wieder aufgeholt haben, zu solchen Diskussionen.

      In einem starken Bullenmarkt (und in einem solchen befinden wir uns seit 2003) neigen die Kurse in solchen Fällen dazu, ohne eine größere Konsolidierung einfach weiter anzusteigen.

      Ich nenne das hier gerne: „Es werden keine Gefangenen gemacht.“ Das bedeutet, der Markt gibt den Anlegern, die bisher den Einstieg verpasst haben keine Gelegenheit, bei einer Konsolidierung zu guten Kursen einzusteigen. Er zwingt sie quasi, irgendwann einfach die aktuellen Kurse zu nehmen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Das führt aber dazu, dass die Kurse immer weiter steigen. Schließlich geraten immer mehr Leute in Panik, den Anstieg zu verpassen und kaufen einfach drauf los.

      Wenn, dann jetzt?
      Es gibt aber auch Fälle, in denen es zu der Konsolidierung kommt. Wenn das passieren soll, ist gerade eine sehr gute Gelegenheit dazu:





      Der Dax hat die Widerstandszone bei 7080-7100 Punkten nachhaltig überwinden können. Man sieht, wie lange er mit dieser gekämpft hat. Nachdem er diese Zone verlassen hat, ist er in einem Rutsch an das 50%-Retracement gelaufen. Dieses liegt ungefähr auf gleicher Höhe wie der Widerstand, der aus dem Tief im August 2007 entstanden ist. Damit bildet sich hier die nächste wichtige Widerstandszone. Darüber befindet sich noch, wie Sie sehen, bei 7400 eine etwas breitere Widerstandszone. Wird diese Marke überwunden, wäre schlussendlich der Weg nach oben frei.

      Nasdaq100 hat das Gap geschlossen!
      Die aktuelle Marke ist deswegen so spannend, weil der Nasdaq100 heute das große Gap bei 2025-40 Punkten geschlossen hat.



      Natürlich, wenn es zu einer Konsolidierung kommt, wird es hier zuvor zu einem kleinen „False Break“ (falscher Ausbruch) nach oben kommen. Anschließend wird es sich entscheiden. Sollte die Marke überwunden werden, sehen wir ziemlich zügig die 2150 Punkte-Marke, darüber das Hoch aus dem Jahre 2007.

      Auch viele andere Charts, Indizes wie auch Einzelwerte, hängen an wichtigen Widerständen. Es bleibt also weiterhin spannend, ob die Märkte diese wichtigen Hürden nachhaltig schaffen oder nicht. Der Dax hat es vorgemacht und die überaus wichtige Marke bei 7100 Punkten genommen, jetzt müssen demnach nur die anderen Indizes folgen.

      Strategie in dieser Situation:
      Wie geht man mit seinen Positionen an solchen Marken um?

      Einerseits können Sie stumpf an den Positionen festhalten. Sollten sich Umkehrsignale ausbilden, verkaufen Sie, wenn nicht, bleiben Sie investiert.

      Es gibt aber auch noch eine andere, etwas elegantere Variante: In der Nähe derart wichtiger Widerstände, die sich in einer Vielzahl von Charts wiederfinden, kann man ein oder zwei kleine Positionen / Teilpositionen von Aktien verkaufen, die zuvor eine überproportional hohe Performance erzielt haben (Outperformer). Wird die Marke nicht gebrochen, hat man diese Gewinne im Sack.

      Wird sie gebrochen, schichtet man das freigewordene Kapital in Aktien um, die noch nicht so gelaufen sind, aber entsprechendes Potential haben. Sprich Aktien, die Nachholpotenzial haben. Das macht aus folgendem Grund Sinn: Viele Anleger, die noch nicht investiert sind, werden lieber Aktien kaufen, die gerade ihre Umkehrsignale beenden, als Aktien die bereits extrem angestiegen sind.

      Wie alles ist auch das nicht ohne Risiko. Wenn man Pech hat, verkauft man genau die Aktie, die in den nächsten Monaten zu den Gewinnern gehört und legt sich ein Mauerblümchen ins Depot. Aber wer hat auch behauptet, Börse sei einfach...

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 21:30:12
      Beitrag Nr. 1.666 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.116.053 von Lippi01 am 17.05.08 11:39:38Ich hatte ja Recht... Diese Woche wird es sich entscheiden...
      Heute gehts bereits richtig rund!!:eek:

      Dax-Indikation schon unter 7000...Dow knapp über 12600 nach oben gedreht. Gold 930, Silber 18,- usw.
      Ach ja, Bielefeld NICHT abgestiegen...:cool:

      Keiner von Euch hat was zu sagen/schreiben??????:confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 21:47:46
      Beitrag Nr. 1.667 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.146.671 von Lippi01 am 21.05.08 21:30:12Habe leider meine DAX-Puts heute Nachmittag verkauft...
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 21:55:46
      Beitrag Nr. 1.668 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.146.840 von TSIACOM am 21.05.08 21:47:46Lass mich bloß in Ruhe...meine waren mit nem KO von 7225 zu nah dran und ich hab sie schon am Montag verkauft.:cry::cry:

      WEnigstens sind meine Gold-und Silbercalls gut gekommen.:)


      Du bist heute auch wieder fleißig am Schreiben. Alle anderen Bekannten sind nirgends zu sehen/lesen.
      BoBo hat doch auch Zeit und ich lese hier nix. Vielleicht heute nen Latenight?
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 22:15:10
      Beitrag Nr. 1.669 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.146.923 von Lippi01 am 21.05.08 21:55:46Wenn BoBo´s Familie gesundheitliche Sorgen plagen, dann ist so ein Thread hier völlige Nebensache...


      ...schließlich können Dir sicherlich auch alle Silbercalls der Welt den Buckel runterrutschen, wenn Dein kleines Töchterchen schreit, oder?
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 22:21:21
      Beitrag Nr. 1.670 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.147.094 von TSIACOM am 21.05.08 22:15:10Ich weiß...und sehe es ja auch so.

      Trotzdem ist mir hier viel zu wenig los. Letztendlich haben wir in dieser ambitionierten Nebensache schon zu viel Geld versenkt. Geld, daß wir alle gern wieder hätten. Aber ohne Austausch kämpfen wir alle allein...
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 22:33:27
      Beitrag Nr. 1.671 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.147.131 von Lippi01 am 21.05.08 22:21:21Aber keiner ist Hellseher und wer will schon gern in einer solch volatilen Zeit superkluge Tips geben???

      P.S.: NVE ist an diesem blutroten Tag im Plus geblieben!
      Gute Nacht Lippi!
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 22:41:21
      Beitrag Nr. 1.672 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.147.207 von TSIACOM am 21.05.08 22:33:27Ja, gute Nacht...




      21.05.08 16:33
      Autor: Harald Weygand (© wallstreet : online AG)


      Betreff

      Kommentare: Alles ist relativ - Oel bei 128 $ pro Barrel ist billig, ...:(


      wenn man es vergleicht mit ...

      Coca Cola (126 $ pro Barrel)
      Milch (163 $)
      Perrier (300 $)
      Starbucks Venti Latte (954 $)
      Chanel No. 5 perfume (1,666,560 $)
      ;)
      Avatar
      schrieb am 22.05.08 21:19:13
      Beitrag Nr. 1.673 ()
      21.05.2008 22:45
      Ölpreis kurz vor Kursziel
      von Jochen Steffens

      Hinweis: Da morgen Feiertag ist, nutze ich den Brückentag am Freitag um „Urlaub abzufeiern“. Sie erhalten den nächsten Investor’s Daily somit am Montag.

      Rohöl-Chart deutet Übertreibung an
      Ich weiß, diese Woche ist der Investor’s Daily etwas zu „chartlastig“, aber hier spielt im Moment einfach die Musik.

      Sie erinnern sich vielleicht an diesen Rohöl-Chart. Mittlerweile hat der Ölpreis die 130 Dollar Marke erreicht. Es fehlt nicht mehr viel, und die von mir damals als Potenzial anvisierte 135er Marke ist erreicht.


      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00004973.jpg


      Wenn man sich diesen Chart anschaut, hat man schon etwas den Eindruck, dass es sich hierbei um eine klassische Übertreibung handelt. Ich glaube auch, dass die Kurse im Bereich 130-135 Dollar eine Konsolidierung starten.

      Würde es sich hierbei um Aktien handeln, wäre ich mir sicher, dass die Kurse bald "dramatisch" einbrechen wird (bis runter auf 100 Dollar o.ä.). Bei Rohstoffen musste man zumindest in früheren Zeiten etwas anders analysieren, es gab / gibt nämlich einen entscheidenden Unterschied zwischen Rohstoffen und Aktien:

      Psychologie
      In normalen Börsenphasen spielt die Psychologie bei Rohstoffen eine mehr untergeordnete Rolle. Wichtiger sind hier Förderkapazität, Bedarf, Reserven, Wetter, geopolitische Faktoren Angebot und Nachfrage. (Zwar gibt es auch bei Aktien vergleichbare Parameter, aber diese sind meistens weniger relevant. Zum Beispiel verringern Aktienrückkäufe und Firmenübernahmen das Angebot an Aktien auf den Weltmärkten, ein sinkendes Angebot kann bei gleichbleibender Nachfrage zu Kurssteigerungen führen.)

      Bei einer solchen Übertreibung gewinnt aber selbst bei Rohstoffen die Psychologie an Bedeutung. Zumal, und das muss man in diesem Zusammenhang betonen, der Handel mit Rohstoffen in den letzten 2-3 Jahren massiv zugenommen hat. War er zuvor nur einigen obskuren Schweinbauchhändlern und anderen Spezialisten vorbehalten, tummelt sich mittlerweile munter ein buntes Völkchen an Tradern, Spekulanten, Hobbyanlegern, Hausfrauen und Hausmänner auf diesem Parket.

      Ist nun alles anders?
      Das macht es aber schwierig, die Situation beim Öl „richtig“ einzuschätzen. Haben wir in den letzten Jahren wirklich einen Paradigmenwechsel erlebt? Handelt es sich bei diesem Ölpreisanstieg um eine Spekulationsblase oder liegt dem Hype ein tatsächlicher Mangel des Angebots bei einer wachsenden Nachfrage zugrunden.

      Eigentlich ist genau das die Frage, die man klären müsste. Ich recherchiere hierzu allerdings schon seit geraumer Zeit und komme zu keinem sinnvollen Ergebnis. Wahrscheinlich ist es demnach von beidem etwas, beziehungsweise ein sich gegenseitig befruchtender Prozess.

      Wie stark aber genau der spekulative Anteil dieser vermeintlichen Blase ist, werden wir aktuell nicht klären können. Das wird uns wahrscheinlich erst bewusst werden, wenn sie platzt und wie andere geplatzte Blasen schlaff in sich zusammenfällt. Ich vermute aber, dass dieser spekulative Anteil höher ist, als allgemein gedacht.

      Ich wage es: Prognose für den Ölpreis
      Wir werden noch vor der 135er Marke (evt. auch jetzt schon) einen ersten kleinen, aber markanten Einbruch erleben, dann wird in einem zweiten Anlauf versucht werden, diese 135er Marke doch noch zu erreichen. Diesem Versuch wird ein unentschlossenes Hin und Her folgen, und dann rutschen die Kurse deutlich abwärts. Jede weitere aufwärtsgerichtete Gegenbewegung kann kein neues Hoch mehr generieren (lower Highs) und nach einem stärkeren Kampf werden wir doch noch einmal die 100 Dollar Marke sehen.

      Im Bereich der 90-100 Dollar wird sich dann entscheiden, wie es mit dem Öl weiter geht.

      Welche Auswirkungen hat das für die Märkte?
      Wenn der Ölpreis noch bis zu 135er Marke steigt, dürfte das mit der aktuellen Konsolidierung an den Aktienmärkten Hand in Hand gehen. Sobald der Ölpreis Schwäche zeigt, werden sich auch die Kurse bei den Aktien fangen und je nach Intensität und Geschwindigkeit des Einbruch deutlich zulegen.

      Das bedeutet aber auch anders herum: Wenn ich nicht Recht behalten sollte und der Ölpreis vielleicht sogar noch die 150-Dollar-Marke als psychologisch relevante Marke anvisiert, wird die aktuelle Konsolidierung mit hoher Wahrscheinlichkeit heftig und schmerzhaft werden.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 23.05.08 19:47:32
      Beitrag Nr. 1.674 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.116.053 von Lippi01 am 17.05.08 11:39:38Hallo zusammen,

      mein Bau neigt sich dem Ende zu. Das Gerüst kam heute weg, das Cafe
      meines Mieters wird am Dienstag aufmachen. Schick ist das Haus geworden, hoffentlich passt auch die finanzielle Abrechnung. :(:(:look::look::laugh::laugh:

      Wenn nicht, dann muß ja mal wieder ein bißchen Geld an der Börse verdient werden.

      Wie lange geht denn diese Öl-Blase noch bzw. wann wollen denn alle
      wieder gleichzeitig durch die selbe Tür? Lohnt es sich da bald
      short zu gehen.
      Habe heute einen interessanten Artikel gefunden. Ist zwar ein bißchen lang, aber dennoch lesenswert. Freue mich über Meinungen:

      Der wahre Grund für den hohen Ölpreis

      F. William Engdahl
      Wie in dem Artikel »Etwa 60 Prozent des heutigen Ölpreises sind reine Spekulation« beschrieben, sind nach konservativen Schätzungen beinahe zwei Drittel des heutigen Ölpreises von 128 $ pro Barrel Rohöl auf nicht regulierte spekulative Termingeschäfte durch Hedge-Fonds, Banken und Finanzgruppen zurückzuführen, die dazu entweder die Warenterminbörsen in London (ICE) und New York (NYMEX) benutzen, oder zur Vermeidung genauer Prüfungen unkontrollierte Direktgeschäfte tätigen.

      Nach den Richtlinien der US-Aufsichtsbehörde für den Warenterminhandel (Commodity Futures Trading Commission, CFTC) dürfen Spekulanten an der NYMEX einen Rohöl-Terminkontrakt kaufen und brauchen dafür nur 6 Prozent des Vertragswertes zu bezahlen. Bei dem heutigen Ölpreis von 128 $ bedeutet das, dass der Futures-Händler nur etwa 8 $ pro Barrel vorschiessen muss. Die anderen 120 $ leiht er sich. Diese extreme »Hebelwirkung« von 16 zu 1 treibt die Preise auf ein völlig unrealistisches Niveau.



      Die Ölhändler und Spekulanten an der Wall Street lieben diese Grafik, um zu beweisen, die Weltölproduktion habe den »Gipfel« erreicht.



      Der Schwindel vom Ölfördergipfel (Peak Oil) – nämlich das Argument, es gäbe kein neues Öl mehr auf der Welt – hat es möglich gemacht, dass sich dieser kostspielige Schwindel seit der Irakinvasion im Jahr 2003 mit der Hilfe von wichtigen Banken, Ölhändlern und großen Ölmultis halten konnte. Wie üblich versucht Washington, die Schuld den arabischen OPEC-Produzenten in die Schuhe zu schieben. Das Problem ist aber nicht eine mangelnde Versorgung mit Rohöl. Im Gegenteil: es gibt momentan weltweit eine Überversorgung. Trotzdem steigen die Preise unverdrossen weiter. Warum? Die Antwort liegt in der bewussten Politik der US-Regierung, die hemmungslose Preismanipulationen zulässt.



      Stagnierende Nachfrage nach Öl, boomende Preise …

      Der Chef-Marktstratege einer der führenden Geschäftsbanken für Öl, David Kelly von J.P. Morgan Funds, erklärte kürzlich gegenüber der Washington Post: »Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig zu erkennen, dass der weltweite Ölverbrauch gar nicht so stark zunimmt.«

      Eines der Märchen, die das Treiben der Spekulanten mit Öltermingeschäften unterstützt, ist die von dem angeblichen außer Kontrolle geratenen Wunsch Chinas nach Ölimporten, die im Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zur Verknappung führt. Doch die Fakten bestätigen diese »China-These« nicht. Das Energie-Informationsamt (Energy Information Administration, EIA) der US-Regierung kam in ihrem jüngsten Bericht über die kurzfristigen Energieperspektiven (Short Term Energy Outlook Report) zu dem Schluss, dass sich in den USA die Nachfrage nach Öl in diesem Jahr (2008) um etwa 190.000 Barrel pro Tag verringern wird. Hauptursache: Die sich verschärfende Wirtschaftsdepression. Laut EIA explodiert der Verbrauch in China keineswegs, sondern er wird in diesem Jahr allenfalls um 400.000 Barrel pro Tag steigen. Das ist kaum die »rasch ansteigende Nachfrage nach Öl«, die China in den Medien vorgehalten wird. Letztes Jahr hat China 3,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag importiert; der geschätzte Tagesverbrauch lag bei insgesamt 7 Millionen Barrel.. Zum Vergleich: Die USA verbrauchen etwa 20,7 Millionen Barrel pro Tag, wobei die Zahlen zeigen, dass in der wichtigsten Öl-Verbrauchernation der Welt, den USA, die Nachfrage derzeit erheblich sinkt. China, dessen Öl-Verbrauch nur ein Drittel des Ölkonsums der USA beträgt, wird aber im Vergleich mit der Weltölproduktion von täglich etwa 84 Millionen Barrel nur einen mäßigen Anstieg des Importbedarfs erleben, weniger als ein halbes Prozent des Gesamtbedarfs.

      Nach Schätzung der Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC) wird der weltweite Zuwachs des Ölbedarfs 2008 bei unveränderten 1,2 Millionen Barrel pro Tag liegen, weil dem sich verlangsamenden Wachstum in den Industriestaaten der leicht steigende Verbrauch in den Schwellenländern gegenüber steht. Die OPEC schätzt, dass der weltweite Ölbedarf 2008 bei durchschnittlich 87 Millionen Barrel pro Tag liegen wird – und damit weitgehend unverändert bleibt seit der letzten Schätzung. Aus China, dem Nahen Osten, Indien und Lateinamerika wird eine starke Nachfrage erwartet, während die Nachfrage in der EU und den USA geringer ausfallen wird.

      Der größte Ölkonsument – die USA – steht also vor einem starken Rückgang des Verbrauchs und dieser Rückgang wird sogar noch zunehmen, weil sich die Verbriefungskrise im US-Immobiliensektor und anderen Wirtschaftszweigen finanziell dramatisch, da auf dem Wege der »negativen Hebelwirkung« bemerkbar machen wird. Es wäre daher zu erwarten, dass die Preise auf normal offenen oder transparenten Märkten fallen und nicht steigen. Keine Angebotskrise rechtfertigt das Niveau, auf dem sich gegenwärtig der Weltölpreis bewegt.



      Große neue Ölfelder kommen hinzu

      Es gibt aber nicht nur keine Angebotskrise, die derart spekulativ hochgetriebene Preise rechtfertigen würde, denn noch in diesem Jahr 2008 werden mehrere riesige neue Ölfelder die Produktion aufnehmen und das Angebot noch verstärken.

      Der größte Erdölproduzent der Welt, Saudi Arabien, steht kurz davor, die Ölbohrungen um ein Drittel auszuweiten und die Investitionen um 40 Prozent zu steigern. Der Plan von Saudi Aramco für die Zeit von 2009 bis 2013 wird voraussichtlich noch in diesem Monat vom Vorstand des Unternehmens und vom saudischen Ölministeriums akzeptiert. Das Königreich steckt mitten in der Planung, die Investitionen zur Ausweitung der saudischen Ölindustrie um über 50 Milliarden $ aufzustocken, um die wachsende Ölnachfrage in Asien und auf anderen Schwellenmärkten zu decken. Es wird erwartet, dass das Königreich seine Förderkapazitäten auf 12,5 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2009 steigert, gegenüber der jetzigen Kapazität von 11,3 Millionen Barrel pro Tag ist das ein Anstieg um 11 Prozent.

      Im April dieses Jahres wurde die Förderung auf dem saudi-arabischen Ölfeld Khursaniyah aufgenommen, in Kürze wird diese Förderung dem weltweiten Angebot rund 500.000 Barrel pro Tag an dem hochwertigen arabischen Leicht-Rohöl (Arab Light Crude) hinzufügen. Auch ein weiteres saudisches Expansionsprojekt, die Entwicklung des Ölfeldes von Khurais – es ist das größte Projekt von Aramco –, wird die Produktion auf den saudiarabischen Ölfeldern steigern, und zwar von gegenwärtig 11,3 Millionen Barrel pro Tag auf 12,5 Millionen im Jahr 2009. Khurais soll die saudischen Exportkapazitäten um weitere 1,2 Millionen Barrel pro Tag an hochwertigem Arab Light Crude erhöhen.

      In Brasilien hat der staatliche Ölmulti Petrobras kürzlich vor der Küste des Landes mit der Exploration des Tulpi-Ölfelds begonnen, das nach brasilianischen Einschätzungen ebenso große, wenn nicht sogar größere Lagerstätten enthält, als die Nordsee. Laut Petrobras könnte es in dem sehr tiefgelegenen Tulpi-Feld bis zu 8 Milliarden Barrel förderbaren Leichtöls (Light Crude) geben. Wenn dort in einigen Jahr der Betrieb aufgenommen wird, gehört Brasilien zu den »Top 10« der Ölproduzenten, und zwar auf einer Position zwischen Nigeria und Venezuela.



      Der Welt droht eine baldige Überversorgung, denn neue Ölfelder werden entwickelt, während der Bedarf in den USA zurückgeht. Trotzdem steigen die Preise.



      In den Vereinigten Staaten gibt es zum einen Gerüchte, die großen Ölgesellschaften säßen wissentlich auf riesigen neuen Ölreserven in Alaska, die sie aus einer Mischung von Angst, die Preise könnten in den nächsten Jahren fallen, und aus Furcht vor einer Überproduktion nicht ausbeuteten. Darüberhinaus hat der Geologische Dienst der Vereinigten Staaten (US Geological Survey, USGS) vor Kurzem einen Bericht veröffentlicht, der bestätigt, dass in einem »Bakken« genannten Gebiet, das sich über North Dakota, Montana und das südöstliche (kanadische) Saskatschewan erstreckt, neue größere Ölvorkommen entdeckt wurden. Nach Schätzungen könnten in Bakken bis zu 3,65 Milliarden Barrel Öl lagern.



      Warum steigen dann die Preise immer noch?

      Es gibt immer mehr Hinweise dafür, dass die jüngste Öl-Spekulationsblase, die seit Januar asymptotisch verläuft, vor dem Platzen steht.

      Ende April hielt Amerikas Verband der Ölgeologen (American Association of Petroleum Geologists) in der texanischen Stadt Dallas seine Jahresversammlung ab, an der alle führenden Vertreter der Ölindustrie und führende Geologen teilnahmen. Nach Aussagen eines Teilnehmers waren sich die sachkundigen Direktoren der Ölindustrie darin einig, dass »die Ölpreise wahrscheinlich bald dramatisch sinken werden und ein langfristiger Preisanstieg beim Erdgas zu verzeichnen sein wird«.

      Nur wenige Tage zuvor hatt die Wall-Street-Investmentbank Lehman Brothers erklärt, die gegenwärtige Ölpreisblase neige sich dem Ende zu. Der britische Daily Telegraph zitierte am 24. April den führenden Ölstrategen der Bank, Michael Waldron, mit den Worten: »Das Angebot an Öl übersteigt die Zunahme des Wachstums. Seit Anfang dieses Jahres sammeln sich Vorräte an.«

      In den USA stiegen nach Angaben des Inventarberichts der EIA vom 7. Mai die Vorräte im April um fast 12 Millionen Barrel, ein Anstieg um fast 33 Millionen Barrel seit Januar. Gleichzeitig ging aus dem US-Benzinbericht von MasterCard vom 7. Mai hervor, dass die Nachfrage nach Benzin um 5,8 Prozent gesunken ist. Schon jetzt senken die Raffinerien ihre Produktion dramatisch, um sich der sinkenden Nachfrage anzupassen. Sie arbeiten jetzt mit einer Kapazitätsauslastung von nur 85 Prozent, im Vergleich zu 89 Prozent vor einem Jahr, und das in einer Saison, wo die Auslastung normalerweise bei 95 Prozent liegt. Die Raffinerien versuchen offenkundig, die Benzinlager zu verkleinern, um die Benzinpreise in die Höhe zu treiben. Das nennt man dann wirtschaftliche Rezession.



      Goldman Sachs wieder mittendrin

      Anders als vor 20 Jahren wird der Ölpreis heute hinter verschlossenen Türen in den Handelsräumen großer Finanzinstitute wie Goldman Sachs, Morgan Stanley, JP Morgan Chase, Citigroup, Deutsche Bank oder der Schweizer UBS bestimmt. Die Schlüsselrolle spielt die ICE-Warenterminbörse in London (ehemals die Internationale Ölbörse). ICE-Futures ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Atlanta Georgia International Commodities Exchange (Internationale Warenbörse). Die ICE in Atlanta wurde von Goldman Sachs mitgegründet und verwaltet zufälligerweise auch den weltweit meistverwendeten Rohstoffpreisindex, den GSCI, der unverhältnismäßig stark vom Ölpreis bestimmt wird.

      Wie ich in meinem früheren Beitrag »Etwa 60 Prozent des heutigen Ölpreises sind reine Spekulation« dargelegt habe, war die ICE-Warenterminbörse erst kürzlich Gegenstand einer Untersuchung im amerikanischen Kongress. Die ICE wurde sowohl in dem Bericht der Arbeitsgruppe des Ständigen Untersuchungs-Unterausschusses des US-Senats vom 27. Juni 2006 erwähnt, als auch bei der Anhörung des Ausschusses für Handel und Energie des Repräsentantenhauses im Dezember 2007, bei der unregulierte Termingeschäfte im Energiebereich untersucht wurden. Beide Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass der Anstieg der Energiepreise auf 128 $ und womöglich noch höher durch die milliardenschweren Terminkontrakte über Öl und Erdgas verursacht wurde, die an der ICE abgeschlossen werden. Weil die Bush-Regierung eine sehr gelegen kommende Ausnahme von der Regulierung verfügte, unterliegen die Geschäfte an der ICE-Warenterminbörse nicht der Aufsicht der CFTC, auch wenn die Firma ihren Sitz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia hat.

      Es ist deshalb keine Überraschung, wenn man in einem Reuters-Bericht vom 6. Mai liest, dass Goldman Sachs bekanntgibt, das Öl stünde möglicherweise erneut vor einer »Super-Spitze« und deshalb könne der Ölpreis in den kommenden sechs Monaten bis zwei Jahren womöglich bis auf 200 $ pro Barrel steigen. Diese Schlagzeile »200 $ pro Barrel!« wurde in den folgenden Tagen zur Hauptmeldung in den Nachrichtensendungen. Wie viele leichtgläubige Lemminge folgten ihnen wohl mit ihren Wetten?

      Arjun Murti, der Energiestratege von Goldman Sachs, machte dafür die – wie er es nannte – »glühende« Nachfrage aus China und dem Nahen Osten verantwortlich und kombinierte das mit seiner Behauptung, der Nahe Osten stehe kurz vor dem Maximum seiner möglichen Ölförderung. Wiederum hilft der Mythos vom »Ölfördergipfel« der Wall Street. Das Ausmaß dieser unbegründeten Hysterie erinnert an die Wahnsinns-Propaganda der Wall Street über dot.com-Aktien und Enron in der Zeit von 1999 bis 2000.

      2001, unmittelbar vor dem dot.com-Absturz beim Index NASDAQ, verkauften einige Firmen an der Wall Street der Öffentlichkeit auf aggressive Weise Aktienpakete, die sie selbst stillschweigend abstießen. Oder sie vermarkteten fragwürdige Aktien für Unternehmen, an denen ihre Partnerbanken ein finanzielles Interesse hatten. Kurz: Vertreter von Firmen, die an einem bestimmten finanziellen Resultat interessiert waren, benutzten die Medien, um sich selbst und ihre Unternehmen zu bereichern – der Kleininvestor war der Dumme. Dies wurde auch später bei Kongressuntersuchungen bestätigt. Der US-Kongress sollte die Herausgabe der Unterlagen der Warenterminpositionen von Goldman Sachs und einer Handvoll anderer Spieler im Energiewarentermingeschäft erzwingen; denn anhand dieser Unterlagen ließe sich feststellen, ob diese Spekulanten bei ihren Investitionen auf Gewinne durch einen künftigen Ölpreis von 200 $ rechnen oder nicht.



      Margin Rules heizen die Aufregung an

      Die gegenwärtige Spekulation beim Ölpreis wird noch einmal aufs Äußerste angeheizt durch die sogenannte »Margin Rule«, die festlegt, wie viel Geld der Käufer eines Öl-Terminkontrakts hinterlegen muss, wenn er auf einen steigenden (oder eigentlich fallenden) Ölpreis wettet. Nach den gegenwärtig gültigen Bestimmungen der NYMEX braucht ein Spekulant lediglich 6 Prozent des Gesamtwerts seines Öl-Terminkontrakts zu hinterlegen. Das heißt, ein risikofreudiger Hedge-Fonds oder eine Bank kann Öl-Futures mit einem Hebel von 16 zu 1 kaufen.

      Derzeit werden wir von einer endlosen Reihe plausibler Argumente für den hohen Ölpreis überschüttet: »Aufschlag wegen Terrorgefahr«; »glühender« Anstieg der Nachfrage in China und Indien; Unruhen in der nigerianischen Erdölregion; in die Luft gesprengte Ölpipelines im Irak; ein möglicher Krieg gegen den Iran … Und vor allem natürlich der »Ölfördergipfel«. Der Ölspekulant T. Boone Pickens hat angeblich große Gewinne mit Öltermingeschäften gemacht und behauptet nun praktischerweise, die Welt stünde an der Schwelle des Ölfördergipfels. Das gleiche behauptet der Investmentbanker und Freund von US-Vizepräsident Dick Cheney, Matt Simmons aus Houston.

      Im Bericht des US-Senats Die Rolle der Marktspekulation beim Anstieg des Erdöl- und Erdgaspreises vom Juni 2006 heißt es: »Einige Manager von Hedge-Fonds sind Meister darin, die Theorie vom Ölfördergipfel und den empfindlichen Stellschrauben von Angebot und Nachfrage auszunutzen. Mit lautstarken Vorhersagen über zukünftige Preissteigerungen gießen sie in einer sich selbst bewahrheitenden Prophezeiung nur noch mehr Öl ins Hausse-Feuer.«

      Wird ein Demokratischer Kongress intervenieren und in einem Wahljahr den so sorgfältig umnebelten Öl-Warenterminmarkt verändern und dabei riskieren, dass die Blase platzt? Am 12. Mai erklärte der Ausschuss für Energie und Handel, »bis in den Juni hinein« werde man sich dieses Themas annehmen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.08 21:06:45
      Beitrag Nr. 1.675 ()
      Hallo Postwurf,

      schön einen weiteren Mitambitionierten wieder im Thread zu lesen...

      Hausbau...:rolleyes::rolleyes:
      Da soll man reichlich graue Haare bei bekommen!!:eek::eek:

      Stimmt das?:confused:;)


      Ölpreis nervt, da diese Blase die Aktienkurse nach unten treibt. So wird halt nun konsolidiert. Für ein langfristiges Up eigentlich am besten. Wenn es später fett nach oben gehen soll...sollte dieser Preisanstieg fett nach unten korrigiert werden. Von wem und wie auch immer!
      Irgendwie wird überall an den Märkten nur noch manipuliert!! Das große Geld arscht uns alle!:mad:
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:20:35
      Beitrag Nr. 1.676 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.162.675 von Lippi01 am 23.05.08 21:06:45Ja aber hallo,

      soll ich dir ein paar davon abgeben????

      (Übrigens: Frauen finden das gar nicht so schlecht.......)

      Komme gerade von der inoffiziellen Einweihungsfeier. Würde eigentlich gern mal ein Bild davon reinstellen, war wirklich ganz sehr schön!!! Geht aber wohl nicht, das Hochladen oder doch ??????

      Ansonsten konkrete Frage an alle:

      Wie spekuliere ich auf einen rapide fallenden Ölpreis von US 130 auf US 95???. Denke das wird so kommen, Tannenbäume kennen wir ja
      noch von 2000.

      Wer hat hier den besten Vorschlag?? Bitte dringend melden!
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 10:15:20
      Beitrag Nr. 1.677 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.860 von Postwurf am 25.05.08 23:20:35Gibts da nicht genügend Short-Zerti´s auf Brent, Light Sweet Crude usw.??? Klick doch mal bei Onvista die Rohstoffe an, dann das Rohöl und da findest Du in der Kopftabelle "Zugehörige Calls/Puts".
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 11:58:59
      Beitrag Nr. 1.678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.860 von Postwurf am 25.05.08 23:20:35Es gibt da acuh noch den ETF Short Crude Oil (alledings 103 bp TER) mit der ISIN JE00B24DK9775
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 12:50:00
      Beitrag Nr. 1.679 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.860 von Postwurf am 25.05.08 23:20:35Vorsicht beim Öl...!!!

      Da weiß doch keiner wo die Reise noch hin geht. Leider ist das Öl ein endliches Gut!!! Der Verbrauch ist enorm und die Förderung wird bald den täglichen Verbrauch nicht mehr befiedigen können!!

      Klar ist da ne Blase, aber wann da was platzt...tja, und ob da überhaupt was platzt...:confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 28.05.08 23:13:56
      Beitrag Nr. 1.680 ()
      :eek::eek::eek::eek::confused::rolleyes::rolleyes:

      8.05.2008 18:45
      Jochen Steffens nimmt Abschied vom Investor Verlag
      von Jochen Steffens

      Sehr geehrte Leser des Investor’s Daily

      Ich muss Ihnen heute leider mitteilen, dass ich bereits Ende dieser Woche meine Arbeit für den Investor Verlag aufgeben werde. Ich weiß, es kommt etwas überraschend. Aber, um Spekulationen Vorschub zu leisten, dem liegt kein plötzliches Ereignis zugrunde. Zu den Gründen kann ich nur so viel sagen, dass es hin und wieder auch im Job ähnlich wie in Beziehungen ist, man lebt sich einfach auseinander. Und ich glaube wirklich, das trifft es am ehesten.

      Darum ist es nur verständlich, dass ich dem Verlag für seine Zusammenarbeit von Herzen danken möchte, ohne ihn hätte es den Investor’s Daily nie gegeben. Nur durch diese enge Zusammenarbeit war es zudem möglich, den Investor’s Daily zu einem der größten täglichen Börsennewsletter in Deutschland zu machen.

      Aber auch Ihnen möchte ich danken. In den 6 Jahren, die ich nun schon den Investor’s Daily schreibe, haben gerade Sie mir mit Ihren vielen positiven Mails geholfen, immer wieder Motivation und Kraft zu finden, in diesem Chaos namens Börse eine Ordnung zu suchen und in den meisten Fällen auch zu finden. Ganz zu schweigen, von Ihren zahlreichen Anregungen und Idee, wie auch Quellen, Nachrichten und Analysen, die immer auch wieder in die Texte vom Investor’s Daily eingeflossen sind.

      Da ich jedoch lange Abschiedsreden grundsätzlich unangenehm finde, verzeihen Sie mir bitte, dass ich mich heute kurz halte. Ich möchte den heutigen Investor’s Daily schließen, indem ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute wünsche und natürlich, dass die Börse Sie Ihren Zielen näher bringt.

      Um den Abschied abzurunden, werde ich in den nächsten beiden Tagen noch ein paar abschließende langfristige Analysen vorstellen.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 31.05.08 18:13:21
      Beitrag Nr. 1.681 ()
      Der letzte Beitrag...:(:(

      30.05.2008 18:45
      Abschiedstext mit Doppeltop
      von Jochen Steffens

      In dieser Ausgabe lesen Sie heute meinen letzten Text, den ich für den Investor-Verlag schreibe. Ab Montag übernimmt dann Tom Firley die Chefredaktion des Investor’s Daily.

      Langfristige Analysen Teil 2
      Ich hatte Ihnen bereits gestern die langfristige Analyse des Dow Jones vorgestellt. Heute will ich Ihnen eine interessante charttechnische Sichtweise des Euro-Stoxx-50 zeigen, die in gewisser Weise zum selben Resultat führt.


      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00005028.jpg


      Man kann, wenn man beim Euro-Stoxx-50 die Bewegung seit 1997 betrachtet, eine Art Abwärtstrend mit einer Mittelzone einzeichnen. Die Linien passen für diesen großen Zeitraum perfekt. Aus diesem Abwärtstrend oder vielleicht auch nur der abwärtsgerichteten Tendenz ist der Euro-Stoxx-50 nach oben ausgebrochen. Das ist grundsätzlich erst einmal ein klares bullishes Signal, genau wie im Dow Jones der Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung.

      Und auch im Euro-Stoxx-50 wird nun ein Test durchgeführt, nämlich der Test der oberen Abwärtstrendlinie von oben.

      Die Analyse kommt logischerweise zu einem vergleichbaren Ergebnis: Wenn die Kurse sich nun von der Abwärtstrendlinie nach oben abstoßen, wird es deutlich bullisher, besonders natürlich wenn dann auch noch das alte Hoch aus dem Jahr 2000 genommen wird.

      Sollten die Kurse jedoch wieder in diesen Trend zurückfallen, wäre das ein bearishes Signal. Da es zuvor jedoch zu einem Ausbruch gekommen ist, wäre auch hier eine Seitwärtsbewegung als weitere Entwicklung denkbar.

      Dissens zwischen Charttechnik und Fundamentals
      Und damit haben wir einen Dissens zwischen charttechnische Analyse und fundamentaler Betrachtung. Die fundamentalen Entwicklungen sind wie gestern beschrieben bearish (inkl. Seitwärtsbewegung), die charttechnischen offenbar bullish.

      Hier muss man also emotionslos feststellen: Eine der Analysen ist falsch!

      Bleibt normalerweise die Sentimentanalyse (Stimmungsanalyse).

      Und hier stört mich, dass ausnahmslos wirklich jeder, den ich kenne, einschließlich der Perma-Bullen, ab 2009, spätestens ab 2010 schwierige Zeiten für die Börse kommen sieht! Dieser hohe Konsens spricht eigentlich dafür, dass es nicht zu diesen schwierigen Zeiten kommen wird! Die Masse liegt schließlich fast immer falsch.

      Wobei langfristige Sentimentanalysen immer mit Vorsicht zu genießen sind. Wie wird sich dieser Dissens also auflösen?

      Die Phasen, in denen alles zusammenpasst
      Die wenigsten Analysten und Spekulanten verstehen, dass sich die Börse die meiste Zeit über in Phasen befindet, die nicht eindeutig zu fassen sind. Nur wenn fundamentale Rahmendaten, Charttechnik und Sentiment in die gleiche Richtung weisen, hat man eine halbwegs verlässliche Wahrscheinlichkeitsstruktur. Das sind aber auch die Momente, in denen man bereit sein muss, größere Summen in die Hand zu nehmen.

      Die meiste Zeit über sind allerdings die Signale wesentlich uneindeutiger und widersprechen sich. Aktuell ist der Dissens zwischen langfristiger fundamentaler Prognose und Charttechnik sehr groß. Aber vielleicht löst sich dieser Dissens ja schon recht bald auf und beide zeigen wieder in die gleiche Richtung.

      Eine fundamentale und bullishe Alternative
      Eine Möglichkeit wäre, dass sich die Inflation in den USA doch nicht wie erwartet entwickelt. Dann kann die Fed die Zinsen bei niedrigen 2 % belassen. In diesem Fall hätten die großen institutionellen Anleger ein Problem: Wohin mit dem Geld? Die Rentenmärkte werfen dann keine Rendite ab, also würde nur der Aktienmarkt übrigbleiben. Die Rallye würde dramatisch ausfallen.

      Hier müssen Sie die Entwicklung der Inflation nicht nur in den USA, sondern auch weltweit genau beobachten.

      Und damit, sozusagen als krönenden Abschluss, zum Dax
      Beim Dax geht es um das „neue“ Allzeithoch bei 8151 Punkten. Wird das nachhaltig nach oben gebrochen wird es bullish. Es kann aber auch gut sein, dass die Kurse noch eine Weile um diese Marke herumlaufen. Das haben wir alles hier schon ausführlich im letzten Jahr besprochen.

      Aber in den letzten Monaten erhielt ich immer wieder Mails von Ihnen mit der Frage nach dem großen „Doppeltop“ im Dax. Dieser Interpretation liegt folgender Chart zugrunde:

      http://www.investor-verlag.de/charts/id/00005029.jpg


      Klar, Sie können hier schön zwei entscheidende Hochs finden, zwischen denen ein eindeutiges „V“ zu erkennen ist. Die Aufwärtsdynamik in diesem V ist auf den ersten Blick ähnlich dynamisch wie die Abwärtsbewegung (auf den zweiten erkennen Sie, dass die Aufwärtsbewegung schwächer ist, aber man könnte das unter Umständen durchgehen lassen). Auch die Umsatzspitzen (hier nicht eingezeichnet) sind jeweils in den Hochs deutlich zu erkennen.

      Also nach klassischer Charttechnik fast perfekt. Keine Frage, es handelt sich hier um ein Doppeltop und wir sollten schleunigst allesamt in Panik verfallen, Haus und Hof verkaufen und auswandern (man fragt sich nur wohin).

      Der entscheidende Fehler
      Und gerade diese Panik ist es wohl, welche die meisten Analysten den wesentlichen „Fehler“ in dieser Analyse übersehen lässt. Ein Top, also das Ende einer Aufwärtsbewegung ist dieser Formation nach klassischer charttechnische Definition nur dann, wenn das Tief zwischen den beiden Hochs nach unten gebrochen wird! Erst dann kann man diese Formation als Trendumkehrformation bezeichnen. So lange das nicht passiert ist, handelt es sich nur um einen normalen Kursverlauf mit einer Vielzahl von Möglichkeiten.

      Nur, unter uns, wenn der Dax jetzt noch einmal unter die 2100 Punkte-Marke fällt, brauchen wir keine Charttechnik mehr, um zu begreifen, dass hier im Dax etwas nicht mehr stimmt. Ich schätze, dann ist „Land unter“, und die Stimmung dürfte auf „Endzeit-Panik“ umgeschaltet haben.

      Die Formation ist so gesehen nur eine „Verzerrung“ durch die Darstellung als logarithmischer Chart, mehr nicht.

      Also, so spannend es auch ist, über so ein Doppeltop zu spekulieren. Fakt ist, dass es sich hierbei um keine vernünftige für einen Spekulanten anwendbare Formation handelt, die zudem noch lange nicht bestätigt ist.

      Ein Abschied - kurz und schmerzlos...
      Man ist geneigt, wenn man sich nun erbarmungslos den letzten Worten nähert, große, vor Pathos nur so triefende Abschiedszeilen zu entwerfen...

      Doch nach kurzem Nachdenken ist mir aufgefallen, dass es eigentlich Unsinn wäre. Ich gehe ja schließlich nicht in Rente oder Vergleichbares und bleibe, so Gott will, der Welt auch noch eine Weile erhalten, bevor ich dann die Radieschen(-Kurse) von unten analysiere.

      Machen wir es also kurz und schmerzlos:

      Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles erdenklich Gute und viel Erfolg an den Börsen dieser Welt

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 10:52:58
      Beitrag Nr. 1.682 ()
      Hallo @ all...

      Heute Wiedereinstieg - per Mail kommuniziert- ...

      Den Schein gibts jetzt schon unter 5,50...

      Ich dachte er wartet noch nen paar Tage...aber der Mai ist ja vorbei und der Dax hat sich doch wacker gehalten.

      Meinungen??


      Lippi
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 11:14:29
      Beitrag Nr. 1.683 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.216.027 von Lippi01 am 02.06.08 10:52:58Mit meinem letzten Dax-Call hatte ich ja noch mal Glück (es ist doof, wenn man die Laufzeit nicht liest). Vor einigen Minuten bin ich mit einem neuen Call an der 7000er Schwelle gerade noch vorbeigeschrammt. Falls wir die 7000 doch noch nach unten durchbrechen lege ich mit Calls noch mal nach.
      Allerdings schauen jetzt alle gespannt auf den Ölpreis: Allgemeine Erholung oder nur Anlauf auf ein neues High???
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 11:25:58
      Beitrag Nr. 1.684 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.216.174 von TSIACOM am 02.06.08 11:14:29Was da heute los ist?:rolleyes:

      Die Asiaten waren auch nicht schlechter. Der Dow hat sich letzte Woche auch nicht groß verändert.

      EIGENTLICH kann es jetzt losgehen...
      Sieht BoBo ja wohl auch so.

      Tja, das Öl...:rolleyes:

      Wie geschrieben...irgendwohin muss diese Liquidität ja fliessen!
      Auf Festgeldkonten... bestimmt nicht :p
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 12:03:49
      Beitrag Nr. 1.685 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.216.255 von Lippi01 am 02.06.08 11:25:58Die allgemeine Trägheit am deutschen Aktienmarkt! So wie man im letzten Herbst nicht so richtig war haben wollte, daß die Amerikaner ein Immobilien- und Finanzproblem haben und die Kurse weiter nach oben getrieben wurden, so wir die sich jetzt ganz robust zeigende (und in Amiland langsam erholende) Wirtschaft ignoriert...
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 12:09:25
      Beitrag Nr. 1.686 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.216.596 von TSIACOM am 02.06.08 12:03:49DU bist ja wieder ins Bullenlager gewechselt...:cool::cool: :kiss:


      Glaubst jetzt auch wieder an das upupup...:look:

      :D Lippi
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 12:20:52
      Beitrag Nr. 1.687 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.216.658 von Lippi01 am 02.06.08 12:09:25Ich stehe nach wie vor dazu, daß sich die amerikanischen Probleme durch das ganze Jahr ziehen werden. Allerdings entwickelt sich die Wirtschaft in Euroland sehr robust (was den Ami´s mit dem "billigen" Dollar auch wieder auf die Sprünge helfen kann)
      und das Argument mit der Abgeltungssteuer ist absolut nicht von der Hand zu weisen. Wer zigtausende Euro zum investieren zur Verfügung hat, wird vor dem 01.01.2009 einsteigen, da ja die zukünftigen Gewinne dann noch wie bisher nach 12 Monaten steuerfrei sind! Und um künftig nicht 25% des Gewinnes an den Finanzminister abzugeben, sollte dies vor Jahresende noch mal ordentlich Liquidität verschaffen!!!
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 12:27:41
      Beitrag Nr. 1.688 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.216.760 von TSIACOM am 02.06.08 12:20:52Siehste...Geht doch!!:laugh::laugh: ;)


      In der 2. Jahreshälfte dürfte der Run in die Anlagen losgehen - in Deutschland -
      Bislang haben alle DAS noch aufgeschoben. Aber die Zeit verrinnt!!
      UND: Wer als letzter auf den Zug aufspringt kauft sehr teuer ein!!

      Die Probleme der Amis werden uns noch mal beschäftigen. Sehr viele glauben Ende 2009 Anfang 2010... Schaun mer mal!
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 20:13:14
      Beitrag Nr. 1.689 ()
      BoBo "late night"

      Heute Wiedereinstieg in den Dax. Der im Verteiler genannte Call wurde in 2 Tranchen mit Durchschnitt 5,926 gekauft. Ich habe auf ein rasches "up" über 7.100,- spekuliert, da ich aus besagten Gründen derzeit nicht ständig ein Auge auf die Märkte habe.
      Nun schreit es förmlich nach Schließen des noch offenen Gaps bei ca. 6.800 - 6.820. Auch der Chart sieht danach aus. So sollten wir nun den Umweg über die 6.800 hin zur 200 Tage Linie gehen. Auch hiernach schreit es. Denke, die Sache geht zügig, die Stimmung kippt bereits wieder, Umsatzschwache Monate stehen vor der Tür, dazu EM und Olympia, der Markt sollte demnächst -wie so oft in der letzten Zeit- bei schwachen Umsätzen deutlich anziehen. Wir werden eine weitere Tranche von 25% im Bereich von 6.800 zukaufen und die restlichen 25% beim Überbieten der 7.200. Im Bereich der 200 Tage Linie besprechen wir uns weiter.
      Allen viel Erfolg

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 23:13:24
      Beitrag Nr. 1.690 ()
      Der Dax und der Kampf um die entscheidende Widerstandszone

      Ich fange heute zunächst mit einer charttechnischen Standortbestimmung an, bevor ich dann im Laufe der Woche auch auf kursbestimmende fundamentale und psychologische Faktoren eingehen werde. Aus organisatorischen Gründen bleibt die heutige Analyse auf den Dax beschränkt, die anderen Indizes folgen in den nächsten Tagen.




      (Quelle: www.tradesignal.com)

      Der Dax kämpft im Prinzip seit Ende April erneut mit der wichtigen Widerstandszone (grünes Rechteck), die zwischen 7020 und 7100 Punkten liegt und bereits im Februar weitere Kurssteigerungen verhindert hatte. .

      Je länger er jetzt wieder um diese Marke kämpft, desto unschärfer werden die Begrenzungen dieser Zone. Damit sinkt auch die Qualität und die Relevanz eventueller Ausbruchssignale. Das bedeutet, wir können uns nun nicht mehr auf kurze Ausbrüche als Ein- oder Ausstiegssignal verlassen, da die Gefahr von Fehlsignalen zurzeit sehr hoch ist. Diese wächst auch mit jedem neuen Vorstoß in diesen wichtigen Kursbereich.

      Ein Fehlsignal oder nicht?

      Mit dem Ausbruch von Mitte Mai hat der Dax nun auch schon das erste markante Fehlsignal produziert. Dabei hat er auch die eingezeichnete keilartige Formation verlassen. Speziell der „Rebreak“ der grünen Widerstandszone, aber auch der gleichzeitige Bruch des Keils hätten eigentlich laut Lehrbuch zu deutlichen Abgaben im Dax führen sollen.

      Dass das nicht geschehen ist, sondern praktisch umgehend ein erneuter Angriff auf die Widerstandszone erfolgte, ist zunächst positiv. Der heutige Rückfall stimmt aber wieder bedenklich. Denn eine mehrmalige Umkehr an dieser Marke wäre ein Hinweis auf eine deutliche Schwäche der Bullen.

      http://www.stockstreet.de/newsletter/steffens-daily/02-06-08…

      Die Bullen müssen ihre Kräfte sammeln

      Vielleicht müssen sie ja aber auch erst ihre Kräfte sammeln. So kann es in den nächsten Tagen durchaus wieder zu tendenziell leicht fallenden Kursen kommen. Zudem ist da noch das Gap (Kurslücke) bei 6846 Punkten offen. Auch das kann die Kurse noch nach unten ziehen.

      Ein solcher Rückgang des Kursniveaus ist jedoch noch nicht als kritisch zu bewerten. Kritischer wird es erst, wenn der Dax das Gap-Niveau nach unten verlässt, beziehungsweise die 6700-Punkte-Marke nachhaltig nach unten bricht.

      Die Dynamik ist wichtig

      Insgesamt fällt jedoch auf, dass die Aufwärtsdynamik der Monate März und April erst einmal verloren gegangen ist. Damit entwickelt sich ein eher schwacher Trend, der noch nicht überzeugen kann.


      Das sollte sich bei einem Ausbruch deutlich ändern. Nur eine dynamische Entwicklung kann in so einer Situation Hinweis auf den weiteren Verlauf geben: Schaffen es die Bullen oder werden die Bären siegen?


      So verwundert es nicht, dass noch viele Anleger zweifelnd und abwartend an der Seitenlinie stehen. Es bedarf eines überzeugenden Signals um diese in den Markt zu ziehen.


      Zu bedenken ist, dass wir uns nun so langsam in Richtung der umsatzschwachen Sommermonate bewegen. Es ist demnach nicht auszuschließen, dass die Entscheidung weiterhin vertagt wird.


      Fundamentale Bremsklötze

      Im Moment gibt es auch noch einige fundamentale Bremsklötze. Zum einen den hohen Ölpreis, zum anderen die wieder hohen Inflationssorgen. Dabei wirkt sich auch ungünstig aus, dass die Fed angedeutet hat, die US-Leitzinsen erst einmal nicht weiter zu senken. Das ändert aber nichts daran, dass die Zinsen in den USA mit 2 % sehr niedrig sind.
      Auf beide Themen und deren Auswirkungen werde ich aber in den nächsten Tagen noch näher eingehen.


      Mögliche Kurstreiber

      Als Treiber für steigende Kurse diesseits und jenseits des Atlantiks kommen allerdings noch zwei Aspekte in Frage: der „große“ Verfallstag am 20. Juni und das Quartals- bzw. Halbjahresende am 30. Juni. Beide Termine sind in der gegenwärtigen Situation für etwas „Windows Dressing“ gut (d.h. „Aufhübschen“ der Fondsperformance durch gezielte Käufe starker Aktien).

      Als Wermutstropfen mag dagegen gelten, dass am 24./25.06. die nächste Fed-Sitzung ansteht. Große Unterstützung brauchen wir wie gesagt von dieser Seite momentan nicht erwarten. Aber gut möglich, dass sich die Börsianer bis dahin schon mit einer Zinspause abgefunden haben und dann mit einem positiv-neutralen Statement zufrieden sind ...



      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 11:10:49
      Beitrag Nr. 1.691 ()
      Hmmmm...:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

      Politische Börsen und ihre kurzen Beine

      Ich hatte vor einiger Zeit in einem anderen Zusammenhang geschrieben, dass auch die politische Situation in den USA zumindest kurzfristige Auswirkungen auf die Börse haben wird.
      Gestern scheint die Entscheidung zwischen Hillary Clinton und Barack Obama zu Gunsten von Obama gefallen zu sein. Nach Berechungen von CNN konnte Obama sich schon früh am Dienstagabend die Anzahl der Delegierten sichern, die für eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat notwendig ist.

      Die Börse bevorzugt Clinton

      Der große Unterschied zwischen Clinton und Obama ist, Hillary Clinton wird allgemein die bessere Wirtschaftspolitik zugetraut. Obama gilt hingegen als unerfahren und damit als Unsicherheitsfaktor. Die Börsen mögen keine Unsicherheit und preisen diese über fallende Kurse ein.

      Nun war das Bild gestern bereits von schlechten Nachrichten getrübt, so dass es wieder einmal schwer zu klären ist, ob nicht auch diese Entscheidung einen maßgeblichen Einfluss auf die Kurse hatte.

      Wenn Sie die Entwicklung in den letzten Monaten verfolgt haben, konnte man jedoch feststellen, dass gute Nachrichten für Obama oft schlechte für den Markt waren. Und somit ist nicht auszuschließen, dass auch gestern die Kursverluste zu einem Teil auf die Entscheidung im Präsidentschaftswahlkampf zurückzuführen waren. Aber solche Kurskapriolen, im Zusammenhang mit politischen Themen, sind meistens nur von kurzer Dauer. Wie heißt es so schön: Politische Börsen haben kurze Beine.

      Wallstreet spendet für Obama, ein Widerspruch?

      Schaut man sich das Spendenvolumen der Wallstreet an, steht Obama an erster Stelle:

      So soll Obama nach Angaben des Zentrums für Verantwortliche Politik (CRP) aus der Wertpapier- und Investment-Ecke satte 7,9 Mio. Dollar erhalten haben. Hillary Clinton liegt mit 7,1 Mio. Dollar knapp dahinter. Ist es also nur ein Gerücht, dass die Börse Clinton bevorzugt hat?

      Nein, Ende 2007 sah das Bild noch ganz anders aus. Bis dahin lag Hillary Clinton deutlich vorne. Börsianer lieben es aber, nicht nur in der Politik, auf die Gewinner zu setzen.

      Je deutlicher sich demnach ein Sieg Obamas abzeichnete, umso mehr Spendengelder flossen auf sein Konto. Gerade die Amis halten zu den Siegern, während wir hier in Deutschland oft genug ein Herz für die Verlierer haben - beides hat vor und Nachteile...


      Keiner mag McCain?

      John McCain notiert hingegen zurzeit weit abgeschlagen mit 4,1 Mio. Dollar Spendengeldern deutlich hinter den Demokraten. Will keiner McCain als Präsident sehen? Diese Zahl sollten Sie nicht überbewerten. Bisher hat sich der Wahlkampf im Lager der Demokraten abgespielt. McCain wollte sich als lachender Dritter und Sieger positionieren und ist dabei etwas in den Hintergrund gerutscht. Das Spendenbild kann sich jedoch schnell ändern, wenn McCain die große Keule auspackt und die Verbalakrobatik der beiden Präsidentschaftskandidaten zu neuen Glanzleistungen antreibt. Die Spiele sind eröffnet, möchte man fast rufen.

      Die Börse bevorzugt in den meisten Fällen den republikanischen Kandidaten

      Allgemein bevorzugt die Börse die Republikaner. Das hat einen logischen Hintergrund. Im Nominierungskampf zwischen Clinton und Obama neigten beide Kandidaten dazu, die protektionistische Karte zu spielen. Die Einschränkung des freien Handels gilt unter den Demokraten als Argument, das Wähler zieht. Wenn die Börse jedoch eins nicht mag, dann sind das protektionistische Anwandlungen seitens Politiker – obwohl jeder weiß, dass hier nichts so heiß gegessen wie gekocht wird.

      Medienkrieg und -frust

      Auf jeden Fall können wir uns nun wahrscheinlich auf viel schmutzige Wäsche, noch schmutzigere Kampagnen, Unterstellungen, düstere Vergangenheiten und üble Nachrede freuen. Ich frage mich immer, wann die US-Wähler die Schnauze voll von diesem Medienkrieg haben und nicht den wählen, der die lautesten Stammtischparolen rausklopft, sondern vernünftige Politik betreibt – aber ich fürchte das wird ein Traum bleiben.

      Und damit sei noch ein kurzer Blick auf die Charts gegönnt:
      Den Dax-Chart hatte ich Ihnen schon am Montag vorgestellt. Der Dax hängt immer noch zwischen der Widerstandszone bei 7020-7100 und dem alten noch offenen Gap (Kurslücke) bei 6850 Punkten fest. Da hat sich noch nicht viel getan.

      Der Nasdaq100 hat wiederum Probleme mit seinem großen Gap bei 2020-2040 Punkten:




      Zweimal nun ist der Nasdaq100 an diesem Gap (hier grün eingezeichnet) gescheitert. Noch allerdings hat der Aufwärtstrend (blau) gehalten. In diesem bildet sich im Moment eine Art bullisher Wimpel / Dreieck (schwarze Linien), das als Fortsetzungsformation gilt.

      Im Moment steht es demnach nahezu untentschieden:
      Bullish: - Aufwärtstrend

      - Wimpel / Dreieck

      - noch kein tieferes Tief



      Bearish: - Gapschluss ohne Anschlusskäufe

      - zweiter Anlauf an das Gap gescheitert

      - viele große Gaps nach unten (grüne Rechtecke) sind noch offen



      In solchen Situationen neige ich dazu zu schreiben, dass eine Entscheidung fallen muss.

      Wenn zum Beispiel das Dreieck nach oben aufgelöst wird und das Gap bei 2040 nachhaltig überwunden ist, fallen zwei Aspekte auf der Bärenseite weg und zwei kommen auf der Bullenseite hinzu. Mit anderen Worten, dann wird das Bild erheblich bullisher...

      Im anderen Fall, wenn der Wimpel nach unten gebrochen wird, sich ein neues tieferes Tief ausbildet (sprich die Kurse unter 1950 Punkte fallen) wird es bearisher.

      Bis dahin herrscht quasi Gleichstand nach Punkten...





      Viele Grüße




      Ihr


      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 19:15:38
      Beitrag Nr. 1.692 ()
      Na dann sollte heute in USA wohl die Frage geklärt sein, vorausgesetzt die derzeitigen Kurse haben auch am Abend Bestand. Juni/Juli-Rallye voraus ? In jedem Falle hat uns Mister Trichet den Tag gewaltig vermasselt. Bei den USA-Kursen wären wir heute Abend -ohne ihn- wahrscheinlich schon wieder bei 7.100. Hätte, wenn und aber... Andererseits: Wieder nachgebende Kurse in USA führen uns dann tatsächlich in den Bereich des offenen Gaps bei 6.820/6.850. Nach oben ist noch eines bei 7.020 auf. Gehen wir morgen mit einem Gap in den Tag, könnte dieses geschlossen werden, Dann liegt wieder eines auf der Unterseite zum heutigen Schlußkurs. Doch irgendwann wird dieses Gehampel vorbei sein und es hat sich ein gewaltiges Entladepotential gebildet.
      Im Indikatorendepot habe ich i.Ü. derzeit E.ON, BASF, Bayer, Linde, SGL Carbon und Rhön Klinikum.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 19:59:58
      Beitrag Nr. 1.693 ()
      Noch etwas: Der DAX zieht nachbörslich nicht mit, dies ist einerseits positiv (kein neues großes GAP), wirft andererseits jedoch auch Fragen auf. Fakt ist auch, dass wir uns kaum vom Dow abkoppeln werden. Weiter auffällig: Nasdaq (erwartet) und Nikkei in den letzten Tagen/Wochen stärker als andere. Zu beachten: Es droht auch noch eine FED-Sitzung Ende des Monats, da muss man nicht unbedingt investiert sein...
      Dennoch: Wenn's optimal läuft, erreichen wir im Juni die 200 Tage-Linie, setzen kurz zurück und laufen im Sommer dann weiter Richtung 7.800 und ggf. sogar Allzeithoch...
      Ich gehe jedoch in einer der dann folgenden FED-Sitzungen ebenfalls von einer Zinsanhebung in den USA aus. Unter "normalen" Umständen wird das insbesondere unsere heimischen Indizes unter Druck bringen, doch was für mich kaum einzuschätzen ist, ist der Effekt der Zinsabschlagssteuer. Fazit: Das Jahr bleibt -entgegen meiner ursprünglichen- Erwartungen ziemlich unübersichtlich.
      Wir traden weiter den Dax -auch wenn es im Nasdaq rumpelt- an den besprochenen Marken: 6.800... und 7.200...
      Macht das Beste d'raus

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 21:53:29
      Beitrag Nr. 1.694 ()
      Wow...was machen unsere Freunde in Übersee??

      Schätze wir sind rechtzeitig eingestiegen, was? Durch 12600 durch...

      Morgen wird DAXI was zeigen müssen...
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 22:37:29
      Beitrag Nr. 1.695 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.248.584 von BoBo2000 am 05.06.08 19:59:58Der DAX zieht nachbörslich nicht mit,...

      Kann man nicht ganz so sagen, schließlich ist er im nachbörslichen Handel (siehe L&S-Dax) von 6.940 auf 6.990 Pünktchen gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 00:14:28
      Beitrag Nr. 1.696 ()
      Ja, das habe ich nun auch gesehen. Somit könnte uns nun endlich was "Größeres" bevorstehen... I.Ü.: Heute vor genau einem Jahr (also kurz vor meinen Ambition-Start) generierte der Dax -gezogen vom Dow- in den letzten Handelsminuten ein Kaufsignal. Daraufhin tauschte ich meine Dax-Puts in Dax-Calls. Nur einen Tag später (also morgen !!!) stellte sich dieses Kaufsignal als Fehlsignal heraus, denn in den nächsten Tagen rutschte der Dax um über 500 Punkte auf 7.500 ! Ich verlor auf dem Papier (da ich nahezu voll investiert war) in drei Tagen fast eine 6 stellige Summe ! Doch ich behielt die Nerven: Ende Juni -also 3 Wochen später- stand der DAX am Alltimehigh, also rund 650 Punkte höher. Dies waren vom Tief des Call über 200% ! Die Aufwärtsbewegung könnte dieses Mal gewaltiger sein. Wait and see...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 12:24:45
      Beitrag Nr. 1.697 ()
      Der DAX als Lachnummer... oder nur GAP-close ?
      Beeindruckende Stärke bei den Werten im Indikatorendepot: E.ON, BASF, Bayer und Linde ! Wehe, wenn hier auch noch der Steuerschlussverkauf kommt...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 12:45:23
      Beitrag Nr. 1.698 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.253.318 von BoBo2000 am 06.06.08 12:24:45Schön, daß Du wieder aktiv bist...

      Scheint privat ja wieder deutlich besser zu laufen.


      Jetzt nur noch richtig gut investiert den Move mitnehmen. DAS braucht unser Depot. Nur nichts überstürzen...
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 12:51:51
      Beitrag Nr. 1.699 ()
      Was für ein Tag... und wieder ein FREITAG...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 15:32:56
      Beitrag Nr. 1.700 ()
      Gerade 6835 und wieder rauf...

      War es das???
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 15:48:42
      Beitrag Nr. 1.701 ()
      ... zur privaten Situation äußere ich mich später einmal, sehe aber Licht am Ende des Tunnels :)
      GAP-Close liegt punktgenau bei 6.821, also warte ich noch.
      Auf den Tag genau die gleiche Situation wie vor einem Jahr, das ist schier unglaublich. Nasdaq100 im Auge behalten, denke, den nehmen wir dazu, kurzfristig mehr Potential sehe ich jedoch (zunächst) im DAX. Die Zeit des Nasdaq kommt noch...

      Schönes WE

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 16:57:22
      Beitrag Nr. 1.702 ()
      Tief bislang 6817...:eek:
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 17:23:37
      Beitrag Nr. 1.703 ()
      Unter 6800...:eek:
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 21:36:52
      Beitrag Nr. 1.704 ()
      unter 6760...:eek:
      Dow Minus 3,05% 12230...:eek:


      WAS FÜR EIN TAG !!! :confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 23:30:14
      Beitrag Nr. 1.705 ()
      Nachkauf wie angekündigt erfolgt. Depotposition DB319P jetzt mit durchschnittlichem Einstiegskurs bei 5,494. Investitionsquote ca. 70%. Nächster Nachkauf bei ca. 6.600 oder beim break der 7.200. Mag an die 6.600 nicht so recht glauben. Nachbörslich zählt im Dax nix ;-) Nach unten "scheint" der Dax nun sauber, es sei denn, das GAP bei 6.200 wird angepeilt. Dies erscheint mir jedoch sehr weit hergeholt. Ansonsten nur noch ein GAP nach oben bei ca. 7.040. Die Stimmung ist nun endgültig am Boden. Der Hammer: 1:1 zum vergangenen Jahr. Melde mich wieder in ca. 3 Wochen. Weitere Trades über Mail falls erforderlich.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 07.06.08 00:09:38
      Beitrag Nr. 1.706 ()
      Wie können Sie sich vor Inflation schützen?

      von Jochen Steffens

      Zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Wir haben nun auch das Archiv des Steffens-Daily online!
      Unter http://www.stockstreet.de/stockstreet-Archiv.php finden diejenigen unter Ihnen, die später zu uns gestoßen sind, die bisherigen Ausgaben.
      --------------------------------------------

      Nun warnt, wie gestern bereits beschrieben, auch Trichet unmissverständlich vor Inflationsgefahren. Es wird also Zeit, sich einmal um die Möglichkeiten zu kümmern, wie man sich als Anleger vor Inflation schützen kann. Dazu muss man zunächst das Wesen der Inflation analysieren:

      - Inflation ist eine reale Abwertung der Leistung einer Gesellschaft
      - Inflation ist die reale Enteignung der Gläubiger
      - Inflation ist eine reale Abwertung der Arbeitskraft

      Warum ist es so wichtig Inflation zu bekämpfen?

      Inflation steht für Geldentwertung. Geld ist in unserer Gesellschaft Synonym für Lohn / Belohnung, Erfolg, Leistung, etc.. Inflation führt also zu einer Schwächung der produktiven Kräfte einer Gesellschaft.

      Geld hat aber auch viel mit Vertrauen und Sicherheit zu tun. Das Vertrauen, dass die Gegenleistung (Geld) für eine getane Arbeit wiederum für andere Dienstleistungen oder Produkte in einem vergleichbaren Wert ausgegeben werden kann.

      Eine Inflation wertet also die fundamentalen Aspekte unserer Gesellschaft ab. Leistung, also soziales Verhalten, wird nicht mehr belohnt. Antisoziales Verhalten wird aufgewertet (extreme Schulden, Schwarzmarkt, ungeregelte Arbeit / Gelgenheistsjobs). Warum und wieso das so ist, wird im weiteren Verlauf deutlich.

      Damit ist eins klar: Eine ausufernde Inflation würde die Grundfesten unserer Gesellschaft bedrohen. Aus diesem Grund ist die EZB auch dazu angehalten, im Euroraum die Inflation auf gesunde 2 % zu halten. Und ich denke, genau das wird sie auch versuchen.

      Die Folgen einer entfesselten Inflation

      Nur wenige von Ihnen werden sich noch an die große Zeit der Hyperinflation Anfang der 20er Jahre in Deutschland erinnern. Eine Zeit, in der die monatliche Inflationsrate auf über 25.000 % anstieg. Ehemals reiche Menschen nahmen ihr gesamtes Vermögen, um sich damit eine Straßenbahnkarte zu kaufen...

      Von einer solchen Entwicklung sind wir zum Glück weit entfernt. Aber dieses Beispiel hat etwas mit dem ersten, oben genannten Punkt zu tun: Inflation ist die reale Enteignung der Gläubiger und ein ganz besonderes Geschenk an die Schuldner.

      Inflationsgewinner

      Tatsächlich waren die wenigen Inflationsgewinner der damaligen Zeit verschuldete bis hochverschuldete Immobilienbesitzer, so wie alle anderen Schuldner und natürlich auch der Staat, der sich über die Inflation ebenfalls entschulden kann. Durch die Hyperinflation wurden damals alle existierenden Schulden ausgelöscht, weil man gigantische Summen mit dem Wert eines Brötchens zurückzahlen konnte.

      Also, was macht man wenn man sich einer ausufernden Inflation gegenübergestellt sieht?

      Auf Pump Immobilien kaufen. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein: Deutschland hat ein demographisches Problem. Das bedeutet, wir werden weniger. Man erkennt jetzt schon, dass die Immobilienpreise auf dem Land tendenziell nachgeben.

      Langfristig könnte also Immobilienbesitz ein Problem sein. Wobei es natürlich immer noch besser ist, eine Immobilie zu haben die etwas an Wert verliert, als komplette wertlose Staatsanleihen zu besitzen.


      Nach der Hyperinflation der 20er kam die Regierung auf die Idee eine sogenannte Hauszinssteuer einzuführen. Damit sollten die Inflationsgewinne der Immobilienbesitzer abgeschöpft werden – machen wir uns also nichts vor, auch solche Entwicklungen könnten im Falle einer ausufernden Inflation drohen.

      Wo Gewinner sind, muss es auch Opfer geben

      Opfer dieser Entwicklung waren natürlich die Gläubiger, sprich unter anderem die Banken. Diese werden natürlich durch höhere Zinsen auf eine inflationäre Entwicklung reagieren, bis sie dann gar keine Kredite mehr ausgeben. Auf der anderen Seite sind aber auch ganz besonders die Gläubiger des Staates die Verlierer – sprich die Rentenpapierinhaber. Nicht inflationsgeschützte Staatsanleihen sind in Phasen einer Inflation das Dümmste, was man besitzen kann.

      Die besten Anlagen

      Noch sind wir, und das möchte ich an dieser Stelle betonen, weit von solchen Hyperinflationsszenarien entfernt. Mir ging es in diesen Zeilen lediglich um das Verständnis von Inflation. Ich will hier keine Schreckensszenarien aufstellen!

      Doch tun wir einmal so, als bestünde tatsächlich eine solche Gefahr. Was wäre zu tun:

      Schulden kann man nicht als „Anlage“ bezeichnen, es sei denn, man benutzt diese, um Sachwerte anzuhäufen. Gold und Silber, Schmuck und Kunst sind beliebte „Anlagen“ als Inflationsschutz. Wüsste Sie wirklich, dass eine Inflation aus dem Ruder läuft, müssten Sie demnach wie verrückt Schulden machen und damit solche Sachwerte einkaufen.

      Gut, was macht man nur dann mit dem ganzen Plunder? Eine wirklich komfortable Lösung ist das nicht.

      Wenn Sie große Summen geschickt inflationsgeschützt anlegen wollen, sollten Sie sich auf Diamanten und andere Edelsteine spezialisieren. Diese sind leicht zu transportieren und zu verstecken, nahezu unzerstörbar und haben ebenfalls einen beständigen Wert.

      Hört sich nach einer einfachen Lösung an, ist es aber nicht. Sie müssen sich schon sehr gut in diesem Bereich auskennen, um hier nicht übers Ohr gehauen zu werden. Trotzdem, Edelsteine sind, um ein Vermögen über schlechte Zeiten zu bringen, keine schlechte Idee.

      Nur als „Zahlungsmittel“ können Sie solche Anlagen in schlechten Zeiten vergessen.

      Aktien als Inflationsschutz

      Ebenfalls interessant sind Aktien, besonders von solchen Unternehmen, deren Vermögen in hochwertigen Immobilien steckt oder die über andere wertvolle Sachwerte verfügen. Darunter fallen Maschinen, Technik, Produktionsanlagen, Minen, etc. Auch hier setzt man im Prinzip auf Sachwerte.

      Arbeitskraft entwertet

      Eine Inflation führt in letzter Konsequenz zu einer kompletten Entwertung der Arbeitskraft. Aus ehemals langfristig Beschäftigten werden Tagelöhner. Wer will sich schon an einen „festgelegten“ Lohn binden, wenn der Lohn bereits am nächsten Tag nichts mehr wert ist.

      Die Folgen sind: Massenarbeitslosigkeit, soziale Unruhen, Gewalt bis Anarchie. Am Ende einer Inflationsphase wäre es übrigens sinnvoll auf arbeitsintensive Unternehmen zu setzen. Aber das ist in diesem Kontext viel zu weit gedacht.

      Keine Sorge...

      Gerne wird bei solchen Horrorszenarien vergessen, dass in den 20er Jahren das weltweite Finanzsystem noch über nur sehr wenig Erfahrung im Umgang mit einer freieren Wirtschaft und den neuen Geldsytemen verfügte. Hinzu kommt die politische Sondersituation damals. Es wurden von allen Seiten viele Fehler gemacht. Heute sind wir sicherlich weiter und so steht zu vermuten, dass die Gefahren für solche Szenarien erheblich geringer geworden sind. Lassen Sie sich also nicht verrückt machen.

      Sicher besteht die Gefahr, dass wir in eine Phase steigender Inflation geraten, aber solche Extreme wie in den 20ern sind nicht zu erwarten, das hatte ganz andere Ursachen.

      Im Prinzip kann man auch bei der Inflation einen Zyklus erkennen: Den 20 Jahren (1965 – 1985) Inflation folgten ungefähr 20 Jahre tendenzieller Deflation (-2005) dem nun wieder 20 Jahre Inflation folgen? Man darf gespannt sein.

      Nasdaq mit bearishem False-Break?

      Der Nasdaq100 ist gestern aus seinem Wimpel nach oben ausgebrochen. Dabei hat er die obere Begrenzung des Gaps bei 2040 Punkten ebenfalls nach oben brechen können. Beides waren klare und starke Bullensignaele:


      http://isht.comdirect.de/charts/large.chart?hist=6m&type=can…


      Es sei denn, und jetzt wird es fies, dieser Ausbruch stellt sich als Fehlsignal heraus.

      Kommt es in einem Dreieck, das sich in einem Aufwärtstrend als Fortsetzungsformation bildet, zu einem Ausbruch und stellt sich dieser folgend als Fehlsignal heraus, muss man sehr, sehr vorsichtig werden. Ein Fehlsignal wäre spätestens gegeben, wenn die untere Linie des Dreiecks nach unten gebrochen wird. Meistens kommt es dann zu stärkeren Kursverlusten. Wichtiger in diesem Chart dürfte dann aber der Trend sein, der ganz in der Nähe und fast parallel zu der unteren Linie des Dreiecks liegt.

      Ein Bruch des Trends wäre insbesondere bedenklich, weil im Nasdaq100 unten die großen Kurslücken noch offen sind (grüne Rechtecke). Diese können schnell eine fast magische Zugwirkung auf den Nasdaq100 ausüben.

      Insgesamt wäre ich mit charttechnischen Interpretationen zurzeit aber vorsichtig. Wir befinden uns in einer volatilen, aber engen Seitwärtsbewegung, die von großer Unsicherheit geprägt ist. In solchen Fällen kommt es gerne zu allerlei Fehlsignalen, die schnell überbewertet werden. Hier muss es schon zu klareren Signalen kommen! Doch wie gesagt, jetzt muss man sehr vorsichtig sein, so ein False Break darf man nicht unterschätzen.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens


      US-Wirtschaftsdaten
      von Jochen Steffens

      Ich hatte es gestern schon angedeutet. Durch die sinkenden Anträge auf Arbeitslosenhilfe lag die Vermutung, dass die sehr schlechten Prognosen zum heutigen US-Arbeitsmarktbericht positiv übertroffen wurden, nahe.

      Es kann gut sein, dass viele Anleger darauf gewettet haben und sich so der gestrige Anstieg in den US-Indizes erklären lässt. Als der Arbeitsmarktbericht heraus kam, war dieser Trade hinfällig, die Kurse brachen wieder ein (Kaufe die Gerüchte /Vermutungen, verkaufe die Fakten). Zu diesen „Gewinnmitnahmen“ gesellte sich der Verkaufsdruck, der durch die schlechte Arbeitslosenquote verursacht wurde. Diese stieg überraschend von zuvor 5,0 auf nunmehr 5,5 %. Schlussendlich explodierte auch noch der Ölpreis auf über 137 Dollar, der Giftcocktail für die Börsen war perfekt!
      Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist im Mai um 49.000 zurückgegangen. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang von 50-60.000 gerechnet.


      Wenn Sie sich den langfristigen Chart anschauen, erkennen Sie, dass das letzte Mal, als die neu geschaffenen Stellen mehrere Monate hintereinander ins Minus drehten, der Beginn des 2000-2003 Crash war. Auch wenn bestimmte Voraussetzungen nicht übereinstimmen (z.B. Zinsniveau) so muss man das doch als Warnzeichen interpretieren.
      Avatar
      schrieb am 09.06.08 22:05:37
      Beitrag Nr. 1.707 ()
      Keine Wette auf fallenden Ölpreis?
      Märkte am Montag

      Keine Wette auf fallenden Ölpreis?
      von Jochen Steffens

      Am Freitag sind die Aktienmärkte weggebrochen. Eine Vielzahl von Nachrichten braute sich hier zu einem Giftcocktail zusammen. Dieser schmeckte den Anlegern überhaupt nicht, so dass eine leichte Verkaufspanik entstand.

      Aussagen der EZB schwächen den Dollar
      Auslöser waren unter anderem die Aussagen der EZB zur Inflation im Euroraum, die Sorgen um Lehman Brothers sowie der stark steigende Ölpreis. Die Aussagen der EZB, die in Richtung Zinserhöhung gedeutet werden müssen, führten dazu, dass der Dollar wieder einbrach. Gegen diesen Einbruch des Dollars versuchten sich institutionelle US-Anleger erneut über den Ölpreis abzusichern.

      Androhung eines Militärschlags
      Eine weitere Nachricht unterstützte die Rallye im Ölpreis: Der israelische Vizeregierungschef Schaul Mofas drohte dem Iran mit einem Militärschlag, sofern dieser sein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen fortsetzen werde. Hier geht es um die Sorge, dass vielleicht sogar noch vor der Präsidentschaftswahl eine solche Militäraktion erfolgen könnte.

      Charttechnisches Kaufsignal
      Ein letzter Punkt ist, dass charttechnisch ein starkes Kaufsignal im Ölpreis generiert wurde, als das bisherige Hoch nach oben überwunden wurde.

      (Quelle www.ProRealtime.com)

      An anderer Stelle, einige von Ihnen werden sich erinnern, habe ich als erstes Kursziel für den Ölpreis schon vor geraumer Zeit die 135 Dollar angegeben. Dieses Kursziel ergab sich aus der kleinen Flagge bei 100 Dollar. Die Spanne zuvor (schwarzes Rechteck) muss nur an das Tief der Flagge angelegt werden, und schon hatte man dieses Kursziel. Kursziel bedeutet nun aber eben nicht, dass sich an dieser Marke bereits ein Hoch ausbilden „muss“ (auch das hatte ich beschrieben). Aber es gab eine gewisse Chance, dass das passiert.

      Und das war wohl auch der Grund, warum ein Teil der Anleger im Bereich der 135-Dollar-Marke ihre Positionen aufgelöst hat. So kam es auch tatsächlich genau an dieser Marke zu einer Konsolidierung dieser Stelle. Als am Freitag schlussendlich diese Marke nach oben gebrochen wurde, entstand ein neues Kaufsignal, das neue Käufer in den Markt brachte. Jetzt rückt die psychologisch wichtige Marke bei 150 Dollar in den Fokus.

      Wobei sich noch zeigen muss, ob dieser Ausbruch nicht nur ein letzter Schock/Ausverkauf nach oben war.

      Worauf traden?
      Was ich nicht verstehe ist, dass nun alle Welt versucht, auf Teufel komm raus mit viel zu großen Positionen den Ölpreis zu shorten (auf fallende Kurse zu setzen). Andere spekulieren wiederum jetzt noch auf weiter steigende Kurse. Beides führt in so einer Phase oft zu schmerzhaften Verlusten.

      Es ist immer wieder das Gleiche: Immer erst dann, wenn die Medien eine Story an den Märkten durchs Dorf treiben, wollen alle auf der einen oder anderen Seite mit dieser Sau auch Geld verdienen. Aber das funktioniert nicht. So wird man nicht reich an den Börsen. Ihre Aufgabe muss es sein, die Storys zu finden, bevor die Massen sie entdecken.

      Das Einzige, was man machen kann, wenn man denn unbedingt will: Einen langfristigen, konservativen Optionsschein mit niedrigen Hebel auf einen fallenden Ölpreis raussuchen und eine zunächst kleine Position sukzessive bei weiter steigenden Kursen auszubauen. Die Gesamtposition sollte aber insgesamt nicht zu groß werden.

      Damit tradet man lediglich darauf, dass die Blase „irgendwann“ einmal platzt. Aber selbst das ist nicht ungefährlich und erfordert ein gewisses Mindestmaß an Kentnissen im Bereich der Optionsscheine.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      P.S.: Zu den Märkten wird Ihnen nun, wie angekündigt, mein geschätzter Kollege Torsten Ewert in seinen „Märkten am Montag“ eine interessante Analyse vorstellen, deren Grundtenor ich teile. Er geht der Frage nach, ob nun die Zeit der Bären gekommen ist.


      Märkte am Montag
      von Torsten Ewert

      Sind die Märkte nun wieder im Bären-Modus?

      Verehrte Leserinnen und Leser,
      in den letzten Wochen hatte ich in meinen wöchentlichen Kommentaren immer wieder die Meinung vertreten, dass die Aufwärtsbewegung seit März bullishe Motive zugrunde liegen. Die Begründung dafür sah ich in einer anziehenden Inflation sowie in einer zunehmenden kurzfristigen Übertreibung bei Rohstoffen.
      Sowohl in den Anleihe- wie auch den Rohstoffmärkten sind viele Großinvestoren engagiert. Die zu erwartenden Einbrüche in beiden Märkten sollten sie zu Umschichtungen bewegen. Für mich erfolgten diese Umschichtungen bereits zugunsten des Aktienmarktes.

      Es stellt sich nun die Frage, ob diese These angesichts der jüngsten Entwicklung revidiert werden muss. Zunächst eigentlich nicht. Die Inflationsgefahren sind ja jetzt auch sehr deutlich von der EZB benannt worden. Die Übertreibung im Ölpreis nimmt immer aberwitzigere Züge an, obwohl sie durchaus noch weiter gehen kann. Sollte es allerdings wirklich zu einer Konjunkturabkühlung kommen, dann werden die Rohstoffpreise mit Sicherheit kräftig nachgeben.
      So weit, so gut. Aber was sagen die Charts?
      Europa ist auf dem absteigende Ast
      Vor allem die europäischen Indizes sehen nicht gut aus. DAX und Euro STOXX 50 haben einige relevante Unterstützungen (grün) gebrochen.

      (Quelle: www.tradesignalonlin.de)

      Nachdem der DAX die Unterstützung bei 6.850 (Hoch im linken blauen Kästchen und Kurslücke, s. Pfeil) gebrochen hat, erhöht sich aus verschiedenen Gründen die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die bisherige Aufwärtsbewegung nur eine Erholung (Welle B) innerhalb einer großen ABC-Abwärtsbewegung gewesen ist. Das Kursziel für C: 5.300. Dort etwa liegt das Tief vom Juni 2006 ...

      Die starke Unsymmetrie im Kursverlauf des Euro STOXX 50 verringert dagegen die Wahrscheinlichkeit, dass es noch zu einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation mit Ausbruch über 3.900 Punkten kommt. Vor allem die zeitliche Ausdehnung der vermeintlichen rechten Schulter gibt zu denken. Auch der Bruch der Unterstützung bei 3.600 Punkten ist kritisch, wenn er sich nicht demnächst als Fehlsignal entpuppt.
      Diese Hoffnung ergibt sich aus dem „EZB-Effekt“ vom Donnerstag, den ja die anderen Märkte, vor allem in den USA, nicht haben.
      US-Indizes noch potenziell bullish
      Die US-Indizes sind nämlich noch nicht so offensichtlich bearish. Zwar zeigt der Dow Jones ähnliche Muster wie DAX & Co., aber die wichtigen S&P 500 und NASDAQ 100 halten sich trotz allem noch wacker.
      (Quelle: www.tradesignalonlin.de)

      Der S&P musste zwar die zuletzt heiß umkämpfte Zone bei 1.400 Punkten (rot) aufgeben, kann aber zunächst in einer anderen Zone bei 1.360 (grün) stoppen. Wichtig dabei: Die schwarze Abwärtstrendlinie konnte ebenfalls verteidigt werden.

      Im mittelfristigen Kontext ist allerdings bedenklich, dass das jüngste Hoch (blauer Kreis) direkt an der roten Linie stoppte. Sie und ihre Parallele auf der Unterseite bildeen somit formal einen Abwärtstrend. Also ist auch im S&P – wie beim DAX – eine große Abwärtswelle C möglich.
      (Quelle: www.tradesignalonlin.de)

      Der NASDAQ 100 bietet das freundlichste Bild. Nicht nur, dass er noch in seinem März-Aufwärtstrend notiert. Er kämpft auch weiterhin mit der Zone um 2.050/2.060 Punkten, in der er jüngst ein wichtiges altes Gap (blau) geschlossen hat. Über dieser Zone hätte er mehr als 62 % der vorherigen Abwärtsbewegung korrigiert, was gewöhnlich ein starkes Zeichen für eine Fortsetzung der Bewegung ist.

      Für die Märkte ist das insofern wichtig, weil der NASDAQ häufig auch eine Schrittmacher-Funktion für den S&P 500 hat. Und dieser für die Aktienmärkte weltweit...

      Grundsätzlich besteht aber auch im NASDAQ die Möglichkeit (analog zum S&P 500), dass es erneut abwärts geht. Dieser Abwärtstrend wäre zwar deutlich flacher, würde aber an den (negativen) Konsequenzen nichts ändern.

      Die Entscheidung steht unmittelbar bevor
      Wie Sie sehen, ist aktuell eine wirkliche Entscheidung über die kurzfristige weitere Richtung der Märkte nicht eindeutig möglich. Es besteht überall noch die Möglichkeit, dass die Negativnachrichten von letzter Woche noch korrigiert werden. Somit könnten insbesondere die Amis wieder recht schnell auf „bullish“ schwenken. Meist folgt der DAX dann auch recht willig ...

      Es kann aber auch recht holprig bleiben an den Märkten. Schließlich haben wir in der nächsten Woche noch einen „großen“ Verfallstag. Zum Monatsende stehen dann noch die Fed-Sitzung und das Quartalsende auf dem Programm. Vermutlich müssen wir uns bis dahin noch auf einige Überraschungen gefasst machen ...


      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 10.06.08 21:21:38
      Beitrag Nr. 1.708 ()
      Und der Böse ist: Der Spekulant!
      von Jochen Steffens

      Ich hatte mal geschrieben, dass der Ölpreis so lange weiter steigen wird, bis er den Märkten richtig weh tut. Offenbar sind wir mittlerweile in dieser roten Zone angelangt.

      Jetzt will Saudi Arabien eine Sondersitzung der OPEC einberufen, um etwas gegen die Preisspirale zu tun.

      Ben Bernanke hat gestern darauf hingewiesen, dass die Fed langfristig nicht tatenlos zusehen werde, wie die hohen Energiepreise die Risken einer Inflation erhöhen. Seine Worte wurden in Richtung Zinserhöhungen interpretiert, vielleicht sogar noch in diesem Jahr (wahrscheinlich nach der US-Präsidentschaftswahl). Das stützte den Dollar und schwächte im gleichen Atemzug den Ölpreis.

      Hier finden sich nun fundamentale Gesichtspunkte, die unter Umständen geeignet sind, die Ölpreisrally zu beenden. Steigende Zinsen in den USA werden dabei nicht nur den Dollar stützen, sondern auch das Wirtschaftswachstum in den USA schwächen. Ein schwächeres Wachstum in den USA wird auch das Weltwirtschaftswachstum beeinträchtigen, so dass der Anstieg der Nachfrage nach Öl langsamer werden würde.
      Die Medien haben den Schuldigen gefunden
      In den Medien, sogar den seriöseren, liest man mittlerweile überall, dass die Spekulanten den Ölpreis antreiben. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Es ist eine dieser Halbwahrheiten, um einen Schuldigen zu finden, den man an den Pranger stellen kann. Dort wird er dann mit faulem Obst beschmissen und alle sind zufrieden. Die bösen, bösen Spekulanten....

      Dass wir alle weltweit - wider besseren Wissens - in den letzten Jahren nicht gerade sparsam mit Öl und Energie umgegangen sind: wen interessiert es. Dass auch wir als Verbraucher es in den Händen haben, durch unseren Konsum zum Beispiel die Automobilindustrie zu beeinflussen: geschenkt.

      Einfacher ist es zu sagen: Die Spekulanten sind schuld. Denn so bleibt das eigene Gewissen samt neuer Weste rein und unschuldig. Der Schuldige wird anschließend gesteinigt und das richtende Volk setzt sich befriedigt in seine Nobelkarossen und cruised davon. Schaut man sich die Absatzzahlen der letzten Jahre bis 2006 an, so waren es gerade die Spritschlucker, die ein überdurchschnittliches Umsatzplus verzeichneten.
      66,7 Liter auf 100 km
      Gerade als Börsianer erinnern wir uns, dass es bei Porsche in den letzten Jahren der Cayenne war, der den Umsatz getrieben hat und auch die Aktien zu Höhenflügen animierte. Ein Auto, das auf 270 km/h getreten mal eben 66,7 Liter verbraucht (weil es so unglaublich klingt, hier die Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,415728,00.html ).
      Und dabei ist der Cayenne nur die exzessive Spitze des Eisberges. Verbrauchsarme Autos standen generell nicht auf der Wunschliste der Deutschen an erster Stelle.

      Erst jetzt, bei immer weiter steigenden Benzinpreisen, werden die Menschen umdenken. Aber stopp, zuvor erst einmal noch die Spekulanten beschimpfen.
      Die bösen Absicherungsgeschäfte
      Worüber kaum jemand schreibt: Ein gewichtiger Teil des Geldes, das den Ölpreis treibt, dürfte der Notwendigkeit der weltweiten Unternehmen geschuldet sein, sich gegen den steigenden Ölpreis abzusichern. Um das zu tun, müssen diese über diverse Konstrukte den Ölpreis am besten gehebelt kaufen. So kann man mit einer kleinen Summe viel Gewinn machen, wenn der Ölpreis steigt. Dieser Gewinn wird dann dazu verwendet, die sinkenden Gewinnmargen, den ein solches Unternehmen durch einen steigenden Ölpreis erleidet, auszugleichen.

      Sollte der Ölpreis allerdings fallen, machen diese Unternehmen zwar im Öl einen Verlust, dafür aber wieder mehr Gewinn an anderer Stelle (durch die niedrigere Energiekosten).

      Positionen, die im Markt bleiben - komme, was wolle
      Im Gegensatz zu den Spekulanten sind es aus oben genannten Gründen eben diese Unternehmen, die ihre „Long-Positionen“ nicht verkaufen, wenn der Markt einbricht. Mit anderen Worten, diese Absicherungen sind eine gewichtige Basis des aktuellen Anstiegs im Ölpreis. Das dicke, fette Fundament, das nur sehr schwer einzureißen ist...

      Kein mediales Interesse
      Aber gut, man kann diese umsichtigen Unternehmen ja nicht der Böswilligkeit bezichtigen – das lässt sich nicht medienwirksam vermarkten. Schließlich schützen diese damit ihre eigenen Arbeitnehmer vor der Arbeitslosigkeit. Genau das wäre die vermutliche Folge, wenn die Unternehmensgewinne ohne eine solche Absicherung einbrechen würden.

      Und dann wären sofort die ewig steinigenden Richter zu Stelle, also das Volk, dass in so einer Situation am lautesten rufen würde: Unternehmer, warum hast du dich denn bloß nicht gegen einen steigenden Ölpreis abgesichert? Das war doch höchst fahrlässig, jeder hat das doch gemacht. Das Volk liebt es Menschen am Pranger mit faulem Obst zu beschmeißen.

      Währenddessen kann man sich gut gelaunt zum nächsten Kurztripp nach Mailand verabreden, für 19.90 Euro bequem im Flieger.

      US-Institutionelle und der Kampf gegen den Dollar
      Ein weiterer Teil der „Spekulanten“ sind institutionelle Anleger in den USA, die ein echtes Performance-Problem haben. Die Rentenmärkte kann man vergessen, bei der Inflation in den USA verliert dort jeder angelegte Dollar real an Kaufkraft. Die Aktienmärkte sind seit bald einem Jahr auch nicht gerade ein Paradies für Anleger. Besonders im langfristigen Anlagehorizont war es schwer, Performance zu machen.

      Was macht also ein Fonds-Manager (und ich rede hier nicht nur von Hedge-Fonds). Er muss, damit seine Kunden zufrieden sind, mindestens die Inflation herausholen. Ergo, sichert er sich gegen den fallenden Dollar ab, entweder direkt, oder über den Ölpreis. Beides treibt den Ölpreis weiter an.

      Doch die Schuldigen hierfür sind auch nicht wirklich diese Fonds und ihre Manager, die alles tun, damit die Fondsanleger in den USA Rendite erzielen, sondern eine US-Regierung, die in den letzten acht Jahren mehr Schulden angehäuft hat, als jede zuvor und zudem auch noch eine desaströse Außenpolitik betrieben hat. Kurz, eine Regierung, deren Politik den Dollar ruinierte.

      Wenn man schon einen Schuldigen braucht, dann doch bitte den richtigen...

      Die eigentlichen „Spekulanten“
      Natürlich gibt es auch noch die Zocker, die Trader und kurzfristig orientierte Fonds, die bei diesem Spiel mitmischen.

      Aber auch diese haben zuvor nur auf einen steigenden Ölpreis spekuliert, weil die Nachfrage stieg, der Verbrauch in China, Indien und anderen Staaten zulegte, etc. Solche Spekulanten bringen Liquidität in einen Markt, das ist normalerweise sehr gut.
      Eine derartige Zunahme der spekulativen Gelder, wie wir sie aktuell im Ölpreis sehen, ist aber immer erst die Folge vieler anderer kurstreibender Faktoren, niemals jedoch die eigentliche Ursache. Das wird im Moment "etwas" verzerrt dargestellt. Zudem ist sie fast immer Anzeichen für das nahende Ende einer Blase / Übertreibung.

      Der eigentliche Grund
      Warum beschimpft eigentlich niemand die Armen dieser Welt in Indien und China, dass sie es wagen konnten, ein wenig mehr Komfort haben zu wollen. Einen alten Fernseher, einen Kühlschrank und ein Moped, vielleicht sogar einen eigenen Traktor. Es ging dabei nur um etwas Teilhabe an dem Reichtum dieser Welt. Ist es nicht eine Frechheit, dass es eben der Mehrverbrauch Chinas und Indiens ist, der uns die Fahrt im Porsche so versaut? (Achtung Ironie!).

      Wie viele Börsenbriefwerbungen habe ich gelesen, die seit Jahren mit diesem Nachfrageboom argumentieren...

      Es war also unter anderem das Weltwirtschaftswachstum, von dem wir auch in Deutschland profitiert haben, das in vielen Ländern einer große Anzahl Menschen aus einer unvorstellbaren Armut geholfen hat. Doch so eine Entwicklung geht natürlich ebenfalls zu Lasten eines höheren Verbrauchs.

      Es gibt wahrscheinlich noch eine andere Ursache
      Es wurde seit jeher versucht, den Ölpreis zu manipulieren. Das bekannteste Ölpreiskartell ist die Opec. Da der Ölpreis niemals frei war, kam es hier zu großen Preisunterschieden. In den Ölkrisen sprang der Ölpreis nach oben, was dazu führte, dass die Welt über die Entwicklung neuer Technologien den Ölverbrauch entsprechend reduzierte. Auf der anderen Seite fingen im Anschluss daran immer mehr andere Länder an, nach Öl zu suchen, um sich von der „unberechenbaren“ Opec unabhängig zu machen. Dieser starke Explorationsdruck führte neben anderen Aspekten zu einer Überkapazität, die in der letztendlichen Konsequenz den Ölpreis noch im Jahr 1999 bei etwas über 10 Dollar notieren lies. Die ganzen 90er Jahre hinweg fluktuierte er um die 20 Dollar.

      Die Folgen des niedrigen Ölpreises
      Durch diesen sehr niedrigen Ölpreis lohnte es sich in den 90ern nicht, in entsprechende neue Energiequellen, bessere Ölförderungen, die Exploration von neuen Ölfeldern, etc. zu investieren. Obwohl man schon zu dieser Zeit absehen konnte, dass der Verbrauch zulegen und das Angebot nachhaltig sinken werde. Offenbar entsprach also der Ölpreis 1999 aufgrund genannter Faktoren nicht seinem „fairen“ Wert, der sicherlich weit darüber lag.

      Wir erleben somit jetzt im Prinzip, wenn man es genau nimmt, die Folgen des zu niedrigen Ölpreises Ende der 90er.

      Ich kann nicht wirklich beurteilen, wie weit der niedrigere Ölpreis eine Folge der Ölkrisen und von Preisabsprachen und der Bedarfs- und Angebotsmanipulation gewesen ist. Aber wenn es so wäre, wäre es wieder einmal ein Zeichen dafür, dass Preisabsprachen, Kontrollen, staatlicher Einfluss etc. schlussendlich sich langfristig immer schlechter auswirken, als ein freier Markt.

      Witzig ist, dass ausgerechnet jetzt, in Folge der Folge eines unfreien Marktes, wieder der Ruf nach mehr Kontrollen und Einflussnahmen laut wird. Ob das gut gehen kann?



      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 10.06.08 23:31:33
      Beitrag Nr. 1.709 ()
      Guten Abend,

      noch ist es wie vor einem Jahr, noch... Doch wenn der Dax nun nicht zügig wieder über die 6.800 Richtung 200 Tage-Linie steigt, habe ich ein ungutes Gefühl. Ein, zwei Tage noch beobachten, dann ist wohl Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Andererseits: Wo liegen die Stopp-Loss ??? Bei 6.800 und 6.720 können sie nicht gelegen haben, denn wirklicher Verkaufsdruck kam nicht auf. Oder es gab genügend Hände, die dankbar zugegfriffen haben, die Situation bleibt völlig unübersichtlich.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 20:33:18
      Beitrag Nr. 1.710 ()
      Gefährliche Situation!
      von Jochen Steffens

      Es ist schon toll, da will man einen Text darüber schreiben, dass wir in Gefahr stehen, wichtige Marken nach unten zu durchbrechen und dann geschieht das natürlich genau dann, wenn man gerade fertig ist – Welcome Murphys Law.

      Ich lasse die Überschrift stehen, weil die Situation nun trotzdem gefährlicher geworden ist und passe lediglich die Texte und die Charts an die neue Situation an.

      Der Dax hat heute eine wichtige Marke nach unten gebrochen. Eine Situation, die mir erste Sorgenfalten auf die Stirn zeichnet und die ich Ihnen deswegen auch ausführlich vorstellen will:



      Sie sehen, der Dax ist erst einmal an dem bearishen Keil (blaue Linien) und beim zweiten Anlauf auch an der Widerstandszone zwischen 7020 und 7100 Punkten abgeprallt. Er hat sich dann aufgemacht, das Gap bei 6840 Punkten zu schließen und ist anschließend, einfach weil es so schön ist, auch noch an die Unterstützung bei 6700 Punkten gelaufen.

      Dort bildete sich gestern ein „Hammer“ (Kerze mit kleinem Körper und langem Docht nach unten), der erst einmal ein Hinweis auf ein mögliches Ende der Konsolidierung hätte sein können.

      Um dieses mögliche Umkehrsignal zu bestätigen, hätte sich heute jedoch eine positive Kerze bilden müssen. Diese ist ausgeblieben. Nachdem das ehemalige Gap von unten getestet wurde, gerieten die Kurse unter Druck und das Tief des Hammers wurde nach unten gebrochen. Das war ein klares bearishes Signal. Es folgte somit ein schneller Abverkauf.

      Kursziel erreicht

      Gegen ein solches frühes Umkehrsignal (Hammer) sprach aus charttechnischer Sicht, dass das Kursziel aus dem Keil bei 6500 Punkten liegt. Es errechnet sich aus der Spanne des Keils (rotes längliches Rechteck). Diese Spanne wird an den Ausbruch gelegt, so ergibt sich ein Kursziel von ca. 6600 Punkten. Das wurde mit dem heutigen Einbruch bereits mehr oder weniger abgearbeitet.

      Ein Kursziel sagt noch nichts über den weiteren Verlauf aus. Zwar besteht die theoretische Möglichkeit, dass mit Erreichen des Kursziels der Abverkauf zu Ende ist, wesentlich wahrscheinlicher ist aber, dass nun auch noch das große Gap bei 6400 Punkten dicht gemacht wird.

      Eine gefährliche Entwicklung
      Wenn das passiert, wächst die Gefahr einer großen „abc“-Korrektur im Dax.



      * Die „a“ wäre dann von 8000 Punkten bis zur 6400/6200 Punkte-Marke gelaufen (obere linke blaue Rechtecke).
      * Die „b“ entspricht der Gegenbewegung von der 6200 zur 7200 Punkte Marke
      * Die anschließende „c“ würde dann die gleiche Spanne wie „a“ haben, also bis zur 5300 Punkte-Marke gehen (rechte Rechtecke).

      5300 Punkte wäre das Kursziel für den Fall, dass der Dax das letzte Tief bei 6200 (6167) Punkten nach unten durchbricht.
      Erst in diesem Bereich findet sich eine wichtige Unterstützung, wie man unschwer in dem Chart erkennen kann. Spätestens hier wir der Dax den erneuten Versuch starten, einen Boden auszubilden.

      Wichtige Voraussetzung für diese Variante ist, wie gesagt, dass das bisherige Tief im Dax bei 6200 Punkten nach unten gebrochen wird.

      Das Ende der Bullenträume
      Sollte dieses Szenario eintreffen, können Sie eine schnelle Wiederaufnahme des alten Aufwärtstrends seit 2003 vergessen. Ebenso ist ein nachhaltiges Überwinden der bisherigen Allzeithochs in nächster Zeit dann mehr als unwahrscheinlich. Wir müssten vielmehr damit rechnen, dass die Seitwärtsbewegung, die ich eigentlich erst für 2009 erwarte, bereits jetzt Realität wird.

      Doch noch ist der Dax nicht verloren
      Hoffen wir also, wenn die Kurse nun weiter fallen, dass sich der Dax spätestens am bisherigen Tief fängt. Dann gäbe es eine interessante charttechnische Möglichkeit. Kursverläufe lieben Symmetrien, hier ergäbe sich die Chance einer Art großen „W“-Formation als Bodenformation:



      (Hinweis für Charttechniker: Eigentlich handelt es sich dabei um eine inverse Schulter-Kopf-Kopf-Schulter-Formation.) Auch diese Variante muss man im Hinterkopf behalten.

      Fazit:
      Generell muss man festhalten, dass sich durch die heutige Entwicklungen das charttechnische Bild deutlich verschlechtert hat. Die Gefahren für den aktuellen Bodenbildungsversuch sind angestiegen. Noch gibt es mehrere charttechnische Möglichkeiten, welche die Situation der Indizes retten können. Aber auch die zurzeit sehr bearishe Stimmung und einige andere fundamentale Aspekte, auf die ich in den nächsten Tagen eingehen werde, lassen mich hoffen, dass sich die Indizes noch fangen werden. Trotzdem sollten Sie zurzeit sehr vorsichtig werden.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 23:23:05
      Beitrag Nr. 1.711 ()
      ...ich sehe auch eher eine inverse SKS...
      Chart und Fundamental laufen völlig gegeneinander. So etwas habe ich in der Historie noch nie gesehen. Berechnet man den Dax ohne die Finanztitel, sieht's anders aus. Ambition braucht nun irgendwann 100% besser 200% voll investiert... Wait and see...
      Wer es noch nicht mitbekommen hat: Sind seit heute nachmittag raus aus dem Markt. Eine Meinung habe ich derzeit nicht. Ich glaube: Alle nicht.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 23:28:45
      Beitrag Nr. 1.712 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.286.025 von BoBo2000 am 11.06.08 23:23:05Ob wir wirklich noch das GAp bei 6400 schliessen? Oder noch tiefer?

      Ging die letzten Stunden nach dem Abgabedruck doch eigentlich stundenlang nur seitwärts... Bodenfindung?
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 21:13:55
      Beitrag Nr. 1.713 ()
      Wohin nur mit dem ganzen Geld?
      von Jochen Steffens

      Weltweit sind Kursverluste an den Aktienmärkten zu erkennen. Es ist schon interessant, der Dax fällt und der Bund-Future fällt auch. Eigentlich untypisch. Normalerweise wird Sicherheit gesucht, wenn die Aktienmärkte einbrechen. So entsteht zumindest im kurzfristigen Bereich eine inverse Korrelation zwischen diesen beiden Märkten. Aber an den Rentenmärkten wird zurzeit Inflationsangst gespielt. Also stehen beide Indizes auf der Verkäuferseite – hier werden zurzeit offenbar massiv Mittel abgezogen.

      Warum steigt Gold nicht weiter an?
      Wenn die Rentenmärkte aber doch Inflationsangst spielen, warum steigen eigentlich der Goldpreis und die anderen Edelmetallpreise nicht massiv an? Gut, da der Dollar Stärke zeigt, kann man hier einen Zusammenhang hineindeuteln: Die Stärke des Dollars ist die Schwäche im Gold. Doch eigentlich müssten im Goldpreis die Inflationssorgen diesen Effekt überkompensieren. Das geschieht nicht. Also offenbar kommt es auch hier zu Mittelabflüssen.

      Der Dollar steigt, weil auf steigende Zinsen in den USA spekuliert wird. Da das Zinsgefälle zwischen den USA und dem Euroraum immer noch eindeutig zu Gunsten des Euros notiert, zudem auch die EZB von Zinserhöhungen geredet hat, kann dieses Argument nicht wirklich überzeugen. Vielleicht wird auch hier nur Geld aus ehemaligen Euro-Spekulationen abgezogen.

      Wo geht das Geld nur hin?
      Schaut man sich das alles an, hat man den Eindruck, Geld wird überall massiv aus den Märkten abgezogen. Wenn man einen übergreifenden Geldabfluss beobachtet, muss man immer vorsichtig werden.

      Ein Grund kann sein, dass die Banken ihr Tafelsilber „versilbern“, um an Liquidität zu kommen. Schließlich ist es für Banken immer noch nicht so leicht, an frisches Geld zu kommen. Doch das allein kann diesen Mittelabfluss nicht erklären.

      Für uns ist auch wesentlich wichtiger herauszufinden wo das Geld hinfließt? Eins ist sicher, auf den Konten wird es nicht lange bleiben. Schließlich verliert es dort bei den aktuellen Inflationsraten von Tag zu Tag an Kaufkraft, sprich Wert.

      Welche Märkte werden also bald vom weltweit vagabundierenden Geld heimgesucht? Welche Anlageklasse wird profitieren? Es ist unsere Aufgabe, das rechtzeitig herauszufinden. Dazu müssen wir die Entwicklungen in den nächsten Wochen genau beobachten, um den Zug nicht zu verpassen.

      Keine Alternative zum Aktienmarkt
      Das Problem ist nur, ich sehe im Moment keine Alternativen zum Aktienmarkt. Rohstoffe sind eigentlich durch, China auch, Anleihemärkte sind auch nicht der Hit, wenn man mit einer Inflation rechnet. Was bleibt also? Eigentlich nur der Aktienmarkt.

      Was viele Anleger offenbar vergessen haben, dass Aktien in Phasen hoher Inflation keine schlechte Anlage sind. Zumindest die Aktien, die über entsprechend „inflationsresistente“ Sachwerte verfügen, nicht allzu sehr von einer Rezession betroffen und am besten auch noch verschuldet sind.

      Noch überwiegen die belastenden Faktoren?
      Im Moment gibt es noch zu viele belastende Aspekte. Als erstes ist natürlich der Ölpreis zu nennen. Hierzu noch eine "witzige" Anmerkung im Zusammenhang mit meinem Text vom Dienstag: Die nicht kommerziellen Ölhändler können für den letzten Anstieg im Öl kaum verantwortlich gemacht werden. Die Netto - Long - Positionierung der Spekulanten im Öl ist zurzeit so niedrig wie seit Ende August 2007 nicht mehr. Das ist wohl der letztendliche Beweis dafür, dass die These, die Spekulanten seien an allem Schuld, so nicht stimmen kann. Wie gesagt, wichtig ist offenbar nur, dass wenigstens die Medien ihren Schuldigen gefunden haben.

      Zudem macht Lehman Brothers Probleme. Zunächst hörte man von Gerüchten, dass die Kapitalerhöhung nicht so gefragt sei, wie erhofft. Es geht hier immerhin um bis zu 6 Mrd. Dollar. Heute wurde bekannt, dass die CFO (Chief Financial Officer / Finanzvorstand) Erin Callan und der COO (Chief Operating Officer / Vorstand operatives Geschäft) Joseph Gregory ihre Ämter niedergelegt haben. Das alles schafft nicht gerade Vertrauen. Kein Wunder, die Sorge ist groß, dass nach Bear Stearns auch Lehman Brothers in Konkurs gehen könnte.

      Das hat gerade in den letzten Tagen die Bankenwerte noch einmal massiv unter Druck gebracht und die Finanzkrise wieder in den Fokus der Anleger gerückt.

      Und noch einmal zum Iran
      Es gibt noch eine andere Theorie: Ich hatte von der Sorge einiger Anleger geschrieben, dass Israel den Iran noch vor der US-Präsidentschaftswahl angreifen werde. Hinter vorgehaltener Hand wird diese Vermutung wie folgt begründet: Israel könne Sorge haben, dass ein Angriff unter einem US-Präsidenten Obama nicht mehr möglich sei, sofern dieser eine deeskalierende Außenpolitik betreiben werde. Es müsse demnach also noch unter Bush gehandelt werden. Hier sollen, so diese Gerüchte, vor der Wahl Tatsachen geschaffen werden. Israel habe zuvor abgewartet, ob nicht doch Hillary Clinton Präsidentschaftskandidatin werden würde.

      Das klingt nach Polit-Thriller
      So viel Logik diese Begründung auch scheinbar beinhaltet, sie könnte dennoch einem Polit-Thriller entsprungen sein. Solche Überlegungen hören sich zwar meistens sehr überzeugend an, sind aber oft weit entfernt jeder Realität. Ich glaube nicht, dass Israel in den US-Präsidentschaftswahlkampf mit so einer Aktion eingreifen wird. Zudem, so vermute ich, würden dann die Öllagerbestände in den USA eher ansteigen und nicht wie aktuell fallen (siehe Steffens-Daily gestern). Zumindest dann nicht, wenn dort irgend jemand mit einem baldigen Angriff Israels rechnen würde. Aber okay, diese Gedanken und Sorgen sind zumindest im Markt und können Kursbewegungen verursachen. Und gerade in der Geopolitik ist alles möglich - wer will schon von sich behaupten in die Köpfe der Mächtigen dieser Welt schauen zu können...

      Das Gewitter abwarten und dann schnell reagieren
      Wir müssen diese schlechten Nachrichten aussitzen, wahrscheinlich auch noch die nächste Fed-Sitzung und das Ergebnis von Lehman Brothers. Spätestens dann werden wir erkennen, was der Markt „wirklich“ spielt. Noch befinden wir uns in einem Bodenbildungsversuch. Ob dieser auch abgeschlossen wird, müsste sich demnach eigentlich in den nächsten beiden Wochen entscheiden.

      Behalten Sie die Frage im Hinterkopf, worauf sich das große Geld als Nächstes stürzt. Wenn Sie hier eine Richtung erkennen, springen Sie auf und schalten für eine Weile den Verstand und alles andere ab...

      Mehr dazu, wie immer, in den nächsten Tagen.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 13.06.08 19:14:51
      Beitrag Nr. 1.714 ()
      Traue nicht der Euphorie
      von Jochen Steffens

      Die meisten Trader kennen das aus ihrer Anfangszeit: Kaum war uns das Glück einmal hold und hat uns einen unverhofft großen Gewinn beschert, gelangte man schon komplett durcheuphorisiert zu der sicheren Überzeugung, dass man es als Trader „echt drauf hat“. Mit dieser leichten Selbstüberschätzung stürzte man sich unverhohlen auf den nächsten Trade und ging natürlich ein etwas zu hohes Risiko ein. Vielleicht war man auch einfach nur etwas unkonzentriert, während man die Gewinne der nächsten drei Jahre hochrechnete. Auf jeden Fall kommt, was kommen muss – den Trade zerfetzt es und das Tagwerk beschließt man als kleines Häufchen Elend.

      Erst mit der Zeit lernt man an der Börse der Euphorie genauso zu misstrauen, wie der Börse selbst.

      Das Beste was uns passieren konnte?
      Genauso scheint es unseren Jungs gestern gegen Kroatien gegangen zu sein. Offensichtlich hat der klare Sieg gegen Polen und die folgenden, fast schon euphorisch positiven Kritiken der Mannschaft nicht gut getan. Sicherlich, Kroation ist nicht Polen – aber trotzdem, irgendetwas stimmte mit der deutschen Mannschaft gestern Abend nicht. Und ich vermute, es war das gleiche Phänomen, das wir Trader so gut kennen.
      a
      An den Börsen lernt man nur über den Schmerz. So folgen auf solche Fehltrades meistens wieder eine Reihe guter Trades. Schließlich wird man in der folgenden Zeit höchst konzentriert und umsichtig agieren. Und so wird es hoffentlich auch beim Fußball sein. Zudem ist es natürlich für die deutsche Mannschaft besser, diesen Fehler in der Vorrunde gemacht zu haben. Jetzt kann sie ihn noch ausbügeln, später wäre das nicht mehr möglich. Vielleicht war also das verlorene Spiel gestern das Beste, was den Deutschen passieren konnte.

      Der Nasdaq100 und seine Gaps
      Der Nasdaq100 hat gestern an einer sehr wichtigen Unterstützung sein vorläufiges Tief gefunde. Anschließend zeigte sich eine deutliche Aufwärtsdynamik, welche sich heute fortsetzt.


      http://www.stockstreet.de/newsletter/steffens-daily/080613.g…

      Diesen Chart habe ich Ihnen hier bereits vor einer Woche vorgestellt. Das Problem im Nasdaq100 sind nach wie vor diese großen Kurslücken (Gaps), die noch offen sind (grüne Rechtecke). Gerade im Nasdaq100 haben diese Gaps eine ungewöhnlich hohe Anziehungskraft. Weit über 90 % der Gaps im Nasdaq100 werden geschlossen. Die eigentliche Frage ist nur: „Wann“.

      Diese eine rote Linie, an der die Kurse gestern abgeprallt sind, ist im Moment die entscheidende Signallinie im Nasdaq100. Fällt diese, müssen wir zunächst damit rechnen, dass das große Gap geschlossen wird. Allerdings würde ich dann auch davon ausgehen, dass auch noch das Gap bei 1800 Punkten anvisiert wird.

      Sollten jetzt die Kurse weiter ansteigen und dann im Anschluss sogar die 2060 Punkte Marke überwinden, wird es wieder wesentlich bullisher.

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      US-Wirtschaftsdaten
      von Jochen Steffens

      Die Verbraucherpreise sind im Mai um 0,6 % gestiegen. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,5 % gerechnet, nach +0,2 % im Monat zuvor. Auf das Jahr gerechnet kletterten die Verbraucherpreise um 4,2 %. Erwartet wurde hingegen nur eine Jahresteuerung in Höhe von 3,9 %. Deutliche inflationäre Hinweise, die auf die Preisentwicklung im Energie- und Nahrungsmittelsektor zurückzuführen sind. Aber auch ohne diese beiden Faktoren stieg die Kernrate in den USA um 0,2 % (zuvor 0,1). Das lag in den Erwartungen. Auf Jahressicht ist ein Anstieg von +2,3 % zu verzeichnen.


      Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für die USA notiert im Juni bei 56,7. Erwartet wurde er im Bereich 57,5 bis 59,5. Im Vormonat hatte der Index noch bei 59,8 notiert. Trotz Steuercheck, die Stimmung in den USA sinkt, das wird sich mittelfristig auf den Konsum auswirken.
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 22:03:47
      Beitrag Nr. 1.715 ()
      Das ist die falsche Frage!
      von Jochen Steffens

      Die meisten Spekulanten, Analysten und institutionellen Anleger fragen sich, wie das alles nur gut gehen soll: Inflation, hoher Ölpreis, belastende Rohstoffpreise, Kreditmarktkrise, Immobilienkrise, etc.

      Doch das ist die falsche Frage. Die eigentliche Frage muss lauten: Warum in Gottes Namen brechen die Börsen nicht bei all diesen „Horror-Themen“ dramatisch ein? Welche Idioten kaufen da all diese Panik, die Sorgen der Anleger, die schlechten Nachrichten? Wer hält die Hand auf, wenn der Kleinanleger verunsichert seine Depots leer räumt und sein Geld zu traurigen Margen festverzinslich anlegt. Und last but not least: Warum fallen die Rentenmärkte, wo doch angesichts solcher Probleme Sicherheit gesucht werden sollte?

      Kaufen hier die hausseverwöhnten und ahnungslosen Dauerbullen, die in den letzten vier bis fünf Jahren gelernt haben, dass es immer weiter geht? Oder kaufen die starken Hände den schwachen die Aktien ab, wie man das immer wieder in Extremsituationen beobachten kann. Im ersteren Fall wird es ein schmerzhaftes Ende geben. Im zweiten Fall wird es eine starke Rallye geben.

      Dabei muss man aufpassen, mit „starken Händen“ sind nicht unbedingt die Finanzexperten gemeint, wie folgende Analyse beweist:
      ZEW-Index auf 15 Jahres-Tief!
      Der ZEW-Index ist im Juni um 11,0 Punkte gefallen und liegt nun bei minus 52,4 Punkten, nach minus 41,4 Punkten zuvor. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage hat sich im Juni hingegen nur geringfügig verschlechtert. Der entsprechende Indikator sank um 1,0 Punkte auf 37,6 Punkte. Als Begründung werden steigende Lebensmittel- und Energiepreise genannt.

      Der ZEW-Index ist ein Umfrageindex unter 300-400 Analysten und institutionellen Anleger bezüglich ihrer Erwartung der konjunkturellen Entwicklung. Damit ist er eine Art Sentimentindikator (Stimmungsindikator). Die Stimmung ist demnach denkbar schlecht. Aber, wir wissen, dass das in den meisten Fällen ein bullishes Zeichen ist.

      Das lässt sich auch relativ einfach belegen. Dazu muss man sich lediglich den folgenden Chart: „ZEW versus Dax“ anschauen.


      Quelle: www.market-maker.de

      Deutlich erkennt man, dass Tiefs im ZEW-Index gerne mit Tiefs oder Zwischentiefs im Dax zusammenfallen. Das bedeutet, immer wenn die Analysten und institutionellen Anleger in Panik um die zukünfitge Entwicklung der Konjunktur gerieten, fand die Börse ihr vorläufiges Tief.

      Eigentlich ist das ein schönes Beispiel dafür, wie gut ein Stimmungsindikator funktioniert, selbst, oder vielleicht auch gerade wenn er von Finanzanalysten und institutionellen Anlegern stammt. Es ist also tatsächlich nicht nur der Kleinanleger oft genug der Dumme. (Ich gehe davon aus, dass die meisten Analysten nicht investieren wollen, wenn Sie eine schlechte Konjunktur erwarten. Wobei das eigentlich vernünftig wäre).
      Wer sind aber dann die starken Hände?
      Wie ich schon geschrieben habe: In den USA herrscht Anlagenotstand. Bei der hohen Inflation verlieren festverzinsliche Anlagen real an Kaufkraft, oder die reale Rendite ist zumindest verschwindend niedrig. Wer also in den USA etwas aus seinem Geld machen will, muss es anlegen. Das gilt natürlich für die großen Fonds, viele Unternehmen, andere Reiche und Banken.

      Viele dieser starken Hände agieren, in dem sie bei steigenden Kursen ab einem bestimmten Level in die weiter steigenden Kurse verkaufen, (das sieht man besonders gut im S&P500, der bereits Anfang 2007 anfing in eine Seitwärtsbewegung überzugehen) nur um dann bei fallenden Kursen, nach und nach wieder einzusteigen. Durch den Einbruch im Januar sind die Kurse offenbar (gerade im Nasdaq100) auf einem Niveau, an dem es sich wieder lohnt, die langfristigen Positionen langsam wieder leicht zu vergrößern.

      Und ich vermute, dass dies eine der wesentlichen Ursachen dafür ist, dass die Kurse trotz all dieser negativen Nachrichten nicht, oder noch nicht weiter einbrechen.
      Alles noch in Ordnung?
      Dazu der Nasdaq100 Chart:


      Quelle: www.tradesignal.com

      Im Gegensatz zum S&P500, der bereits seit April 2007 in eine große Seitwärtsbewegung überging, befinden wir uns im Nasdaq100 noch in einem klaren und sauberen Aufwärtstrend. Dieser ist auch, trotz des kleinen Ausbruchs nach unten, noch als intakt zu bezeichnen. Denn dieser Ausbruch kompensierte eigentlich nur den kleinen Ausbruch nach oben, der zuvor stattgefunden hatte. Somit ist eine Art „Ausbruchs-Patt“ entstanden, das Verhältnis ist ausgeglichen. Warum sollte man sich, zumindest aus charttechnischer Sicht, also Sorgen machen?
      Anzeichen für eine Seitwärtsbewegung
      Man kann jedoch immer wieder folgendes beobachten: Wenn es in einem Aufwärtstrend zu einem falschen Ausbruch nach oben mit anschließendem falschen Ausbruch nach unten gekommen ist, folgt sehr häufig eine Seitwärtsbewegung. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass diese Ausbrüche eine Dynamik anzeigen, die meistens mit hohem Volumen, also mit hoher Aktivität zu tun hat. Nach einer Aktivitätsphase folgt an den Börsen, wie auch im Leben generell gerne eine Phase der Passivität. Das würde im Chart bedeuten, es folgt eine Seitwärtsbewegung. Und wen wundert es, deren Ansätze können wir nun auch schon erkennen (grünes Rechteck).
      Impulsive Phase erwartet
      Wir wissen natürlich nicht, wie lange diese Seitwärtsbewegung dauern wird. Aber wir wissen, dass ein Ausbruch aus einer derartig großen Seitwärtsbewegung meistens höchst dynamisch, sprich impulsiv, verläuft. Wir wissen auch noch nicht, in welche Richtung dieser Ausbruch erfolgt. Aber gewiss ist, dass ein solcher Ausbruch höchst lukrativ sein kann.

      Dazu sollten Sie jedoch eines unbedingt tun! Hören Sie nicht auf das Geschrei der Massen, auch nicht auf das der Finanzanalysten. Ignorieren Sie zudem auch Ihre eigenen Überzeugungen (bullish / bearish). Achten Sie lediglich darauf, was passiert und kaufen Sie, wenn Sie einen eindeutigen Ausbruch erkennen!

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 22:07:32
      Beitrag Nr. 1.716 ()
      Bis heute nachmittag sah es so gut aus...
      Aber: Der Dow schliesst auf Tagestief !!:keks:

      Gehts nun weiter abwärts...oder hilft fallendes Öl...oder was auch immer?
      Scheint so, als ob es nun weiter runter läuft...

      :confused::confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 23:22:04
      Beitrag Nr. 1.717 ()
      ...abwarten... auf einen gut möglichen -finalen- selloff ???
      Wer weiss das ??? E.ON, BASF, SGL Carbon und Rhön Klinikum anschauen !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 23:31:08
      Beitrag Nr. 1.718 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.320.605 von BoBo2000 am 17.06.08 23:22:04Aber es sah so gut aus...und dann dieses Tagesende im Dow. NERVT!
      Hätte wenn und aber...

      Morgen ist bekanntlich auch noch ein Tag...

      Hat uns gerade Italien wieder gezeigt...
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 11:13:11
      Beitrag Nr. 1.719 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.320.605 von BoBo2000 am 17.06.08 23:22:04Wer weiss das??


      GENAU !!:cry::cry:

      Alle sind sich sicher, daß da was Großes kommt... bloß in welche Richtung?:keks:
      Am Freitag ist zudem der gr. Verfall!

      Tja, worauf setzen? Rot, oder schwarz???:confused::confused:

      Oder besser warten und auf den fahrenden Zug aufspringen??:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 23:13:39
      Beitrag Nr. 1.720 ()
      Das Ende der Ölmacht?
      von Jochen Steffens

      Öl ist das Blut der industriellen Welt. Ohne Öl würde die Wirtschaft still stehen. Öl ist die Droge der Moderne. Öl ist Macht.

      Wie jede Droge führt auch die Abhängigkeit vom Öl zur Kriminalisierung. In diesem Fall zur Kriminalisierung der Geopolitik. Wahrscheinlich werden erst unsere Enkel in den Geschichtsbüchern erfahren, bei welchen politischen Entscheidungen der letzten 60-100 Jahre, Öl seine unseligen Finger im Spiel hatte und wo es zu noch unseligeren Entscheidungen führte. Meiner bescheidenen Meinung nach, hat Öl die komplette Geopolitik negativ beeinflusst..

      Ins weltweite Massenbewusstsein ist die Tragik um das Öl wahrscheinlich erst mit den Kriegen im Irak gedrungen. Doch das ist eigentlich nur die traurige Spitze eines großen unrühmlichen Eisbergs.

      Jetzt lesen wir, dass sich die Ölmultis Sorgen um den hohen Ölpreis machen. Warum, mag man denke, sie verdienen sich doch dumm und duselig und wenn bald das Öl ausgeht, haben sie so noch gute Gewinne gemacht. Der Grund sind die Erfahrungen aus den Ölkrisen in den 70ern. Damals sank im Anschluss der weltweite Verbrauch. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Welt zurzeit sowieso immer mehr über die Endlichkeit ihrer Ressourcen bewusst wird, wird wahrscheinlich zurecht befürchtet, dass die Bemühungen um ein Ende der Abhängigkeit vom Öl immer drastischer betrieben werden.
      Ein paar Schlagzeilen dazu:
      Neuseeland will bis 2015 mindestens 90 Prozent seiner Energien aus erneuerbaren Ressourcen beziehen.

      Schweden will bis 2020 unabhängig vom Öl und anderen fossilen Rohstoffen werden.

      Im Emirat Dubai soll ein außergewöhnlicher Energie- und Umweltpark entstehen. Hier stehen Wassereinsparung, Energie- und Ressourcenverbrauch im Vordergrund, neben erneuerbaren Energien und einer nachhaltigeren Abfallwirtschaft. Neben Privat- und Gewerbeimmobilien, Hotels, Messe- und Tagungsgebäuden, sowie Freizeiteinrichtungen entstehen verschiedene Bildungseinrichtungen und Forschungsinstitute mit einem Schwerpunkt auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien.

      Wenn man in Dubai schon an solchen Technologien arbeitet, sollte man in Europa sehr schnell reagieren. Und das passiert auch: So ist heute zu lesen, dass die CDU plant, sich der Klima- und Umweltpolitik programmatisch zu verpflichten. Es geht um eine Politik der Nachhaltigkeit. Auch das passt ins Bild.

      In den USA, in denen öffentliche Verkehrsmittel alles andere als beliebt sind, die Menschen lieber Staus und teure Parkplätze in der Innenstadt (New York) in Kauf nehmen, um mit ihren Geländewagen zur Arbeit fahren zu können, ist seit einiger Zeit eine interessante Entwicklung zu beobachten: Die Verkehrsbetriebe in den USA verzeichnen ungewöhnliche Steigerungsraten. Straßenbahnen freuen sich über 10 % Zuwächse, mit Zügen fahren bis zu 6% mehr Menschen – wenn der Ölpreis noch weiter steigt, werden diese Raten deutlich zunehmen - das ergaben Umfragen. Auf der anderen Seite steigt in dem Land der breitesten Straßen die Nachfrage nach spritsparenden Kleinwagen.

      Mittlerweile will VW auch wieder das 1 Liter Auto bauen.
      etc...
      Ein Selbstläufer
      Das Problem ist, wenn solche Entwicklungen erst einmal angeschoben werden, können diese zu einem Selbstläufer werden. Nach den Ölkrisen war „Energiesparen“ in aller Munde und selbst als der Ölpreis wieder sank, verschwand diese Erfahrung nicht, sondern setzte sich immer weiter fort. Ich erinnere mich noch gut daran, wie bei uns eine andere Heizungsanlage eingebaut wurde, und ich mit meinem Vater alle Rohre und später das Dach isoliert habe. etc.
      Alternativen sind gefragt
      Heute geht es nicht mehr nur ums Sparen, sondern gefragt sind handfeste Alternativen. Die Gefahr aus Sicht der Ölproduzenten ist, dass immer mehr Geld in die Entwicklung solcher Alternativen fließen wird, je teurer der Ölpreis wird. Hier könnten sich nun ebenfalls Selbstläufer entwickeln. Denn selbst wenn der Ölpreis nun wieder sinken sollte, werden die Menschen die Erfahrung plötzlich steigender Ölpreise gemacht haben.
      Und niemand weiß, ob und wann es vielleicht zu entscheidenden Entwicklungen, Erfindungen oder ähnlichem kommen wird.

      Tatsächlich muss es also das Bestreben der Ölförderstaaten sein, den Ölpreis zu senken, zumindest im Hinblick auf eine langfristige Entwicklung.

      Denn was wäre, wenn der Ölverbrauch dramatisch zurückgehen würde. Was wäre, wenn nicht nur Schweden und Neuseeland einen Ölausstieg planen, sondern auch Deutschland und vielleicht ganz Europa?

      Die Macht des Öls wäre gebrochen. Der Ölpreis würde ins Bodenlose rauschen. Einige Länder würden in die Bedeutungslosigkeit abrutschen.
      Zu weit gedacht?
      Sicher, ich beschreibe hier im Moment noch eine Utopie. Wenn auch die Nachfrage aus den Industrieländern zurückgehen sollte, so bleiben immer noch China und Indien als Ölverbraucher.

      Bei mir klingeln als Antizykliker nur immer die Alarmglocken, wenn irgendein Thema an den Börsen derart beherrschend wird. In solchen Momenten lehne ich mich zurück und überlege, wodurch das Ende eines Trends eingeleitet werden kann. Dann wage ich Thesen zu denken, die man sonst nirgendwo hört. Und genauso sollten Sie den heutigen Text interpretieren.


      Es gibt bereits Technologien, die zumindest theoretisch in der Lage wären, die Energieprobleme dieser Erde zu lösen. Andere werden in den nächsten 20-50 Jahren entwickelt werden. Alle Welt redet zurzeit von Ölpeak, damit ist der Förderhöhepunkt gemeint. Normalerweise der Förderhöhepunkt, der mit der Endlichkeit der Ölreserven zu tun hat. Vielleicht erleben wir aber auch in den nächsten 5 oder 15 Jahren einen Förderhöhepunkt, weil der Ölverbrauch dramatisch einbricht.
      Ob also eine Investition in Öl langfristig interessant ist, darf zumindest in Frage gestellt werden. Es wird davon abhängen, ob Alternativen entwickelt werden, die realen Einfluss auf die Energiewirtschaft haben können.
      Neue Technologie als Motor?
      Wie mein Kollege Torsten Ewert bereits am Montag hier schrieb: Es kann gut sein, dass eine neue Technologie Auslöser eines neuen Booms werden kann. Vielleicht ist es wirklich eine Technologie die uns von der Droge Öl befreit. Es wäre wünschenswert.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 20.06.08 17:23:36
      Beitrag Nr. 1.721 ()
      Großer Verfallstag... was für ein Sch...Tag!

      Nun, BoBo, was meinste?
      :confused::confused::confused::confused::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.06.08 22:03:22
      Beitrag Nr. 1.722 ()
      Die Lage spitzt sich zu
      von Jochen Steffens

      Am Freitag hatte ich die Dax-Chartanalyse vorgestellt, heute geht es um den Nasdaq100.

      "Chart"

      Immer noch sind im Nasdaq100 seit März viele große Gaps (Kurslücken, hier als grüne Rechtecke) offen. Bekanntermaßen pflegen die Amis über 90% aller Gaps irgendwann zu schließen. Nicht nur aus diesem Grund neigen die Kurse dazu, wenn sie einmal in die Nähe eines Gaps geraten, von diesem nahezu magisch angezogen zu werden.
      Eingezäunte Bären wagen den Ausbruch

      Noch gibt es allerdings eine wichtige Linie (hier rot eingezeichnet), welche die Kurse von diesem Gap fernhält. Man kann sich das tatsächlich wie einen Zaun vorstellen, der die große Herde williger Bären davon abhält, auszubrechen. Den ersten Anlauf an diesen Zaun haben die Bären verloren. Doch wie jeder Zaun, der unter großer Belastung steht, wird auch dieser mit jedem weiteren Versuch etwas schwächer. Kommt es hier zu einem nachhaltigen Bruch, werden wir mindestens das Schließen des obersten Gaps sehen (bis 1850 Punkte).
      Normale Konsolidierung in einem Aufwärtstrend?

      Das wäre dann auch ziemlich genau eine 50 % Konsolidierung, vom Hoch aus gesehen. Bis runter an diese Marke ist der aktuelle Kursrutsch demnach noch als normale bullishe Konsolidierung in einem Aufwärtstrend einzustufen.

      Alles unter 1850 Punkte sollte uns jedoch aufhorchen lassen, denn das wäre ein erstes Warnsignal dafür, dass die Kraft der Bullen nicht ausreicht, einen soliden Aufwärtstrend auszubilden.

      Doch nicht nur hier spitzt sich die Lage zu:
      Israel verschärft Druck gegen den Iran

      Israel werde eine Minute vor der Vollendung des mutmaßlichen iranischen Atomwaffenprogramms, dieses mit militärischen Mitteln stoppen; das seien keine leeren Drohungen, sagte der frühere Luftwaffengeneral Isaac Ben Israel, ein Mitglied der regierenden Kadima-Partei. Isaac Ben Israel geht davon aus, dass dafür noch mindestens ein Jahr Zeit bleibe. Der richtige Zeitpunkt sei dabei eine kritische Frage, man müsse einige Monate vor der Vollendung zuschlagen.
      Angriff in den nächsten neun Monaten?

      Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch, wir können damit rechnen, dass in den nächsten neun Monaten ein Angriff auf den Iran stattfinden wird, sofern nicht andere diplomatische Lösungen gefunden werden oder sich diese Aussagen lediglich als leere Drohungen herausstellen.

      Die Frage ist natürlich, welche Folgen so ein Angriff hätte. Wird er ähnlich verpuffen, wie der Angriff im vergangenen September auf eine vermeintliche Atomanlage in Syrien? Auch nicht unwahrscheinlich ist, dass die iranische Regierung mit entsprechenden Gegenmaßnahmen reagiert. In diesem Fall könnte die ganze Region in einen unaufhaltsamen kriegstreibenden Strudel mit ungewissem Ausgang geraten. Und eben solche Unsicherheiten mag die Börse überhaupt nicht.
      Viel Zeit bleibt nicht mehr

      Mir ist noch nicht klar, inwieweit sich dieses Angriffsszenario wirklich auf den Ölpreis und die Börsenkurse auswirken wird. Offiziell liest man nur wenig über einen Zusammenhang, aber das heißt natürlich nichts. Man muss auf jeden Fall festhalten, dass in diesem Atomstreit nicht mehr viel Zeit für eine Entscheidung bleiben wird. Hoffen wir, dass eine diplomatische Lösung gefunden wird.

      Ich bin gespannt ob, und wenn ja wann dieses Thema von den Medien im Zusammenhang mit fallenden Börsen gespielt wird.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens


      Märkte am Montag: Warum die Mega-Rohstoff-Hausse ausfällt
      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      „Rohstoff-Bullen“ beschwören seit einigen Jahren eine Mega-Hausse bei Rohstoffen, die noch weitere 10 oder mehr Jahre anhalten soll. Ich finde, eine Verzehnfachung z.B. beim Ölpreis seit 1999 ist schon eine ganz ordentliche Rallye, das muss nicht noch 10 Jahre so weiter gehen ...
      „Theoretisch“ gibt es keine Mega-Hausse ...

      Zunächst ein kleiner Exkurs in die Volkswirtschaftslehre. Danach wird der Verbraucher bei steigenden Preisen weniger von einem Produkt kaufen bzw. auf alternative Produkte ausweichen. Wird also z.B. argentinisches Rindfleisch zu teuer (wegen steigender Transportkosten), wird davon weniger gekauft. Eventuell steigt dafür der Verbrauch von deutschem Rindfleisch oder die Verbraucher weichen auf Hühnerfleisch aus.

      Das funktioniert natürlich nur, wenn man so ohne Weiteres Alternativen hat. Bei Öl und anderen Rohstoffen ist das zunächst nicht der Fall. Wir können kurzfristig nur den Verbrauch einschränken, also etwa weniger Auto fahren oder kaum noch heizen.

      Langfristig aber besteht durchaus die Möglichkeit, die Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Der ökonomische Druck in Form steigender Preise wirkt unfehlbar in Richtung einer „alternativen“ Energie. Damit wird einer Mega-Hausse faktisch die Grundlage entzogen.
      ... aber bis es so weit ist ...

      Steigende Rohstoffpreise werden die Wirtschaft und die Verbraucher zwingen, den Verbrauch nachhaltig einzuschränken und ernsthaft an Ersatzlösungen zu arbeiten. Damit keine Zweifel aufkommen: das kann eine bittere Zeit werden – keine Frage. Was sich so leicht dahin schreibt, kann einschneidende Veränderungen mit sich bringen:

      Unternehmen, welche die steigenden Kosten nicht mehr auffangen oder weitergeben können und Pleite gehen. Verbraucher, die aufgrund steigender Energiekosten und Arbeitsplatzverlust ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können und im Kalten und Dunklen sitzen – falls sie überhaupt noch ein Dach über dem Kopf haben.
      Düstere Szenarien oder lichte Zukunft

      Es geht also darum, ob die Menschheit den technologischen Wettlauf gegen das Versiegen der Ölquellen gewinnt. Im düstersten Szenario gehen wir schnurstracks auf den Untergang zu, im besten Fall ist unsere Energieversorgung auf „immer“ gesichert.

      Egal was passiert, in jedem Fall wird der Ölpreis nicht unbegrenzt steigen. Versinkt alles im Chaos, wird es kaum noch Unternehmen/Produzenten geben, die Öl brauchen. Schließlich haben diese ja auch kaum noch Abnehmer für ihre Produkte.

      Decken wir dagegen unseren Energiehunger zukünftig z.B. nur aus Sonnenenergie, wird Öl in der Wirtschaft auch nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. In beiden Fällen wird der Preis mangels Nachfrage also einbrechen.
      Der Weg des größten Schmerzes

      Faktisch gilt das für alle Rohstoffe in gleicher Weise. In jedem Fall wird irgendwann ein Punkt erreicht, an dem Ersatzlösungen gesucht und gefunden werden. Leider ist weder der Zeitpunkt noch das maximale Preislevel im Voraus bestimmbar. Der Ölpreis kann also tatsächlich noch kurzfristig 150 oder 200 Dollar erreichen – schließlich stehen wir am Beginn der Reisezeit ...

      Einziger Anhaltspunkt ist die Auswirkung solcher Preissteigerungen auf die Wirtschaft (die Verbraucher haben hier leider nur eine eingeschränkte Macht – oder können Sie sich Demonstrationen gegen zu hohe Benzinpreise vorstellen, die irgendeine Wirkung auf den Ölpreis haben ?).

      Erst wenn die Wirtschaft deutlich Anzeichen eines „Stotterns“ zeigt, gehen wir auf eine (erste) kräftige Konsolidierung zu. Das ist der Weg des größten Schmerzes, der Weg durch das Tal der Tränen, der wirkliche Änderungen bewirkt (Beweis: Die tolle Leistung der deutschen Elf gegen Portugal nach den miesen Spielen gegen Kroatien und Österreich). Es fragt sich also, ob wir eventuell schon so weit sind.
      Immer mehr Ungereimtheiten in der Datenlage

      Seit Monaten weisen die verschiedenen volkswirtschaftlichen Indikatoren in die Irre. Die USA sollten in eine Rezession schlittern, sind dem aber irgendwie entkommen. Inzwischen zeigen die Zahlen für Europa, dass einzig Deutschland noch die Fahne des Aufschwungs hoch hält.

      Auch China hat offensichtlich Probleme. Trotzdem sind aber die Rohstoffexporteure von Russland über Brasilien bis Australien immer noch guten Mutes und erhöhen ihren Ausstoß unverdrossen.

      Es ergibt sich also kein klares Bild. Inzwischen zweifeln sogar gestandene Volkswirte die aktuelle Gültigkeit einzelner Indikatoren an. Die Deka bescheinigt z.B. den ZEW-Konjunkturerwartungen, dass sie „sich schon seit geraumer Zeit von der tatsächlichen konjunkturellen Entwicklung entkoppelt [haben].“ (Quelle: http://www.dekabank.de/globaldownload/de/economics/vowi_aktu… . Auch den Angaben zur Aktivität von Spekulanten im Ölmarkt attestieren die Experten inzwischen nur „eine äußerst eingeschränkte Aussagekraft“ (Quelle: http://www.dekabank.de/globaldownload/de/economics/vowi_aktu…
      Kommt das „dicke Ende“ noch?

      Diese widersprüchliche Datenlage war für mich lange ein Zeichen für eine Wirtschaft, die stärker ist als gedacht. Eine Zeitlang spielten auch die steigenden Kurse z.B. im Nasdaq100 dieser Sichtweise in die Hände. Auch das z.B. Warren Buffett, ein Antizykliker par excellance, seit einigen Monaten sehr intensiv und offensiv auf Firmensuche in Europa ist, sprach für einen Boden.

      Die erstaunliche Schwäche der Märkte in den letzten Wochen zusammen mit einem immer weiter steigenden Ölpreis legt aber nun einen anderen Schluss nahe. Nämlich dass wir uns nun einem Punkt nähern, an dem die Wirtschaft den hohen Ölpreis nicht mehr ohne Weiteres „schluckt“. Sondern richtig ins Stottern gerät und damit auch die Märkte in neue Tiefen zieht.

      Auch wenn es vielleicht gar nicht so schlimm ist: wir nähern uns den schwachen Börsenmonaten. Wenn also nicht einmal das bevorstehende Quartalsende für Bewegung nach oben sorgt, müssen wir doch sehr nachdenklich werden.
      Wie weit fällt der Ölpreis, wenn die Aktienmärkte einbrechen?

      Sollte also ein neuer Abwärtsschub die Aktienmärkte zu neuen Tiefs führen, wird uns der Ölpreis zeigen, wie schlimm die Lage tatsächlich ist. Bleibt er „oben“ wird er auf mittlere Sicht zu einer wirklichen Belastung, die nicht einfach zu kompensieren sein wird. Dann müssen wir die Bullen-Theorien für 2009-2011 ernsthaft überdenken. Dann sind wir dem oben skizzierten Untergangsszenario näher als vermutet.

      Fällt er dagegen nachhaltig, dann ist es vielleicht tatsächlich eine größtenteils spekulationsbetriebene Blase und die bisherigen Investitionen in den Aufbau erneuerbarer Energien haben uns bereits auf den richtigen Weg gebracht.

      Es wird also börsentechnisch eine spannende Sommerzeit. Das Schlimmste was passieren kann, ist tatsächlich, dass diese nervige Seitwärtsbewegung noch weiter geht...

      Mit besten Grüßen


      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 00:58:10
      Beitrag Nr. 1.723 ()
      Danke Lippi,

      wie im vergangenen Sommer: Zunächst die Füsse still halten !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 10:30:58
      Beitrag Nr. 1.724 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.358.434 von BoBo2000 am 24.06.08 00:58:10Hauptsache Du bleibst noch am Ball...

      Wir haben einiges aufzuholen!
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 14:20:05
      Beitrag Nr. 1.725 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.360.024 von Lippi01 am 24.06.08 10:30:58...wohl nicht nur wir !!! Schade, hatte einen short mit K.O. bei 6.850 auf den Dax, den ich in der vergangenen Woche bei 6.860 in den Totalverlust habe laufen lassen. Das Teilchen stünde jetzt 500% höher. Hätte, wenn und aber zählt nicht !!! Doch noch einmal "könnte": Dies könnte heute der Abschluss eines tatsächliche tragbaren Bodens sein. Darunter gibt es -meine Meinung- in den kommenden 2 bis 3 Monaten ein Schlachtfest !!! Dax-Stände mit einer 5.... Liebe Leute, ich fühle die zweite Variante, doch zum shorten haben wir kein Geld mehr. Die Instis hauen vor der Abgeltungssteuer alle raus, dass ist unglaublich. Nehmen die politischen Spannungen nun auch noch weiter zu, zieht Euch warm an.
      Ich werde geduldig auf die Tage warten und dann wohl -auch wenn's mir wiederstrebt- zumindest z.T. in K.O. auf große und ausgesuchte Einzelwerte gehen.

      So long, wait and see

      BoBo

      P.S.: Silber und Palladium anschauen. Der richtige Schub steht meiner Meinung nach immer noch bevor.
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 15:10:00
      Beitrag Nr. 1.726 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.362.267 von BoBo2000 am 24.06.08 14:20:05Silber siehst Du wohin laufen?
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 17:32:13
      Beitrag Nr. 1.727 ()
      Oder:

      War das heute bei 6444 DAS LOW und beginnt nun die Aufwärtsbewegung???:rolleyes::rolleyes:

      Sind jetzt schon 100 Pkte höher...
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 17:42:25
      Beitrag Nr. 1.728 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.364.606 von Lippi01 am 24.06.08 17:32:13Lippi--das weiss KEINER,nicht die Charttechniker,nicht Bobo,niemand....--aber genau DESHALB ist das ständige Denken JETZT beginne eine fulminante klare AUF - oder AB - Wärtswelle tödlich fürs Depot---es sind Schwankungen ,die man mit kleinen Hebeln in EINER Richtung spielen kann-oder man hält sich raus und spielt nur gute Einzelstories (Elan z.B.)....nur meine Meinung...;)
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 17:53:25
      Beitrag Nr. 1.729 ()
      im Hype auf über USD 30,- wahrscheinlich sogar DEUTLICH mehr, ggf. USD 50,-. Den Sommer über bleibe ich jedoch draussen.
      Noch etwas: Meine Beobachtungen der Börsengeschichte deuten auf einen crashartigen Ausverkauf in den nächsten Monaten hin, doch hatte ich bei den tatsächlichen Trades im zurückliegenden Jahr ein weniger glückliches Händchen. Teilweise lagen nur einige Stunden zwischen hopp oder topp, dazu kommt aber auch, dass sich die grobe Richtung z.T. um Wochen/Monate verschoben hat. Nach wie vor bin ich mir unsicher, was hinter der Finanzkrise steckt und was die Instis daraus machen. Denkt bitte auch an die bevorstehende FED-Sitzung. Egal was kommt, sehr oft hat der Markt erst in den Wochen danach ordentlich reagiert und zwar oft gegenteilig zu den allgemeinen und meinen Erwartungen. Ich trade zwar ein Depot mit Totalverlustrisiko, doch unkontrolliert Geld verbrennen ist nicht angesagt. Dies sind keine Zeiten für Optionsscheine ! Die nächsten Schritte sollten sitzen, doch bin ich selber derzeit ziemlich orientierungslos. Es gibt genügend Gründe sowohl für die eine wie auch für die andere Seite. Also: wait and see ! Und: Was oder Wer soll derzeit der Auslöser für deutlich steigende Kurse sein. Solange wir uns im Dax um die 6.500 bewegen, sind -wenn der Auslöser kommt- 10.000 bis zum Jahrzehntende nach wie vor realistisch, doch ich bin mir auch sicher: Sollten die Jahrestiefs unterschritten werden, brechen zuvor alle Dämme, denn dann greifen lawinenartig Stopp-Loss und die Instis werden richtig mit drauf Prügeln. Wir kämpfen nicht gegen den Markt sondern gegen die asozialen Hedgefonds und die Globalisierungsmechanismen, die -wie man seit einem Jahr deutlich sieht- die Märkte immer weniger handelbar machen. Da gehört immer mehr Glück dazu oder der nicht begründbare richtige Riecher. Und das stört mich ungemein und unser Depot (und meine privaten) wie man sieht auch. Zumindest hier ist Ambition sehr lehrreich, ich will nicht sagen das absolutes umdenken angesagt ist, doch zumindest muss über den Denkansatz nachgedacht werden. Mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn bei den Millionen Zertifikaten der Emittent (Bankenkrise) tatsächlich in Schieflage gerät !!! Dies ist eine tickende Zeitbombe, doch wie war das: Mit wenig Risiko hast Du noch nie viel gewonnen.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 24.06.08 17:58:04
      Beitrag Nr. 1.730 ()
      Sehr schön zu sehen, wie der DAX bei 6.450 lehrbuchmäßig dreht !!!
      Auch der DowJones dreht folgerichtig auf seinem historischen Ausbruchlevel deutlich ab. Wie gesagt, es könnte der tragfähige Boden werden, die Frage bleibt, ob dies nicht zu einfach ist.
      Meistens kommt es anders, zweitens als man denkt.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 25.06.08 08:55:52
      Beitrag Nr. 1.731 ()
      Möchte mich auch mal wieder beteiligen.
      Wir leben in einer sehr schwierigen Nachrichtenzeit. Man weiss einfach nicht, welcher Nachricht man noch trauen kann. Es gibt Börsennachrichten, die bewußt Falschmeldungen streuen, (m. Meinung nach), Banken stelllen sich gegenseitig gute Analysen aus, werthaltige, substanzhaltige Firmen werden runtergeprügelt, um billige Übernahmen vorzubereiten; das Öl als Kernindikator ist ohne dass es zu zusätzlichem Bedarf oder Förderung seit 2005 gekommen ist, preislich explodiert. Scheinbar wird man auch in Zukunft zwischen physischem Öl und Papieröl unterscheiden müssen, so wie bei den Rohstoffen und insbeondere beim Gold.
      Auch das verstärkte Kriegsgeschrei um den Iran schürt weitere Verunsicherungen, was ist nur aus dieser Welt geworden in der der Mensch offen gegen den Menschen kämpft?
      Avatar
      schrieb am 25.06.08 09:16:49
      Beitrag Nr. 1.732 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.368.537 von banagher am 25.06.08 08:55:52Du hast Recht;SPASS macht das alles nicht....Gruss!Birgit
      Avatar
      schrieb am 25.06.08 10:45:07
      Beitrag Nr. 1.733 ()
      Die letzte Bastion der Bullen
      von Jochen Steffens

      So langsam wird es ernst. Der Nasdaq100 hat heute mit den ersten Kursen die gestern beschriebene (rote) Linie nach unten gebrochen. Damit ist jetzt der Weg nach unten frei, das Gap (Kurslücke) bei 1850 Punkten zu schließen.

      Dieser Abverkauf passt in etwa zu dem Szenario, das ich Ihnen für den Dax vorgestellt habe:

      Dax am Gap, möglicher Doppelboden?
      Der Dax hat sein Gap bei 6375-6440 Punkten erreicht und wird es wahrscheinlich auch noch schließen. Dann ist es auch nicht mehr weit bis zur 6200-Punkte-Marke, also dem letzten Tief nach dem starken Einbruch Anfang des Jahres.



      Hier kann sich, wie gesagt, ein Doppelboden ausbilden. Um diese Annahme zu bestätigen, müssten sich im kurzfristigen Bild eindeutige Umkehrsignale ausbilden (z.B. eine Kerze mit langem Docht nach unten o.Ä.)

      Der S&P500 mit einem Triple-Bottom?
      Der US-Index, mit dem der Dax eine hohe Korrelation besitzt, ist der S&P500. Und auch hier sieht man das gleiche Bild. Die Kurse bewegen sich auf das letzte Tief zu, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dieses auch (fast) erreicht wird. Im S&P500 ist allerdings das erste Tief im Januar etwas dynamischer gewesen, so dass wir hier einen möglichen Triple-Bottom (Bottom = Boden) ins Auge fassen sollten.



      Wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass das dritte Tief, also die aktuelle Abwärtsbewegung, unter deutlich niedrigerem Umsatz generiert wird. Das dürfte aber der Fall sein (der Umsatz ist in dem Chart oben leider nicht eingezeichnet).

      Eine sehr gefährliche Formation
      Aber jetzt wird es interessant: Normalerweise ist das dreimalige Testen einer Unterstützung höchst gefährlich und in den meisten Fällen ein Hinweis auf weiter fallende Kurse. Damit man wirklich auf einen Tripel-Bottom traden kann, muss sich also vom Tief aus eine dynamische Aufwärtsbewegung entwickeln, die von leicht steigendem Umsatz begleitet ist.

      Dieses Tief kann übrigens auch durchaus schon höher gebildet werden, muss also nicht genau das letzte Tief erreichen! (siehe rote Prognoselinien).

      Tatsächlich ist diese Bodenformation allerdings erst bestätigt, wenn der Kurs über die Hochs der Zwischenrallyes geht (also über 1440 Punkte). Gut, wenn es jetzt wieder bis dahin ansteigt, braucht man kein Chartexperte zu sein, um zu wissen, dass das Bild wieder deutlich bullisher geworden ist.

      Bis dahin ist diese Formation höchst unzuverlässig, und man sollte eigentlich nur sehr vorsichtig auf der Long-Seite investieren. Ohne den Dax und den Nasdaq100 würde ich sogar eher davon ausgehen, dass diese Marke beim dreimaligen Testen nach unten gebrochen wird!

      Aber eine höchst zuverlässige Formation
      Wird die Formation jedoch bestätigt, hat sie eine erstaunlich hohe Zuverlässigkeit. Es ist eine der stärksten Bodenformationen. Diese leiten sehr oft einen großen und nachhaltigen Trendwechsel ein. (Für den charttechnisch Interessierten: Ein schöner großer Tripel-Bottom bildete sich zum Beispiel im Tief 2002-2003 im S&P500 aus)

      Wenn der Boden nicht hält...
      Wenn die Kurse jedoch im S&P500 und im Dax nachhaltig unter die letzten Tiefs fallen, dann ist etwas faul im Staate Dänemark. Wir sollten dann langsam anfangen, uns intensiver mit den bearishen Szenarien zu beschäftigen. So gesehen sind diese Tiefs zurzeit die letzten großen Bastionen der Bullen...

      Hohe Fehlerquote
      Zum Schluss will ich Ihnen aber noch einmal ins Bewusstsein rufen, dass wir im Moment, was die kurzfristigen charttechnischen Interpretationen anbetrifft, mit hohen Fehlerquoten rechnen müssen. Der große Verfallstag und die Zinssitzung der Fed morgen verzerren einfach die Kurse.

      Da die Marktteilnehmer damit rechnen, dass sich die Fed morgen zur Inflation äußert und vielleicht sogar Zinserhöhungen ankündigt, ist es nur logisch, dass die Kurse im Vorfeld schwach sind. Im direkten Umfeld der Zinssitzung kommt es dann gerne zu kaum vorhersehbaren Kursentwicklungen, da hier verschiedene Anlger auf verschiedenste Szenarien setzen und man nie weiß, wer die meisten Mittel investiert.

      Sell the rumors, buy the facts (Verkauf die Gerüchte, kaufe die Fakten)
      Hier kann es dann sein, dass sich die Börse wie eigentlich immer bei erwartet schlechten Nachrichten verhält: Im Vorfeld fallen die Kurse, sobald die schlechte Nachricht raus ist und die ersten Schockreaktionen vom Markt aufgefangen wurden, bewegen sich die Kurse in die andere Richtung.

      Also, lassen Sie sich noch nicht zu sehr verrückt machen. Noch gibt es einige interessante und wichtige Marken, an denen sich die Märkte fangen können. Sie sollten jedoch weiterhin höchst vorsichtig agieren. Erst wenn sich neue belastbare Zwischenhochs ausbilden, kann man aus langfristiger Sicht neue große Long-Positionen eingehen.

      Selbst wenn die Fed Zinserhöhungen ankündigen wird, ändert das noch nichts daran, dass die Zinsen nach wie vor extrem niedrig sind. Und ich glaube nicht, dass es noch vor der Wahl zu Zinserhöhungen kommen wird. Der Effekt der niedrigen Zinsen ist meines Erachtens noch nicht vollkommen vom Markt eingepreist. Dagegen stehen jedoch der heute auch wieder stark steigende Ölpreis und eventuelle Kriegssorgen. Das macht die Börsensuppe zurzeit etwas versalzen.


      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens




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      Avatar
      schrieb am 26.06.08 11:33:02
      Beitrag Nr. 1.734 ()
      Hallo...@ all:

      Ich hab demnächst leider wesentlich weniger Zeit...

      Ich werde wohl Italien übernehmen!


      LIPPI


      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:;)

      Hab ich nun schon mehrfach gelesen...und glaube nun fest an diesen Anruf...und den Batzen Geld, den ich aushandeln werde!!!!
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 22:01:39
      Beitrag Nr. 1.735 ()
      Fußball, Fed und Börse
      von Jochen Steffens

      Ich entdecke immer wieder Gemeinsamkeiten zwischen Fußball und Börse. Von den Börsen wissen wir, dass jede Regelmäßigkeit, die von der Masse entdeckt und breit diskutiert wird, kurz davor steht, sich aufzulösen. Etwas Ähnliches haben wir jetzt bei der EM erlebt:

      Die Türkei hat regelmäßig zum Schluss hin die Spiele noch für sich entscheiden können, selbst wenn sie deutlich zurück lag. Überall war somit vor dem gestrigen Halbfinale zu lesen, dass man, egal wie weit Deutschland auch in Führung sei, mit der Türkei bis zur letzten Minute rechnen müsse! Sprich, diese „Regelmäßigkeit“ des Spielverlaufs in den letzten Spielen der türkischen Mannschaft war Teil der „Massenmeinung“ geworden.

      Witzigerweise hatte ich aus Sicht des Börsianers schon vor dem Spiel gedacht, dass sich somit dieses Mal wohl alles anders entwickeln werde. Diese Überlegung hatte jedoch nichts mit meinen “vortrefflichen Fußballkenntnissen“ zu tun (über die ich nicht einmal verfüge), sondern entstand aus den Erfahrungen mit der Börse: Wenn irgendetwas zur Massenmeinung geworden ist, funktioniert es nicht mehr.
      Das Ende der Regelmäßigkeit
      Trotzdem wuchs nach dem 2 : 1 für Deutschland auch bei mir die Anspannung. Und tatsächlich, auch dieses Mal schien sich zunächst diese Regelmäßigkeit für die Türkei zu bewahrheiten. Kurz vor Schluss fiel das 2:2. Aber dann kippte diese "Regel", denn dieses Mal war es die deutsche Mannschaft, die das Spiel noch in der letzten Minute der regulären Spielzeit für sich entschieden hat. Auch hier scheinen also Regelmäßigkeiten, die bereits breit diskutiert werden, an Wert zu verlieren.
      Zu leicht ist nicht gut
      Und noch eine andere Parallelität ist mir aufgefallen: Die deutsche Mannschaft scheint in dieser EM gegen vermeintlich starke Mannschaften deutlich besser zu spielen, als gegen vermeintlich schwache. Und so kam sie auch bei dem Spiel gegen die Türkei, ähnlich wie bei dem Spiel gegen Kroatien nicht ins Spiel. Es gab grauenvolle Fehlpässe und man kann nicht sagen, dass es ein schönes Spiel war.

      Beim Traden kennen wir einen ähnlichen Effekt. Wenn wir einen wirklich wichtigen Trade vorbereiten, gehen wir von Anfang an hoch konzentriert und mit Achtung und Aufmerksamkeit an diesen heran. In diesen Fällen geschehen dann auch die wenigsten Fehler. Oft sind es aber die „einfachen / simplen“ Trades, denen man gar nicht so recht die notwendige Beachtung schenken will, die sich dann wieder Erwarten zu unangenehmen Verlusten ausweiten.

      Irgendwie sind wir Menschen doch alle ähnlich...
      Doch nun zu dem wichtigen Statement der Fed
      Zunächst die Übersetzung:

      Die neuesten Informationen belegen, dass die allgemeine Wirtschaftsaktivität weiterhin aufwärts gerichtet ist, was sich teilweise in der Verfestigung des privaten Konsums widerspiegelt. Allerdings schwächt sich der Arbeitsmarkt weiter ab und an den Finanzmärkten herrscht immer noch eine beträchtliche Anspannung. Schärfere Kreditkonditionen, die anhaltende Krise am Häusermarkt, die steigenden Energiepreise dürften in den kommenden Quartalen das Wirtschaftwachstum belasten.

      Das Komitee erwartet, dass sich die Inflation Ende diesen Jahres und im kommenden Jahr abschwächen werde. Allerdings bleibt angesichts des fortgesetzten Anstiegs der Energiepreise und der Preise einiger anderer Rohstoffe und einigen erhöhten Inflationsindikatoren die Ungewissheit hinsichtlich der Inflationsaussichten hoch.


      Die substanzielle Lockerung der Geldpolitik, im Zusammenhang mit den fortgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Marktliquidität, sollte das Wachstum in nächster Zeit unterstützen. Obwohl weiterhin Abwärtsrisiken für das Wachstum bestehen, haben sich diese etwas vermindert. Gleichzeitig haben sich die Aufwärtsrisiken für die Inflation und die Entwicklung der Inflationserwartungen vergrößert. Das Komitee wird weiterhin die Entwicklung der Wirtschaft und der Finanzen beobachten und falls erforderlich eingreifen, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Preisstabilität zu gewährleisten.
      Keine klare Äußerung in Richtung Zinserhöhung
      Festhalten kann man, dass wirklich klare Aussagen in Richtung Zinserhöhungen ausgeblieben sind. Das merkte man auch deutlich an der Reaktion des Dollars, der nach dieser Veröffentlichung deutlich nachgab. Mit dem Satz: „Die substanzielle Lockerung der Geldpolitik im Zusammenhang mit den fortgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Marktliquidität sollte das Wachstum in nächster Zeit unterstützen.“ weist die Fed aber darauf hin, dass es eher keine weiteren Zinssenkungen mehr geben wird.

      Interessant ist, dass die Fed weiterhin von einem Nachlassen der Inflation ausgeht, das spricht wohl dafür, dass sie mit nicht mehr weiter steigenden Rohstoffpreisen rechnet, obwohl die Fed einräumt, dass das Inflationsrisiko nach wie vor hoch sei.

      Der Satz, den einige Analysten in Richtung möglicher Zinserhöhungen deuten, lautet: „Gleichzeitig haben sich die Aufwärtsrisiken für die Inflation und die Entwicklung der Inflationserwartungen vergrößert.“ Wie gesagt, wirklich deutlich ist das nicht, aber dem Markt reichte dieser Satz im Zusammenhang mit der Benennung der hohen Risiken durch die Rohstoffpreise aus, um sich Sorgen zu machen.

      Ich vermute gerade auch nach diesem Statement weiterhin, dass die Fed die Zinsen nicht vor der US-Präsidentschaftswahl anheben wird. Dann wird es darauf ankommen, wie sich die Rohstoffpreise entwickelt haben.

      Wie ich gerade sehe, hat der Nasdaq100 nun endlich sein erstes großes Gap erreicht. Auslöser war unter anderem ein wieder steigender Ölpreis. Mehr dazu morgen an gleicher Stelle.


      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 22:06:06
      Beitrag Nr. 1.736 ()
      Was für ein Tag!

      Eigentlich müßte Heute Freitag sein,oder?
      Bei den Börsenentwicklungen!
      Wo wird es uns noch hinführen?
      Das Öl ist heute wieder durch 140 durch, auf den Weg nach...?

      Börse macht zur Zeit, für positiv eingestellte, überhaupt keinen Spaß!
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 23:34:56
      Beitrag Nr. 1.737 ()
      Heidewitzka !!! Congratulation allen, die short sind !!! Und: Das war's immer noch nicht !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 27.06.08 10:58:53
      Beitrag Nr. 1.738 ()
      S&P 500: Unterstützungszone naht
      von Andreas Wolf
      Liebe DaxDaily Leser,

      die US-Notenbank hätte gestern entscheiden können was sie wollte, auf jeden Fall war eine Seite des Marktes damit nicht zufrieden zu stellen. Während die einen die Verschärfung der Inflationbekämpfung und höhere Zinsen forden, wollen die anderen noch mehr Wirtschaftsstimulation und wünschen deshalb eine Fortsetzung der Zinssenkungspolitik. Den Anlegern an der Wall Street ist dies Jacke wie Hose. In beiden Fällen sehen sie hohe Gefahren für die US-Unternehmen und deren Gewinnsituation. Mit der verstärkten Bekämpfung der Inflation wird dem Markt Geld entzogen und die Konsumlaune der Verbraucher wird wegen steigender Kreditzinsen gebremst . Wird hingegen der Zins weiter gesenkt,nimmt die Geldentwertung deutlich zu.

      Wenig Begeisterung ist deshalb aktuell auch am Aktienmarkt zu verspüren. Die zusätzlichen,kurzfristigen aufgelegten Konjunkturprogramme der Regierung Bush bringen kaunm Besserung. Es fehlt an einer systematischen Wirtschaftspolitik. Der Rückfall des S&P 500 nahe der Tiefpunkte vom März nimmt daher zu erwartende Gewinnrevidierungen aus dem zweiten Quartal 2008 vorweg. Werden die negativen Erwartungen erfüllt, besteht damit kaum noch Abwärtspotential. Schneiden die meisten Unternehmen hingegen besser ab, wird die die derzeitige Übertreibung korrigiert.

      Aus technischer Sicht ist der marktbreite S&P 500-Index dicht an starke Unterstützungspunkte heran gerückt. Sie liegen bei 1.274 und 1.247 Punkte, zu beachten ist auch das Verlaufstief vom März bei 1.256 Punkten. Zudem befindet sich der Trendfolge-Indikator MACD auf einem Niveau, dass bereits im Juli und Oktober 2007 sowie im März 2008 zu einem Trendwechsel geführt hat. Das kurzfristige Abwärtspotential ist also stark begrenzt. Eine umfassende Erholung der Kurse im Juli wird demnach wahrscheinlicher.


      Avatar
      schrieb am 27.06.08 11:14:23
      Beitrag Nr. 1.739 ()
      Für die kommenden Monate bleibe ich positiv gestimmt. Es mehren sich m. M. nach die Signale zu einer Aufwärtskorrektur. Der große Crash - Auslösungsfaktor Automobilindustrie (chrysler) wird nicht kommen, man wird ihn genauso verhindern, wie die beginnende Subprime-Krise. An einem realen Crash kann eigentlich keiner interessiert sein, denn die langfristigen Auswirkungen und Verwerfungen würden einem "wirtschaftlichen Erdbeben" entsprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass davon irgendeiner glaubt, langfristig davon zu profitieren.

      Trotzdem warte ich noch auf entsprechende Bestätigungssignale, wichtig wäre weltwirtschaflich

      - ein Absenken des Ölpreises
      - ein Beenden des Kriegsgeschreis (Iran)
      - und endlich mal ein politisches und wirtschaftliches Konzept der USA

      Grüße an alle Positiven.
      Avatar
      schrieb am 27.06.08 14:16:19
      Beitrag Nr. 1.740 ()
      Hallo Lippi, Hallo banagher,

      wirklich spannende Zeiten, Zeiten in denen man richtig viel verdienen kann, aber auch alles verlieren kann. Welche Strategie fahren wir ? Bitte dazu immer 'mal wieder den Blick vom Geschehen abwenden und versuchen den Kopf einzuschalten. Geht es tatsächlich so schlecht ? Was sich derzeit abspielt, angefangen vom Crash im Januar halte ich persönlich für absolut irreal. Ich erwarte ebenfalls eine heftige Gegenbewegung, allerdings habe ich so meine Zweifel, ob die (massiven) Unterstützungszonen tatsächlich halten. Wenn die Lawine einmal rollt, dann rollt sie, Herdentrieb halt.
      Es ist sehr verlockend insbesondere bei dem ein oder anderen Wert zu shorten, doch eher neige ich dazu, bei dem ein oder anderen Wert gestaffelt einzusteigen. Und zwar im Zuge der Abgeltungssteuer (wobei mir die 25% entgegenkommen ;-)) eher mit zunächst recht konservativen Knock Outs.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 27.06.08 14:38:17
      Beitrag Nr. 1.741 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.389.760 von BoBo2000 am 27.06.08 14:16:19Hallo BoBo, banagher...

      Schön, hier nicht mehr ganz so alleine zu sein.:)

      Ich bin zwar immer grundpositiv eingestellt, aber was da gerade in den letzten Tagen so abgelaufen ist...hat mir den Spaß an der Börse deutlich versalzen.
      Die paar Kröten, die ich beiseite geschafft habe muss ich aber noch anlegen...
      Ich bin nicht in der glücklichen Lage, daß ich mich über 25% + Soli (!!) Abgeltungssteuer freuen kann!

      Im Moment, bin ich doch verunsichert und weiß nicht so Recht, was zu tun ist. Wie eigentlich alle...
      Wo siehst Du, BoBo, denn interessante Möglichkeiten? Gerne per BM.
      Avatar
      schrieb am 27.06.08 15:38:09
      Beitrag Nr. 1.742 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.389.760 von BoBo2000 am 27.06.08 14:16:19Bobo, ich gebe Dir Recht, was die Irrealität der Ereignisse, des Marktes angehen. Allerdings bin ich sehr kritisch gegenüber den "Mainstream" News.
      Ich möchte ein paar Beispiele geben:

      - Der Markt hat die Nachrichten nicht aufgenommen..
      - Der Markt hat nicht reagiert....
      - Der Markt hat überreagiert...
      - Die Anleger haben nicht honoriert....

      usw. Wer bitte ist der Markt?? Ist der Markt, eine sich um 16:30 verabredende Anlegerschar, die den Dax runterprügelt, und zwar verabredungsgemäß alle auf einmal? (Wie vor Tagen beobachtet)

      Und dafür gibt es auch andere Beispiele.

      Ist es nicht vielmehr so, dass wenige grosse Banken oder Hedgefonds massives Kapital einsetzen und gezielt die Börsen rauf und runter traden? Bestes Beispiel ist doch der Ölpreis! Entgegen der allgemeinen Auffassung gibt es Statistiken, die belegen, dass seit 2005 weder die Nachfrage nach Öl noch die Förderung wesentlich zugenommen haben und in den Jahren 2001 bis 2005 nur eine Ölmengenzunahme um 7,8% bestand. Was bitte rechtfertigt den Preis?

      Das Märchen, dass China und Indien alles aufkaufen?


      Jedenfalls können diese Hedgefonds nicht an einem Crash interessiert sein, damit würde ihnen die Möglichkeit zu weiteren Gewinnen vorerst genommen.

      Vorerst gilt es weiterhin kühlen Kopf zu bewahren, meine größte Sorge wäre ein momentaner Krieg gegen den Iran.


      Danke nochmals für Deine Einschätzungen, vor allem Deine Langfristperspektiven, die ich sehr schätze - ich ertappe mich auch immer wieder bei einer relativen Ungeduld.

      Gruss
      Avatar
      schrieb am 29.06.08 08:35:31
      Beitrag Nr. 1.743 ()
      Öl: Eigentor der Fed

      Die von der Fed ausgelöste Öl-Rallye setzte sich heute fort. Die amerikanische Notenbank wies am Mittwoch zwar auf die Inflationsgefahren hin, hatte aber nicht den Mut, deswegen die Zinsen anzuheben, wegen der Konjunkturschwäche und der notorischen Krise der Banken. Auch eine baldige Zinsanhebung wurde nicht zwingend in Aussicht gestellt. Das zwang den Dollar in die Knie und löste die gewohnte Gegenreaktion des Ölpreises aus.
      „Es gibt zu viele Finanzinvestoren, die auf einen weiteren Ölpreisanstieg wetten,'' erklärt Rick Mueller, Direktor bei der Energy Security Analysis Inc. ``Die Ölpreis-Gewinne haben nichts mit dem pyhsischen Markt zu tun“, so der Experte.
      Die Konsequenz: Der Crude-Kontrakt für August kletterte heute 57 Cents auf 140,21 Dollar, zeitweise wurden laut Marketwatch 142,99 Dollar erreicht, sowohl ein neuer Intraday- als auch Schluss-Rekord.

      (© BörseGo AG 2008 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 20:54:49
      Beitrag Nr. 1.744 ()
      Denkfehler der Fed?
      von Jochen Steffens

      Es war schon traurig, die deutsche Mannschaft im Endspiel verlieren zu sehen. Es hätte alles so schön sein können. Aber nach dem Gesetz der Regel: 3. Platz WM, 2. Platz EM, müsste es bei der WM in Südafrika ja wohl den 1. Platz geben. Und solche „sinnlosen“ Regeln sind wir als Börsianer schließlich gewöhnt...

      Trotzdem, ein 2. Platz bei einer EM zeigt zumindest, dass man mit uns im internationalen Fußball „wieder“ rechnen kann...
      Zum Markt
      Am Wochenende habe ich mir Gedanken gemacht, ob die Fed nicht einem Denkfehler unterliegt. Es wäre nicht der erste Fehler, seitdem Ben Bernanke als Notenbankchef vereidigt ist. Einige von Ihnen werden sich vielleicht erinnern: Die Fed hat von 2004-2006 bei jeder Fed-Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte auf schlussendlich 5,25 % (ab 2006 unter Ben Bernanke) angehoben. In dieser Zeit hatte ich immer wieder angemahnt, die Fed möge doch erst einmal abwarten, wie sich die bisherigen Zinserhöhungen auf die US-Wirtschaft auswirken. Doch diese Zeit wurde der US-Wirtschaft nicht gegönnt.
      Ein Auslöser der Kreditmarktkrise
      Meines Erachtens waren diese brachial stoischen Zinserhöhungen ein ganz entscheidender Impuls, der die Immobilien- und Kreditmarktkrise zumindest erheblich begünstigt hat. Jetzt aus der Retrospektive erkennt man diesen Zusammenhang deutlich.

      Aber auch aktuell macht die Fed meiner Meinung nach einen gewichtigen Fehler. Sie wissen, ich hatte mir von dem Statement am Mittwoch klarere Aussagen in Richtung Zinserhöhungen erwartet. Diese sind aber ausgeblieben, es blieb bei eher vagen Andeutungen. Das führt dazu, dass der Dollar wieder schwächer notierte:



      Der Euro/Dollar Kursverlauf bildet eine kleine Flagge im Aufwärtstrend. Wenn diese nach oben aufgelöst wird, ist die Gefahr groß, dass der Euro auch noch bis zur oberen Kante des Aufwärtstrends läuft. Dabei ist der Dollar nicht das eigentliche Problem. Aber wenn der Dollar Schwäche zeigt, wird der in Dollar gelistete Ölpreis weiter steigen. Und hier liegt die eigentliche Gefahr für die Märkte.
      Ursachen des Ölpreisanstiegs
      Der Ölpreisansteig hat im Zusammenhang mit der Abschwächung des Dollars zwei Ursachen. Zunächst die bekannte: Wenn eine Währung an Wert verliert, die Ware Öl aber den Wert beibehält, dann muss der Ölpreis in dieser Währung ansteigen. Auf der anderen Seite werden bei der Gefahr eines schwächeren Dollars wieder vermehrt institutionelle Anleger in den USA sich über den Ölpreis gegen diese Dollarschwäche absichern.
      Hinzu kommen die Absicherungen der Unternehmen (wie zum Bsp. Fluggesellschaften) gegen einen weiter steigenden Ölpreis. Absicherungen sind aber eigentlich nichts anders als Ölkäufe. Absicherungen führen demnach dazu, dass der Ölpreis weiter steigt.

      Und eben diese Auswirkungen des schwachen Dollars auf den Ölpreis könnte von der Fed unterschätzt worden sein. Der steigende Ölpreis ist der Sargnagel der Wirtschaft und treibt die Inflation an. Gegen diese von außen importierte Inflation ist bisher noch kein bekanntes Kraut gewachsen.
      Die positiven Effekte einer verbalen Zinserhöhung
      Eine lediglich „verbale“ Zinserhöhung der Fed (sprich eine verklausulierte Ankündigung) hätte hier positive Impulse bewirken können. Eine solche hätte den Dollar gestützt und damit den Ölpreis unter Druck bringen können. Absicherungen gegen einen schwachen Dollar über den Ölpreis wären zumindest gefährlicher geworden und die Unternehmen hätten sich nicht mehr so massiv gegen den steigenden Ölpreis absichern müssen. Gleichzeitig wissen die Anleger, dass steigende Zinsen schlecht für die Wirtschaft sind. Eine schwächere US-Wirtschaft verbraucht weniger Öl. All diese Faktoren zusammen hätten vielleicht die Aufwärtsspirale des Ölpreises durchbrechen können.

      Sie sehen, eine verbale Intervention hätte eine Vielzahl von positiven Einflüssen gehabt. Ob die Fed jedoch tatsächlich einen Fehler gemacht hat wird schlussendlich, wie schon in den Jahren 2005-2006, die Zukunft zeigen. Heute wissen wir, dass es ein Fehler war, die Zinsen in den USA derart kontinuierlich anzuheben. Bereits in wenigen Monaten werden wir wissen, ob die aktuelle Politik der Fed ebenfalls ein Fehler gewesen ist.


      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens

      P.S. Mein Kollege Torsten Ewert wird Ihnen heute in seinen „Märkten am Montag“ noch einmal aus anderer Sicht aufzeigen, wie entscheidend die zuletzt hier im Steffens-Daily mehrfach genannten Marken sind. Aus charttechnischer Sicht entscheidet sich demnach tatsächlich in den nächsten Wochen die Frage: Bleibt uns der Bullenmarkt erhalten oder kommt es bereits jetzt schon zu der für Inflationsphasen typischen Seitwärtsbewegung wie in den 70ern.

      Doch zunächst zu den US-Wirtschaftsdaten


      US-Wirtschaftsdaten
      von Jochen Steffens

      Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Juni bei 49,6. Erwartet wurde er im Bereich 48,5 bis 49,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 49,1 gestanden. Die bezahlten Preise sind zudem von zuvor 87,5 Punkten auf nunmehr 85,5 Punkten gefallen.



      Der Index steigt und nähert sich wieder der 50 Punkte Marke: Werte über 50 Punkte weisen auf ein Wachstum in der Region hin. Der Preisindex fällt gleichzeitig, das dürfte mit der Seitwärtsbewegung des Ölpreis in den letzten Wochen zu tun haben.
      Ich vermute aber sowieso, dass die USA ohne den steigenden Ölpreis ein massives deflationäres Problem hätten. Zu diesem Thema wollte ich in den nächsten Tagen sowieso einen Text verfassen.
      Haben wir die Jahrestiefs bereits gesehen?

      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      heute geht das Halbjahr zu Ende. Fonds bereiten ihre Zwischenbilanzen vor, die Urlaubszeit steht vor der Tür. Zeit also für ein vorläufiges Fazit des Börsenverlaufes 2008 und einen kurzen Ausblick.
      S&P an einem wichtigen Scheidepunkt
      Die Indizes sind nach der Zwischenerholung von März bis Mai wieder an den Tiefs von Januar angekommen. Nach unten ist also nicht mehr viel „Luft“, zumal der Abstieg auch deutlich schneller ging als der Anstieg.

      Am Wochenende habe ich daher mal versucht, die langfristigen Perspektiven vor allem im S&P 500 auszuloten. Um es vorwegzunehmen: Wir stehen an einem wichtigen langfristigen Scheidepunkt ...
      Die aktuellen Perspektiven

      Im aktuellen Chart sehen Sie, dass sich der S&P 500 bereits in einem mittelfristigen Abwärtstrend befindet (rot). Der relativ zügige Abverkauf seit Anfang Juni hat keinen Halt gefunden; im Gegenteil eine letzte „Bastion“ bei 1.300 Punkten (blau) vor den Januar-/März-Tiefs wurde am Donnerstag regelrecht überrannt.

      Damit sollte ein Test der alten Tiefststände aus dem ersten Quartal nur eine Frage der Zeit sein, es sei denn, der Index kehrt sofort mit einer langen weißen Umkehrkerze über die 1.300-Marke zurück und markiert damit einen (bullishen) Fehlausbruch nach unten.
      Ein langfristiger Trend droht zu brechen ...
      Setzt sich aber tatsächlich diese Abwärtsbewegung fort, dann droht ein langjähriger Aufwärtstrend zu brechen:

      Bereits seit 1973 (!) befindet sich der S&P in einem Aufwärtstrend, den er nur während der Rezession Anfang der 80er Jahre kurz verlassen hat. Das letzte Mal berührte er diesen Trend 2002/203 nach dem großen Crash.

      In der Zwischenzeit konnte er wieder Abstand gewinnen und sich parallel nach oben entwickeln – bis zum Erreichen des Allzeithochs aus 2000. Nun steht er erneut an dieser wichtigen Linie.
      Die historische Parallele
      Eine ähnliche Linie wurde schon einmal zum Schicksal für den S&P 500, allerdings müssen wir dazu noch weiter zurückgehen ...


      Der Nachkriegsboom, der bis Ende der 60er Jahre, dem Anfang des Endes des Vietnamkrieges anhielt, mündete nach dem Bruch dieses Trends in eine fast 15jährige Seitwärtsbewegung. Auch jetzt haben die USA einige scheinbar aussichtlose militärische „Baustellen“ (Afghanistan, Irak), wir gehen wieder in Riesenschritten auf eine spürbare Inflation (wie in den 70er Jahren) zu, den Ölpreisschock haben wir ja schon...
      Droht den Märkten also ein ähnliches Schicksal?
      Leider können wir das nicht völlig ausschließen. Neben diesen offensichtlichen Parallelen gibt es nämlich auch eine im wortwörtlichen charttechnischen Sinne ...


      Diese beiden Linien sind Zwillingsschwestern und verlaufen exakt parallel! Die erste wurde zudem dadurch „geadelt“, dass sich an ihr das Hoch im Jahre 2000 bildete!

      Ich habe Ihnen zudem noch eine mögliche Seitwärtsbewegung eingezeichnet, wie sie sich aktuell vielleicht entwickeln könnte.
      Das kurzfristige Abwärtspotenzial
      Diese beiden Seitwärtsbewegungen weisen jeweils eine „Mittellinie“ (rot) auf, die eine gewisse Relevanz haben. Diejenige für die aktuell mögliche große Trading-Zone (oben) liegt bei ca. 1.200 Punkten. Das stellt für mich das kurzfristige Korrekturpotenzial dar. Das sind weitere 6-7 % vom aktuellen Niveau aus.

      Natürlich stellt sich jetzt die Frage, warum es dazu kommen sollte.
      Warum wir die Jahrestiefs wahrscheinlich noch nicht gesehen haben
      Abgesehen von verschiedenen charttechnischen Projektionen nach unten ist es momentan so, dass an Märkten fast keinerlei Panik herrscht. Die Kurse fallen – und zwar, wie Sie im ersten Chart sehen konnten, auch mit einer ordentlichen Dynamik – aber praktisch nirgendwo sieht man eine Verkaufspanik.

      Übliche Erklärungsversuche machen hauptsächlich den Ölpreis oder die Rohstoffpreise allgemein verantwortlich. An den Märkten selbst herrscht „Business as usal“. Bemerkenswerterweise war das auch beim Day-Trading in der letzten Woche so. Obwohl der S&P-Future täglich neue Tiefs markierte, schlugen die einschlägigen Indikatoren nie in die Extremzonen aus.
      Noch keine Panikattacken an den Märkten
      Dazu mal ein Chart auf Tagesbasis. Dieser zeigt neben dem S&P 500 (oben) den VIX, einen Volatilitätsindex aller an der NYSE gehandelten Aktien. Typisch für diese Vola-Indizes ist ein Fallen bei steigenden Kursen und ein Anstieg bei Kurseinbrüchen.


      Perfekt funktioniert das von Juli 2006 bis Februar 2007 und ab Oktober 2007. Dazwischen lag eine Zeit, in der diese Korrelation wegen der Befürchtungen zur Finanzkrise nicht so recht passte. Seit März läuft alles wieder „normal“ – allerdings mit einer winzigen Abweichung ...
      Wohin fallen die Kurse, wenn die Furcht an den Börsen Einzug hält?
      Das Volatilitätsniveau liegt immer noch deutlich unter den Höchstständen, die im Januar oder März zu verzeichnen waren, obwohl wir inzwischen die gleichen Kursregionen erreicht haben. Das stimmt sehr, sehr nachdenklich.

      Ich habe Ihnen im Chart mit dem violetten Kästchen mal den Kursbereich eingezeichnet, den die Kurse nach unten schossen, als die Panik zum letzten Mal regierte, und ihn vom aktuellen niveau aus nach unten angetragen. Wir wären dann deutlich unter meinem oben genannten Niveau von 1.200 Punkten – und dieser Rücksetzer war der kleinste seit Oktober ...
      Auch noch das Umfeld ist ungünstig ...
      Natürlich kann es auch zu einem Drehen an den Tiefs kommen. Aber wehe, wenn nicht! Bricht ein Tripel-Boden, dann wird die Fortsetzungsbewegung meist besonders heftig.

      Leider ist das aktuelle Börsenumfeld auch nicht besonders günstig, denn wir bewegen uns auf die Sommermonate zu. Diese sind chronisch schwach. Zudem steigt in der Urlaubssaison auch gerne der Ölpreis nochmals kräftig. Auch die Hurrikansaison geht langsam los.

      Auch einige bedeutende geopolitische Probleme sind weiterhin in der Schwebe. Vielleicht nutzt nun irgendein profilierungsüchtiger Mitspieler der einen oder anderen Couleur aber gerade diese Saure-Gurken-Zeit, um vermeintliche Fakten zu schaffen und damit das fragile Konstrukt zu erschüttern.

      Sollten Sie also noch mit langfristigen Positionen engagiert sein, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für eine enge Absicherung gekommen. Werden Ihre Stopps ausgelöst, haben Sie wahrscheinlich schon sehr bald Gelegenheit, diese Papiere deutlich günstiger einzukaufen.

      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Urlaubszeit.


      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 01.07.08 22:19:16
      Beitrag Nr. 1.745 ()
      Denkfehler der Fed?
      von Jochen Steffens

      Es war schon traurig, die deutsche Mannschaft im Endspiel verlieren zu sehen. Es hätte alles so schön sein können. Aber nach dem Gesetz der Regel: 3. Platz WM, 2. Platz EM, müsste es bei der WM in Südafrika ja wohl den 1. Platz geben. Und solche „sinnlosen“ Regeln sind wir als Börsianer schließlich gewöhnt...

      Trotzdem, ein 2. Platz bei einer EM zeigt zumindest, dass man mit uns im internationalen Fußball „wieder“ rechnen kann...
      Zum Markt
      Am Wochenende habe ich mir Gedanken gemacht, ob die Fed nicht einem Denkfehler unterliegt. Es wäre nicht der erste Fehler, seitdem Ben Bernanke als Notenbankchef vereidigt ist. Einige von Ihnen werden sich vielleicht erinnern: Die Fed hat von 2004-2006 bei jeder Fed-Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte auf schlussendlich 5,25 % (ab 2006 unter Ben Bernanke) angehoben. In dieser Zeit hatte ich immer wieder angemahnt, die Fed möge doch erst einmal abwarten, wie sich die bisherigen Zinserhöhungen auf die US-Wirtschaft auswirken. Doch diese Zeit wurde der US-Wirtschaft nicht gegönnt.
      Ein Auslöser der Kreditmarktkrise
      Meines Erachtens waren diese brachial stoischen Zinserhöhungen ein ganz entscheidender Impuls, der die Immobilien- und Kreditmarktkrise zumindest erheblich begünstigt hat. Jetzt aus der Retrospektive erkennt man diesen Zusammenhang deutlich.

      Aber auch aktuell macht die Fed meiner Meinung nach einen gewichtigen Fehler. Sie wissen, ich hatte mir von dem Statement am Mittwoch klarere Aussagen in Richtung Zinserhöhungen erwartet. Diese sind aber ausgeblieben, es blieb bei eher vagen Andeutungen. Das führt dazu, dass der Dollar wieder schwächer notierte:



      Der Euro/Dollar Kursverlauf bildet eine kleine Flagge im Aufwärtstrend. Wenn diese nach oben aufgelöst wird, ist die Gefahr groß, dass der Euro auch noch bis zur oberen Kante des Aufwärtstrends läuft. Dabei ist der Dollar nicht das eigentliche Problem. Aber wenn der Dollar Schwäche zeigt, wird der in Dollar gelistete Ölpreis weiter steigen. Und hier liegt die eigentliche Gefahr für die Märkte.
      Ursachen des Ölpreisanstiegs
      Der Ölpreisansteig hat im Zusammenhang mit der Abschwächung des Dollars zwei Ursachen. Zunächst die bekannte: Wenn eine Währung an Wert verliert, die Ware Öl aber den Wert beibehält, dann muss der Ölpreis in dieser Währung ansteigen. Auf der anderen Seite werden bei der Gefahr eines schwächeren Dollars wieder vermehrt institutionelle Anleger in den USA sich über den Ölpreis gegen diese Dollarschwäche absichern.
      Hinzu kommen die Absicherungen der Unternehmen (wie zum Bsp. Fluggesellschaften) gegen einen weiter steigenden Ölpreis. Absicherungen sind aber eigentlich nichts anders als Ölkäufe. Absicherungen führen demnach dazu, dass der Ölpreis weiter steigt.

      Und eben diese Auswirkungen des schwachen Dollars auf den Ölpreis könnte von der Fed unterschätzt worden sein. Der steigende Ölpreis ist der Sargnagel der Wirtschaft und treibt die Inflation an. Gegen diese von außen importierte Inflation ist bisher noch kein bekanntes Kraut gewachsen.
      Die positiven Effekte einer verbalen Zinserhöhung
      Eine lediglich „verbale“ Zinserhöhung der Fed (sprich eine verklausulierte Ankündigung) hätte hier positive Impulse bewirken können. Eine solche hätte den Dollar gestützt und damit den Ölpreis unter Druck bringen können. Absicherungen gegen einen schwachen Dollar über den Ölpreis wären zumindest gefährlicher geworden und die Unternehmen hätten sich nicht mehr so massiv gegen den steigenden Ölpreis absichern müssen. Gleichzeitig wissen die Anleger, dass steigende Zinsen schlecht für die Wirtschaft sind. Eine schwächere US-Wirtschaft verbraucht weniger Öl. All diese Faktoren zusammen hätten vielleicht die Aufwärtsspirale des Ölpreises durchbrechen können.

      Sie sehen, eine verbale Intervention hätte eine Vielzahl von positiven Einflüssen gehabt. Ob die Fed jedoch tatsächlich einen Fehler gemacht hat wird schlussendlich, wie schon in den Jahren 2005-2006, die Zukunft zeigen. Heute wissen wir, dass es ein Fehler war, die Zinsen in den USA derart kontinuierlich anzuheben. Bereits in wenigen Monaten werden wir wissen, ob die aktuelle Politik der Fed ebenfalls ein Fehler gewesen ist.


      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens

      P.S. Mein Kollege Torsten Ewert wird Ihnen heute in seinen „Märkten am Montag“ noch einmal aus anderer Sicht aufzeigen, wie entscheidend die zuletzt hier im Steffens-Daily mehrfach genannten Marken sind. Aus charttechnischer Sicht entscheidet sich demnach tatsächlich in den nächsten Wochen die Frage: Bleibt uns der Bullenmarkt erhalten oder kommt es bereits jetzt schon zu der für Inflationsphasen typischen Seitwärtsbewegung wie in den 70ern.

      Doch zunächst zu den US-Wirtschaftsdaten


      US-Wirtschaftsdaten
      von Jochen Steffens

      Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Juni bei 49,6. Erwartet wurde er im Bereich 48,5 bis 49,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 49,1 gestanden. Die bezahlten Preise sind zudem von zuvor 87,5 Punkten auf nunmehr 85,5 Punkten gefallen.



      Der Index steigt und nähert sich wieder der 50 Punkte Marke: Werte über 50 Punkte weisen auf ein Wachstum in der Region hin. Der Preisindex fällt gleichzeitig, das dürfte mit der Seitwärtsbewegung des Ölpreis in den letzten Wochen zu tun haben.
      Ich vermute aber sowieso, dass die USA ohne den steigenden Ölpreis ein massives deflationäres Problem hätten. Zu diesem Thema wollte ich in den nächsten Tagen sowieso einen Text verfassen.
      Haben wir die Jahrestiefs bereits gesehen?

      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      heute geht das Halbjahr zu Ende. Fonds bereiten ihre Zwischenbilanzen vor, die Urlaubszeit steht vor der Tür. Zeit also für ein vorläufiges Fazit des Börsenverlaufes 2008 und einen kurzen Ausblick.
      S&P an einem wichtigen Scheidepunkt
      Die Indizes sind nach der Zwischenerholung von März bis Mai wieder an den Tiefs von Januar angekommen. Nach unten ist also nicht mehr viel „Luft“, zumal der Abstieg auch deutlich schneller ging als der Anstieg.

      Am Wochenende habe ich daher mal versucht, die langfristigen Perspektiven vor allem im S&P 500 auszuloten. Um es vorwegzunehmen: Wir stehen an einem wichtigen langfristigen Scheidepunkt ...
      Die aktuellen Perspektiven

      Im aktuellen Chart sehen Sie, dass sich der S&P 500 bereits in einem mittelfristigen Abwärtstrend befindet (rot). Der relativ zügige Abverkauf seit Anfang Juni hat keinen Halt gefunden; im Gegenteil eine letzte „Bastion“ bei 1.300 Punkten (blau) vor den Januar-/März-Tiefs wurde am Donnerstag regelrecht überrannt.

      Damit sollte ein Test der alten Tiefststände aus dem ersten Quartal nur eine Frage der Zeit sein, es sei denn, der Index kehrt sofort mit einer langen weißen Umkehrkerze über die 1.300-Marke zurück und markiert damit einen (bullishen) Fehlausbruch nach unten.
      Ein langfristiger Trend droht zu brechen ...
      Setzt sich aber tatsächlich diese Abwärtsbewegung fort, dann droht ein langjähriger Aufwärtstrend zu brechen:

      Bereits seit 1973 (!) befindet sich der S&P in einem Aufwärtstrend, den er nur während der Rezession Anfang der 80er Jahre kurz verlassen hat. Das letzte Mal berührte er diesen Trend 2002/203 nach dem großen Crash.

      In der Zwischenzeit konnte er wieder Abstand gewinnen und sich parallel nach oben entwickeln – bis zum Erreichen des Allzeithochs aus 2000. Nun steht er erneut an dieser wichtigen Linie.
      Die historische Parallele
      Eine ähnliche Linie wurde schon einmal zum Schicksal für den S&P 500, allerdings müssen wir dazu noch weiter zurückgehen ...


      Der Nachkriegsboom, der bis Ende der 60er Jahre, dem Anfang des Endes des Vietnamkrieges anhielt, mündete nach dem Bruch dieses Trends in eine fast 15jährige Seitwärtsbewegung. Auch jetzt haben die USA einige scheinbar aussichtlose militärische „Baustellen“ (Afghanistan, Irak), wir gehen wieder in Riesenschritten auf eine spürbare Inflation (wie in den 70er Jahren) zu, den Ölpreisschock haben wir ja schon...
      Droht den Märkten also ein ähnliches Schicksal?
      Leider können wir das nicht völlig ausschließen. Neben diesen offensichtlichen Parallelen gibt es nämlich auch eine im wortwörtlichen charttechnischen Sinne ...


      Diese beiden Linien sind Zwillingsschwestern und verlaufen exakt parallel! Die erste wurde zudem dadurch „geadelt“, dass sich an ihr das Hoch im Jahre 2000 bildete!

      Ich habe Ihnen zudem noch eine mögliche Seitwärtsbewegung eingezeichnet, wie sie sich aktuell vielleicht entwickeln könnte.
      Das kurzfristige Abwärtspotenzial
      Diese beiden Seitwärtsbewegungen weisen jeweils eine „Mittellinie“ (rot) auf, die eine gewisse Relevanz haben. Diejenige für die aktuell mögliche große Trading-Zone (oben) liegt bei ca. 1.200 Punkten. Das stellt für mich das kurzfristige Korrekturpotenzial dar. Das sind weitere 6-7 % vom aktuellen Niveau aus.

      Natürlich stellt sich jetzt die Frage, warum es dazu kommen sollte.
      Warum wir die Jahrestiefs wahrscheinlich noch nicht gesehen haben
      Abgesehen von verschiedenen charttechnischen Projektionen nach unten ist es momentan so, dass an Märkten fast keinerlei Panik herrscht. Die Kurse fallen – und zwar, wie Sie im ersten Chart sehen konnten, auch mit einer ordentlichen Dynamik – aber praktisch nirgendwo sieht man eine Verkaufspanik.

      Übliche Erklärungsversuche machen hauptsächlich den Ölpreis oder die Rohstoffpreise allgemein verantwortlich. An den Märkten selbst herrscht „Business as usal“. Bemerkenswerterweise war das auch beim Day-Trading in der letzten Woche so. Obwohl der S&P-Future täglich neue Tiefs markierte, schlugen die einschlägigen Indikatoren nie in die Extremzonen aus.
      Noch keine Panikattacken an den Märkten
      Dazu mal ein Chart auf Tagesbasis. Dieser zeigt neben dem S&P 500 (oben) den VIX, einen Volatilitätsindex aller an der NYSE gehandelten Aktien. Typisch für diese Vola-Indizes ist ein Fallen bei steigenden Kursen und ein Anstieg bei Kurseinbrüchen.


      Perfekt funktioniert das von Juli 2006 bis Februar 2007 und ab Oktober 2007. Dazwischen lag eine Zeit, in der diese Korrelation wegen der Befürchtungen zur Finanzkrise nicht so recht passte. Seit März läuft alles wieder „normal“ – allerdings mit einer winzigen Abweichung ...
      Wohin fallen die Kurse, wenn die Furcht an den Börsen Einzug hält?
      Das Volatilitätsniveau liegt immer noch deutlich unter den Höchstständen, die im Januar oder März zu verzeichnen waren, obwohl wir inzwischen die gleichen Kursregionen erreicht haben. Das stimmt sehr, sehr nachdenklich.

      Ich habe Ihnen im Chart mit dem violetten Kästchen mal den Kursbereich eingezeichnet, den die Kurse nach unten schossen, als die Panik zum letzten Mal regierte, und ihn vom aktuellen niveau aus nach unten angetragen. Wir wären dann deutlich unter meinem oben genannten Niveau von 1.200 Punkten – und dieser Rücksetzer war der kleinste seit Oktober ...
      Auch noch das Umfeld ist ungünstig ...
      Natürlich kann es auch zu einem Drehen an den Tiefs kommen. Aber wehe, wenn nicht! Bricht ein Tripel-Boden, dann wird die Fortsetzungsbewegung meist besonders heftig.

      Leider ist das aktuelle Börsenumfeld auch nicht besonders günstig, denn wir bewegen uns auf die Sommermonate zu. Diese sind chronisch schwach. Zudem steigt in der Urlaubssaison auch gerne der Ölpreis nochmals kräftig. Auch die Hurrikansaison geht langsam los.

      Auch einige bedeutende geopolitische Probleme sind weiterhin in der Schwebe. Vielleicht nutzt nun irgendein profilierungsüchtiger Mitspieler der einen oder anderen Couleur aber gerade diese Saure-Gurken-Zeit, um vermeintliche Fakten zu schaffen und damit das fragile Konstrukt zu erschüttern.

      Sollten Sie also noch mit langfristigen Positionen engagiert sein, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für eine enge Absicherung gekommen. Werden Ihre Stopps ausgelöst, haben Sie wahrscheinlich schon sehr bald Gelegenheit, diese Papiere deutlich günstiger einzukaufen.

      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Urlaubszeit.


      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 09:10:45
      Beitrag Nr. 1.746 ()
      März-Tiefpunkt im Visier
      von Andreas Wolf

      Der Markt hat sich darauf eingestimmt, bis zur Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag, das März-Tief bei 6.167/6.182 Punkten testen zu wollen. Zugleich bleibt es aber bei meiner Prognose, je länger eine Erholung im Index auf sich warten lässt, desto stärker wird sie ausfallen. Dies bedeutet in jedem Fall eine Erhöhung der Volatilität und Kursbewegungen von 300 oder 400 Punkten während einer Börsensitzung. Ein Trendumkehr darf man sich in diesem Rahmen allerdings noch nicht vorstellen, eher einen Grundpfeiler für eine Bodenbildung. Mit den 6.260 Punkten hat der DAX die letzte Barriere vor dem zentralen Unterstützungsbereich 6.182/6.226 Punkten erreicht. Der Schlüssel zu einer ausgeprägten Erholung liegt natürlich bei den Finanzaktien, die durch Leerverkäufe von Hedge-Fonds auf langjährige Tiefpunkte gedrückt wurden.

      Am heutigen Vormittag werden die EU-Erzeugerpreise in der Industrie mit Sicherheit das Inflationsgespenst wieder etwas tanzen lassen, am Nachmittag gibt es dann Signale von den Auftragseingängen der Industrie in den USA im Juni. Anders als bisher von Volkswirten vermutet, ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2008 um 1 Prozent gewachsen und insgesamt noch ein gutes Stück von einer Rezession entfernt. Insofern dürften die Auftragseingänge weniger zur Schwäche neigen als bisher angenommen, zumal der schwache US-Dollar die Produktion in den USA erheblich attraktiver erscheinen lässt. Die positive Entwicklung bei Dow und Nasdaq gestern Abend wird zumindest für einen freundlichen Handelsstart sorgen.


      Avatar
      schrieb am 02.07.08 17:32:57
      Beitrag Nr. 1.747 ()
      Candlesticks: DAX – 5200 Punkte
      von Stefan Salomon


      http://aktien.wallstreet-online.de/18279/nachrichten.html?ne…



      Mir fällt es schwer, zu glauben, dass aufgrund "einer einzigen Kerze" das sogenannte "tower-top" der Dax bis auf 5200 fallen sollte.

      Was meint ihr dazu?
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 17:48:13
      Beitrag Nr. 1.748 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.423.187 von banagher am 02.07.08 17:32:57Es gibt mittlerweile so viele Meinungen...

      Als grundpositiver Mensch nervt mich die Gesamtlage gewaltig.
      Nach meiner Meinung wird es i. d. n. Tagen gewaltig nach oben ausbrechen. Aber wer bin/was weiß ich schon...:keks:

      Bitte laßt die Iraner öffentlich Igh5r Atomprogramm aufgeben und das Öl unter 40,- Dollar fallen...


      Sagt mir aber bitte kurz vorher Bescheid!!!!:look::lick::lick:

      D A N K E !!
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 17:52:46
      Beitrag Nr. 1.749 ()
      Hi,
      also für ausgeschlossen halte ich nichts mehr und sooo weit sind die 5.200 auch nicht mehr weg. Der langfristige Aufwärtstrend verläuft grob wohl ebenfalls in diesem Bereich (5.400 ?) und eine Trendumkehr an den derzeitigen Marken wäre schon sehr einfach. Ich beobachte das Treiben und diverse Veränderungen wirklich schon sehr, sehr lange und die letzte Modeerscheinung ist/war das Zyklenthema. Dies funktionierte seit 2000 auch wunderbar, zu gut quasi. Seit einiger Zeit jedoch handeln selbst "eingefleischte" Zyklikprediger jedoch gegen diese Trends und dies wiederum erscheint mir als neuer Warnhinweis. Die entscheidende Frage bleibt: Was machen die Institutionellen und das große Geld ? Die schwachen Monate sind -andersherum gedacht- ebenfalls geeignet, um uns Kleine wieder einmal an der Nase herumzuführen und den Dax nach oben zu schießen. Abwarten bleibt meine Devise: Morgen ist EZB-Sitzung, fatal was da passieren kann !!! Zwei (von mir beobachtete) Einzelwerte laufen sehr stabil: E.ON und Rhön-Klinikum. Abwarten bleibt zunächst meine Devise. Ggf. ändert sich das kurzfristig, denn rein technisch gesehen ist der Markt überverkauft wie lange nicht.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 18:04:15
      Beitrag Nr. 1.750 ()
      Die entscheidende Frage bleibt: Was machen die Institutionellen und das große Geld ?

      Hat denn keiner Connections???
      Ich glaube Tsiacom kennt den Bundesmerkel / Angie:laugh:

      I N S I D E R I N F O S ???

      So einen dicken Hebel können wir gar nicht stellen, daß es auffallen würde! Also her mit den Infos...
      Ähhh...B I T T E !:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.07.08 19:15:07
      Beitrag Nr. 1.751 ()
      Der M-Dax bringt heute eine "beendigung des Short-Signals" Exit!

      Avatar
      schrieb am 03.07.08 20:03:05
      Beitrag Nr. 1.752 ()
      Dax testet die 6200er Marke punktgenau!
      von Jochen Steffens

      Der Steffens-Daily ist, wie Sie es von mir gewohnt sind, immer etwas vor dem Puls der Zeit. Nachdem Sie hier, noch bevor es die Massenmedien diskutierten, von dem Einfluss des Israel/Iran Atomkonflikts gelesen haben, schrieb ich am Dienstag etwas von Pleitegerüchten im Zusammenhang mit General Motors (GM). Einen Tag später, am Mittwoch, wurde eine Analyse von Merrill Lynch veröffentlicht. Die Analysten warnen ebenfalls vor einer Pleite bei GM, die Aktie rutschte daraufhin zeitweise über 15 % ins Minus. Merrill Lynch geht davon aus, dass sich GM in den nächsten Monaten die nicht ganz unwesentliche Summe von 15 Mrd. Dollar frisches Kapital beschaffen muss! Dagegen wirken die Abschreibungen mancher Banken wie Peanuts (na ja)...
      Kein Wunder...
      Es wundert eigentlich nicht, dass GM Probleme hat. Die amerikanischen Autobauer haben alle einen wichtigen Trend verschlafen. Statt auf sparsame Modelle zu setzen, haben sie gehofft, dass ein Wirtschaftsaufschwung in den USA auch den Absatz von großen Geländewagen, schnittigen Sportwagen oder spritschluckenden Protzmodellen wie z.B. dem Hummer wieder ankurbeln wird. Das genaue Gegenteil ist passiert. (Der Absatz bei der Marke Hummer soll 2008 dramatisch eingebrochen sein, bei einigen Modellen um bis zu 60 % ). Jetzt will GM reagieren und auch spritsparende Kleinmodelle bauen. Das Problem ist nur, dass dazu Investitionen im Milliardenbereich notwendig werden. Wahrscheinlich macht das einen guten Teil der von den Analysten genannten Summe aus. Zudem dauert die Entwicklung und Einführung eines neuen Modells einige Jahre.
      Dax testet punktegenau die 6200er Marke
      Ich habe Sie in den letzten Wochen genug mit dieser 6200-Punkte-Marke „gequält“. Heute hat der Dax diese Marke mit 6200,56 Punkten im Tief genau getestet. Anschließend kam es zu einer beeindruckenden 200-Punkte-Erholung in Folge mehrerer Wirtschaftsdaten (dazu gleich mehr). Hier der Chart dazu:


      Das sieht natürlich soweit sehr gut aus. Doch erst wenn die 6400-Punkte-Marke nachhaltig überwunden beziehungsweise das alte Gap wieder nach oben gebrochen wird, kann man von einer Umkehr sprechen. „Wirklich“ bullisher wird es, wenn der Dax mehr als 50 % der vorherigen Abwärtsbewegung wieder wettgemacht hat (sprich die 6700 Punkte Marke knackt).

      Bis dahin gibt es noch einige mögliche charttechnische Entwicklungen, die bearish wären.
      Die „W“-Formation
      Wenn jedoch die 6700-Punkte-Marke nach oben genommen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Bodenbildung in Form einer „W-Formation“ handelt. Diese wird aber erst bei über 7235 Punkten bestätigt! Falls das passiert, würde sich auch im S&P500 der hier vorgestellte Triple-Bottom bestätigen.

      Also, so gut es ist, dass der Dax an dieser 6200-Punkte-Marke abgeprallt ist, noch ist es nur ein kleines bullishes Zeichen, das in den nächsten Tagen und Wochen bestätigt werden muss! Gerade sehe ich, dass nun auch der Nasdaq100 sein Gap bei 1800 Punkten punktgenau geschlossen hat und sich anschließend wieder deutlich davon nach oben abgesetzen konnte. Auch das ist positiv, wenn sich die Stärke bis zum Handelsende durchsetzt.
      Noch sollten Sie allerdings vorsichtig bleiben. Es ist natürlich normal, dass an einer derart wichtigen Marke erst einmal ein erhöhtes Kaufinteresse entsteht. Wichtiger ist aber, dass sich die Bullen auch nachhaltig gegen die Bären durchsetzen können.
      EZB erhöht Leitzins wie erwartet
      Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte auf 4,25 % angehoben. Sie reagiert damit auf die in letzter Zeit steigende Inflation in der Eurozone. Allgemein wird nicht damit gerechnet, dass es noch in diesem Jahr zu weiteren Zinserhöhungen in der Euro-Zone kommen wird.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens


      P.S. Morgen ist Independence Day in den USA. Die Börsen dort sind geschlossen. Das bedeutet, dass wir wahrscheinlich auch im Dax einen eher ruhigen Tag erleben werden.

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      US-Wirtschaftsdaten
      von Jochen Steffens

      Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 404.000 gestiegen. Analysten hatten mit 375.000 bis 385.000 neuen Anträgen gerechnet, nach zuvor 388.000 (revidiert von 384.000).



      Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist im Juni um 62.000 zurückgegangen. Analysten hatten hingegen nur mit einem Rückgang um 50.000 bis 60.000 Arbeitsplätze gerechnet. (Die Veröffentlichung wurde aufgrund des Feiertages um einen Tag vorverlegt.)


      Das ist nun, wie Sie im Chart sehen können, der sechste Monate in Folge mit einem Rückgang. Einen derartigen Stellenabbau hatten wir zuletzt im Jahre 2002. Ob man daraus nun schließen direkt kann, dass die Märkte sich ebenfalls bald erholen, ist mehr als fraglich.

      Die Märkte fassten diese Zahlen allerdings positiv auf. Wahrscheinlich weil damit die Risiken für Zinserhöhungen sinken, die nach den zuletzt positiven Zahlen etwas angestiegen waren.

      Die offizielle Arbeitslosenquote in den USA liegt im Juni bei 5,5 %. Erwartet wurde die Quote mit 5,4 % nach 5,5 % im Vormonat.

      Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im Juni um 0,06 US-Dollar bzw. 0,3 % gegenüber dem Vormonat auf 18,01 US-Dollar gestiegen. Das lag in den Erwartungen.

      Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt im Juni unverändert bei 33,7.
      Der ISM-Index des Dienstleistungssektor sank im November auf 48,2 Punkten, von zuvor 51,7 Punkten. Analysten hatten mit einem Wert im Bereich 51,5 bis 52,0 Punkten gerechnet.


      Auch hier steigt die Preiskomponente dramatisch, während sich der Index nicht über 50 stabilisieren konnte. Die Hoffnung auf Wachstum im Dienstleistungsektor ist damit erst einmal in Frage gestellt. Hier erkennen wir erste Tendenzen von Stagflation.
      Die Märkte beendeten mit Veröffentlichung dieser Zahlen auch erst einmal die zunächst gestartete Erholung.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 10:28:55
      Beitrag Nr. 1.753 ()
      Segel hissen?
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 11:45:10
      Beitrag Nr. 1.754 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.436.977 von banagher am 04.07.08 10:28:55Tja, und wohin segeln?

      Sieht nach Norden aus...aber...
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 18:54:47
      Beitrag Nr. 1.755 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.437.704 von Lippi01 am 04.07.08 11:45:10....aber Schwimmwesten bleiben an!
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 20:17:00
      Beitrag Nr. 1.756 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.441.619 von banagher am 04.07.08 18:54:47Genau! Schwimmwesten hab ich angelegt...beim Segeln...hoffe nach Norden.
      Aber nicht Yacht...kl. Boot.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 20:44:25
      Beitrag Nr. 1.757 ()
      Trägheit führt zu fallenden Kursen
      von Jochen Steffens

      Ja, genau so stelle ich mir einen ereignisreichen Tag an der Börse vor. Der Dax fällt heute offensichtlich aus reiner „Trägheit“. Das bedeutet, es gibt einfach kein Kaufinteresse, da die amerikanischen Börsen heute aufgrund des Feiertags geschlossen sind. Da zudem das Wochenende bevorsteht, will sich hier keiner aus dem Fenster lehnen.

      Darüberhinaus belastet eine Studie von Goldman Sachs, wonach die europäischen Banken theoretisch noch einen Kapitalbedarf von 60 bis 90 Mrd. Euro haben könnten (man beachte den Konjunktiv). Das sind alles andere als Peanuts und so führt diese Nachricht dazu, dass die Banken heute zu den Verlierern gehören.
      Hohe Volatilität
      Die Volatilität in den letzten Tagen ist unglaublich und zeigt, wie unsicher der Markt derzeit ist. Ich will nicht wissen, wie viele arme Traderseelen sich da wieder verbrannt haben. Die Einen haben auf den Bruch der 6200er Marke gesetzt, die Anderen darauf, dass diese hält. Einmal jubeln die Bären, am nächsten Tag die Bullen. Für Letzte ist es ärgerlich, dass die 6400er Marke nicht genommen wurde. Nun müssen die Bullen wieder „bangen“.

      Würden die Amis heute mitmischen, wäre die Stimmung sicherlich besser, schließlich kommt der Ölpreis leicht zurück. Und die hohe Korrelation zwischen den Kursen in den USA und der Entwicklung des Ölpreises war in den letzten Wochen augenfällig.
      Wie geht es weiter mit dem Ölpreis?
      In letzter Zeit habe ich mehrere Anfragen zum Ölpreis erhalten. Wohin dieser noch gehen könne, ob es zu einem Abverkauf kommen könne, wie stark dieser ausfallen werde, ob wir in diesem Jahr noch die 100 Euro Marke wieder sehen werden, etc..

      Diese Fragen sind nicht eindeutig zu beantworten. Eine Analyse des Ölpreises im Hinblick auf ein mögliches Top ist zurzeit fast unmöglich. Er hält sich in bisher unbekanntem Terrain auf, da er auf dem höchsten Stand aller Zeiten notiert. Aber ich kann Ihnen den aktuellen Stand der Analyse liefern:

      quelle: www.prorealtime.com

      Zunächst einmal befindet sich der Ölpreis in einem steilen aber sehr engen Aufwärtstrend (rote Linie). Da wir nach oben keine Widerstände mehr haben, muss man sich mögliche Widerstandszonen, an denen eine Konsolidierung einsetzen könnte, aus anderen Betrachtungsweisen herleiten.
      Die psychologisch wichtige 150 Dollar Marke
      Zunächst ist die 150-Dollar-Marke zu nennen, die als psychologisch wichtige Marke eine hohe Relevanz besitzt. Ich vermute deswegen, dass der Ölpreis wenigstens einmal noch kurz über die 150 Dollar lugen will, einfach um zu schauen, wie gut die Fernsicht von dort oben ist.
      Standard-Aufwärtsbewegungsmuster
      Man kann aus den verschiedenen Aufwärtsbewegungen heraus Widerstände, bzw. Kursziele herleiten. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass Aufwärtstrends gerne in drei Aufwärtswellen mit zwei größeren Konsolidierungen verlaufen. Hiervon sind die erste und die dritte Aufwärtsbewegung gleich groß (hier die blauen Rechtecke). Die mittlere Welle verläuft deutliche impulsiver (hier das grüne Rechteck). Meistens findet sich dann in der mittleren Bewegung noch eine Konsolidierung in der Mitte - auch das ist gegeben.
      Wenn die aktuelle Bewegung die gleiche Spanne hat wie die erste Bewegung, ergibt sich daraus ein Kursziel von 147,40 Dollar.
      Kursziel der letzten Aufwärtsbewegung
      Nimmt man nur die letzte Bewegung (seit 122 Dollar) und geht davon aus, dass die Konsolidierung bei 135 Dollar eine Flagge ist (solche tauchen immer in der Mitte einer Aufwärtsbewegung auf), liegt das Kursziel bei knapp 150 Dollar (rote Rechtecke).
      Obere Begrenzung des Aufwärtstrends
      Da in dieser Gegend auch noch zurzeit die obere Begrenzung des Aufwärtstrends verläuft, muss man davon ausgehen, dass der Ölpreis um die 150-Dollar-Marke herum eine Konsolidierung einleitet. Das bedeutet aber noch nicht zwingend, dass sich hier ein Top ausbildet. Hier müssten weitere Faktoren auf eine Topbildung hinweisen. Diese müssen abgewartet werden.

      Ich rechne damit, dass zumindest der steile Aufwärtstrend in Folge dieser Konsolidierung gebrochen wird. Das kann aber auch in Form einer Seitwärtsbewegung, die um die 150-Dollar-Marke fluktuiert, geschehen.
      Charttechnisches Fazit:
      Was man also charttechnisch sagen kann ist, dass die Kurse bis an die 150er Marke laufen werden (das ist schon fast geschehen) und dass es an dieser Marke aufgrund direkt mehrerer Faktoren mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Konsolidierung kommt.

      Alles andere, also wie intensiv diese Konsolidierung ausfallen wird oder ob sich ein Top bildet, fällt noch in den Bereich „vager Vermutungen“. Dazu muss man den Kursverlauf in der Nähe dieser Marke genau analysieren. Nur so kann man herausfinden, wie stark die Bullen hier noch sind.

      Ich weiß, dass das Ergebnis eher unbefriedigend ist, aber das passt vielleicht zum heutigen Handelstag. Mehr zum Ölpreis, wenn sich klarere Signale ergeben.


      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens

      stockstreet.de
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 09:20:48
      Beitrag Nr. 1.758 ()


      Analyse Die Kurse befinden sich auf der Unterstützung.
      Kurs zum Zeitpunkt der Analyse : 6.333,80 pkt
      Letztes Update 03.07.08 15:11:00


      Mittelfristiger Kontext : Neutral
      Kurzfristige Prognose : Neutral
      Kursziel: 0.0
      Annullierung : 0.0
      Widerstand : 6445.0 / 6630.0
      Unterstützung : 6270.0 / 6170.0

      MITTELFRISTIGER KONTEXT

      Die Kurse sind deutlich gefallen, sollten sich jedoch stabilisieren. Wir bleiben auf mittelfristige Sicht bei einer neutralen Einschätzung.



      KURZFRISTIGE PROGNOSE

      Unsere letzte Einschätzung war negativ. Nach einem Kursgewinn von 3,34 % auf unsere Empfehlung ändern wir unsere Einschätzung. Die Kurse befinden sich auf der Unterstützung. Unsere kurzfristige Einschätzung ist nun neutral. Wir warten das Durchbrechen eine der beiden Marken (6170 pts/ 6445 pts) ab, bevor wir eine neue Einschätzung vornehmen.
      Avatar
      schrieb am 08.07.08 22:00:21
      Beitrag Nr. 1.759 ()
      Grüne Segel gesetzt...hoffentlich bleibt das so...
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 12:51:52
      Beitrag Nr. 1.760 ()
      Ganz schön viel los hier...:confused:


      Avatar
      schrieb am 10.07.08 17:38:38
      Beitrag Nr. 1.761 ()
      Locker bleiben Lippi,
      gibt auch nicht viel zu tun als "aussitzen" und zu gegebener Zeit zuzuschlagen. Warum sollte der Markt drehen ? Die Übertreibung nach oben aus dem vergangenen Jahr (wieviel Tage hintereinander stiegen Dax und Dow ?) sehen wir nun -VÖLLIG UNBEGRÜNDET IN DIESER FORM- nach unten. Zu Beginn von Ambition schrieb ich: ...es gibt Zeiten, da reicht auch an der Börse die reine Menschenlogik...
      Also logisch denken und die Historie bemühen: Das Maximum an Entfernung zwischen aktuellem Stand und 200 Tage-Linie war ein Abstand von rund 25%. Da sind wir noch nicht ganz, doch schon in der Nähe. Selbst im worstcase, sollten wir das Ende im Gelände nach unten bereits sehen können. Die 200-Tage-Linie wird in den nächsten Tagen/Wochen auf Grund der letzten Kursentwicklung noch einmal rapide fallen. Dadurch wird dann auch der Abstand schnell geringer werden. Somit sollten uns demnächst ein bis zwei nicht nur gute, sondern sehr gute Börsenjahre bevorstehen.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:04:56
      Beitrag Nr. 1.762 ()
      Da biste ja wieder...
      :yawn:

      Schön, daß ich nicht alleine dastehe...:laugh: Gewehr bei Fuß!


      Lippi
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 15:24:03
      Beitrag Nr. 1.763 ()
      Das was uns im Moment von den USA aufgetischt wird ist unbeschreibbar.

      1. Die Hypotheken- Bankenkrise wird scheibchenweise immer mehr ans Tageslicht gehievt und man hört sehr wenig von strafrechtlichen Konsequenzen. Sollte man nicht lieber die amerikanischen Banken in Gefängnisse umwandeln?

      2. Die Globalisierungstendenzen haben nur Auswüchse hervorgebracht und nur den Amerikanern einseitige Handelvorteile beschert und bezahlen müssen immer die anderen! Nie die Verursacher!

      (Ich denke besondern an die Rücknahme des EADS Auftrages-Tankflugzeuge, oder gar die Handelsbeschränkungen im Stahlsektor)

      3. Der Einmischung der USA in Europa widerspricht keiner. So lassen sich die Polen und die Tschechen für je 1 MRD US Dollar kaufen, um hier in Europa Raketenstationen zu stationieren.

      Wundert man sich dann über die Zunahme der Linken und der Exkommunisten?


      4. Die Israel+USA / Iran Krise verschärft sich ständig und infolge dessen steigt der Ölpreis ins Unbezahlbare! Soziale Schieflagen in der Welt werden die Folge sein. Es droht nicht nur ein Krieg mit dem Iran, sondern die USA möchten auch eine Neuordnung im Nahen Osten haben - das beinhaltet auch die Neulösung gegen Syrien und Libanon. Den lybischen Löwen hat man ja schon gezähmt.

      5. Wahlen in den USA werden gerade herbeigesehnt, also ein gewisser Wunsch nach Veränderungen des bisherigen Chaos. Aber: Ein Wahlprogramm, was wer ändern möchte, habe ich von keinem gehört!


      Ich bin wirklich kein Antiamerikaner,oder gar radikal; aber ich vermisse mal jemand, der in Europa sagt, was Sache ist und endlich mal Schluss ist, mit der Hörigkeit gegenüber den USA. Mehr Selbstbewußtsein für Europa bitte und wer nicht mag, kann aussteigen!

      Nach wie vor habe ich den Eindruck über massive Manipulationen an den Börsen, gegenseitige Stimmungsmache von und gegen Banken und wie gegen Siemens sind an der Tagesordnung (hat jemals einer etwas von Schmiergeldzahlungen der Amerikaner gehört? Was steckt wirklich dahinter? Und weil man nichts darüber gehört sind die Amerikaner wirtschaftliche Saubermänner? )


      Es ist zur Zeit nicht schön mit anzusehen, wie die Hegemonie der USA die Weltwirtschaft beherrscht, neuen Hunger und neues Leid und Sterben bewirkt.

      Unsere Ziele hängen sehr viel mit diesen Lösungen zusammen.

      Manchmal fällt es mir schwer, Optimist zu bleiben! Aber Bobo's gelassene Zukunftsaussichten bleiben erfrischend!
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 15:24:26
      Beitrag Nr. 1.764 ()
      Das was uns im Moment von den USA aufgetischt wird ist unbeschreibbar.

      1. Die Hypotheken- Bankenkrise wird scheibchenweise immer mehr ans Tageslicht gehievt und man hört sehr wenig von strafrechtlichen Konsequenzen. Sollte man nicht lieber die amerikanischen Banken in Gefängnisse umwandeln?

      2. Die Globalisierungstendenzen haben nur Auswüchse hervorgebracht und nur den Amerikanern einseitige Handelvorteile beschert und bezahlen müssen immer die anderen! Nie die Verursacher!

      (Ich denke besondern an die Rücknahme des EADS Auftrages-Tankflugzeuge, oder gar die Handelsbeschränkungen im Stahlsektor)

      3. Der Einmischung der USA in Europa widerspricht keiner. So lassen sich die Polen und die Tschechen für je 1 MRD US Dollar kaufen, um hier in Europa Raketenstationen zu stationieren.

      Wundert man sich dann über die Zunahme der Linken und der Exkommunisten?


      4. Die Israel+USA / Iran Krise verschärft sich ständig und infolge dessen steigt der Ölpreis ins Unbezahlbare! Soziale Schieflagen in der Welt werden die Folge sein. Es droht nicht nur ein Krieg mit dem Iran, sondern die USA möchten auch eine Neuordnung im Nahen Osten haben - das beinhaltet auch die Neulösung gegen Syrien und Libanon. Den lybischen Löwen hat man ja schon gezähmt.

      5. Wahlen in den USA werden gerade herbeigesehnt, also ein gewisser Wunsch nach Veränderungen des bisherigen Chaos. Aber: Ein Wahlprogramm, was wer ändern möchte, habe ich von keinem gehört!


      Ich bin wirklich kein Antiamerikaner,oder gar radikal; aber ich vermisse mal jemand, der in Europa sagt, was Sache ist und endlich mal Schluss ist, mit der Hörigkeit gegenüber den USA. Mehr Selbstbewußtsein für Europa bitte und wer nicht mag, kann aussteigen!

      Nach wie vor habe ich den Eindruck über massive Manipulationen an den Börsen, gegenseitige Stimmungsmache von und gegen Banken und wie gegen Siemens sind an der Tagesordnung (hat jemals einer etwas von Schmiergeldzahlungen der Amerikaner gehört? Was steckt wirklich dahinter? Und weil man nichts darüber gehört sind die Amerikaner wirtschaftliche Saubermänner? )


      Es ist zur Zeit nicht schön mit anzusehen, wie die Hegemonie der USA die Weltwirtschaft beherrscht, neuen Hunger und neues Leid und Sterben bewirkt.

      Unsere Ziele hängen sehr viel mit diesen Lösungen zusammen.

      Manchmal fällt es mir schwer, Optimist zu bleiben! Aber Bobo's gelassene Zukunftsaussichten bleiben erfrischend!
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 17:27:54
      Beitrag Nr. 1.765 ()
      Hallo Banagher...

      schön, daß ich hier nicht mehr so alleine bin.

      `Ich bin wirklich kein Antiamerikaner,oder gar radikal; aber ich vermisse mal jemand, der in Europa sagt, was Sache ist und endlich mal Schluss ist, mit der Hörigkeit gegenüber den USA.`

      Man könnte zu allen Punkten etwas schreiben, aber gerade diesen o.g. Wunsch höre ich schon so lange und immer wieder. Nur, das wird wohl nicht so schnell passieren. Wer in Europa sollte denn diese Stärke entwickeln können. Die Europäer kommen doch schon miteinander nur sehr leidlich aus!
      Besser wir lassen die Politik hier komplett raus. Was dort bereits in den untersten kommunalen Ebenen abläuft ist schon mafiös. Weltpolitik ist da nicht besser.

      Krieg mit dem Iran sehe ich nicht. Die bekommen irgendwann von einer israelischen Kampfjet-Rotte eines auf Ihre Atomanlagen und im Bedarfsfall noch einmal. Die Amerikaner stellen die modernsten Waffen für diesen Einsatz und von den Europäern kommen leichte Beschimpfungen. Einzig die Reaktionen der Russen und besonders der Chinesen sind in dieser Angelegenheit vorab politisch zu klären. Seitens der Amis / Israelis...
      Aber glaubt denn irgendwer das die beiden Regierungen Interesse an einer Atommacht IRAN haben? :laugh: Streng religiöse Politiker gibts irgendetwas beängstigenderes? :rolleyes: Dann noch Muslime?

      Höchstens mordgierige Aliens könnten das noch toppen...:laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 21:00:39
      Beitrag Nr. 1.766 ()
      Hallo BoBo,

      was ist mit Silber?

      Steht es nicht vor einem Ausbruch nach oben?
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 19:27:26
      Beitrag Nr. 1.767 ()
      Kauf Silber K.O. DR0URS ca. 12,5% Depotanteil
      Kauf Gold-Call-OS DB48Y4 ca. 12,5% Depotanteil

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 21:17:02
      Beitrag Nr. 1.768 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.504.684 von BoBo2000 am 14.07.08 19:27:26Hast aber lange gewartet. Wolltest Du den Trend erst wirklich voll bestätigt haben? Wg. Depotstand + rel. Sicherheit?

      Verstehe ich...
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 09:59:14
      Beitrag Nr. 1.769 ()
      ... insbesondere Silber setzt im Bereich Ende Juli/Anfang August sehr häufig (dies ist die Regel) noch einmal zurück. Ab und an wird dieser Rücksetzer durch eine kurze Seitwärtsbewegung ersetzt.
      Vor dem Hintergrund des Inflationsthemas könnte dies insbesondere diesmal so sein. Fraglich ist aber auch, wie sich die Rohstoffe im Falle eines SellOffs (der vielleicht heute eingeleitet wird ?) verhalten. Können sie sich diesem tatsächlich entziehen ?
      Wie dem auch sei, an gewisse Spielregeln gilt sich zu halten und auf die von Dir beschriebenen Ausbrüche gilt es zu reagieren. Im Bereich der letzten Hochs wahrscheinlich Gewinnmitnahmen und tieferer Einstieg (zumindest bei Silber).

      Wait and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 14:13:40
      Beitrag Nr. 1.770 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.508.176 von BoBo2000 am 15.07.08 09:59:14OK!
      Wait and see...
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 16:55:59
      Beitrag Nr. 1.771 ()
      Konzerne kaufen eigene Aktien


      Lieber Leser,


      Gerhard Mahler
      trotz der schwachen Tendenz und teils ungewisser Aussichten haben viele Unternehmen ein Luxusproblem. Was sollen sie mit ihrem vielen Geld anfangen? Antwort: Sie beschließen neue Aktienrückkauf-Programme und greifen somit ihrem Börsenkurs unter die Arme. Nach eingehender Prüfung der Situation, insbesondere unter konjunkturellen Aspekten und der zukünftigen Ertragskraft, sind etliche deutsche Konzerne zu dem Ergebnis gekommen, ihr überschüssiges Geld auf diese Art und Weise unter die Aktionäre zu bringen. Die Risikovorsorge wird dabei keineswegs vernachlässigt. Das heißt: Insgesamt blicken die Unternehmen eher optimistisch in die Zukunft. Die Zahlen belegen: Die Großen kaufen so viel eigene Aktien wie noch nie. Fünf der zehn größten Rückkäufer in Europa kommen in diesem Jahr aus Deutschland. Dazu gehören Daimler, Siemens, der Versorger E.ON, die Deutsche Börse AG und der weltgrößte Chemiekonzern BASF. Allein in der zweiten Junihälfte hat Daimler dafür 246 Mio. Euro ausgegeben, E.ON ist mit 200 Mio. Euro dabei. Siemens schlug in ähnlichem Umfang zu. Und es kommt noch besser:

      Im ersten Halbjahr nahm E.ON eigene Aktien im Wert von 1,3 Mrd. Euro vom Markt. Bis Jahresende sollen es 3,5 Mrd. Euro werden. Konkurrent RWE ist ebenfalls nicht faul. Daimler war dieses Jahr bislang am fleißigsten in Sachen eigener Papiere. Besonders aktiv wurden die Stuttgarter nach der Trennung von Chrysler. Bis zur Hauptversammlung im Frühjahr 2009 wollen sie weitere 6 Mrd. Euro investieren. Siemens erlöste aus dem Verkauf seiner VDO-Sparte (Autozulieferer) an Continental 11,4 Mrd. Euro. Die Münchener beabsichtigen, bis 2010 Aktien für zehn Mrd. Euro zurückzukaufen. Besonders jene Gesellschaften langen zu, die hohe Cashflows (Finanzkraft) und Nettogewinne sowie außerordentliche Einnahmen erzielen. Sie werden an ihrer Strategie festhalten, glauben die Experten. Der Boom ist ein langfristiger Trend, heißt es.

      Aktuell erleben wir trotz Börsenschwäche das zehnte Quartal in Folge mit Rückkäufen von mehr als 100 Mrd. Dollar, erklärt Standard & Poor's mit Blick auf die 500 größten börsennotierten US-Gesellschaften. In Deutschland sind Rückkäufe seit 1998 erlaubt. Richtig davon Gebrauch gemacht wird jedoch erst neuerdings. Im Jahr 2005 summierten sich die Aktivitäten auf 6,5 Mrd. Euro, doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Es scheint sich zu lohnen, wenn das Management etwas für den Shareholder Value tut. Studien zeigen: An den beiden Handelstagen vor und nach einer Rückkauf-Mitteilung laufen die Aktienkurse 5,4% besser als der entsprechende Börsenindex. Die Investmentbank JP Morgan hat entdeckt, dass der Kurs der Rückkäufer den Vergleichsindex nach einem Jahr sogar um 13% übertrifft. Auffällig hierzulande war zum Beispiel der rasante Auftrieb der Deutsche Börse AG. Der Titel gehörte dank entsprechender Aufkäufe zu den besten Papieren im DAX. Aktuell lässt sich der Börsenbetreiber das neue Programm aber nur 400 Mio. Euro kosten.

      Von Beginn an konsequent in Sachen eigener Aktien war BASF, übrigens eine unserer Börsenbrief-Empfehlungen, die am meisten Geld einbrachte. Der weltgrößte Chemiekonzern hat seit 1999 für rund neun Mrd. Euro Aktien zurückgenommen. Insgesamt kaufte BASF beachtliche 168 Mio. eigene Aktien ein und verringerte so den ausstehenden Aktienbestand um ein Viertel. Mitte Juni dieses Jahres beschloss der Vorstand nun bis 2010 ein neues Programm über drei Mrd. Euro. Die Aktionäre profitieren von der künstlichen Verknappung, weil dadurch das Ergebnis je Aktie steigt. Bei den 500 größten US-Gesellschaften resultierte im vergangenen Jahr mehr als Viertel des Gewinns je Aktie aus diesem Effekt. Zudem erzielen langfristige Investoren mehr Rendite. Beispiel Daimler: Der seit 30 Jahren vom Großaktionär Kuwait gehaltene Anteil von sechs Prozent an dem Konzern stockt sich durch die Aktien-Verknappung bis zur HV 2009 sozusagen von selbst auf acht Prozent auf. Noch ein Vorteil: In turbulenten Börsenzeiten schwanken die Kurse weniger, weil die Konzerne mit ihren limitierten Kaufaufträgen ein wenig regulierend einwirken. Nur leider können solche Maßnahmen während längerer Börsenflauten auch verpuffen. So werden Aktienrückkäufe andererseits auch als unproduktiv dargestellt. In der Kritik stehen zum Beispiel die großen amerikanischen Ölkonzerne mit ihren riesigen Rückkaufprogrammen. Sie hätten besser mehr Geld in die Erschließung neuer Vorkommen stecken sollen, heißt es jetzt. Also Investitionen statt Rückkäufe, um Wachstum zu generieren. „Wir wissen mit unserem Geld etwas Besseres anzufangen als Aktienrückkäufe“, sagte der Vorstandschef des Reifenkonzerns Continental auf der Hauptversammlung dieses Frühjahr. Mitte 2007 hatte Conti 11,4 Mrd. Euro für die Siemenssparte VDO gezahlt. Jetzt ist Conti selber ein Übernahmekandidat. Auch nicht schlecht, der Kurs stieg gestern um 25%.
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 17:51:52
      Beitrag Nr. 1.772 ()
      Es wird immer spannender: Nur eine Gegenbewegung oder bereits die Trendwende ? Heute zum wiederholten Male die 6.000 angetippt und wieder gedreht. Viele Banken stehen technisch gesehen vor (kurzfristigen) Kaufsignalen (MACD, Stochastic, 10 und 20 Tage-Linien, z.T. positive Divergenzen). Dies würde die Märkte zumindest ein wenig nach oben ziehen. Warte jedoch ab (ggf. bis Herbst), denn traue dem Braten nicht. Gold und Silber wackeln gestern und heute nach langer Zeit erstmalig und verdauen wohl die Anstiege der jüngsten Zeit. Ggf. bereits jetzt mit dem von mir skizzierten Sommer Rücksetzer. Bei Silber sollte es nicht mehr als USD 1,-- runtergehen, daher Stop zunächst bei USD 18,30. Bei Gold Stop für Vorsichtige bei USD 955,--, Silber werde ich ggf. traden (sprich raus/rein), Gold mit Optionsschein lasse ich (wahrscheinlich) laufen. Bei beiden Metallen haben wir vor ein paar Tagen bereits auf die Ausbrüche (und technisch gesehen) sehr starken Kaufsignale reagiert, die nun konsolidiert werden.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 07:57:45
      Beitrag Nr. 1.773 ()
      Trendwende oder Ermunterungsfeuerwerk?

      Es ist ja erstaunlich, was gestern an den Börsen los war. Trotzdem kann man dem Bärenbraten trauen? Oder ist ein Gammelbraten?

      Eine Meldung aus Spanien ist wohl auch in Europa noch nicht aufgenommen?

      http://www.mmnews.de/index.php/20080716630/MM-News/Spanien-a…

      Bitte mal Eure geschätzte Meinungen dazu.
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 12:28:18
      Beitrag Nr. 1.774 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.525.812 von banagher am 17.07.08 07:57:45Au weia!
      Ich wüßte, daß es in Spanien nicht gesund aussieht...wg Immobilienblase...:rolleyes::rolleyes:

      Aber so ein Zustand:eek:
      Das wird Einfluß nehmen. Klar. Aber auch hier die Frage: Wie weit??

      Mittlerweile muss man sich ja wirklich fragen, ob man sich nicht mind. 25% seiner Rücklagen in Gold in den Safe legt!!

      Oder was denkt Ihr?
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 13:36:04
      Beitrag Nr. 1.775 ()
      An eine weltweite Rezession glaube ich (derzeit!) nicht wirklich und wenn, ist vieles bereits in den Kursen eingepreist. Das Thema Inflation besorgt mich viel mehr, dazu der Zustand der Renten- und Krankenversicherungsträger und der Uneinsichtigkeit und Unwissenheit der meisten Bürger. Doch ich bin mir sicher, dass die Währungshüter dies noch einmal hinbekommen, doch in zwei/drei Jahren ist endgültig Schluss mit lustig. Ich glaube ebenfalls an eine massive Erholung, doch nicht in einem durch. Erst im Herbst sehe ich eine Bereinigung des Marktes. Ich warte ab, wie der DAx sich bei 6.400 verhält, danach ist ein vorsichtiger Einstieg ggf. möglich.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 13:40:37
      Beitrag Nr. 1.776 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.528.700 von BoBo2000 am 17.07.08 13:36:04Hallo BoBo,
      glaubst Du auch an ein Up bis max 6800, wenn alles gutgeht. Um dann noch einmal diese Tiefs zu testen...bis es dann endgültig, spätestens ab Oktober wirklich Up läuf??

      Würde mich interessieren...
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 17:52:52
      Beitrag Nr. 1.777 ()
      Ja Lippi, dies ist durchaus möglich. Doch zu traden ist dies auf Grund der zerbombten (Chart-)Lage verdammt schwer.
      Ich versuche eher bei Gold und Silber die "Sommerspitzen" zu erwischen und 20%/30% mit den Knock Outs zu realisieren. Habe derzeit für "shorts" und "longs" bei den Indizees kein "Gefühl" bzw. Händchen. Auch auf Grund der Depotsituation warte ich zunächst auf klare Signale. Das Schlimmste sollten wir jedoch hinter uns haben und die Zeiten von Gold und Silber kommen erst noch. Und nachschießen ist nicht mein Ding. Über die geändete Strategie von Ambition hatte ich Dir ja schon geschrieben.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 17:56:31
      Beitrag Nr. 1.778 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.531.303 von BoBo2000 am 17.07.08 17:52:52Klare Signale:look:

      Ja, das hätte was...!:lick:
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 19:40:05
      Beitrag Nr. 1.779 ()
      Short-Squeeze und alte Traderregeln
      von Jochen Steffens

      Eine nette Short-Squeeze, die wir gerade im Dax erleben. Diese ist die erste, seit einem Monat und damit ist sie auch das erste Zeichen von Stärke seit dieser Zeit.



      Sie sehen, dass sich in dem letzten Monat eigentlich kein deutliches neues Hoch mehr gebildet hat. Die Kurse haben es höchstens einmal ganz kurz gewagt, über die alten Hochs zu lugen. Mit dem heutigen Kursverlauf hat sich das geändert. Klar ersichtlich bildete sich das erste höhere Bewegungshoch. Das ist somit ein erstes Zeichen von Stärke.
      Alte Traderregeln
      Nun, wenn Sie meine Newsletter schon länger lesen, kennen Sie die alte Traderregel: Die erste Short-Squeeze ist selten die letzte. So abgegriffen sich diese Regeln auch manchmal anhören mögen, so zutreffend sind sie in den meisten Fällen. Diese Regel würde demnach dafür sprechen, dass wir noch ein weiteres Tief sehen. Leider gibt es aber auch noch eine andere Traderregel, die in diesem besonderen Fall nicht zu der Regel mit der Short-Squeeze passt. Den ersten Bodenbildungsversuch muss man übergehen und ersten den zweiten sollte man traden.
      Zweiter Boden
      Der erste Boden war das Rounding, das am 10.07.08 nach unten verlassen wurde (siehe Chart). In den letzten Tagen bildete sich der zweite Boden in Form eine „W“-Formation. Meistens passen die beiden Regeln eigentlich gut zusammen, nur in diesem besonderen Fall heben sich auf. Ärgerlich, denn damit bleibt die Frage, ob es ein Boden ist oder nicht, zunächst unbeantwortet.

      Ich denke, die wichtige Marke ist nach wie vor die 6400 Punkte Marke. Bis dahin ist alles nur eine Erholung im Abwärtstrend. Über 6400 Punkten würde sich auch das erste entscheidende höhere Hoch ausbilden. Und erst das wäre ein Zeichen dafür, dass die Bullen wieder mitspielen.
      Noch etwas seitwärts?
      Im Moment favorisiere ich allerdings eine andere Variante: Ich kann mir gut vorstellen, dass der Dax unterhalb dieser 6400er Marke erst einmal wieder konsolidiert und anschließend erneut zwischen der 6400er und der 6250er Marke volatil hin und her läuft.

      Schließlich ist August, die Berichtsaison läuft und es ist nicht auszuschließen, dass verschiedene Unternehmensnachrichten aus den USA die Börsen wie schon Anfang Juni in diese Seitwärtsbewegung zwingen.
      Der Vollständigkeit halber
      Leider ist es auch durchaus möglich, dass der Markt keine „Gefangenen“ mehr macht und einfach weiter ansteigt. Aktuell sollen die institutionellen Anleger (Fond, Banken, etc) massiv unterinvestiert sein. Wenn also jetzt die Kurse einfach weiter steigen, geraten diese unterhalb der Performancekurve des Dax und müssen einsteigen. Dann kann es sehr impulsiv werden.
      Fazit:
      Festzuhalten bleibt zunächst, dass es sich bisher nur um eine Short-Squeeze handelt. Solche tauchen in allen Abverkäufen gerne auf, werden aber häufig ebenso schnell wie sie gekommen sind auch wieder abverkauft. Ein wichtiges Indiz sind Anschlusskäufe. Im Dax liegt die entscheidende Marke jetzt bei 6400 Punkten. Da diese doch sehr augenfällig ist, muss hier mit einem Fehlsignal gerechnet werden. Nein, es ist nicht einfach zurzeit.
      JP Morgan überrascht positiv
      Letzte Woche hatte ich noch geschrieben, dass es bis zu den Unternemenszahlen der wichtigen Banken noch etwas holprig werden kann. Heute hat schließlich auch mit JP Morgan die erste US-Großbank berichtet. Zwar hat JP-Morgan den Gewinn mal eben auf 54 Cent je Aktie mehr als halbiert, aber die Analysten hatten mit Schlimmerem gerechnet, der Konsens lag bei 44 Cent. Die Märkte nahmen die Nachricht dementsprechend freundlich auf.

      Man könnte jetzt also auf die Idee kommen, alles sei nicht so schlimm, wie befürchtet. Heute Abend werden die Zahlen von Merill Lynche erwartet. Wenn diese auch noch gut ausfallen, könnte diese Rallye durchaus noch weiter gehen.
      Den Ölpreis nicht aus den Augen verlieren
      Wichtiger wird jedoch die weitere Entwicklung des Ölpreises sein, der gestern weiter unter Druck gekommen ist. Egal mit wem ich zurzeit rede, jeder sagt mir, dass der Ölpreis sich gerade nur in einer kurzen Korrektur befindet und bald weiter ansteigen wird. Da die Masse meistens falsch liegt, ist das schon mal ein gutes Zeichen. So gesehen könnte die Korrektur im Öl sich durchaus ausweiten. Ob Öl aber in den nächsten Monaten noch einmal auf 100 Dollar fällt?
      Starker Dollar führt zur Auflösung der Absicherungspositionen
      Das wird auf den Dollar ankommen und damit auf die Zinspolitik der Fed. Denn ein Grund für den Einbruch des Ölpreises um mehr als 10 Dollar je Barrel ist, dass der Dollar an einer wichtigen Marke gescheitert ist:




      Ich denke, hier hegen viele institutionelle Anleger in den USA die Befürchtung, dass es einen kleinen Fehlausbruch nach oben gab und dass der Dollar nun weiter Stärke zeigt. Schließlich verweist die Fed eindringlich auf die Inflationsgefahren. Die Gefahr steigender Zinsen ist gegenwärtig.

      Diese Überlegungen führen dazu, dass die Absicherungspositionen, die im Öl gegen einen weiteren Dollarverfall aufgebaut wurden, jetzt verkauft werden. Ich würde das Signal jedoch nicht überbewerten. Meiner Meinung nach ist das aber eine der Hauptgründe, warum der Ölpreis derart plötzlich eingebrochen ist. Sollte der Dollar jetzt tatsächlich weiter Stärke zeigen, wird der Ölpreis weiter fallen – keine Frage. Und dann ist ein Retest an die 100 Dollar-Marke, als einer psychologisch wichtigen Marke, durchaus denkbar.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 09:05:01
      Beitrag Nr. 1.780 ()
      Avatar
      schrieb am 19.07.08 11:13:25
      Beitrag Nr. 1.781 ()
      Tausch Silber Zerti DR0URS in (K.O. 14,60) in DR0CZ7 (K.O.13,17)

      Schönes WE

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 19.07.08 17:10:59
      Beitrag Nr. 1.782 ()
      Es gibt nun unzählig ausgebombte deutsche Qualitätstitel, bei denen eine heftige Gegenbewegung mit Zeithorizont 1 bis 2 Jahren wahrscheinlich wird. Ohne länger drüber nachzudenken fallen da bereits auf den ersten Blick Unternehmen wie BASF, E.ON, Porsche, Hugo Boss, Puma, Fuchs Petrolub auf. Phantastisch da steht Rhön Klinikum, wo wir wahrscheinlich kurzfristig wieder einsteigen werden. Gleiches gilt für BASF. Auch K+S kommt zurück. Die Liste lässt sich ohne Ende verlängern... Eine einmalige Gelegenheit scheint es ebenfalls bei Gilead Sciences zu geben. Kursrutsch am Freitag nach tollen Zahlen. In meinem Altersvorsorgedepot kaufe ich vor dem Hintergrund der letztmaligen Steuerfreiheit derartige Werte derzeit mit sehr konservativen K.O. und nicht mit Optionsscheinen. Die Hebel liegen mässig bei 2,50 bis 3,50, dies bedeutet ca. einen Abstand zur K.O.-Schwelle von nochmals 25% bis 40% und sollte wohl reichen.
      Die Banken lassen wir 'mal außen vor, doch glaubt jemand tatsächlich ernsthaft an eine Pleite der Deutschen Bank, Bank of America oder Citigroup ? Wer Aktien kauft und keine Derivate und Optionsscheine MUSS hier einsteigen. MUSS !!! Zeithorizont: Altersvorsorge ! Dazu würde ich jede sich bietende Möglichkeit bei Gold und insbesondere Silber zum Nachkauf nutzen. Der von mir avisierte Sommerrücksetzer wir wahrscheinlich einer der letzten sein. Getauscht habe ich den Silber K.O. um das Verhältnis K.O.-Schwelle zum Kurs beizubehalten.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 20.07.08 17:36:15
      Beitrag Nr. 1.783 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.544.066 von BoBo2000 am 19.07.08 17:10:59`Deine` Gilead Sciences kennen seit 10 Jahren ja nur UP...??
      Was für ein schönes kontinuierliches UP!!:look:

      WAS machen die? Die kenne ich nicht?
      Avatar
      schrieb am 20.07.08 20:08:16
      Beitrag Nr. 1.784 ()
      Hi Lippi,

      Gilead Sciences beschäftigt sich mit Biotechnologie. Warum, woher der Rücksetzer vom Freitag, keine Ahnung. Selten, sehr selten im Kursverlauf. Ggf. noch abwarten oder erste Tranche und 50% reservieren, wenn die Technik wieder stimmt.
      Hier noch einmal eine Liste der Werte, die ich mir für meine Altersvorsorge (habe letztens 'mal was von einem Generationendepot gelesen), vor dem Hintergrund der letzten Entwicklungen etwas genauer anschauen würde. Es sind (bis auf Rhön Klinikum, da kaum Verlust) stark gefallene Qualitätstitel, die mit in den Sog der Finanzkrise gezogen wurden. Banken lasse ich -wie gesagt- 'mal außen vor:

      Einstieg überlegen: BASF, Puma, Hugo Boss, Porsche, Heineken, Rhön Klinikum

      Eng beobachten: E.ON, K&S, Fuchs Petrolub, Beiersdorf, Pernod Ricard, Nestle, American Express, Gilead Sciences, Beiersdorf.

      Apropos Beiersdorf: Weiß jemand was da los ist ? Gibts morgen keine Nivea mehr ? Oder Rezept gestohlen ?

      Bitteschön. Daaaannnnnnnnnke

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 20.07.08 20:47:00
      Beitrag Nr. 1.785 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.546.934 von BoBo2000 am 20.07.08 20:08:16Falls wir nächste Woche einen Rücksetzer (ca. 6200-6250)sehen, werde ich den DAX kaufen, Stopp ein bisschen über Jahrestief.

      Ziel ist, eine mittelfristige Position zu eröffnen, in der Hoffnung, dass wir das Jahrestief bereits gesehen haben.

      Longpositionen in Edelmetallen gefallen mir auch, vor allem als Hedge, falls alles noch viel schlimmer kommt.

      Man weiß ja nie....:rolleyes:

      Gruß und allen viel Glück beim Investieren/Traden
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 14:26:01
      Beitrag Nr. 1.786 ()
      Was die Banken meinen

      Lieber Leser,

      Gerhard Mahler
      erinnern Sie sich? Ende Juni hatten wir Ihnen an dieser Stelle den Kapitalmarktausblick führender deutscher Geldinstitute für das zweite Halbjahr 2008 präsentiert und stellvertretend dafür die Deutsche Bank und Sal. Oppenheim als größte Vermögensverwalter hierzulande hergenommen. Die Meinungsmacher verwalten Milliarden an Kundengeldern vor allem von richtig reichen Leuten. Jetzt ist das zweite Halbjahr zwar erst drei Wochen alt, aber dennoch rentiert es sich, einen Blick auf die Bankenprognosen zu werfen. Im Gegensatz zur sonst eher schönfärberischen Praxis waren die Statements bemerkenswert nüchtern. Die beiden Geldhäuser sahen den DAX im Falle steigender Ölpreise auf 6.000 Punkte sinken. Dieses „Ziel“ ist nun überraschend schnell erreicht worden, denn Mitte voriger Woche hat der deutsche Leitindex exakt die 6.000er-Marke getroffen. Die weiteren Aussagen waren, dass der Index „unter normalen Umständen“ aber auch auf 7.600 Punkte steigen könnte.

      Bis dahin wird es sicher etwas dauern, dazu braucht man bestimmt kein Hellseher zu sein. Doch Sal. Oppenheim meinte versöhnlich: „Die gesunden Bilanzen der Unternehmen, die hohe Liquidität der Anleger und die moderate Bewertung von Aktien dienen als Absicherung nach unten“. Und: „Wir erwarten keinen Einbruch der Gewinne und der Aktienkurse.“ Wollen wir also hoffen, dass die Baisse-Attacken ausgestanden sind. Doch was sagt die Bankenwelt beim jetzigen Kursniveau? Das auffallendste an den aktuellen Prognosen ist das Wörtchen „eigentlich“. Überall steht zu lesen: Eigentlich müsste man jetzt schon kaufen, wenn nur die Stimmung nicht so schlecht wäre. Gerade als der DAX die 6.000 Punkte streifte, publizierten die Banken nun ihre neuen Vorhersagen.

      Stellvertretend für die Branche nehme ich diesmal die Aussagen der Schweizer UBS her, ebenfalls einer der ganz Großen im Geschäft mit der reichen Kundschaft: „ Die steigenden Inflationsrisiken und die restriktive Reaktion der Zentralbanken machen den Aktienmärkten noch stärker zu schaffen als die schlechten Meldungen aus der Finanzbranche“, heißt es dort. Und weiter: „Die jüngste Kurskorrektur lässt die Bewertung zwar attraktiver erscheinen. Wir raten unseren Privatkunden jedoch davon ab, dies in der aktuellen Situation als Kaufsignal zu betrachten. Unserer Meinung nach werden die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit von der Immobilien- und Kreditkrise auf die Anpassungsprozesse der Realwirtschaft verlagern. Soll heißen, die Schweizer beurteilen die Lage der Wirtschaft recht vorsichtig wenn nicht negativ. Das deutsche Privatbankhaus Trinkaus & Burkhardt meint: Noch nicht kaufen, aber zum Jahresende sehen wir den Dax bei 6700 Punkten stehen. Das wäre doch immerhin schon ein Anfang!

      Von anderer Seite kann man lesen: Die Risikofaktoren, die die Börse schon eine Zeit lang beschäftigen, dauern unerwartet lange an. Haben wir bemerkt, keine Frage. Und: Es würde im Jahresverlauf weitere Überraschungen geben und zwar in beide Richtungen. Frohe Kunde für langfristig orientierte Anleger: Es ergeben sich unverhofft Möglichkeiten, zu günstigen Kursen gestaffelt und diversifiziert Bestände aufzubauen, was auch im Hinblick auf die kommenden steuerlichen Änderungen in diesem Jahr noch mal besonders sinnvoll ist (Abgeltungssteuer). Scheint durchaus vernünftig zu sein. Interessant auch, was die HSBC weiß: In dieser schlechten Stimmung lässt sich nicht mit dem Markt diskutieren. Irgendwann wird die Gier aber wieder über die Furcht siegen, zumal die Fundamentaldaten nicht so katastrophal sind. Wer investieren will, sollte auf Unternehmen mit solider Bilanz schauen. Darauf achten wir besonders, keine Frage.

      Fast schon entspannt sieht die Helaba die Sache: Wir befinden uns derzeit in der Endphase der Korrektur, der Kapitulation. Zwar müssen kurzfristig noch weitere Kursrückschläge eingeplant werden. Gerade für mittelfristig orientierte Anleger überwiegen angesichts der attraktiven Bewertung inzwischen klar die Chancen, meinen die Frankfurter. Und schließlich nochmal Sal. Oppenheim: Das Sentiment spricht für den Einstieg und die Bewertung vordergründig auch. Aber dagegen steht, dass die Gewinnschätzungen für 2009 noch deutlich zu hoch sind. Schaun mer mal, würde ich dazu sagen und hoffen, dass die Banken mit den optimistischen Prognosen recht bekommen.
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 20:05:54
      Beitrag Nr. 1.787 ()
      Am Ende des Geldes fehlt oft noch so viel Erfahrung
      von Jochen Steffens

      Der Dax hat heute seinen ersten Ausbruch über die 6400 Punkte gewagt. Dieser Ausbruch muss nun nachhaltig werden, da sich, wie in den Sommermonaten üblich, die Fehlsignale häufen.

      In vielen Dax-Charts sind in der letzten Woche wichtige Marken nach unten gebrochen worden (Aufwärtstrends, Widerstände, etc). Die starke Gegenbewegung ist ein erster Hinweis, dass dieser Abverkauf nach unten in einzelnen Aktien womöglich ein Fehlsignal war. Sollte es ein Fehlsignal gewesen sein, wäre dies ein bullishes Zeichen. Dazu muss, wie gesagt, die 6400-Punkte-Marke nachhaltig gebrochen werden. Ein einzelner Tag reicht da nicht aus. Also bleibt etwas Zeit, um über andere Dinge zu schreiben.
      Trader werden

      Am Samstag habe ich mich mit einem Traderkollegen getroffen, der seit einigen Jahren neben seinem Job versucht, sein Trading zu perfektionieren. Er gehört zu den Tradern, denen ich eine reelle Chance einräume, tatsächlich einmal davon leben zu können. Natürlich ist es immer schwer, das zu beurteilen, aber er hat bestimmte Voraussetzungen, die maßgeblich für den Erfolg verantwortlich sind.

      Dazu gehört neben Intelligenz und einer schnellen Auffassungsgabe, die durchaus viele mitbringen, eine unnachgiebige Bereitschaft, sehr viel Zeit zu opfern, immer neue Wege zu finden, sich immer neue Tradingideen und „Systeme“ zu erkämpfen und ein ungebrochener Willen, zu den Besten gehören zu wollen. Aber, und das ist ein Punkt den viele Anwärter vergessen, eben auch seinen Job weiter zu machen, um Geld zu verdienen. Das ist so lange unablässlich, bis der Erfolg verlässlich ist.
      Am Ende des Geldes fehlt noch so viel Erfahrung

      Tatsächlich haben viele Anleger, die auf verschiedene Weise die Börse entdecken, irgendwann die Idee, ein Leben als Trader zu führen. Gerade Menschen, die ihren Job verloren haben und noch etwas Vermögen besitzen, erhoffen sich hier eine „schnelle“ neue Verdienstmöglichkeit. Leider sind allerdings sehr oft entweder das Geld oder die Nerven zu Ende, bevor „die Ausbildung“ abgeschlossen ist. Und man muss leider viel Geld verlieren, muss den Schmerz spüren, sonst wird man nie wissen, wovor man sich an den Börsen schützen muss. Da führt kein Weg dran vorbei.

      Besser ist es demnach, entweder über ein „beachtliches Vermögen zu verfügen“, oder über einen beständigen Geldzufluss, um die ersten fünf bis acht Jahre überstehen zu können. So lange braucht es mindestens, um dauerhaft erfolgreich sein zu können.
      Freiheit als Lebensziel

      Als Grund für seine intensive Beschäftigung mit der Börse gab mein Kollege an, dass er irgendwann niemandem gegenüber mehr verantwortlich sein will. Sein eigener Chef ein, ohne von Kunden abhängig zu sein, oder von Geldgebern, ohne mit anderen Menschen zusammenarbeiten zu „müssen“ und zu arbeiten, wann man will und wie lange man will.

      Tatsächlich empfinden viele gerade diese scheinbare Unverbindlichkeit als erstrebenswerte Form der Freiheit. Doch wie jede Freiheit, wird auch diese teuer erkauft. Die Börse lässt einen nicht mehr los, dieser unablässige Kampf zwischen Schmerz, Erfahrung und eigener Psyche. Wie drückte mein Kollege Michael Jansen es letztens aus: „Die meisten können einfach nicht nachvollziehen, dass man, wenn man Freitags von einer Party nach Hause kommt, erst noch einmal den Computer hochfährt, um zu sehen, was die Amis gemacht haben, bevor man schlafen geht. Die halten einen für vollkommen bekloppt.“
      Doch nur eine romantische Vorstellung?

      Nein, Börse lässt einen nicht in Ruhe, besonders kurzfristige Trader nicht. Und die Unverbindlichkeit ist eine doch sehr romantische Vorstellung. Wenn man vom Traden lebt, ohne weiteres Einkommen, muss man beständig anwesend sein. Die guten Chancen, die großen Trades sind leider selten und diese darf man nicht verpassen. Und selbst wenn man Computersysteme benutzt, besteht die beständige Arbeit darin, diese Systeme an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Es gibt kein System, das einfach so in allen Börsenphasen funktioniert. Das ist lediglich eine schöne Illusion. Der heilige Gral der Börsen ist bisher nicht gefunden worden und wird es auch nie, weil jedes System, das an die Börsen kommt, Teil der Börse selbst wird.

      Irgendwie erkauft man sich also diese scheinbare „Freiheit“ tatsächlich durch eine seltsame Form der Sklaverei. Man wird zum Sklave der ewig tickernden Kurse und Nachrichten, der Aufs uns Abs im Börsenalltag. Und die meisten Trader machen diese Aufs und Abs auch noch emotional mit – das bedeutet, die Stimmung wird abhängig von den Ereignissen an der Börse. Man braucht ein gehöriges Maß an Verrücktheit, um dieses Spiel der Spiele durchzustehen.

      Mein Kollege, mit dem ich zu Abend gegessen habe, bestand aber darauf, dass er sich dieser Sklaverei des Bildschirms unter keinen Umständen unterwerfen werde. Man darf gespannt sein.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      Aufstand der Bullen
      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      ich kann nur hoffen, dass Sie seit dem 19. Mai (den letzten Hochs) nicht zu viele Verlusten erlitten habe, sonst muss Ihnen die Überschrift wie reiner Hohn erscheinen. Aber auch wer als Unbeteiligter die letzten Wochen an den Börsen verfolgt hat, wird sich etwas verwundert die Augen reiben:

      Bullen? Aufstand? Wo? Fast täglich haben doch die Kurse neue Tiefstände erreicht!
      Es wurden wichtige Ziel abgearbeitet

      Das ist natürlich richtig, und wenn Sie meine Beiträge hier regelmäßig lesen, erinnern Sie sich sicherlich an meine Analysen zum S&P 500 vor drei bzw. zwei Wochen. Damals hatte ich aus lang- und mittelfristiger Sicht Kursziele von 1.200 bis 1.160 Punkten im S&P 500 abgeleitet.

      Bemerkenswerterweise markierte der Index am letzten Dienstag tatsächlich ein vorläufiges Tief bei exakt 1.200,44 Punkten! Dazu noch einmal der aktualisierte Chart, den ich am 07. Juli hier präsentierte:



      Es ging um den nochmaligen Test des 2000er Abwärtstrend und der Unterstützungszonen zwischen 1.220 und 1.160 Punkten.
      „Fehleinbruch“ oder Warum auch ein Tief bullish sein kann

      Bereits am 07. Juli hatte ich als bullishe Alternative einen möglichen „Fehleinbruch“ in diesen Kanal erwähnt. Und genau dies ist geschehen. Dazu der Detailchart:

      Dieser Chart zeigt deutlich, dass der Wochenschlusskurs von 1.260 Punkten über dem gerade wiedereroberten Abwärtstrend und auch über dem Märztief bei 1.257,40 Punkten liegt. Damit besteht jetzt die Chance auf eine kräftige Umkehr.
      Wichtige Targets abgearbeitet

      Mit dem Tief bei 1.200 Punkten und dem kräftigen Reversal hat der S&P nun gleich zwei mögliche wichtige „Targets“ abgearbeitet. Sie sehen, dass die beiden Zielmarken bei 1.219 und 1.163 Punkten zeitlich ziemlich genau zusammenfallen. Mit dem Tief unter 1.219 Punkten hat der Index das erste Target „gespiket“ und damit gleichzeitig auch das zweite entschärft. Weitere Zielmarken auf der Unterseite liegen zunächst sowohl zeitlich als auch kursmäßig zu weit entfernt, um bereits relevant zu werden.

      Idealerweise läuft also der Kurs jetzt direkt zurück bis an die obere Begrenzung des Abwärtstrends und versucht bei 1.360/70 Punkten einen Ausbruchversuch. Deutlich über 1.300 Punkte sollte der Index jedoch auf jeden Fall steigen, wenn diese Chance nicht ungenutzt verstreichen soll.
      Euro STOXX 50 ebenfalls mit Umkehr an „Target“

      Auch der Euro STOXX 50 hat ein wichtiges Target erreicht und hat dort gedreht (im Chart ist der Future-Endloskontrakt dargestellt):

      Im Gegensatz zum S&P 500 deutet sich hier allerdings ein weiterer, steilerer Abwärtstrend an (blau). Daher ist es wichtig, dass die Kurse diesen Abwärtstrend jetzt zügig brechen, sprich: über 3.400 Punkte steigen. Auch die 3.500er Marke sollte überwunden werden, denn hier liegt das wichtige 50%-Niveau. Erst nach dessen Überschreiten kann man von einem Trendbruch sprechen.
      Bodenformation im Euro STOXX 50 möglich

      Aber selbst dann ist die Kuh noch nicht vom Eis. Ich habe hier noch einen anderen möglichen Abwärtstrend (rot gestrichelt) angedeutet. Dieser ist erst dann vom Tisch, wenn die Kurse auch über die 3.600-Punkte-Marke klettern und somit auch das 62%-Niveau übersteigen.

      Dann allerdings besteht die Chance auf Ausbildung einer großen Bodenformation in Form einer inversen SKS (Schulter-Kopf-Schulter-Formation; hier gestrichelt dargestellt).

      Und noch etwas ist interessant: Das Kursbild seit Januar teilt sich ziemlich exakt in drei gleich große Zeitabschnitte (grüne Rechtecke). Die Gegenreaktion sollte also in dem folgenden, gleich großen Zeitfenster bis etwa Anfang September einen Gutteil des letzten Absturzes wieder aufholen. Erst dann lässt sich abschätzen, wie erfolgreich der vermeintliche aktuelle Bullenaufstand wirklich ist.
      Zeitliche Übereinstimmung der Kursziele von S&P 500 und Euro STOXX 50

      Auch deshalb ist es wichtig, dass die Kurse möglichst bis 3.700 Punkten laufen, wie hier angedeutet. Interessanterweise liegen die beiden Targets auf der Oberseite sowohl beim Euro STOXX 50 als auch beim S&P 500 ziemlich genau auf einer zeitlichen Linie, nämlich um den 11. bis 15. September herum.

      Dann ist auch das „Sommerloch“ vorbei („Labor Day“ in den USA ist am 01.09.), und die Institutionellen sollten sich auf das Jahresende positionieren. Es ist also gut möglich, dass uns dann ein heißer Herbst ins Haus steht. Schließlich erwarten wir ja auch noch eine Rallye im Zusammenhang mit dem Präsidentschaftszyklus in den USA ...

      Wir haben also einige spannende Wochen vor uns.



      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 22:55:27
      Beitrag Nr. 1.788 ()
      Hey BoBo:

      American Express stürzt ab
      New York (BoerseGo.de) - Die Kreditkartengesellschaft American Express verfehlt im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 0,56 Dollar pro Aktie die Erwartungen von Wall Street um 27 Cents. Der Umsatz steigt gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 7,9 Prozent auf 7,48 Milliarden Dollar, was ebenfalls unter den Konsensschätzungen der Analysten von 7,6 Milliarden Dollar liegt. Aufgrund der schwachen US-Konjunktur hält das Management nicht mehr an seiner Gewinnprognose von einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent fest. Die Aktie verliert nachbörslich aktuell 11,2 Prozent auf 36,76 Dollar.- (© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Hoyer Christian, Redakteur

      :rolleyes: Einkaufskurse?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 09:19:11
      Beitrag Nr. 1.789 ()
      ... wie sagte ich ? Ggf. 50% der beabsichtigten Position und 50% zum nachschiessen. Und KEINEN Optionsschein. Max. ein sehr konservativer Hebel 2,... und ein "sicherer" Emittent: Deutsche Bank, HSBC Trinkaus

      BoBo

      P.S.: JEDER sollte es sich hinter die Ohren schreiben. Die Zeit des Silber steht kuz bevor ! Der große, der ganz große Ausbruch ist wahrscheinlicher als jemals zuvor. Innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre sollte JEDER IMMER eine Position Silber im Depot haben. Und zwar so, dass er nicht ausgestoppt wird. Die Gefahr, beim Hype nicht dabei zu sein, steigt -meine Meinung- nun von Tag zu Tag. Und wenn's dann -auf Grund verbrecherischer Interventionen-doch nicht geschieht, klann man sich zumindest nichts vorwerfen !
      5 bis 10% Depotanteil sind ab sofort Pflicht !
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 13:58:53
      Beitrag Nr. 1.790 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.557.203 von BoBo2000 am 22.07.08 09:19:11Sischer dat...Schäfff!:D

      Ins Pflichtenheft eingetragen!:look:;)
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 23:59:05
      Beitrag Nr. 1.791 ()
      BoBo "late night"

      Guten Abend,

      nach ewig langer Zeit einmal wieder ein "late night" von mir.
      Nach Tagen und Wochen der Ungewissheit deutet sich -trotz aller Rückschläge- nun eine -wenn auch langwierige- Besserung in meinem privaten Umfeld an. Ich bin ab sofort guten Mutes, dass meine Familie und ich die vor uns liegenden Aufgaben meistern wird und es in einiger Zeit nur positiv aussehen kann. Ab sofort werde ich hier wieder regelmäßiger schreiben und mein AMBITION 2012 wieder kontinuierlich pflegen. Vor dem Hintergrund der Geschehnisse (auch an den Kapitalmärkten) habe ich die Strategie etwas geändert, neben Optionsscheinen, werde ich verstärkt auch Knock Outs handeln und etwas Money- und Risikomanagement mit einfließen lassen.
      Allen sei noch einmal an's Herz gelegt, dass ich hier ein Depot mit Totalverlustrisiko handle !!! Ich habe länger nicht in den Depotstand geschaut, dieser liegt jedoch bei rund 15.000,- €. Gestartet sind wir mit 50.000,- € im Juni des vergangenen Jahres, d.h. wir verzeichnen derzeit massive Verluste. Zu berücksichtigen bleibt, dass diesem Depot keinen € der Superhausse von 2003 bis 2007 beinhaltet. Dies bedeutet: Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt startete AMBITION 2012. Um so mehr gilt es für mich zu beweisen, wie mit entsprechender Logik und Konsequenz ein Vielfaches an der Börse für jedermann zu erzielen ist. Wie es häufig (besser IMMER) so ist, gibt es hier seit einiger Zeit außer LIPPI keinen mehr, der sich Gewinn bringend einbringt.
      Ziel ist und war es, aus einem Startkapital von € 50.000,- ein Zielkapital von € 1.Mio. zu erwirtschaften. Das Ziel besteht nach wie vor, glauben mag es keiner, doch wenn ich es nicht selber bereits doppelt erlebt hätte, würde ich ein solches Projekt nicht betreiben. In diesem Thread werde ich wie zu Beginn lediglich einen Monolog führen, weitere Einschätzungen gerne via boardmail.

      Depotpositionen:

      TB1HKP ca. 10% Depotanteil (K.O. auf Dax)
      Sg0TFV ca. 10% Depotanteil (K.O. auf DowJones)
      Dr0CZ7 ca. 5% Depotanteil (K.O. auf Silber)
      DB48Y4 ca. 5% Depotanteil (Call-Optionsschein auf Gold)

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 00:14:40
      Beitrag Nr. 1.792 ()
      Es gibt wahrscheinlich noch einige stille Leser hier, wie ich. Ich setze unverändert auf eine positiven Einfluss der US Wahl in den kommenden Monaten.
      Engagiert z.Z. u.a. in GE, MSFT, DAX/STOX long, DNick, DPWN, eur/yen short, Zink long ...
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 11:43:16
      Beitrag Nr. 1.793 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.642 von BoBo2000 am 22.07.08 23:59:05Hallo BoBo, Käufe/Verkäufe bitte immer per Email...da aktuellstens!

      Danke

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 15:30:29
      Beitrag Nr. 1.794 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.676 von webern am 23.07.08 00:14:40Hey webern,

      schön, daß Du noch dabei bist!!:)



      Mann...was ist Silber und Gold volatil...
      Achterbahn...

      Bitte jetzt der endgültige Ausbruch nach oben!!
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 23:07:39
      Beitrag Nr. 1.795 ()
      BoBo "late night"

      Schöner Hype im Dax heute, einhergehend mit einem massiven Volumen.
      Wir trennen uns morgen zu den ersten Kursen zunächst von den K.O.'s auf Dax und DowJones. Der heute gekaufte Optionsschein-Call auf den Dax und auf Rhön Klinikum verbleiben im Depot, ebenso die Calls auf Silber und Gold, die Sie bitte in eine andere Schublade legen und nicht mehr betrachten. Ggf. erfolgt zu gegebener Zeit ein Nachkauf bei Silber, dann aber im Tausch gegen Gold. Diesen doch größeren Rücksetzer bei Gold hatte ich (noch) nicht auf der Rechnung. Silber beginnt erwartungsgemäß seinen kurzen Sommerrücksetzer, der im Bereich von € 16,- USD schon beendet werden sollte. Ich erwarte im Dax ein Pullback ab sofort, spätestens bei 6.600, auf 6.400, einhergehend mit einem Rücklauf im Dow Richtung 11.300/11.400. Wahrscheinlich kaufen wir hier M-Dax und/oder TecDax-Calls zu. Anschließend sollten wir zügig die Sommerhochs sehen, bevor die Korrektur mit einem letzten SellOff beendet wird.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 29.07.08 10:20:53
      Beitrag Nr. 1.796 ()
      Das Ende des Themas Kreditmarktkrise?
      von Jochen Steffens

      Mit diesem Wetter soll ein Mensch klar kommen. Erst hatten wir fast schon winterliche Temperaturen, jetzt schießt kurze Zeit später das Thermometer auf über 33 Grad. Hier in Köln haben wir dabei eine derart hohe Luftfeuchtigkeit, dass man durchaus von subtropischen Klimaverhältnissen reden kann. Und dann soll man auch noch arbeiten...
      Neue Pleiten und ein Hilfsprogramm
      Die Kreditmarktkrise ist zwar offenbar noch nicht ausgestanden, aber es scheint, als würde der Markt langsam nicht mehr auf negative Nachrichten aus der Finanzbranche reagieren. Am Wochenende kam die Nachricht, dass die First National Bank of Nevada und ihr Ableger, die First Heritage Bank of Newport Beach im Zusammenhang mit der Kreditkrise zusammengebrochen sind. Der US-Kongress hat nun im Zusammenhang mit der Immobilienkrise ein milliardenschweres Hilfspaket für Hausbesitzer und Banken beschlossen, mit dem auch Fannie Mae und Freddie Mac unterstützt werden. Insgesamt werden Garantien in einem Umfang von bis zu 300 Mrd. Dollar für gefährdete Immobilienkredite gewährt.
      Ist das Thema Kreditmarktkrise nun für die Börse gelaufen?
      Die Antwort kann nur ein entschiedenes: „Vielleicht!“ sein. Ich denke, wir werden noch in den nächsten Quartalen die Nachbeben dieser Kreditmarktkrise in den Bilanzen verschiedener Banken erkennen können. Daraus können auch noch Kursreaktionen entstehen. Wenn jedoch keine weitere größere Bank ins Straucheln kommt, sollte das Schlimmste für die Börsen auch aufgrund des Hilfsprogramms nun hinter uns liegen.

      Ob die Krise jedoch über platzende Verbraucherkredite oder andere Kanäle nicht doch noch weitere Folgebeben verursacht, kann zurzeit noch nicht bestimmt werden.
      Zwei weitere Themen mit Relevanz für die Börsen
      Es werden nun in den nächsten Wochen zwei Themen mehr und mehr in den Fokus der Anleger dringen. Zum einen natürlich die Präsidentschaftswahl in den USA, die Anfang November stattfindet. Hier wird der Markt im Vorfeld auf die Umfrageergebnisse und Skandale, etc reagieren.

      Das zweite Thema hängt mit den olympischen Sommerspielen in China zusammen, die am 08.08.2008 um 8.08 (abends) beginnen. Dabei geht es natürlich weniger um die olympischen Spiele an sich, sondern um die erhöhte Terrorgefahr. Eine solche räumte sogar bereits die chinesische Regierung ein. Hintergrund ist, dass es eine Vielzahl von Gruppen in und um China gibt, die ein erhöhtes Interesse an einer Störung der olympischen Spiele haben könnten.

      Allerdings gehe ich davon aus, dass die chinesische Regierung alles tun wird, um die Sicherheit der olympischen Spiele in jedem Fall zu gewährleisten. Schließlich sollen diese Spiele Chinas „Comeback“ in die Weltgeschichte endgültig zementieren – hier wäre ein Terroranschlag eine Imagekatastrophe. So verwundert es nicht, dass immer wieder zu hören ist, wie rabiat die Ordnungsbehörden gegen alle möglichen Gruppen vorgehen.

      Auf die Märkte dürfte, so zynisch es auch klingen mag, ein solcher Anschlag jedoch mittelfristig keinen Einfluss haben. Kurzfristig sind jedoch Kursabschläge denkbar. Hiervon wären aber insbesondere die asiatischen Börsen betroffen.

      Auch wenn die Gefahr durchaus relevant ist, gehe ich nicht davon aus, dass es in den nächsten Wochen allein aus diesem Grund zu Mittelabflüssen aus dem asiatischen Raum in Richtung Europa/USA kommen wird.
      Der Dax hat sich zunächst für den Aufwärtstrend entschieden


      Der Dax hat sich gegen eine klare Seitwärtsbewegung und damit zunächst für den hier bereits vorgestellten Aufwärtstrend entschieden. Das zweimalige Testen der unteren Linie ist allerdings ein Wanrsignal. Grundsätzlich kann er demnach auch noch bis in den Bereich der 6280 Punkte Marke zurück. Hier liegt das 50 % Retracement, bis dahin ist alles noch in Ordnung, sprich bullish.

      Sollte er nachhaltig unter diese Marke und die Unterstützung bei 6200 Punkten fallen, könnte es auch noch einmal zu einem erneuten Rückgang auf die 6000er Marke kommen. Dort würde es sich dann entscheiden: Entweder entwickelt sich es an dieser Marke ein Boden in Form eine „W-Formation“ oder der Abwärtstrend wird fortgesetzt.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      --------------------------------------------------------------------------------

      Tipps für Ihre Urlaubsplanung
      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      geht es Ihnen auch so? Jedes Mal wenn ich an einer Tankstelle vorbeikomme, frage mich: Soll ich jetzt tanken oder noch ein paar Tage warten?

      Zuletzt bin ich mit „Warten“ besser gefahren, aber abgesehen davon, dass es nun bald ohne Tanken nicht mehr geht, signalisiert auch der Rohöl-Chart wieder Gefahr.
      Ölpreis an möglichem Wendepunkt
      Der Ölpreis befindet sich nach wie vor in einem völlig intakten Aufwärtstrend. Die gegenwärtige Korrektur ist nur eine Reaktion auf die Tatsache, dass es dem Kurs nicht gelang, die obere Trendlinie zu überwinden.



      Inzwischen ist der Kurs bis an die Mittellinie des aktuellen Trendkanals zurückgekommen. Da intraday bereits eine deutlich Überverkauft-Situation herrscht, ist kurzfristig auf jeden Fall mit einer Gegenreaktion nach oben zu rechnen.

      Natürlich bleibt offen, ob dies bereits eine Umkehr darstellt, die uns zu neuen Hochs führt. Schließlich haben wir die 150er Marke noch nicht geknackt ...

      „Regulär“ sollte der Kurs bis an die untere Trendlinie fallen. Dann wäre auch das Lehrbuch zufrieden. Danach sollten sich die Korrekturmuster abwechseln. Im Herbst/Winter hatten wir eine Seitwärtsbewegung (Rechteck), jetzt deutet sich eine scharfe Korrektur an (blaue Linie), die aber noch nicht beendet ist (wir sind ja noch nicht einmal an der 50%-Marke!).
      Die Saisonalität spricht eine andere Sprache
      Leider ist es nicht ganz so einfach. Schließlich gibt es ja noch andere Korrekturmuster, z.B. aufsteigende Dreiecke. Auch der typische Saisonverlauf spricht eine andere Sprache:



      Danach steigt der Kurs – von einem Hoch kommend! – wieder massiv an. Hierfür mag es viele Ursachen geben: die Urlaubszeit, die Hurrikansaison usw. In jedem Fall sind die Aussichten niederschmetternd.
      Auch der Euro mit Aufwärtspotenzial
      Neben wieder zunehmenden Befürchtungen über eine schwächere Wirtschaft oder gar Rezession war auch der fallende Euro ein Grund für den zuletzt recht kräftigen Ölpreisrückgang. Hintergrund waren Äußerungen aus Kreisen der Fed, dass man auch dort stark über Zinserhöhungen nachdenkt.

      Insbesondere eine tatsächlich schwächende Wirtschaft in den USA wird aber diesbezüglich der Fed Zurückhaltung auferlegen. „Richtige“ Zinserhebungen (bisher waren es ja nur „verbale“) muss es also deswegen noch lange nicht geben – Beobachter erwarten solche erst im ersten Quartal 2009.

      Die EZB hat aber bereits mit ihrem letzten Zinsschritt klar gemacht, dass sie hier weniger Skrupel hat. Zumal sie ja, anders als die Fed, auch nicht dem Wirtschaftswachstum in der Eurozone verpflichtet ist. Damit hat der Euro eigentlich wieder eher Aufwärtspotenzial. Auch hat er die 1,60er Marke noch gar nicht so richtig geknackt, sondern bestenfalls vorsichtig drüber gelinst.
      Charttechnisch ebenfalls Rückenwind
      Auch nach dem Chartbild müssen wir eher von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung ausgehen:



      Der Euro befindet sich in einem zwar steilen, aber immer noch intakten Aufwärtstrend. Das letzte Tief bei knapp 1,53 USD (Pfeil) war nicht einmal stark genug, diesen Trend an seiner Unterkante zu testen. Das ist zunächst recht bullish, da auch hier die Umkehr vor dem 50%-Korrekturniveau erfolgte.

      Allerdings lautet hier die Regel, dass der Kurs die Linie bei einem späteren Versuch testet, wenn er sie beim ersten Mal nicht erreicht. Nun gut, aber durch die relative Steilheit dieser Linie würde der nächste Test bereits bei etwa 1,56 USD unmittelbar bevorstehen. Von da aus kann wieder nach oben gehen – über die 1,60 hinaus.
      Euro-Kursziel 1,68 USD?
      Kommt es dazu, bricht also auch die 1,60er Marke, dann liegt das daraus ableitbare Kursziel bei 1,67 .. 1,68 USD! Zum einen bildet sich eine klar erkennbaren Seitwärtsbewegung zwischen 1,60 und 1,53 USD (dunkelblaues Rechteck), deren Spanne einfach nach oben angetragen wird (oberes hellblaues Rechteck). Das ergibt ein kurzfristiges Ziel von ca. 1,67 USD.

      Zum anderen wird dieses Kursziel interessanterweise auch durch eine andere mittelfristige Projektion bestätigt. Hintergrund ist die typischen Wellenbewegung, in der sich die Kurse häufig bewegen. Der jüngste steile Trend beginnt mit einem kräftigen Aufwärts-Move bei 1,34 USD, der bis knapp 1,50 USD reicht (gelbes Rechteck/Punkt 1). Der zweite hat fast eine identische Spanne (Punkt 2). Trägt man nun das gelbe Kästchen an das letzte Tief bei 1,528 an, kommt man auf ein Ziel knapp oberhalb von 1,68 USD.
      Kurse „weit“ über 1,60 USD ohne fundamentale „Rückendeckung“
      Allerdings sind solche Kurse fundamental aktuell nicht zu begründen (siehe oben). Aber vorstellbar wäre tatsächlich ein kräftiger Bruch der 1,60er Marke als eine Art Fehlausbruch mit nachfolgendem Kursrückgang. Quasi ein letzter Versuch der Bullen, den Kurs weiter nach oben zu treiben. Werte von 1,62 USD könnten dabei durchaus erreicht werden.
      Fazit
      Wenn Sie also demnächst den Start in den Urlaub planen, sollten Sie sicherheitshalber – wenn möglich – schon mal „auf Vorrat“ tanken. Haben Sie dagegen eine Reise in den Dollarraum geplant, brauche Sie sich mit dem Umtausch von Bargeld noch nicht zu beeilen.

      Für Kurzentschlossene kann ein solcher Trip allerdings zweischneidig sein: Während Sie vielleicht ein paar Euro beim Einkaufen und Umtauschen sparen, fressen Ihnen ein hoher Ölpreis und entsprechend die Kerosinzuschläge diesen Vorteil vielleicht wieder auf. Es bleibt also schwierig.

      Wohl dem also, der zu Hause bleibt, und das schöne Wetter ohne solche Probleme genießen kann!

      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert

      office@TorstenEwert.de
      www.TorstenEwert.de
      Avatar
      schrieb am 29.07.08 22:33:53
      Beitrag Nr. 1.797 ()
      Wenn man im August mit dem Traden anfängt...
      von Jochen Steffens

      Wir stehen nun kurz vor der „härtesten“ Börsen-Phase für Kommentatoren, Journalisten und Analysten an den Börsen: Dem August!

      Es ist jedes Mal das Gleiche, im August wird Börse zäh und schwierig. Und das liegt nicht nur am Wetter, sondern hauptsächlich an dem bis zum September massiv sinkenden Handelsvolumen. Das Schlimme ist, dass dieser Effekt auch noch in den Jahren, in denen US-Präsidentschaftswahlen stattfinden, deutlich stärker ist, als in den übrigen Jahren. Das liegt wahrscheinlich daran, dass viele langfristig orientierte Anleger erst einmal mit Neupositionierungen abwarten, um zu erfahren, wer die Wahl gewinnt, d.h. wie also die weitere politische und wirtschaftliche Richtung aussehen wird.

      Wir müssen demnach gerade in diesem Jahr in den nächsten Wochen mit einer Vielzahl von Fehlsignalen im kurzfristigen Bereich rechnen.
      Niemals im August mit dem Daytrading anfangen
      Mir ist der August übrigens noch aus einem anderen Grund in unschöner Erinnerung geblieben. Es ist schon viele Jahre her: Nachdem ich mich eine zeitlang mit Hebelzertifikaten und Optionsscheinen auf den Dax im sehr kurzfristigen Bereich versucht hatte, ergab die Analyse der Trades, dass der größte Teil meiner Gewinne durch die Gebühren (inklusive Spread) aufgefressen worden waren. Das war nicht nur unbefriedigend, es stellte sich zudem heraus, dass Daytraden so auf Dauer nicht funktionieren konnte – die hohen Gebühren verursachten eine doch erhebliche Verzerrung in der Gewinn-/Verlustrelation.

      Ein Traderkollege gab mir schließlich den Rat, ich solle es doch mal mit Future-Traden versuchen. Da man immer wieder hört, dass man mit Futures mehr Geld verlieren kann, als man eingesetzt hat (Nachschusspflicht), war ich zunächst skeptisch.
      Gebühren beim kurzfristigen Traden
      Je kurzfristiger man tradet, desto wichtiger sind die Gebühren. Beim direkten Vergleich dieser Kosten wurde mir schnell klar, dass Future-Traden wesentlich preiswerter ist. Der Unterschied war derart übermächtig, dass ich meine Zweifel aufgab und mich von nun an dem Future-Traden widmete. Schnell musste ich zudem feststellen, dass das mit der Nachschusspflicht eher theoretischer Natur ist. Wenn eine Position zu sehr ins Minus läuft, wird sie einfach zwangsliquidiert und zwar dann, wenn die hinterlegte Margin (Sicherheit) nicht mehr ausreicht.

      (Hinweis: Das gilt jedoch nicht für alle Broker, hier muss man aufpassen und sich erkundigen. Zudem können sich Verluste bei Positionen, die über Nacht gehalten werden, ausweiten. Man stelle sich vor, man ist im Dax investiert und nach Handelsschluss kommt es zu einem Anschlag. Die Folge könnte sein, dass der Dax am nächsten Morgen um 1000 Punkte tiefer startet. Das kann teuer werden. Solche Worst-Case-Szenarien sollten Sie beim Traden mit Futures, aber auch mit CFDs immer im Hinterkopf behalten)
      Totaler Reinfall
      Voller Eifer startete ich, doch es kam wie es kommen musste: Es funktionierte überhaupt nicht! Ein Fehlsignal nach dem anderen kostete mich viel Geld. Kein Wunder, es war August, darauf hatte ich nicht geachtet. Aber das war nicht der einzige Grund.
      Ein Jahr Umgewöhnungsphase
      Es dauerte tatsächlich noch eine ganze Weile, bis ich mich an die Futures gewöhnt hatte. Future-Trading ist vollkommen anderes, als Trading mit Optionsscheinen und Hebelzertifikaten. Es ist viel näher, viel direkter und unmittelbarer. Zudem muss man sich bei den Positionsgrößen umgewöhnen, da ein fixer Geldbetrag je Punkt und Kontrakt verdient wird. Das macht es schwieriger, die Positionsgröße an das Tradingdepot und seine eigene mentale Verfassung anzupassen.

      Zudem ist der Dax-Future nicht so gut zum Traden geeignet, gerade nicht für Anfänger. Ich bevorzuge heute den Euro-Stoxx-Future oder den Bund-Future, manchmal den S&P500 Future. Hier liegen einfach wesentlich mehr Kontrakte je Punkt im Markt (um den Faktor 15-20). Das verringert die Gefahr von Fehlsignalen. Der Dax-Future ist eigentlich eher etwas für „Wahnsinnige“.

      Mittlerweile bin ich der Meinung, man braucht, um von Optionsscheinen und Hebelzertifikaten auf den Future umzusteigen, mindestens ein Jahr „Umgewöhnungszeit“, bis man diese „neue Welt“ endlich ganz begriffen hat. Gute Einstiegszeitpunkte um mit Future-Traden anzufangen sind Oktober/November oder Januar/Februar. März bis September sollte man zum Einstieg eher meiden.
      Zum Markt: Kreditmarktkrise, was ist das?
      Wie ich gestern geschrieben habe, die Kreditmarktkrise scheint die Märkte nicht mehr so sehr zu beeinflussen. Heute kam die Meldung, dass Merrill Lynch weitere Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen muss. Merrill Lynch verscherbelt ein großes Paket forderungsbesicherter Anleihen zum Preis von 6,7 Mrd. Dollar. In den Büchern stehen diese Papiere noch mit 11,1 Mrd. Dollar (der Nominalwert liegt bei über 30 Mrd. Dollar).
      Gleichzeitig gab Merrill Lynch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8,5 Mrd. Dollar bekannt.

      Normalerweise hätte eine solche Nachricht zu einem massiven Einbruch an den Märkten führen müssen. Doch genau das Gegenteil passierte. Der Nasdaq100 ist, während ich diese Zeilen schreibe, über 2 % im Plus.
      Dax bleibt noch im Bullenmodus

      Der Dax hat ziemlich genau bei der 6280er Marke (siehe Steffens-Daily gestern), also an dem 50er Retracement gedreht, nachdem er den bisherigen Trend mit einem Gap-Down gebrochen hatte. Damit ist wieder alles offen. Sollte es jetzt zügig über die 6600 Punkte Marke gehen, liegt das Kursziel bei etwas unterhalb der 7000 Punkte-Marke. Danach muss man weiter sehen. Ich schätze, der Dax fällt nun noch einmal auf die 6360/70 Punkte-Marke und wagt dann einen weiteren Anlauf auf die 6430er Marke. Überwindet er diese, ist das letzte Hoch Kursziel.
      Unglaubliche Korrelation bestätigt
      Ich hatte hier bereits mehrfach etwas zu dem Zusammenhang zwischen den US-Wahlen (Kandidatur Barack Obamas) und dem Kursverlauf des S&P500 geschrieben. Der Verdacht einer Korrelation hat sich nun nach weiteren Recherchen mehr als bestätigt. Dazu habe ich auf www.boerse-online.de eine Kolumne verfasst. Darin finden Sie einen unglaublichen Chart, der meines Erachtens den Zusammenhang endgültig und eindrucksvoll beweist.

      Um mehr zu erfahren, klicken Sie hier!


      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 29.07.08 22:36:05
      Beitrag Nr. 1.798 ()
      Also...jetzt schnell durch die 6600...bitte.:rolleyes::yawn:
      Avatar
      schrieb am 30.07.08 18:08:53
      Beitrag Nr. 1.799 ()
      Stockstreet.de

      Wird der US-Arbeitsmarktbericht positiv überraschen?
      von Jochen Steffens

      Der wichtigste Termin in dieser Woche ist wohl der Freitag. An diesem werden die neuen Arbeitsmarktdaten aus den USA veröffentlicht. Den Märkten geht es dabei hauptsächlich um die neu geschaffenen Stellen. Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Beschäftigten in den USA rückläufig gewesen. Auch für Freitag wird ein Rückgang um 65.000 Stellen erwartet.
      Eine Verbesserung bei diesen Zahlen würde nicht nur einen Indikator für ein stärkeres Wirtschaftswachstum darstellen, viel wichtiger ist, dass neu geschaffene Stellen ein positives Signal für den Konsum, sprich die Binnenkonjunktur in den USA darstellen. Zumal sich bessere Arbeitsmarktdaten auch positiv auf das Konsumentenvertrauen auswirken.
      ADP Daten überraschen positiv
      Heute um 14.30 Uhr wurde der ADP National Employment Report veröffentlicht. Dieser wird immer am Mittwoch vor dem Arbeitsmarktbericht herausgegeben und soll schon einmal eine Tendenz anzeigen. Demnach ist die Beschäftigung im privaten Wirtschaftssektor in den USA im Juli um 9.000 Stellen angestiegen(!).

      Der Markt reagierte auf diese Veröffentlichung entsprechend positiv. Allerdings muss man hier vorsichtig sein, die Zahlen des ADP weichen zum Teil sehr stark vom eigentlichen Arbeitsmarktbericht ab. Allerdings zeigten sich in den letzten Wochen auch erste Auswirkungen der niedrigen Leitzinsen in den USA auf die vorlaufenden Wirtschaftsindikatoren. Es ist also auch aus fundamentaler Sicht durchaus möglich, dass die Arbeitsmarktzahlen „bereits jetzt“ reagieren und es tatsächlich zu einem Wert kommt, der über den Erwartungen liegt. Zumal die Erwartungen doch relativ verhalten sind.
      Konjunkturdaten-Trader
      Eines ist jedoch wahrscheinlich: Viele Trader werden jetzt darauf setzen, dass die Zahlen am Freitag über den Erwartungen liegen. Das könnte die Märkte im Vorfeld stützen. Es kann aber auch dazu führen, dass diese Trader dann, sobald die Zahlen am Freitag erst einmal veröffentlicht sind, Kasse machen. Wenn diese also schlechter ausfallen oder nur leicht über den Erwartungen liegen, muss man damit rechnen, dass der Markt am Freitag im Anschluss schnell ins Minus laufen wird (natürlich nur, wenn keine anderen positiven Einflüsse auftreten). Das sind die typischen Spielchen der „Konjunkturdaten-Trader“. Nur wenn die Zahlen deutlich über den Erwartungen liegen oder sogar einen Stellenzuwachs verzeichnen, wird der Markt sich halten können.
      Ölpreis erreicht wichtige Unterstützung
      Der Ölpreis notiert jetzt nahe der 120-Dollar-Marke. An dieser wird es nun interessant. Ich glaube aber, dass die eigentliche Entscheidung über den Ölpreis im Dollar fallen wird. Der Euro befindet sich zum Dollar seit Anfang des Jahres in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,53 und 1,60 Dollar. Sollte der Dollar deutlich Stärke zeigen, wird auch der Ölpreis weiter zurückgehen. Das liegt nicht nur daran, dass der Ölpreis in Dollar berechnet wird, sondern unter anderem auch daran, dass Öl ein perfekter Hedge (Absicherung) gegen einen schwachen Dollar gewesen ist.

      Sollte also jetzt der Dollar Stärke zeigen, werden auch diese Hedge-Positionen aufgelöst werden. Wahrscheinlich ist das bereits mit ein Grund für den aktuellen Rückgang im Ölpreis, da der Dollar an wichtigen Marken gescheitert ist und somit die Gefahr besteht, dass sein Abwärtstrend zumindest kurzfristig ein Ende findet.

      Dazu erst einmal der langfristige Euro / Dollar Chart (Hinweis: Eine Euro-Stärke entspricht in diesem Chart einer Dollar Schwäche, so dass ein Aufwärtstrend hier einen schwächer werdenden Dollar darstellt.)



      Deutlich sieht man, dass die 1,46 Dollar Marke über 30 Jahre einen markanten Widerstand darstellte. Dieser ist nun nach oben gebrochen worden. Wie so oft nach einem Bruch einer derart wichtigen Widerstandslinie ist damit zu rechnen, dass die Kurse diese Linie auch noch einmal von oben testen. Mit anderen Worten, es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Euro noch einmal auf die 1,463 Dollar zurückfällt.
      Dazu muss aber zumindest im kurzfristigen Bild folgendes passieren:


      Sie sehen hier die Seitwärtsbewegung zwischen 1,528 und der 1,602 Dollar. Normalerweise sagt man: Wenn eine Seitwärtsbewegung in eine Richtung gebrochen wird, ist das Kursziel die Spanne der Seitwärtsbewegung (hier blaues Rechteck) an das Ausbruchsniveau addiert/subtrahiert. Sollte also der Euro durch die 1,528 Dollar Marke fallen, liegt das Kursziel bei 1,453 Dollar und damit fast genau im Bereich der oben genannten 1,463 Dollar Marke. Das würde perfekt passen.

      Sie sollten allerdings hier nicht voreilig handeln, eine Seitwärtsbewegung kann sich auch sehr lange halten. Fällt jedoch die 1,528 Dollar Marke nachhaltig, rechne ich nicht nur mit einem weiter fallenden Euro, sondern auch damit, dass weitere Hedge-Positionen im Öl aufgelöst werden und der Ölpreis noch einmal stark in Bedrängnis kommt. Das würde die 120er Unterstützung nach unten auflösen und dann reden wir wieder über die 100 Dollar Marke. Aber erst dann...

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 30.07.08 23:21:16
      Beitrag Nr. 1.800 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.547.049 von nettinvestor am 20.07.08 20:47:00Das Kauflimit bei 6250 wurde knapp verfehlt. :keks: für mich

      Man könnte aus technischer Sicht bei Überschreiten der 6580 prozyklisch aufspringen, aber da muss ich nochmal drüber nachdenken.

      Heute haben die Indizes trotz stark steigender Ölpreise Stärke gezeigt, vielleicht hat diese Korrelation, die in letzter Zeit oft zu beobachten war, ja ein Ende.

      Viel Glück Euch allen.
      Avatar
      schrieb am 31.07.08 11:38:22
      Beitrag Nr. 1.801 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.619.313 von nettinvestor am 30.07.08 23:21:16Hallo nettinvestor...schön noch jemanden zu lesen!:look:

      Die Korrelation hält wohl weiter...Öl muss weiter runterkommen!

      6250 haste echt knapp verfehlt!

      Heute hängt der Dax 100Pkte hinterher...Warum??:confused:


      Wollte BoBo nicht wieder verstärkt schreiben? Ich hoffe keine Rückfälle privater, gesundheitlicher Natur!!

      Bestimmt wieder am Golfen...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.08.08 11:13:27
      Beitrag Nr. 1.802 ()
      Gestern, kurz vor Toresschluß, fehlten den Dow nur ein paar Pünktchen zum GRÜN...aber dann wurde in den letzten Minuten wieder leicht runtergezogen...:cry: Grün hätte uns besser gestanden.

      Diese beschissenen Äußerungen zum Iran nerven auch. Immer zur falschen Zeit. Dieses Damoklesschwert wird uns wohl noch weiter begleiten...:(


      Ich kann so nicht arbeiten... :laugh:;)

      Schönes WE allen Lesern...


      Lippi
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 14:47:00
      Beitrag Nr. 1.803 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.635.753 von Lippi01 am 02.08.08 11:13:27Das "Dumme" an der Börse ist, dass sie sich nicht nach der eigenen Meinung/Erwartung richtet. Deshalb bleibt nur, sich einen Plan zurecht zu legen und diesen dann konsequent durchziehen.

      Plan = Wenn..., dann...!

      Mein Plan: >6580=long und <6150=short mit Ziel neues Jahrestief

      Anschließend Initialstopp rein und Finger stillhalten. Wenn es in die gewünschte Richtung läuft - Stopp nachziehen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 15:05:05
      Beitrag Nr. 1.804 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.354 von nettinvestor am 03.08.08 14:47:00Ja. OK.

      Wir müssen jetzt schnell durch die 6600 durch! Da hilft nichts...
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 15:18:32
      Beitrag Nr. 1.805 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.390 von Lippi01 am 03.08.08 15:05:05Wäre mir auch recht, bleibe aber skeptisch.

      Die Gewinnwarnungen im DAX belasten die Bewertung, da das KGV steigt. Und auf längere Sicht bleibt die Gewinnentwicklung das wichtigste Kriterium für Aktienkurse.
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 15:28:20
      Beitrag Nr. 1.806 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.415 von nettinvestor am 03.08.08 15:18:32Auch wieder richtig...leider.

      Aber irgendwann müssen die Anleger wieder rein...wegen der Abgeltungssteuer...

      Ich hoffe nicht, daß dieser Effekt wirklich erst im Oktober einsetzt.
      Das gr. Geld wird wohl schneller sein...
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 15:33:33
      Beitrag Nr. 1.807 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.415 von nettinvestor am 03.08.08 15:18:32Auch wieder richtig...leider.

      Aber irgendwann müssen die Anleger wieder rein...wegen der Abgeltungssteuer...

      Ich hoffe nicht, daß dieser Effekt wirklich erst im Oktober einsetzt.
      Das gr. Geld wird wohl schneller sein...
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 16:06:15
      Beitrag Nr. 1.808 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.455 von Lippi01 am 03.08.08 15:33:33Für das große Geld ist die Steuer m.E. nicht so entscheidend, sondern der Preis zu dem sie sich in die Firmen einkaufen können.

      Mit dem Kapitalzustrom der Kleinanleger rechne ich erst im letzten Quartal.
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 16:10:29
      Beitrag Nr. 1.809 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.521 von nettinvestor am 03.08.08 16:06:15Das gr. Geld kauft aber vor Hans und Franz.

      Und wir am besten mit ...oder vor denen...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 16:35:39
      Beitrag Nr. 1.810 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.539 von Lippi01 am 03.08.08 16:10:29Oder sie kaufen den Banken und Hedgefonds die Pakete außerbörslich ab, weil die dringend Liquidität brauchen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 16:40:43
      Beitrag Nr. 1.811 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.590 von nettinvestor am 03.08.08 16:35:39In diesen Fällen erfahren wir es viel zu spät...
      Das nennt man dann `Blöd gelaufen`...oder?


      Deswegen hätte ich gerne INSIDERINFORMATIONEN!!!:rolleyes:;)

      Oder laßt mich mal nen kurzen Blick in `Die Welt` von Übermorgen werfen!! Würde schon bisschen weiterhelfen...:laugh: Gerne inkl. Lottozahlen...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 16:47:41
      Beitrag Nr. 1.812 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.601 von Lippi01 am 03.08.08 16:40:43Da schließe ich doch gern ein Abo ab.:D
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 16:51:12
      Beitrag Nr. 1.813 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.620 von nettinvestor am 03.08.08 16:47:41Stimmt! A B O !!!

      Will ich auch!:laugh::laugh::laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 17:18:36
      Beitrag Nr. 1.814 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.390 von Lippi01 am 03.08.08 15:05:05

      Bild hab ich mir beim User Casinofdax "ausgeliehen". Danke dafür.


      Ein Überschreiten der 6600 wäre bzgl. Bodenbildung positiv zu werten. Wegen der Möglichkeit von Fehlausbrüchen Stopploss aber nicht vergessen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 17:26:59
      Beitrag Nr. 1.815 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.685 von nettinvestor am 03.08.08 17:18:36Also ich bin für...


      Grün!!!
      :lick:;)
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 17:35:39
      Beitrag Nr. 1.816 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.539 von Lippi01 am 03.08.08 16:10:29Deswegen hätte ich gerne INSIDERINFORMATIONEN!!!

      Bitte sehr!

      STUTTGART (Dow Jones)--Ein ausländischer Hedgefonds nimmt einem Bericht des
      Magazins "Focus" zufolge die Daimler AG ins Visier. Banken hätten den Autobauer
      in der vergangenen Woche über umfangreiche Käufe von Daimler-Aktien informiert,
      berichtet das Blatt unter Berufung auf ein Aufsichtsratsmitglied. Der unliebsame
      Investor nutze bei seinen Transaktionen den niedrigen Börsenkurs aus.

      Daimler-Sprecher Thomas Fröhlich trat diesem Bericht entgegen. "Banken geben uns
      hierfür keine Indikation", sagte er am Sonntag Dow Jones Newswires. Die Daimler
      AG sei mit ihrer Aktienstruktur zufrieden, aber zugleich offen für neue
      Aktionäre. Man sehe sich allerdings nicht als Übernahmekandidaten. Nach
      Fröhlichs Angaben befinden sich 15% bis 20% der Daimler-Aktien im Besitz von
      Hedgefonds.

      Laut "Focus" wächst in der Stuttgarter Konzernzentrale jedoch die Furcht vor dem
      Einstieg einer so genannten Heuschrecke. Noch sei unklar, welche konkreten Pläne
      der Hedgefonds verfolgt und wie viele Aktien er tatsächlich erwerben wolle. In
      Alarmstimmung sei Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche aber auch deshalb, weil
      Daimler schon seit längerem als Übernahmekandidat gelte. Bei Daimler existiert
      kein Schutz durch Großaktionäre. Bedeutendster Eigner ist das Emirat Kuwait mit
      7,6% der Anteile.

      Als Abwehrmaßnahme betreibt Daimler laut "Focus" den Kauf eigener Aktien. Dem
      hielt Daimler-Sprecher Fröhlich entgegen, dass der Konzern im April 2008 ein
      Aktienrückkaufprogramm über maximal 6 Mrd EUR beschlossen habe, dass nicht der
      Stützung des Aktienkurses, sondern der Verbesserung der Liquiditätsstruktur
      diene. Im Konzern habe sich nach dem Chrysler-Anteilsverkauf viel Liquidität
      angesammelt, sagte Fröhlich.

      Nach Konzernangaben wurden bis Ende Juli Aktien für 753 Mio EUR zurückgekauft.
      Zwischen August 2007 und März 2008 hatte Daimler bereits eigenen Aktien für 6,2
      Mrd EUR erworben.

      Webseiten: http://www.daimler.com
      http://www.focus.de

      DJG/hab

      (END) Dow Jones Newswires

      August 03, 2008 09:37 ET (13:37 GMT)

      © 2008 Dow Jones & Company, Inc.

      03.08.2008 15:37:01 Quelle: Dow Jones-VWD
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 17:51:14
      Beitrag Nr. 1.817 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.718 von nettinvestor am 03.08.08 17:35:39
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 18:01:43
      Beitrag Nr. 1.818 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.755 von nettinvestor am 03.08.08 17:51:14Auch interessant:

      Mitteilung über Geschäfte von Führungspersonen nach §15a WpHG

      Directors''-Dealings-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Mitteilungspflichtige verantwortlich. ------------------------------------------------------------------------------

      Angaben zum Mitteilungspflichtigen Name: Dr. Hambrecht Vorname: Jürgen Firma: Daimler AG

      Funktion: Verwaltungs- oder Aufsichtsorgan

      Angaben zum mitteilungspflichtigen Geschäft

      Bezeichnung des Finanzinstruments: Aktie ISIN/WKN des Finanzinstruments: DE000710000 Geschäftsart: Erwerb Datum: 31.07.2008 Kurs/Preis: 37,73 Währung: EUR Stückzahl: 800,00 Gesamtvolumen: 30184,00 Ort: Frankfurt

      Angaben zum veröffentlichungspflichtigen Unternehmen

      Emittent: Daimler AG Mercedesstraße 137 70327 Stuttgart Deutschland ISIN: DE0007100000 WKN: 710000

      Ende der Directors'' Dealings-Mitteilung (c) DGAP 31.07.2008
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 18:03:56
      Beitrag Nr. 1.819 ()
      Na geht doch...:cool::cool:;)

      Danke...

      Übernahmephantasie bei Daimler!:eek:
      Na wohl nicht nur da, bei den allg. Kursen...
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 18:18:04
      Beitrag Nr. 1.820 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.415 von nettinvestor am 03.08.08 15:18:32WKN Name KGV 2007 KGV 2008 KGV 2009

      710000 DAIMLER AG 18,54 6,27 5,73
      802770 HYPO REAL ESTATE HOLDING AG 11,99 6,43 4,93
      519000 BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG 8,86 6,63 6,43
      593700 MAN AG 14,24 6,65 6,66
      840400 ALLIANZ SE 8,22 6,67 5,93
      843002 MUENCHENER RUECKVERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT AG 7,43 7,01 6,56
      823212 DEUTSCHE LUFTHANSA AG 5,76 8,00 9,11
      750000 THYSSENKRUPP AG 8,92 8,44 7,39
      514000 DEUTSCHE BANK AG 7,79 8,80 6,40
      555200 DEUTSCHE POST AG 20,44 8,85 7,60
      803200 COMMERZBANK AG 8,99 8,91 7,49
      543900 CONTINENTAL AG 13,11 9,70 8,39
      515100 BASF SE 12,19 9,72 9,65
      800100 DEUTSCHE POSTBANK AG 11,46 10,13 8,35
      604843 HENKEL AG & CO. KGAA 17,96 11,20 9,92
      TUAG00 TUI AG 31,36 11,88 9,10
      725750 METRO AG 22,01 11,89 10,32
      703712 RWE AG 18,39 12,40 10,41
      500340 ADIDAS AG 18,92 12,67 10,68
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 18:23:19
      Beitrag Nr. 1.821 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.821 von nettinvestor am 03.08.08 18:18:04Hier der Rest vom DAX, sortiert nach dem niedrigsten KGV für 2008.
      Daimler also ganz oben (Quelle: www.cortalconsors.de)

      WKN Name KGV 2007 KGV 2008 KGV 2009

      659990 MERCK KGAA 28,55 12,78 11,43
      581005 DEUTSCHE BOERSE AG 28,88 12,78 11,08
      555750 DEUTSCHE TELEKOM AG 21,71 14,58 13,02
      575200 BAYER AG 16,44 14,60 12,66
      723610 SIEMENS AG 26,36 16,23 12,03
      766400 VOLKSWAGEN AG 14,97 16,26 15,55
      648300 LINDE AG 15,68 16,43 14,11
      578580 FRESENIUS MEDICAL CARE AG & CO. KGAA 23,27 19,79 17,41
      716460 SAP AG 22,21 20,00 17,25
      623100 INFINEON TECHNOLOGIES AG 0,00 0,00 20,40
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 18:26:02
      Beitrag Nr. 1.822 ()
      Danke für die Listen!!!

      Werde mir Daimler als Invest mal genauer anschauen!
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 18:28:33
      Beitrag Nr. 1.823 ()
      So, Schluss für heute, morgen ist ja wieder Großkampftag.

      Gruß
      nettinvestor
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 21:49:56
      Beitrag Nr. 1.824 ()
      Keine Veränderung der Zinsen erwartet
      von Jochen Steffens

      Diese Woche ist wieder einmal einer der typischen Zinsentscheidungswochen, in der die wichtigen Zinssitzungen der Fed (Dienstag), EZB und Bank of England (Donnerstag) stattfinden. Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass weder die Fed, noch die EZB, noch die Bank of England die Zinsen verändern. Der Fokus der Märkte liegt demnach, wie so oft, auf den Kommentaren zu den Zinsentscheidungen, hier vor allem auf dem Kommentar der Fed.
      In den letzten Wochen war aus den USA von mehreren Seiten die Sorge über ein Ausufern der US-Inflation zu hören. Das lässt die Märkte befürchten, dass es doch eher zu Zinserhöhungen, statt weiteren Zinssenkungen kommen wird.
      Und genau das ist das eigentliche Problem für die Notenbanken
      Angesichts der immer noch gegenwärtigen Probleme des US-Immobilienmarktes und der Kreditmarktkrise, müsste die Fed eigentlich die Zinsen niedrig halten, damit das US-Wirtschaftswachstum stabil bleibt und diese Krisen somit nicht allzu große Auswirkungen zeigen. Schließlich macht mittlerweile auch das böse „R“-Wort (Rezession) wieder die Runde. Und selbst Alan Greenspan, offensichtlich vom Notenbanker zum Rezessions-Mahner mutiert, meinte mal wieder, die Märkte vor einer solchen warnen zu müssen. Da diese Warnung nun seit über einem Jahr aus seinem Mund zu hören ist, weiß ich nicht, wie ernst man diese Aussagen noch nehmen soll. Zumal nicht zu beurteilen ist, über wie viele Informationen Alan Greenspan noch verfügt. Fakt bleibt: Rezession ist wieder ein Thema.

      Die Fed kann aber die Zinsen nicht unbegrenzt auf einem derart niedrigen Niveau belassen, denn auf der anderen Seite droht die Inflation auszuufern. Eine außer Kontrolle geratene Inflation führt ebenfalls zu einer Rezession. Die Fed steht damit zurzeit vor der Wahl zwischen Pest und Cholera.
      Selbstheilungsprozesse des Marktes
      Ein Punkt wird dabei gerne vergessen: Die Selbstheilungskräfte des Marktes. Ich weiß, dieses Wort ist in den letzten Jahren nicht mehr „en vogue“. Sollte aber die US-Wirtschaft tatsächlich 2009 in eine Rezession abgleiten, würde die Weltwirtschaft wahrscheinlich auch kaum noch ihr bisheriges Wachstum aufrecht erhalten können. Das würde die Nachfrage nach Öl verringern, mit der Folge eines deutlich fallenden Ölpreises. Ein fallender Ölpreis könnte das Inflationsproblem der USA sehr schnell lösen, da bisher die Kernraten in den USA noch vergleichsweise moderat zulegen.

      Nun, schaut man sich die Kommentare zu den Zinssitzungen des letzten Jahres an, könnte man auf die Idee kommen, dass die Fed mit genau diesem Prozess schon seit längerer Zeit gerechnet hatte. Bisher zu Unrecht, wie man sieht.
      Und was passiert, wenn die Fed die Zinsen anhebt?
      Was passiert aber, wenn die Fed die Zinsen bald wieder anhebt? Die Folge wird zunächst ein stärkerer Dollar sein, der von steigenden Zinsen tendenziell profitieren sollte. Ein steigender Dollar hätte einen dämpfenden Effekt auf den Ölpreis. Hinzu kommt, dass steigende Zinsen von den Märkten zunächst als Synonym für ein schwächeres Wirtschaftswachstums in den USA aufgefasst werden. Auch das könnte den Ölpreis belasten.

      Fasst man das zusammen, sollten steigende Zinsen in den USA zu einem fallenden Ölpreis führen. Ein fallender Ölpreis hat zumindest das theoretische Potenzial, den Markt zu stützen. Zumal bei einem fallenden Ölpreis auch die Inflationssorgen abnehmen.

      Wenn Zinserhöhungen den Markt belasten, der fallende Ölpreis ihn aber stützt, wird der Markt tendenziell seitwärts laufen. Hier muss man natürlich darauf hinweisen, dass zumindest bis zur US-Wahl nicht mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, da es immer heißt, die Fed werde alles tun, um nicht in den Wahlkampf einzugreifen (obwohl es genug Beispiele gegeben hat, wo genau das passiert ist).

      Es fehlt noch die bullishe Sicht
      Nach dem bearishen (Rezessions-) Szenario und dem „Seitwärts“-Szenario gibt es natürlich auch noch eine bullishe Alternative. Wir stellen uns vor, der Ölpreis stagniert oder fällt bereits jetzt weiter. In diesem Fall würden die Inflationsraten vergleichsweise schnell reagieren und zügig fallen. Das Thema Inflation würde, zumindest was die offiziellen Wirtschaftsdaten anbetrifft, für eine gewisse Weile aus dem Fokus der Anleger „verschwinden“. Es geht hier schließlich um eine Relation zu vorherigen Daten. Eine solche Entwicklung könnte der Fed den Spielraum geben, die Zinsen weiterhin niedrig zu halten und so dem Markt die nötige Luft verschaffen, die aktuelle Konsolidierung zu beenden.

      Es hängt demnach, neben vielen anderen Faktoren, auch immer noch vom Ölpreis ab, wie sich die Märkte weiter entwickeln.
      Externe Ereignisse
      Das Problem in so einer Situation ist, dass der Markt höchst anfällig für schlechte Nachrichten ist, wie wir auch am Freitag gesehen haben. Es kann also im Zusammenhang mit solchen Nachrichten (z.B. Israel/Iran) durchaus noch einmal zu einem Ausverkauf kommen.
      Fazit
      Die aktuelle Situation bleibt nach wie vor mehr als undurchsichtig. Die Kommentare der Fed können den Markt zwar kurzfristig belasten, aber eigentlich ist alles schon eingepreist. Der Markt rechnet mit deutlicheren Worten zum Thema Inflation. Analysten werden das als Hinweis auf einen möglichen Zinsschritt zum Ende des Jahres deuten. Es könnten aber auch einfach „verbale Zinserhöhungen“ sein, um den Dollar zu stützen. Allein die indirekte Ankündigung solcher Zinsschritte wird den Dollar stärken und damit auch den Ölpreis unter Druck bringen (wie man bereits heute sehen kann). Diese Wirkungen können nur im Interesse der Fed sein.

      Wie und ob die Fed es schaffen wird, ihren Hals aus der Inflationsschlinge herauszuziehen, ohne die Wirtschaft in Bedrängnis zu bringen, werden wir in unserem liebgewonnen Börsenkino in den nächsten Wochen und Monaten miterleben.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 22:31:03
      Beitrag Nr. 1.825 ()
      Lassen Sie sich nicht emotional erpressen
      von Jochen Steffens

      Hinweis: Die Übersetzung des Fed-Statements von gestern und eine Erläuterung dazu finden Sie weiter unten im zweiten Teil.

      Ich fürchte, dass viele Anleger in den letzten Wochen viel falsch gemacht haben. Der Markt ist in so einer Art „mentaler Erpressungsphase“. Mal haut es die Kurse massiv nach unten, dabei verlieren Einzelaktien im Dax dann schon mal 4-5 %. Es folgt wieder so ein Tag wie gestern, und die selben Aktien gleichen die kompletten Verluste in wenigen Stunden wieder aus. In so einem Markt kann man eigentlich nur Fehler machen.

      Der geneigte und durch die Kreditmarktkrise sowie andere schlechte Nachrichten verunsicherte Anleger sitzt wie paralysiert vor dem Monitor und weiß nicht, was er tun soll. Dieses „Nicht-Wissen“ ist die eigentliche Grundlage vieler Fehlentscheidungen. Denn genau diese Unsicherheit führt dazu, dass der Anleger „emotional erpresst“ wird. Er sieht, wie der Markt urplötzlich brutal nach oben zieht und fürchtet etwas zu verpassen. Also wird, meistens erst am nächsten Tag nach so einer Intraday-Rally, noch schnell gekauft. Leider oft ziemlich genau am Hoch.
      Allgemeine Hektik
      Kaum ist man investiert, bröckeln die Kurse der Aktien wieder in den Keller. Häufig gehören genau die Gewinner des Vortages zu den Aktien, die anschließend wieder die größten Verluste generieren. Und hier beginnen dann die Schmerzen. Soll man jetzt verkaufen oder soll man investiert bleiben? Wenn schlussendlich der Markt auch noch wichtige Marken nach unten zu brechen scheint, kommt es wieder zu einer emotionalen Entscheidung: Es wird verkauft.

      Kaum ist man beruhigt, weil die Position endlich raus ist, dreht der Markt und das Spiel fängt von vorne an. Ich muss es so deutlich sagen: Das ist extrem unprofessionelles Traden!

      Interessanterweise erlebe ich gerade in den letzten Wochen auch bei einigen Kollegen ein derartiges Verhalten und offenbar scheinen auch einige institutionelle Anleger diesem Hexentanz zu erliegen. Der Markt hat viele in den letzten Monaten einfach weichgekocht. Kein Wunder, dass sich die Kleinanleger mittlerweile frustriert von diesem Markt verabschieden, die Anzahl der Menschen in Deutschland, die Aktien besitzen, sinkt auf ein Neunjahrestief.
      Abstand hilft
      Schauen Sie sich dazu einfach den Dax-Stunden-Chart an. Eigentlich ist seit dem 18.07.08, also seit drei Wochen absolut NICHTS passiert. Der Markt läuft stumpf in einer vergleichsweise engen Range von 250 Punkten seitwärts.



      Natürlich kann es jederzeit zu einem Ausbruch kommen, aber in beide Richtungen. Zudem sind auch in diesem Chart, wie für den Juli und August typisch, Fehlsignale zu finden.
      Geht die Seitwärtsbewegung weiter, müssten die Kurse jetzt wieder Richtung 6300 Punkte laufen. Dann werden wahrscheinlich viele, die heute eingestiegen sind, wieder aussteigen...
      Erst wenn die Kurse nachhaltig nach oben ausbrechen, wird es bullisher.
      Gelassenes Stockpicking
      Lassen Sie sich also nicht emotional erpressen. Das ist leichter gesagt, als getan. Hilfreich ist auf jeden Fall eine klare Strategie für die aktuelle Situation, also das, was ich schon seit Wochen hier schreibe und wir auch im Stockstreet-Premium-Trader umsetzen.

      Eine Strategie, die alle Eventualitäten berücksichtigt. Dazu müssen Sie folgendes wissen:

      Wie viel Prozent meines Kapitals will ich investieren, wenn ich weiß, dass der Markt auch noch einmal auf 5400 oder sogar 5200 Punkte fallen kann. Wir haben uns für 25-30 % entschieden. Nehmen wir an, der Markt fällt noch einmal um 20 % und zwar so schnell, dass man nicht mehr aussteigen kann. In diesem Fall machen Sie bei einer Investitionsquote von 25 % lediglich ein Minus von 5 %. Sie haben dann aber noch 75 % Cash, um zu diesen tieferen Kursen wieder einzusteigen. So werden Sie diesen vergleichsweise kleinen Verlust schnell wieder ausgleichen.
      Verkaufen oder investiert bleiben
      Dann müssen Sie überlegen, wann Sie welche Positionen zu welchen Kursen verkaufen. Hierher gehört auch die Frage, ob man bei so einer niedrigen Investitionsquote überhaupt verkaufen soll oder diese Investments als Grundstock einfach im Depot belässt?

      Schließlich, für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Dax um 99 % einbricht., haben Sie mit dieser Investitionsquote bezogen auf Ihr Depot, nur knapp 25 %Verlust. Das wäre zwar nicht schön, aber sicherlich zu verkraften.
      Die richtigen Aktien auswählen
      Wenn Sie Aktien kaufen, sollten Sie natürlich Aktien auswählen, die bei einer Erholung überproportional zulegen können. (im Stockstreet-Depot befinden sich zurzeit solche Aktien, die bei der kleinen Rally der letzten beiden Tage, zu den stärksten zählten.

      Dann müssen Sie die Frage klären, wann Sie, für den Fall weiter steigender Kurse, ihre Positionen weiter ausbauen. Das sollte natürlich vorsichtig und nach und nach bei weiter steigenden Kursen geschehen. In diesem Zusammenhang müssen Sie klären, wo Sie diese Positionen absichern, falls es doch wieder ein Fehlsignal war.
      Gelassenheit durch genaue Planung

      Wenn Sie sich diese Punkte VORHER genau überlegen, werden Sie nicht in die Gefahr geraten, von einem solchen Markt emotional erpresst zu werden.
      Natürlich schützt ein Tradingplan Sie nicht vor Verlusten. Aber wenn Sie vorher genau wissen, welche Verluste Sie zulassen können, wie Sie in dieser Situation weiter vorgehen und was Sie machen, wenn wirklich alles schief geht, bleiben die Risiken überschaubar.

      Börse beinhaltet nun einmal keine Gewinngarantie. So schön es auch wäre, eine solche würde doch nur dazu führen, dass jeder Trader werden würde und somit keiner mehr einer „geregelten“ Arbeit nachginge...

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 16:26:10
      Beitrag Nr. 1.826 ()


      6618 haben gehalten - jetzt wieder 6441?
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 16:33:18
      Beitrag Nr. 1.827 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.672.128 von banagher am 07.08.08 16:26:10Sieht momentan so aus. Erst ein Durchstoßen der 6640/50 würde die ca. 6800 ermöglichen.
      Aber es kann ja noch kommen...Heute...Morgen...
      Braucht wohl noch einen Anlauf!!:rolleyes:

      Ansonsten geht es wieder in die alte Range zurück...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 18:07:41
      Beitrag Nr. 1.828 ()
      Euro bricht ein, Autowerte steigen!
      von Jochen Steffens

      Im Blickpunkt des Marktinteresses steht heute das Euro/Dollar-Verhältnis. Sie erinnern sich vielleicht, am 30.07.08 hatte ich schon auf den Zusammenhang zwischen dem Dollar- und dem Ölpreis hingewiesen.

      Ausgabe vom 30.07.07

      In dieser Ausgabe hatte ich Ihnen auch diesen Chart vorgestellt:



      Allerdings notierte der Euro da noch deutlich höher, bei 1,56 Dollar. Jetzt hat er die Seitwärtsbewegung nach unten verlassen. Damit wurde eine Art Doppeltop bestätigt. Sowohl aus dem Bruch der Seitwärtsbewegung, als auch aus dem möglichen Doppeltop ergibt sich ein Kursziel von 1,45 / 1,46 Dollar (blaue Rechtecke). Die 1,50er Marke stellt dabei allerdings einen wichtigen Widerstand dar. Es kann gut sein, dass jetzt erst einmal ein Retest an die untere Linie des Rechtecks erfolgt.
      Strategie der Fed
      Die Strategie der Fed scheint aufzugehen (und damit auch das, was ich hier in den letzten Wochen geschrieben habe). Da sie aufgrund der Kreditmarktkrise die Zinsen nicht senken kann, muss eben der Dollar steigen, um den Inflationsdruck einzudämmen. Es gibt aber auch bereits Gerüchte, dass es zu Interventionen am Devisenmarkt gekommen sei. Angesichts der Probleme in den USA (siehe letzte Ausgaben) halte ich das für durchaus denkbar. Mit dem Dollar fällt auch der Ölpreis, der „nur“ noch knapp über 115 Dollar notiert. Damit hat er sich sehr deutlich von den Hochs bei knapp 150 Dollar (147,5 Dollar) entfernt. Der Inflationsdruck nimmt also ab.
      Bald negative Inflationszahlen?
      Wenn diese Entwicklung anhält, werden wir in den nächsten Monaten wahrscheinlich sogar nachgebende Inflationsindikatoren in den USA sehen. Das ist ein Szenario, das zurzeit kaum ein Analyst beachtet. Ich denke, wenn diese Erkenntnis erst einmal durchsickert, wird das die Märkte zumindest kurzfristig entsprechend anfeuern. Das gilt natürlich besonders im direkten Umfeld der Veröffentlichung dieser Indikatoren. Das sollte man bei seinen Trades in nächster Zeit auf jeden Fall berücksichtigen!
      Auflösung der Absicherungspositionen der Unternehmen?
      Der Einbruch des Euros soll der stärkste seit vier Jahren gewesen sein. Die Heftigkeit der Kursbewegung ist wohl nicht nur charttechnischen Gründen und Auslösungen von Stopps zu verdanken, sondern wahrscheinlich auch der Auflösung verschiedener Absicherungspositionen gegen einen schwächeren Dollar von Unternehmen und institutionellen Anlegern (Fonds / Hedge-Fonds).
      Dax fällt, Autowerte steigen
      Während der Dax heute zwischenzeitlich deutlich nachgab, konnten gerade die in letzter Zeit arg gebeutelten Autowerte ansteigen. Aber auch das ist lediglich eine Reaktion auf den schwächeren Euro. Dieser erhöht nämlich die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Automobilkonzerne auf dem Weltmarkt.

      Eigentlich reagieren die US-Indizes unlogisch, in dem sie heute nachgeben. Offenbar sind die hier in den letzten Tagen dargestellten Theorien noch nicht bei der Masse der Anleger angekommen. Tatsächlich ist die Dollar-Stärke bullish für die Märkte, da sie der Fed die notwendige Luft verschafft, die Leitzinsen niedrig zu halten, um die Folgen der Kreditmarktkrise abzufangen. Und niedrige Leitzinsen sind gut für den Markt!
      Dax doch weiter seitwärts?
      Mit dem heutigen Einbruch ist der Ausbruchsversuch des Dax erst einmal hinfällig. Wie gesagt, Seitwärtsbewegungen sind zäh.


      Aktuell sind wir ungefähr im Mittelfeld der Seitwärtsbewegung angekommen und damit ist wieder einmal die Entscheidung vertagt worden.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      P.S. Jetzt kann ich auch auflösen, um welches Währungspaar es sich gehandelt hat, da wir den Trade heute mit 30 % Gewinn realisiert haben. Es war das Währungspaar USD/CAD (US-Dollar/Kanadischer Dollar). Sobald sich die nächste Chance ergibt, werden wir wieder einsteigen.
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 19:13:36
      Beitrag Nr. 1.829 ()
      Sonderupdate: Nur ganz kurz (ausführlicher evt. 'mal wieder am WE)

      Wahrscheinlich historische Chance bei Silber !!! Lasst Euch nicht verunsichern. Innerhalb der nächsten Jahre sind hier heute kaum denkbare Preise möglich. K.O. nicht zu eng setzen. Unser Schein sollte halten. Stopp Loss bei 13,75 USD.

      Aktien: Wahrscheinlich vorletzter Akt im Dax !!! Showdown innerhalb der nächsten 2 bis 3 Monate bei 6.800/7.200 !!!
      Entweder kein Rücksetzer mehr oder Sell Off/Kapitulation.
      Es wackelt nach wie vor, wie heute gesehen.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 23:22:41
      Beitrag Nr. 1.830 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.688.318 von BoBo2000 am 08.08.08 19:13:36Wer es eher konservativer mag:

      DB737J
      Basispreis 15,0000 USD
      Fälligkeit 28.09.2016
      Agio p.a. 3,78%
      Hebel 2,667
      Delta 0,799
      Break even 20,749



      Avatar
      schrieb am 10.08.08 17:19:28
      Beitrag Nr. 1.831 ()
      Aktien: Wahrscheinlich vorletzter Akt im Dax !!! Showdown innerhalb der nächsten 2 bis 3 Monate bei 6.800/7.200 !!!
      Entweder kein Rücksetzer mehr oder Sell Off/Kapitulation.


      Gehts etwas genauer...bzw. ausführlicher...

      Ich hoffe auf das Erreichen der 6800 i.d.n Tagen und du schreibst schon 7200...in 2 - 3 Monaten.
      Und vorher?

      Glaubst Du, daß es ohne vorheriges Down, ab sagen wir ca.6800, weiter hochlaufen kann bis 7200?
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 08:55:03
      Beitrag Nr. 1.832 ()
      BoBo "update"

      Guten Morgen,
      hier die "grobe Marschrichtung" des Depots für die nächsten Tage/Wochen:
      Kurzfristig (diese Woche ?) werde ich bei 6.700 (plus/minus) die Gewinne in den Dax-Positionen mitnehmen. M-Dax und Tec-Dax bleiben wahrscheinlich im Depot. Ich spekuliere kurze Zeit später auf eine noch einmal etwas günstigere Einstiegsmöglichkeit. Ab Ende August dürfte der von mir angedeutete "showdown" in den Fokus geraten. Ein finaler "sell off" ausgehend vom Bereich 6.900/7.200 für den September halte ich nach wie vor für möglich.

      Silber: Stopp-Loss bei 13,75 USD !!! Ggf. werde ich früher eine zweite Position mit tieferem K.O. aufbauen.

      Positionsaufbau: Euro/USD short wird wohl folgen.

      Allen eine erfolgreiche Woche

      BoBo

      P.S.: Leider wieder gesundheitiche Rückschläge privat, daher bin ich nicht so präsent wie gewünscht. Danke Lippi und den Schreibenden, das wenigstens etwas "Leben" im Thread bleibt. Es kommen auch wieder andere Tage.
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 13:27:32
      Beitrag Nr. 1.833 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.696.935 von BoBo2000 am 11.08.08 08:55:03P.S.: Leider wieder gesundheitiche Rückschläge privat, daher bin ich nicht so präsent wie gewünscht. Danke Lippi und den Schreibenden, das wenigstens etwas "Leben" im Thread bleibt. Es kommen auch wieder andere Tage. :eek:

      ALLES GUTE!!!:look::look:

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 15:48:17
      Beitrag Nr. 1.834 ()
      BoBo "update"

      Dax bewegt sich nach den guten USA Vorgaben kaum !!! Bitte Dow Jones beachten. Bei 12.000 (spätestens !) sollte hier (zunächst) Ende im Gelände sein. Will heißen: Raus aus den Dax-Positionen.
      Safety first !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 21:36:13
      Beitrag Nr. 1.835 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.638.354 von nettinvestor am 03.08.08 14:47:00Longposi geschlossen. Bin flat.
      Es kommt einfach kein Kaufdruck oberhalb der 6600.

      Mache zunächst nur intraday was.
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:04:02
      Beitrag Nr. 1.836 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.703.774 von nettinvestor am 11.08.08 21:36:13Ich gebe Dir Recht... die 6600 war bislang Endstation. Kein Kaufdruck...:(
      Denke aber, daß wir da noch durchkommen und auch ganz wichtig, durch die 6650 laufen...Ziel ca. an die 6800.

      Der Abstand zum Dow lag die letzten Wochen immer bei 5000 Pkte.
      Zur Zeit sind es fast 5180 Pkte! 180 Pkte Range frei nach oben.

      Hoffe auf Morgen und Ziel 6680!! Falls nicht noch was dazwischen kommt...

      Vielleicht bist Du einen Tag zu früh raus...

      Schaun mer mal...
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:04:33
      Beitrag Nr. 1.837 ()
      BoBo "late night"

      Nun wird's spannend. Der Dax quält sich bereits heute, zum Ende kommt der Dow deutlich zurück. Ich habe kein gutes Gefühl für die Märkte. Morgen -AUF JEDEN FALL- Stopp Loss etwas über den Einstiegskursen setzen, wahrscheinlich gehe ich vorher raus.

      I.Ü. könnten wir uns nun für die nächsten Jahre aus den Aktienmärkten zurückziehen. Silber, Silber und nochmal Silber.
      Ein K.O. im Bereich der USD 10,- hat derzeit einen Hebel von 4 bis 5 !!! Noch Fragen ???

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:24:16
      Beitrag Nr. 1.838 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.703.994 von BoBo2000 am 11.08.08 22:04:33Habe heute lange über Silber nachgedacht und einige Kommentare dazu gelesen, aber der Blick auf den EUR/USD ließ mich zögern. Ggf. baue ich sukzessive eine Posi auf.
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:31:57
      Beitrag Nr. 1.839 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.703.990 von Lippi01 am 11.08.08 22:04:02Ich schaue mal im 5 min- bis Stundenchart, ob ich was hinbekomme, vielleicht wird ja unverhofft ein Swingtrade draus.

      Ein neues Bewegungshoch in Richtung 6650 wäre ein guter Zeitpunkt es nochmal long zu probieren.
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:39:50
      Beitrag Nr. 1.840 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.704.206 von nettinvestor am 11.08.08 22:31:57Ja... guck mal...

      Ich bin fest der Meinung, daß wir Morgen an die 6700 laufen.
      Der Abstand Dax zu Dow ist seit Monaten fast exakt 5000 gewesen. Zur Zeit sind es 5160...
      Da geht was...Morgen könnte der Knoten platzen!
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:59:40
      Beitrag Nr. 1.841 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.704.148 von nettinvestor am 11.08.08 22:24:16Schaut hier mal nach.

      http://www.usmint.gov/mint_programs/american_eagles/index.cf…

      http://www.kitco.com/reports/technicalindicators_aug082008.h…

      Die Nachfrage nach Coins steigt stark im Vergleich zu den Vorjahren.

      Aber es gibt auch gegenläufige Entwicklungen (analoge Photographie) und natürlich steigende Produktion in den Minen.
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 23:07:18
      Beitrag Nr. 1.842 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.704.374 von nettinvestor am 11.08.08 22:59:40BoBo schwört ja auf Silber. Zur Zeit mit Gold am stürzen...Saisonal aber immer so...
      Bloß, wo ist der Boden? Und Wann wird er gebildet?
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 23:07:41
      Beitrag Nr. 1.843 ()
      Ja, gegen Ende wollte der Dow doch nicht ins Minus und es bleibt ein Plus von immerhin 0,4%. Stopp-Loss kann trotzdem nicht schaden.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 23:09:02
      Beitrag Nr. 1.844 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.703.994 von BoBo2000 am 11.08.08 22:04:33Hallo BoBo...

      I.Ü. könnten wir uns nun für die nächsten Jahre aus den Aktienmärkten zurückziehen. Silber, Silber und nochmal Silber.
      Ein K.O. im Bereich der USD 10,- hat derzeit einen Hebel von 4 bis 5 !!! Noch Fragen ???


      Bist Du Dir da so sicher?
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 23:40:33
      Beitrag Nr. 1.845 ()
      US Indizes - Rallye dauert an - Gold bricht weiter ein
      Datum 11.08.2008 - Uhrzeit 22:21 (© BörseGo AG 2007, Autor: Strehk Marko, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
      WKN: 969420 | ISIN: US2605661048 | Intradaykurs:
       Dow Jones
      Heutige Pivot-Punkte:
      Pivot-Resist (R2): 11,999.43
      Pivot-High (R1): 11,866.87
      PIVOT-PUNKT: 11,627.43
      Pivot-Low (S1): 11,494.87
      Pivot-Support (S2): 11,255.43

      Die starke Tendenz vom vergangenen Freitag wurde im US Markt auch zum Wochenbeginn wieder aufgegriffen. Dabei gelang der Anstieg innerhalb der Leitindizes auf neue Rallyehochs. Gestützt wurde diese Tendenz nicht zuletzt durch weiter einbrechende Rohstoffmärkte.

      Vor allem die Edelmetalle gerieten unter Druck, Gold gab zwischenzeitlich um 4% nach. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Aktien der Goldminen. Während bereits in der Vorwochen Sell-Off-artige Verluste hingenommen werden musste sah es auch am Montag nicht besser aus. Die Goldindizes beginnen die Woche mit Abschlägen um 6 %, so dass nun der Verlust innerhalb des Amex Gold Bugs seit Mitte Juli schon auf extreme 34,5% beläuft.

      DOW Jones:
      Die Leitindizes entwickelten sich hingegen freundlich, was vor allem auf die Erholung der Finanztitel zurückzuführen ist. In diesem Zuge gelingt dem Dow Jones (+0,4%) dann auch der Anstieg auf Basis des Schlusskurses über die 11750 Punkte. Auch wenn die Tageshochs nicht gehalten werden konnten ist der Weg damit bis auf 12000 Punkte relativ frei.

      NASDAQ:
      Der Nasdaq 100 (+0,8%) hat das Zielniveau bei 1944 Punkten intraday erreicht und zunächst auch überschritten. Auch hier ist aber durchaus noch ein Folgeanstieg bis auf 2000 Punkte möglich. Ein Rücksetzer auf die 1874 Punkte muss zuvor nicht mehr zwingend folgen.

      Neben den Finanztiteln erholte sich heute im Dow Jones auch die Aktie von General Motors und konnte um 7,3% steigen, im Nasdaq 100 war UAL wieder vorn mit dabei und stieg um 10,2 %. Auch wenn Amazon das Tageshoch ebenfalls nicht halten konnte, so gibt es bei dem Internet-Bluechip dennoch einen satten Aufschlag von 9,4%. Die Hoch des vergangenen Jahres rücken damit bereits wieder ins Blickfeld.
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 23:50:13
      Beitrag Nr. 1.846 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.704.425 von Lippi01 am 11.08.08 23:09:02"Sicher" kann er sich nicht sein, aber seine Argumente für einen stark steigenden Silberpreis (wenn es geht für EUR-Anleger) würden mich schon interessieren. Meines Erachtens ist dafür ein Nachfrageschub (physisch) aus dem Investmentbereich notwendig oder eine massive Entwertung von Papiergeld.
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 00:19:33
      Beitrag Nr. 1.847 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.704.586 von nettinvestor am 11.08.08 23:50:13Sicher ist ja bekanntlich nichts...besonders an der Börse!


      massive Entwertung von Papiergeld.
      Frag mal die Amis nach Ihrer Geldmenge!!:laugh:

      Auch der Euro hat Problemfelder...Allein die Witzfigur von Trichet ist schon für sich 10 Cents Minus Wert...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 10:42:16
      Beitrag Nr. 1.848 ()
      Die Entwertung des Papiergeldes steht noch nicht einmal sooo im Vordergrund. Silber ist ein endlicher Rohstoff, genau wie Öl.
      Der Sell Off, den wir sehen, ist doch einzig und alleine ausgelöst durch ausgelöste Stopp Loss und Hedges. Kommt den Commercials natürlich recht, doch alle können Sie letztendlich nicht aus dem Markt verdrängen. Die (wenigen) Privatanleger, die übrig bleiben werden sich jedoch mehr als freuen.
      Zum Thema "Sell Off" bei Öl, Gold, etc. und dem "wiedererstarkten" Dollar: Ja, ja, seit zwei Tagen ist alles anders... Die USA ist über Nacht gesund, keine Inflation mehr und das Währungssystem ist i.O.... Nur 'mal logisch drüber nachdenken. Klar kann es nun eine zeitlang dauern, bis dies erkannt wird, doch mein Szenario wird immer klarer, der nächste Tiefschlag ist jedoch der K.O. und es steht die größte Depression (final ausgelöst durch die Machenschaften der Banken im letzten Jahr) aller Zeiten bevor. Vorher jedoch durch die umfassbare und kaum realisierte Geldschwämme: long, long, long...

      wait and see
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 14:11:21
      Beitrag Nr. 1.849 ()
      Stopps setzen... !!! (Noch) nicht blenden lassen !!! Wohin fliesst das abgezogene Geld aus den Rohstoffmärkten ? Wenn überhaupt wohl nur zaghaft in die Aktienmärkte, die sich weiterhin quälen. In den Dollar ? Wohl eher auch nicht ! Ich bereite den vorübergehenden Ausstieg vor (zumindest aus den Indizes) und überlege mir bis in den Herbst wohl 'mal den ein oder anderen short an dieser Stelle. Ob es dann tatsächlich dazu kommt ?

      Kaufkandidaten wären dann American Express, BASF, BMW, Nestle, evt. Fuchs Petrolub, SGL Carbon...

      wait and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 15:22:06
      Beitrag Nr. 1.850 ()
      von Gestern, 13.08.08:

      Krisen sind eben auch immer nur Chancen...
      von Jochen Steffens

      Ein Mix aus schlechten Nachrichten hat heute den Dax auf Talfahrt geschickt. Zunächst gab es schlechte Vorgaben aus Asien. Die Wirtschaft in Japan hatte im vorigen Quartal ein negatives Wachstum von 0,6 % zu verzeichnen. Das belastete den Daxstart.
      Vor der Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze in den USA rauschten besonders die Automobilwerte in den Keller. Es wurde erwartet, dass der PKW-Verkauf in den USA weiter nachgeben wird (zu den genauen Zahlen unten mehr). Gleichzeitig erholte sich der Ölpreis leicht, da um 16.00 Uhr die Rohöllagerbestände veröffentlicht werden sollten. Nach dem starken Einbruch der letzten Tage kann es hier eigentlich nur zu Überraschungen nach oben kommen, so die Sorge der Öl-Spekulanten.

      Und so sind wir im Dax wieder in die alte Seitwärtsbewegung zurückgefallen:



      Damit wird nun dieser Trendkanal (rote Linien) immer relevanter. Wird dieser verletzt, wäre dies ein erster kleiner bearisher Hinweis. Trotzdem, im Groben handelt es sich nach wie vor um eine Seitwärtsbewegung. Diese wird erst bei einem nachhaltigen Bruch der 6300 Punkte-Marke aufgelöst. Aber Sie sehen ja, die vielen Fehlsignale, die es bisher gegeben hat.
      Lassen Sie sich also nicht verrückt machen. Im Moment werden alle weichgekocht. Ich höre von vielen Seiten, dass Trader und Institutionelle sich zurzeit beständig die Finger verbrennen. Ich möchte es noch einmal wiederholen: Das ist kein Markt, um außerhalb des Daytradens kurzfristige Gewinne zu machen (und selbst im Daytrading ist es im Moment nicht leicht). Es ist ein Markt voller Fehlsignale und impulsiver Bewegungen, dem eine gewisse Planlosigkeit zuzuschreiben ist. Nutzen wir die Zeit für ein anderes, zukunftsweisenderes Thema.
      Automobilaktien, die Zukunft?
      Zuletzt sind die Automobilaktien arg abgestraft worden. Kein Wunder, der hohe Benzinpreis, in Reaktion auf den exorbitant steigenden Ölpreis, verleidet uns den Fahrspaß. Viele Menschen werden sich zurzeit überlegen, ob sie überhaupt ein neues Auto brauchen. Gerade Familien werden sich eher für Kleinwagen entscheiden, die einen entsprechend niedrigen Verbrauch haben. So verwundert es nicht, dass gerade die Hersteller gehobener Klassen die deutlichsten Kursverluste zu verzeichnen hatten.
      Technologieschub möglich
      Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Gleichzeitig bahnt sich ein Technologieschub an. Die Automobilindustrie und hier gerade die Hersteller größerer PKW (Daimler, BMW aber auch amerikanische Hersteller wie GM) fangen an umzudenken. Sie alle wollen auf spritsparende Autos oder alternative Antriebsvarianten setzen. Dabei geht es auch darum, den gleichen oder fast den gleichen Komfort zu bieten, wie bisher.
      Neue Technologien am Käufer gescheitert
      Bisher war es der Automobilindustrie nicht gelungen, extrem sparsame Autos an den Kunden zu bringen. Auch alternative Antriebsvarianten fanden einfach nicht den breiten Zuspruch, der nötig wäre, um einen Umbruch zu schaffen. Die Dichte des Tankstellen-Netzes in Deutschland und in ganz Europa ist einen Luxus, der die Einführung von Alternativen schwer macht.

      Tatsächlich haben somit auch die Kunden der PKW-Hersteller immer wieder verhindert, dass sich neue Technologien durchsetzen konnten. Sollte der Ölpreis jedoch langfristig über 100 Dollar notieren oder um diese Marke fluktuieren, wird sich das ändern.
      Die problem- und bedarfsorientierte Funktionsweise des Kapitalismus
      Immer wenn in kapitalistischen Wirtschaftssystemen ein Bedarf entsteht, (hier nach preiswerten Fortbewegungsmitteln) werden sehr schnell Produkte geschaffen, um diesen Bedarf zu stillen. Ein Bedarf lässt sich vermarkten, damit kann Geld verdient werden, und das ist die eigentliche Motivation möglichst schnell auf Bedürfnisse zu reagieren.

      Je mehr und breiter ein Bedürfnis die gesamte Bevölkerung betrifft, desto größer wird der Einfluss auf das Wirtschaftswachstum eines Landes. Das gilt ganz besonders dann, wenn es um neue Technologien geht.

      Von einer neuen Technologie zum Wirtschaftsboom

      Nehmen wir an, es setzt sich tatsächlich eine neue Technologie durch, die einen ähnlichen Fahrkomfort bei einem erheblichen Preisvorteil je gefahrenen Kilomenter garantiert. Sehr schnell würden immer mehr Menschen ihre alten Autos verschrotten lassen und auf die Neuen umsteigen. Die entstehende erhöhte Nachfrage könnte nur durch eine massive Produktionssteigerung befriedigt werden.

      Nun ist die Automobilindustrie in Deutschland stark vertreten. Von einer erhöhten Produktion würden auch die Zulieferer, die Maschinenhersteller, die Werbeindustrie und alle möglichen anderen sekundären Industrien profitieren. Es ist damit zu rechnen, dass neue Arbeitsplätze in all diesen Bereichen entstehen. Die Leute würden wieder mehr verdienen, der Binnenkonsum zieht an, der Bedarf nach Autos steigt – es entsteht ein positiver Wirtschaftskreislauf.

      Dieser Effekt ist immer dann zu beobachten, wenn eine neue Technologie entwickelt wird, die eine möglichst breite Akzeptanz in der Bevölkerung findet (siehe Computer / Internet).

      Ist also der hohe Ölpreis eine Chance für Deutschland?

      So könnte der hohe Ölpreis, der uns zurzeit ausschließlich fluchen lässt, zumindest theoretisch einen neuen und vielleicht sogar nachhaltigen Boom gerade in Deutschland auslösen. Zumindest dann, wenn die deutsche Automobilindustrie schnell genug und richtig reagiert.

      Ich kann natürlich nicht absehen, ob es so kommt – es ist nichts weiter, als eine schöne Theorie. Aber angesichts der vielen düsteren Prognosen möchte ich immer wieder auch Möglichkeiten von positiven Entwicklungen vorstellen, die in solchen Krisenzeiten immer wieder gerne vergessen werden. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder gezeigt, das gerade, als alles düster aussah, irgendeine unerwartete Entwicklung wieder einen neuen Boom ausgelöst hat.

      Krisen sind eben auch immer nur Chancen...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 21:21:30
      Beitrag Nr. 1.851 ()
      Lassen Sie sich also nicht verrückt machen. Im Moment werden alle weichgekocht.

      Sehr zutreffend!!!:rolleyes::cry:
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 21:40:46
      Beitrag Nr. 1.852 ()
      Schlechte Daten ohne Zukunft
      von Jochen Steffens

      Hinweis: Da ich morgen an einem Trader-Treffen teilnehme, erhalten Sie den nächsten Steffens-Daily erst am Montag.

      Schlechte US-Wirtschaftsdaten haben heute um 14.30 Uhr den Dax in den Keller getrieben.
      So sind in den USA die Verbraucherpreise im Juli 0,8 % deutlich stärker gestiegen als von Analysten erwartet. Diese hatten mit einem Anstieg um 0,4 % gerechnet, nach einem Anstieg von 1,1 % zuvor.

      Auch die Kernrate (ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise) stieg deutlicher als erwartet um 0,3 % an. Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 0,2 % gerechnet.

      Sensible Reaktion

      Natürlich reagiert der Markt zurzeit sehr sensibel auf die US-Inflationsdaten. Gerade auch, weil die Kernrate angestiegen ist. Ich hatte an andere Stelle schon früher darauf hingewiesen, dass sich insbesondere die Energiepreise gerne zeitversetzt auf die Kernraten auswirken. Diese Entwicklung ist jetzt zu beobachten. Während die Verbraucherpreise selbst schon nicht mehr so stark steigen, zieht die Kernrate noch an. Das kann sich auch noch ein bis drei Monate fortsetzen. Der sinkende Ölpreis wird den Anstieg der Verbraucherpreise im August noch schwächer ausfallen lassen, die Kernrate wird aber weiter hoch bleiben.

      Auch die Verbraucherpreise reagieren zeitversetzt

      Aber auch die Verbraucherpreise, die nicht im direkten Zusammenhang mit den Energiepreisen stehen, werden leicht zeitversetzt reagieren. Das bedeutet, wenn der Ölpreis nicht wieder ansteigt, werden wahrscheinlich erst im September/Oktober sinkende US-Verbraucherpreise gemeldet.

      Da der Ölpreis normalerweise sein saisonales Hoch im Herbst findet, muss allerdings noch abgewartet werden, ob er tatsächlich nicht weiter ansteigt.

      Falsche Reaktion

      Trotzdem reagiert meines Erachtens der Markt falsch. Der Inflationsdruck wird abnehmen, die aktuellen Zahlen sind zwar unschön, aber sie spiegeln noch eine Vergangenheit wieder, die aufgrund der veränderten Grundsituation (fallender Ölpreis/steigender Dollar) keine weitere Prognose auf die Zukunft zulässt.

      Aber die stark einbrechenden Kurse stellen nur die erste Reaktion dar. Das sind oft die kleinen und unerfahrenen Trader, die hektisch auf solche Zahlen reagieren. Die großen Adressen wissen diese Zahlen besser einzuschätzen. Und ich denke, ihnen wird klar sein, dass die Fed nicht mit weiteren Zinserhöhungen auf diese Zahlen reagieren muss. Es wird bei verbalen Zinserhöhungen bleiben. Damit wird diese Veröffentlichung der Verbraucherpreise den Markt nur sehr kurzfristig beeinflussen.


      Der Dax reagierte jedoch zunächst heftig:



      Hier der bekannte Stundenchart. Der Dax fiel im Zuge der Veröffentlichung dieser Zahlen unter die untere Trendgerade, die ich eingezeichnet hatte. Damit hat diese Trendgerade im weiteren Zusammenhang an Relevanz verloren. Kursziel im Dax ist nun erst einmal die untere Linie bei 6322 Punkten. Es sei denn, auch dieser Bruch stellt sich als Fehlsignal heraus. Ich sehe nämlich gerade: Die Amis sind, während ich das hier schreibe, tatsächlich deutlich im Plus gelandet. Ich sag ja: Der August und die Fehlsignale...

      Schlechte Nachrichten aus Deutschland?

      Auch die deutschen Konjunkturdaten waren wenig erfreulich. So ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,5 % zurückgegangen, nach dem im ersten Quartal ein beachtliches Plus von 1,3 % erzielt wurde. Dieser Rückgang ist der erste seit knapp vier Jahren. Auch die Inflation bleibt nach wie vor hoch und notiert mit 3,3 % auf dem 15-Jahres-Hoch.

      Diese Wachstumsdelle muss allerdings in Relation zum ersten Quartal gesehen werden, welches vor allem wegen des milden Winters (Baubranche) und Steuereffekten gut ausgefallen war. Belastend wirkten sich zudem auch die Finanzmarktkrise, der hohe Ölpreis und der hohe Euro aus. Mindestens zwei dieser Aspekte sind aktuell stark rückläufig, so dass wir hier zunächst von einem statistischen Effekt ausgehen sollten.

      Und schon wieder ist alles nur düster

      Warum jetzt wieder düsterste Prognosen für Deutschland die Medien beherrschen, ich weiß es nicht. Sollte der Ölpreis weiter sinken und der Euro ebenfalls weiter fallen, ist das besser als jedes Konjunkturprogramm. Hier sollte man also die Kirche im Dorf lassen und erst einmal abwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt.

      Interessanterweise wird von Expertenseite sogar mittlerweile damit gerechnet, dass die EZB die Zinsen im nächsten Jahr wieder senken wird. Dann kann es ja mit der Inflation nicht so weit her sein...

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 15.08.08 16:24:32
      Beitrag Nr. 1.853 ()
      BoBo "weekend"

      Wir haben in dieser Woche nahezu alle Positionen zunächst "flat" gestellt und zum ersten Male in AMBITION einen Schein verloren. Heute morgen erwischte es unseren Silber K.O. Allerdings hielt sich trotz Totalverlust der Depotverlust in Grenzen, da die Gewichtung bereits sehr gering war. Lediglich ein Discount Zertifikat auf BASF befindet sich noch im Depot. Bei den Rohstoffmärkten halten wir uns nun doch zurück, denn dies ist tatsächlich ein Crash, siehe nun fast 50% Verlust bei Silber seit dem Hoch im Frühjahr. Und Crashs sind oft sehr irrational, denn: Die Welt hat sich nicht verändert, Silber ist und bleibt endlich und die Inflation ist und bleibt nach wie vor hoch. Die Jahre der Hyperinflation stehen uns erst noch bevor. Ich wiederhole meine Aussage von vor ein paar Wochen: Die eigentl. Zeit des Silber wird erst noch kommen, daher: Entweder mit Stopp-Loss arbeiten (was aber sehr nervenaufreibend bei Silber ist) oder besser mit geringem Hebel arbeiten und bei größeren Schwankungen nach unten (Crash) den Hebel bzw. K.O. durch Austausch der Scheine ständig in einme ähnlichen Verhältnis beizubehalten. Dann erwischt man in jedem Falle den Hype. Der Verlust schmerzt dennoch und Schmerzen haben alle Anleger seit einem Jahr wohl langsam aber sicher genug. Also: In den Rohstoffmärkten wird massiv Kapital vernichtet und abgezogen, wo fließt es aber hin ? In die Aktienmärkte derzeit (noch) nicht. Hier bleibt die Situation und Markteinschätzung nach wie vor äußerst wiedersprüchlich. Mittel- und langfristig gesehen befinden wir uns bereits in einer Bodenbildung hin zu steigenden Kursen, doch Kurzfristig überwiegen für mich nach wie vor die Risiken. Aktien kaufen ja, K.O.'s / Optionsscheine eher nein. Denn: Auch in den Aktienmärkten bleibt ein SellOff nicht ausgeschlossen und dieser könnte heftig werden. Solange der Dax nicht deutlich über 5.520 schließt (da war heute bereits wieder Ende) schwebt dieses Damoklesschwert über dem Markt. Ich wiederhole mich: Hier den Dow Jones als Vorreiter beachten. Keine nachhaltige Aufwärtsbewegung solange die 12.000 nicht deutlich überwunden werden.

      Schönes WE BoBo
      Avatar
      schrieb am 17.08.08 21:46:21
      Beitrag Nr. 1.854 ()
      Von Martin Stephan, Chefredakteur Wahrer Wohlstand
      Sonntag, 17. August 2008

      US-Mint stoppt Goldmünzen Prägung. Händler ausverkauft. Regierung greift massiv in den Edelmetallhandel ein. Droht ein Gold-Verbot in USA?


      Angebot und Nachfrage bestimmen im Prinzip die Preise in einem freien Wirtschaftssystem. Nun gut, das ist keine neue Erkenntnis! Ebenfalls nicht neu ist die Erkenntnis, dass die meisten Märkte im „modernen Zeitalter“ des siegreichen Kapitalismus gar nicht mehr frei sind, sondern mehr oder weniger direkt „gemanagt“ werden.

      Zumeist geschieht dies aus Umverteilungsgründen, doch der Anteil an Manipulationen, die eine ungewollte Entwicklung von Seiten der regierenden Polit-, in Handelsunion mit der (be)herrschender Finanzkaste, verschleiern sollen, nimmt dramatisch zu.

      Besonders eklatant entwickelt sich die Marktmanipulation aktuell bei den Edelmetallen. Dass die Regularien an der wichtigsten Gold-und Silber-Terminhandelsbörse, der New Yorker Comex, seit jeher die Leerverkäufer bevorteilt, weil schützt, wurde schon oft genug erwähnt und soll daher an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden.

      Vielmehr, und das ist neu, versucht die US-Regierung inzwischen massiv die Käufe von physischem Gold und Silber, und hier insbesondere den Erwerb der beliebten Edelmetallmünzen, zu behindern bzw. sogar zu verunmöglichen. aufmerksam aufmerksam aufmerksam

      So ist es ein weltweites Phänomen, dass immer mehr Bürger gegen die Risiken des Finanzsystems und einen denkbaren Zusammenbruchs der aktuellen fragilen Strukturen, zumindest einen kleinen Teil ihres Vermögens in „greifbaren“ Edelmetallen anlegen möchten.

      Obwohl dies alles andere als eine Massenbewegung ist (fragen Sie doch mal in Ihrem Bekanntenkreis nach, wer dort kürzlich Edelmetalle erworben hat…?), sind doch die Zuwächse auf Jahresbasis sehr deutlich. So stiegen am größten Handelsplatz der Welt für physische Edelmetalle, Dubai, die Goldumsätze in den vergangenen 12 Monaten um über 25 % an und Dubais Verantwortliche berichten über weiter stark steigende Käufe aufgrund des jüngsten Preisrückgangs.

      Noch reichen die Handelsvolumina in Goldmünzen und –Barren nicht an jene von Schmuck (vor allem in Indien) heran, doch wird dies nicht mehr lange dauern. So vermelden auch europäische Edelmetallhändler Rekordabsätze im Goldbereich, fährt zum Beispiel die Österreichische Münze in Wien seit vielen Monaten Sonderschichten um die Flut an Nachfragen aus aller Welt nach den „Philharmoniker“-Goldmünzen wenigstens ansatzweise zu befriedigen. aufmerksam aufmerksam

      Vor wenigen Monaten startete Wien zudem die Prägung der Silber-Philharmoniker um auch dieses Edelmetall anbieten zu können. An jeder geprägten Münze, die zudem auch ein offizielles Zahlungsmittel EU-weit darstellen, also einen festen Nennwert in Euro besitzen, verdienen Münzanstalt und Regierung Geld, sind daher nicht unglücklich über die aktuelle Entwicklung.

      Stirnrunzeln mag es eventuell einige Querstraßen weiter in Österreichs Metropole geben, denn die dortige Notenbank stellt das Gold für die Prägung der Münzen zur Verfügung – und die Bestände schmelzen permanent ab!

      Doch nicht überall auf der Welt will man ein „freies Spiel der Kräfte“ im Edelmetallbereich tolerieren. Ein Blick in die USA lässt gar vermuten, dass „tolerieren“ und „Tollhaus“ den selben Wortstamm besitzen, denn völlig unverhohlen greift die US-Regierung in Form des Schatzamts bereits seit Monaten in den Edelmetallmarkt ein.

      Frei nach dem Motto:“Wenn es ärgerlicher Weise schon Nachfrage nach Gold und Silber gibt, muss es noch lange kein Angebot geben“ verweigerte die US Mint (gehört dem Treasury Department) zuerst die Produktion der beliebten Silber-Adler und seit Freitag vergangener Woche auch noch die der „Gold Eagles“. Gründe werden nicht genannt, auch nicht, wann die Münzbehörde denn wieder an die Prägung weiterer Edelmetallstücke denkt – still ruht der See!

      Nun könnte man meinen, dass sich die US-Amerikaner eben einfach für andere Edelmetallmünzen entscheiden würden, doch dem ist gerade von Seiten der Privatinvestoren eher nicht so. Die „Eagles“ haben nämlich eine lange Tradition, werden daher überwiegend nicht substituiert. Da „Eagles“, weder in Gold noch in Silber, aktuell lieferbar sind, denn auch die größten US-Händler sitzen fast alle auf dem Trockenen und versuchen schon verstärkt am Sekundärmarkt Ware heranzuschaffen, fällt der Edelmetallkauf der Privatanleger zumeist aus – und genau das ist auch erwünscht! aufmerksam aufmerksam aufmerksam

      Denn nichts ist New York und Washington derzeit unangenehmer als zugeben zu müssen, dass die heimische Bevölkerung in Scharen den Dollar lieber in echtes Geld „umrubelt“. Wobei die Goldkäufe der heimischen Bevölkerung gleich doppelt stören.

      Zum einen lassen sie die Goldvorräte der New Yorker FED langsam schwinden (Silber besitzt die FED bereits nicht mehr), anderenfalls müssten Regierung oder FED am Markt Gold ankaufen, zum anderen lässt jeder Goldkauf die Kaufkraft schwinden, denn Goldkäufe (Hortung) vernichten Dollar, denn ein Rücktausch von Gold in Dollar wird so schnell nicht stattfinden. aufmerksam aufmerksam aufmerksam

      In Zeiten der konjunkturellen „Abschwächung“ – inoffiziell befinden sich die USA bereits seit Ende 2007 in einer Rezession – sollten, zumindest nach Ansinnen Washingtons, die Dollar natürlich lieber ausgegeben als durch Goldkäufe „vernichtet“ werden.

      Während an den Terminbörsen die viel beachteten Notierungen für Gold, Silber, Platin und Palladium den schwersten Einbruch seit Jahren erleben, sind echte Bestände dieser Edelmetalle nicht mehr verfügbar. Als Folge werden die Kursverluste von Kontrakt- oder Papier-Gold schon gar nicht mehr komplett an den Markt weitergegeben.

      Die Behinderung des Angebots durch Washington führt damit tendenziell zu einer Entkopplung der Preise – und die tut auch Not. aufmerksam aufmerksam aufmerksam Denn die Kursverluste der letzten Wochen im Edelmetallbereich sind absolut lächerlich und durch keine fundamentale Entwicklung zu begründen.


      Auch die gerne ins Feld geführte „Dollarstärke“ ist nichts anderes als ein Märchen, denn es handelt sich hierbei nur um den Beginn einer Euro-Schwäche. Wobei die Devisenhändler wie eine Meute aufgescheuchter Hühner reagieren. Erst tauscht diese Horde über Jahre die frisch geschaffenen Dollarmengen in Richtung Europa, weil die Welt eine neue Weltwährung bräuchte (Euro) und jetzt, wo der Euro und seine Teilnehmerstaaten selbst in unruhiges Fahrwasser geraten, fällt dieser Zockergruppe nichts anderes ein, als wieder zurückzutauschen in den guten alten „Greenback“.

      Dabei haben sich die wirtschaftlichen Probleme in den USA zuletzt weiter verschärft, von daher wird zwangsweise in den kommenden Woche und Monaten der Zufluss in die Edelmetallmärkte nicht nur wieder anziehen, sondern sogar ungeahnte Zuwächse erreichen. Das weiß auch die US-Regierung und greift bereits vorsorglich in das Geschehen ein.

      Die US-Bürger sollen gefälligst mit ihren Dollars ebenso untergehen wie das politische Washington – der Verkauf von Rettungsringen wurde folglich ausgesetzt. Die einzig legitime Frage, die sich ein jeder beantworten darf, lautet daher: Wann genau hat wohl die US Titanic den Eisberg getroffen? Denn daraus leitet sich ab, wie lange der Kahn noch vorwärts treibt.

      Nichts geschieht an den Finanzmärkten „rein zufällig“. So gut wie immer steckt ein System oder ein Grund dahinter. Während die markant steigende Nachfrage nach physisch vorhandenen Edelmetallen immer stärker – als weltweites Phänomen – ansteigt, fallen die Future-Kontrakte in den Kurskeller. Während die meisten Prägeanstalten zumindest versuchen die steigende Gold-, bzw. Silbernachfrage zu bedienen, stellt die US Mint einfach kommentarlos die Arbeit ein, ist der Markt an verfügbaren Münzen in den USA leergefegt.

      Vielleicht plant das Schatzamt ja bereits den nächsten Schlag gegen die ungeliebten Konkurrenzwährungen? Wie bereist vor etwa 80 Jahren könnte man die Bürger ja einfach gesetzlich verpflichten, die privaten Schätze wieder abzugeben und gegen ein geringes Entgelt in Dollar zu tauschen!

      Jene Abtrünnigen wissen diesen dann wenigstens wieder zu schätzen…oder etwa nicht?
      Avatar
      schrieb am 19.08.08 16:51:39
      Beitrag Nr. 1.855 ()
      Weiterhin saftig down!
      Wie lange wohl noch?
      Tests der alten Tiefs bei 6000, oder noch weiter?
      Avatar
      schrieb am 19.08.08 22:28:48
      Beitrag Nr. 1.856 ()
      Ölpreis und Bund-Future, eine neue Korrelation
      von Jochen Steffens

      Ich bin einer höchst interessanten Korrelation zwischen zwei Anlagewerten auf die Schliche gekommen, die erst in diesem Jahr entstanden sein dürfte und die wohl nur sehr selten auftritt.

      Es geht um den Euro-Bund-Future und den Ölpreis

      (Einschub: Der Euro-Bund-Future ist eine synthetische Schuldverschreibung der Bundesrepublik Deutschland mit einem Kupon von 6 Prozent. Der Nominalwert eines Kontraktes liegt bei 100 Euro. Damit hat der Bund eine umgekehrte Korrelation zu den Zinsen in der Euro-Zone. Vereinfacht ausgedrückt: Steigen die Zinsen, wird der Bund-Future fallen; fallen dagegen die Zinsen, steigt der Bund Future.)

      Inverse Korrelation zwischen Aktienmarkt und Bund-Future

      Bekannt ist, dass gerade im kurzfristigen Bereich eine Korrelation zwischen den Aktienmärkten und dem Bund-Future besteht. Fallen die Aktien, flüchtet das Geld in die Rentenmärkte, der Bund-Future steigt. Steigen die Aktien, fließt Geld aus dem Rentenmarkt in die Aktienmärkten, der Bund fällt.

      Bekannt ist auch, dass ein steigender Ölpreis sich auf die Aktienmärkte belastend auswirken kann. Somit müsste nach dieser inversen Korrelation eigentlich ein steigender Ölpreis im kurzfristigen Bereich ebenfalls zu einem Steigen des Bund-Futures führen.

      Doch dieser über eine Ecke existente Zusammenhang hat sich zurzeit offenbar aufgelöst.

      Inflation und Bund-Future

      Im Zuge der Inflationsgefahren war bereits Anfang des Jahres damit zu rechnen, dass der Bund-Future von seinem Hoch bei 118,48 Euro fallen wird. Man musste davon ausgehen, dass die EZB alles tun würde, um der Inflationsgefahr zu begegnen. Die Waffe der EZB gegen Inflation waren steigende Leitzinsen. Schon im Vorfeld würde der Bund-Future auf diese Aussicht mit fallenden Kursen reagieren. So kam es, dass sowohl der Bund-Future als auch der Aktienmarkt gemeinsam Kursverluste hinnehmen mussten.

      Seltsames Verhalten des Bund-Futures

      In den letzten Wochen war mir aufgefallen, dass die Märkte zwar seitwärts liefen, aber der Bund-Future trotzdem wieder anfing zu steigen. Der Grund war natürlich schnell gefunden: Dadurch, dass der Ölpreis deutlich zurückkam, sanken auch die Inflationsgefahren. Die Sorge vor weiteren Zinserhöhungen ging damit zurück. Der Bund stieg wieder an.

      Denkt man das weiter, kommt man zu der Korrelation, dass ein fallender Ölpreis zurzeit zu einem steigenden Bund-Future führt und umgekehrt. Das funktioniert natürlich nur im Zusammenhang mit der Sorge vor Inflationsgefahren. Diese Korrelation dürfte uns damit noch eine Weile begleiten und zwar so lange, wie der Ölpreis noch eine Gefahr für die Inflationsentwicklung in der Euro-Zone darstellt.

      Von der Theorie zur Praxis

      Soweit die Theorie. Nun musste nur noch überprüft werden, ob auch im Chart in diesem Jahr eine solche Korrelation zu erkennen ist.



      Ich habe also den Ölpreis genommen (rote Linie), horizontal gespiegelt und mit dem Bund-Future (Kerzenchart) verglichen. Und tatsächlich erkennt man passend ab März/April dieses Jahres einen schönen Gleichlauf beider Charts. Sehr faszinierend. Daraus könnten sich besonders im sehr kurzfristigen Bereich vielleicht einige interessante Trades ergeben. Und zwar dann, wenn der Ölpreis zum Beispiel wieder ansteigt und die Märkte deswegen fallen. Dann könnte der Bund zunächst auf die fallenden Märkte reagieren und ansteigen, sprich in die falsche Richtung laufen, bevor er wieder auf den steigenden Ölpreis reagiert und zeitversetzt fällt. Im sehr kurzfristigen Bereich kann man das sicher sehr gut umsetzen.

      Das wollte ich gerade den kurzfristig orientierten Anleger unter Ihnen nicht vorenthalten.

      Zum Markt

      Die Stimmung wird deutlich schlechter. So ist zu lesen, dass der ehemalige Chefökonom des IWF, Kenneth Rogoff, nun auch damit rechnet, dass eine US-Großbank die Krise nicht überleben wird. Auch sieht er weitere Banken in den USA zusammenbrechen. Doch nicht nur solche Aussagen belasten. Der Markt fürchtete sich heute vor schlechten Nachrichten vom US-Immobilienmarkt und den Erzeugerpreisen, die um 14.30 Uhr veröffentlicht wurden. Diese kamen dann auch entsprechend sehr schlecht herein. Die Märkte reagierten kurz, doch mit diesen Zahlen wurde gleichzeitig auch das heutige Tagestief ausgebildet. Dazu und zu den Zahlen gleich mehr.



      Der Dax hat im Vorfeld dieser Zahlen die enge Variante der Seitwärtsbewegung nach unten verlassen. Da diese, wie gestern schon beschrieben, etwas „ausgefranst“ ist, habe ich einmal die etwas breitere Seitwärtsbewegungspanne ebenfalls eingezeichnet. Ich halte aber auch eine Art „abc“-Abwärtsbewegung für möglich (rote Rechtecke). Aus dieser Bewegung ergibt sich ein Kursziel bei ca. 6.225 Punkten. Bei 6.229 Punkten liegt eine wichtige Unterstützung.
      Aber dieser Unterstützungsbereich der bis 6200 Punkten reicht, ist sozusagen die letzte Verteidigungslinie der Bullen vor dem Jahrestief. Und wenn das Jahrestief jetzt auch noch dynamisch brechen sollte, wird es so richtig bearish.

      Es fehlen im Moment die positiven US-Wirtschaftsdaten, die bereits auf den sinkenden Ölpreis reagiert haben. Wie gesagt, diese werden erst im September kommen. Bis dahin kann es demnach noch holprig bleiben. Aber eigentlich sollte der Markt diese auch schon vorweg nehmen. Wenn es allerdings wirklich noch zu einer Insolvenz einer US-Großbank kommen sollte, kann es vorher auch noch einmal einen dramatischen Ausverkauf geben. Bleiben Sie also vorsichtig!


      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 20.08.08 12:25:07
      Beitrag Nr. 1.857 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.708.749 von BoBo2000 am 12.08.08 14:11:21Ich bereite den vorübergehenden Ausstieg vor (zumindest aus den Indizes) und überlege mir bis in den Herbst wohl 'mal den ein oder anderen short an dieser Stelle. Ob es dann tatsächlich dazu kommt ?

      Nun, kommt es dazu?

      Sieht nach Short aus, oder? Da ist keine Kraft in den Märkten...
      Avatar
      schrieb am 20.08.08 17:20:31
      Beitrag Nr. 1.858 ()
      Hi Lippi,

      hoffe Du hast mitbekommen, dass AMBITION seit vergangener Woche im Nasdaq100 bereits SHORT ist.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 20.08.08 17:32:56
      Beitrag Nr. 1.859 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.780.028 von BoBo2000 am 20.08.08 17:20:31Natürlich!

      Erster Step...hoffe ich.

      Vorerst.

      Denke geht bald deutlich abwärts, oder BoBo? Wohl kräftig unter 6000 im Dax. Falls es nicht allerschnellstens saftig grün wird an den Börsen...
      Avatar
      schrieb am 22.08.08 20:52:52
      Beitrag Nr. 1.860 ()
      Eine fast unnütze Formation
      von Jochen Steffens

      Gestern konnten wir dann das sehen, was durch den Ölpreiseinbruch zu erwarten war: Der Unterindex „bezahlte Preise“ des Philly Fed, ist deutlich zurückgekommen. Dieser Unterindex ist einer der Frühindikatoren für die Inflationsentwicklung in den USA. Wenn wir eine ähnliche Entwicklung nun auch noch im Chicagoer- Einkaufsmanager Index und den ISM-Indizes erkennen können, werden die Inflationsdaten im September deutlich zurückgehen.

      Interessant ist, dass die US-Indizes sich gestern nach diesen Zahlen erholen konnten, obwohl der Ölpreis ebenfalls deutlich zulegte. Das lag unter anderem daran, dass der Dollar nach dem starken Anstieg wieder etwas zurückkam.

      Dollar reagiert auf Inflation

      Wenn der Inflationsdruck in den USA nachlässt, nimmt auch gleichzeitig der Zinserhöhungsdruck der Fed ab. Niedrige Zinsen belasten eine Währung, deshalb fiel gestern der Dollar.

      Niedrige Zinsen führen zu hohem Ölpreis

      Ein weiterer Effekt ist, dass niedrige Zinsen auch die Wirtschaft anfeuern. Das wiederum erhöht den Ölverbrauch. Und das war, neben dem schwachen Dollar, ein weiterer Grund für den aprupten Ölpreisanstieg.

      Und hier liegt genau das Problem: Ich hatte bereits angekündigt, dass der Ölpreis Ende August anziehen wird, weil er in einem normalen Jahresverlauf sein saisonales Hoch erst im Herbst sieht. Nach dem starken Anstieg in der ersten Hälfte dieses Jahres würde ich zwar nicht unbedingt mit einem neuen Hoch rechnen, aber der Ölpreis kann durchaus bis Oktober noch Stärke zeigen.

      Ein steigender Ölpreis führt zu höherem Inflationsdruck

      Auf der anderen Seite darf natürlich der Ölpreis jetzt nicht mehr seinen alten Aufwärtstrend fortsetzen. In diesem Fall würde der Inflationsdruck die USA schnell wieder heimsuchen. Das würde sich dann wieder stärkend auf den Dollar und schwächend auf den Ölpreis auswirken.
      Betrachtet man diese Zusammenhänge als Ganzes, bedeutet das, dass Öl, Inflation und Dollar in nächster Zeit unter Schwankungen versuchen werden, ein, wenn auch fragiles, Gleichgewicht zu finden. Das gilt natürlich nur so lange, wie keine externen Einflüsse dieses Gleichgewicht erneut stören.

      Euro von oben an der alten Unterstützung abgeprallt


      Der Euro hat übrigens genau an der 1,46 Dollar-Marke gedreht und scheint, wie prognostiziert, hier erst einmal zu konsolidieren.

      Und hier offenbart sich ein weiteres Problem: Sollte der Euro jetzt tatsächlich an dieser wichtigen Unterstützung abprallen und neue Hochs ausbilden, kann es gut sein, dass sich die Dollar-Schwäche in der altbekannten Dynamik fortsetzt. In diesem Fall wird natürlich auch der Ölpreis (in Dollar) neue Hochs ausbilden und der Inflationsdruck in den USA nach einer kurzen Schwächephase wieder erheblich zulegen.

      Das wäre ein überaus kritisches Szenario für die Märkte und das müssen wir aus diesem Grund unbedingt im Auge behalten. Eine der wichtigsten Entscheidungen zurzeit wird demnach im Dollar fallen.

      Und damit noch einmal zum Dax



      Der Dax hat das Kursziel aus der „abc“ ähnlichen Formation (siehe Ausgabe vom 19.08.2008) sehr genau erreicht und dort gedreht. Mit diesem erneuten Bodenversuch besteht eine gute Chance, dass wir weitere Kurssteigerungen sehen. Aber für überzogene Euphorie ist es noch zu früh.

      Mittlerweile zeichnet sich nämlich durch das aktuelle Tief eine „Broadening Formation“ ab. Damit bezeichnet man ein sich nach rechts erweiterndes Dreieck (rote Linien).

      Formation der Unsicherheit

      Leider ist genau das eine Formation, aus der man kaum noch verlässliche Prognosen für die weitere Zukunft ableiten kann. Sie taucht eigentlich immer nur dann auf, wenn große Unsicherheiten den Markt beherrschen. Und genau das ist auch das Einzige, was man aus dieser Formation ablesen kann: Sie steht für Unsicherheit. Das macht diese Formation so „unnütz“. Denn in den meisten Fällen wird der geneigte Börsianer auch ohne diese Formation wissen, wann an den Märkte Unsicherheit herrscht.


      Entscheidung bei Ausbruch

      Grundsätzlich gilt: Wenn diese Formation in eine Richtung aufgelöst wird, ist eine Entscheidung gefallen. Anschließend kommt es oft zu einer impulsiven und nachhaltigeren Bewegung. Aber auch das ergibt sich eigentlich eher daraus, dass der Kursverlauf innerhalb dieser Formation überwiegend seitwärts gerichtet ist. Alles in Allem ist demnach die Broadening Formation eine Formation, bei der man nur froh sein kann, wenn sie nicht allzu oft auftaucht.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      Am Dienstag hatte ich vergessen, auf meine Kolumne bei boerse-online.de hinzuweisen. Es geht um die Frage, warum schlechte Wirtschaftsjahre oft gute Börsenjahre sind. Da das Thema nach wie vor aktuell ist, hier also noch der Link:

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      Avatar
      schrieb am 23.08.08 17:03:50
      Beitrag Nr. 1.861 ()
      Hallo @all:

      ich hab meine Nasd-Puts bereits am 21.8 verkauft und hab zur Zeit wieder Dax-Calls...Ich hoffe, daß es weiter auf die 6700 zuläuft. Aber eine deutliche Downwelle sollte noch folgen!

      Fast ALLE dachten, daß es nun wieder abwärts läuft, aber die Amis feiern ein schönes UP nach dem anderen...trotz so vielen Problemfeldern!
      Wieder stark erwachende Bankenkrise (Fannie u. Freddie, Lehmann), Iran, Georgien und Russlands Kettenrasseln wie auch wieder steigendes Öl.
      Beachtenswert ist auch die Differenz zw. Dax und Dow. Monatelang bei ziemlich exakt 5000 Punkten wird dieser immer größer. Zur Zeit fast 5300!! Wandert das Geld ab aus Europa und in den US-Markt. Wenn der Dollar nun weiter an Stärke gegen den Euro gewinnt, macht das Sinn.

      Wenigstens konnten Gold und SILBER die Abwärtsbewegung beenden! Dieser enorme Rutsch hat mich viel Geld und Nerven gekostet.

      Das waren wieder turbulente Tage. Aber wir sin immernoch in dieser Range!
      Ich hätte jetzt gerne ein Ausbrechen...NACH OBEN !!
      Avatar
      schrieb am 24.08.08 11:53:58
      Beitrag Nr. 1.862 ()
      Vor Herbst kein ausbrechen. Short mit Ziel bis in den Oktober.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 24.08.08 14:58:35
      Beitrag Nr. 1.863 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.834.525 von BoBo2000 am 24.08.08 11:53:58Das wird jetzt der letzte leichte Upper. Mal schauen...ob der nen bisschen Kraft hat.

      Hast Du die passenden Puts schon im Kopf?
      Avatar
      schrieb am 24.08.08 22:21:07
      Beitrag Nr. 1.864 ()
      ...ich finde so scheinbar "sichere" Prognosen hier nach den Erfahrungen des gesamten letzten Jahres irgendwie ein wenig komisch.Grüsse;) Birgit
      Avatar
      schrieb am 26.08.08 10:21:52
      Beitrag Nr. 1.865 ()
      Jochen Steffens

      Wann würden Warren Buffett & Co. kaufen?
      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      die ersten Schlagzeilen ließen es wie einen „ungewöhnlichen Vorgang“ erscheinen (in der Sprache der Diplomatie ist das eine Umschreibung für „völlig daneben“): Warren Buffett, erklärter Sympathisant von Barrack Obama, verkündete in einem Interview am Freitag, dass er nicht (mehr) gegen den Dollar spekuliert, dass er staatliche Rettungsaktionen für die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac erwartet und überhaupt Aktien derzeit deutlich besser bewertet sind als noch vor einem Jahr.

      Das Orakel bleibt sich treu

      Was zuerst wie eine Steilvorlage für die republikanische Noch-Regierung nach genialem Drehbuch von Ben Bernanke oder Henry Paulson aussah, relativierte sich schnell in der näheren Betrachtung.

      Das Interview, das scheinbar so günstig zum vorläufigen Stimmungstief der Wirtschaft erschien und auch prompt die Märkte beflügelte, war eigentlich auf den Start des Dokumentarfilm „I.O.U.S.A.“ abgestimmt. Das ist ein sozial-kritischer Film à la Michael Moore oder Al Gore über das exzessive Schuldenmachen in den USA (speziell auch durch die amtierende Bush-Administration).

      Buffett sprach daher auch davon, dass die USA bereits in einer Rezession stecken, die auf jeden Fall bis 2009 anhalten wird, und bekräftigte seine Kritik an dem Finanzgebaren der Wall Street. Ebenso erneute er seine Unterstützung für Obama, den er bereits „Präsident“ nannte.

      Hinsichtlich seiner Investments blieb er wie immer ziemlich unbestimmt, bestätigte bloß, dass seine Holding Berkshire Hathaway im zweiten Quartal knapp 4 Milliarden US-Dollar in Aktienkäufe investiert und auch den schon recht bedeutenden Anteil an den Finanzunternehmen American Express bzw. Wells Fargo weiter erhöht hat (in welche er nun wirklich investierte, sagte er dann aber doch nicht ...).

      Zwischen Verkaufen und Kaufen

      Das Interview mit Buffett ist aber aus einem ganz anderen Blickwinkel interessant. Zeigt es doch, dass selbst in einer scheinbar so aussichtslosen Marktlage wie derzeit für mutige und informierte Investoren bereits wieder die ersten Chancen auftauchen. Mit fallenden Aktienkursen sinken nämlich die Bewertungen der Unternehmen.

      Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Die aktuelle Bewertung ergibt sich ja aus den für die Zukunft veranschlagten Gewinn- und Cashflow-Prognosen im Verhältnis zum aktuellen Kurs. Je höher die Prognose, desto attraktiver die scheinbare Bewertung bei sinkenden Aktienkursen.

      Ein Problem entsteht jedoch, wenn sich dann auch die Prognose ändert – und zwar nach unten. Denn dann sinkt auch gleichzeitig wieder die Bewertung, und das vermeintliche Schnäppchen erweist sich als teuer erkauft.

      Das immerwährende Bewertungsproblem

      Dieses Problem tritt immer wieder auf, denn – wie schon Mark Twain so treffend formulierte – „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Deshalb konzentrieren sich Leute wie Warren Buffett eben auf Unternehmen, die sie verstehen und die, Zitat Warren Buffett: „... auch ein Trottel leiten könnte, denn eines Tages wird genau das passieren.“

      Die armen Wall-Street-Analysten können sich diesen Luxus allerdings nicht leisten, denn von ihnen wird erwartet, dass sie Gewinnschätzungen für jedes der im S&P 500 vertretenen Unternehmen abgeben. Das Dilemma wird meist dadurch gelöst, dass die bekannten, historischen Gewinne mit mehr oder weniger vernünftigen Auf- oder Abschlägen in die Zukunft fortgeschrieben werden.

      Was dabei herauskommt, können Sie in folgender Grafik sehen.



      In den letzten 30 Jahren sind die Kurse und damit auch die Bewertungen zwar unter starken Schwankungen (blaue Kurve), aber per Saldo doch recht stetig gestiegen (schwarze Kurve). Trotzdem liegt der Mittelwert immer noch deutlich unter 20 (grüne Linie).

      Die Crux mit dem Mittelwert

      Interessant sind nun die roten und gelben Punkte im Diagramm. Rot eingetragen sind die Schätzungen der Analysten für 2008 und 2009. Danach lägen die entsprechenden KGVs für den amerikanischen Markt bei 16 für 2008 bzw. sogar nur 12 für 2009, das heißt auf historisch günstigem Niveau. Also kaufen, was das Zeug hält?

      Hm, schauen wir uns erst die gelben Punkte an. Das sind die entsprechenden Werte auf Basis der bisher tatsächlich gemeldeten Gewinne der Unternehmen. Diese liegen bei ambitionierten 20 für beide Jahre. Die Analysten tendieren also offensichtlich dazu, die Entwicklung in Richtung des langjährigen Mittelwertes fortzuschreiben.

      Die Erfahrung zeigt aber, dass in beide Richtungen ziemlich extreme Übertreibungen möglich sind, bevor die Werte wieder zum Mittelwert zurückkehren.

      Sportliche Schätzungen auch für den DAX

      Nun gelten die Amerikaner ja als chronisch optimistisch. Den Deutschen dagegen wird eher das Gegenteil nachgesagt. Offenbar scheint das aber nicht für Analysten zu gelten. Für 2008 rechnen die Kollegen noch mit stolzen 9 % Gewinnsteigerung der DAX-Konzerne, für 2009 reichen die Schätzungen sogar bis zu 20 %!

      Warren Buffett versucht nach eigenem Bekunden eher „ungefähr richtig als komplett falsch“ zu liegen. Wenn er also für die nächsten fünf Monate für die US-Wirtschaft keine deutliche Verbesserung kommen sieht, stehen die Chancen gut, dass die genannten Analystenschätzungen demnächst nur noch Makulatur sind. Sprich, es könnte zu kräftigen Anpassungen nach unten kommen.

      Das würde auch zu entsprechenden Kurskorrekturen an den Börsen führen. Damit bestätigt sich auch von dieser Seite die charttechnische Einschätzung, die ich Ihnen in der letzten Woche an diese Stelle vorstellte.

      Kein Fall ins Bodenlose

      Diese mögliche nächste Verkaufswelle hat dann tatsächlich das Zeug zum vorläufigen Tief. Denn erstens folgen (leider) auch die Analysten dem Trend und passen ihre (Ein-)Schätzungen erst am Tief wirklich nach unten an, und zweitens deuten Buffetts eingangs erwähnte Äußerungen daraufhin, dass Leute wie er dann in den Kaufmodus umschalten.

      Das verhindert dann den Fall ins Bodenlose.

      Erste Übernahmeziele im Visier

      Aber ist dabei nicht nur der Wunsch Vater des Gedankens? Nein, denn momentan können wir schon erste Anzeichen dafür entdecken. Die Schaeffler-Gruppe hat schon seit einigen Wochen die Continental AG ins Visier genommen.

      Darüber hinaus hat der Kursverfall der letzten Monate z.B. auch den Daimler-Kurs so gedrückt, dass Vorstandschef Zetsche sich ebenfalls ernsthaft Gedanken machen muss, wie eine mögliche Übernahme zu verhindern wäre. Der einstige Stolze teutonischer (Börsen-)Größe wird an der Börse gerade einmal mit 40 Milliarden Euro bewertet, das wäre selbst unter den momentanen Bedingungen für den einen oder anderen kein unbezahlbarer Preis, zumal ja für eine Kontrolle ein deutlich geringer Anteil ausreichen würde – siehe Conti.

      Weltweit gibt es noch genug prall gefüllte Taschen

      Ob in Asien, Russland oder dem Mittleren Osten – dort (aber auch anderswo) gibt es selbst jetzt noch genug Liquidität, die sich nur zu gerne den einen oder anderen Brocken vom Kurszettel westlicher Börsen picken würde. Selbst die doch maroden US-Bankinstitute ziehen im Zweifelsfall immer noch genug Geld aus diesen Töpfen, die in Saudi-Arabien, Singapur oder Korea stehen mögen.

      Für fundamental orientierte Anleger könnten sich also in den nächsten Wochen oder Monaten einige interessante Gelegenheiten ergeben. Sie sollten schon mal Ihre Instinkte schärfen. Zudem würde ein Engagement vor dem Jahresende in langfristiger Perspektive auch steuerliche Vorteile bieten – die Abgeltungssteuer lässt grüßen! In jedem Fall wären Sie dann mit Warren Buffet in bester Gesellschaft.

      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 28.08.08 15:00:10
      Beitrag Nr. 1.866 ()
      Startet heute der Ausbruch nach oben?

      6370-Deckel ist geflogen...
      Avatar
      schrieb am 28.08.08 18:50:06
      Beitrag Nr. 1.867 ()
      Halt die Füße still Lippi, den August haben wir jetzt auch geschafft, innerhalb der nächsten 2 Monate sollten sich auch wieder klarere Trends ausbilden, doch hält sich Ambition noch zurück. Ggf. bereiten wir einen Einstieg bei Gilead Sciences vor.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 28.08.08 22:44:54
      Beitrag Nr. 1.868 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.892.171 von Lippi01 am 28.08.08 15:00:10Ich glaube das nicht, aber der Markt hat immer recht, also stelle ich mich nicht dagegen. Halte zur Zeit aber keine Index-Position overnight.
      Avatar
      schrieb am 29.08.08 15:14:08
      Beitrag Nr. 1.869 ()
      Verkauf Nasdaq100 Put mit 10% Gewinn bei € 3,69

      Es könnte sich etwas tun, Eurostoxx ggf. sogar mit kurzfristiger Trendwende.

      BoBo


      Na, dann warten wir, was heute noch so passiert...
      Ich denke weiter rauf!
      Avatar
      schrieb am 29.08.08 15:14:16
      Beitrag Nr. 1.870 ()
      Vorsicht und genaue Beobachtung, Dax und Co. könnten uns ein Schnippchen schlagen und noch einmal einen kleinen Schluck aus der Sommerflasche nehmen...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 29.08.08 19:09:32
      Beitrag Nr. 1.871 ()
      Hätte was:

      Das bullishste Szenario
      von Jochen Steffens

      Wenn die Märkte in Panik verfallen, sollte man bullish werden. Wenn sie vor Euphorie nur so strotzen, muss man vorsichtig werden. Denn auf lange Sicht können Sie nur mit dieser antizyklischen Sicht an den Börsen Geld verdienen.
      Das Problem ist, die meisten Kleinanleger agieren genau andersherum, sprich zyklisch. Das führt dazu, dass sie immer in der Nähe der Hochs einsteigen und in der Nähe der Tiefs verkaufen – unter dem Strich also nur Verluste machen. Die scheinbar Schuldigen sind in solchen Situationen schnell gefunden: Die Big Player, die Hedge Fonds, die Trader, der Bankberater, der Vermögensverwalter oder einfach nur das Schicksal.

      Es ist aber auch schwer. Wie soll man sich Gedanken über bullishe Szenarien machen, wenn man überall etwas von Bankenkrise, wirtschaftlichem Abschwung, Rezession, Inflation, hohem Ölpreis etc zu lesen bekommt?

      Das Abwegige hinterfragen

      Dabei ist es unter anderem ein wesentlicher Bestandteil der Beschäftigung mit der Börse, sich immer wieder zu fragen: Was ist das abwegigste Szenario, dass man sich zurzeit vorstellen kann? Mit welchem Börsenverlauf rechnet wirklich niemand?

      Ich höre von allen Seiten aktuell nur Skepsis. Keiner kann sich zurzeit auch nur ansatzweise vorstellen, dass der Dax sein altes Hoch überwinden wird. Alle, selbst die ehemaligen Perma-Bullen, sind vorsichtig und zweifelnd geworden. Kurz: Eigentlich das perfekte Umfeld, sich aus antizyklischer Sicht mit den denkbar bullishten Szenarien auseinanderzusetzen.

      Unwohl? Gut!

      Fühlen Sie sich unwohl bei dem Gedanken, dass der Dax bald die 10.000 Punkte Marke knacken könnte? Würden Sie sich niemals trauen, eine solche These vor Ihren Mitstreitern zu vertreten? Perfekt! Finden Sie 1001 Gründe, warum der Dax auf gar keinen Fall über 10.000 Punkte steigen kann? Auch perfekt.

      Aber Achtung: Es geht dabei NICHT darum, dass diese Szenarien auch unbedingt eintreffen. Es geht lediglich darum, sich von den schlechten Gedanken zu befreien, um so auch andere Alternativen in Betracht zu ziehen. Das ist wichtig, damit die eigene Überzeugung und die eigene Stimmung nicht zu einseitig und eingefahren werden. Denn das ist tatsächlich das Schlimmste, was Ihnen passieren kann.

      Bullishe Chartanalyse

      Aus diesem Grund möchte ich Ihnen heute eine charttechnische Betrachtung vorstellen, die mit Abstand die bullishte aller realistischen Möglichkeiten ist:



      Das ist der Dax-Chart. Sie sehen hier die enorme Rally, die der Dax seit dem Jahr 2003 hingelegt hat. Wie man an den Fibonacci-Retracements erkennen kann, hat der Dax trotz Immobilien- und Kreditmarktkrise nicht einmal das Minimalkorrekturziel einer Aufwärtsbewegung erreicht. Dieses liegt bei 38,20 %. Angesichts der vielen Probleme, die zurzeit den Markt verunsichern, ist das eigentlich sehr erstaunlich. So gesehen hält sich der Dax sehr gut.

      Eine Korrektur, die nur bis an dieses 38er Retracement reicht, ist grundsätzlich als sehr bullish einzustufen. Eine „Normalkorrektur“, die immer noch bullish wäre, würde 50 % des vorherigen Trends wieder korrigieren. Dazu müsste der Dax noch auf 5100/5200 Punkte zurückfallen (was immer noch durchaus möglich ist). Erst unter dieser Marke würde es tatsächlich im langfristigen Horizont bearisher werden. Das sollte man nicht vergessen.

      Bullishe Flagge

      Wenn der Dax über oder an dem 38er Retracement wieder nach oben dreht, wäre der Einbruch seit September letzten Jahres nichts weiter als eine kleine (!) bullishe Flagge in einem großen Aufwärtstrend gewesen. Da diese Flaggen meistens in der Mitte einer starken Bewegung auftauchen, ergäbe sich ein Kursziel von 12.000 Punkten. (Um das Kursziel aus einer Flagge zu bestimmen, muss man die gesamte Spanne der ersten Aufwärtsbewegung an das Tief der zweiten Aufwärtsbewegung anlegen. Siehe blaue Rechtecke.)

      Zurzeit kann sich aber kein „ernstzunehmender“ Analyst hinstellen und behaupten, der Dax werde sich ebenso dynamisch wie in den Jahren 2003-2007 weiter entwickeln. Er würde Hohn und Spott ernten. Mit anderen Worten: Dieses Szenario sollte man also durchaus ernst nehmen.

      Wichtige Voraussetzungen

      Es besteht aber zurzeit noch kein Grund, in Euphorie zu verfallen und seine Investitionsquote massiv zu erhöhen. Noch ist das nichts weiter als eines von vielen möglichen Szenarien. Noch ist schließlich nicht sicher, dass der Dax auf dem aktuellen Niveau einen Boden ausbildet und wieder in eine neue Aufwärtsbewegung übergeht. Das ist aber die Mindestvoraussetzung für dieses bullishe Szenario. Anschließend müsste es noch zu einem nachhaltigen und dynamischen Bruch des alten Hochs bei 8151 Punkten kommen. Erst dann würde dieses Szenario auch bei meinen Analysen in den Vordergrund rücken.

      Aber es bleibt dabei. Versuchen Sie, allen Möglichkeiten offen gegenüber zustehen. Lassen Sie sich nicht von den Medien und den Kursen einlullen. Wenn die Märkte steigen, dann beginnt der Trendwechsel immer zu einem Zeitpunkt, an dem nur die Wenigsten damit rechnen. Gerade an den Börsen liegt die Wahrheit meisten jenseits der eigenen Tellerrandes.

      Viele Grüße

      und ein vielleicht etwas bullisher gestimmtes, spätsommerliches Wochenende

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 30.08.08 09:08:01
      Beitrag Nr. 1.872 ()
      Steffens Theorie sollte bald Wirklichkeit werden. Doch Vorsicht, fast wie erwartet führten uns Dax und Co. am Freitag noch einmal an der Nase herum. Erst ein Peak nach Oben, dann aber ein erneuter Rücksetzer insbesondere des Dow bei Kontakt mit der mittelfristigen Abwärtstrendgeraden ! Das mahnt fast schon eindeutig zur Vorsicht in den nächsten Tagen, ggf noch einmal Wochen. Dann aber sollten wir es geschafft haben und Lippis "UP, UP, UP" wird regieren.

      Schönes WE

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 02.09.08 12:10:11
      Beitrag Nr. 1.873 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.915.668 von BoBo2000 am 30.08.08 09:08:01Ja mein UP UP UP...

      Bin zur Zeit im Urlaub...

      Gucke ab und zu rein.

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 03.09.08 14:41:56
      Beitrag Nr. 1.874 ()
      "Update"

      Kurzfristige (beschränkte) Longchance im Dax, wenn die 6.460 halten. USA-Futures sind tief rot, kaum Daten heute, wenn's in Amerika nicht tiefer geht, sollte der Dax noch einmal für 200 bis 300 Punkte in der Spitze gut sein. Ganz engen Stop setzen !
      Das ändert nichts an meinem Szenario, dass wir sehr bald neue (und endgültige) Tiefs der nun seit über einem Jahr dauernden Baisse (ist ja eigtl. keine, eher Korrektur) sehen werden.

      Mutige Voraus

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 03.09.08 20:06:54
      Beitrag Nr. 1.875 ()
      "update"

      Stops bereits wieder ausgelöst. Nix los über 6.520 im Dax. Switch auf "short" im Dow und parallel im M-Dax.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 03.09.08 21:02:11
      Beitrag Nr. 1.876 ()
      Bin dabei...hatte meine Calls Gestern alle verkauft und bin seit gestern short...heute shorter...
      Avatar
      schrieb am 07.09.08 15:34:41
      Beitrag Nr. 1.877 ()
      Hmmmmm...:confused::confused:

      Die kommende Woche ( bereits morgen gehts los!! ) wird spannend!

      Silber durch den massiven Widerstand um 12,50 gefallen:mad:,
      Fannie und Freddie sollen doch verstaatlicht werden :eek:,
      Dax ganz schnell und problemlos durch die 6200 gefallen...:rolleyes::rolleyes:

      Ich denke da ist SHORT angesagt. Oder denkt da einer etwas anderes??

      Wo ich mir doch immer ein UP UP UP wünsche!! :keks:
      Avatar
      schrieb am 07.09.08 17:20:50
      Beitrag Nr. 1.878 ()
      Eilmeldung: US-Regierung übernimmt Fannie und Freddie:eek:

      Soooo....was passiert jetzt? Sind die US-Anleihen nun wieder besser im Rating ?? Und ist der Dollar nun endgültig NICHTS mehr Wert?:confused:

      Wie wird die Reaktion an den Börsen aussehen?
      Damoklesschwert beseitigt, oder sind die US-Staatsschulden jetzt zu hoch?:rolleyes:

      BoBo haste ne Meinung?
      Avatar
      schrieb am 08.09.08 00:00:16
      Beitrag Nr. 1.879 ()
      Die $ Stärke war übertrieben. Im Moment schon wieder bei 1,44; schön denn ich bin am Freitag nachmittag long gegangen, wegen der schlechten Arbeitsmarktdaten. Fannie und Freddie helfen da sicherlich. Und der Yen ist schon fast wieder bei 1,57, da habe ich am Freitag leider nicht dran gedacht. War eigentlich vielversprechender.
      Das heisst aber nicht, dass es bei Aktien runtergeht. Denke eher das Gegenteil.
      Avatar
      schrieb am 08.09.08 00:09:33
      Beitrag Nr. 1.880 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.017.889 von webern am 08.09.08 00:00:16Ja, durch die Verstaatlichung ist ein völlig neuer Aspekt in die Märkte gekommen...mit diesem Schritt wurde zwar gerechnet, aber nicht wirklich.
      Nun könnte die Unsicherheit des gesamten Finanzbereiches rausgenommen sein...könnte...
      Die US-Anleihen haben nun wieder einen gewissen Wert! Aber ob der AAA ist...denke nicht.

      Nun, für ein schönes UP wird es wohl erstmal reichen...
      Avatar
      schrieb am 08.09.08 12:44:09
      Beitrag Nr. 1.881 ()
      08.09.2008 10:44 Diese "Rettung" ist ein Super-Gau
      von Angela Göpfert

      An den Börsen wird nach der Verstaatlichung von Fannie und Freddie ein Tanz und ein Freudenfest veranstaltet, dass man sich nur die Augen reiben kann. Diese Reaktion ist völlig naiv, meint Angela Göpfert. Das böse Erwachen ist vorprogrammiert.
      Offenbar scheint das Gros der Anleger tatsächlich zu glauben, die Probleme am US-Immobilienmarkt seien nun vorbei, die Amerikaner hätten plötzlich wieder Geld zum Konsumieren und der US-Wirtschaft stünden nunmehr glorreiche Quartale oder gar Jahre mit satten Wachstumsraten bevor. Anders lassen sich die Kurszuwächse von über drei Prozent in Asien und Europa kaum deuten.

      Auch wenn das kurzfristige Denken ein altes Anlegerleiden ist: Diesmal scheinen die meisten Investoren noch nicht einmal eine Sekunde darauf verwendet zu haben zu überlegen, was eine Verstaatlichung der beiden US-Hypothekenfinanzierer wirklich bedeutet: eine Hiobsbotschaft.

      Sozialismus aus schierer Verzweiflung
      Denn diese Holterdiepolter-Aktion der US-Regierung zeigt: Die Probleme am US-Immobilienmarkt sind anscheinend noch viel schlimmer, als bislang befürchtet. Schließlich hatte die Regierung noch vor wenigen Wochen erklärt, dass eine Übernahme der beiden halbstaatlichen Baufinanzierer wohl nicht notwendig sei.

      Doch offenbar hatte das erst im Juli verabschiedete Gesetzespaket, das Milliardenkredite für die Hypothekenbanken und die in Finanzierungsnöte geratenen Hausbesitzer vorsah, nicht die erwünschte Wirkung erzielt. Die plötzliche Kehrtwende der US-Regierung ist somit eine schiere Verzweiflungstat.

      Zumal diese sozialistische Maßnahme von einer US-Regierung umgesetzt wird, von der es viele am wenigsten erwartet hatten. Schließlich scheuen Republikaner zumindest in offiziellen Statements staatlichen Interventionismus wie der Teufel das Weihwasser.

      Mindestens 200 Milliarden Dollar Belastung
      Die staatliche Rettungsaktion für die beiden Pleite-Geschwister Fannie und Freddie zeigt somit auch: Die Liebe zur freien Marktwirtschaft und Deregulierung ist in der vermeintlichen Hochburg des Kapitalismus nichts als ein Lippenbekenntnis. Wenn es drauf ankommt, dann zücken die USA die vermeintliche Allzweckwaffe Staatseingriffe schneller als Russland oder China.

      Die Verstaatlichung der beiden Hypothekenfinanzierer wird den US-Haushalt offiziell zunächst mit maximal 200 Milliarden Dollar belasten, laut Kritiker und Ex-Fed-Mitglied Bill Poole dürften sich die Belastungen gar auf 300 Milliarden Dollar belaufen.

      Die Intervention wird somit vermutlich die teuerste staatliche Sanierungsmaßnahme für den Privatsektor in der US-Geschichte. Die Aussage des US-Finanzministeriums, es bestehe "kein Anlass für die Einschätzung, die Rettungsaktion würde den Steuerzahler Geld kosten", ist pure Augenwischerei!

      Keine Spur von einer Trendwende
      Das gigantische Anschwellen des ohnehin schon besorgniserregend hohen US-Haushaltsdefizits wird indes auch an der US-Wirtschaft und somit den Aktienmärkten nicht spurlos vorübergehen. Zumal die zugrunde liegenden strukturellen Probleme damit bei Weitem nicht gelöst werden. Diese Verzweiflungstat der US-Regierung zeigt vielmehr, wie sehr den US-Hausbesitzern das Hals bis zum Wasser steht. So sind nach neuen Zahlen der Vereinigung der Hypothekenbanken vier Millionen Hausbesitzer mit ihren Zahlungen im Rückstand.

      Markbeobachter rechnen frühestens Ende 2009/Anfang 2010 mit einer Wende am US-Immobilienmarkt. Erst dann dürfte sich der US-Konjunktur und folglich auch den globalen Aktienmärkten wieder die Chance auf ein nachhaltiges Wachstum eröffnen.

      Fraglich ist nur die Brenndauer des Strohfeuers
      Auch wenn es heute und vielleicht gar noch an den kommenden Tage zu einem kräftigen Kursschub, zusätzlich verstärkt durch einen Short-Squeeze, kommen dürfte: Diese Rally ist nichts als ein Strohfeuer, geschürt durch die Naivität zahlloser Anleger. Doch diejenigen, die heute einsteigen, werden dieselben sein, die die Rechnung zu begleichen haben, wenn an den Börsen wieder Vernunft einkehrt.

      Somit bieten sich an Tagen wie diesem zwar einerseits sensationelle Möglichkeiten, um den Dax oder einzelne Titel zu shorten. Andererseits wusste schon John Maynard Keynes: "Die Märkte können länger irrational bleiben als wir liquide."
      Avatar
      schrieb am 08.09.08 13:06:13
      Beitrag Nr. 1.882 ()
      ...was bedeutet: Ball (Kapitaleinsatz) flach halten.

      wait and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 09.09.08 14:00:18
      Beitrag Nr. 1.883 ()
      Ist der Deckel nun weg?
      von Jochen Steffens

      Ich fand es schon am Donnerstag sehr seltsam, dass die Analysten und die Medien die Wirtschaftsdaten für den Einbruch verantwortlich machten. Eben weil diese eigentlich zu einem Anstieg hätten führen müssen (siehe US-Wirtschaftsdaten in der Ausgabe des Steffens-Daily vom Donnerstag). Deswegen hatte ich über eine Belastung der Märkte durch die Meldungen zu Sarah Palin spekuliert.

      Doch im weiteren Verlauf wurde aus zwei Gründen deutlich, dass es nicht „nur“ das gewesen sein konnte. Bereits am Donnerstag war der Einbruch im weiteren Verlauf zu stark für eine lediglich politische Ursache. Als dann auch noch Umfragen zeigten, dass es ein vergleichsweise positives Echo auf die Rede von Palin in der US-Bevölkerung gegeben hat, die Märkte aber trotzdem weitere Kursverluste zu verzeichnen hatten, waren diese Meldungen als Hauptgrund für die starken Kursverluste aus dem Rennen.

      Sondermeldung an die Leser des Stockstreet-Premium-Trader

      So hatten wir noch am Freitag gegen Mittag den Lesern des Stockstreet-Premium-Trader ein Update zu den Märkten geschickt, in dem wir schrieben: „Es lassen sich aktuell keine handfesten Gründe finden, warum der Markt derartige Schwäche zeigt“ Damit stellten wir uns gegen nahezu alle anderen, die irgendwelche Wirtschaftsdaten für den Einbruch verantwortlich machen wollten.

      Arbeitsmarktdaten waren es nicht

      Um 14.30 bis 15.00 Uhr wurde dann auch deutlich, dass es nicht die US-Arbeitsmarktdaten gewesen sind. Dann hätte es nämlich im Zuge der Veröffentlichung der schlechten Daten zu einer stärkeren Erholung kommen müssen.

      Michael Jansen und ich hatten am Freitag, bevor ich zur IAM gefahren bin, die aktuelle Situation diskutiert. Dabei hatte wir auch überlegt, ob das nicht auch ein finaler Sell-Off sein kann, was wir da erleben. Sehr häufig, bevor Kurse aus einer Seitwärtsbewegung nach oben ausbrechen, kommt es zuvor noch zu einem solchen Sell-Off, um auch die letzten Anleger aus den Aktien zu treiben.

      Trotzdem haben wir geraten, weiter sehr vorsichtig zu bleiben. So lange man den eigentlichen Grund nicht kennt, ist einfach nicht die Zeit für sinnlose Spekulationen.

      Die wirkliche Ursache

      Am Sonntag wurde dann bekannt, dass die US-Regierung die Kontrolle über die beiden US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac übernommen hat. Das war offensichtlich notwendig geworden, weil die Bilanzen von Freddie Mac frisiert gewesen waren. Das Institut steht noch schlechter da als bisher angenommen. Dieser Umstand wurde Anfang der Woche von Beratern entdeckt. Offenbar war hiervon einiges in der letzten Woche durchgesickert. Es wurde auf jeden Fall verkauft, was das Zeug hielt. Ich vermute, dass daraufhin die US-Regierung schließlich reagierte, reagieren musste.

      Diese Ereignisse haben also den Kurseinbruch in der letzten Woche bewirkt. Jetzt wo der Staat eingeschritten ist, reagieren die Anleger erleichtert – der Deckel ist weg, so scheint es.

      Es zeigt, wie genau man arbeiten muss

      Ich schreibe das so ausführlich, weil es wieder ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass man an den Börsen sehr genau analysieren sollte. Immer wieder fällt mir auf, dass gerade in den Massenmedien die scheinbaren Begründungen völlig unkritisch und ohne sie zu hinterfragen übernommen werden. In diesem Fall waren die Auswirkungen nicht so schlimm. Aber es gibt Situationen, da kann es sogar sehr hilfreich sein zu wissen, dass man nicht weiß, was den Markt belastet. Sollte nämlich so eine Situation länger bestehen, könnten diese falschen Begründungen mancher Analysten zu falschen und damit sehr teuren Entscheidungen führen.

      Kommt jetzt die Rally?

      Die nun entscheidende Frage ist: Schafft diese Maßnahme der US-Regierung genug Vertrauen, damit sich die Kreditmärkte entspannen können? Denkbar wäre es, denn es ist nicht nur ein riesiger Klotz vom Markt, sondern diese Übernahme wird dem Markt zeigen, dass weltweit “alles“ getan wird, um diese Krise in den Griff zu kriegen.

      Leider rast gerade mal wieder ein neuer Hurrikan namens Ike auf die USA zu, der in den nächsten Tagen wieder die Ölproduktion im Golf von Mexiko beeinträchtigen wird.

      Dazu der aktuelle Chart der Hurrikan-Prognose:


      Der rote Pfeil zeigt, wo sich gerade der Hurrikan befindet. Die weiße Ausdehnung zeigt das Gebiet an, in dem sich der Hurrikan in den nächsten 5 Tagen bewegen könnte.

      Es kann also gut sein, dass jetzt erst einmal vom Markt wieder „Hurrikan“ gespielt wird, bevor sich dann positive Wirkung der Nachricht über die Verstaatlichung von Freddie Mac und Fanny Mae durchsetzt.

      Charttechnisch ist sowieso nichts Neues passiert, es bleibt bei diesem unsäglich volatilen Hin und Her, dass uns nun schon seit Wochen begleitet. Der Anstieg im Dax heute war bisher nichts weiter als eine normale Short-Squeeze (diejenigen, die auf fallende Märkte gesetzt hatten, mussten nun ihre Positionen zurückkaufen). Wieder muss ich hier schreiben: Warten Sie auf Anschlusskäufe, bevor Sie sich an der Euphorie beteiligen!

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 09.09.08 19:59:43
      Beitrag Nr. 1.884 ()
      Rettungsaktionen ohne Sinn?
      von Jochen Steffens

      Und nun streiten sich die Analysten: War die Übernahme der Hypothekenriesen Fannie und Freddie nun das Ende der Krise in den USA oder nicht?

      Mich erinnert das alles ein wenig an die letzte große Finanzmarktkrise, die Schieflage des LTCM-Hedge-Fonds. LTCM (Long Term Capital Management) war in den 90er Jahren der größte Hedge-Fonds. Er wurde 1994 von John Meriwether gegründet, der zuvor Vize-Chef und Leiter des Rentenhandels bei Salomon Brothers gewesen war. Unter den Direktoren befanden sich auch Myron Scholes und Robert C. Merton, die 1997 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für ihre Arbeiten zur Bewertung von Finanzoptionen erhalten sollten. Ein Jahr vor dem Desaster, versteht sich. Nach dem Hoch kommt der freie Fall, eine Eigenart des Seins.

      Titel schützen vor Torheit nicht

      Aber auch so illustre Mitglieder wie der Harvard-Professor Eric Rosenfeld und David Mullins, ehemaliger Vizepräsidenten der Federal Reserve Bank, ließen den Eindruck entstehen, hier handelt es sich um echte Fachleute. So Jungs mit großem Know How eben, die wissen wie man den Märkten ein paar Cent abluchst. Das müssen jedenfalls die Kunden gedacht haben, die bereits bei der Gründung des Fonds bereit waren, insgesamt 1,3 Mrd. Dollar zu investieren. Gut, die Mindestanlagesumme betrug auch 10 Millionen Dollar – ein Fonds für Reiche.

      Gute Geschäfte zunächst

      Anfangs lief es auch, wie sollte es anders sein, richtig gut. Ende 1997 verfügte der Fonds bereits über 7,3 Mrd. Dollar Eigenkapital. 2,7 Mrd. Dollar wurden davon sogar ausgeschüttet – doch es kam wie es kommen musste. Der Fonds wurde zu groß und immer, wenn zu große Tanker im Markt Schlagseite kriegen (wie Fannie und Freddie zurzeit), spekulieren zunächst die großen, dann auch die kleineren Trader gegen diese Schieflage und verschärfen sie dadurch zusätzlich. Bei LTCM stürzten sie sich sozusagen wie Piranhas auf einen angeschlagenen, blutenden Wal.

      Auslöser Russlandkrise

      Der Auslöser für die Schieflage waren Turbulenzen durch die Russlandkrise 1998. Das Problem war dabei auch weniger, dass LCTM auf das falsche Pferd gesetzt hatte, sondern dass die Summen zu groß waren, um die es ging. LCTM konnte sich einfach nicht so schnell wieder aus den Märkten verabschieden, ohne die eigenen Kurse kaputt zu machen. Denn mit einem Eigenkapital von 4,5 Mrd. und 125 Mrd. Dollar auf Kredit wurde über Derivate Investitionen in einem Gesamtvolumen von über 1,3 Billionen Dollar getätigt! Im Zuge der Krise schrumpfte schließlich das Eigenkapital. Anfang September waren nur noch 250 Mio. Dollar Eigenkapital übrig. Dem standen zu diesem Zeitpunkt immer noch Kredite von 80 Mrd. Dollar (!) gegenüber.

      To big to fall

      Nach einigen Rettungsversuchen schritt dann die Fed unter Alan Greenspan ein. Die Gefahr, dass die Schieflage von LTCM schwerwiegende Konsequenzen für das weltweite Finanzsystem hatte, war einfach zu groß – so seine Begründung. (Auch das erinnert an die aktuelle Begründung der US-Regierung.) Ein von der Fed koordiniertes Konsortium bestehend aus 14 Finanzinstituten stellte kurzfristig 3,65 Mrd. Dollar zur Verfügung, um die Kredite abzusichern und erhielt dafür 90 % der Anteile an LTCM.

      Interessant ist, dass damals schon, gleich nach dieser Krise, davor gewarnt wurde, dass die laschen Kreditlinien vieler Großbanken beunruhigend seien und die finanziellen Reserven zu niedrig angesetzt wären. Hätte doch jemand aus der Vergangenheit gelernt...

      Analysten kritisieren Vorgehen

      Und das ist auch das Problem. Durch das beständige staatliche Eingreifen bei Krisen wird ein Lerneffekt verhindert, der damals vielleicht schon zu einem Umdenken geführt hätte. Und offenbar werden die Dimensionen, um die es bei diesen Eingriffen geht, immer größer. Eigentlich sollte man es einmal zu einem großen Zusammenbruch kommen lassen. Mir wäre es egoistischerweise allerdings ganz lieb, wenn das erst nach meinem Ableben passieren würde...

      Ich frage mich nämlich, wie viel Kritik gekommen wäre, wenn der Zusammenbruch der Hypothekenbanken eine lange und tiefe Weltwirtschaftskrise verursacht hätte, mit Hunger, Krieg, sozialen Unruhen und anderen fatalen Folgen. Das Problem ist wohl, dass die Fehler bereits weit in der Vergangenheit gemacht wurden und jetzt bleibt den Regierungen kaum noch etwas anderes übrig als so zu handeln – ob sie wollen oder nicht (so scheint es zumindest bisher).

      Wer soll das bezahlen ...?

      Es geistern dabei viele Zahlen umher, welche Belastung auf die US-Regierung zukommen wird. Fakt ist, dass die US-Staatsverschuldung zulegen wird. Schließlich sollen fast die Hälfte aller US-Hypotheken im Wert von insgesamt 5,2 Billionen (!) Dollar über diese beiden Institute abgesichert sein. Dem soll lediglich ein Eigenkapital von zusammen knapp 55 Mrd. Dollar gegenüber stehen (im Prinzip eine ähnliche Relation wie bei LTCM). Natürlich verbriefen die Hypotheken auch entsprechende Werte. Wie hoch aber die Belastung für den US-Haushalt, wie stark die ohnehin schon hohe Staatsverschuldung in den USA zulegen wird und wie groß die Belastung für den einzelnen Steuerzahler in den USA ist, weiß aber offenbar noch niemand.

      Krisen sind immer Chancen

      Am 23.09.1998 wurde die Rettung des LTCM beschlossen. Doch anschließend kam es erst noch einmal zu einem stärkeren Abverkauf.



      Erst als sich zeigte, dass die Rettung auch funktionierte, erholten sich die Kurse vergleichsweise schnell.

      Das könnte auch in der aktuellen Situation passieren. Zu viele Analysten sind skeptisch. Ich lese Kommentare, dass diese Rettungsaktion doch geradezu beweise, wie schlimm es wirklich um die USA stehe.

      Sollte sich jedoch zeigen, dass diese Rettungsaktion das Vertrauen der Banken untereinander wieder festigt und sollte sich zeigen, dass die Hypothekenzinsen nun doch sinken, die Häuserpreise wieder anziehen, wird der Markt zumindest mit einer beachtlichen Erholungsrally reagieren. Ob es zuvor noch einmal zu einem weiteren kleinen Einbruch kommt, wie damals beim LTCM müssen wir leider abwarten.

      Wenn sich allerdings andererseits im Gegensatz dazu zeigen sollte, dass selbst diese Rettungsaktion zu keiner Beruhigung an den Kreditmärkten führt – sollten wir uns alle warm anziehen....

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 09.09.08 20:36:32
      Beitrag Nr. 1.885 ()
      Silber macht mich fertig! Das ist nicht normal!
      Die verstaatlichen solche Summen an Krediten...und Silber /Gold fallen??
      Ja klar! Was sonst?

      Wo ist der Boden beim Silber?
      Avatar
      schrieb am 09.09.08 22:31:56
      Beitrag Nr. 1.886 ()
      Silber nähert sich tatsächlich den scheinbar letzten Unterstützungen.
      Wo ist der Boden ? Wie es aussieht tatsächlich unter 10,- USD !!! Sie hauen alles raus was geht.

      Zum Depot: Ja, Börse ist harte Arbeit. Langsam nährt sich das Eichhörnchen. Short-Einstieg im TecDax und Dow scheint fast auf die Minute geglückt. Riesen-Gap morgen im Dax. Evt. eröffnet uns hier ein kurzfristiger Gap-Schluss eine weitere Short-Chance. Ansonsten fahren wir weiterhin die Strategie: Keine Verluste mehr !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 13:33:02
      Beitrag Nr. 1.887 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.041.775 von BoBo2000 am 09.09.08 22:31:56Ansonsten fahren wir weiterhin die Strategie: Keine Verluste mehr !!!

      Du hast etwas vergessen!

      Weitere G E W I N N E !! Die benötigen wir...

      Also am besten fett investiert mal nen paar hundert Punkte mitnehmen.:look::look::lick::lick:;)

      Schwer, schwer...ich weiß!!:rolleyes: Beweis es Dir und uns!

      Lippi
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 14:24:30
      Beitrag Nr. 1.888 ()
      Im Moment ist alles rot!
      Vom Euro über Dax/Dow bis Gold und Silber...:eek:
      WAS läuft hier?? Wird überall Geld abgezogen?

      Wieso steigt dieses grüne Papier...genannt Dollar???:confused:
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 16:21:09
      Beitrag Nr. 1.889 ()
      interessant:


      [...]
      Drei Faktoren stärken derzeit den US-Dollar, zählt Matthias Grabbe, Leiter Devisensales der BHF-Bank auf. Ein Faktor ist das so genannte "Deleveraging": Weltweit bauen Anleger Risikopositionen in Rohstoff-, Zins- und Aktienmärkten ab, die sie mit Krediten finanziert haben. Diese Kredite hatten sie in Währungen mit niedrigen Zinsen aufgenommen.

      Japanischer Yen und Schweizer Franken sind als Finanzierungswährung für solche "Carry Trades" bekannt. "Zum Teil haben sich Marktteilnehmer auch in Dollar verschuldet", sagt Grabbe. Das liegt an den massiven Leitzinssenkungen der US-Notenbank. Seit die Nervosität wieder steigt, profitieren Yen, Franken und Dollar davon, dass die Kredite wieder zurückgefahren werden. "Die grenzüberschreitende Risikoreduzierung wird ein mächtiges Thema bleiben und den unterbewerteten und überverkauften Dollar weiter stützen", sagt Stephen Jen, Chefwährungsstratege von Morgan Stanley.

      Repatriierung von US-Kapital

      Außerdem berichteten Händler zuletzt verstärkt darüber, dass US-Anleger ausländische Wertpapieranlagen verkaufen, den Erlös in Dollar tauschen und zurück in die USA holen. Experten sprechen von einer "Repatriierung" von US-Kapital. Die Kurseinbrüche an Aktienmärkten der Schwellenländerbörsen und Europas stützen die These. Denn Anleger glauben längst nicht mehr daran, dass sich der Rest der Welt von einer Wachstumsflaute in den USA loseisen kann. Auch das schwächt den Euro. Anleger stellen sich zunehmend auf Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ein, obwohl diese keine Signale in diese Richtung sendet. Doch das bestätigt viele Anleger eher noch. Sie argumentieren, das werde Europa den Rest geben.
      Avatar
      schrieb am 11.09.08 11:59:34
      Beitrag Nr. 1.890 ()
      Durch 6200 und 6150 durch...Fehlsignal?

      Mal schauen, was der Dow heute so treibt.
      Avatar
      schrieb am 11.09.08 22:50:23
      Beitrag Nr. 1.891 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.060.463 von Lippi01 am 11.09.08 11:59:34Wahnsinn der Dow!
      Die wollen ihn ums Verrecken nicht fallen lassen...!:eek:
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 21:23:56
      Beitrag Nr. 1.892 ()
      14.09.2008 20:21:04ROUNDUP2: Dramatischer Krisengipfel um Lehman - Angst vor globaler Schockwelle(Neu: Barclays steigt angeblich aus)

      New York (dpa-AFX) - Führende Wall-Street-Banken und die US-Regierung haben am Wochenende in einem Krisengipfel fieberhaft um eine Rettung der schwer angeschlagenen Investmentbank Lehman Brothers Holdings gerungen. Dabei ging es zuletzt um eine Zerschlagung oder sogar eine Abwicklung der viertgrößten amerikanischen Investmentbank mit möglichst geringen Folgen für die weltweiten Finanzmärkte. Die praktisch rund um die Uhr laufenden Krisengespräche von Top-Managern der Bankenbranche wurden immer mehr zum Wettlauf gegen die Zeit. Aus Angst, ein Kurssturz am Montag könnte der 158 Jahre alten Traditionsbank mit deutschen Wurzeln das Genick brechen, wurde alles darangesetzt, noch am Wochenende eine Einigung zu erzielen.

      Mit Lehman Brothers steht binnen sechs Monaten bereits die zweite der einst fünf unabhängigen US-Investmentbanken vor dem Scheitern. Im März war der kleinere Konkurrent Bear Stearns in einem Notverkauf an JPMorgan gegangen.

      PRESSE: US-REGIERUNG HÄLT TASCHEN ZU

      Bei den Lehman-Gesprächen sei immer klarer geworden, dass der ursprünglich geplante Verkauf der gesamten Bank an einen Konkurrenten kaum zu erzielen sei, berichtete das "Wall Street Journal". Knackpunkt seien vom Ausfall bedrohte Kreditpapiere bei Lehman, die niemand im Alleingang oder ohne Unterstützung der US-Regierung übernehmen wolle.

      Finanzminister Henry Paulson hatte aber kategorisch klargemacht, dass von Washington diesmal keine finanziellen Hilfen wie im Fall von Bear Stearns und zuletzt bei den Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac zu erwarten seien. Lehman habe bereits provisorisch die Vorbereitung eines Insolvenzantrages in Auftrag gegeben, schrieb die Zeitung.

      WEITERE KRISENHERDE

      Zudem brechen in der US-Finanzbranche immer neue Krisenherde auf. Die drittgrößte US-Investmentbank Merrill Lynch kämpft mit ähnlichen Problemen wie Lehman. Vom größten US-Versicherer AIG werden für Montag Ankündigungen zum Verkauf von Geschäften sowie weitere Sanierungsmaßnahmen erwartet und die größte US-Sparkasse Washington Mutual (WaMu) gilt wegen enormer Probleme als Übernahmekandidat. Ihnen allen machen die zuletzt heftig eingebrochenen Aktienkurse zu schaffen. Eine Pleite von Lehman würde die Lage noch verschärfen.

      Der am Sonntag favorisierte Rettungsplan sah vor, dass Lehman Brothers in zwei Teile aufgespalten wird, wie es in übereinstimmenden Medienberichten hieß. Es wären eine "gute Bank", in der die sicheren Vermögenswerte gebündelt werden, und eine "schlechte Bank", in die vom Ausfall bedrohte Papiere mit einem geschätzten Volumen von 85 Milliarden Dollar vor allem aus dem Immobiliensektor kommen.

      AUFSPALTUNGSPLAN FÜR LEHMAN TRIFFT AUF ZAHLREICHE HINDERNISSE

      Als mögliche Käufer für den gesunden Lehman-Teil galten zuletzt die Bank of America oder die drittgrößte britische Bank Barclays . Allerdings zog Barclays am Sonntag übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Angebot wegen mangelnder staatlicher Garantien zurück. Den notleidenden Teil von Lehman würden bei diesem Szenario 10 bis 15 Wall-Street-Banken gemeinsam auf sich nehmen. Sie seien bereit, mit bis zu 30 Milliarden Dollar für mögliche Verluste einzustehen, berichtete die "New York Times".

      Allerdings traf dieser Plan auf Hindernisse. So fanden es einige Banken unfair, wenn ein Käufer zum Schnäppchenpreis den gesunden Teil von Lehman Brothers bekommt und sich nicht an den Verlusten aus dem notleidenden Geschäft beteiligt, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Teilnehmer. Andere forderten weiterhin Regierungsgarantien. Das Problem fange zudem schon damit an, zu trennen, was gut und was schlecht sei, gab am Sonntag Commerzbank- Volkswirt Bernd Weidensteiner zu bedenken,

      EXPERTEN WARNEN VOR WEITREICHENDEN FOLGEN

      Bei den Beratungen in der New Yorker Notenbank spielte ein Team am Wochenende auch Folgen eines Lehman-Zusammenbruchs für die Finanzmärkte durch, hieß es. Eine Pleite von Lehman Brothers könnte eine Kette von Zahlungsausfällen nach sich ziehen, die die weltweit verwobenen Märkte erschüttern und die Finanzbranche im schlimmsten Fall in eine Abwärtsspirale drücken könnte.

      Die Rettungsgespräche begannen am Freitag mit einem Krisengipfel in der New Yorker Notenbank mit Finanzminister Paulson. Das Treffen war mit den Chefs unter anderem von Goldman Sachs , Morgan Stanley , Merrill Lynch, JPMorgan und Citigroup außergewöhnlich hochkarätig besetzt. Vor zehn Jahren hatte die Branche bei einer ähnlich spektakulären Krisensitzung in New York eine teure Rettung für den Hedge-Fonds Long Term Capital Management (LTCM) eingeleitet.

      Experten warnen vor weitreichenden Folgen der Ereignisse an der Wall Street. Es könne gut sein, dass als Folge der Lehman-Krise die Abschreibungen der Branche nochmals weltweit ansteigen, sagte Weidensteiner. "Je größer die Misere der Finanzbranche wird, desto länger wird es bis zu einer Erholung der Konjunktur dauern." Banken- Experte Martin Faust von der Frankfurt School of Finance mahnte: "Das größte Problem ist, das verlorengegangene Vertrauen wiederzugewinnen. Mittelfristig könnten sonst die Folgen noch dramatischer sein." Direkte Folgen für die deutsche Bankenlandschaft seien zunächst nicht zu befürchten./so/DP/he


      Quelle:www.boersenzeitung.de
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 14:01:24
      Beitrag Nr. 1.893 ()
      Das sind historische Zeiten, die wir erleben. Wer hier den größten Teil seines Kapitals erhalten kann, wird später reich beschenkt werden. Wir sind short im Dow und TecDax und beobachten die Lage weiter äußerst entspannt.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 14:09:41
      Beitrag Nr. 1.894 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.113.436 von BoBo2000 am 15.09.08 14:01:24Bin auf die US-boys and girls gespannt!
      Ob die wieder was aus dem Hut zaubern, um zu stabilisieren?

      Wenn nicht???:eek:

      Wirds wohl deutlicher abschmieren...
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 17:43:16
      Beitrag Nr. 1.895 ()
      Da reibt man sich ungläubig die Augen, wenn man nach dem Wochenende den PC anmacht. Ich bleibe bei meiner Taktik, zunächst keine Indexpositionen overnight zu halten.

      Bin im Augenblick long im DAX.
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 21:12:54
      Beitrag Nr. 1.896 ()
      Respekt: long im Dax, das ist verdammt mutig.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 21:19:45
      Beitrag Nr. 1.897 ()
      Das wird weiter runtergehen...

      Nix long!

      gleich unter 11000!!
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 18:59:03
      Beitrag Nr. 1.898 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.118.829 von BoBo2000 am 15.09.08 21:12:54Ich habe intraday die Wiedereroberung des Jahrestiefs gekauft (5999). Bin dann aber nach 20.00 Uhr wieder ausgestoppt worden.

      Wie ich schon einige Zeit sage, nix overnight in den Indizes.

      Mutig war, gestern Lehman zu kaufen. :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 21:16:17
      Beitrag Nr. 1.899 ()
      Keine Zinssenkung, obwohl der Markt fest damit rechnete. Endlich Stärke gezeigt!
      Der Dow über 11000...

      Wars das?? :look:
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 22:11:01
      Beitrag Nr. 1.900 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.137.217 von Lippi01 am 16.09.08 21:16:17Das kann Dir keiner sagen.
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 17:39:17
      Beitrag Nr. 1.901 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.137.217 von Lippi01 am 16.09.08 21:16:17Das wars wohl nicht!
      Netter Rutsch...

      Gold und Silber! Endlich aufwärts...

      Wo steckt BoBo?
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 00:48:54
      Beitrag Nr. 1.902 ()
      Der Verfallstag naht. Danach sehen wir weiter. Aktuell 100% Cash

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 11:16:01
      Beitrag Nr. 1.903 ()
      Wie wäre es mit einer Jahresend-Rallye?

      Gerhard Mahler
      bitte nicht erschrecken, wenn ich mitten in der Finanzkrise und auch noch im ohnehin schwierigen Börsenmonat September mit Gedanken an eine Jahresend-Rallye daher komme. Sie wissen sicher aus Erfahrung, dass Prognosen so manche Tücken haben. Deshalb gibt es dazu auch manchen lauen Scherz: Einer davon lautet zum Beispiel, der Dollarkurs ist immer falsch, soll heißen, Dollar-Vorhersagen sind besonders schwierig. Als vor Jahren der Euro eingeführt wurde, notierte er zum Dollar mit 1,18 und alle waren sicher, dass dies die richtige Parität sei. Doch der Euro fiel auf 0,83 Dollar und erholte sich erst wesentlich später. Bekanntlich hat er dieses Jahr mit 1,60 Dollar seinen Gipfel erreicht und notiert aktuell bei 1,42 Dollar. Aber nicht die Währungen sollen heute unser Thema sein, sondern die Prognosen zum Aktienmarkt. Denn dieses Thema ist ja ganz brisant. Dass die Stimmung schlecht ist, brauche ich Ihnen nicht extra zu erzählen. Die deutschen Aktionäre haben besonders üble Laune. Zirka 42% der Anleger rechnen im nächsten Halbjahr mit fallenden Kursen. So pessimistisch waren sie zuletzt im Baissejahr 2002, wo der Hintergrund im Vergleich zu heutigen Zeiten wirklich nicht viel hergab. Aber im März 2003 begann die große Aktienhausse.

      Zwar sind die Verhältnisse derzeit bestimmt nicht rosig. Aber so schlecht sind sie auch wieder nicht. Nur wirft eben die allgegenwärtige US-Finanzkrise ihre mächtigen Schatten überall hin. Dabei lassen die Notenbanken nichts unversucht, um die Lage zu bewältigen und das Rad am Laufen zu halten. Insofern ist übertriebener Pessimismus eigentlich nicht angesagt. Eventuell geht noch die eine oder andere US-Bank von den rund 110 Problemfällen Pleite. Aber das war es dann von dieser Seite. Also was sagen nun die Damen und Herren Profis? Ich habe ein paar „auffällige“ Prognosen herausgesucht. Auf der Baisse-Seite lautet die schlechteste Vorhersage auf die Halbierung der großen Aktienindizes im Laufe der nächsten drei Jahre von ihrem jetzigen Stand aus. Haarig, haarig. Aber meines Erachtens viel zu schwarzseherisch.

      Auf der Hausse-Seite klingen einige Äußerungen sehr interessant. 2008 werde es die stärkste Jahresend-Rallye seit 10 Jahren geben mit Indexgewinnen von an die 20% vom jetzigen Stand aus. Angeführt werden soll der Aufschwung von den Finanzaktien nach Bewältigung der Krise und von den Konsumtiteln. Auch die Kategorie der Substanzwerte sollte kräftig zulegen. Denn sie haben in der Baisse besonders gelitten, obwohl dies der gängigen Theorie zufolge nicht hätte sein dürfen. Doch es herrschte der Ausnahmezustand insofern, als zuvor in guten Zeiten die Fonds und alle Welt einfach zu viel Substanzwerte eingekauft hatten und ein Teil davon musste nun veräußert werden. Eine Art Ausverkauf sozusagen. Substanzwerte sind oft als relativ krisensicher beschrieben worden und waren entsprechend beliebt, aber diesmal haben sie in ihrer defensiven Eigenschaft ziemlich versagt. Doch jetzt sind sie, wie gesagt, reif für eine Erholung.

      Der Grund für den Optimismus leuchtet ein: Es sind die sinkenden Rohstoffpreise, die den Inflationsdruck mildern. Für die europäische Wirtschaft trägt der zum Dollar schwächere Euro zum Wachstum bei. Die Exportindustrie profitiert davon besonders. Überdies zeigt ein Blick in die Börsengeschichte, dass nach hohen Tagesverlusten oft die Wende aufwärts nicht mehr fern ist. Seit 1998 gab es insgesamt acht Börsentage mit einem Kursrutsch von mehr als 4%. Diese Einbußen stellten entweder das Tief dar oder sie befanden sich in unmittelbarer Nähe des Tiefpunktes. Diesen Montag hat der DOW JONES 4,4% und gestern 4,1% verloren. In der Vergangenheit fallen zwei Phasen mit einer Serie von hohen Tagesverlusten auf. Im Oktober 1929 gab es drei Tage mit Abschlägen von mehr als 4%, und im Oktober 1987 sank der DOW JONES kurz hintereinander um 3,8%, 4,6%, 22,6%, 3,8% und 8,0%. Anschließend begannen die Kurse, kräftig zu steigen. Auch jetzt sind noch kräftige Tagesverluste möglich. Doch nach Einschätzung des früheren amerikanischen Notenbank-Chefs Alan Greenspan stellen die derzeitigen Turbulenzen ein Jahrhundertereignis dar, mit anschließender Besserung. Hoffen wir, dass er und die Optimisten richtig liegen. Die Chancen dafür stehen gar nicht so ungünstig.
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 11:28:04
      Beitrag Nr. 1.904 ()
      Her mit der Hausse...GERNE !!:)

      Rot ist häßlich...grün macht mir mehr Spaß!;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.08 20:18:34
      Beitrag Nr. 1.905 ()
      BoBo "weekend"

      Es ist Zeit für ein kurzes "weekend". Die letzte große Trendwende des Jahrzehnts wurde in der vergangenen Woche eingeleitet. Wir werden nun einen (ggf. sehr kurzen) Bodenbildungsprozeß an den Märkten sehen, der Ausgangsbasis für ein wieder einmal völlig irreales Verhalten der Märkte sein wird. Genau wie alle anderen Depots und Vermögensverwalter wurde auch AMBITION stark gebeutelt. Doch wir haben genug Kapital erhalten um die große Aufholjagd zu starten. Auf Grund der bevorstehenden Abgeltungssteuer werden wir insbesondere jetzt K.O.'s den Optionsscheinen vorziehen, zumindest aber gleichwertig behaneln. Bei den Indizes stehen zunächst der Nadaq100, der HangSeng und der Nikkei (neben dem heimischen Dax) ganz oben auf der Kaufliste. Erster Einzelwert wird wahrscheinlich bereits morgen die E.ON-Aktie sein. Alles weitere zu gegebener Zeit.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 11:19:49
      Beitrag Nr. 1.906 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.208.148 von BoBo2000 am 21.09.08 20:18:34du liegst aber auch praktisch jedesmal falsch
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 12:50:30
      Beitrag Nr. 1.907 ()
      Hennen-Rennen im Dax
      von Jochen Steffens

      Jetzt drehen sie durch. Die Deutsche Bank springt um über 20 % nach oben, Deutsche Börse um über 17 %, Allianz macht schlappe 15 %. Das meinte ich: Wenn es nach oben geht, kann es ganz schnell gehen. Obwohl, so habe selbst ich mir das nicht vorgestellt: Der Dax notiert über 5 % im Plus. Das ist ehrlich gesagt vollkommen übertrieben, hängt aber auch mit dem Verfallstag zusammen.

      Hier fanden heute mehrere Faktoren zueinander:

      Gerade die Shorties werden heute gegrillt – diese müssen ihre Positionen zurückkaufen, um nicht ins Minus zu geraten. Der Rückkauf der Positionen feuert gleichzeitig die Kurse an. Es kommt zu einem Teufelskreis, den man gemeinhin "Short-Squeeze" nennt.

      Wir haben heute dreifachen Hexensabbat. Und dieser macht seinem Namen gerade alle Ehre. Je nach Positionierungen der Optionen, kann es zu erheblichen Kursschwankungen im nahen Umfeld und gerade an dem Tag selbst kommen. Tatsächlich haben es die Stillhalter doch noch geschafft, den Dax auf über 6000 Punkte zum Mittag zu kriegen. Dort lagen die größten Put-Positionen, die nun wertlos verfallen sind. Heute Abend geht es um die Aktien, und auch hier werden bestimmte Marken anvisiert, die angesichts des starken Marktes deutlich höher als erwartet liegen.

      Einige Absicherungspositionen der Stillhalter werden wahrscheinlich bereits jetzt auf den Markt geschmissen und führen ebenfalls zu steigenden Kursen.

      Dagegen scheint der eigentliche Grund der Rally nahezu unbedeutend (kleiner Scherz): Gestern wurde bekannt, dass die USA planen eine Auffanglösung für notleidende Kredite der Banken einzurichten. Es geht darum, „illiquide Hypothekenpapiere“ aus den Bilanzen der Finanzunternehmen herauszunehmen. Das wäre natürlich ein erheblicher Befreiungsschlag für die Banken.

      Was den Markt dabei bisher weniger zu interessieren scheint ist, dass es hierbei um die lapidare Summe von über 500 Mrd. Dollar (!) geht, die sich der Staat nun quasi auch noch aufbürdet. Auch wenig bekannt ist, dass es viele, viele Monate dauern wird, eine derartige Auffanggesellschaft einzurichten.

      Auch erwähnt werden sollte, dass die Banken belohnt werden, die schlecht gewirtschaftet haben, also die, die zu gierig waren. Das Problem dabei ist, dass so natürlich kein Lerneffekt entsteht und alte Strukturen überleben, die im Prinzip das marktwirtschaftliche Recht zu Überleben verwirkt haben. Wenn Fehler in einer Marktwirtschaft nicht mehr zu einer Gefährdung des Unternehmens führen, kann man auch direkt alles verstaatlichen.

      Kreative Zerstörung

      Ein letzter Punkt ist, dass so auch ein Prozess verhindert wird, der eigentlich für eine gesunde Marktwirtschaft überlebenswichtig ist: Der Prozess der kreativen Zerstörung. Unternehmen müssen pleite gehen, damit Neues entstehen kann. Neue, junge, agilere Unternehmen. Wir kennen das alle: Wenn Unternehmen zu groß werden, werden diese „bürokratisch“ und damit meistens schwerfällig und träge.

      Eine Marktwirtschaft, die agil und schnell auf die Veränderungen der Gegebenheiten reagieren will und somit besser als andere sein will, braucht aber eben diese jungen, neuen, agilen Unternehmen.

      Der überalterte Unternehmenswald

      Stellen Sie sich das wie einen Wald vor, bei dem die alten Bäume gehegt, gepflegt und gestützt werden. In dem Schatten dieser Bäume können keine neuen, jungen Bäume entstehen. Irgendwann ist dann der ganze Wald massiv überaltert. Wenn es dann zu einem Sturm kommt, knicken die ganzen alten und innen morschen Bäume um!

      Und genau das ist das Problem. Denn schon seit Jahrzehnten wird dieser Prozess der kreativen Zerstörung auf allen Ebenen und in nahezu allen Ländern mit massiven Subventionen in allen erdenklichen Formen abgeschwächt bis ausgemerzt. Eine der Folgen davon erleben wir gerade: Es gibt zu viele Unternehmen und Firmen, die zu groß sind, um fallen gelassen zu werden (AIG, aber auch Fannie und Freddie und andere). Und tatsächlich, wenn AIG gefallen wäre, wäre wahrscheinlich ein großer Teil des Waldes mit umgeknickt.

      Und auch jetzt wird dieser Sturm verhindert und damit doch nur um eine gewisse Zeit nach hinten verschoben. Er wird irgendwann kommen, je später, desto schlimmer wird es werden. Aber das nur am Rande.


      Trotzdem die richtige Maßnahme?

      Trotzdem sind die jetzigen Maßnahmen aus Sicht der Fed und der Banken (und auch aus meiner persönlich, egoistischen Sichtweise) die richtige Lösung. So wird es erst einmal zu einer Beruhigung im Inter-Bankenmarkt kommen. Die Banken werden sich untereinander wieder mehr vertrauen und die Kreditmarktklemme könnte damit aus der Welt sein.

      Egoistisch, das ich nämlich eine große Weltwirtschaftskrise, die meines Erachtens gestern an die Türen dieser Welt klopfte, NICHT miterleben möchte. Die Folgen für uns alle wären im schlimmsten aller denkbaren Fälle: Massenarbeitslosigkeit, Ende der Gesundheitsversorgung, Ende des Sozialstaats, Hunger, Krankheiten, soziale Unruhen, Anarchie.

      Das große "Aber"

      So euphorisch heute auch alle, einschließlich mir selbst sind (wir hatten gestern Morgen bereits einen dicht abgesicherten Long-Zertifikat empfohlen und Anfang der Woche einen Long-Zockerschein), ich mag derart starke Kursbewegungen nicht! Wir müssen abwarten, ob sich nach dem Verfallstag Anschlusskäufer finden. Andernfalls könnten sich diese Kursbewegungen schnell wieder in Wohlgefallen auflösen.

      Also, lassen Sie sich nicht verrückt machen, wenn Sie heute nicht in den Markt gekommen sind, warten Sie ab was die nächste Woche bringt. Wenn sich der Markt tatsächlich stabilisiert, bleibt noch viel Zeit einzusteigen.


      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 19:44:18
      Beitrag Nr. 1.908 ()
      Die nächsten Tage werden es zeigen
      von Jochen Steffens

      Da ich mir einen grippalen Infekt eingefangen habe und mich etwas verlangsamt fühle, heute etwas kürzer.

      In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob der Markt glaubt, die Maßnahmen der US-Regierung werden greifen und die Kreditmarktkrise sei beendet. Es kann aber auch sein, dass der Markt die Kreditmarktkrise nun einfach abhakt und andere Themen spielt: Wahlkampf, Ölpreis oder eine kommende Rezession.

      Gap-Schluss wäre günstig

      Den heutigen eher schlechten Kursverlauf muss man noch im Zusammenhang mit dem Verfallstag und den dramatischen Kursgewinnen zum Wochenschluss sehen. Sie sollten diese Kursverluste also noch nicht überbewerten.
      Zudem ist im Nasdaq100 auch noch ein Gap offen und es wäre gut, wenn dieses heute geschlossen wird, damit es nicht nach einem stärkeren Anstieg irgendwann später angegangen werden muss. Schließlich werden weit über 90 % der Gaps im Nasdaq100-Tageschart geschlossen. (Da viele Fragen zu dem Gap im Dax gekommen sind: Beim Dax sieht die Quote wesentlich schlechter aus.)


      Im Bereich der Unterkante des Gaps (blaues Rechteck) bei 1.704/1.700 Punkten wird die Entscheidung fallen. Fallen die Kurse deutlich unter diese Marke, wird es kritischer.

      Das Ende der US-Investmentbanken

      Interessant ist auch, dass die letzten verbliebenen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley nun freiwillig ihren rechtlichen Sonderstatus aufgeben und sich in normale Geschäftsbanken umwandeln. Damit unterliegen die Banken der Kontrolle der Fed und müssen strengere Auflagen erfüllen, kommen aber auf der anderen Seite einfacher an Kredite heran. Natürlich hat das ganze einen Pferdefuß, die verschärften Auflagen werden das Gewinnpotenzial der Banken einschränken.

      Auffällig ist, dass wie immer, wenn es große Krisen gibt, die Verschwörungstheoretiker wieder einmal Hochkonjunktur haben. Sehr spaßig zu verfolgen, was sich die Menschen ausdenken, wer welche Ideen und Ziele mit dieser Krise „eigentlich“ verfolgt haben will und soll. Auf die wirklichen Hintergründe kommen sie aber dabei nur in den seltensten Fällen. Ich glaube, die Geschichtsschreiber werden unsere Epoche im Rückblick als die „Paranoide Epoche“ bezeichnen, das nur nebenbei...

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 23.09.08 18:04:41
      Beitrag Nr. 1.909 ()
      Hallo BoBo,

      was ist mit Silber? Fürs Depot?
      Wartest Du auf nen Rücksetzer?
      Avatar
      schrieb am 23.09.08 18:06:56
      Beitrag Nr. 1.910 ()
      Hi Lippi,

      genau so ist es ...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 23.09.08 18:13:16
      Beitrag Nr. 1.911 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.238.324 von BoBo2000 am 23.09.08 18:06:56der Thyssen Call ist gerade am Limit--bleibt er im Depot? Gruss!B.
      Avatar
      schrieb am 23.09.08 18:18:26
      Beitrag Nr. 1.912 ()
      Bernanke drängt zur Eile
      von Jochen Steffens

      In den USA macht sich Hektik breit: Notenbankchef Ben Bernanke und US-Finanzminister Henry Paulson mahnen im US-Kongress Eile an. Er solle das 700 Mrd. Dollar schwere Notprogramm möglichst schnell beschließen, ansonsten drohe der US-Wirtschaft schwerer Schaden.

      Paulson behauptet, dass das Rettungsprogramm billiger für den Steuerzahler sei als die Alternativen. Diese Aussage, der ungewohnte Aktionismus und die scharfen Worte machen eins klar: Es sieht wirklich mehr als kritisch aus.

      Die Begründung ist einfach: Wenn dieses Maßnahmenpaket nicht schnell genug durch den Kongress kommt, könnte es zu erheblichen ökonomischen Verwerfungen weltweit kommen. Wenn jetzt noch weiteren großen Banken oder anderen Finanzinstituten die Luft ausgeht, wären die Folgen für die US-Wirtschaft und damit auch direkt für die Weltwirtschaft katastrophal. Es besteht die Gefahr, dass wir, wenn nur ein paar weitere ungünstige Umstände hinzu kommen, in eine anhaltende Weltwirtschaftskrise abgleiten!

      Wenn dem so ist, muss man Paulson recht geben:

      Wenn Sie einen normalen Steuerzahler fragen, was ihm lieber sei: 2333 Dollar zu zahlen, oder mit einer lang anhaltender Massenarbeitslosigkeit, Auflösung der Kranken- und Altersversorgung, sozialen Unruhen und politischen Verwerfungen konfrontiert zu werden - ich glaube, jeder von uns wüsste, wofür er sich entscheiden würde: Für die 2333 Dollar. Und genau das könnte dieses Hilfsprogramm jeden US-Bürger im schlechtesten Fall kosten (700 Mrd. Dollar / 300 Mio. Einwohner). Grundsätzlich sind diese 700 Mrd. Dollar auch nicht weg. Wenn es sehr gut läuft, diese Maßnahme zu mehr Vertrauen auf den Kreditmärkten führt und nur wenige Kredite zu guten Konditionen übernommen werden, könnte diese Notfallprogramm den Steuerzahlen unter dem Strich auch gar nichts kosten.

      Europa zu arrogant?

      Was mich aktuell etwas verwundert, ist die sture Haltung der EZB, die konsequent nicht die Zinsen senken will. Natürlich ist es nicht ihre Aufgabe, da sie nicht wie die Fed den Auftrag, hat, auch für ein beständiges Wirtschaftswachstum zu sorgen. Die EZB soll lediglich die Inflation überwachen. Aber trotzdem, wenn das stimmt, was ich oben geschrieben habe, erleben wir zurzeit Erschütterungen der Finanzwirtschaft, bei denen starres Festhalten an Prinzipien tödlich sein kann.

      Doch generell ist von Politikern aus Europa zu hören, dass die Situation hier nicht vergleichbar mit der in den USA sei. Es gäbe hier keine Kreditmarktklemme, etc. Ich finde diese Begründung seltsam. Wenn die Kurse in den USA weiter einbrechen sollten, wenn weitere Finanzinstitute oder andere Unternehmen in den USA bankrott gehen, werden wir auch hier in Europa größere Probleme bekommen. Es reicht aber auch schon aus, wenn die Kurse hier einfach nur weiter einbrechen.


      Lächerliche Maßnahmen

      Da ist auch die Maßnahme, das Short-Selling in Deutschland (wie auch in anderen Ländern) zu verbieten, eher lächerlich. Man sah es heute im Dax: Obwohl man Aktien der Deutschen Bank nicht shorten darf, gehörte die Deutsche Bank mit einem Minus von zeitweise über 5 % zu den Verlieren im Dax. Wenn die Aktien fallen wollen, werden sie es so oder so tun. Und wenn keine Shorts mehr zurückgekauft werden müssen, werden die Erholungen auch deutlich verhaltener ausfallen (anders sieht es mit den Naked-Shorts in den USA aus. Es macht Sinn, diese spezielle Form des Shorten zu verbieten. Aber das ist ein ganz anderes Thema, auf das ich eventuell in den nächsten Tagen noch einmal eingehen werde.)

      Um in solchen Krisen nicht ins Hintertreffen zu geraten, müssen die Notenbanken schnell, konsequent und pragmatisch reagieren. Und ich fürchte, wenn die USA die Probleme nicht in den Griff bekommen, wird es hier durch die Verzögerungen der Verantwortlichen eher noch schlimmer.

      Charts noch bullish

      Doch noch ist es nicht soweit. Noch gibt es im Dax-Chart positive Signale:



      Der Dax hat in der letzten Woche einen „False Break“ nach unten aus dem bullishen Keil generiert. Diese falschen Ausbrüche sind meistens bullish zu werten. Damit dieses Signal bestätigt wird, bedarf es allerdings eines Ausbruchs über die obere rote Linie. Das wäre das erste deutlich bullishere Zeichen im Dax-Tageschart seit Mai. Andernfalls, wenn der Dax nun noch einmal unter das letzte Tief fällt, wird es jedoch deutlich bearisher.

      Was mir allerdings gefällt: Wenige Analysten bewerten die geplanten Maßnahmen der Fed positiv. Ein großer Teil scheint sich einig zu sein, dass die Krise noch lange nicht vorbei sei.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 18:06:51
      Beitrag Nr. 1.913 ()
      Tee und Kiwis
      von Jochen Steffens

      Fangen wir heute mit den positiven Nachrichten an: Der Multimilliardär Warren Buffett investiert über seine Berkshire-Hathaway-Holdinggesellschaft fünf Milliarden Dollar in die frühere Investmentbank Goldman Sachs. Vom Markt wird dieser Einstieg natürlich als ein Vertrauensbeweis in die US-Finanzwirtschaft aufgefasst. Die Frage ist, ob der Einstieg wirklich so gut gewählt ist. Wahrscheinlich ist Warren Buffett davon ausgegangen, dass der Rettungsplan der US-Regierung einfach so durch den Kongress durch gewunken wird.

      Und damit sind wir direkt auch bei den schlechten Nachrichten: Der 700 Milliarden Dollar schwere Rettungsplan der US-Regierung ist jedoch auf scharfe Kritik im Bankenausschuss des Senats gestoßen und zwar nicht nur auf Seiten der Demokraten, auch republikanische Stimmen äußerten sich kritisch.

      Angesichts der offenbar massiven Probleme des US-Finanzsektors frage ich mich aber, ob es sich bei diesen Äußerungen im Senat nicht lediglich um Wahlkampf handelt, mit der Folge, dass der Rettungsplan letztlich doch ohne Probleme beschlossen wird. Das muss abgewartet werden.

      Schließlich liefern sich Barack Obama und McCain zurzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen im US-Präsidentschaftswahlkampf. In letzter Zeit konnte Barack Obama wieder deutlich zulegen und liegt nun wieder vor John McCain. Hier hat die aktuelle Krise den Demokraten genutzt.

      Für die Märkte wird sich wahrscheinlich im Zusammenhang mit diesem Rettungsplan entscheiden, ob sich der aktuelle Bodenbildungsversuch bestätigt oder wir weiter fallende Kurse sehen.

      Schlecht oder gut für den Dollar

      Interessant wird auch sein, was der Dollar macht. Angesichts der drohenden, massiven Neuverschuldung der USA, sollte der Dollar eigentlich wieder Schwäche zeigen. Ich schätze, genau auf dieses Szenario werden viele Anleger traden. Das Problem ist, sollte dieser Rettungsplan durchkommen und sollte sich im Anschluss daran die Kreditmarktkrise beruhigen, könnte das der Fed Raum geben, die Leitzinsen wieder anzuheben.

      Und ich fürchte, genau das wird sie tun. Ben Bernanke wird wissen, dass er sich nun nicht auch noch einen massiven Dollareinbruch erlauben kann. Irgendjemand muss schließlich der US-Regierung Geld leihen. Sollte der Dollar weiter massiv einbrechen, könnte es schwieriger werden, an das Geld der Welt heranzukommen. Zudem wird Ben Bernanke auch wissen, dass dieser Rettungsplan den Inflationsdruck wieder erhöhen wird. Auch darauf muss er mit Zinserhöhungen reagieren.

      Ein möglicherweise gutes Ende?

      Es kann natürlich auch gut sein, dass die US-Regierung theoretisch auch einen großen Gewinn mit diesen Krediten, die sie aufkaufen will, machen kann. Wenn der Kreditmarkt sich wieder beruhigt, der Immobilienmarkt in den USA sich fängt, wer weiß. Es kommt natürlich auf die genauen Modalitäten der Übernahmen an, und hier bin ich gespannt, was letztendlich beschlossen wird.

      Vorsicht ist geboten

      Trotzdem, insgesamt ist weiterhin große Vorsicht angebracht. Es stimmt wahrscheinlich, wir standen in den letzten Jahrzehnten selten so nahe an einer größeren Weltwirtschaftskrise, wie jetzt. Ich bin auch deswegen sehr gespannt, ob der Markt die aktuellen Chancen auf eine Bodenbildung tatsächlich nutzt, bzw. nutzen kann.

      Tee und Kiwis

      Ich werde mich aber erst einmal wieder meinem Tee und den Kiwis zuwenden, um endlich meinen grippalen Infekt loszuwerden. Es nervt schon ziemlich, wenn man sich schlapp und müde fühlt, während derart entscheidende umwälzende Ereignisse passieren. Aber vielleicht hat es ja zurzeit auch etwas Gutes, wenn der Verstand etwas umnebelt ist und alles nur leicht gefiltert zu einem dringt.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 28.09.08 15:58:19
      Beitrag Nr. 1.914 ()
      Durchbruch bei Rettungsplan für US-Finanzkrise
      Washington (dpa) - Nach tagelangem Ringen um das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die US-Finanzbranche ist der Durchbruch gelungen. Demokraten und Republikaner im US-Kongress erzielten mit der US-Regierung eine grundsätzliche Einigung.

      28. September 2008 15:16 Uhr
      Wie die demokratische Sprecherin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) sagte, müsse die Vereinbarung allerdings noch schriftlich festgehalten werden. Dies sollte im Laufe des Sonntags geschehen. «Wir haben großen Fortschritt erzielt», sagte sie. Experten warnten, wenn vor Öffnung der Finanzmärkte am Montagmorgen kein Rettungspaket auf dem Tisch liege, könnten die Märkte mit erneuten Kurseinbrüchen und Panik reagieren.

      Wie der TV-Sender CNN berichtete, ist vorgesehen, das 700- Milliarden-Dollar-Paket in mehreren Tranchen bereitzustellen. Zunächst könne die Zentralbank über 250 Milliarden Dollar verfügen. Auch die Kongressforderung nach parlamentarischer Aufsicht bei der Vergabe der Gelder solle in den Vereinbarungen festgehalten werden. Im ursprünglich vorgelegten Regierungsprogramm war keinerlei parlamentarische Kontrolle vorgesehen; dies war von beiden Parteien im Kongress auf scharfen Widerstand gestoßen.

      US-Medien sprachen von einem «historischem Rettungsprogramm». Wie die «New York Times» berichtete, sei die Regierung zudem angewiesen, im Zuge des Rettungsplans auch bedrängten Hausbesitzern zu helfen; dies war eine der Kernforderungen der Demokraten. Es gebe auch keine Einwände mehr gegen Obergrenzen für Gehälter von Topmanagern solcher Firmen, denen mit dem Programm geholfen wird. Zudem sei gewährleistet, dass der Staat, der jetzt notleidende Banken stützt, an deren späteren Gewinnen teilhaben kann. Dies sei vor allem von den Republikanern verlangt worden, die grundsätzliche Bedenken hatten, Privatfirmen mit Steuergeldern wieder auf die Beine zu helfen.

      Einzelheiten, worauf sich der Kongress vorläufig geeinigt hatte, wurden zunächst nicht offiziell bekannt. Es hieß, führende Kongresspolitiker würden am Sonntagmittag (MESZ: 1800) wieder zusammentreffen, um Einzelheiten auszuarbeiten. Noch liege keine formelle Einigung vor, betonten Senatoren. Eine Abstimmung im Repräsentantenhaus sei möglicherweise noch am Sonntag geplant, aber auch später möglich. Der Senat soll Anfang der Woche sein Veto abgeben. Präsident George W. Bush solle den Gesetzentwurf «in den nächsten Tagen auf dem Tisch haben», hieß es in Medienberichten. Auch Finanzminister Henry Paulson, der an den Verhandlungen teilnahm, äußerte sich optimistisch.

      Wie CNN berichtete, werde das Paket auch einen «Versicherungs- Faktor» enthalten. Diesen alternativen Vorschlag hatten Republikaner ins Spiel gebracht, damit nicht nur der Steuerzahler zur Rettung der Banken zur Kasse gebeten wird. Stattdessen solle den angeschlagenen Banken ein Kredit- Versicherungsschutz angeboten werden. Demnach würden Banken in einen Pool Prämien einzahlen, mit denen dann in Not geratenen Finanzhäusern unter die Arme gegriffen werden kann. Vertreter der Zentralbank lehnten diesen Vorschlag zunächst ab, er würde in der Praxis nicht funktionieren, schreibt das «Wall Street Journal».

      Bush hatte am Samstag erneut alle Seiten zu raschem Handeln aufgerufen. Die Krise hatte auch die erste TV-Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain am Freitagabend (Ortszeit) überschattet. «Ich fühle mich heute Abend ein bisschen besser», sagte der Republikaner McCain. Es sei ermutigend, dass Republikaner und Demokraten zusammenarbeiteten. Zugleich warnte er aber vor überzogenen Hoffnungen auf eine schnelle Krisenüberwindung. «Dies ist nicht der Beginn vom Ende der Krise.» Zugleich beharrte er darauf, dass die Staatsausgaben drastisch beschränkt werden müssten. Dagegen machte Obama vor allem die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Regierung Bush verantwortlich.

      Das Tauziehen um das «historische Rettungspaket» dauerte über eine Woche. Bereits am Donnerstag war eine Einigung verkündet worden. Bei einem dramatischen Treffen von Kongressmitgliedern mit Bush im Weißen Haus kam es aber zu offenem Streit und ungewöhnlich scharfen Wortgefechten. Im Zuge der Verhandlungen war Finanzminister Henry Paulson vor Pelosi buchstäblich niedergekniet und hatte um Annahme der Vorschläge gefleht.

      Quelle: dpa-info.com GmbH
      Avatar
      schrieb am 28.09.08 21:39:00
      Beitrag Nr. 1.915 ()
      :eek::eek:

      Folgen der Finanzkrise: Hypo Real Estate droht Kollaps

      Alarmsignal für die deutsche Bankenlandschaft: Dem Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate droht nach FTD-Informationen wegen Liquiditätsproblemen der Kollaps. Damit schlägt die Finanzkrise erstmals massiv auf einen Dax-Konzern durch.


      Wie aus Regierungs- und Finanzkreisen verlautete, suchen Deutschlands private Banken seit Tagen fieberhaft nach einer Lösung zur Rettung des Dax-Konzerns. Ein Sprecher des Unternehmens, das massiv in amerikanische Ramschhypotheken investiert hat, wollte die Informationen nicht kommentieren. Die Finanzaufsicht BaFin, die an den Gesprächen beteiligt ist, lehnte ebenfalls einen Kommentar ab.

      Verantwortlich für die Schieflage der Bank sind nach FTD-Informationen Spekulationen der irischen Tochter Depfa. Der Staatsfinanzierer hatte sich für Langfristprojekte, für die er Geld verliehen hat, extrem kurzfristig refinanziert - was wegen des Misstrauens an den Märkten inzwischen nicht mehr möglich ist. "Der Markt für die Depfa ist tot", heißt es in Finanzkreisen. Für die Refinanzierung muss nun die Hypo einstehen. Nach FTD-Informationen geht es um einen zweistelligen Milliardenbetrag. Es sei derzeit unwahrscheinlich, dass die Hypo Real Estate diese Summe stemmen kann.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 23:32:23
      Beitrag Nr. 1.916 ()
      BoBo "late night"

      BUFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF...

      Ich hatte via e-mail darauf hingewiesen, was passiert, wenn das Rettungspaket nicht angenommen wird. Nun ist es tatsächlich passiert. Unvorstellbar !!! Historische Zeiten die wir alle miterleben dürfen/müssen. Jeglicher Kommentar überflüssig. Wie von Geisterhand haben wir uns heute nachmittag von weiteren Positionen getrennt. In einer der schlimmsten Krisen der Börsengeschichte sind wir mit AMBITION an den Start gegangen. Mitte August haben wir unseren Tradingstil und Ansatz den Gegebenheiten angepasst. Und obwohl wir seitdem in die entgegengesetzte Richtung investiert waren (ja auch ich glaube, dass die zuletzte eingekauften Scheine durchaus Basiswerte eines Depots sein können), liegen wir im Plus (wohlgemerkt seit Mitte August). Trotz Totalverlustgefahr in einem Optionsscheindepot !!! Jeder sollte sich darüber im Klaren sein. Wer das überlebt, wird eines Tages überproportional in die richtige Richtung profitieren.

      wait and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 23:41:01
      Beitrag Nr. 1.917 ()
      Jetzt gehts ans Eingemachte.

      Vorsicht, egal ob mit short oder long!
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 23:50:55
      Beitrag Nr. 1.918 ()
      Joooo, da gebe ich Dir recht. Sind noch drin in E.ON und im Dow, das meinte ich mit "Jahrestiefs" handeln. Ist alles in allem zufriedenstellend gelungen. Kapitalerhalt !!!

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 01.10.08 10:27:49
      Beitrag Nr. 1.919 ()
      von gestern

      Finaler Ausverkauf?
      von Jochen Steffens

      Holla, war das ein Gemetzel, ein Schlachtfest, ein schwarzer Montag wie er im Lehrbuch nicht besser beschrieben werden könnte. Auslöser war die Nachricht, dass der US-Kongress das Rettungspaket nicht genehmigt hat. Die Börsen gerieten in Panik, dass nun eine weitere Eskalationswelle der Bankenkrise droht.

      Ich frage mich, war das nun der Sell-Off, der finale Abverkauf an den Börsen, oder gehen wir nun in einen großen Bärenmarkt oder eine lang anhaltende Seitwärtsbewegung über. Normalerweise tauchen derartige Panik-Tage eigentlich eher am Ende einer Krise auf, damit sind sie oft ein verlässlicher Hinweis, dass es bald vorüber ist.

      All die typischen Hinweise...

      Und es ist wieder so typisch: Ich werde von Menschen angerufen, die seit Jahren keinen Kontakt mehr mit mir hatten. Diese fragen mich, was denn zu tun sei! Was denn die besten Anlagen, sichersten Anlageformern, seien. Eben beim Essen unterhielt ich mich mit einem Kollegen über die Krise, es mischte sich sofort ein anderer Gast ein und erklärte ausführlich den Untergang des Abendlandes. Zu allem Überfluss kommen auch schon wieder erste „Hassmails“.

      Wenn Sie mich schon länger lesen, wissen Sie, dass ich an solchen Tagen grundsätzlich dazu neige, Kaufempfehlungen zu geben, weil diese Anzeichen alle typisch für einen Boden sind (oder zumindest die Nähe eines Bodens anzeigen).

      Trotzdem bin ich zurzeit, trotz all dieser eindeutigen Zeichen, die normalerweise einen Boden anzeigen, ein wenig skeptisch. Vielleicht ist sogar meine Skepsis selbst ein bullishes Zeichen. Aber meine Skepsis hat Gründe: Zum einen, weil dieser Vergleich mit dem Chart aus dem Jahre 2000 durchaus interessant und höchst relevant ist, zum anderen weil ich das tatsächliche Ausmaß dieser Bankenkrise immer noch nicht wirklich durchschaue.

      Fragen über Fragen...

      Werden noch weitere Banken bei weiteren Kursverlusten straucheln? Welche Banken wird es treffen? Werden die Sicherungsfonds und die Sicherungsmaßnahmen der Regierungen greifen? Wann ist der „Point of no Return“ erreicht, also der Punkt, an dem die Banken schneller zusammenbrechen als der Staat reagieren kann? Oder ist der Spuk plötzlich einfach vorbei?
      Das alles sind Fragen, die ich letztendlich nicht beantworten kann. Ich behaupte sogar, diese Frage kann niemand wirklich beantworten. Es gibt nur einen Haufen von Theorien und Analyen von berufener und wenig berufener Seite – Fakt bleibt, gerade auch wenn ich mich unter meinen Kollegen umhöre: Bei diesen Fragen sind alle höchst verunsichert, auch die, die es nicht öffentlich zugeben.

      Also bleibt tatsächlich nichts anderes übrig, als den Markt entscheiden zu lassen und sich danach zu richten. Im Dax ist noch nicht sicher, ob der heutige Tag lediglich ein Retest der unteren Keillinie von unten war, oder ob es zu einem erneuten False Brake kommt. Aber die Situation wird von Tag zu Tag kritischer, keine Frage.

      Problem ohne Shorties

      Jetzt hat die Regierung extra in einer überhasteten Aktion beschlossen, dass das Shorten einiger Aktien verboten werden soll. Und hat es irgendetwas genützt? Nein, die Kurse dieser Aktien sind auch so zum Teil deutlich eingebrochen.

      Diese Aktien haben nun sogar ein neues Problem: Nach solchen Tagen wie gestern in den USA machten früher die Shorties normalerweise Kasse. Das bedeutet, sie mussten die Aktien, die sie zuvor verkauft hatten, wieder zurückkaufen, um die Gewinne einzufahren. Es sind eben diese Käufer, die oft einen Kurs stabilisieren.

      Im Angesicht der Bankenkrise haben natürlich die normalen Anleger wenig Lust Bankaktien zu kaufen. Das bedeutet, die Käuferseite ist sowieso schon dünn. Früher waren es in solchen Situationen gerade die Gewinnmitnahmen der Shorties, die die Käuferschicht auffüllten. Dieser Umsatz fehlt jetzt!

      Die Folge davon kann sein, dass schon wenige Verkäufe den Kurs einer solchen Aktie ganz erheblich unter Druck bringen könnten, einfach weil der Umsatz zu niedrig, sprich die Käuferseite zu dünn ist. Diese Situation ist nicht minder gefährlich.

      Ob sich die Verantwortlichen also damit einen Gefallen getan haben, vorschnell das shorten zu verbieten sei einmal dahingestellt. Hier hätten andere Regeln gefunden werden müssen, um ein absichtliches und destruktives shorten von Aktien zu verhindern.

      Warum haben gerade die Republikaner im Kongress das Rettungspaket gekippt?

      Mich beschäftigt derweil die Frage, warum gerade die Republikaner selbst das Rettungspaket der US-Regierung verhindert haben. Ein Kollege von mir meinte, die hätten wenigstens noch, ich zitiere: "einen Arsch in der Hose und den Mut ihre Prinzipien durchzusetzen!"

      Ich vermute eher ein ganz anderes Kalkül hinter dieser Aktion: Bereits vor der Abstimmung zeigten die neuesten Umfragewerte, dass Obama in der Wählergunst wieder deutlich vor McCain lag. Dieser Rettungsplan wird dazu führen, dass der Finanzminister extrem viele Machtbefugnisse erhält. Vielleicht haben einige Republikaner einfach Angst, dass der neue Finanzminister ein Demokrat ist, der dann die Bankenlandschaft in den USA quasi neu strukturieren könnte. Diese Vorstellung dürfte einigen republikanischen Abgeordneten nicht gefallen haben.

      Wahrscheinlich haben aus demselben Grund die Demokraten diesem Rettungsplan auch so schnell und ohne größeren Widerstand zugestimmt. Sie können so, wenn sie die Wahl gewinnen, besser die Bankenkrise bekämpfen und verfügen dann selbst über eben diese erhebliche Machtfülle.

      Egal was auch der Grund gewesen sein mag, in den nächsten Tagen wird es marktentscheidend sein, ob dieser Rettungsplan in leicht veränderter Form doch noch den Kongress passieren kann. Die Hoffnung darauf ließ heute die Kurse wieder deutlich steigen. Der Nasdaq notiert über 4 % im Plus. Das Spiel geht weiter: Rauf / Runter / Panik / Gier...


      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 01.10.08 12:14:48
      Beitrag Nr. 1.920 ()
      Das waren gestern die Zentralbanken! Gold und Silber und dieser hohe Dollaranstieg...
      Nur um die Leitbörse bis zum Rettungspaket zu stützen.

      Wehe die verabschieden dieses Paket nicht...:rolleyes:

      Aber, wenn es durchkommt... waren es dann die Jahrestiefs? Gehts dann endlich UP UP UP ?
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 01:16:06
      Beitrag Nr. 1.921 ()
      BoBo "late night"

      Das sind wahrlich historische Zeiten. Die Jüngeren unter uns erleben nun zum zweiten Male innerhalb eines Jahrzehnts den Supergau. Das hat es niemals zuvor gegeben, somit ist auch jeglicher Kommentar und/oder Prognose überflüssig. Keiner weiss was wird. Wer dies behauptet, qualifiziert sich ab !!! Da die Börsen vieles vorwegnehmen, dürfte es nach dem Konjunkturzyklus und überhaupt den Zyklen in Kürze nur noch bergauf gehen. Die komplette Charttechnik verspricht jedoch ausnahmslos weit tiefere Kurse. Wie gesagt, historische Zeiten. Niemand weiss, was wird. Handeln unmöglich. Und wenn, nur Stunden max. Tage im Markt bleiben.

      Allen das Beste, Hut ab BVB :-))

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 17:50:09
      Beitrag Nr. 1.922 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.388.700 von BoBo2000 am 03.10.08 01:16:06Hut ab BVB :-)) Lüdenscheid??:look:

      Nein, bin nicht Herne West!!:laugh:


      :D ;)
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 17:51:13
      Beitrag Nr. 1.923 ()
      Heute Abstimmung in USA...und hier nichts los!!:rolleyes::cry:

      Wann wird Silber wieder interessant??
      Avatar
      schrieb am 04.10.08 00:05:44
      Beitrag Nr. 1.924 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.400.234 von Lippi01 am 03.10.08 17:51:13Hallo Lippi01 und Bobo und alle zusammen.

      Mich gibts auch noch, wenn auch nach wie vor baugeschädigt.
      Aber ein Ende ist so langsam in Sicht.

      Und dann hoffe ich wieder mal ein bißchen mehr Zeit für Börse zu
      haben.

      Stehe nach wie vor an der Seitenauslinie, auch wenns manchmal juckt.
      (siehe HRE die letzten Tage!)

      Aber wichtig vor allem, wie auch BoBo sagt: DONT LOSE!

      In diesem Zusammenhang habe ich jetzt einen Artikel gefunden, der
      mich (so kritisch wie ich auch bin) schon grundsätzlich zum Nachdenken gebracht hat.

      Auch wenn er in der Werbung für einen Info-Dienst verpackt ist (habe ich schon tausende davon angepriesen bekommen...) so ist sein Inhalt für mich klar und überzeugend.

      Bobo spricht vom 2. Supergau innerhalb eines Jahrzehnts. Aber das wird sicher der End-Supergau! Frage zwar wann, aber ich gehe mal
      für mich davon aus, daß er noch zu meinen Lebzeiten erfolgen wird.

      Also erstmal LINK:

      https://www.sci-investor.de/index.php?open=shop&id=2tkm222jp…

      Hier steht für Lippi auch was drin zum Thema Silber.

      Würde mich freuen mich euch mal über diese Ideen und Prognosen zu diskutieren.

      Schönes Wochenende!
      Postwurf
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 10:45:06
      Beitrag Nr. 1.925 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.405.849 von Postwurf am 04.10.08 00:05:44Ich denke,die Fakten stimmen soweit.Der niedrige Investitionsgrad fast aller Menschen in Edelmetallen lässt schon Raum für Preisanstiege.Als Versicherung gegen einen umfassenden Zusammenbruch des Fiat-money-systems taugt es aber nicht,denn dann geht es nur ums Überleben,sprich Lebensmittel.Wer also damit rechnet,erst Bauernhof kaufen und dann in Gold investieren.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 13:13:37
      Beitrag Nr. 1.926 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.405.849 von Postwurf am 04.10.08 00:05:44Hallo Postwurf

      Danke für den Link.Habe ähnliche Analysen in den letzten Tagen studiert und finde diesen Erklärungsansatz vollkommen überzeugend.Die einzige-und für die eigene Strategie wichtige Frage ist :WANN manifestiert sich das Crash szenario und was ist JETZT sinnvoll zu tun?? Alles in Gold + Silber? Immo kaufen? Tagesgeldkonto?Vorräte anlegen?LV´s verkaufen? TJA.....Grüsse!Birgit
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 16:21:36
      Beitrag Nr. 1.927 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.405.849 von Postwurf am 04.10.08 00:05:44ich bin in physisch silber und gold rein...in den letzten 14 tagen!

      hatte vorher deutlichst zu wenig...

      rate zu mindestens 10%quote...
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 16:26:30
      Beitrag Nr. 1.928 ()
      wo wir schon dabei sind... rate auch zur waffenbesitzkarte! In einen sportschützenverein eintreten und nach einem jahr aktiven mitmachen gibts die dann... legaler waffenbesitz! Solange er noch möglich ist!!

      Falls es wirklich ´knallt´ muss man seine vorräte und besitz auch verteidigen können. :look:
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 16:27:29
      Beitrag Nr. 1.929 ()
      wie ihr seht...ist die stimmung schon am boden!!

      Da kann es ja nur noch up up up laufen...;)
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 00:57:44
      Beitrag Nr. 1.930 ()
      Anbei einmal ein interessanter Link. Schaut man sich die Fundamentaldaten an und geht einmal davon aus, dass die Commerzbank nicht insolvent wird, fällt deren krasse Unterbewertung auf.

      http://www.capital.de/unternehmen/100015276.html?p=2

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 14:17:15
      Beitrag Nr. 1.931 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.467.091 von BoBo2000 am 08.10.08 00:57:44Coba sammel ich seit Tagen ein...fürs Langzeitdepot.

      Nett!:)
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 14:19:23
      Beitrag Nr. 1.932 ()
      BoBo,
      was ist mit Silber? Haben wir da die Tiefs gesehen?

      Bereitest Du Einstieg vor?
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 14:33:37
      Beitrag Nr. 1.933 ()
      Ihr seit ein paar Nasen, anstatt ihr seit Beginn eures Depots short gegangen seit, prädigt ihr seitdem long!
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 22:26:29
      Beitrag Nr. 1.934 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.477.139 von DerStarlet am 08.10.08 14:33:37Ein paar Nasen, häh?????
      Sehr konstruktiver Rückblick-Kommentar!
      (Die Augen sind übrigens vorn, Kollege.)

      Starlet heißt doch, glaube ich, Sternschnuppe oder so.......

      Ward nie gesehen...
      Tauchte aus dem Nichts auf...
      Erleuchtete alle mit seinem Licht (und vor allem mit seiner
      Weisheit!!!!)
      Und verglühte dann ganz schnell.........

      Junge, so was brauchen wir hier net!

      Wenn du was konstruktives bringst bist du bei uns gern gesehen!
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 23:23:19
      Beitrag Nr. 1.935 ()
      Hi Lippi,

      auch ich sammele fürs AV-Depot im Bankensektor ein. CoBa ist übergewichtet, dazu habe ich ein paar Aareal Bank Aktien (billiger gehts wohl nicht, oder es ist auch was im Busch) und Baader (Maklerbank) dazugelegt. Die Fundamentals zu allen dreien schreien förmlich Kauf (Anmerkung: AKTIEN, keine Derivate, Anlagehorizont mind. 3 bis 5 Jahre).

      trade, stay long and see

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 11:01:01
      Beitrag Nr. 1.936 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.486.269 von BoBo2000 am 08.10.08 23:23:19Ich sammel auch noch Minenaktien...Bravo hatte ich schon vor dem Schub, Commerce Res....
      Wenn Gold und Silber kommen...dann auch die passenden Explorer.

      BoBo, was hälst Du von US-Invests?
      Z.B. Ambac und AIG...?
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 12:07:35
      Beitrag Nr. 1.937 ()
      Wie wahr:

      Es ist nicht die Marktphase zum Traden, sondern zum Überleben !!!

      Es ist die Zeit, sich mit NICHTS anderem zu beschäftigen als mit fundamentalen Kennzahlen der Unternehmen. So etwas habe ich (irgendjemand hier ?) noch NIE erlebt. Wir haben bei den Bluechips weltweit Unterbewertungen z.T. wie bei zu zockenden Smallcaps. Schönes Ding. Immer dran denken: Aktieninvestments sind Anlagen in Sachwerte. Es gibt keine Alternative. Schaut Euch die großen Unternehmen an. Im Dax ist es relativ einfach, was für die nächsten Jahre zu kaufen ist. Bei einer Beschränkung auf ein paar wenige Werte geht kein Weg vorbei an

      Commerzbank (Alternativ: Deutsche Bank)
      Lufthansa
      ThyssenKrupp
      Daimler
      MAN
      Deutsche Post

      Wer mag auch noch Allianz, Deutsche Telekom (ja,tatsächlich) und BASF.

      Das war's dann aber auch. Die erstgenannten sind (auf den Dax bezogen) sozusagen Pflicht. Ich spreche hier von Aktieninvestments inkl. Dividenbetrachtung. Da können Analysten analysieren was sie wollen. Mit den erstgenannten in dieser Zusammenstellung bin ich mir sicher, jede Daxperformance der nächsten Jahre deutlich zu schlagen.

      Im TecDax gibt's nur wenige. Favorit sollte United Internet bleiben, ggf. noch Freenet und Bechtle. Das war's in diesem Index.

      Im M-Dax bin ich noch nicht soweit. Europäische Indizes und USA folgen. Auch hier NUR die "bigplayer", die gerade allesamt verramscht werden. Doch auch hier sollte es nicht allzu schwierig sein, erfolgreich zu fischen. Schaut auf die "fundamentals", da lassen jetzt alle gewaltig die Hosen runter.

      Keiner weiss, ob dies der Beginn eines langen Bärenmarktes ist. Diese crashen jedoch meistens nicht in dieser Form. Das System wackelt, doch es wird (noch) nicht fallen. Zeit zum Einstieg ist genug. Mindestens !!! 50% der geplanten Investments für die AV auf jeden Fall zurückhalten, bis eindeutige Trendwechsel da sind. Für mich heisst dies: Abwarten bis DowJones und S&P über dem 39 Wochen Schnitt liegen, denn immer dann sollte auch die 200 Tage-Linie NACHHALTIG überwunden sein. Bis dahin sollte es eine Zeit lang dauern. Haben wir einen Bärenmarkt, dauerts Jahre.

      Schönes WE

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 18:20:27
      Beitrag Nr. 1.938 ()
      Nur gut, daß ich meien kleinen 7 Monate alten Zwerg habe...
      Da ist die Welt noch in Ordnung!

      Mensch...bin ich angep...st! So schlechte Laune hatte ich schon sehr sehr lange nicht mehr!!

      Eigentlich nur noch Kaufkurse...aber wann?? Wohin führt die Reise noch?
      Dow 5000, oder was? Hieße Dax...???

      Bitte, bitte endlich Boden finden und schleunigst UP!

      Sonst könnte es noch was werden mit den bundesweiten Suppenküchen für die Masse!
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 23:23:03
      Beitrag Nr. 1.939 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.520.777 von Lippi01 am 10.10.08 18:20:27Hey Lippi,

      und wenn du denkst es geht nicht mehr...
      dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her......


      Aus deinen Worten spüre ich diese Form von
      Aufgeben, die nach meinem Gefühl (2003 läßt
      grüßen!) das erste(!) Anzeichen dafür ist,
      daß es auf den Boden zugeht.

      Aber der DOW sieht noch die 7000, aber nicht
      mehr die 5000.

      Und da müssen wir zulangen, denn das gibt endlich
      den lang ersehnten Großanstieg über die nächsten
      2-3 Jahre.

      Und außerdem:

      Der Zwerg ist eigentlich viel wichtiger.
      Und das immer nicht vergessen.
      In keinem Moment!

      Gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 12.10.08 10:56:30
      Beitrag Nr. 1.940 ()
      Sehr geehrte Damen und Herren,

      letzte Woche in Dubai. Ich blätterte wie üblich beim Frühstück die regionalen Zeitungen durch. Dabei geriet ich bei der „Gulf News“ in die Rubrik „Transport“.

      Transport ist in der Wirtschafts-Wunder-Blase Dubai ein wichtiger Aspekt. Denn alles, was dort ihn den Himmel gebaut wird, muss von irgendwo angeliefert werden. Deshalb entsteht in Dubai auch der größte Container-Hafen der Welt.

      Doch was in dieser Rubrik Titel-Thema war, könnte nicht nur Dubai, sondern die ganze Welt wie ein Hammerschlag treffen.

      Es ging darum, dass immer öfter Güter nicht nach Dubai transportiert werden können, weil der internationale Schifffahrtsverkehr unter der Kreditkrise leidet.

      Dazu müssen Sie wissen, dass 90% des weltweiten Warenverkehrs per Schiff abgewickelt wird. Und immer, wenn ein Schiff irgendwo auf der Welt einen Hafen verlässt, ist ein Kredit im Spiel.
      Mit so genannten „Letter of Credits“ (LoC, Akkreditiv) werden die zu transportierenden Waren finanziert. Dahinter steckt ein international gebräuchliches Verfahren, in dem große Banken dem Verkäufer garantieren, dass er auch das Geld kriegt - denn dieser kann es sich in der Regel ja kaum selbst vor Ort in Dubai abholen.
      Doch dieses System ist in höchster Gefahr. Banken akzeptieren immer seltener LoCs, weil sie ihren internationalen Counterparts nicht trauen. Ohne Geldsicherheit werden die Waren aber nicht abgeschickt. Folge: In den Häfen stapeln sich die Waren.

      Insbesondere US-Häfen und südamerikanische Häfen sollen derzeit davon betroffen sein. Doch die Krise breitet sich in rasender Geschwindigkeit aus. Alle Güter sind davon betroffen: Nicht nur Energie (Kohle, Ölprodukte, Benzin) sondern auch Lebensmittel, wie zum Beispiel Getreide.

      Das Dramatische: Wenn die Schiffe keine Ware mehr transportieren, dann droht dem Reeder schnell der Bankrott. Denn die meisten Schiffe selbst sind mit Kredit gekauft. Schon ein paar Tage Ausfall können lebensbedrohlich sein.

      Gehen aber die Reeder Bankrott, weil sie ihre Kreditraten nicht mehr zahlen können, dann droht der vollständige Kollaps auf den Weltmeeren.

      Seit diesem Wochenende klingeln überall die Alarmglocken. Doch die Branche ist wie gelähmt. Insider berichten, wenn sich hier nicht schnell was tut, dann droht in Kürze die Logistik Katastrophe.

      Auch wenn nicht alles zusammen bricht, so ist doch zu befürchten, dass die Versorgungskanäle abnehmen. Das bedeutet im Klartext: Die Globalisierung steht vor dem Aus. Mit dramatischen Folgen für die Emerging Marktes und alle so genannten Schwellenländer.

      Und noch viel wichtiger: Es wird eine bedrohliche Knappheit in den Abnehmerländern erzeugt. Die wenigen Waren, welche noch geliefert werden können, werden damit zwangsläufig teurer. Das betrifft Öl und Energieprodukte genau so wie alles andere, wie zum Beispiel Nahrungsmittel, insbesondere Getreide. (Aber auch Kaffee)

      Damit haben wir dann das, was man als depressive Hyperinflation bezeichnet: Alle werden ärmer, alle Assets fallen im Preis, Menschen werden arbeitslos. Auf der anderen Seite steigen die Preise für Waren dramatisch. Schlimmer kann es kaum kommen.

      Michael Mross
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 16:50:25
      Beitrag Nr. 1.941 ()
      Was für ein Rebound heute...:eek:

      Ist der auch nachhaltig?? Oder gehts morgen/übermorgen wieder down?

      Wenn es einer genau weiß...bitte INFO!!

      DANKE...
      Avatar
      schrieb am 14.10.08 17:04:39
      Beitrag Nr. 1.942 ()
      Ruhig bleiben. Analysiert Eure Werte. Fundamentalkennzahlen. Nix anderes. Derzeit Projektarbeit, daher etwas seltener hier. Keine Sorge, wir verpassen nix.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 15.10.08 10:34:32
      Beitrag Nr. 1.943 ()
      Wie schnell wird sich die US-Wirtschaft von dem Finanzschock erholen?
      von Jochen Steffens

      Es ist natürlich kein Wunder, dass die aktuelle Krise auch den ZEW-Index erneut in den Keller drückt. Schließlich handelt es sich um einen Index, der aus einer Umfrage unter 350 Finanzexperten erhoben wird. Abgefragt wird die wirtschaftliche Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten. Wer will da zurzeit noch optimistisch sein?



      Der ZEW-Index (schwarze Linie) fällt demnach wieder und notiert erneut in der Nähe der Tiefs von 1992. Interessant ist, dass die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlich Situation (rote Linie) mittlerweile den bisher großen Dissens zum ZEW-Index abgebaut hat. Damit haben wir nun beide Bereiche deutlich im Minus.

      Für die Börsen fungiert dieser Index natürlich als Kontraindikator, was auch damit zu tun hat, dass genau dann, wenn die Finanzexperten die wirtschaftliche Aussicht am düstersten einschätzen, die Börse bereits wieder anfängt, auf eine bessere Zukunft zu wetten.

      Wie geht es weiter?

      Es ist nach wie vor sehr schwierig zu beurteilen, wie alles weiter geht. Gehen wir einmal theoretisch davon aus, dass die weltweiten konzertierten Aktionen die Kreditmarktkrise bereinigt und die Banken nun wieder anfangen können, sich gegenseitig zu vertrauen. Was kommt dann?

      Probleme in den USA nicht vom Tisch

      In den USA bleiben die Probleme zurzeit strukturell. Wenn man davon ausgeht, dass die Märkte grundsätzlich Anzeiger der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sind, wurde allein durch den starken Einbruch der letzten Woche bereits eine tiefergehende Rezession in den USA eingepreist. Wir sollten also davon ausgehen, dass es zumindest kurzfristig zu einer rezessiven Phase kommen wird. Die entscheidende Frage wäre unter diesen Voraussetzungen, wie schnell sich die US-Wirtschaft anschließend wieder fangen wird.

      US-Immobilienmarkt, US-Arbeitsmarkt und Inflation

      Ein wichtiger Punkt wird zunächst (kurzfristig) die weitere Entwicklung auf dem US-Immobilienmarkt sein. Wann werden wir dort einen Boden sehen? Zunächst müssen die Hypothekenzinsen in den USA weiter sinken. Das könnte in Folge einer Beruhigung der Kreditmarktkrise geschehen. Daraufhin sollten wir genau analysieren, wie sich der US-Arbeitsmarkt weiter entwickelt. Verschlechtert sich die Situation hier weiter, wird das zu Lasten des Binnenkonsums gehen. Das wäre schlecht für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Auch hier müssen Stabilisierungsansätze zu erkennen sein. Das wäre ein weiterer positiver Hinweis.

      Eine weitere, nicht unbedeutende Frage ist, ob wir nun in eine Phase der Inflation oder Deflation geraten. Diese Frage ist tatsächlich zurzeit kaum zu klären. Es gibt für beide Szenarien gute Argumente. Auch diese Entwicklung muss sehr genau beobachtet werden, sie wird maßgeblich die weiter Richtung der US-Wirtschaft bestimmen.

      Seitwärtsbewegung und deren Folge

      Ich hatte schon in der letzten Woche geschrieben, dass wir in Gefahr stehen, in eine große Seitwärtsbewegung überzugehen. Durch die weiteren Kursverluste und die Kurserholung der letzten Tage ist dieses Szenario nun das wahrscheinlichiste aller Szenarien geworden. Mehr zu dem Thema Seitwärtsbewegung und weitere Fakten, die eine solche begründen, können Sie in meiner aktuellen Kolumne auf boerse-online: „Dax steigt auf 10.000 Punkte“ finden. Klicken Sie dazu hier.

      Eine solche Seitwärtsbewegung wird natürlich mit einer längeren Rezession, beziehungsweise mehreren rezessiven Phasen einhergehen. Das sollte man sich bewusst machen. Doch das Verrückte ist, wenn es zu einer solchen Seitwärtsbewegung kommen wird, werden die Kurse bald wieder in Richtung der alten Hochs laufen!

      Scheinbar abwegig, aber nicht unmöglich

      Das scheint zunächst abwegig, aber es ist ein notwendiges Kriterium der Seitwärtsbewegung. Man sollte bei den aktuellen Analysen bedenken, dass nun ungeheure Summen in das System gepumpt werden. Banken haben zurzeit zudem eine Art Freibrief, riskante Geschäfte zu tätigen. Das ist leider die Kehrseite der Rettungsaktionen, etwas, worüber wenig berichtet wird. Ob es dazu kommt, weiß ich nicht, aber die Gefahr besteht. Banken könnten versucht sein, sich durch riskante Geschäfte gesund zu stoßen. Aber auch ohne diesen Effekt wird die massive Zufuhr von Liquidität gerade auch in den USA mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder eine neue Blase erzeugen. Und da der US-Immobilienmarkt am Boden liegt, die Hypothekenzinsen dort noch zu hoch sind, die Emerging Markets auch ausgebrannt sind, selbst die Rohstoffe und die Devisen Probleme habe, kann es gut sein, dass das Geld erst einmal wieder in den Aktienmarkt fließt. Also, die Wahrscheinlichkeit, dass die Indizes wieder an die Hochs laufen, ist durchaus gegeben.

      Zeitliche Komponente

      Ein wichtiger Hinweis dazu, der angesichts der hohen Volatilität geboten ist: Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit natürlich nicht in den nächsten Wochen geschehen. Die Märkte werden sich nun, nach der ersten Erholung, mit hoher Wahrscheinlichkeit erst einmal orientieren müssen. Zudem ist viel Vertrauen verloren gegangen. Die wenigsten Anleger werden wieder wieder zurück in den Aktienmarkt drängen. Viele werden erst einmal vorsichtig bleiben und abwarten (und wahrscheinlich erst wieder in der Nähe der Hochs einsteigen).

      Noch ist nichts wirklich bullishes passiert

      Tatsächlich ist auch im Dax bisher noch nicht viel passiert, es sind noch keine „wirklichen“ Zeichen der Stärke zu erkennen. Wir haben noch nicht einmal das Niveau erreicht, wo die ganze Rutschpartie begann. Das liegt tief gerechnet bei 5600 Punkten, eigentlich aber bei 6000 Punkten. Alles unter diesen Marken muss man zurzeit noch lediglich als eine technische Gegenreaktion nach dem massiven Einbruch bezeichnen. Bleiben Sie also vorsichtig und werden Sie nun nicht zu schnell zu euphorisch!

      Noch kein Zeichen der Stärke




      Wir erleben gerade ein „V“-Erholung. Diese kann theoretisch die Kurse auch noch bis an die 6.300 Punkte-Marke treiben. V-Erholungen tauchen dann auf, wenn plötzlich ein Problem den Markt erschüttert, dass sich dann aber als doch nicht so schlimm herausstellt. Wenn letzteres der Fall ist, wird vergleichsweise schnell das Ausgangsniveau des Einbruchs erreicht, sprich die Minor-Bewegung des Abwärtstrends wird wieder ausgeglichen. Das würde bedeuten, dass der Dax wieder die 6200 Punkte Marke erreicht.

      Aber, zwar gibt es nun vielleicht eine Lösung für die Kreditmarktkrise, doch diese ist nicht das eigentliche/einzige Problem. Es gibt gerade in den USA eine Vielzahl anderer Probleme, die noch nicht gelöst sind. Aus diesem Grund halte ich eine komplette V-Erholung, die ohne größere Konsolidierung bis zur 6200 Punkten läuft, für wenig wahrscheinlich. Zumal auch noch ein Gap (blaues Rechteck) bei 5100 Punkten offen ist.

      Ich fürchte, wie gesagt, dass wir nach der ersten Euphorie in eine Orientierungsphase übergehen. Diese kann sowohl seitwärts, als auch leicht aufwärts gerichtet sein. Das muss abgewartet werden. Noch ist nicht einmal sicher, dass letzte Woche tatsächlich das Tief gefunden wurde, obwohl viel dafür spricht. Ich bin gespannt.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 17.10.08 13:30:01
      Beitrag Nr. 1.944 ()
      BNP :eek:


      Diese volatilen Börsen machen einen fertig!

      + Daytrader mit einer funktionierenden Glaskugel reich!!:cry:
      Avatar
      schrieb am 17.10.08 23:51:08
      Beitrag Nr. 1.945 ()
      Reichtum und Pleite liegen zur Zeit aber nah beieinander. Positionsgröße zu hoch, Stopp vergessen und "Mr. Margin" steht vor der Tür.

      Man muss unbedingt im Spiel bleiben. Also Posigrößen an die Vola anpassen und Stopp konsequent setzen. Das ist dann wie eine Lebensversicherung für Trader.

      Was natürlich auch hilft ist: Zuschauen und Staunen. ;)
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 13:36:30
      Beitrag Nr. 1.946 ()
      Kommt es zu einer starken Gegenbewegung?
      von Jochen Steffens

      Da zurzeit fundamentale und wirtschaftliche Analysen kaum helfen, um den weiteren Verlauf der Börsen im kurz- und mittelfristigen Bereich zu bestimmen, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns weiter an die Charts zu halten. Nächste Woche werde ich, wenn die Börse es zulässt, auf das Thema „Deflation oder Inflation“ in den USA als Folge der Finanzmarktkrise eingehen.

      Der Vergleich zwischen dem Kursverlauf im Jahr 2000 und jetzt




      Noch einmal kurz: Sowohl im Jahr 2000 (unterer Chart) als auch aktuell kam es nach einer Seitwärtsbewegung (blaue Rechtecke) zu einer Keilformation. Als diese nach unten gebrochen wurde, folgten starke Kursverluste. Aktuell sogar etwas dynamischer als im Jahr 2000.

      Einbruch um ca. 4.000 Punkten
      Interessant ist, dass im Jahr 2000 das Hoch der Seitwärtsbewegung bei 7.500 Punkten lag. Das erste große Tief im September 2001 wurde bei 3.500 Punkten, also 4.000 Punkte tiefer ausgebildet.

      Die obere Linie der Seitwärtsbewegung 2007 lag bei 8.150 Punkten, das Tief lag am Freitag bei 4.300 Punkten, also auch knapp 4.000 Punkte tiefer (!). Eventuell fallen die Kurse sogar noch in den Bereich der 4.150-Punkte-Marke, dann würde es genau stimmen. So gesehen ist eigentlich zurzeit nicht viel anderes passiert, als im Jahr 2001. Wobei der Einbruch im September 2001 natürlich durch den Terroranschlag am 11. September beschleunigt wurde. Damals wie heute entstand durch „äußere“ Ereignisse die Sorge, dass die Weltwirtschaft massiv beeinträchtig wird.

      Gegenbewegung wird äußerst wichtig werden

      Wichtiger als die Spanne des Abverkaufs wird für uns jetzt eine mögliche Gegenbewegung werden. Im Jahr 2001/02 schaffte es die Gegenbewegung lediglich bis zu den letzten Tiefs vor dem Einbruch. Das war aus charttechnischer Sicht ein deutliches Zeichen der Schwäche!

      Auf die heutige Situation übertragen bedeutet das: Wenn der Dax in einer Gegenbewegung nicht die Tiefs vor dem Einbruch bei ca. 6.015 Punkten überwinden kann, müssen wir mit weiter fallenden Kursen rechen. Das wäre unter Umständen das entscheidende Signal für einen langfristigen Bärenmarkt. In diesem Fall müsste man auch die Idee einer großen Seitwärtsbewegung hinterfragen.

      Ich glaube aber, wie ich schon bei der ersten Vorstellung dieses Vergleiches geschrieben habe, dass dieser Gleichlauf zwischen der Kursbewegung 2000-2003 und der aktuellen nicht lange Bestand haben wird.

      Ein Zeichen der Stärke wäre es, wenn der Dax die letzten Hochs bei 6.650 Punkten überwinden könnte. Damit wäre dann der Vergleich mit der Entwicklung im Jahr 2000 endgültig hinfällig.

      Wenn es also über der 4.000er Marke zu einer entsprechend großen Gegenbewegung kommt wird, erhalten wir durch diese vergleichsweise klare Signale über den weitern Verlauf der Börsen. Ein Hinweis auf diese mögliche Gegenbewegung liefert uns der Nasdaq100:

      W-Formation

      Ich hatte gestern geschrieben, dass noch ein paar W-Formationen möglich sind. Hier das entsprechende Beispiel dazu: Der Nasdaq100-Future:



      Wenn man sich genau mit dem Chart auseinandersetzt, erkennt man eine unglaubliche Symmetrie der Abwärts- und Aufwärtsbewegungen. Das ist ein typisches Kennzeichen für eine W-Formation. Wenn es zu einer W-Formation kommen sollte, dann müssten die Kurse nun unter weiteren Schwankungen an die 1.500-Punkte-Marke laufen. Erst wenn diese Marke dann auch überwunden wird, wäre die W-Formation als Bodenformation abgeschlossen. Dann sind auch Kurse um 1.700 und höher denkbar.

      Gefährlich wird diese mögliche W-Formation im Bereich der 1.380er Marke. Bis dahin können die Kurse noch jederzeit wegbrechen. Erst bei einem nachhaltigen Bruch dieser Marke wird es dann etwas bullisher. Sollten die Kurse daraufhin jedoch an der 1.500er-Marke scheitern, muss man zunächst mit einer volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 1.180 und 1.500 rechnen.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 18:31:12
      Beitrag Nr. 1.947 ()
      Aktien weiter einsammeln, Optionsscheine und K.O.-Zertis weiter außen vorlassen und wenn, dann max. Hebel 3 bei der Vola.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 10:51:23
      Beitrag Nr. 1.948 ()
      Oh Herr, schicke mir ein Zeichen!
      von Jochen Steffens

      Ein Mann steht in seiner Wohnung, sinkt verzweifelt auf die Knie, faltet die Hände und ruft: „Oh Herr, schicke mir ein Zeichen!“ In diesem Moment fegt ein Windstoß ums Haus, der das Fenster aufreißt. Ein Blitz zuckt vom Himmel herab und spaltet den Baum vor dem Haus. Da steht der Mann resigniert auf, und murmelt die Worte: „Warum sollte auch Gott gerade „mir“ ein Zeichen schicken?“ Das ist ein bisschen so wie die aktuelle Börsensituation. Viele Anleger warten auf klare Zeichen, ob wir uns bereits in der Nähe der Tiefs aufhalten oder ob es noch sehr viel weiter nach unten geht.

      Verhärtete Fronten

      Wenn ich hingegen mit diesen Menschen rede, werde ich zurzeit nur mit festgefahrenen Einstellungen konfrontiert. Ein großer Teil der Anleger ist sehr bearish, und sieht noch sehr düstere Zeiten auf uns zukommen. Wenn ich mit ihnen rede, habe ich kaum Chancen auch einmal mögliche bullishe Szenarien zu diskutieren: „Herr Steffens, Sie müssen doch auch einsehen“, werde ich beschworen, „dass die Finanzkrise noch lange nicht vorbei ist. Die Folgen werden uns noch sehr, sehr lange begleiten. Die Wirtschaft wird in eine tiefgreifende Rezession abrutschen und unter Umständen droht der Kollaps des Systems.“ Auf der anderen Seite gibt es lediglich nur ein paar versprengte Bullen, die sich ziemlich alleine auf ihrer Koppel fühlen. Und immer dann, wenn Menschen „Außenseitermeinungen“ vertreten, neigen sie dazu, fanatisch zu werden. „Herr Steffens, Sie kennen das doch, immer wenn die Börsen in Panik übergehen, ist der Boden nah. Wir werden bald eine große Rallye erleben, die alle wieder auf dem falschen Fuß erwischt!“ Hier sind dann bearishe Argumente unerwünscht.

      Werfen Sie Überzeugungen über Bord

      Wirkliche Diskussionen sind zurzeit kaum möglich. Dabei sollte man sich gerade in der aktuellen Situation hüten, an einer Überzeugung festzuhalten. Zu viele Aspekte, die wir noch nicht kennen, kennen können, werden weiterhin einen Einfluss auf die Wirtschaft und natürlich auch auf die Börsen haben. Man sollte gerade an der Börse bei seinen Ansichten immer beweglich und flexibel bleiben und notfalls all seine Überzeugungen über Bord werfen, wenn der Markt anders reagiert, als man denkt.

      Aber eigentlich ist diese Verhärtung der Ansichten typisch für extreme Börsensituationen. Solche polarisieren die Anlegermeinung immer wieder. Aber ist diese Polarisierung selbst nicht gerade das eigentliche Zeichen, das alle suchen?

      Noch Potenzial

      Michael Jansen und ich sind heute Morgen wieder einmal alle Dax-Charts durchgegangen. Die etwas frustrierende Erkenntnis: Viele Aktien haben noch etwas Potenzial nach unten. "Potenzial" bedeutet natürlich nicht, dass dieses auch unbedingt abgearbeitet werden muss, aber es besteht zumindest die Gefahr, dass die Tiefs noch einmal nach unten gebrochen werden. Dann erst stehen viele Aktien an sehr wichtigen und massiven Unterstützungen. Sollte es also noch etwas tiefer gehen, wird der Markt an diesen Punkten eine Gegenbewegung starten.

      Hinweis auch im Dax

      Wenn man bei vielen Dax-Aktien eine maßgebliche Unterstützung erkennen kann, müsste man eigentlich auch eine Entsprechung im Dax selbst finden.




      Und tatsächlich, eine solche findet sich bei 4.175 Punkten. Also das ist das „Potenzial“ für den Fall, dass der Dax doch noch mal sein Tief nach unten bricht. Diese Unterstützung ist damit sehr wichtig für den weiteren Verlauf.

      Noch ist die mögliche W-Formation im Nasdaq100 aktiv

      Doch noch gibt es die mögliche W-Formation im Nasdaq100, die ich Ihnen bereits am Freitag vorgestellt hatte. Wie vorhergesehen, sind wir sogar noch an diesem Freitag an die 1380er Marke gelaufen. Anschließend kam es unterhalb dieser Marke zu einer Konsolidierung. Der Nasdaq100 muss, wie gesagt, durch diese Marke durch, denn nur das wäre ein erstes kleines bullishes Zeichen und würde für eine Fortsetzung der W-Formation sprechen.



      Geht die bisherige Symmetrie weiter, können die Kurse aber zuvor noch auf die 1.280 Punkte-Marke fallen und dort volatil hin und her laufen (siehe 8-9 Oktober). Auslöser für diesen Rückgang könnte der Ölpreis sein, der aufgrund der Ankündigung der OPEC, die Förderung zu drosseln, heute um über 3 % ansteigt. Sehr viel tiefer als 1.280 Punkte sollte der Nasdaq100 Future allerdings nicht fallen, das wäre wieder tendenziell bearish.


      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      Mein geschätzter Kollege Torsten Ewert sieht das mit den Zeichen ähnlich:

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      Gewinner und Verlierer
      von Torsten Ewert

      Verehrte Leserinnen und Leser,

      sind Sie ein Gewinner? Ich meine, jetzt und hier – ein Gewinner der Finanzkrise? Nein? Sie auch nicht? Das ist schon komisch: Allerorten liest, hört und sieht man von Verlierern: wir Bürger, die Wirtschaft von Manhattan bis „Mainhattan“, Kunden von Lehman Brother, Kaupthing und anderen Banken und natürlich die Banken selbst.

      Aber wieso eigentlich die Banken? Die sollten doch von den Milliardenprogrammen profitieren und damit letztlich zu den Gewinnern gehören.

      Verkehrte Welt

      Das Verrückte dabei ist, dass die Banken die hochgejubelten Rettungspakete nun zum Teil schon als Klotz am Bein empfinden. Nein, nein – nicht was Sie jetzt denken! Nicht wegen der horrenden Summen, die der Staat dafür aufwenden muss. Solche Skrupel sind den Bankoberen weiterhin fremd.

      Die Befürchtung ist, dass Banken, die sich um Gelder aus den Fonds und Töpfen bemühen, dann erst recht an der Börse gemobbt werden. Wer will sich denn schon als Verlierer outen, bevor wirklich nichts mehr geht? Und so denken die deutschen Banken konsequenterweise schon laut darüber nach, einen kollektiven Kotau vor dem Staat zu machen. Wer hätte das gedacht! Völlige Gleichmacherei, quasi sozialistisches Gedankengut in den Frankfurter Bankentürmen, den Tempeln des Kapitalismus.

      Doch ob es dazu kommt, bleibt dahingestellt. Schließlich müssten die Vorstandschefs dann ja damit rechnen, mit 500.000 € Gehalt nach Hause zu gehen und somit auch zu den Verlierern zu gehören. Und Verlierer sein wollen ja nicht einmal die Sozialisten!

      Plötzlich wollen alle etwas vom Kuchen abhaben

      Diese Schaukelpolitik der Finanzbranche versucht aber nun der Rest der Wirtschaft für sich zu nutzen. In der letzten Woche trafen sich Industrievertreter mit der Regierung, um ihrerseits mal so richtig auf die Tränendrüse zu drücken. Dem Vernehmen nach war die Regierung auch angemessen beeindruckt, wie schlecht die Wirtschaftslage in Deutschland nun wohl sei – und auch noch einige Zeit bliebe.

      Speziell die Autoindustrie – mit Daimler, BMW und VW überproportional in der Runde vertreten – beeilte sich, gleich eine Reihe von Forderungen zu präsentieren: von einer Neuregelung der Kfz-Steuer über eine Lockerung der CO2-Richtlinie der EU bis hin zu KfW-Krediten für Autokäufer und Staatszuschüssen für die Entwicklung alternativer Antriebe. Motto: Auf ein paar Milliarden mehr oder weniger kommt’s ja jetzt auch nicht mehr an – und wenn die Banken das Geld sowieso nicht wollen...

      Sag mir, wo die Gewinner sind

      Sollte nun plötzlich die Autoindustrie zu den Gewinnern der Finanzkrise gehören? Also, ehrlich gesagt, widerstrebt es mir, solches Gejammer mit Gewinnern in Verbindung zu bringen.

      Aber in jeder Situation gibt es doch Gewinner und Verlierer. Also wird es auch irgendwann Gewinner dieser Finanzkrise geben. Nur, davon ist bisher noch nirgends die Rede. Kein Wunder! Wären nämlich die Gewinner so leicht zu erkennen, würde sich ja niemand mehr um die Krise kümmern...

      Also, überlegen wir doch einfach einmal, wer wirklich das Zeug dazu hat, mit „mehr“ aus diesem ganzen Schlamassel hervorzugehen. Da gibt es zum Beispiel Unternehmen, die weitgehend schuldenfrei sind und demzufolge von einer möglichen Kreditklemme nicht in die Bredouille gebracht werden. Idealerweise haben sie auch noch etwas Cash oder einen ordentlichen Cash-Flow für Investitionen und Übernahmen.

      Es versteht sich fast von selbst, dass solche Unternehmen Marktführer in ihrem Bereich sind – sonst hätten sie eine solche Stellung nicht aufbauen können. Idealerweise haben sie auch eine stabile Eigentümerstruktur, sind also auch nicht so direkt von dem aktuellen Börsen-Auf und -Ab betroffen. Daher können sie ihre (Langfrist-)Strategie systematisch verfolgen.

      Setzen Sie auf die Gewinner!

      Solche Unternehmen, zum Beispiel Familienunternehmen à la Schaeffler, werden über kurz oder lang versuchen, ihre Marktstellung auszubauen. Zum Beispiel andere Unternehmen, die schlechter dastehen, aufkaufen oder in neue Märkte vordringen, aus denen sich die Konkurrenz zurückgezogen hat oder in denen sie momentan schwach ist und verdrängt werden kann. Am Ende werden sie also stärker sein als vorher.

      Wenn Sie es schaffen, diese Gewinner ausfindig zu machen und jetzt zu investieren, werden natürlich auch Sie zu den Gewinnern gehören! Klar, dazu sind eine Menge Arbeit und Mut nötig – jetzt, wo die tollsten Weltuntergangsszenarien an die Wand gemalt werden!

      Ist denn jetzt schon der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen?

      Diese Frage ist so beliebt wie irrelevant. Denn meist schielt der Fragesteller dabei angstvoll auf den Markt als Ganzes. Doch nur, wenn Sie einen potenziellen Gewinner gefunden haben, sollten Sie sich diese Frage in Bezug auf dieses konkrete Investment stellen. Ist der „Preis“ (=Kurs) für dieses „Unternehmen“ (=Aktie) „angemessen“ (=mit ausreichendem Sicherheitspolster) für die erwartete Rendite?

      Schaeffler bei Continental und Warren Buffett bei Goldman Sachs und General Electric haben diese Frage für sich bereits mit „ja“ beantwortet... Zwar sind die Märkte seitdem noch das eine oder andere Stück tiefer gefallen, aber glauben Sie Schaeffler oder Buffett sehen ihre Deals deswegen um einen Deut schlechter an?

      Und was macht nun der Markt?

      Aber ich will mich nicht drücken und Ihnen auch meine Markteinschätzung geben. Und da sind aktuell zwei Faktoren besonders relevant: das Sentiment und die Gewinnsituation der Unternehmen.



      Im Chart oben sehen Sie den Kursverlauf des DAX (oben) im Vergleich zum Volatilitätsindex. Dieser beschreibt die Erwartung der Investoren hinsichtlich der zukünftigen Schwankungsbreite (Volatilität) des Index und wird aus den an der Eurex gezahlten Optionsprämien für den DAX berechnet.

      Ein hoher Wert bedeutet (vereinfacht gesagt) ein hohes Angstpotenzial, denn starke Schwankungen werden – erfahrungsgemäß – hauptsächlich nach unten erwartet. Derzeit haben wir hier einen Wert von fast 80, das ist weit jenseits von dem, was die Asienkrise 1998, der 11. September 2001 oder die Tiefpunkte von 2002/2003 hervorbrachten.

      Erfreulich ist, dass ein ähnliches Sentiment auch für die USA festzustellen ist. Daran gemessen, kann ein Tief eigentlich nicht mehr so weit wegliegen...

      Und was machen die Gewinne?

      Für eine (pauschale) Beurteilung der Gewinnsituation eines Marktes werden die Gewinne der Unternehmen eines Index in gleicher Weise wie der Index selbst gewichtet, woraus sich ein „KGV“ (Kurs-Gewinn-Verhältnis) für den Index errechnen lässt. Je kleiner das KGV, desto günstiger die Bewertung – wobei auch historische Werte berücksichtigt werden sollten.

      Für den DAX erhält man so folgenden Chart (DAX oben, KGV unten):



      Hier liegen wir zwar auf historisch niedrigem Niveau mit einem KGV von unter 10, und einzelne Werte wie MAN oder ThyssenKrupp werden aktuell sogar mit 2008er KGVs von unter 5 gehandelt. Wir sehen aber auch, dass von 2005 bis 2007 das KGV relativ konstant auf verhältnismäßig niedrigem Niveau blieb (Rechteck). Das bedeutet, dass in dieser Zeit die Gewinnschätzungen immer weiter noch oben angepasst wurden, denn in dieser Zeit stiegen ja auch die Kurse!

      Sollte es also tatsächlich zu einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche in den nächsten ein bis zwei Jahren kommen, werden vermutlich auch die Gewinnschätzungen wieder nach unten angepasst. Und Sie wissen ja – auch die Analysten neigen häufig zu Übertreibungen...

      Dow Jones mit weiterem Abwärtspotenzial?

      Die gleiche Betrachtung für den Dow Jones zeigt, dass die Lage tatsächlich noch nicht eindeutig ist.



      So sind die Gewinnerwartungen für die größten US-Unternehmen offenbar seit Anfang 2008 massiv nach unten korrigiert worden (das KGV stieg!). Da gleichzeitig auch die Kurse per Saldo sanken, heißt das, dass die Gewinnkorrektur stärker war als der Kursrückgang.

      Erst der letzte Einbruch brachte auch das KGV nach unten. Trotzdem sind die Werte immer noch auf dem gleichen Niveau wie 2006/07, als die Kurse noch Aufwärtspotenzial hatten. Wenn man den Analysten und Ökonomen glauben darf, sind wir derzeit allerdings weit davon entfernt.

      Also besteht ein Widerspruch – entweder zwischen der Konjunktureinschätzung der Experten und der tatsächlichen Lage (es ist alles gar nicht so schlecht) oder zwischen den Kursen und den Gewinnerwartungen (wobei dann die Kurse zu hoch sein müssten).

      Denken Sie jetzt langfristig!

      Sie sehen, dass sich aktuell nirgendwo ein klares Bild gewinnen lässt. Nicht zuletzt das ist die Ursache für die gegenwärtige Unsicherheit. Versuchen Sie, sich davon zu lösen, indem Sie auf langfristige Entwicklungen setzen (wo, glauben Sie, werden die Märkte in 10 bis 15 Jahren stehen) oder sich wie gesagt mögliche Gewinner der momentanen Situation herauspicken.

      Im ersten Fall müssen Sie bereit sein, auch weitere 10 bis 20 % Kursrückgang zu ertragen, im zweiten Fall haben Sie Arbeit, Mühe und eine Menge Unsicherheit. Dafür sind Ihre Chancen natürlich auch überdurchschnittlich.

      Keine leichte Entscheidung? Hat irgendwer behauptet, das Geldverdienen an der Börse eine leichte Sache ist? Nur eins ist sicher: Die Gewinner von morgen werden heute auch nicht den leichten Weg gehen. Obwohl es hinterher meist so aussieht...


      Mit besten Grüßen

      Ihr Torsten Ewert
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 10:27:18
      Beitrag Nr. 1.949 ()
      Der Staat als Zocker!
      von Jochen Steffens

      Es ist vielleicht die wichtigste Meldung zurzeit: Die Banken fangen an, sich wieder untereinander Geld zu leihen! Das kann man daran erkennen, dass die Zinssätze, zu denen sich Banken Geld leihen, deutlich sinken. Offensichtlich ist das wiederum Folge der milliardenschweren Rettungspakete der Regierungen weltweit. Es hat also funktioniert, auch wenn noch nicht wirklich sicher ist, dass dies ein nachhaltiger Effekt sein wird.

      Was natürlich jetzt nicht passieren sollte ist, dass eine weitere Bank in die Insolvenz rutscht und nicht staatlich aufgefangen wird. Aber dieses Risiko ist durch die Staatsgarantien offensichtlich deutlich gesunken, und genau hierauf begründet sich das neue Vertrauen der Banken zueinander.

      Am besten wir verstaatlichen gleich alles...

      Unterdessen kommt aus Frankreich ein weiterer Vorschlag: Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat vorgeschlagen, dass in Europa Staatsfonds aufgelegt werden sollen, die Aktien von wichtigen Unternehmen aufkaufen, deren Kurse im Zuge der Finanzkrise stark gefallen sind. So könne ein Ausverkauf an nichteuropäische Investoren verhindert werden. Sobald die Krise vorbei sei, könne man die Anteile schließlich wieder verkaufen, so die Idee.

      Ein genialer Plan?

      Man kann nun Stunde um Stunde darüber diskutieren, welche Folgen das für die Marktwirtschaft hätte. Man kann sich aber auch die Frage stellen, ob sich der Staat auf diese Weise nicht auch gesundstoßen könnte. Wenn er in den Markt eingreift, überall Aktien so lange aufkauft, bis keiner mehr verkauft, könnten die Kurse massiv steigen. Wenn der Staat dann diese Aktien in die neue Euphorie hinein verkauft, könnte er wirklich große Gewinne abkassieren. Und Schwups sind die Staatsschulden weg. Uns allen geht es super, die Welt ist wieder in Ordnung.

      Warum soll der Staat nicht auch einmal als Zocker fungieren, schließlich hat er genug Geld, um seine eigenen Kurse zu machen – (scheinbar) PERFEKT!

      Das Lachen, das im Halse stecken bleibt

      Wir lassen einmal außen vor, dass die Börsen, sobald bekannt werden würde, dass der Staat/der Staatsfonds die Positionen wieder auflösen will, massiv einbrechen würden. Wir lassen auch außen vor, dass einer Manipulation der Märkte in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß Tür und Tor geöffnet würde. Wir lassen zudem außen vor, dass ein vom Staat kontrollierter Markt bisher noch nie funktioniert hat, auf Dauer nicht funktionieren kann. Wir lassen zudem außen vor, wer bestimmt, welche Unternehmen von diesen Geldern profitieren...

      Staat zockt mit unserem Geld

      Man sollte auch aus einem anderen Grund sehr vorsichtig mit solchen Ideen sein, denn was ist, wenn der Staat sich in großem Maße verspekuliert? Schließlich wird es hier um beachtliche Summen gehen. Die letztendliche Folge wäre eine massive Abwertung der Währung, sprich Inflation. Und wer zahlt diese Inflation? Richtig, der Bürger, der mit seinem Geld, das er verdient, immer weniger Brötchen kaufen kann.

      Man sollte sich bei diesem Vorschlag bewusst machen, dass der Staat in diesem Falle eigentlich mit dem Geld seiner Steuerzahler zockt. Und ehrlich, reicht unsere persönliche Erfahrung mit den Märkte nicht aus, um zu wissen: Ein Staat ist nicht in der Lage, die Börsen zu traden, es sein denn über eine massive Manipulation der Märkte, mit den im nächsten Absatz genannten Folgen.

      Wer will schon gegen einen Staat spekulieren?

      Völlig außer Acht bleibt bei dieser Überlegung, dass sich natürlich die Anleger vergleichsweise schnell aus einem derart manipulierten Markt verabschieden würden. Ich zumindest würde eine Aktie, bei der ich wüsste, dass der Staat in großem Stil investiert ist und diese Positionen bald wieder auflösen wird, logischerweise nicht anfassen. Wer will schon immer wieder gegen den Staat spekulieren? Nur, wenn sich die großen und kleinen Investoren verabschieden, wem sollte der Staat in diesem Fall noch seine Positionen verkaufen?

      Aber es war klar, dass die Politiker kaum, dass sie endlich mal was richtig gemacht haben, sofort weit übers Ziel hinausschießen

      Eine andere Voraussetzung

      Man muss hier übrigens unterscheiden: Das von den Regierungen beschlossene Rettungsprogramm für die Banken kann man sicherlich auf vielfältige Weise kritisieren, aber die Folgen eines „Banken-Runs“ wären wesentlich dramatischer geworden und zwar für jeden einzelnen Bürger. Hier hat der Bürger also mit seinen Steuergeldern lediglich sein eigenes Vermögen, sein Gehalt, sein finanzielles Überleben gesichert. Das ist, wenn auch mit Magengrummeln, zu akzeptieren.


      Man sollte auf die Information zwischen den Zeilen achten!

      Viel interessanter finde ich an diesem Vorschlag von Sarkozy, dass hier doch eins deutlich wird: Die Unternehmen werden mittlerweile auch schon von den Staatschefs selbst als „deutlich unterbewertet“ bezeichnet. Zwar haben wir in den Jahren 2000-2003 bereits erlebt, dass auf unterbewertete Aktien, preiswerte folgten, die von wahrhaftigen Schleuderpreisen abgelöst wurden. Doch trotzdem, auf sehr langfristige Sicht, sind die Zeichen zurzeit schon vergleichweise deutlich: Herr, schicke mir ein Zeichen...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 23.10.08 14:16:33
      Beitrag Nr. 1.950 ()
      BoBo "update"

      Wir sind mit recht konservativen Hebeln noch einmal short in Dow und Dax für den Rest des Monats Oktober.
      Ansonsten gilt weiterhin: Zurückhaltung bei Derivaten, Einsammeln von Aktien bereits heute stark unterbewerteter Unternehmen. Max. 1/3 der geplanten Investitionsgröße.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 23.10.08 21:26:10
      Beitrag Nr. 1.951 ()
      Gedanken zur Krise und ein Dax ohne VW
      von Jochen Steffens

      In was für Zeiten sind wir da nur geraten? Das kann man sich angesichts der Ereignisse und der neuesten Kursrückgänge wirklich fragen. Die meisten Menschen, mit denen ich außerhalb der Börse rede, sehen sich mit einer düsteren Zukunft konfrontiert. Es geht eine hilflose Angst vor der Zukunft in der Bevölkerung umher und das ist wahrscheinlich nicht nur in Deutschland so. Und keine Frage, noch kann es an den Börsen weiter nach unten gehen, die 4.175 Punkte-Marke winkt heftig.

      Es heißt: „Kaufe die Angst!“

      Immer wenn ich diesen Satz in den letzten Tagen anbringe, höre ich, dass dieses Mal alles anders sei. Und sicherlich, es ist ein wenig verrückter als sonst, spektakulärer und das Ausmaß scheint größer zu sein. Stimmt also dieses Mal diese Weisheit, die ansonsten ein Garant für große Gewinne war, vielleicht doch nicht mehr?

      Es ist müßig darüber nachzudenken. Man kann nur zwei Dinge tun: Kaufen oder Abwarten. Je mehr man überlegt, sinniert und zweifelt, je mehr man im Internet, in den Zeitungen oder anderen Medien nach Hinweisen forscht, desto richtungsloser und hoffnungsloser wird man.

      Altmeister Kostolany sagte nicht ohne Grund, dass man in Krisenzeiten alle Medien abschalten solle, weil diese nur die klaren Gedanken vernebeln. Recht hat er, wenn ich zurzeit recherchiere, sinkt meine Stimmung rapide. Zu eindeutig scheinen die Argumente, zu groß die Probleme, zu hoffnungslos die Zukunft - wenn man denn den Medien glauben will...

      Hartgesottener Antizykliker

      Und wenn die Sorge selbst auf solche hartgesottene Antizykliker, wie mich, übergreift - ich meine, wenn das kein Zeichen für einen Boden ist, was dann? Dabei geht es doch gar nicht einmal darum, genau den Boden zu erwischen. Den Boden erwischen zu wollen ist ein absolut unsinniges Unterfangen, gerade in solchen Zeiten. In derartigen Phasen geht es darum, den Ängstlichen die Substanzaktien zu guten Kursen abzunehmen und sich diese langfristig ins Depot zu legen. Dann muss man nur noch auf bessere Zeiten warten und einen langen Atem haben

      Nicht übertreiben

      Natürlich sollte man angesichts der Dramatik der aktuellen Situation nicht sein ganzes Vermögen in den Aktienmarkt stecken. Natürlich sollte man zunächst nur nach und nach kleine Positionen kaufen. Denn dann macht es auch nichts, wenn man zu früh ist (und es ist eigentlich fast immer zu früh) und die Positionen noch 10, 20 oder sogar 30 % ins Minus rutschen. Man kauft dann eben noch ein wenig weiter zu noch besseren Kursen ein. Insgesamt sollte man nur darauf achten, die Gesamtposition, wenn man in fallende Märkte hineinkauft, im überschaubaren Rahmen zu halten. Diese darf niemals (!) existenziell werden.

      Kaufen auf Kredit

      Ich erinnere mich noch an Frühjahr 2002, als ein Kollege von mir, der schon viele, viele Jahre Börsenerfahrung hinter sich hatte, tatsächlich seinen Kunden riet: „Kaufen Sie jetzt! Nehmen Sie Kredite auf, so eine Chance kommt nie wieder!“ Das war alles okay, bis auf das mit den Krediten. Immerhin brauchte es noch knapp zwei Jahre, bis die Kurse wieder das Niveau des Zeitpunktes dieser Aussage erreichten. Zwischenzeitlich brach der Dax noch mal um 30-40 % ein. Nein, Kredite sind natürlich die falsche Lösung, denn niemand weiß, wie lange Sie durchhalten müssen, wenn Sie jetzt einsteigen. Aber ansonsten hatte der Mann recht, auch wenn er ein Jahr zu früh war. Hätte er damals gesagt, bauen Sie jetzt langsam und vorsichtig in die weiter fallenden Kursen ihre Positionen auf, wäre die Welt wäre in Ordnung gewesen.

      Eins noch zum Schluss

      Mein geschätzter Kollege Daniel Wilhelmi hat mich eigentlich darauf gebracht: Er fragte in einer Diskussion über den Dax, VW und Co, ob ich ein Tool hätte, das den Dax ohne den massiven Anstieg der VW-Aktie darstellt.

      Nein, hatte ich natürlich nicht. Und allein das Problem mit der Gewichtung sprengt den Rahmen. Aber die Idee ließ mich nicht los. Also habe ich mich etwas umgehört und www.qarat.de konnte mir einen vereinfachten Chart zur Verfügung stellen, der den Dax ohne VW bei einer durchschnittlichen VW-Gewichtung von 4,5 % darstellt. Das sieht dann wie folgt aus: (Dax blau, Dax ohne VW rot)

      Quelle: www.qarat.de

      Die 4000er Marke wäre bereits gefallen und der Dax stände bei 3800 Punkten...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 26.10.08 21:19:26
      Beitrag Nr. 1.952 ()
      BoBo "weekend" (in Kürze)

      Wenn wir nicht in einer der größten Baissen aller Zeiten stecken, die dann einen weiteren Horizont von 4 bis 5 Jahren haben sollte, sollte morgen die letzte "down" Woche beginnen. Charttechnisch gesehen, haben insbesondere die USA-Indizes Dow und Nasdaq am Freitag weitere bärische Muster gebildet, so dass tiefere Kurse nur eine Frage von Stunden sein sollten. Auf der anderen Seite sind einige Indizes (z.B. Nikkei, M-Dax, Italien) bereits am Baisse-Ziel angekommen. Ob der Dax auf Grund sehr starker Einzelwerte wie VW und E.ON seine 2002/2003er Tiefs noch einmal testet, sehe ich als fraglich. Realistisch bleibt aber immerhin der Bereich um 3.000 und kurz darunter. Wenn dem so ist, haben Sie noch eine Woche Zeit, sich die Einzelwerte herauszufiltern, die das größte Erholungspotential besitzen. Nachdem wir uns am Freitag mit Gewinnen aus Dax und Dow haben ausstoppen lassen, werden wir versuchen, uns insbesondere im Dow und Nadsaq noch einmal günstig in einen short einzukaufen. Dies aber nicht um jeden Preis. Da meine Zeit eingeschränkt ist, ein schwieriges Vorhaben. Machen Sie also weiter Ihre Hausaufgaben und analysieren Sie Ihre Favoriten anhand fundamentaler Daten und (Unter-)Bewertungen sowie fairer Werte. Es gab selten günstigere Möglichkeiten. Allen viel Erfolg und das notwendige Durchhaltevermögen für eine anstrengende Woche, falls Sie Ihre Hausaufgaben immer noch nicht gemacht haben.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 26.10.08 21:41:08
      Beitrag Nr. 1.953 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.702.703 von BoBo2000 am 26.10.08 21:19:26Noch eine Down-Woche??:eek::eek::eek::cry::cry:

      Scheiße...nein! Keinen Bock drauf!!:rolleyes::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 13:03:34
      Beitrag Nr. 1.954 ()
      Artikel von Gestern...VW heute schon bei 1005 gewesen...:eek::rolleyes:
      Verrückt!...NEIN, K R A N K !!:cry:
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 13:04:00
      Beitrag Nr. 1.955 ()
      Nun noch der Artikel:

      Short-Verbot als unwirksam enttarnt!
      von Jochen Steffens

      Unvorstellbar: Die Volkswagen-Aktie gleicht als Daxwert zurzeit eher einer Zockerbude im Pennystock-Bereich. Solche Auf- und Abschläge verzeichnen normalerweise nur irgendwelche Rohstoffminenaktien aus Hintertupfingstan. Heute schießt Volkswagen um über 100 % durch die Decke. Ohne Volkswagen würde der Dax mal eben über 200 Punkte tiefer stehen, sprich nicht nur 2-3 % im Minus, sondern eher 6-7 % oder mehr (ca. 15.00 Uhr).

      Ja ja, die Shorties

      Doe anderen Werte im Dax notieren zwischen 6 und 15 % im Minus. Kein Wunder, dass nun auch seriöse Analysten auf die Idee kommen, den nahenden Untergang der Weltwirtschaft und der Börsen zu prophezeien. Zudem machen sich lustige Auswüchse breit.
      Immer wieder ist die verwegene These zu hören, dass man das „Shorten“, also das Setzen auf fallende Kurse, vielleicht generell verbieten solle. Natürlich, für das gemeine Volk ist das eine brillante, nachhaltige und wirklich durchdachte Spitzen-Idee. Denn eins ist sicher: Auf jeden Fall sind es die bösen Shorties schuld, dass der Markt so einbricht.

      50 % Verlust trotz (oder gerade wegen) Short-Verbot

      Dabei sieht doch die Realität mal wieder ganz anders aus:

      Beispiele:



      Hier zum Beispiel die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank, also Aktien, die man seit dem 20/22.09.2008 nicht mehr shorten darf. Beide Aktien haben sich seit diesem Datum mehr als halbiert! Seltsam, oder? Eine Aktie, die man nicht shorten darf, fällt wie ein Stein? Das kann doch gar nicht sein! Ob es vielleicht doch nicht die bösen Shorties sind, welche Aktien so fies in den Keller treiben?

      Keine Short-Squeeze mehr möglich

      Mehr noch, ohne Shorties gibt es jetzt auch keine "Short-Squeeze". Das bedeutet: Selbst wenn es ein Zeichen von Stärke gäbe, wird die Kaufbereitschaft bei den Aktien mit Short-Verbot unter Umständen geringer sein, als bei anderen Aktien.

      Wenn viele Anleger shorten, bedeutet das, dass diese die geliehenen Aktien, die sie verkauft haben, um von fallenden Kursen zu profitieren, irgendwann wieder zurückkaufen müssen! Diese Käuferschicht fehlt nach diesem Einbruch den Bankentiteln als Unterstützung. Kleinanleger werden Bankentitel hingegen meiden. Man kann also nur hoffen, dass viele Institutionelle Anleger die Aktien als dermaßen preiswert empfinden, dass es auch so genug Käufer gibt.
      Meines Erachtens ist diese Maßnahme, das Shorten zu verbieten, gründlich nach hinten losgegangen! Denn das Beispiel dieser Aktien belegt auf dramatische Art und Weise: Auch ohne Shorties werden Aktien in so einem Umfeld dramatisch einbrechen. Massive Kursverluste sind also nicht die Schuld der Shorties.

      Mittelabflüsse durch Fonds

      Vielmehr ist es die Schuld der Anleger. Fonds und gerade Hedgefonds haben zum Beispiel zurzeit mit massiven Mittelabflüssen zu kämpfen. Das liegt natürlich zum einen an der schlechten Performance, zum anderen aber auch an der allgemeinen Panik, die in den Medien verbreitet wird.

      Zum zyklischen Handeln gewzungen
      Aber genau das ist es, weswegen Fonds oft so ein Problem haben, den Vergleichsindex zu schlagen: Fonds werden durch die Anleger gezwungen, zyklisch zu handeln!

      Wenn die Börsen steigen und gute Jahre mit einer guten Performance hinter den Fonds liegen, fließen die Mittel wie Milch und Honig in das Portfolio der Fonds. Ein guter Fondsmanager würde dann vorsichtig sein und die Investitionsquote senken wollen. Also genau dann, wenn die Mittelzuflüsse am größten sind. Er kann aber die Cash-Position nicht zu groß werden lassen, also wird er gezwungen zu investieren.

      Wenn dann der Börsenkrach kommt, müsste der Fondsmanager investieren, in dem er ruhig, wie aktuell Warren Buffet, nach und nach einsteigt. Nur, in dieser Zeit fließt das Geld aus seinem Portfolio ab, wie Blut beim Aderlass. Viele Fonds sind also zurzeit allein aufgrund der Mittelabflüsse gezwungen, ihre Positionen zu liquidieren. Sie können also, auch wenn sie wollten, keine Positionen aufbauen.

      Gehebelter Effekt und Trendfolgesystem der Hedge-Fonds

      Das trifft natürlich gerade die Hedgefonds, da deren Einlagen durch den Leverage-Effekt massiv gehebelt sind. Unter Umständen muss also ein Hedgefondsmanager für jeden Euro, der abfließt, ein Vielfaches an Wert liquidieren.

      Das ist auch der Grund, warum ich immer davor warne, sich auf Fonds zu verlassen. Es ist auch der Grund gewesen, warum ich 2006 und 2007 so deutlich vor den Trendfolgesystemen gewarnt habe, die den Hedgefonds zugrunde liegen. Das funktioniert alles nur dann gut, wenn es einen massiven Aufwärtstrend gibt. Das zeigt sich an der Perfomance der Hedgefonds, die es eben nicht schaffen, den Markt zu schlagen. Es zeigt sich auch an der katastrophalen Performance mancher Trendfolgesysteme die zum Teil massiv versagt haben und gerade ihren neuen Kunden 60-90 % Verluste bescherten.

      Weiterer Belastungsfaktor und die 4.175er Marke

      Diese Mittelabflüsse der Fonds und Hedgefonds stellen natürlich einen weiteren Grund für die aktuelle Schwäche der Märkte dar.

      Erst wenn all diejenigen, welche sich durch die Nachrichten verschrecken lassen, auch wirklich aus dem Markt sind, wird er einen Boden finden. Noch kämpft der Dax mit der 4175er Marke, das zeigt zumindest, wie wichtig diese Marke ist. Ob es aber der Boden wird?

      Am Mittwoch wird das Ergebnis der Fed-Sitzung bekannt gegeben. Ich rechne mit einer weiteren Zinssenkung in den USA. Man darf gespannt sein, ob der Markt im Umfeld dieser Sitzung einen Boden findet.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens

      Nachtrag: Ich sehe gerade VW steht mittlerweile 180 % im Plus und notiert bei knapp 600 Euro !!! Das ist doch vollkommen verrückt! Arme Shorties: Über das Wochenende wandelte sich die große Freude spektakulärer Gewinne (bis Freitag) in dramatisches Elend und Verzweiflung (heute)).
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 10:16:04
      Beitrag Nr. 1.956 ()
      von gestern...

      VW: Die wertvollste Aktie der Welt
      von Jochen Steffens

      Zunächst kurz zu VW, die heute zwischenzeitlich auf über 1.000 Euro angestiegen ist. Das ist dermaßen fern jeder Realität, dass man kaum noch Worte findet. Volkswagen mutiert damit zu der nach Marktkapitalisierung wertvollsten Aktie der Welt, noch vor Exxon Mobile...

      Zur Volkswagen-Aktie habe ich mich ausführlich in der heutigen Kolumne auf Boerse-Online ausgelassen. Klicken Sie hier und lesen Sie, warum VW so stark steigt und warum der Dax gleichzeitig einbrach...

      Volkswagen kann man immer zu 30 Euro kaufen, so hieß es viele Jahre und Jahrzehnte. Hätte ich doch gekauft, gehalten, nicht verkauft, werden viele heute sagen. Es mehren sich zudem die Stimmen, welche behaupten, die gesamte Börse sei angesichts der Kursbewegungen der letzten Wochen zur reinen Farce, einer derben, komischen Posse degeneriert worden.

      Miss Börse, wie sie leibt und lebt

      Nein, geehrte Leserinnen und Leser, Miss Börse ist nur wie immer: Überraschend anders, anders als alle dachten, als die meisten sich hätten vorstellen können. Börse provoziert wie immer den kleinen Geist, der sich mit Schaudern abwendet, weil sie sich nicht in Muster, in Schubladen pressen lässt. Sie zeigt nur wieder einmal, dass ihr eigentlicher Charme das Unvorhergesehen, das Unglaubliche, das Absurde ist – mehr nicht. Sie bleibt dabei eine heimliche Revoluzzerin, die vielleicht letzte Bastion der freien, im Sinne von nicht beherrschbarer Marktwirtschaft. Ganz ehrlich, dafür lieben wir dieses bizarre Etwas doch, oder Sie etwa nicht?

      Abstauberlimits, die Alternative in diesem Markt

      Aber was heißt nicht beherrschbar? Zu jeder Phase gibt es die passende Strategie. Bei derart volatilen Märkten empfehlen sich tiefliegende Abstauberlimits. Gestern und heute wurden unsere nächsten zwei Abstauberlimits im Premium-Trader ausgelöst. Als wir diese in der letzten Woche in den Markt gelegt haben, hat wieder niemand geglaubt, dass diese noch erreicht werden.

      Falls die Börse nun zumindest einen vorläufigen kleinen Boden gefunden haben sollte, wäre der Einstieg erneut perfekt. Beide Positionen sind bereits deutlich im Plus. Falls nicht, wird es ein kleiner Verlust. Anschließend würden dann neue Abstauberlimits in den Markt gelegt. Auf fallende Kurse setzen wir angesichts der extrem überverkauften Situation nur ungern.

      Die wichtige Frage für uns ist damit: Kommt es jetzt zumindest zu einer Zwischenerholung?


      Dazu der aktuelle Dax-Future-Chart



      Das sieht wie eine kleine Bodenformation aus. Man kann ein etwas missglücktes „W“ vom 23-28. Oktober erkennen. Die erste wichtige Marke, das 4.400er Niveau, wurde mit einem Gap Up nach oben gebrochen. Auch der Widerstandsbereich um die 4.600 Punkte wurde nach oben aufgelöst. Damit haben wir ein erstes kleines Zeichen der Stärke. Nach einer Konsolidierung liegt das Ziel nun bei der 4.980er Marke, sprich der 5.000-Punkte-Marke. Hier muss es sich dann zeigen. Sollte diese Marke auch noch überwunden werden, wäre es das erste entscheidende höhere Hoch und damit ein recht deutliches Zeichen der Stärke.

      Stärke ohne Amis

      Das Problem ist nur, dass die Amis das noch nicht vergleichbar nachbilden:



      Zwar konnte der Abwärtstrend der letzten Woche gebrochen werden, aber die eigentlich wichtige Linie liegt bei 1.226 Punkten. Darunter ist alles nur Geplänkel. Wirklich bullisher wird es beim Bruch der 1.226er Marke erst über 1.382 Punkten.

      Da der positive Dax-Chart natürlich auch mit der Entwicklung der VW-Aktie zusammenhängt, sollte man abwarten, bis sich auch bei den Amis eine klarere Bodenformation ausbildet. Erst dann besteht auch im Dax eine gute Chance auf einen zumindest vorläufigen Boden, gerade auch, weil dann der Dax an der wichtigen 4.175er Marke deutlich nach oben abgeprallt wäre.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 20:14:51
      Beitrag Nr. 1.957 ()
      aktuell...zu VW:

      Kleiner Privatkrieg?
      von Jochen Steffens

      Ich muss noch einmal auf Porsche und Volkswagen zurückkommen. Denn so langsam wird offensichtlich, was wahrscheinlich tatsächlich hinter den Kulissen gelaufen ist und das Chaos auslöste.

      Wie gesagt, Porsche hat sich 31,5 % über Optionen an Volkswagen gesichert. Gegenspieler dieser Optionen sind Banken. Diese Banken, so die Gerüchte, besaßen aber nicht die komplette Anzahl an Aktien, um diese Porsche bei Fälligkeit zu liefern, es fehlten auch bei den Kursschwankungen Alternativen, um sich anders abzusichern. Also mussten die Banken Volkswagen-Aktien im Markt kaufen. Sie hatten demnach eine große „Minus-Position“ an Aktien (dazu komme ich gleich noch mal). Da aber die Zahl der verfügbaren Aktien immer niedriger wurde, trieben die Banken mit ihren eigenen Käufen sozusagen ihre eigenen Kurse.

      Die Idee

      Eine Lösung musste her. Jeder den ich kenne, war davon überzeugt, dass Volkswagen bei 400 Euro massiv überbewertet sei. Diese eindeutige Schieflage zieht natürlich Zocker an, wie die Fliegen. Die größten „Zocker“ sind Hedge-Fonds, die ein hohes Interesse daran hatten, gegen diese Überbewertung von Volkswagen mit den verschiedensten Strategien zu traden.

      Die Banken haben nun also diesen Hedge-Fonds die Volkswagen-Aktien geliehen, die sie mittlerweile zur Sicherung der Optionen erworben hatten. Und das in dem Wissen, dass die Hedge-Fonds diese Aktien im Markt verkaufen werden, um von fallenden Kursen zu profitieren (shorten). Wenn man sich eine Volkswagen-Aktie leiht, diese zu 400 Euro verkauft und zu 220 Euro etwas später zurückkauft, hat man schließlich einen satten Gewinn von 180 Euro je Aktie in der Tasche. Ein geniales Geschäft, für die Hege-Fonds, so schien es.

      Die Banken wussten wie wenig Aktien nur noch im Markt frei verfügbar sind. Ihnen musste also klar gewesen sein, dass wenn die Hedge-Fonds die geliehenen Aktien im Markt verkaufen, der Volkswagen-Kurs massiv einbrechen wird!

      Auf beiden Seiten profitieren

      Wahrscheinlich wollten die Banken also genau das erreichen. Denn nach den durch die Hedge-Fonds ausgelösten Kursverluste hätten die Banken zu günstigen Kursen den Rest der Aktien kaufen können, die sie zur Sicherung der Optionen, die Porsche hielt, brauchten. Ein nahezu perfekter Plan, da sie so auf beiden Seiten profitierten: Auf der einen Seite durch die Gebühren der geliehenen Aktien, auf der anderen Seite, weil sie nur so an die restlichen Aktien zu günstigen Kursen kommen konnten.

      Der Plan ging auf, zunächst

      Und tatsächlich der Kurs der Volkswagen-Aktie halbierte sich in der vorigen Woche in kürzester Zeit von über 400 Euro auf knapp 200 Euro. Perfekt! Wahrscheinlich haben die Banken in die fallenden Kursen hinein den Hedge-Fonds einige der Aktien abgekauft, die sie ihnen zuvor selbst geliehen hatten.

      Die Dummen waren die Hedge-Fonds, denn sie hatten jetzt genau die Minus-Position an Volkswagen-Aktien im Depot, die zuvor die Banken besessen hatten. Jetzt mussten die Hedge-Fonds die Aktien in dem engen Markt kaufen, um die geliehenen Aktien an die Banken zurückzugeben. Die Banken haben quasi den Kaufzwang an die Hedge-Fonds übergeben. Und das führte dann am Montag zu den Übertreibungen nach oben, weil die Hedge-Fonds bei weiter steigende Kursen kaufen mussten, um ihre eigenen Verluste zu begrenzen.

      Das Problem

      Was für die Banken perfekt war, war natürlich für Porsche ein Problem. Diese Halbierung des Aktienkurs von Volkswagen bis Freitag letzter Woche konnte Porsche natürlich nicht gefallen. Vielleicht hat Porsche aber auch direkt von dieser Aktion der Banken Wind bekommen. (Unter Umständen hing Porsche sogar mit den Banken unter einer Decke – wer weiß.) Porsche musste auf jeden Fall dringend handeln, weil ihnen durch die Kursverluste ein erheblicher Gewinn wegbrach.

      Eine Erklärung, am besten am Sonntag

      Liest man jetzt nach dieser Erläuterung die Erklärung von Porsche, die letzten Sonntag veröffentlicht wurde, macht alles Sinn: Porsche sagt doch explizit, dass deutlich mehr Short-Positionen im Markt seien als erwartet! Das spiegelt genau das wieder, was ich oben beschrieben habe. Durch die Veröffentlichung der Bestände und der Optionen und die Erklärung, bis zu 75 % an Volkswagen erwerben zu wollen, wollte Porsche eigenen Angaben nach, den Shorties die Gelegenheit geben, ihre Positionen in Ruhe und ohne größeres Risiko aufzulösen. Kurz, Porsche wollte diesem Spiel einen Riegel vorschieben. Die Kommentare erscheinen aus dieser Sicht nun sehr einleuchtend.

      Auch den Sonntag zu wählen, um das zu verkünden, ist sehr geschickt, da niemand zu dieser Zeit handeln kann.

      Überfunktioniert

      Dass die Strategie von Porsche aufgegangen, aber irgendwie auch gründlich schief gegangen ist, wird jedem angesichts der letzten Kurskapriolen der Volkswagen-Aktie einleuchten. Immerhin schoss die Aktie auf über 1000 Euro.

      Das Ganze war also mit großer Wahrscheinlichkeit eine Art kleiner „Privatkrieg“ zwischen Porsche und den Banken. (Eventuell auch ein abgekartetes Spiel der beiden gegen die Hedge-Fonds.) Wobei wohl niemand mit derart dramatischen Folgen gerechnet haben.

      Image-Schaden

      Nach der schlechten Presse der letzten Tage hat Porsche angekündigt, einen Teil der Sicherungspositionen (also die Optionen) aufzulösen. Kurz, Porsche kassiert den Gewinn cash, verringert damit aber auch den Druck auf die Banken und erhöht wahrscheinlich auch die Anzahl frei verfügbarer Aktien.

      Porsche tut offensichtlich alles, um einen erheblichen Image-Schaden von dem eigenen Marken-Namen abzuwenden. Eigentlich agiert Porsche nämlich, wenn sich das alles so zugetragen haben sollte, wie ich es hier dargestellt habe, mehr wie ein Hedge-Fonds, beziehungsweise wie eine Heuschrecke alter (also übelster) Schule. Die Gefahr, dass dies auch die Masse der Verbraucher bald so sieht und der Name „Porsche“ mit der Zeit mehr mit Börsenzockereien, als mit dem Bau von guten Sportwagen verbunden wird, ist einfach zu groß.

      Natürlich werden die realisierten Gewinne trotzdem exorbitant sein. Kein Wunder also, dass die Porsche Aktie heute knapp 30 % zulegen konnte.

      Notenbankentscheidung

      Der wohl wichtigste Termin dieser Woche ist die heutige Zinsentscheidung der US-Notenbank, die um 19.15 Uhr veröffentlicht wird. Der Markt will 50 Basispunkte sehen.
      Die Fed muss liefern, sonst würden wahrscheinlich die ersten zarten Ansätze eines Bodens in den USA sofort nach unten aufgelöst. Da eine Überraschung nach oben nur durch einen Zinsschritt von 75 Basispunkte erzielt werden kann, muss man damit rechnen, dass die Kurse zunächst enttäuscht auf einen Zinsschritt von 50 Basispunkten reagieren werden. Es wird allerdings auf das Statement der Fed ankommen.

      22 % in 24 Stunden

      Und eins noch zum Schluss: Ich hatte gestern von unseren beiden Abstauberlimits beim Stockstreet-Premium-Trader geschrieben: Es war einfach wieder einmal perfekt: Bereits heute konnten wir die erste der beiden Position mit einem Plus von über 22 % nach nur 24 Stunden verkaufen. Das ist damit der dritte Abstauber-Trade in Folge, den wir mit einem Gewinn um 20 % realisieren - und das in so einem Markt.

      Es handelte sich um Siemens, dort hatten wir in der vorherigen Woche ein Abstauberlimit bei 34,67 Euro in den Markt gelegt. Heute haben wir zu 42,50 Euro den Verkauf empfohlen. Die Leser konnten sogar bis zum Schluss zu Kursen bis 44,58 Euro verkaufen. Die andere Position notiert auch deutlich im Gewinn. Hier bleiben wir investiert, für den Fall, dass der Markt doch weiter läuft. Wenn er allerdings einbricht, werden wir bereits morgen das nächste Abstauberlimit in den Markt legen!

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 23:58:17
      Beitrag Nr. 1.958 ()
      Hallo Lippi,

      "meine" Hausaufgaben habe ich umfangreich gemacht. Noch ein bis zwei Tage, dann beginnt "endlich" Deine Zeit. Wie weit es läuft, schaun wir mal. Die entscheidenden Tage haben wir wohl hinter uns. Wer genau hingeschaut, identifiziert Montag/Dienstag/Mittwoch als die Tage, die wir sehen wollten. Unter hohem Volumen, verkaufen die letzten schwachen Hände und insbesondere in große Standardwerte wir massiv hineingekauft. Leider ist meine Zeit arg begrenzt.

      Ich bin mit Ambition seit heute long in Beiersdorf, Total und Sanofi-Aventis mit moderaten Hebeln. Optionsscheinpreise sind nach wie vor ein Witz. In meinem reinen Aktiendepot bin ich mit rund 1/3 meine Kapitals ebenfalls wieder long.

      Viel Erfolg allen

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 14:21:41
      Beitrag Nr. 1.959 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.755.352 von BoBo2000 am 29.10.08 23:58:17Hallo BoBo,
      na dann...LOS !!

      Gerne mein Up Up Up !!
      :cool:
      Kann ROT nicht mehr sehen!!!:mad:

      Hast Du nun wieder Zeit? Zeit wirds...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.10.08 10:36:17
      Beitrag Nr. 1.960 ()
      Das Fed-Statement und die Emerging Markets
      von Jochen Steffens

      In den ersten Monaten der Amtszeit von Ben Bernanke konnte man beobachten, dass die Statements der Fed zu den Leitzinsbeschlüssen immer knapper und knapper ausfielen. Man hatte fast den Eindruck einer gewissen arroganten Lustlosigkeit, die eigenen Entscheidungen zu kommentieren. Dagegen fiel das Statement der Fed zur gestrigen Zinssenkung fast schon redselig aus. Offenbar besteht hier ein größeres Bedürfnis den Märkten die Situation und die Lösungen zu vermitteln und sie damit zu beruhigen.

      Da das Statement dieses Mal sehr interessant ist, habe ich es für Sie komplett übersetzt und die Passagen hervorgehoben, auf die ich im Anschluss eingehen werde:


      --------------------------------------------------------------------------------

      FED Statement:

      Das Federal Open Market Committee hat heute beschlossen, den US-Leitzins um 50 Basispunkte auf 1 Prozent zu senken.

      Das Tempo der wirtschaftlichen Aktivität scheint sich deutlich verlangsamt zu haben, was vor allem auf einen Rückgang der Verbraucherausgaben zurückzuführen ist. Die Ausgaben für betriebliche Ausstattungen und die industrielle Produktion haben sich ebenfalls in den letzten Monaten abgeschwächt und die Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität in vielen ausländischen Volkswirtschaften dämpfen die Aussichten für US-Exporte.

      Darüber hinaus führt die Intensivierung der Turbulenzen am Finanzmarkt wahrscheinlich zu einer zusätzlichen Zurückhaltung bei den Ausgaben, zum Teil auch, weil immer weniger Haushalte und Unternehmen noch in der Lage sein werden, Kredite aufzunehmen.

      In Anbetracht des Rückgangs der Energiepreise und der Preise anderer Rohstoffe bei gleichzeitig schwächeren Aussichten für die wirtschaftliche Aktivität, erwartet der Ausschuss, dass die Inflation sich in den kommenden Quartalen auf ein Niveau abschwächt, das einer Preisstabilität nahe kommt.

      Die jüngsten politischen Maßnahmen, einschließlich der heutigen Zinssenkungen, die koordinierten Zinssenkungen der Zentralbanken, die außerordentlichen Maßnahmen, um Liquidität zur Verfügung zu stellen und die offiziellen Schritte zur Stärkung der Finanzsysteme, dürften im Laufe der Zeit zu einer Verbesserung der Kredit-Bedingungen führen und eine Rückkehr zu moderatem Wirtschaftswachstum unterstützen.

      Dennoch, Abwärtsrisiken für das Wachstum bleiben bestehen. Der Ausschuss wird die wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen sorgfältig beobachten und wenn notwendig handeln, um die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und Preisstabilität zu garantieren.

      (...) In einer damit zusammenhängenden Maßnahme, hat das Board of Governors einstimmig eine Senkung des Diskontsatzes um 50-Basis-Punkte auf 1 1/4 Prozent beschlossen.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Die Welt entdeckt die Bedeutung der Emerging Markets

      Die wichtigste Aussage ist wohl, dass die Fed begriffen hat, wie abhängig die wirtschaftliche Aktivität in den USA von den ausländischen Volkswirtschaften geworden ist (siehe Statement). Dahinter verbirgt sich fast schon so etwas wie eine revolutionäre Erkenntnis. Während sich die Industrieländer zunächst ausschließlich um den eigenen Finanzmarkt und die Auswirkungen der Krise auf die eigene Wirtschaft Gedanken gemacht haben, wird ihnen jetzt bewusst, dass die einzige Chance, die sie haben, Wachstum in den Emerging Markets ist!

      Denn die Wirtschaftskraft der Industrienationen kann weder durch die Binnennachfrage in den USA noch durch die in Europa gestützt werden. In den USA ist die Belastungen der Haushalte zu groß und, wie die Fed in dem Statement selbst einräumt, die Möglichkeit der Verbraucher und Unternehmen neue Kredite aufzunehmen, eingeschränkt ist. In Europa haben einige Länder (Deutschland) bereits seit Jahren mit einer schwächelnden Binnennachfrage zu kämpfen.

      Kreditlinien eingeräumt

      Die Industrienationen sind damit auf das Wirtschaftswachstum verschiedener Emerging-Markets angewiesen. Und so verwundert es nicht, dass die Fed vier Schwellenländern, nämlich Brasilien, Mexiko, Südkorea und Singapur, Swap-Linien zur Steigerung der Dollar-Liquidität im Umfang von bis zu 30 Mrd. Dollar eingeräumt hat.

      Stützungsmaßnahmen mit negativen Folgen

      Das Problem war, dass durch die Vereinbarungen der Industrieländer untereinander und die Stützungsmaßnahmen der jeweiligen Länder viele Schwellenländer in Bedrängnis gekommen sind. Gerade auch in Osteuropa führte dies teilweise zu dramatischen Abwertungen der Währungen verschiedener Länder, deren Finanzsysteme eben nicht durch staatliche Garantien gestützt wurde.

      Hier hatte bereits der Internationale Währungsfonds IWF in den letzten Wochen Kredite bewilligt, um die Gefahr von Staatsbankrotten abzuwenden.

      Rally in Asien

      Diese Maßnahme der Fed verursachte heute Nacht, trotz gemischter Vorgaben aus den USA, eine Rally in den asiatischen Ländern, denn sie demonstrierte, dass die Bereitschaft der Welt in allen Belangen zu kooperieren, so groß ist, wie noch nie zuvor. Es zeigt aber auch, dass unsere Welt zu einem Dorf geworden ist, in dem die Abhängigkeiten mittlerweile derart dicht verwoben sind, dass kein Land mehr aus diesem Verbund austreten kann, ohne erhebliche Probleme im eigenen Land zu riskieren. Man kann sicherlich geteilter Meinung über diese Abhängigkeiten sein, aber vielleicht verbergen sich hier auch Chancen, gerade im Hinblick auf die Probleme, die der Welt noch bevorstehen: Klimaveränderung, Rohstoffverknappung, Überbevölkerung, Seuchen, etc...

      Noch kurz zum Markt:



      Der Nasdaq100 Future konnte die 1.230er Widerstandslinie überwinden, in Folge kam es zu einem starken Anstieg. Doch die 1.382er Marke ist noch nicht geknackt. Und wie ich geschrieben hatte, wird es erst über dieser Marke bullisher.

      Es fragt sich nun, ob es zu einer kleinen Konsolidierung kommt (kurze blaue Rechtecke) oder zu einer größeren Konsolidierung, welche die Kurse noch einmal an die 1230er Linie treibt (lange blaue Rechtecke).

      Da es nur noch wenige Tage bis zur US-Präsidentschaftswahl sind, sind Marktprognosen kaum realistisch. Die nächsten beiden Handelstage werden im Zeichen der Wahl stehen.

      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 03.11.08 13:30:25
      Beitrag Nr. 1.961 ()
      Zitiere aus BoBos Mail im Verteiler, wer Interesse hat bitte Ihn per BM anmailen, um in den Verteiler zu kommen:

      Zu den nachfolgend von mir identifizierten Werten noch eines: Meiner Meinung nach, braucht keiner von Euch weiter zu "forschen", man sollte kaum auf andere Ergebnisse kommen. Die Unternehmen sind fast beispielhaft günstig und notieren z.T. mehr als 50% unter ihrem fairen Wert, teils sogar unter ihrem Buchwert. Einfach einmal selber anschauen und bewerten. Falls der ein oder andere Fragen hat, ich beantworte diese bei Zeiten gerne und schaue mir den einen oder anderen Wert von Euch gerne an. Bitte per Mail an diese Adresse. Ich habe Lippi versprochen, noch einmal alles zu geben, ich glaube, ich bin nun soweit (nach Monaten mit ganz wenig Schlaf). Ich habe Ambition bereits etwas anders ausgerichtet und ergänze damit sozusagen "meinen Fond". Desweiteren kommen wir nicht umhin, auf K.O. Zertifikate auszuweichen, da Optionsscheine nach wie vor unglaublich teuer und absolut uninteressant sind. Ich bin zwar auch kein Freund davon, doch es geht nicht anders. Im "Fond" handele ich übrigens ausnahmslos Aktien.

      Danke für die Liste und die kostenlose Arbeit!!

      :D:D:lick:;)
      Avatar
      schrieb am 03.11.08 18:07:38
      Beitrag Nr. 1.962 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.810.342 von Lippi01 am 03.11.08 13:30:25@BoBo: Ja, danke dass du uns an deinem Research teilhaben lässt.

      Welche Fundamentaldaten sind für deine Auswahl entscheidend gewesen?

      KGV
      KUV
      KCV
      KBV
      Dividendenentwicklung
      Umsatzentwicklung
      Branchenentwicklung

      Die o.g. schau ich mir gerne an.

      PS: Wäre eine Klöckner für deinen "Fonds" nicht interessant? Das derzeitige Kursniveau finde ich viel zu niedrig, auch wenn die Stahlbranche sicher auf ein schwieriges Jahr zuläuft.
      Avatar
      schrieb am 03.11.08 18:21:58
      Beitrag Nr. 1.963 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.812.953 von nettinvestor am 03.11.08 18:07:38Achso, hab noch was vergessen:

      Ich halte es für unbedingt notwendig sich die News der Unternehmen aus den letzten Monaten anzuschauen!

      Und...

      Dividenden können ausfallen.
      Sondereinflüsse (Unternehmenskäufe/-verkäufe) verfälschen das Ganze.
      Die zukünftige Gewinnentwicklung ist entscheidend.
      Avatar
      schrieb am 04.11.08 21:11:48
      Beitrag Nr. 1.964 ()
      Gaps in Dax-Charts
      von Jochen Steffens

      Spätestens morgen früh um 5 Uhr MEZ wissen wir, wer neuer Präsident der USA wird – wahrscheinlich. Das schlimmste Szenario wäre, wohl auch für die Börsen, wenn es Unstimmigkeiten gäbe und schlussendlich wieder einmal die Gerichte entscheiden müssten, wer Präsident wird. Ich bin nach wie vor gespannt, wie die Wahl ausgeht.

      Keine für uns relevante Regelmäßigkeit zu erkennen

      Leider gibt es keine „relevante“ Regelmäßigkeit, wie die Börsen nach einer solchen Wahl reagieren werden. (Lesen Sie dazu auch meine Kolumne bei Börse-Online: Hier klicken!). Der einzige Hinweis, den ich erkennen kann, ist, dass die Börsen zur Wahl hin angestiegen sind. Sehr oft, wenn die Börsen auf ein Ereignis hin ansteigen, kommt es im Anschluss daran zu eher fallenden Kursen. Das lässt den Schluss zu, dass auch diesmal die Börsen nach der Wahl tendenziell eher fallen werden. Allerdings ist diese These zu vage, um ohne weitere Betrachtungen darauf zu traden.

      Dazu der Nasdaq100-Future-Chart, den ich Ihnen bereits in der letzten Woche vorgestellt hatte:



      Der Nasdaq100 ist an die 1.380er Marke herangelaufen und dort zunächst erst einmal deutlich abgeprallt. Gleichzeitig hat er das Mindestkorrekturziel in der Erholung, also das kleinere blaue Rechteck, nicht ganz ausgeschöpft. Damit steht nun die Möglichkeit einer größeren Korrektur (großes blaues Rechteck, ich habe es so gelassen, wie im ersten Chart eingezeichnet; man müsste es nun nach rechts verschieben) im Raum, die die Kurse noch einmal auf die 1.230er Marke treiben würde.

      Aufgelöst würde dieses Szenario einer größeren Korrektur erst durch einen nachhaltigen Ausbruch über die 1.380/1.400er Marke. Das wäre, wie schon geschrieben, das erste deutliche Zeichen der Stärke.

      Zu viele offene Gaps?

      Wenn ich mir dazu die Charts einzelner Dax-Werte anschaue, wird mir zurzeit ein wenig mulmig. Man erkennt in diesen Charts viele, zum Teil große, offene Kurslücken, die kurz nach den Tiefs entstanden sind:



      Hier einmal eine kleine Auswahl über mehrere Branchen hinweg. Die jeweiligen Gaps (Kurslücken) sind grün dargestellt. Die Frage ist: Werden diese Gaps bald geschlossen? Sollte es tatsächlich zu der „großen“ Korrektur im Nasdaq100-Future kommen, die sich im ersten Chart abzeichnet, könnte genau das passieren.

      Das Problem wäre in diesem Fall nur, dass durch einen solchen Einbruch viele mögliche Bodenformationen, die sich in den Charts diverser Dax-Werte bisher ausbilden, wieder hinfällig wären.
      Hinzu kommt, dass es sich bei diesen Gaps um sogenannte „Ausbruchs-Gaps“ handelt. Diese müssen nach alter Lehre der Charttechnik nicht „unbedingt“ geschlossen werden.

      Das ist bei den Amis anders

      Ppositiv ist, dass im Nasdaq100 ein solches Gap nicht aufgetaucht ist. Ein solches wäre mehr als bedenklich, da in den amerikanischen Indizes, besonders im Nasdaq100, solche Gaps fast immer geschlossen werden. Dabei ist es, wie die Erfahrung zeigt, in den US-Indizes unerheblich, um was für eine Art Gap es sich handelt.


      Fazit:

      Die Gefahr einer Korrektur in der aktuellen Erholung seit den Tiefs steigt. Dazu passt, dass morgen die US-Wahl gelaufen ist und anschließend die Medien schnell wieder vermehrt wirtschaftlichen Themen aufgreifen werden. Dadurch werden negativen Nachrichten, die zurzeit durch das Wahlspektakel etwas in den Hintergrund getreten sind, einige Anleger schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.

      Auf der anderen Seite ist der Markt im großen Bild immer noch überverkauft, so dass die Hoffnung, dass wir in den letzten Wochen das entscheidende Tief gesehen haben, durchaus gerechtfertigt ist. Wahrscheinlich kommt es demnach, wenn die Märkte nicht sofort nach oben ausbricht, nur zu einer Konsolidierung in der aktuellen Kurserholung und nicht zu neuen Tiefs. Doch noch fehlt ein eindeutiges Zeichen der Stärke. Die berühmte Kuh ist nicht vom Eis. Bleiben Sie also vorsichtig!


      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 05.11.08 21:34:27
      Beitrag Nr. 1.965 ()
      Barack Obama spricht von schwierigen Zeiten
      von Jochen Steffens

      Ich frage mich ernsthaft, ob Neugier eine wirklich positive Eigenschaft des Menschen ist: Als ich heute Nacht kurz vor 3 Uhr aufwachte, kam mir plötzlich ein abstruser Gedanke. Anstatt mich direkt umzudrehen und weiter zu schlafen, könnte ich doch „kurz“ einmal schauen, ob es schon eine klare Tendenz bei der US-Präsidentschaftswahl gäbe – nur ganz kurz. Wie das ausging, können Sie sich denken! Auf jeden Fall bin ich heute todmüde.

      Es zeichnete sich schon recht früh ab und bestätigte sich dann auch: Barack Obama ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten.

      Barack Obama spricht von schwierigen Zeiten

      Ich habe heute Morgen noch seine Rede zum Wahlsieg gehört. Er ist wirklich ein ausgezeichneter Redner. Man konnte sehen, wie er die Massen bewegte. Die Gesichter der Zuhörer waren von Emotionen und Tränen geprägt. Und das, obwohl diese Rede im Kern sehr ernst war und in einigen Punkten so gar nicht zu die Euphorie eines Wahlsiegs passte: So wies Barack Obama deutlich darauf hin, dass er sehr schwierige Zeiten erwartet.

      Er erklärte, dass der Weg, der vor den USA liege, lang sei und der Anstieg steil werde. Die USA werden nicht in einem Jahr oder selbst nicht in einer Amtszeit am Ziel ankommen. [...] Es werde Rückschläge und falsche Ansätze geben, und es werde viele geben, die nicht mit allen Entscheidungen oder seiner Politik einverstanden sein werden.

      2009, das Jahr der schmerzhaften Reformen

      Darum geht es wohl: Die Probleme, die vor ihm als neuen Präsidenten liegen, sind nicht einfach und schon gar nicht schnell zu lösen. Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass Barack Obama als Präsident die großen Probleme der USA meistern kann, so muss man gerade in 2009 erst einmal mit einschneidenden Reformen rechnen.

      Es ist das übliche Spiel: Die schwierigsten Reformen und Gesetze werden in dem ersten Jahr nach der Wahl beschlossen, in der Hoffnung, die Wähler hätten diese bei der nächsten Wahl drei Jahre später wieder vergessen. Zudem könnten sich dann auch schon erste positive Auswirkungen dieser Reformen zeigen.

      Da die Demokraten die Mehrheit sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat innehaben, wird dieser Effekt wahrscheinlich noch verstärkt werden.

      Welche Reformen und wie wirken diese sich aus?

      Börsen mögen aber keine Unsicherheiten. Und da nicht klar ist, zu welchen Reformen es kommen wird, da zudem zu befürchten steht, dass einige Reformen im Zusammenhang mit der Finanzkrise zu einer stärkeren Regulation der Märkte führen könnte das ausreichen, um die Börsen zunächst einmal zu belasten.

      Demgegenüber steht natürlich, dass die Finanzmarktkrise aufgrund der massiven staatlichen Interventionen weltweit tatsächlich erst einmal gebannt sein dürfte. Das bedeutet, die Übertreibungen nach unten werden weiter abgebaut werden. Hinzu kommt, dass die niedrigen und eventuell noch weiter sinkenden Leitzinsen die Börse wieder mit Liquidität versorgen werden. Diese Faktoren werden die Börsen von unten stützen.

      Häufig, wenn klare Faktoren sich belastend auswirken und ebenso klare Faktoren sich stützend auswirken, kommt es zunächst zu einer Seitwärtsbewegung.

      Zeitlicher Ablauf

      Heute kommt es, wie auch schon erwartet, erst einmal zu eher fallenden Kursen in den USA. Das Ereignis, auf das die Börsen getradet haben - die US-Präsidentschaftswahl - ist vorbei. Es verschwindet damit aus den Medien und die harte Realität, sprich sehr schlechte Wirtschaftsdaten, prasseln auf die Börse ein.

      Es wird sich heute und in den nächsten Tagen zeigen müssen, wie der Markt auf die schlechten Nachrichten reagiert. Falls er sie wegsteckt, wäre es ein bullishes Zeichen. Sie kennen das: Wenn ein Markt nicht mehr auf schlechte Nachrichten mit fallenden Kursen reagiert, ist der Boden meistens nicht mehr weit oder schon hinter einem.

      In den nächsten Wochen kann es trotzdem hoch volatil bleiben. Gerade wenn ich mir den S&P500 anschaue, könnte es sogar sein, dass wir auch noch einmal tiefere Tiefs sehen, sprich die Tiefs aus dem Jahre 2002/3 testen. Ich rechne allerdings mit einer baldigen Stabilisierung bis zum Jahresende, sofern keine neuen Horrornachrichten im Zusammenhang mit der Finanzkrise auftauchen.

      Ab Anfang 2009 wird es schwierig

      Spätestens am Anfang des neuen Jahres wird die Börse so langsam begreifen, dass größere Reformen und Gesetzesänderungen auf die USA zukommen. Dann muss sich zeigen, ob sich die dadurch entstehende Unsicherheit oder die niedrigen Leitzinsen durchsetzen. Meines Erachtens wird es, wie gesagt, erst einmal zu einer kleinen volatilen Seitwärtsbewegung.

      Sollte sich dann zeigen, dass Barack Obama die richtigen Schritte geht, sollte die FED und die Regierungen weltweit eine nachhaltige Stabilisierung des Finanzmarkts erreichen, kann es, Rezession Hin oder Her, im Laufe der Jahre 2009/2010 schon wieder an die alten Hochs gehen (dem Markt wirt zurzeit eine ungeheure Liquidität zur Verfügung gestellt, die zu einer neuen Blase führen kann).

      Dort sollte allerdings spätestens eine mögliche Rally ihr Ende finden, da zurzeit noch keine Gründe zu finden sind, die für einen neuen stärkeren Boom der Weltwirtschaft sprechen. Eine solche Rallye wäre nur eine erneute Blase, der ein wirtschaftlich relevantes Fundament fehlt.

      Alle anderen Szenarien, also ein nachhaltiges Unterschreiten der Tiefs aus den Jahren 2003 im S&P500 müssen als sehr bearish eingestuft werden. Davon gehe ich allerdings zurzeit (noch) nicht aus.


      Viele Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 07.11.08 11:11:05
      Beitrag Nr. 1.966 ()
      Prognose für 2009 - 2016
      von Jochen Steffens

      Gestern konnte ich die möglichen Prognosen für die weitere Zukunft nur kurz anreißen. Heute will ich die Zusammenhänge noch etwas vertiefen. Zum weiteren Kursverlauf des Nasdaq100.Future, den ich in den letzten Tagen vorgestellt habe, dann mehr im zweiten Text.

      These 1: Große Seitwärtsbewegung

      Es gibt natürlich viele mögliche Szenarien für die weitere Zukunft, die zum Teil auch durchaus ihre charttechnische oder fundamentale Berechtigung haben. Meines Erachtens ist jedoch das wahrscheinlichste Szenario eine große Seitwärtsbewegung wie in den 60/70er Jahren. In diese große Seitwärtsbewegung wären wir dann bereits in den Jahren 1996/1997 eingetreten. Am deutlichsten erkennt man diese Entwicklung zurzeit im S&P500:




      Auch wenn es so aussieht, als wäre die Spanne der Seitwärtsbewegung in den 60er und 70er kleiner gewesen, so täuscht dieser Eindruck. Tatsächlich kam es auch damals zu Einbrüchen von über 50 % und entsprechenden Rallys von 70 % - 80 %. Prozentual gesehen geschah damals genau das Gleiche wie heute (das linke Rechteck ist nur enger gezeichnet und umfasst nicht die gesamte Spanne der Bewegungen).

      Der übergeordnete Verlauf des S&P500 macht auch Sinn: Die Seitwärtsbewegung damals dauerte 15-20 Jahre, anschließend kam es zu einer Aufwärtsbewegung, die 15-20 Jahre anhielt. Nun werden wir wieder in eine 15-20 jährige Phase der Seitwärtsbewegung übergehen - ein bekannter Zyklus. Man kann also spätestens im Jahr 2016/17 mit dem Ende dieser Seitwärtsbewegung rechnen.

      Keine eindeutigen Begrenzungslinien

      Zurzeit ist nicht sicher, ob das Tief im Oktober bereits das eigentliche Tief war. Schaut man sich den S&P500 Chart an, könnten die Kurse auch noch einmal auf die alten Tiefs der Jahre 2002 und 2003 zurückfallen. Ob das passiert, ist aktuell aus charttechnischer Sicht nicht zu prognostizieren. Wenn das passiert, ergeben sich gute Einstiegschancen, da man die Positionen vergleichsweise dicht absichern kann.

      Das Schwierige an solchen Seitwärtsbewegungen ist immer wieder, dass die Begrenzungslinien, also die Unterstützung im unteren Bereich und der Widerstand an den Hochs nur selten eindeutig sind. Oft kommt es zu sogenannten False Breaks, also falschen Ausbrüchen unter, beziehungsweise über die besagten Begrenzungs-Linien. Solche Ausbrüche zeigen sich deutlich in der Seitwärtsbewegung der 60er und 70er Jahre im S&P500 (unten links)

      Auf der anderen Seite kann es immer wieder passieren, dass die Kurse bereits deutlich vor den Begrenzungslinien drehen, also ohne diese zu erreichen. Beim S&P500 wäre das der Fall, wenn wir tatsächlich im Oktober das Tief gesehen hätten und nun wieder an die alten Hochs laufen.

      Wie tradet man Seitwärtsbewegungen?

      Im sehr kurzfristigen Bereich kann man solche Seitwärtsbewegungen vergleichsweise gut traden. In der Nähe der Begrenzungslinien kann man gut mit Abstauberlimits arbeiten. Ansonsten tradet man die Trends zwischen den Hochs und Tiefs.

      Im mittel- bis langfristigen Bereich ist so eine Seitwärtsbewegung schwierig. Sie können natürlich bei einem Anlagezeitraum von 10-20 Jahren keinen Gewinn machen, da ihr Einstieg wahrscheinlich „gemittelt“ wäre. Hier empfiehlt es sich im Bereich der unteren Linie Positionen nach und nach aufzubauen und im Bereich der oberen Linie wieder abzubauen. Man kann es dabei belassen, da die Abwärtsmoves meistens wesentlich stärker und schneller ablaufen. Man kann aber auch versuchen, in der Nähe der Hochs zusätzlich langsam Short-Positionen aufzubauen und diese in der Nähe der Tiefs wieder nach und nach abzustoßen. Hierzu gibt es eine Reihe von interessanten Derivaten, die ein solches Vorgehen unterstützen.

      Eine andere, sehr lukrative Vorgehensweise in einer Seitwärtsbewegung für langfristige Investoren ist, bestehende Positionen an den Hochs über Short-Positionen abzusichern und die Gesamtposition an den Tiefs immer weiter auszubauen. Das ist sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass die Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst wird.

      These 2: Ab Anfang 2009 enge Seitwärtsbewegung

      Von dieser langfristigen Prognose unterscheidet sich die Prognose für die nächsten Monate. Auf Barack Obama als neuem Präsident der USA werden eine Vielzahl von schwierigen Problemen zukommen. Es geht dabei nicht nur um die Finanzkrise, die Immobilienkrise, die Staatsverschuldung, die Schwierigkeiten im sekundären Sektor (z.B. die Automobilindustrie in den USA) und auch nicht nur um den teuren Einsatz im Irak und in Afghanistan. Es geht zudem schlussendlich um einfache strukturelle Probleme: Die Sozialsysteme in den USA und die Probleme im Zusammenhang mit den Baby-Boomern. Schließlich kommt diese Generation nun so langsam in das Rentenalter (als "Baby-Boom" wird der deutlichen Anstieg der Geburtenrate nach dem zweiten Weltkrieg bezeichnet, der in den USA von Mitte der 40er bis Mitte der 60er Jahre andauerte.).

      Erheblicher Reformeifer

      Barack Obama scheint, wenn man sich seinen Wahlkampf ansieht, ein Mann der Taten und der Organisation zu sein. Man muss also davon ausgehen, dass er anders als George Bush, die Probleme wirklich angehen wird. Das bedeutet jedoch, dass wir bereits im Jahr 2009 mit erheblichem Reformeifer der neuen Regierung rechnen müssen.

      Und genau dieser Reformeifer wird einen negativen Einfluss auf die Börsen haben. Denn es ist davon auszugehen, dass viele Reformen erst einmal zu einer Verschlechterung der aktuellen Situation führen und sowohl den Dollar als auch den Staatshaushalt durcheinander bringen könnten. Börse mag keine Unsicherheit. Das bedeutet, so lange niemand weiß, was da genau auf die US-Wirtschaft zukommt und wie sich die Reformen auswirken werden, wird die Börse insbesondere ab Anfang 2009 wahrscheinlich durch diese Erwartungen belastet sein.

      Niedrige Zinsen sollten sich stützend auswirken

      Dagegen steht, dass weltweit die Leitzinsen sinken. Heute hat die Bank of England überraschend den Zins um satte 150 Basispunkte gesenkt. Die EZB folgte mit einem Schritt von 50 Basispunkten. Es wird damit gerechnet, dass die Zinsen in den USA bald auf unter 1 % sinken werden.

      Das macht auch Sinn, da die erwartete, erhebliche wirtschaftliche Abschwächung in den USA zu einer deflationären Phase führen wird. Diese wird durch mehrere Faktoren verstärkt. Durch die Immobilienkrise und die vielen Zwangsversteigerungen durch geplatzte Hypotheken wird der Konsum belastet. Ebenfalls in diese Richtung wirkt die erschwerte Kreditaufnahme und die durch die Finanzkrise verursachte Arbeitslosigkeit.

      Wenn die Nachfrage sinkt, werden auch die Preise sinken. Gerade das produzierende Gewerbe kann sich nun Preissenkungen leisten, weil ihre Gewinnmargen aufgrund der einbrechenden Rohstoffpreise wieder gestiegen sind.

      Kurz: Eine eventuell auch nur kurze, aber heftige Deflation könnte die USA treffen. Die Fed wird nun alles tun, um das zu verhindern, sprich sie wird die Leitzinsen möglichst niedrig halten, um die Deflation gar nicht erst aufkommen zu lassen. Diese niedrigen Zinsen werden den Markt früher oder später mit Liquidität fluten. Allein die Erwartung des positiven Effekts niedriger Zinsen wird den Markt ab 2009 stützen.

      Patt Situation

      Die Unsicherheit angesichts der neuen Regierungspolitik und der neuen Reformen/Gesetzen wird die Kurse belasten, die niedrigen Zinsen werden die Kurse stützen. Es ist also davon auszugehen, dass wir spätestens ab Jahresanfang eher mit einer kleinen Seitwärtsbewegung zu rechnen haben.



      Gehen wir einmal davon aus, dass wir das Tief im Oktober gesehen haben. In diesem Fall halte ich es für wahrscheinlich, dass die Kurse wieder in die Nähe der Mittellinie der Seitwärtsbewegung laufen. Anschließend werden sie sich um diese (oder unter dieser) hochvolatil hin und herbewegen. Es könnte also innerhalb der großen Seitwärtsbewegung noch zu einer kleinen kommen.

      Das ist mein bisher favorisiertes Szenario. Kommt es allerdings im S&P500 zu einem nachhaltigen Bruch der Tiefs aus dem Jahre 2002-2003, muss man dieses Szenario überdenken.

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      Nasdaq100 Chart am Widerstand gescheitert
      von Jochen Steffens

      Und damit zu dem Nasdaq100 Chart, der uns seit einiger Zeit begleitet:




      Der Nasdaq100 hat die Widerstandslinie bei 1.380/1.400 Punkten nicht überwunden und ist tatsächlich, wie befürchtet, wieder in Richtung 1.230 gelaufen. Die Unterstützungszone hier ist eigentlich etwas breiter: Sie reicht von 1.200 bis 1.230 Punkten. In diesem Bereich sollten die Kurse wieder nach oben drehen, ansonsten würde es bearisher werden.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 07.11.08 22:09:41
      Beitrag Nr. 1.967 ()
      Weltrezession erwartet
      von Jochen Steffens

      Ich hatte gestern zu den US-Konjunkturdaten geschrieben:

      „Wenn man die gesamten Zahlen der letzten Wochen zum Arbeitsmarkt zusammenfasst, muss man damit rechnen, dass morgen der US-Arbeitsmarktbericht enttäuschend ausfallen wird. Allerdings wird schon mit einem massiven Rückgang der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft von 183.000 gerechnet. Ob das noch negativ zu toppen ist?“

      Es ist zu toppen:

      Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Oktober um 240.000 (!) zurückgegangen. Noch schlimmer sieht es im Vormonat aus, da wurde der Rückgang von zuvor 159.000 auf nunmehr 284.000 revidiert (!).

      Dramatische Zahlen. Um hier einen Vergleich zu bemühen, muss man bereits in das Jahr 2001 zurückgehen:


      In diesem Jahr gab es ähnlich starke Stellenverluste. Aber ich habe Ihnen dieses Diagramm noch aus einem anderen Grund zusammengestellt. Sie sehen hier die enge Korrelation zwischen ISM-Index und den neu geschaffenen Stellen. Anfang November war der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes mit 38,9 Punkten mal eben auf ein 26 Jahrestief gefallen.

      Angesichts dieser schlechten Werte und der engen Korrelation zwischen Arbeitsmarkt und ISM-Index verwundert es also nicht, dass die Zahlen heute derart deutlich zurückgehen.

      Wenn man zurückdenkt, wie lange es nach 2001 noch dauerte, bis die Börsen sich beruhigten, kann einem schon mulmig werden. Allerdings darf man nicht vergessen, dass im Jahr 2001 der 11.September eine neue Situation schuf. Zunächst belastete der Krieg in Afghanistan, anschließend die Erwartung des Irak-Krieges die Börsen. Es ist demnach nicht zu prognostizieren, wie sich die Börsen ohne diesen Terroranschlag weiter entwickelt hätten.

      Weltrezession erwartet

      Allerdings leiten sich aus der Entwicklung der jüngsten Wirtschaftsdaten extrem schlechte Prognosen für das weitere Wirtschaftswachstum in den USA ab. Da die USA immer noch als Lokomotive der Weltwirtschaft gelten, wird sich eine Rezession in den USA auch global auswirken.

      In diesen Kontext passt, dass der Internationale Währungsfonds gestern ein düsteres Bild für 2009 zeichnete: So soll die Wirtschaftsleistung der Weltwirtschaft zum ersten Mal seit dem 2. Weltkrieg (!) schrumpfen und zwar um 0,3 %. Mittlerweile werden auch die Prognosen für Deutschland nach unten gesenkt: Das Wirtschaftswachstum soll 2009 in Deutschland sogar um 0,8 % zurückgehen.

      Märkte halten sich gut

      Und was machen die Märkte heute? Sie steigen munter an. Auch hier zeigt sich wieder der bekannte Effekt: Sell the bad rumors, buy the facts (Verkaufe die schlechten Gerüchte, kaufe die Fakten). Wie ich schon am Mittwoch vermutet habe, blieben die Kurse allein angesichts der Erwartung extrem schlechter Arbeitsmarktdaten belastet. Jetzt, wo die Zahlen raus sind, werden die Anleger, die auf diese schlechten Nachrichten gesetzt haben, ihre Positionen (mit Gewinn) schließen – sprich, sie müssen ihre Short-Positionen im Markt zurückkaufen. Das stützt den Markt.

      Nasdaq100 an unterer Linie angekommen
      Und damit zu unserem Nasdaq100-Future, der wieder einmal zeigt, wie sauber die Charttechnik funktioniert:



      Der Nasdaq100-Future ist also nachhaltig an der oberen Linie abgeprallt und brav an die untere Linie gelaufen. Dort kam der Kursverfall erst einmal zum stehen.

      Nun kommt es darauf an: Kann er sich dynamisch erholen und die 1.400er Marke nach oben überwinden, wird es deutlich bullisher. Kommt es nur zu einer kläglichen Erholung an die 1.300er Marke, besteht die Gefahr, dass die Unterstützungen bei 1.230 und 1.200 nach unten brechen.

      So lange sich der Nasdaq100 Future innerhalb dieser engen Seitwärtsbewegung aufhält, befindet er sich im charttechnischen Niemandsland. Aus den Kursentwicklungen innerhalb dieser Range Schlüsse für die Richtung eines zukünftigen Ausbruchs ziehen zu wollen ist kaum möglich.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 10.11.08 20:12:58
      Beitrag Nr. 1.968 ()
      Versöhnlicher Jahresausklang?
      von Jochen Steffens

      Die Frage ist: Erleben wir noch einen versöhnlichen Jahresausklang? Kommt es also in den nächsten sieben bis acht Wochen noch zu steigenden Kursen?

      Diese Frage wird sich wahrscheinlich bereits in den nächsten Tagen entscheiden. Dazu der Dax-Chart, in dem sich eine entscheidende und altbekannte Umkehrformation auszubilden beginnt:


      Es handelt sich um eine mögliche inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS). Diese Formation ist deswegen von so großer Bedeutung, weil sie eine vergleichsweise hohe Eintrittswahrscheinlichkeit hat, wenn sie denn regelgerecht ausgebildet wird. Leider beachten nur sehr wenige Chartanalysten, wie genau diese „Regeln“, insbesondere die zur Umsatzentwicklung, eingehalten werden müssen, damit es zu dieser hohen Eintrittswahrscheinlichkeit kommt. Kein Wunder also, dass alle möglichen Formationen, die auch nur entfernt wie eine SKS aussehen, also solche analysiert werden.

      Sechs notwendige Kriterien - die Tiefen der Charttechnik

      Ich will demnach heute, da sich im Dax gerade eine solche inverse SKS bisher nahezu perfekt ausbildet, einmal die Regeln anhand des aktuellen Dax-Verlaufs vorstellen:

      Kriterien:


      1. Es muss zu einer in den meisten Fällen steilen Abwärtsbewegung gekommen sein, die zum ersten Tief (linke Schulter (S)) geführt hat. Diese muss von einem stark ansteigenden Volumen gekennzeichnet sein. (Ausverkauf). Diese Voraussetzung ist hier erfüllt.



      2. Es folgt eine kleine Erholung. In dieser sollte der Umsatz sinken, so dass man eine Umsatzspitze um das Tief der Schulter erkennen kann (linker schwarzer Bogen). Auch diese Voraussetzung ist erfüllt.



      3. Es kommt zu einer weiteren Abwärtsbewegung bis zum Kopf (K). Hierbei sollte die Aktivität in Form der Volumens wieder zunehmen. Gewöhnlich wird dabei das Umsatzvolumen der linken Schulter nicht übertroffen. Es ist aber kein Ausschlusskriterium wenn es das tut. Diese Voraussetzung ist erfüllt. [Anmerkung 1: Im Dax-Future liegt das Umsatzvolumen im Kopf tatsächlich unter dem der linken Schulter (im Dax hat der VW-Effekt zu einer Verzerrung geführt.) Anmerkung 2 für Chartisten: Wenn der Umsatz im Kopf höher ist, sollte man immer eine SKS mit zwei Köpfen, die im Tief einer W-Formation ähnelt, als Möglichkeit einbeziehen.]



      3. Vom Kopf (dem Tief) aus kommt es unter fallendem Volumen zu einem erneuten Anstieg, der über das Tief der linken Schulter hinausgeht (!). Meistens erreicht er ungefähr das Zwischenhoch zwischen linker Schulter und Kopf. Auch diese Voraussetzung ist hier erfüllt.



      5. Eine dritte Abwärtsbewegung folgt, mit der sich die rechte Schulter bildet (siehe rot gestrichelte Linie). Das Umsatzvolumen dieser Bewegung ist niedriger als das in der Schulter und des Kopfes. Diese Abwärtsbewegung erreicht nicht mehr das Kurstief, das beim Kopf gebildet wurde. Idealtypisch drehen die Kurse auf dem Kursniveau des Tiefs der linken Schulter.



      6. Es kommt von dem Tief der rechten Schulter zu einer Rally. Der Umsatz sollte deutlich zulegen. Noch wichtiger aber ist, dass es zu einem deutlichen Umsatzanstieg bei dem Bruch der Nackenlinie (hier blau) kommen muss. (Die Nackenlinie ist eine Verbindung der Hochs zwischen den Schultern und dem Kopf).


      Hier verbergen sich zwei absolut notwendige Kriterien. Zunächst muss die Nackenlinie durchbrochen werden und das nachhaltig. Ansonsten ist die SKS hinfällig, weil nicht vollendet. Gerade bei der Bodenformation muss es bei diesem Bruch auch noch zu einem deutlichen Umsatzanstieg kommen. Ohne diesen kann man dem Bruch der Nackenlinie nicht trauen!

      Psyche der Anleger im Kursverlauf

      Es geht hier wieder einmal um Psychologie: Starke Umsätze bedeuten immer: Viele Käufer und Verkäufer! Und das ist der entscheidende Punkt: Nur wenn noch viele Verkäufer im Markt sind, ist das ein Hinweis darauf, dass die Skepsis groß genug für einen Boden ist. Nur dann werden noch viele Menschen versuchen, zu guten Kursen auszusteigen. Das bedeutet, sie warten lediglich auf eine Gegenbewegung, weil sie nicht auf Tiefstkursen verkaufen wollen.

      Nur wenn diese große Skepsis von einer breiten Käuferschicht aufgekauft wird, ist das der entscheidende Hinweis, dass die großen Adressen einen Grund gefunden haben, in den Markt einzusteigen. Und nur diese sehr große Kaufbereitschaft ist das eigentliche und damit entscheidende Signal, dass aus dieser Umkehrformation eine der sichersten charttechnischen Formationen macht.

      Chartanalyse falsch verstanden

      Warum viele versuchen, SKS-Formationen ohne eine entsprechende Umsatzentwicklung aus willkürlichen Kursbewegungen zu analysieren, bleibt somit ein Rätsel. Aber das sind die Analysen, die Menschen dazu bringen, die Chartanalyse abzutun. Sie finden eine „ähnliche“ Formation und wundern sich, dass sie zu keinen befriedigenden Ergebnissen kommen. Tatsächlich müssen aber ALLE der oben genannten Kriterien erfüllt sein, damit man eine Eintrittswahrscheinlichkeit von "lediglich" 80 % erhält (das bedeutet in 2 von 10 Fällen wird das Kursziel auch trotz all dieser Kriterien nicht erreicht.)

      Diese Aufzählung macht zudem deutlich, dass es nur sehr selten zu solchen Formationen kommt - kommen kann und dass 90 % aller Formation, die als SKS benannt werden, keine echten sind.

      Eintrittswahrscheinlichkeit und Kursziel

      Die Nackenlinie wurde im aktuellen Dax noch nicht gebrochen. Und somit muss abgewartet werden, ob es noch dazu kommt. Bis dahin gibt es im Tageschart keine nennenswerten charttechnischen Hinweise auf die weitere Kursentwicklung!

      Sollte die 6. Voraussetzung auch erfüllt werden, gibt es ein fest definiertes Kursziel, das mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 80-90 % erreicht wird.

      Das Kursziel berechnet sich aus der Spanne zwischen dem Tief des Kopfes und der Nackenlinie. Diese Spanne wird an den Ausbruchszeitpunkt und die Nackenlinie gelegt und ergibt das Kursziel (blaues Rechteck), das im Dax bei 6600 Punkten liegt.

      Wenn, dann im Dezember

      Dieses Kursziel würde dann wahrscheinlich erst im Dezember erreicht werden, so dass wir im Falle der Vollendung dieser Bodenformation mit einem versöhnlichen Jahresausklang rechnen können. Ob der Dax zuvor noch auf das Niveau der linken Schulter fällt oder bereits jetzt die Nackenlinie bricht, ist dabei noch nicht festzulegen. Wird die Nackenlinie nicht gebrochen, müssen wir hingegen mindestens mit einem Rückfall auf die alten Tiefs rechnen.

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 15:24:15
      Beitrag Nr. 1.969 ()
      hallo lippi,

      danke für die guten beiträge. wo sieht denn steffens den bruch der linie?? der chart wäre ganz hilfreich :-)
      ziel 6600 wäre ja schön.
      in bobo´s mail neulich sagte er was von guten einstiegschancen bei 4700,..die hatten wir aber nur nachbörslich. oft werden die tiefs nachbörslich in den folgetagen auch intraday erreicht :-(.

      gruss
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 16:15:11
      Beitrag Nr. 1.970 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.911.817 von smart73 am 11.11.08 15:24:15Hallo smart...

      hier der chart:




      Wir stehen bei 4811...ganz heikle Position!!
      Ich bin der Meinung, daß wir nun tiefere Kurse sehen...so Richtung 4400. Es kann aber auch neue Tiefs geben!:eek:

      KEINER weiß derzeit, was noch auf uns zukommt. NIEMAND!

      Allerdings glaube ich FEST an ein UP noch dieses Jahr...siehe J. Steffens.
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 18:16:59
      Beitrag Nr. 1.971 ()
      Ein schleichender Prozess in den Ruin...
      von Jochen Steffens

      Wie ich schon geschrieben hatte, besteht die Gefahr, dass die Finanzkrise, wenn sie sich zu einer weltweiten Rezession auswächst, noch andere Unternehmen mit in den Abgrund reißt. Deswegen war das Einschreiten der Regierungen und Notenbanken auch so eminent wichtig. Diese Hilfe kam vielleicht etwas spät, so dass eine weltweite Rezession mittlerweile erwartet wird. Einer der ersten Branchen, die durch eine solche in Bedrängnis gerät, ist natürlich die Autobranche. So war in den letzten Wochen schon von Seiten der Automobilindustrie der Ruf nach staatlicher Hilfe laut geworden.

      US-Autobranche doppelt gebeutelt

      Gerade in den USA ist die Situation besonders kritisch, da die US-Automobilindustrie bereits durch den hohen Ölpreis der letzten Monate/Jahre gebeutelt war.

      Gestern hat die Deutsche Bank das Kursziel für General Motors (GM) auf Null gesenkt und erwartet damit faktisch die Pleite des Konzerns. Zuvor, am Freitag, hatte GM selbst gewarnt, dass der Konzern ohne staatliche Hilfen womöglich bis zur Jahresmitte 2009 pleite sei. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die drei großen amerikanischen Autobauer GM, Ford und Chrysler die amerikanische Regierung um Unterstützung gebeten haben. Es wurde gefordert, das Rettungspaket für die Banken auch auf die Automobilindustrie auszuweiten.

      Die Aktien von GM brachen aufgrund der vielen schlechten Nachrichten - hauptsächlich auch im Zusammenhang mit der Herabstufung durch die Deutsche Bank - am Montag um 25 % ein und markierten damit ein 62 Jahrestief! Den Kursverlauf der GM-Aktie kann man mittlerweile nur noch als klassischen Insolvenzchart bezeichnen:




      Allgemein sagt man schon seit vielen, vielen Jahren, dass mindestens ein bis zwei Autobauer zu viel auf der Welt agieren. Aber GM ist keine kleine Nummer: Bis ins Jahr 2008 hinein war GM nach Verkaufszahlen über 77 Jahre lang der größte Automobilhersteller der Welt, musste diesen Platz jedoch Anfang des Jahres an Toyota abgeben.

      Allein in den USA sollen über 100.000 Menschen bei GM arbeiten, insgesamt hat GM 266.000 Mitarbeiter weltweit (nach eigenen Angaben). Die Bild-Zeitung schreibt sogar etwas von 2,5 Millionen Jobs, die durch eine Pleite von GM gefährdet sein sollen. In diese Zahl sind wahrscheinlich auch die Jobverluste bei den Zulieferern und in der übrigen Wirtschaft eingerechnet.

      To big to fall

      Ein Kollege meinte gerade: Die werden GM so oder so nicht fallen lassen, schließlich handelt es sich um eine der Schlüsselindustrien in den USA. Es ist wieder das gleiche Problem, das wir schon vor ein paar Wochen im Bankenbereich hatten. Die Folgen einer GM-Pleite wären zu dramatisch für die USA.

      Durchtrainierte Wirtschaft

      Dabei gilt auch hier das gleiche wieder, was ich schon im Zusammenhang mit den Banken gesagt habe: Nur wenn alte, behäbige, verknöcherte Industrien absterben, können neue innovativere Industrien entstehen. Krisen sind absolut notwendig, um eine Wirtschaft jung und belastbar zu halten. Rezessionen und Krisen sind sozusagen das Training der Wirtschaft.

      Leider wurden durch eine „geschickte“ Politik und ein massives Intervenieren der Notenbanken über Jahrzehnte die Rezessionen immer mehr abgefangen. So kann man seit Anfang des Jahrhunderts beobachten, wie die Dauer und die Intensität der Rezessionen immer weiter abnehmen. Dazu folgender Chart, den mir mein geschätzter Kollege Robert Rethfeld vom wellenreiter-invest.de freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat und der diese Entwicklung eindrucksvoll belegt:


      Quelle www.wellenreiter-invest.de

      Einerseits ist es natürlich gut, wenn uns immer weniger Rezessionen belasten. Weniger Arbeitslose, eine gleichmäßigere Konjunkturentwicklung, etc.
      Auf der anderen Seite geht es zu Lasten der Agilität und der Belastbarkeit der Wirtschaft. Und das ist das eigentliche Problem zurzeit. Dadurch, dass immer mehr Rezessionen verhindert wurden, ist das an sich höchst funktionelle marktwirtschaftliche System von unten angefault und morsch. Wäre eine GM nicht zu so einem bürokratischen Riesenkonzern angewachsen, hätte er wahrscheinlich wesentlich schneller und agiler auf die Veränderungen durch die Globalisierung, den Ölpreisanstieg und auf die anderen neuen Herausforderungen für die Automobilindustrie reagieren können. Toyota war aber tatsächlich einfach das innovativere Unternehmen.

      Ein schleichender Prozess

      Leider denken die meisten Menschen zurzeit, dass wir die Folgen von zu wenig Regulierung und staatlichen Eingriffen erleben. Meines Erachtens sehen wir eher die Folgen von zu vielen Eingriffen, zu viel Bürokratie, zu wenig Unterstützung der innovativen und jungen Energien in der Marktwirtschaft. Nur handelt es sich bei diesem Prozess um einen Faktor, der kaum wahrnehmbar seit Jahrzehnten das System marodiert. Diese Faktoren kann man nicht in kurze Worte fassen und sie sind damit sicherlich nicht geeignet, um Politik zu machen.

      Ein Streben nach Sicherheit und Zerstörung

      Der Mensch strebt einfach nach Sicherheit und Ordnung, nach Verlässlichkeit und dass alles ja so bleibt, wie es immer war. Würde er aber diesen Zustand tatsächlich erreichen, wäre der Mensch der erste, der diese Ordnung möglichst schnell wieder zerstören müsste, wie ein kleines Kind, das den eigenen Turm aus fein säuberlich aufgebauten Bauklötzen wieder umschmeißt. Denn auch die Ordnung und Sicherheit würde ihn auf Dauer nicht befriedigen. Der Mensch strebt immer nur nach dem, was er nicht hat.

      Es gibt demnach kein falsches System, der Mensch selbst ist die Krankheit, die uns zu schaffen macht...

      Viele Grüße

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 19:42:56
      Beitrag Nr. 1.972 ()
      ...ups..oben noch geschrieben schon sind sie fast da die nachbörslichen 4700 letzte woche.

      danke für den chart lippi...hoffen wir dass steffens recht hat.

      denke bobo sieht es vllt. ähnlich, sonst hätte er schon was gemailt bzgl. kaufchance, oder?

      hab mir übrigens mal das buch von michael voigt zugelegt. ist ein dicker wälzer. bin gespannt ob es mir weiterhilft den markt besser zu verstehen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.08 20:43:10
      Beitrag Nr. 1.973 ()
      von heute...
      Blind kaufen?
      von Jochen Steffens

      Der Markt ist hochnervös. Das konnte man in den letzten Tagen beobachten. Am Montag stieg der Dax zunächst stark an, am Dienstag brach er gleich wieder um über 5 % ein, heute startete er positiv und lief über 2 % ins Plus, nur um dann im weiteren Verlauf doch wieder um über 1, 6 % ins Minus zu rutschen. Es scheint fast so, als klebten die Anleger an ihren Monitoren und reagierten übernervös auf jedes Signal: Rein / Raus ohne Sinn und Verstand. Aber die mögliche SKS im Dax ist immer noch im Spiel. Im Nasdaq100 könnte sich ein Doppelboden ausbilden, das würde passen.

      Der Wahrsager

      Versetzen Sie sich einmal zurück in den Sommer des Jahres 2007. Vier Jahre Rally liegen hinter Ihnen, die Kurse sind mittlerweile so hoch, dass Sie kaum noch Einstiegskurse finden. Sie sitzen bei einem Wahrsager und fragen ihn, wie es um die Börse Ende des Jahres 2008 bestellt sei. Er schaut in die Kristallkugel und sagt, dass Ende Oktober 2008 der S&P500 bei 850 Punkten (die Tiefs 2002/2003 lagen um die 800 Punkte herum) stehen werde. Der Dax werde zu diesem Zeitpunkt auf 4.000 Punkte zurückgefallen sein. Die Leitzinsen in den USA seien auf 1 % gesunken und der Ölpreis notiere bei unter 60 Dollar.

      Wie hätten Sie reagiert? Mal ganz abgesehen davon, dass Sie aufgesprungen wären, um den Wahrsager als Quacksalber zu beschimpfen und ihm dabei schlussendlich vorgeworfen hätten, dass seine Kristallkugel sich noch im Jahr 2003 befände. Lassen wird das einmal außen vor. Versuchen Sie alle die Ereignisse und das Wissen der letzten Wochen und Monate zu vergessen. Was wäre Ihnen durch den Kopf gegangen? Was hätten Sie im Jahr 2007 gedacht, was sie 2008 in so einer Situation tun würden?

      Gerade wer den Crash 2000-2003 mitgemacht hat, hätte auf dieses Szenario eigentlich nur eine Antwort gehabt: Blind kaufen, alles was da ist!

      Es war doch sonnenklar

      Ich weiß, es ist schwer, sich mit dem heutigen Wissen die Situation 2007 vorzustellen. Aber ich kann mich an viele Gespräche in den Jahren nach 2003 erinnern, in denen sogar institutionelle Anleger kopfschüttelnd sagten: „Weißt Du, was ich nicht verstehe? Warum habe ich damals im Tief 2002-2003 nicht einfach gekauft. Es war doch so sonnenklar. Die US-Zinsen in den USA auf historischen Tiefstand und gute Substanzaktien runtergeprügelt, als gäbe es kein Morgen mehr. Es wäre doch egal gewesen, wo man einsteigt – aber man hätte kaufen müssen, was das Zeug hält.“

      Und dann kam immer wieder der entscheidenden Satz: „Schade, dass so eine Chance so bald nicht wieder kommt!“

      Die neue Chance, und???

      Und jetzt? Jetzt haben wir eine sehr ähnliche Situation wie 2003 und was passiert? Die gleichen Menschen, die Mitte 2007 noch so argumentiert hätten, sitzen wie paralysiert vor ihren Monitoren und kaufen eben nicht. Warum? Weil die Situation eben doch eine ganz andere ist, so die Antwort.

      Ich weiß nicht, ob die Situation eine andere ist als 2002. Ich weiß nicht, wie sich die Börsen in den nächsten Jahren verhalten werden. Ich kann Prognosen erstellen - sicher, aber diese arbeiten nur mit Wahrscheinlichkeiten. Doch darum geht es auch nicht. Mir geht es auch nicht darum, Sie davon zu überzeugen, jetzt Ihr ganzes Vermögen zu investieren. Das würde ja selbst ich aktuell nicht tun!

      Das Spiel der Börse mit unseren Emotionen

      Ich finde es lediglich faszinierend, wie die Börse mit uns spielt. Würde man ihr eine Persönlichkeit einhauchen, könnte man fast versucht sein zu glauben, sie mache sich über uns lustig. Die aktuelle Situation ist sehr ähnlich wie die im Jahr 2003. Und all diejenigen, die Stein und Bein geschworen haben, sich so eine Gelegenheit beim nächsten Mal nicht mehr entgehen zu lassen, tun was? Nichts!

      Und falls es tatsächlich irgendwann wieder zu einer Rally kommt, werden eben diese Anleger am lautesten fluchen: Es war doch so sonnenklar! Schade, dass so eine Chance so bald nicht wieder kommt!

      Vom Mainstream lossagen?

      Soll man also tatsächlich, wie Kostolany es empfohlen hat, keine Nachrichten mehr hören, damit man nicht mehr von den Mainstreamgefühlen, den panischen Analysten, den Horrornachrichten aus der Wirtschaft eingelullt wird?

      Was ist aber, wenn diese aktuelle Krise tatsächlich eine langanhaltende, tiefe weltwirtschaftliche Depression auslöst? Vielleicht war es nur Zufall, dass es nicht bereits 2003 zu dieser großen Depression gekommen ist. Damals gab es den US-Immobilienmarkt, der auf die niedrigen Leitzinsen reagierte und dessen Boom die US-Wirtschaft und damit die Weltwirtschaft rettete. Wird es auch 2009 etwas Vergleichbares geben? Barack Obama vielleicht? Eine neue Technologie? Oder etwas, womit noch keiner rechnet ?

      Es ist immer einfach, im Nachhinein zu sagen, hätte ich doch, oder hätte ich doch nicht. In den jeweiligen Situation bleibt uns aber dann doch nur eins übrig: aufmerksam zu bleiben und genau zu analysieren, wie sich die Kurse entwickeln. Zeigen sich Zeichen der Stärke, steigt man ein, kommen diese nicht, bleibt man aus dem Markt. Im Nachhinein wird immer alles wieder derart klar sein, das viele vergessen, wie unsicher sie sich tatsächlich in der jeweiligen Situation gefühlt haben.

      Nachdenkliche Grüße

      Ihr

      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 12.11.08 23:28:38
      Beitrag Nr. 1.974 ()
      ... wie recht er hat ...

      Darum: Der Langfristanleger und derjenige der noch mindestens 10 Jahre Zeit für seine Altersvorsorge hat kauft AKTIEN ! JETZT ! Mit ca. 1/3 Kapitaleinsatz, denn wir befinden uns in einer Baisse, ggf. der Schlimmsten, die es je gab. Welche Aktien ? Die von starken Unternehmen, die von guten Unternehmen, die z.T. 50% und mehr unter ihrem fairen Wert notieren, die unter ihrem Buchwert notieren. Leser der ersten Stunde im E-Mail-Verteiler wissen, welche das sind...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 13.11.08 19:34:07
      Beitrag Nr. 1.975 ()
      Wichtige charttechnische Marken
      von Jochen Steffens
      Ich bin ein wenig im Stress, da ich mich heute bei einem sehr interessanten Treffen zum Thema Börse etwas festdiskutiert hatte. Nun gut, ich muss mich also etwas kürzer fassen. Das ist jedoch nicht dramatisch, da es im Moment sowieso hauptsächlich um Charttechnik geht und hier stehen natürlich schon die „Charts“ selbst für sich.
      Der vielleicht wichtigste Chart ist zurzeit der Nasdaq100:

      Der Nasdaq100 hat sein Tief bei 1.150 Punkten aus dem Oktober erreicht. Nun wird es sich entscheiden: Hält dieses Tief, kann es zu einer W-Formation als Bodenformation kommen, deren idealtypischen Verlauf ich hier mit den rot gestrichelten Linie eingezeichnet habe. (Hinweis: Die Formation ähnelt dann einer SKS mit doppelten Kopf, also einer SKKS.)
      Hält diese Linie nicht, werden wir wahrscheinlich auch noch die 1.000 Punkte Marke im Nasdaq100 sehen. Dafür spricht ein wenig, dass die Abwärtsbewegung nicht symmetrisch zur vorherigen Aufwärtsbewegung verlaufen ist.
      S&P500
      Ein ähnliches Bild im S&P500:
      Hier sieht man eine Art Tripple Bottom, einen Boden, der aus drei Tiefs an einer Unterstützung entsteht. Diese Bodenformationen sind allerdings äußerst gefährlich. Aus folgendem Grund: Wenn eine Unterstützung zwei Mal getestet wird, ist das eher bullish (siehe Nasdaq100 und die W-Formation). Fallen die Kurse daraufhin ein drittes Mal an diese Unterstützung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass diese nicht hält und es zu einer weiteren Abwärtsbewegung kommt. Schließlich haben die Bullen die Chance auf einen Ausbruch nach oben nicht genutzt.
      Sollte das passieren, muss man im S&P500 mindestens mit einem Test der Tiefs aus dem Jahre 2002 / 2003 rechnen. Diese liegen bei 780 - 800 Punkten.
      Interessanterweise ist diese Schwäche eines Tripple-Bottoms an der Grundlinie auch seine Stärke: Hält nämlich die Unterstützung bei 846 Punkten doch, und wird daraufhin die Nackenlinie (hier bei etwas über 1.000 Punkten) nach oben gebrochen, ist diese Bodenformation ähnlich zuverlässig wie eine Schulter-Kopf-Schulterformation (SKS).
      Hintergrund dieser Tatsache ist: Wenn die Bären es dreimal hintereinander nicht schaffen, das Grundlinienniveau nach unten zu brechen, sind deren Kräfte verbraucht, und die Bullen werden leichtes Spiel haben. Offensichtlich ist das nicht nutzen dieser Chance ein Indiz dafür, dass es kurzfristig keine ausreichenden, fundamentalen Gründe für weiter fallende Märkte mehr gibt.
      Die SKS im Dax
      Apropos SKS: Schauen wir uns zum Schluss noch an, wie sich die SKS im Dax weiter entwickelt hat:

      Der Dax hat das Niveau der linken Schulter erreicht. Im Moment (16:40 Uhr) sieht es nach einer kleinen Umkehrkerze aus. Doch wesentlich wichtiger wird die Entwicklung des Umsatzes sein. Dieser muss unbedingt bei weiter steigenden Kursen deutlich anziehen! Das ist aber noch nicht zu erkennen. Noch ist also auch hier nichts entschieden. Durchaus vorstellbar ist demnach, dass der Dax doch noch mal die 4400 Marke, also das Tief der linken Schulter, genauer testet.
      Fazit:
      Wir stehen an extrem wichtigen Marken in den wichtigsten beobachteten Indizes. An diesen können sich bekannte Bodenformationen ausbilden. Diese sind allerdings erst dann bullish, wenn die Nackenlinien der Formationen nach oben gebrochen werden.
      Wenn die Grundlinien der Formationen jedoch nachhaltig (!) nach unten gebrochen werden, müssen wir mit einem weiteren, unter Umständen auch noch impulsiven, Rutsch nach unten rechnen. Zu beachten ist zudem, dass es bei derart eindeutigen Konstellationen gerne auch noch einmal zu falschen Ausbrüchen kommt. Das macht die Situation zurzeit etwas schwierig.
      Sollte es zu einem nachhaltigen Bruch unter die Linien kommen, werden die Kurse im S&P500 schnell wieder auf die Tiefs aus dem Jahre 2002 / 2003 fallen, im Nasdaq 100 die 1.000 Punkte Marke testen und im Dax auf das Oktobertief zurückfallen. Von diesen Niveaus aus wäre dann aber (wenigstens) eine Bärenmarktrally relativ sicher.
      Es wird also sehr, sehr spannend.

      Viele Grüße
      Ihr
      Jochen Steffens
      Avatar
      schrieb am 13.11.08 22:02:58
      Beitrag Nr. 1.976 ()
      Was für ein Verlauf im Dow!!!:eek::eek::eek: :cool::cool:

      Daxputs bei 4650 entsorgt...puuuhhhh!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 07:42:34
      Beitrag Nr. 1.977 ()
      :cry:
      schaut man einmal abends nicht rein....

      lippi, bin mal gespannt ob das die "s" war....
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 10:23:42
      Beitrag Nr. 1.978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.944.023 von smart73 am 14.11.08 07:42:34Ja...jetzt weitere fette Anschlusskäufe und es läuft...UP UP UP !!!:cool:

      Alle ran an die Buy-Taste...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 13:21:37
      Beitrag Nr. 1.979 ()
      BoBo "weekend"

      Es macht keinen Spass mehr...

      Ja, so ist es tatsächlich, liebe Leser. Vor dem Hintergrund der "historischen" Phase, welche ich in einer der letzten Mails beschrieben habe, kommt mir immer mehr die Gewissheit, dass dieser Markt auf Jahre hinaus nicht mehr zu traden sein wird. Unternehmen kaufen über Monate eigene Aktien zurück, um Sie dann in einer Nacht und Nebel Aktion für wesentlich weniger wieder zu verramschen. So sieht er aus, der TOP-Manager von heute. Vermögensverwalter beschwören nach wie vor die einmalig günstige Gelegenheit und ein sensationelles Comeback der Märkte. Fondsmanager kaufen und verkaufen und wissen dabei häufig nicht, was sie tun. Auch ich war mir sicher, dass wir nach einem heftigen Ruckler im vergangenen Jahr, als "Ambition" ins Leben gerufen wurde, einen nie dagewesenen upmove bekommen müssten. Doch der Ruckler wurde nach seiner ersten Phase im August des vergangenen Jahres durch das dämliche Verhalten der US-Notenbank jäh abgebrochen und stattdesssen ging es in der Euphorie des Eingreifens der Notenbank bereits wieder auf neue Hochs. Wir bzw. ich hingegen versuchten unzählige Male den eigentlich notwendigen, bereinigenden und logischen zweiten Rücksetzer zu traden bzw. erwischen. Wie desaströs und unqualifiziert sich die Herren um Bernanke, Trichet und Co. Verhalten haben, zeigte sich dann im Winter bzw. diesem Frühjahr, als die einmal eingeschlagene Richtung wieder verlassen wurde und dann auf einmal darauf gesetzt wurde, dass sich der Markt alleine helfen wird. Das Ausmass wird nun immer klarer und deutlicher, mein Szenario für die Jahre 2010 bis 2015 kam bereits 2 Jahre früher. Die Lunte war bereits Jahre zuvor gelegt, in diesem Jahr erreichte sie verfrüht ihren Zünder, die Bombe tickt, explodiert ist sie immer noch nicht. Doch liebe Leute, auf Grund der nicht durchschaubaren Verflechtungen, Vernetzungen und damit nicht einzuschätzenden Verwerfungen taugen selbst die besten und gewissenhaftesten Analysen nichts. Spätestens seit gestern habe ich den Papp auf. Bauer, Wacker Chemie, Deutsche Post... billiger, besser, solider gehts kaum... Denoch werden die Unternehmen geradezu verramscht. Dies ist lächerlich, Hohn und Spott über die Herren der Kapitalunternehmen !!! Wir wollen es alle nicht wahrhaben, weil niemand eine derartige Phase bisher erlebt hat. Doch ich glaube, ich habe begriffen. Wo bleibt das unvorstellbare Kapital, welches in den Kreislauf gegeben wurde ? Warum gibt es keine Anschlusskäufe, selbst an den charttechnisch für alle eindeutig erkennbaren und zwingenden Punkten? Könnte es vielleicht sein, dass die großen Adressen, welche in den letzten Jahren den Markt verlässlich an diesen Punkten bewegt haben, dazu nicht mehr in der Lage, weil ohne ausreichend Kapital sind ? Ist das künstlich geschaffene Kapital bereits wieder weg ? Kaum ausreichend, um die unvorstellbaren Löcher eines auf Kredit und Pump augfgebauten Systems zu stopfen. Mir wird immer klarer, dass alles nur ein notdürftiges, kurzfristiges Flicken eines zum scheitern verurteilten Systems ist. Als nächstes müsste die Kreditkartenblase in der logischen Folge platzen. Ob dies "öffentlich" geschieht, wage ich zu bezweifeln. American Express wurde 'mal eben über Nacht zur Bank gemacht. Alles schön weit weg, drüben in Übersee, nicht ?! Langsam liebe Leute: Nun erwischt es auch die Realwirtschaft hier. Opel steht kurz vor dem Kollaps. Hallo ?! Opel !!! ...nicht irgendwer ! Sinn&Leffers, Karstadt-Quelle.. keine Lust weitere aufzuzählen. Einer meiner Nachbarn berichtet immer noch stolz, dass auf Nachtschichten gegrillt wird, Pokernächte während der Arbeitszeit veranstaltet werden, neue Flachbildschirme aus dem Topf gekauft werden, damit die DVD's in Kinoatmoshäre zu sehen sind... Eine meiner Freundinnen schreibt nach wie vor das doppelte an Überstunden auf... Vorstände streichen Ihren 16 Stunden schuftenden Führungskräften die Bonifikationen, um ihre Abfindungen nicht zu gefährden. Versicherungsgesellschaften bestrafen gerade jetzt wieder ihre treuen Kunden, in dem sie bestehende KFZ-Versicherungen z.T. drastisch erhöhen, während der Neukunde Dumpingprämien bezahlt. Banken locken Neukunden mit dem doppelten Zinssatz wie den Bestandskunden. Und nur ein Bruchteil der Bevölkerung reagiert ! Meine Nachbarn fahren auch weiterhin 3 mal im Jahr in Urlaub, 2 Autos, 4 Handys und ein neues Schlafzimmer...
      Ich schaffe das nicht ! Mmmhhhh, was läuft da schief bei mir ? Ahhh, Danke für die Info: Mein Einkommen ist doppelt so hoch wie das meiner Nachbarn, ich vestehe jetzt..................!!!!!!!
      Nein, liebe Leute, die LBS-Kontokorrent-Visa-Ratenkredit-Blase wird in Deutschland derzeit noch nicht platzen. Denn es gibt einen großen Unterschied zu drüben: Der Amerikaner lässt zunächst seine Kredite platzen, erst dann geht er an seine Grundversorgung wie Invaliditäts-, Kranken- und Altersvorsorge. Der Deutsche löst zuerst seine Grundversorgung auf oder betreibt sie überhaupt nicht. Warum auch ? Ärzte gibt es immer noch, die einen behandeln und Oma und Opa geht es doch gut. Haben die etwa früher gespart ? Neee, die geben doch heute noch im Überfluss. Kaum zu Glauben ? Weihnachten steht vor der Tür... Puhhh, noch 'mal Glück gehabt, kein Zusammenbruch in Europa... Wehe, wehe, wehe, in wenigen Jahren geht die Babyboomer-Generation in Rente. Diese verdienen heute nach wie vor üppig und klagen auf hohem Niveau. Doch wendet sich das Blatt nicht an den Kapitalmärkten, erwischen Sie ihren Ruhestand evt. auf dem Tiefstand der Kapitalmärkte. Wehe, dann bricht auch dieses System. Ein Teufelskreis... Doch noch ist es nicht soweit. Was bleibt ist ein letztes, kleines Fünkchen Hoffnung, dass vielleicht doch noch das ein oder andere Kapital in die Märkte zurückfliesst und der Zusammenbruch noch einmal ein paar Jährchen nach hinten geschoben wird. Das letzte charttechnische Fünkchen basiert auf der vagen Hoffnung, dass sich gerade eine inverse SKS herausbildet. Wow, welch ein Hammer. Liebe Leute, diese ist kaum zu sehen im großen Bild. Und diese zu traden um dann vielleicht ein paar hundert oder tausend Euro mitzunehmen ist mir langsam aber sicher zu aufwendig. Der von mir prognostizierte Hype auf über 10.000 Punkte im Dax wird sich wohl um ein Jahrhundert verschieben... Vor diesem Hintergrund werde ich auch Ambition eine andere Richtung zu Studienzwecken geben. Traden des Tradens wegen müssen wir alle nicht haben... In diesem Sinne, mache sich jeder seine eigenen Gedanken. Fakt: Wir befinden uns gerade am Anfang der größten Baisse der letzten 100 Jahre. Es heisst überleben. Aktien sprich grosse Unternehmen bleiben die sicherste und ertragreichste Kapitalanlage die es gibt. Kapitaleinsatz 1/3. Mit einer Verzinsung der übrigen 2/3 von rund 6% kann man gut Leben.

      Allen ein schönes WE

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 13:28:02
      Beitrag Nr. 1.980 ()
      ...sorry der Rechtschreibfehler, hier und da zu schnell getippt, habe nicht Korrektur gelesen...

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 03:10:15
      Beitrag Nr. 1.981 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.957.250 von BoBo2000 am 15.11.08 13:28:02nach deiner trefferquote wäre dann jetzt zeit zu kaufen. deine erste prognose mit den tiefs im januar war so falsch, fälscher geht nicht. möglicherweise liegst du jetzt wieder genauso daneben.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 15:25:11
      Beitrag Nr. 1.982 ()
      Vor diesem Hintergrund werde ich auch Ambition eine andere Richtung zu Studienzwecken geben. Traden des Tradens wegen müssen wir alle nicht haben... In diesem Sinne, mache sich jeder seine eigenen Gedanken. Fakt: Wir befinden uns gerade am Anfang der größten Baisse der letzten 100 Jahre. Es heisst überleben. Aktien sprich grosse Unternehmen bleiben die sicherste und ertragreichste Kapitalanlage die es gibt. Kapitaleinsatz 1/3. Mit einer Verzinsung der übrigen 2/3 von rund 6% kann man gut Leben.

      Naja, Bobo...mit 6% Verzinsung sind die erlittenen Verluste nicht zu kompensieren! Zudem probelematisch: Das zu erwartende Szenario!

      Die Drucken Geld wie die Weltmeister und senken die ZINSEN in Richtung Null. Festgeldkonto und Augen zu ist definitiv falsch!!

      Du bist mit einer ganz anderen Einstellung hier gestartet und hast Hoffnungen geweckt... jetzt machst Du es Dir etwas zu leicht. Ich dachte Du willst es Dir nocheinmal beweisen? Und uns!

      Die Märkte sind immens volatil...Frage ist wie lange noch!?
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 15:57:46
      Beitrag Nr. 1.983 ()
      Keine Panik Leute, habt Ihr ein eigenes EGO oder was ? Was kaufst Du denn so Zockus und warum ? Kommentare nutzen uns wenig, Fakten sind gefragt.

      @Lippi: Der skizzierte Tradingansatz gilt für ein langfristig ausgelegtes Vorsorgedepot. Die 6% bekommst Du immer, egal wo die Zinsen stehen. Immbobilien(fonds), Discountzertifikate um nur einige zu nennen, von Festgeld habe ich nicht gesprochen.

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 15:59:15
      Beitrag Nr. 1.984 ()
      Upppssss, der Kommentar zu Zockus war überflüssig, zum tausendsten Mal angemeldet hier...
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 16:01:06
      Beitrag Nr. 1.985 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.957.194 von BoBo2000 am 15.11.08 13:21:37Vor dem Hintergrund der "historischen" Phase, welche ich in einer der letzten Mails beschrieben habe, kommt mir immer mehr die Gewissheit, dass dieser Markt auf Jahre hinaus nicht mehr zu traden sein wird.

      Dem möchte ich doch vehement widersprechen. Der Handelsansatz von "Ambition 20-12" passt lediglich nicht zur derzeitigen Marktlage. Aufgrund der unvorhersehbaren Sprünge ist der Markt schwer zu handeln, insbesondere bei mittel- und langfristiger Ausrichtung. Kurzfristig kann man jeden Markt handeln, ein passendes RM/MM vorausgesetzt. Diese Ausrichtung passt jedoch nicht zu der hier verfolgten Depotführung.

      Die Zeit für Trendfolger wird wiederkommen und dann kann auch "Ambition 20-12" wieder durchstarten, sofern BoBo das überhaupt noch will.

      AUFGEBEN GIBT ES NICHT!

      Gruß
      nettinvestor
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 16:02:28
      Beitrag Nr. 1.986 ()
      Lippi, mach weiter hier. Meine Postings bleiben weiterhin selten hier. Meine Kommentare und Einschätzungen weiterhin über den Erstverteiler (Mail), ohne Trittbrettfahrer. Keine Neuaufnahmen im Verteiler.

      Allen eine erfolgreiche Woche

      BoBo
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 16:05:46
      Beitrag Nr. 1.987 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.967.956 von BoBo2000 am 16.11.08 16:02:28Na geht doch!

      Dachte schon...Du schmeißt!!


      Noch ist nicht aller Tage Ende! Da geht noch WAS !!:lick:
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 16:06:48
      Beitrag Nr. 1.988 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.967.926 von BoBo2000 am 16.11.08 15:57:46Von Zockus wird sicher nichts Substanzielles kommen, der ist nur hier um User anzumachen und wechselt sicher bald wieder seinen nickname.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 16:59:10
      Beitrag Nr. 1.989 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.967.716 von Lippi01 am 16.11.08 15:25:11Du bist mit einer ganz anderen Einstellung hier gestartet und hast Hoffnungen geweckt... jetzt machst Du es Dir etwas zu leicht. Ich dachte Du willst es Dir nocheinmal beweisen? Und uns!

      Dazu muss ich auch noch was sagen.

      Das "1." Statement von Bobo war ja im Thread "DAX-Prognose" unmittelbar hinter meinem vom 3.6.07 (nachzulesen auch im Thread Ambition 20-12 #2):

      Hier mein Posting vom 3.6.07:
      Wer bei diesem Trend short geht, ist von seinem "glücklichen Händchen" vermutlich sehr überzeugt. Weder fundamentale noch technische Gründe sprechen zurzeit dafür. Aber es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Juli-Oktober kann sehr holprig werden, also Short-Instrumente auf die Watchlist setzen.

      BoBos Posting war zwar nicht direkt auf meins bezogen, aber ich fühlte mich auch angesprochen. Deshalb auch mein Interesse das Projekt hier zu verfolgen.


      Hier ein kleiner Auszug (siehe Posting #2)

      Leute, Leute,

      "hätte, wenn und aber, würde, müsste, könnte" haben an der Börse nichts zu suchen. Logisch, ein glückliches Händchen gehört dazu, doch lasst die Fakten sprechen.....


      Und nun noch ein kleiner Tipp für die Zukunft:
      Klare Ansagen machen zeigt sicher Selbstbewusstsein, aber die Demütigung durch den Markt kommt gewiss. Also mit dem Zusatz "könnte" zu arbeiten ist dann wohl doch nicht so falsch, oder?

      @Bobo: Deine Beiträge lesen sich oft "so und nicht anders wird es kommen", das solltest Du abstellen, denn es kommt nunmal öfters anders als man denkt.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 17:24:17
      Beitrag Nr. 1.990 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.967.956 von BoBo2000 am 16.11.08 16:02:28Meine Postings bleiben weiterhin selten hier

      Das verstehe ich nun wirklich nicht. Es ist "Dein Thread" und von substanzlosen Kritiken Einzelner solltest Du Dich doch nicht abschrecken lassen, Deine Kommentare öffentlich zu machen.

      Alternativ kannst Du den Thread auch umbenennen lassen.
      Vorschlag: Der "Lippi stellt den Steffens-Kommentar ein" -Thread.

      In dem Fall schwindet mein Interesse hier zu lesen oder gar zu schreiben auf ungefähr Null.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 17:33:37
      Beitrag Nr. 1.991 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.968.565 von nettinvestor am 16.11.08 17:24:17Der "Lippi stellt den Steffens-Kommentar ein" -Thread.

      Ja, mehr war es in der letzten Zeit nicht! Aber wenigstens die haben viele hier täglich gelesen. Wenn man die Zugriffe sieht.

      Den Verteiler nicht zu vergrößern...ist seine Entscheidung! Mir aber auch egal, da hier eh nur sehr wenige aktiv sind!

      Schön, daß wenigstens Du hier noch etwas schreibst und Bobo forderst!
      Der Initiator konnte aufgrund privater Probleme in letztet Zeit nichts
      einbringen. Bobo sieht erst seit wenigen Tagen wieder das Licht heller... Hoffentlich wird alles gut!!
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 18:42:31
      Beitrag Nr. 1.992 ()
      Entspannt Euch....
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 18:47:39
      Beitrag Nr. 1.993 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.969.161 von BoBo2000 am 16.11.08 18:42:31Wenn es morgen grün wird...entspannen wir uns...wenn!

      Ansonsten...blöd! Alles blöd!:keks:
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 18:56:44
      Beitrag Nr. 1.994 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.969.161 von BoBo2000 am 16.11.08 18:42:31Ich habe ich Ruhepuls, kein Problem.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 19:00:06
      Beitrag Nr. 1.995 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.969.273 von nettinvestor am 16.11.08 18:56:44Ein "Ich" zuviel, war grad abgelenkt. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 20:49:22
      Beitrag Nr. 1.996 ()
      hallo,
      ich melde mich auch recht selten. aber ich bin einer der zugriffe die lippe vorhin angemerkt hat und lese nach wie vor gerne eure einschätzungen, v.a. mit fundiertem hintergrund und logischen folgerungen, was man von manchen usern die einfach nur dazwischenfunken nicht behaupten kann.
      ich bin auch ab und zu frustriert, ich habe mir schon oft mein depot zerschossen, zwar nur kleine beträge, aber ich schreibe mir immer auf was ich falsch gemacht habe und versuche zu lernen. ich denke das traden bedarf einer ganz langen lernphase und tut oft richtig weh...aber dein beispiel bobo zeigt, dass man es schaffen kann. und deswegen werde ich auch nicht aufgeben und ich bitte dich uns nach wie vor an deinem wissen teilhaben zu lassen. auch wenn es nicht immer so läuft wie man gerne hätte, hast du in deiner vergangenheit bewiesen dass du es drauf hast und ich lerne gerne...

      schönen abend
      @lippi hoffe auch auf eine grüne woche, bin aber noch nicht investiert
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 21:07:10
      Beitrag Nr. 1.997 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.970.225 von smart73 am 16.11.08 20:49:22gerade nur eine hand frei...

      eine komplette woche in schimmernden grün :):cool: das hätte was...:rolleyes:;)
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 21:56:12
      Beitrag Nr. 1.998 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.967.956 von BoBo2000 am 16.11.08 16:02:28Hallo zusammen,

      unser Problem ist doch im Moment ganz einfach:

      Alle normalen Regeln der Fundamentalanalyse, wie du
      bobo es versuchst, sind im Moment außer Kraft gesetzt.

      Alle Regeln der charttechnik aufgrund der extrem
      volatilen (Tages)-Bewegungen ebenfalls.

      Grund aus meiner Sicht:

      Wir haben noch viel zu viele Schieflagen im Markt.

      Ob Hedge-Fonds, Kreditkarteninstitute (jetzt schon Banken
      siehe American Express........), Automobilfirmen, Private
      Equity Leute etc. etc.

      Jeder versucht irgendwie noch aus dem Markt zu kommen und
      verkauft wahllos was immer er noch loskriegt.

      Deswegen auch sinkt alles parallel ins Uferlose.

      Und Herr Markowitz hatte eine wirklich gute Theorie- die
      Nichtkorrelation von Assest-Klassen.

      Aber mit so einer Situation war er auch noch nie konfrontiert........

      Also: Mein Geld liegt beim Geldmarktfonds und ich überlege
      im Moment wo die großen Trends für die nächsten 10 Jahre
      hingehen.

      Ohne Kurzfrist-Zockerei.

      Ich denke z. B.

      -Öl wird in einigen Jahren wieder bei US-$ 100.- stehen. Also:
      Frage konkret: Was würdet ihr denn jetzt im Moment dann kaufen?

      -Gold wird irgendwann bei 1200.- US-$ stehen (nicht bei 2000.-
      wie so jeder wissen will! Also was kaufe ich denn um über die
      Abgeltungssteuer langfristig hinwegzukommen.

      Etc. etc.........

      Ich glaube, dieses Forum kann zum einen, wie Bobo so schönt sagt, zu Studienzwecken dienen.

      Aber es sollte dann auch zu langfristigen Überlegungen führen, vielleicht finden wir gemeinsam welche.

      Was meint ihr dazu???

      Postwurf.

      P.S. Bobo, deine Anmerkung mit der Baisse der letzten 100 Jahre:

      a. Die schlimmste war ab 1929, also maximal der letzten 80 Jahre....
      b. Und zum weiteren. Zockus ist sicher einer der komischsten Redenschreiber im Netz. ABER: Bischen gebe ich ihm recht. Wenn schon Bobo entnervt hinschmeissen will, dürften wir irgendwann den Boden mal sehen.

      Eigene Prognose:

      DAX 3500 im März 2009.Ab dann aufwärts.

      Erinnert mich zu diesem Zeitpunkt mal dran!
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 22:28:35
      Beitrag Nr. 1.999 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.970.720 von Postwurf am 16.11.08 21:56:12Hallo Postwurf,

      wo der Dax oder DJ in 2009 oder 2010 stehen werden weiß jetzt Niemand.
      Eines ist aber sicher. Die Menschen werden weiterhin essen, trinken und rauchen.
      Ich für meinen Teil gehe mit folgenden Werten in die Zukunft:

      Philip Morris Int.
      Nestle
      J&J
      P&G
      Unilever
      Colgate Palmolive
      Novartis
      Altria
      Coca Cola
      Pepsico
      Henkel
      Siemens
      Heineken
      AT&T
      Diageo
      Samsung

      In den nächsten Jahren kann man dann die möglichen Dividenden kassieren oder bei fallenden Kursen nachkaufen.
      Diese Unternehmen werden die Krise wohl überstehen. Zykliker und Firmen mit hohen Sachinvestitionen würde ich meiden. Gold ist reine Spekulation und bringt keine Erträge.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 23:55:17
      Beitrag Nr. 2.000 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.970.984 von Andy2008 am 16.11.08 22:28:35Hallo Andy,

      danke für die Antwort.
      Gestehe ja auch nicht zu wissen, wo der DAX genau hingehen wird.

      Habe allerdings die Erfahrung gemacht, einfach mal dem Bauch zu
      folgen, wenn mir irgendwelche Meinungen auffallen.

      Beispiel:
      a. Vielleicht würde sicher jeder noch mal wünschen, den Dollar
      bei 1.60 so billig eingekauft zu haben. (Inhalt einer Wirtschaftssendung. Ich denke, der hat recht.
      O.k. Passte so. Habe allerdings nur gehört, nicht gemacht.

      b. Öl steigt auf mindestens 200 US-Dollar! (Goldman Sachs wo das
      Öl bei 140 steht). GS war eigentlich schon immer Kontra-Indikator
      wer erinnert sich noch an den neuen Markt.........

      c. DAX Tiefpunkt bei 3500 im März 2009. Habe ich in einem Wirt-
      schaftsteil gehört, wie so tausend andere Dinge.

      Aber das ist alles immer so haften geblieben.

      Verstand hilft uns im Moment nicht so sehr, vom Bauch denke ich
      daß es für uns gilt, irgendwo in der Gegend des Tiefpunktes die
      richtigen Anlagen einzusammeln.

      Und dann gibt es für mich auch keine Einzeltitel mehr, Märkte und große Trends sind gefragt:

      Nochmal:
      a. steigender Ölpreis
      b. Emerging Markets sind die Zukunft
      c. Gold wird eines Tages das Einzige bleiben, was Wert hat.

      So konnte man 1921 mit einer festen Größe=x-Unzen Gold einen Herrenanzug kaufen.
      Und 2008 kann ich das mit der gleichen Größe=x-Unzen Gold das
      gleiche tun.

      Und die Reichsmark und son Zeug gibts schon lange nicht mehr.

      Alle zwei Generationen geht es durch eine Währungsreform. Aber wenn man hier aufpaßt, muß man nicht zu den Verlierern gehören.

      Laßt uns doch nochmal darüber diskutieren!

      In diesem Sinne jetzt erstmal eine
      Gute Nacht
      Postwurf
      2008
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