Frage zur Kursbildung bei Xetra-Eröffnungs- und Schlussauktion - 500 Beiträge pro Seite

[nlh]

Kann mir das bitte jemand erklären, wie das mit der Kursbildung bei der Eröffnungs- und Schlussauktion funktioniert? Kann ich den Kurs irgendwie abschätzen? Beispiel heute pro7-Aktie: Schlusskurs gestern 6,80 - Eröffnung heute 7,10. Wie kann man denn auf so etwas vernünftig reagieren, wenn man nicht über Nacht halten will? Kann ich es irgendwie abschätzen wie der Kurs bei der Eröffnungs- bzw. Schlussauktion sein wird? Wäre echt dankbar für Eure Hilfe. Vielen Dank im Voraus.

[bruder_halblang]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.923.685 von nlh am 04.09.09 21:29:46

Es ist nicht ungewöhlich, dass sich der Eröffnungskurs vom Schlusskurs des Vortags deutlich unterscheidet. Die Notierungen aus Amerika und Fernost beeinflussen auch Angebot und Nachfrage zur Eröffnung in Europa. Aber das weißt Du natürlich selbst und daher hältst Du sicherheitshalber keine Aktien über Nacht.

Nun geben aber die Futures bereits vor Börseneröffnung einen Anhaltspunkt für die Kursentwicklung. Auch die vorbörslichen Kurse beispielsweise auf quotecenter.de oder tradegate.de geben Dir einen Hinweis auf den möglichen Eröffnungskurs. Und last but not least handelt Berlin bereits ab 8:30 und Frankfurt gibt vor Börseneröffnung auch bereits Kurstaxen heraus.

[nlh]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.924.865 von bruder_halblang am 05.09.09 09:47:05

Hallo Bruder-Halblang,

zunächst vielen Dank für Deine Antwort und Deine Mühe, die Du Dir gemacht hast. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Das was Du geschrieben hast ist natürlich richtig und ist mir auch klar. Aber wie kommt es denn, dass z.B. letzten Freitag (beides MDax-Werte) eine pro 7 direkt mit einem Gap von ca. 7% eröffnet und eine Demag Cranes fast unverändert. Irgendwie muss doch der Eröffnungkurs ja gebildet werden. Richtet er sich nach dem zu diesem Zeitpunkt im Orderbuch vorliegenden Kauf- und Verkaufslimits? Es gab ja keine besondere Nachricht, die dieses Gap rechtfertigen hätten können. Das nachbörsliche Faktoren eine Rolle spielen ist klar, aber dann müssten ja (wenn keine aktienspezifischen Gründe vorliegen)eigentlich alle Werte mit einem ähnlichen Prozentaufschlag eröffnen. Ansonsten ist es ja mehr oder weniger (bis auf vorbörsliche Taxen)reines Roulette welchen Eröffnungskurs man bekommt.

[bruder_halblang]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.926.593 von nlh am 05.09.09 21:26:10

Sicherlich ist auch bei der ProSieben-Aktie solch ein Sprung über Nacht nicht die Regel. Aber die Regel ist, dass Angebot und Nachfrage den Kurs bestimmen.

Der Großteil der Orders scheint nur tagesgültig zu sein. So kommt es, dass so mancher am Vortag unüberwindlicher "Eisblock" am nächsten Morgen verschwunden ist. Das erlaubt dann die Kurssprünge.

Wäre die Börse berechenbar, wäre sie uninteressant und würde nicht funktionieren. Beim nächsten Mal hast Du vielleicht mehr Glück!

[alzwo]

Sogar die Xetra-Schlußauktion führt manchmal zu ziemlichen Kurssprüngen. Wie das, kurz vorher lagen doch die selben Orders vor? Ich erkläre mir das so, daß einige oder viele eben doch ihre Order nur speziell in die Auktion geben. Warum? Vielleicht hoffen sie, so keine Teilausführung zu bekommen. Vielleicht wollen sie unbedingt auf den letzten Drücker ordern.

[selbstaendiger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.927.115 von alzwo am 06.09.09 10:54:43

Es sind eben nicht dieselben Kauf-/Verkaufangebote. Man kann auch durchaus tagsüber Aufträge gezielt auf die Schlußauktion legen.

Die Kurssprünge über Nacht kommen auf dieselbe Weise zustande: In den handelsfreien Stunden werden ebenfalls Aufträge gesetzt und diese werden gesammelt und führen am nächsten Morgen zu einem neuen Kurs.