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    Die NATO hat mit Uran bombadiert, mit Gold wäre gesünder gewesen. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.01.01 10:42:05 von
    neuester Beitrag 10.09.02 13:21:34 von
    Beiträge: 80
    ID: 324.126
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      Avatar
      schrieb am 05.01.01 10:42:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Nato hat mit Uran-Bömbchen um sich geworfen.
      Und nun das große Gejammere, daß einige Soldaten sich
      vergiftet haben. Und die Bevölkerung ... ?!
      Untermenschen ???

      Man hätte die Bomben lieber mit Gold bezw. Silber
      anreichern sollen. Dann hätte die bombadierte Bevölkerung wenigestens auch ein Bißchen Freude an den Bomben gehabt.

      Wann wird eigentlich die NATO endlich vor ein
      Kriegsgericht gestellt ??
      Oder gibt es nur Siegerrecht ??

      GO
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 10:50:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      die amis haben immer recht und sind auch für alles zuständig.

      wenn sich ein deutsches ehepaar - beide deutsche staatsbürger - scheiden lassen und um ihr deutsches vermögen und um ihre deutschen kinder streiten, dann macht man das jetzt in den usa. nur kinder in die usa entführen und dann dort vor gericht gehen.

      aber die arme usa ist ja selbst nur eine kolonie die es noch nicht einmal hinkriegt legale wahlen durchzuführen aber woanders bombardieren une einmarschieren um gerechte wahlen abzusichern

      und der präsident läßt sich im weissen haus, wo einmal die mächtigsten und besten männer der welt regiert haben, von einer praktikantin einen blasen...
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 10:58:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nur so zur Information:

      Die Frau von B.Becker hat die amerikanische Staatstbürgerschaft. :)


      Papa
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 11:08:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      GOLDONLY,

      nur zu Deiner Info: das Material in diesen "Uran-Bömbchen" strahlt weniger als Mineralwasser und jeder Jumbo hat davon zur Stabilisierung 1,5 Tonnen in den Tragflächen...
      Das gilt natürlich auch für andere Großflugzeuge. Möchtest Du also Boeing und EADS auch vor`s "Kriegsgericht" bringen...? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 12:12:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      @SDT
      Ach so, die vielen Leukämie-Fälle im Irak und in Bosnien/Kosovo kommen also von den Hunderten abgestürzten Jumbo-Jets! Wie konnte ich es nur vergessen! Du bist nicht zufällig mit dem Faktenverdreher Scharping verwandt, oder?

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      Avatar
      schrieb am 05.01.01 12:43:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      @golden-bear

      Schön das Du meinen Intimfreund Scharping erwähnst.
      Da wurde wirklich der Bock zum Gärtner gemacht...

      Ein britischer Soldat soll übrigens jetzt auch das `Balkan-
      Syntrom` haben !!
      Das kann Scharping im Übrigen nicht erschüttern.
      Das ... äh ...hat ...äh ...er ...äh ... schon
      ....äh ...äh ...sein ... äh ...Leben ... äh ...lang ....

      Fischer hat jetzt jeglicher Gewalt abgeschworen.

      So ist das, wenn man an den Hebeln der Macht sitzt.
      Moral und Wertvorstellungen müssen ja auch nicht ein
      Leben lang gelten. Flexibel sein ist die Devise !!

      Goldige Zeiten, um beim Thema zu bleiben ...

      GO
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 14:03:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      @SDT,
      bitte nicht so zynisch. Nur zu DEINER Info: das abgereicherte Uran ist immer noch ein Teilchenstrahler, zwar von nur wenigen cm Reichweite, aber falls du sowas als Staubkorn in der Lunge sitzen hast, reichen schon die paar Zentimeter um dich in eine Krebshöhle zu verwandeln. Das Problem ist das Zerstäuben des Material beim Beschuss - bleibt beim Jumbo halt im Metall gebunden.

      @GO, Gold ist leider nicht schwer genug dafür, sonst wären wir längst reich.
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 15:23:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Spitze!!!

      Ein hoher Bundeswehrarzt auf ntv nach der Gefährdung der Bevölkerung
      gefragt, antwortet:
      Nichts, die Aufgabe der Nato wäre es halt, die Bevölkerung aufzuklären,
      dass sie etwa nicht auf Äckern oder in Gärten und Wäldern arbeiten sollen
      welche beschossen worden sind.

      Was soll das?? Erst wird ein Land flächenmässig ökologisch verseucht (die
      gezielten Angriffe der wochenlangen Bombardierung haben ja immerhin ganze
      26 Panzer vernichtet und noch ein paar Traktoren Busse und Züge...:( ), und dann
      wird den Leuten gesagt, so hier in Eurem Land könnt ihr nun nicht mehr (gesund)
      leben... Was eine Scheiß-Moral. Aber Hauptsache die Medien konzentrieren sich
      eine Woche lang auf die paar 20 Soldaten (auch arme Schweine) und dann ist es
      auch wieder gut.

      Übrigens besitzt Jugoslawien noch einen nicht unbedeutenden Goldschatz, der
      wenn es nach den neuen "unabhängigen" Staaten geht, aufgeteilt (und gegen EU-Aufnahme
      verscherbelt?) werden soll.

      mfg
      Schließer
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 15:40:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich relativiere die Zensuraussage, wenn sie überhaupt auftaucht ;);)
      Die anderen Boards haben sich auch aufgehangen.(15:17)

      mfg
      Schließer
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 16:22:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Immer noch kein Posting???

      :confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 06.01.01 10:02:07
      Beitrag Nr. 11 ()
      @GOLDONLY

      Mit Uran angereicherten Bomben, Splitterbomben,
      Streubomen, 1000 KG Bomben und was noch alles ???

      Man sollte die Nato-Spitze und auch die beteiligten Piloten
      wegen Völkermords vor Gericht stellen.

      Auch Albright, Clinton, Blair, Fischer, Scharping, in dieser Reihenfolge, gehören vor ein Gericht.

      Es ist nur zu hoffen. daß China oder Rußland wieder stark
      genug werden, um zukünftig die völlig durchgeknallte
      Nato zu stoppen.

      Aber der Sieger hat ja immer recht ...

      GoldSilver
      Avatar
      schrieb am 06.01.01 10:14:15
      Beitrag Nr. 12 ()
      ach was Gericht -
      morgens eine völlig unbedenkliche Plutoniumsuppe für alle Beteiligten,
      mittags ein bisschen abgereichertes und selbstverständlich absolut unbedenkliches Bombenuran inhalieren und
      abends einen kleinen Cocktail aus Pestiziden und Insektiziden...
      ( Für Mensch und Umwelt bestand wie immer keinerlei Gefahr )
      Avatar
      schrieb am 08.01.01 10:26:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Scharping gerät laut NTV unter Druck.

      Es ist schon unglaublich, welche Leute aus welchen Gründen
      auch immer in verantwortliche Positionen gespült
      werden..

      In jeder `normalen` Firma dürft Herr Scharping im
      Glücksfall die Ablage machen. (oder Pförtner ??)

      GO
      Avatar
      schrieb am 08.01.01 11:10:24
      Beitrag Nr. 14 ()
      irgendwie,

      macht mir Schröders Besuch in Moskau Hoffnung,

      auf was ??,

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.01.01 15:43:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      Vielleicht, dass Herr Schröder im Anblick des weihnachtlich
      geschmückten GOLD-glänzenden Kreml (und Klöster) daran erinnert wird,
      dass Reichtum mehr als nur bedrucktes Papier ist.
      ;);)
      mfg
      Schließer
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 11:47:22
      Beitrag Nr. 16 ()
      Langsam dämmert es den `hervorragenden` Politikern auch,
      daß dort, wo die Uran-Bomben gefallen sind, eine Bevölkerung lebt. Die man ja angeblich (!!!) schützen wollte.

      Daß eine rot/grüne Regierung bei so etwas mitgemacht hat,
      ist schon sehr merkwürdig.
      Rücktritte oder schlechtes Gewissen ??
      Fehlanzeige.

      Macht korrumpiert eben...
      Aber so schnell und derartig nachaltig ?

      GO
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 13:36:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      Fischers Opportunismus

      Er ist und bleibt wie er war.
      Als Vorsitzender in der Besetzerszene hat er dem Molotow-Werfen
      ja auch nur zugestimmt, weil alle anderen auch dafür waren...:(

      Schön ist aber auch, dass es Hinweise darauf gibt, dass unser großer
      Bruder die Uran-Munition in Dtl. entweder nicht sachgemäß lagert bzw. sie
      in Übungen eingesetzt hat. :mad::mad:

      mfg
      Schließer
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 13:58:10
      Beitrag Nr. 18 ()
      golden-bear,

      bitte um Angabe einer Quelle, daß es im Irak oder auf dem Balkan mehr Leukämiefälle gibt als anderswo.
      Mit Scharping habe ich nichts zu tun.


      odo,

      na dann sollte es doch kein Problem sein, diesen Staub aus der Munition in den Lungen der Erkrankten nachzuweisen. Aber genau das ist m.W. noch niemandem gelungen. Auch die Zahl der Leukämiefälle bei der Bundeswehr liegt nicht über dem Durchschnitt der übrigen Bevölkerung. Hier werden ohne konkreten Nachweis Zusammenhänge konstruiert. Und dieser Medienkanzler hat auch nix besseres zu tun, als darauf anzuspringen. Soll er sich lieber darum kümmern, daß der Einsatz von Munition überhaupt nicht nötig ist. Oder noch besser, daß seine Kappenregierung funktioniert und die sich darum kümmert (gilt auch für BSE). Wozu hat er eigentlich die ganzen Minister? Und durch seine Fernsehauftritte zu aktuellen Themen läßt er die regelmäßig wie Deppen aussehen. Naja egal, je schneller die sich selbst demontieren, desto besser.


      schloss, goldsilver, u.a. Weltverbesserer,

      mir ist jedenfalls die Nato-Moral allemal lieber als die von Milosevic, Saddam, Gaddafi et. al.
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 16:52:35
      Beitrag Nr. 19 ()
      ja es gibt halt überall Gute und Böse, selbst bei den Kriegsverbrechern:
      Clinton, Blair und Fischer sind die Guten ( Kriegsverbrecher )
      Saddam, Milosevic und Gaddafi die Bösen ( Kriegsverbrecher )
      So einfach ist die NATO-Welt - Big Brother lässt grüssen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 17:19:01
      Beitrag Nr. 20 ()
      es ist nicht ganz richtig zu sagen die Nato hat...
      Die United States of Aggression ausschliesslich
      benutzen die Urangranaten.
      Dabei steigt bei mir eine Uebelkeit hoch,
      wohl dadurch ausgeloest, dass ich gerne Gruen
      in der Vergangenheit gewaehlt habe,
      wegen der Antieinstellung gegen alles was
      radioaktiv ist.
      Die Beteiligung an dieser Schweinerei ist ein derartiger Verrat.
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 18:44:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      @howling wolf

      Stimmt.
      Das Justizkasperle-Theater in Den Haag läßt grüßen.

      Vermute mal, daß die allzu christlichen Herren Clinton,
      Blair und Fischer sich nicht vor einem irdischen
      Gericht rechtfertigem müssen ?!

      Leider ...

      GO
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 00:56:57
      Beitrag Nr. 22 ()
      Aus:
      junge Welt
      Ausland
      10.01.2001

      Verbrechen dauert an
      London und Washington Desinformation in Sachen DU- Munition vorgeworfen

      »Die Bosnier, die die Zunahme von Krebsfällen untersuchen, können keine Informationen von der NATO erhalten. Das
      ist kein Skandal, das ist ein Verbrechen«, schrieb am Dienstag Robert Fisk in einem Artikel in der linksliberalen
      britischen Tageszeitung The Independent mit dem Titel »Die Wahrheit über abgereichertes Uran«. Der über die Grenzen
      Großbritanniens bekannte, NATO-kritische Fisk war einer der wenigen westlichen Journalisten, die während des
      gesamten NATO-Angriffskrieges aus Jugoslawien berichteten und so auch die schrecklichen Wirkungen der modernen
      Kriegsführung auf die Zivilbevölkerung beschreiben konnten. Weil Fisk nicht wie viele seiner Kollegen den »humanitären
      Krieg« der »neuen NATO« verherrlicht hatte, versuchten interessierte Kreise, ihn als jugoslawische Marionette zu
      diffamieren.

      In seinem jüngsten Artikel erinnert sich Fisk, wie er im April 1999 neben einer alten ottomanischen Brücke im südlichen
      Kosovo eines der NATO-Schlachtfelder besuchte. »NATO-Jets hatten einen Konvoi albanischer Flüchtlinge
      bombardiert und Dutzende von ihnen in den umliegenden Feldern zerfetzt. Die NATO-Jets, das wußte ich schon damals,
      hatten DU-Munition abgefeuert.« Als Fisk ein halbes Jahr später an denselben Ort im Kosovo zurückkehrte, fand er
      neben der Brücke »genau an der Stelle, wo eine Bombe eine ganze Flüchtlingsfamilie auf ihrem Traktor zerrissen hatte«,
      fünf italienische KFOR-Soldaten, die dort einen kleinen Kontrollpunkt gebaut hatten.

      »Ich versuchte sie zu warnen, daß sie auf einer verseuchten Stelle stehen. Ich klärte sie über abgereichertes Uran auf,
      sprach über die Krebsfälle, die unter irakischen Kindern grassieren, die entweder selbst oder deren Eltern in der Nähe
      von DU-Explosionen gewesen waren. Einer der jungen Soldaten lachte mich aus. Er habe diese Geschichten, gehört.
      Aber die NATO hätte ihren Soldaten versichert, daß von abgereichertem Uran keine Gefahr ausginge. Und ich wurde
      von den Soldaten aufgefordert, mich nicht um sie zu sorgen. Sie hätten es besser wissen müssen«, so Fisk.

      Nur einige Wochen vor diesem Vorfall hatte ein Team von UNO-Wissenschaftlern, die ins Kosovo geschickt worden
      waren, um die Gefährlichkeit der Urangeschosse zu untersuchen, von der NATO vergeblich Auskunft über die mit
      DU-Munition beschossenen Gebiete verlangt. Die NATO lehnte schlicht weg ab. »Das überraschte mich nicht«, fährt
      Fisk in seinem Bericht fort, »denn vom ersten Tag des NATO- Bombardements an hat das Bündnis über die
      DU-Munition gelogen. Genau wie die amerikanische und britische Regierung immer noch über deren Auswirkungen im
      südlichen Irak während des Golfkrieges 1991 lügen.«

      Fisk hatte die Schlachtfelder um die irakische Stadt Basra besucht und war auf »schreckliche neue Krebsfälle unter den
      Menschen, die dort leben, gestoßen«. Auch genetische Schäden wurden deutlich. »Babys wurden ohne Arme, ohne
      Beine, ohne Augen geboren. Kinder hatten interne Blutungen oder entwickelten plötzlich groteske Tumore. Und -
      unnötig zu erwähnen - UNO-Sanktionen verzögerten oder verhinderten, daß diese armen Teufel die notwendige Medizin
      bekamen.«

      Genau wie Rudolf Scharping und seine Militärs heute belächelten damals britische Minister die alarmierenden Berichte.
      Dabei beriefen sich die Briten genau wie jetzt Scharping auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und - genau wie
      jetzt der deutsche Verteidungsminister - verwiesen sie darauf, daß es keine gesicherten Daten über die Zusammenhänge
      zwischen dem »Golfkriegssyndrom« und der DU-Munition gäbe.

      Selbstverständlich konnte es keine in Großuntersuchungen wissenschaftlich gesicherten Daten geben. Die WHO, die
      wiederholt von Bagdad eingeladen wurde, die neue und ungewöhnliche Krebshäufung im Irak zu untersuchen, war immer
      wieder von amerikanischen und britischen Stellen daran gehindert worden.

      In all den Jahren seien Dokumente, die den Zusammenhang zwischen DU-Munition und Golfkriegssyndrom
      nachgewiesen hätten, als wissenschaftlich ungeeignet abgetan worden, klagt Fisk. »Selbst ein Bericht des amerikanischen
      Militärs, der die Gesundheitsgefahren von DU-Munition genau schilderte und deshalb die Unterdrückung der
      Informationen forderte, wurde von den Politikern pflichtbewußt ignoriert.« Vor zwei Jahren schrieb Robert Fisk über
      einen britischen Regierungsbericht, der genau schildert, welche außerordentlichen Vorsichtmaßnahmen das Militär in die
      Wege geleitet hat, wenn es auf den Schießständen in Großbritannien DU- Munition testet. In Cumbria wurden demnach
      die Granaten in einen Tunnel hinein abgefeuert. Der von der Einschlagsexplosion resultierende Staub wurde aufgefangen
      und in Behältern aus Beton versiegelt und begraben.

      Als erstes sei er damals von einem Beamten des Verteidigungsministeriums gefragt worden, ob er wegen des
      Aufdeckens dieser Zusammenhänge strafverfolgt werden könnte, schrieb Fisk am Dienstag und verwies auf weitere
      Vertuschungsbemühungen der britischen Regierung. So sei zum Beispiel das Haus eines am Golfkriegssyndrom
      erkrankten Soldaten, der in der Öffenlichkeitsarbeit aktiv war, von der britischen Polizei bei der Suche nach angeblichen
      »Geheimdokumenten« auf den Kopf gestellt worden.

      »Ehrenhaftere Polizisten hätten vielleicht an anderer Stelle nach Dokumenten gesucht, die die DU-Gefahren nachweisen
      und die als Grundlage der Anklage gegen hohe Offiziere und Politiker wegen Totschlags liefern würden«, meinte Fisk
      dazu. »Aber selbstverständlich versuchte die Polizei, die undichte Stelle zu finden, über die das Dokument in die
      Öffentlichkeit kam, statt die Ursache für den Krebs der sterbenden Männer.«

      Während des NATO-Krieges reiste Fisk von Belgrad nach Brüssel, um sich im NATO-Hauptquartier über den Einsatz
      von DU-Munition zu erkundigen. Dabei erzählte ihm der deutsche Luftwaffengeneral Walter Jertz, daß abgereichertes
      Uran »harmlos« sei und in Bäumen, in der Erde und in den Bergen gefunden würde. Eine glatte Lüge.

      Wieder zurück im Kosovo, erklärte ein britischer Offizier Fisk in einem privaten Gespräch, daß die Amerikaner soviel
      DU-Munition im Krieg gegen Serbien verwendet hatten, daß sie nun keine Ahnung hätten, wie viele Gebiete verseucht
      sind. »Zugleich versuchen die Amerikaner und Briten, uns weiter zu täuschen. Unverfroren verkünden jetzt die
      Amerikaner, daß es unter ihren Truppen im Kosovo keine Fälle von Leukämie gibt.« Seltsam nur, so Fisk, sie vergessen
      zu erwähnen, daß die meisten US-Soldaten im Kosovo im Camp Bondsteel nahe der mazedonischen Grenze stationiert
      sind, wo die NATO keine DU-Munition abgefeuert hat. Mit keinem Wort schließlich würde Washington die Zigtausende
      amerikanischen Soldaten erwähnen, die ihre Krankheit auf eine Verseuchung im Golfkrieg zurückführen. »Britische
      Veteranen sterben an unerklärten Krebsarten aus dem Golfkrieg. Ebenso die US- Veteranen. Und jetzt sind
      NATO-Truppen aus Bosnien und dem Kosovo dran, besonders Italiener sterben an unerklärten Krebsfällen. Wie die
      Kinder in den Krankenhäusern von Basra, zusammen mit ihren Eltern und Onkeln und Tanten. Und den bosnischen
      Behörden, die die Zunahme von Krebsfällen erforschen wollen, verweigert die NATO die notwendigen Informationen.
      Dieses ist kein Skandal, es ist ein Verbrechen.«

      Rainer Rupp
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 02:10:51
      Beitrag Nr. 23 ()
      Was soll das Gejammer um die Soldaten? Sterben ist ihr Beruf!

      Aber was ist mit der Zivilbevölkerung? Schon die Clusterbomben und andere Kriegsverbrechen haben viele Opfer gefordert. Jetzt auch noch die Strahlung!
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 06:03:12
      Beitrag Nr. 24 ()
      Daß unser Joschka am Liebsten auf dem Schoß von
      Frau Albright sitzt, ist vielleicht auf seine problematische Jugend zurückzuführen.

      Aber irgendwann muß doch dieses Arschlecken bei der NATO
      ein Ende haben.
      Die NATO sind nicht nur die kriegsgeilen AMIS und TOMMYS, daß sind auch alle anderen.

      GO
      Avatar
      schrieb am 12.01.01 12:22:20
      Beitrag Nr. 25 ()
      In gewohnter NATO-Manier wird alles mit Lügen zugedeckt.
      Und die Eurpäer ?? Kuschen, Kuschen, Kuschen.

      Sollen doch die Amerikaner und Briten ihre Sch...-Nato
      alleine betreiben.
      Deutschland, Frankreich, Rußland + alle Europäer
      brauchen sich von diesen Verrückten nichts bieten zu
      lassen.
      Oder wollen die Amerikaner auch Berlin bombadieren ??
      Zuzutrauen ist denen alles. Käme jedoch auf einen
      Versuch an ?!

      Goldsilver
      Avatar
      schrieb am 12.01.01 12:32:16
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich kann meinen Beitrag nicht finden ...
      Zufall ??

      Goldsilver
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 13:15:05
      Beitrag Nr. 27 ()
      Iraqi Children Dying Of US
      And British DU Ten Years
      After Gulf War
      By Robert Fisk
      http://www.independent.co.uk/news/UK/This_Britain/2001-01/fi…
      1-10-01

      They smiled as they were dying. One little girl in a Basra hospital even put on her party dress for The Independent`s portrait of her. She did not survive three months.

      All of them either played with explosive fragments left behind from US and British raids on southern Iraq in 1991 or were the children unborn at the time of men and women caught in those raids. Even then, the words "depleted uranium" were on everyone`s lips. The Independent`s readers cared so much that they contributed more than £170,000 for medicines for these dying children. Our politicians cared so little that they made no enquiries about this tragedy and missed a vital clue to the suffering of their own soldiers in the Balkans eight years later.

      In March 1998, Dr Jawad Khadim al-Ali trained in Britain and a member of the Royal College of Physicians showed me his maps of cancer and leukaemia clusters around the southern city of Basra and its farming hinterland, the killing fields of the last days of the 1991 Gulf War that were drenched in depleted uranium dust from exploding US shells.

      The maps showed a four-fold increase in cancers in those areas where the fighting took place. And the people from those fields and suburbs where the ordnance were fired were clustered around Dr Ali`s cancer clinic in Basra. Old men, young women with terrible tumours, whole families with no history of cancer suffering from unexplained leukaemias.

      They stood there, smiling at me, wanting to tell their stories. Their accounts, tragically, were the same. They had been close to the battle or to aerial bombing. Or their children had been playing with pieces of shrapnel after air raids or their children born two years after the war had suddenly began to suffer internal bleeding. Of course, it could have been one of Saddam`s bombed chemical plants or the oil fires that were to blame. But a comparison of the location of cancer victims to air raids, right across Iraq from Basra and Kerbala to Baghdad, are too exact to leave much doubt. And tragic did not begin to describe the children`s "wards of death" in Baghdad and Basra.

      Ali Hillal was eight when I met him he was to live less than two months more lived next to a television broadcasting transmitter and several factories at Diala, repeatedly bombed by Allied aircraft in February 1991. He was the fifth child of a family that had no history of cancers he now had a tumour in his brain. His mother, Fatima, recalled the bombings. "There was a strange smell, a burning, choking smell, something like insecticide," she told me.

      Little Youssef Abdul Raouf Mohammed came from Kerbala, close to Iraqi military bases bombed in the war. He had gastro-intestinal bleeding. There were blood spots in his cheeks, a sure sign of internal bleeding. Ahmed Fleah had already died in the children`s ward, bleeding from his mouth, ears, nose and rectum. He took two weeks to bleed to death.

      About the same time, the first British "Gulf War syndrome" victims were telling of their suffering. It was often identical to the stories told in Arabic that I listened to in Iraqi hospitals. Something terrible happened in southern Iraq at the end of the Gulf War, I reported. But the British Government now so anxious to allay fears for the health of British soldiers who have been in contact with depleted uranium shells in the Gulf and in the Balkans put their collective nose in the air.

      Doug Henderson, then a defence minister and later to be such a public supporter of Nato`s bombing of Kosovo wrote in an extraordinary letter that "the Government is aware of suggestions in the press, particularly by Robert Fisk of The Independent, that there has been an increase in ill-health including alleged [sic] deformities, cancers and birth defects in southern Iraq, which some have attributed to the use of depleted uranium-based ammunition by UK and US forces during the 1990-91 Gulf conflict.

      "However, the Government has not seen any peer-reviewed epidemiological research date on this population to support these claims and it would therefore be premature to comment on this matter."

      And there Mr Henderson lost interest. Had he been able to see Hebba Mortaba, the tiny girl in Basra whom I met with a tumour the size of a football pushing up from her stomach, perhaps his reply would have been more serious. Many of the other children in this purgatorial hospital were bald and suffering from non-Hodgkins lymphoma. All came from heavily-bombed areas of Iraq. A few knew they were dying; some told me they would recover. None of them did. When in 1998 I visited the killing fields outside Basra, the burned-out Iraqi tanks still lay where they had been attacked by Major General Tom Rhame`s US First Infantry Division, bombed amid the farms and streams.

      Many of the local farmers had relatives dying of unexplained cancers. One of them, Hassan Salman, walked up to me through the long grass, a man with a distinguished face, brown from the sun. "My daughter-in-law died of cancer just 50 days ago," he said. "She was ill in the stomach. Her name was Amal Hassan Saleh. She was very young she was just 21 years old. A woman walked out of a tomato field and offered me an over-large pale green tomato, a poisoned fruit according to the Basra doctors, from a poisonous war, grown on a dangerous stem, bathed in fetid water.

      Yes, of course, it made good propaganda for Saddam. Yes, of course, he gassed the Kurds who had gone over to Iran`s side in the 1980-88 Iran-Iraq war. Yes, of course, the Iraqis later laid on a propaganda showcase of statistics for their dying and mock funerals for the infant dead. But the children I met were dying and have died. Their leukaemia was real and growing. One Baghdad doctor had just watched a child patient die when I went to visit him. He sat in his chair in his clinic with his head in his hands, the tears flowing down his face. This was not propaganda.

      In Basra, in the poorest part of the city still, ironically, regularly attacked by the USAF and RAF I asked a random group of women about the health of their families. "My husband has cancer," one said. Sundus Abdel-Kader, 33, said her aunt had just died suddenly of leukaemia. Two other women interrupted to say that they had younger sisters suffering from cancer. And so it went on, in a society where merely to admit to cancer is regarded as a social stigma. Why had so many Iraqis especially children suddenly fallen victims, I asked myself, to an explosion of leukaemia in the aftermath of the 1991 Gulf War?

      Of course, the victims were Iraqis. They were Muslims. They lived and died in a far-away country. They were not Caucasians or Nato soldiers. But I do wonder if I`m going to have to tour the children`s wards of Bosnia and Serbia in the years to come, and see again the scenes I witnessed in Iraq. Or perhaps the military wards of European countries. That`s why I asked Nato just after the Kosovo bombing in 1999 for the locations of depleted uranium munition explosions. The details, I was told, were "not releasable".
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 14:02:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      Uran-Munition - Tödlicher Staub

      Die Bundesregierung wusste weit mehr als sie bislang
      zugegeben hat über den gefährlichen Einsatz von
      Uran-Munition auf dem Balkan. In den USA warnten Studien
      schon vor über 20 Jahren vor der Gefährlichkeit der Geschosse.

      Ein feuchter Film auf Stirn und Schläfen sowie die deutlich geröteten
      Wangen von Rudolf Scharping verrieten die Erregung des
      Augenblicks. Wie ihn, den Verteidigungsminister, denn seine neue
      Liebe verändert habe, forschte am Dienstagabend voriger Woche
      Soft-Talker Alfred Biolek. Der Befragte richtete den Blick auf "Tina",
      die Neue an seiner Seite, Kristina Gräfin Pilati-Borggreve. Des
      Ministers Gesicht erstrahlte im Glanz des frischen Glücks.

      Peinlicher hätte der öffentliche Auftritt
      des Wehrchefs zu diesem Zeitpunkt
      kaum ausfallen können. "Rein privat" sei
      der Minister Bios Gast gewesen,
      versicherte umgehend ein
      Bundeswehrsprecher, wohl um den
      Eindruck zu verwischen, der deutsche
      Oberbefehlshaber habe sich an einem
      platten Ablenkungsmanöver versucht.

      Denn nicht das Liebesleben des
      Ministers, seit Wochen in Talkshows,
      Interviews und Klatschspalten
      präsentiert, bewegt die Öffentlichkeit.
      Vielmehr beschäftigte Zivilisten und Militärs in ganz Europa die Angst
      vor der Strahlung jener Uran-Munition, die US-Kampfjets 1999 im
      Kosovo und wohl auch in Montenegro und Serbien verschossen.
      Aufregung griff um sich, und böse Beschuldigungen wurden laut: "Ein
      Verbrechen gegen Gott und die Menschheit" nennt etwa der
      Amerikaner Doug Rokke den Einsatz von Uran-bestückter Munition, an
      deren Entsorgung am Golf er selbst beteiligt war.

      Solche Aussagen und die Reaktion der Öffentlichkeit gelten Scharping
      gleichwohl schlicht als "Hysterie". So spricht derselbe Minister, der
      sich während des Kosovokriegs nicht scheute, den Wehrwillen der
      Deutschen mit Halb- und Unwahrheiten über angeblich Zehntausende
      ermordeter Albaner anzustacheln, über Masseninternierungen im
      Stadion von Pristina und einen ominösen Hufeisenplan, der offenbar
      nicht vom serbischen Generalstab, sondern weitgehend von der
      Bonner Hardthöhe stammte.

      Seit in Italien 7 Soldaten nach ihrem Einsatz auf dem Balkan an Krebs
      starben und weitere 23 erkrankt sind, überschlugen sich die
      Ereignisse:

      Weitere Nato-Partner meldeten Verdachtsfälle. Die Mehrzahl der
      europäischen Regierungen, die internationale Einheiten für die
      Friedenstruppe im Kosovo, Kfor, abgestellt haben, leiteten
      umfassende Untersuchungen ihrer Soldaten ein. Auch für die auf dem
      Balkan stationierten Polizisten hat etwa das Berliner Innenministerium
      inzwischen "erweiterte Nachsorgeuntersuchungen" angeordnet.

      Sogar Großbritannien, das - anders als die Bundeswehr - selbst
      Projektile mit abgereichertem Uran (depleted uranium, DU) einsetzte,
      fordert nun eine gründliche Untersuchung.

      In Brüssel beriet der Nato-Rat über den Einsatz von DU-Munition.
      Krisenstimmung machte sich breit, als immer mehr Nato-Staaten ihre
      Vorbehalte gegen die panzerbrechenden Geschosse zu Protokoll
      gaben. Doch verweigerte sich die Mehrheit dem Wunsch der
      Regierungen in Rom und Berlin nach einem Moratorium für diese
      Waffen.

      Kanzler Gerhard Schröder selbst - "ich halte es nicht für richtig, eine
      solche Munition zu verwenden" - erhob die Forderung mit sicherem
      Instinkt für das populistisch Gebotene, um ein sich anbahnendes
      Debakel zu entschärfen. In einer Woche, in der er ohnehin zwei
      Minister auswechseln musste, wollte er verhindern, dass sein
      Wehrminister tiefer in Bedrängnis geriet.

      Immerhin rang sich die Allianz nun doch zu einer Art Moratorium
      durch. Uran-Munition werde derzeit "nicht benötigt", erklärte ein
      Nato-Sprecher. Hartnäckig hatten sich die Amerikaner gegen ein
      Verwendungsverbot gesträubt: Das käme einem Schuldeingeständnis
      gleich, warnten sie.

      Und das will Washington auf jeden Fall
      vermeiden. Schadensersatzklagen in
      Milliardenhöhe drohen, seit Uran-Munition als
      mögliche Ursache für zahllose chronische
      Erkrankungen gilt, unter denen bereits über
      100.000 Golfkriegsveteranen leiden. Kurz vor
      der Nato-Entscheidung hatte
      US-Außenministerin Madeleine Albright noch
      einmal beteuert, für radioaktive Gefährdung
      durch Projektile, wie sie millionenfach in
      amerikanischen Arsenalen liegen, gebe es
      "absolut keinen Beweis".

      Mit ähnlichen Beschwichtigungen hatten die
      Amerikaner allerdings auch jahrelang die Ansprüche von
      Vietnamkriegsveteranen abgewiesen, die mit dem Entlaubungsmittel
      Agent Orange vergiftet worden waren, bis schließlich Gerichte
      Entschädigungsforderungen der Kläger bewilligten.

      Auch auf Grund solcher Erfahrungen mag derzeit kaum noch ein
      Bündnispartner den Amerikanern trauen. Die Alliierten fühlen sich
      desinformiert, vielfach sogar getäuscht von ihrer Vormacht, die -
      wider besseres Wissen - mehr als zehn Jahre lang die angebliche
      Harmlosigkeit von DU vehement vertreten hat.

      Gleichwohl ließen sich die Juniorpartner offenbar nur allzu gern
      beschwichtigen. Amerikanische Propaganda nachzubeten war
      politisch weit bequemer, als selbst in wissenschaftliche
      Untersuchungen mit ungewissem Ausgang einzusteigen. Gelegenheit
      dazu gab es genügend.

      Vom 23. Januar 1989 bis Anfang vorigen Jahres fielen allein im
      deutschen Verteidigungsministerium 149 "Vorgänge" an, die DU zum
      Gegenstand hatten. Etliche davon beziehen sich auf Informationen,
      einige sogar auf Warnungen aus den USA. Das ergibt sich aus einer
      Übersicht mit dem Aktenzeichen 1401329 V7 ("Vertraulich - nur für
      den Dienstgebrauch"), die dem damaligen Staatssekretär Peter
      Wichert am 31. März vergangenen Jahres vorgelegt wurde.

      Die Zusammenstellung belegt nicht nur, dass in der halben Amtszeit
      der rot-grünen Koalition im Verteidigungsministerium 110 Vorlagen
      über DU-Waffen erarbeitet wurden - einige davon mit einem
      deutlichen Hinweis auf die "politische Brisanz". Sie widerlegt auch die
      Behauptung von Beamten, vom Einsatz der umstrittenen Munition in
      Bosnien habe die Regierung erst sehr viel später erfahren.

      Schon am 18. Februar 1997 berichteten deutsche Teilnehmer einer
      Militärmedizinertagung der Nato über amerikanische Warnungen vor
      der "möglichen Exposition von Anteilen der Friedenstruppe in Bosnien
      gegenüber abgereichertem Uran".

      Möglicherweise war damals noch nicht bekannt, dass
      US-Kampfflugzeuge am 5. August und 22. September 1994 sowie
      zwischen dem 20. August und 14. September 1995 insgesamt 10 800
      Projektile mit rund drei Tonnen abgereichertem Uran gegen serbische
      Stellungen in der Umgebung Sarajevos und in ganz Bosnien
      verschossen hatten. Dass aber diese Munition verwendet worden
      war, stand nun zweifelsfrei fest.

      Eine Woche später nahm der Sanitätsinspekteur der Bundeswehr zum
      Bericht seiner Untergebenen Stellung. Doch mehr als drei Monate
      verstrichen, in denen deutsche Pioniere möglicherweise ohne
      besondere Schutzvorkehrungen Uranverseuchtes Militärgerät in und
      um Sarajevo bargen, ehe sich das Verteidigungsministerium zu einer
      "eigenen Bewertung" des Risikos durchrang. Am 4. Juni 1997 befand
      die Hardthöhe: "geringe Gefährdung". Damit blieben die Deutschen
      auf der Linie, die Washington seit der Entwicklung der Uran-Waffen
      vorgab.

      Die Idee kupferten die
      Waffenkonstrukteure Hitlers
      Rüstungsingenieuren ab. Die kamen
      während des Zweiten Weltkriegs auf den
      Gedanken, den Wirkungsgrad ihrer
      Panzerabwehrkanonen dadurch zu
      steigern, dass den Geschossen Uran
      beigegeben wurde. Das superdichte
      Material sollte mehr Energie ins Ziel
      bringen und den Geschossen eine viel
      stabilere Flugbahn verleihen. Es kam nie
      dazu.

      Als die U. S. Army in den sechziger Jahren nach mehr
      Durchschlagskraft gegen Moskaus gewaltige Panzerarmeen suchte,
      griff sie die Uran-Idee auf. Anders als Speers Aufrüster verfügte
      Washington über einen nahezu unbegrenzten Vorrat an geeignetem
      Rohmaterial - abgereichertes Uran, das bei der Gewinnung spaltbaren
      Materials für Atombomben und Reaktorbrennstoff in großen Mengen
      anfällt.

      Nukleare Kettenreaktionen lassen sich nur mit Isotop U 235 erzeugen.
      Natürliches Uranerz besteht aber lediglich zu 0,7 Prozent aus diesem
      Bombenbaustoff. Weit über 99 Prozent dagegen sind U 238, ein
      schwach strahlendes Schwermetall, das kostspielig entsorgt werden
      muss - falls sich keine andere Verwendung findet.

      Kein Wunder, dass das US-Energieministerium der Rüstungsindustrie
      den Bombenabfall fast kostenfrei zur Verfügung stellte. Das
      Milosevic-Regime in Belgrad nutzte diesen Umstand für seine
      Menschenrechtsklage gegen die Nato: Der Westen entledige sich
      seines Nuklearabfalls, indem er ihn auf jugoslawische Ziele
      verschieße.

      Nicht nur in der Rüstung wird das billige Schwermetall benutzt.
      Boeing und McDonnell Douglas bauten es - als Gegengewichte für
      Ruder und Klappen - in ihre Großraumjets ein, Werften packten es als
      Ballast in den Kiel von Segelyachten.

      So wies der Untersuchungsbericht des niederländischen Parlaments
      über den Absturz eines El-Al-Jumbos auf den Amsterdamer Stadtteil
      Bijlmeer am 4. Oktober 1992 ausdrücklich darauf hin, dass diese
      Gegengewichte in Brand geraten waren und eine "Verseuchung durch
      Uranoxidpartikel stattgefunden" hat. Ob Erkrankungen von
      Überlebenden auf das Uran oder auf ebenfalls mitgeführte und bis
      heute nicht vollständig identifizierte Giftstoffe zurückzuführen sind,
      blieb allerdings unklar.

      Auch in Remscheid ist bis heute offen, was Ursache für die
      Erkrankungen ist, unter denen etliche Einwohner des Viertels leiden,
      in dem am 8. Dezember 1988 ein US-Kampfflugzeug vom Typ A-10
      abstürzte (siehe Seite 120). Zur Standardausrüstung dieses
      "Warzenschwein" genannten Jets, der auf dem Balkan und im
      Golfkrieg häufig eingesetzt wurde, gehört im Ernstfall Uran-Munition.

      Die Verwendung des Uran-Abfallprodukts galt als unproblematisch. DU
      strahlt schwächer als Natururan und sondert fast ausschließlich
      Alpha- und Beta-Strahlen ab. Zwar sind Alpha-Strahlen äußerst
      energiereich, werden aber schon durch die Papierhülle abgefangen, in
      der jene Dosimeterfilme stecken, die jeder gefährdete Soldat "am
      Mann" tragen soll. Auch Beta-Strahlen sind so einfach abzuschirmen,
      dass sogar amerikanische Abrams-Tanks zur Verstärkung der
      Panzerung mit DU ausgerüstet sind.

      Für so unbedenklich gaben Rüstungstechniker das Material aus, dass
      es in immer mehr Waffensystemen Nutzung fand: Panzergranaten,
      Geschosse für Maschinenkanonen, ja sogar Spezialmunition für
      Schnellfeuergewehre erhielten einen UranKern. Cruise Missiles tragen
      oft ein Ausgleichgewicht aus DU, um ihre Flugeigenschaften zu
      verbessern.

      Das mag der Grund dafür sein, dass in Jugoslawien erhöhte
      Radioaktivität an Einschlagstellen von Marschflugkörpern gemessen
      wurde. In Belgrad sollen die Trümmer des Generalstabsgebäudes, des
      Fernsehsenders und Bunkerruinen noch immer Uran-verseucht sein.

      Die Strahlung von DU, das zeigen viele Studien, ist jedoch so gering,
      dass sie kaum jene Leukämie-Erkrankungen verursacht haben kann,
      welche das jüngste Aufwallen von Strahlenangst auslösten. Schon
      der Wismut-Bergbau in der ehemaligen DDR belegt, dass Uranstaub -
      eingeatmet - zwar durchaus Lungenkrebs verursacht. Andere
      Karzinome lassen sich bislang hingegen nicht auf Uran zurückführen.

      Außerdem liegt die Latenzzeit der meisten Krebsarten, die Spanne
      zwischen dem auslösenden Ereignis und dem Beginn der akuten
      Erkrankung, bei 5 bis 15 Jahren. Falls DU doch stärker als bisher
      vermutet tumorbildend wirken sollte, läge die wirkliche Krebswelle
      erst noch in der Zukunft.

      Von unabhängigen Wissenschaftlern nicht überprüfte Berichte aus
      dem Irak und vom Balkan über stark angestiegene Krebsraten wecken
      deshalb erhebliche Zweifel und Widersprüche von Forschern sogar in
      einigen der betroffenen Länder. Auch die Uno-Umweltorganisation
      Unep konnte bislang keine steigenden Tumorraten im Kosovo
      registrieren. Und das Krankenhaus in Pristina, das einzige in der
      Provinz Kosovo, das Krebs klinisch behandelt, meldete gar einen
      Rückgang der Leukämie-Patienten nach dem Krieg.

      Gefährlich wirkt das umstrittene Material jedoch auf eine ganz
      andere, nicht radioaktive Weise: Beim Aufprall mit hoher
      Geschwindigkeit auf sein gepanzertes Ziel verdichtet sich der
      Uran-Kern des Geschosses ganz extrem. Hat das Geschoss die
      Panzerung durchschlagen, zerbröselt es.

      Durch die Umwandlung der gewaltigen kinetischen Aufprallenergie
      erhitzt sich das Uran und brennt wie Zunder. Dieser durchaus
      erwünschte Nebeneffekt erzielt oft die entscheidende Kriegswirkung -
      die Bordmunition des getroffenen Panzers explodiert und vernichtet
      Mensch und Maschine.

      Dass dadurch allerdings ein ganz anderes Gefährdungspotenzial
      geschaffen wird, wissen die Amerikaner, seit sie von 1979 an auf den
      Aberdeen Proving Grounds, einem Übungsplatz kaum zwei
      Autostunden entfernt von der Bundeshauptstadt Washington,
      Testschüsse mit DU-Granaten akribisch vermessen haben.

      Zu ihrer eigenen Überraschung stellten sie fest, dass nach dem
      Aufprall des 3,4 Kilogramm schweren DU-Pfeils einer
      105-Millimeter-Granate mehr als 70 Prozent des Schwermetalls als
      Uranoxide in der Luft schweben. Die Salve aus der Gatling-Gun eines
      Kampfflugzeugs vom Typ A-10 "Warzenschwein", mit dem die
      Amerikaner im Kosovo und am Golf Jagd auf Feindpanzer machten,
      bringt bis zu 100 Granaten ins Ziel. Vier Fünftel davon sind mit je 300
      Gramm DU bestückt. Von den über 20 Kilogramm DU, die so
      abgefeuert werden, schweben wenig später 14 Kilogramm als giftiger
      Staub in der Luft.

      "Messungen im Zielgebiet zeigen, dass Personal
      Strahlenkonzentrationen ausgesetzt sein kann, welche die
      empfohlene Höchstmenge überschreiten", warnten die
      Wissenschaftler vom Battelle Pacific Northwest Laboratory.

      Die wirkliche Gefahr vermuteten sie jedoch an anderer Stelle. Über
      die Hälfte des Oxids sei "atemfähig", das heißt so mikroskopisch-fein
      gekörnt, dass es nicht in den Bronchialhärchen hängen bleibt,
      sondern tief in die Lungenflügel eindringt. Dort aber lösen sich rund
      43 Prozent der Giftpartikel in der Lungenflüssigkeit auf. "Dieses
      Ergebnis weist auf ein mögliches chemisches Vergiftungsrisiko neben
      der Strahlengefahr hin", vermuten die Forscher. Diese bis dahin völlig
      vernachlässigte Gefahr müsse eingehend geprüft werden.

      Auf Grund ähnlicher Ergebnisse, die britische Wissenschaftler nach
      dem Golfkrieg gewonnen hatten, warnten sie bereits vor vier Jahren
      vor den Gesundheitsgefahren von DU. An den Einsatzkriterien für die
      Uran-Munition änderte sich gleichwohl nichts.

      Auch überall sonst geschah wenig. Dabei ist bekannt, dass gerade
      Schwermetalle gesundheitliche Schäden verursachen können, unter
      denen so viele Veteranen und Zivilisten heute leiden - von
      Schlafstörungen bis zur Immunschwäche, vom Versagen wichtiger
      innerer Organe bis zu Krebs.

      Denn neben den toxischen Gefahren von DU hinterlässt der Einsatz
      moderner Waffen unzählige weitere, größtenteils ungeprüfte
      Komponenten. Rückstände etwa des auf allen Schlachtfeldern
      reichlich eingesetzten Trinitrotoluols (TNT), des wohl verbreitetsten
      militärischen Sprengstoffs, werden verdächtigt, karzinogen zu sein
      und Leukämie auszulösen.

      Doch selbst ungelöste, chemisch weit weniger aggressive DU-Partikel
      können nach Expertenmeinung im schlimmsten Fall Verheerungen
      anrichten, wenn sie erst einmal im Körper eingelagert sind. Die mit
      hoher Geschwindigkeit ausgestoßenen Teilchen der Alpha-Strahlung
      sind durchaus in der Lage, benachbarte Zellen zu verwüsten. Trifft
      solch ein Partikel einen Zellkern, kann es eine biologische
      Kettenreaktion auslösen, die zu einem bösartigen Tumor führt.
      Wolfgang Köhnlein, stellvertretender Vorsitzender der
      Strahlenschutzkommission der Bundesregierung, ist jedenfalls
      überzeugt, dass Soldaten noch lange nach ihrem Einsatz an Leukämie
      erkranken können.

      Darüber hinaus wussten die amerikanischen Forscher, dass ein
      DU-Risiko auch nach Kriegsende durch den vom Boden wieder
      aufgewirbelten Uranstaub fortbesteht. In weitaus höherer Gefahr als
      das Personal von Nato-Schießständen lebt deshalb die Bevölkerung
      im Südirak oder im ehemaligen Jugoslawien, wo dieser Giftstaub
      tonnenweise ausgestreut wurde.

      ABC-Atemmasken, luftundurchlässige Bekleidung und Prüfgeräte,
      welche die Nato seit dem 1. Juli 1999 schließlich als zweckmäßige
      Schutzvorkehrungen für ihre Soldaten vorsah - ein Appell, der aber
      nicht alle Soldaten erreichte -, stehen der Bevölkerung nicht zur
      Verfügung. Die weiß in der Regel zudem noch weniger als die
      Soldaten, wo sie mit giftigem Uranstaub rechnen muss.

      Dass allen öffentlichen Harmlosigkeitsbeteuerungen zum Trotz auch
      unter Militärexperten die Sorge vor unkontrollierbaren Auswirkungen
      der DU-Munition Bestand hatte, beweist der Brief eines
      Oberstleutnants Ziehmn vom US-Atomwaffenzentrum Los Alamos
      National Laboratory. Am 1. März 1991, mit Beginn der Waffenruhe im
      Golfkrieg, in dem insgesamt 300 Tonnen abgereichertes Uran
      verschossen wurden, warnte der Experte die Abteilung für Studien
      und Analysen des Pentagon:

      "Es gab und gibt weiterhin Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen
      von abgereichertem Uran auf die Umwelt. Daher besteht die Gefahr,
      dass DU-Munition politisch als nicht mehr hinnehmbar erscheinen
      könnte."

      SIEGESMUND VON ILSEMANN
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 14:04:48
      Beitrag Nr. 29 ()
      Quelle vergessen,sorry!
      Aus dem SPIEGEL vom 15.01.01 ist der Uran-Artikel.
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 20:56:55
      Beitrag Nr. 30 ()
      Günter Grass
      in ohnmacht gefallen
      wir lesen napalm und stellen napalm uns vor.
      da wir uns napalm nicht vorstellen können,
      lesen wir über napalm, bis wir uns mehr
      unter napalm vorstellen können.
      jetzt protestieren wir gegen napalm.
      nach dem frühstpck, stumm
      auf fotos sehen wir, was napalm vermag.
      wir zeigen uns grobe raster
      und sagen: siehst du, napalm.
      das machen sie mit napalm.
      bald wird es preiswerte bildbände
      mit besseren fotos geben,
      auf denen deutlicher wird,
      was napalm vermag.
      wir kauen nägel und schreiben proteste.
      aber es gibt, so lesen wir,
      schlimmeres als napalm.
      schnell protestieren wir gegen schlimmeres.
      unsere berechtigten proteste, die wir jederzeit
      verfassen falten frankieren dürfen, schlagen zu buch.
      ohnmacht, an gummmifassaden erprobt.
      ohnmacht legt platten auf: ohnmächtige songs.
      ohne macht mit guitarre. -
      aber feinmaschig und gelassen
      wirkt sich draussen die macht aus.
      Avatar
      schrieb am 17.01.01 22:55:49
      Beitrag Nr. 31 ()
      junge Welt Ausland

      --------------------------------------------------------------------------------
      17.01.2001

      Vergiftetes Erbe
      Im Golfkrieg eingesetzte Uranmunition führt weltweit zu einer Zunahme von Krebs und Mißbildungen. Von Felicity Arbuthnot (*)

      --------------------------------------------------------------------------------

      Während des sechs Wochen dauernden Golfkriegs 1991 gingen mehr Bomben auf Irak nieder, als im gesamten Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden. Was damals weder der Öffentlichkeit noch den alliierten Truppen bekannt war: Viele der Geschosse waren mit abgereichertem Uran (Depleted Uranium - DU) ummantelt. Dieses atomare Abfallprodukt dient anstelle von Titan als billiges Material zur Ummantelung von Waffen, die Panzerungen durchbrechen können. Es verbrennt bei Berührung und erzeugt dabei einen feinen Staub, der eingeatmet oder mit der Nahrung aufgenommen werden kann und der über Wasser und Boden in die Nahrungsmittelkette gelangt.

      »Mit DU sind sowohl chemische als auch radiologische Gefahren verbunden«, stellt das Umweltpolitikinstitut der US Army fest und hebt hervor, daß DU als »schwach radioaktiver Abfall ... in ausgewiesenen Lagerstätten gelagert werden muß« und daß »eingeatmete unlösliche Oxide in der Lunge verbleiben und ein potentielles Krebsrisiko darstellen«. Anfang 1992 waren die Ärzte in Irak verstört angesichts der Zunahme von Mißbildungen an Neugeborenen - einige davon so grotesk und ungewöhnlich, daß die Ärzte nicht damit gerechnet hatten, sie außerhalb medizinischer Lehrbücher oder gar häufiger als ein- bis zweimal im wirklichen Leben anzutreffen. Sie verglichen sie mit den Mißbildungen, die auf den Pazifischen Inseln nach den Atomtests in den 50er Jahren festgestellt worden waren. Auch die Zahl der Krebserkrankungen stieg, vor allem bei jungen Menschen; sie sind am empfindlichsten gegen Strahlung.

      Erst 1993 begann die Tatsache ans Licht zu kommen, daß DU im Golfkrieg eingesetzt worden war. Die Stellungnahmen, die angesichts der aufkommenden Bedenken aus Washington und Whitehall zu hören waren, liefen auf ein »keine unmittelbare Gefahr« und »nur sehr, sehr schwach radioaktiv« hinaus - ungeachtet der Tatsache, daß Panzer, die aus dem Golfkrieg in die USA zurückkamen, sofort in die nukleare Entseuchungsanlage in Barnwell, North Carolina, transportiert wurden.

      In Irak sammelten und sammeln die Kinder Splitter von Geschossen oder Raketen - das ist für sie eine Möglichkeit, den Krieg aufzuarbeiten. Sie nehmen sie mit nach Hause oder bringen sie in die Schule mit, um sie vorzuführen. Bei den Soldaten, die aus dem Golfkrieg zurückkamen, machten sich fast sofort besorgniserregende Symptome bemerkbar. Eddie Blanche aus Newcastle, Nordengland, war Fitneßtrainer beim Militär. Unmittelbar vor seinem Einsatz in der Golfregion hatte er den »A1-Fit«-Test bestanden. »Ich bin 30 Kilometer gerannt, mit einem 15-Kilo-Rucksack auf dem Rücken. Ich bin als Fachmann für physische Fitneß hingegangen und als physisches Wrack zurückgekommen«, sagt er ironisch - seinen Sinn für Humor hat er sich bewahrt. Er hat die Sehkraft auf einem Auge verloren, kann nur noch über kurze Strecken gehen und kommt selbst dabei völlig außer Atem; zudem leidet er an schrecklichen Gelenkschmerzen. Schon das Reden erschöpft ihn; bereits nach Minuten ist sein Gesicht schweißnaß.

      In den USA haben sich mehr als ein Drittel der 600 000 im Golf eingesetzten Soldaten hilfesuchend an die Kliniken der Veterans` Administration gewandt; in Großbritannien sind 8 000 der 29 000 Truppenangehörigen krank, und über 400 sind gestorben. Im Mai 1999 berichtete ein Coroner - ein Beamter, der gewaltsame oder unnatürliche Todesfälle untersucht -, er habe jede Woche einen Fall eines Golfkriegsveteranen, der Selbstmord beginge. Aus Australien, Canada und Neuseeland wird ähnliches berichtet.

      Eine Studie zu Krebs- und Leukämieerkrankungen bei den 1 400 irakischen Soldaten, die im schwer bombardierten Gebiet um die südirakische Stadt Basra im Einsatz waren, zeigt eine erschreckende Zunahme: So gab es beispielsweise im Jahr 1991 zehn Fälle von Lymphdrüsenkrebs, im Jahr 1996 dagegen 106. Auch die Zahl der Gehirntumore stieg - von einem einzigen Fall 1991 auf 40 Fälle 1996.

      Diese Statistiken sind für viele Menschen Realität. Als Amy Wests Ehemann glücklich aus der Golfregion nach Hause, in eine Kleinstadt in Mississippi, zurückgekehrt war, beschloß das Paar, ein weiteres Kind zu bekommen. Die Tochter kam mit einer seltenen Lungenkrankheit, dem Goldenhar-Syndrom, zur Welt. Nur wenig später erfuhr Amy, daß zwei weitere Frauen ehemaliger Soldaten ebenfalls Kinder zur Welt gebracht hatten, die an dieser Krankheit litten. Sie verbrachte ein Jahr lang ihre Abende damit, all diejenigen in der Stadt ausfindig zu machen und anzurufen, die in der Golfregion gewesen waren. Sie fragte sie, ob sie seitdem ein Kind bekommen hätten und wenn ja, ob es gesund sei. 67 Prozent der 251 Familien, die seitdem Kinder bekommen hatten, berichteten von angeborenen Schäden: fehlenden Ohren, Augen oder Fingern, schweren Bluterkrankungen oder Atembeschwerden. Mit Hilfe ihres Hausarztes, eines alten Freundes, der Amy von Kind auf kannte, stellte sie ihre Ergebnisse zusammen und sandte sie an den Beratungsausschuß des Präsidenten für Golfkriegserkrankungen. Sie wurden vom Vorsitzenden des Ausschusses, Bernard Rostker, als »unwissenschaftlich« zurückgewiesen. Der Hausarzt eröffnete Amy, er bedaure sehr und es sei ihm sehr unangenehm, aber er könne nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten. Er bedaure ebenso sehr, daß er ihr nicht sagen könne, weshalb.

      Professor Asaf Durakovic hätte vielleicht eine Erklärung gehabt. Er ist einer der weltweit führenden Fachleute auf dem Gebiet der Strahlenforschung, und ihm sind derartige Vorkommnisse vertraut. »Ein Arzt, der sich auf diesem Gebiet zu engagieren beginnt, wird unter Druck gesetzt, wird entlassen; Akten und Beweisstücke verschwinden plötzlich.« Durakovic war »entsetzt«, als er erfuhr, daß DU in der Golfregion eingesetzt worden war, und schrieb im Februar 1997 an Präsident William Clinton: »Ich setze Sie von der Verschwörung gegen die im Golfkrieg eingesetzten Soldaten der Vereinigten Staaten in Kenntnis.« Nur wenig später erhielt er die Kündigung seiner Stellung als hochrangiger Mitarbeiter der Abteilung für Nuklearmedizin bei der Veterans` Administration Authority in Wilmington, Delaware.

      Ray Bristow von der British Gulf Veterans` and Families` Association teilt Durakovics Position: »An die Truppen waren Dosimeter (Strahlungsmeßgeräte) ausgegeben worden. Später wurde zuerst geleugnet, daß überhaupt welche ausgegeben worden waren; dann sagte man uns, die Aufzeichnungen seien verlorengegangen; dann hieß es plötzlich, die gemessenen Werte seien alle normal gewesen - aber niemandem wurde Einblick in die Aufzeichnungen gewährt. Die medizinischen Akten der Golfkriegsveteranen gehen regelmäßig verloren.« Bristow war Medizintechniker im 32. Feldhospital in Saudi- Arabien und ist einer der zahlreichen kranken Veteranen, die Druck auf das British Medical Assessment Programme (MAP) ausüben, um diese vom Verteidigungsministerium als Reaktion auf die Golfkriegserkrankungen eingerichtete Behörde dazu zu bringen, DU-Tests durchzuführen. Am 17. Januar 1998, auf den Tag genau sieben Jahre nach Beginn des Golfkriegs, gaben er und andere schwer kranke Veteranen als Zeichen des Protests ihre militärischen Auszeichnungen zurück. Im Dezember 1998 trafen Bristow und Dr. Colin Purcell Lee, ein weiterer kranker Golfkriegsveteran, eine folgenschwere Entscheidung: Sie würden an einer internationalen Konferenz zum Thema »Gesundheits- und Umweltfolgen des von den US-amerikanischen und britischen Streitkräften im Golfkrieg 1991 eingesetzten abgereicherten Urans« teilnehmen. Tagungsort: Bagdad.

      Mit einer Handbewegung wischen beide die Fragen nach der Reise weg - einer Reise, die selbst für den gesündesten Menschen strapaziös, für einen Kranken aber mörderisch ist. Statt dessen beschreibt Colin Purcell die Begegnung mit einem todkranken irakischen Oberst: »Es war offensichtlich, daß er nicht mehr lange zu leben hatte. Wir umarmten uns und blieben eine Weile so stehen. Es war für uns beide heilsam.« Und Bristow fügt an: »Wenn ich daran denke, daß ich erst nach Irak fahren mußte, um herauszufinden, was mir fehlte - und dann mein Leiden dort gespiegelt sah.« Er erinnert sich daran, wie er in einem Krankenhaus darauf wartete, der BBC ein Interview zu geben - endlich eine Gelegenheit, der Welt das Leiden der Golfkriegsopfer bewußt zu machen.

      »Ich bin Mediziner, ich habe gelernt, praktisch und nicht emotional zu reagieren; aber dort war ich umgeben von Kindern, die an Leukämie und Krebs starben und nur minimale oder überhaupt keine Behandlung bekamen, und plötzlich konnte ich nur noch hemmungslos weinen. Es gab also kein Interview, keine Öffentlichkeitsarbeit für uns oder für die Leidenden in Irak.«

      Bis vor kurzem belegte der Sanktionsausschuß der Vereinten Nationen Medikamente gegen Krebs mit seinem Veto, mit der Begründung, es handele sich um »Dual-use«- Produkte, Produkte also, die sowohl für zivile wie für militärische Zwecke nutzbar seien; schließlich enthielten die Medikamente radioaktive Strahlung, wenn auch in verschwindend geringer Menge.

      Im März 1999 schickten erkrankte Veteranen aus Kanada, den USA, Großbritannien und Irak Urinproben für einen DU- Test an Professor Hari Sharma, einen hochgeschätzten emeritierten Chemieprofessor an der Waterloo-Universität in Ontario, Kanada. Die Ergebnisse waren erschreckend. Alle waren positiv, und bei einigen der Patienten, darunter auch Ray Bristow, betrug der gemessene Wert mehr als das 100fache des zulässigen Grenzwerts. Dasselbe galt für Terry Riordan, der seine Ergebnisse am Mittwoch, dem 28. April, erhielt. Er war der erste kanadische Veteran, der sich von Sharma testen ließ. Riordan und seine Frau Sue hatten 100 000 Dollar Schulden gemacht, um die medizinische Behandlung bezahlen zu können und um zu beweisen, daß die Ursache seiner Krankheit die radioaktive Strahlung im Golfkrieg war. Am Donnerstag, dem 29. April, starb Riordan. Der Totenschein nennt als Todesursache das »Golfkriegssyndrom«. Riordan vermachte seinen Körper den Golfkriegsveteranen, damit Gewebeuntersuchungen durchgeführt werden konnten.

      Sharma, der nie zuvor in einer Kampagne aktiv gewesen war, schrieb an die NATO und an die Staatsoberhäupter aller DU-Waffen besitzenden Länder und bat sie eindringlich, diese Waffen aus den Arsenalen ihrer Armeen zu verbannen. Er verurteilte DU als ein »Verbrechen gegen die Menschheit«. Sharma sagte voraus, daß es, wenn seine Ergebnisse repräsentativ seien, unter den Golfkriegsveteranen 36 000 zusätzliche Todesfälle durch Krebs geben würde. Er betonte, dies sei noch eine sehr vorsichtige Schätzung. Sharma ist zwischenzeitlich von der Mitwirkung an DU-Testreihen entbunden worden. Und ganz zufällig kündigte das britische Verteidigungsministerium wenig später an, daß das MAP nun doch DU-Tests für Veteranen durchführen würde.

      In Basra haben die Strahlenwerte in Flora und Fauna das 84fache des von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Sicherheitsgrenzwerts erreicht. Hier trifft man auf das Unvorstellbare. Dr. Jenan Ali im Allgemeinen Krankenhaus Basra im Süden Iraks besitzt eine fotografische Dokumentation all der Babys, die ohne Augen, ohne Gehirn, ohne Gliedmaßen, ohne Geschlechtsorgane geboren wurden; deren innere Organe außen am Körper liegen; deren kleine Köpfe und Körper auf groteske Weise mißgestaltet sind. Im nordirakischen Mosul zeigen Studien, die von vier Universitäten durchgeführt wurden, einen fünffachen Anstieg der Krebserkrankungen nach 1991. Bei einer informellen Umfrage in der Region wurden 20 mißgebildete Babys in 160 Haushalten gezählt; die Väter waren zumeist im Golfkrieg Soldaten gewesen. Die US-amerikanische Journalistin Barbara Namim Aziz zitiert die Bemerkung eines Landwirts, es gebe aus diesem Grund weniger Eheschließungen: »Die jungen Leute haben Angst, daß sie mißgebildete oder tote Kinder zur Welt bringen. Wir schauen uns in unserem Dorf um, jeder kennt Paare, die mißgebildete Kinder haben.«

      Der Anstieg der Krebsrate in Irak seit dem Golfkrieg ist ausführlich dokumentiert worden. Das menschliche Leid ist weniger bekannt - die Betten, in denen an einem Tag noch kleine, schmale Gestalten liegen und die am nächsten Tag leer sind. Ich erinnere mich an Esra, im Al-Mansour- Kinderkrankenhaus in Bagdad; eine zerbrechliche, schöne 17jährige, die alt genug war, um zu wissen, daß sie sterben würde. Der Krebs hatte ihr zentrales Nervensystem weitgehend gelähmt, aber sie konnte noch weinen. Sie weinte seit drei Wochen - sie wollte gesund sein, nach Hause gehen, weiter lernen und vor allem: leben. Jassim, der Junge, der davon träumte, ein Dichter zu werden, wird mir für alle Zeit im Gedächtnis bleiben.

      Der zweijährige Ali Maksoud bekam nicht einmal ein Bett im Krankenhaus. »Für diesen Patienten kommt jede Hilfe zu spät, wir können nichts tun«, sagte Dr. Selma Al Haddad, Onkologin im Al-Mansour. In früheren Zeiten hätte er eine palliative Behandlung bekommen, aber die Betten und Ressourcen werden jetzt für diejenigen gebraucht, die noch eine Chance haben, nicht für die, für die es keine Hoffnung mehr gibt.

      Es wird geschätzt, daß, wenn die Krebsrate so weiter steigt, 44 Prozent der Bevölkerung innerhalb von zehn Jahren an Krebs erkranken werden. »Wenn du eine Entscheidung triffst, denke immer an die siebte Generation«, sagt ein indianisches Sprichwort. Wenn wir nicht endlich handeln, wird es vielleicht nicht einmal eine dritte geben.

      (Übersetzung: Heike Makowski)

      (*) Die Britin Felicity Arbuthnot ist freiberufliche Journalistin mit den Schwerpunktgebieten Soziales und Umwelt. Sie hat in den vergangenen zehn Lahren mehrmals jährlich den Irak besucht und schreibt ein Buch über das Elend der vom Golfkrieg Betroffenen

      (Aus unserer heutigen Beilage »Zehn Jahre Krieg gegen Irak«)
      Avatar
      schrieb am 17.01.01 22:59:12
      Beitrag Nr. 32 ()
      junge Welt Inland

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      18.01.2001

      »Tödliche Lügen«
      Hochgiftiges Plutonium in US-amerikanischen Urangeschossen festgestellt

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      Neue Hiobsbotschaften zur Uran-Munition: Nach Angaben des ARD-Fernsehmagazins MONITOR enthalten die während des Krieges gegen Jugoslawien von NATO- Kampfjets benutzten Geschosse auch geringe Mengen hochgiftigen Plutoniums. Daß die sogenannte DU-Munition (DU steht für abgereichertes Uran, engl. depleted uranium) Spuren von Plutonium enthält, habe mit der Munitionsherstellung zu tun. Danach ist sogar laut US- Energieministerium das verwendete abgereicherte Uran zwangsläufig mit Plutonium verunreinigt. Eine Substanz, die selbst in geringsten Mengen stark krebserregend wirkt.

      Glaubt man dagegen den Beteuerungen von Minister Scharping und NATO-Sprechern, ist die vom britischen und US-amerikanischen Militär verwendete Uranmunition »weitgehend sicher«. Gemeint ist damit: Eigene Soldaten sind nach Ende eines Krieges bei ihrem Einsatz auf dem Balkan nicht erhöhten gesundheitlichen Gefährdungen ausgesetzt. Das Bemerkenswerte an derartigen Äußerungen ist, daß hier nicht nur die Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten kurzerhand ausgeklammert wird. Inzwischen ist auch klar, daß mit solchen Behauptungen eigene Untersuchungen negiert, brisante Berichte nicht bekanntgemacht und Erfahrungen mit Uranmunition schlicht unter den Teppich gekehrt werden.

      In der aktuellen Ausgabe des »Spiegel« ist ein Interview mit dem US-amerikanischen Physiker und Waffenexperten Doug Rokke abgedruckt, in dem dieser erklärt die NATO habe im Bosnien- und Kosovo-Einsatz »mutwillig und wissentlich ganze Landstriche verseucht«. Statt sich des Zusammenhangs zwischen Uranmunition und der Erkrankungen von Zivilisten und Soldaten zu stellen, so Rokke weiter, würden in den USA medizinische Untersuchungen vom Verteidigungsministerium unterdrückt und verschleppt. »Die medizinische Nachsorge hätte rückwirkend mehrere tausend frühere US-Soldaten umfaßt und Behandlungskosten und Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe nach sich gezogen.« Schon wegen der finanziellen Folgen versuche das Pentagon, hier zu mauern und zu vertuschen.

      Daß dieses Verhalten kein US-spezifisches Phänomen ist, zeigt unterdessen der Blick auf Ereignisse und Vertuschungsbemühungen auch in Deutschland. Für die kritische Öffentlichkeit ist es in der Debatte um den Krieg gegen Jugoslawien schon länger weitgehend unstrittig: Äußerungen von Minister Scharping und andere offizielle Stellungnahmen müssen als Teil einer Kriegs- und Lügenpropaganda gewertet werden, die die Vorbereitung und Durchführung des Krieges gegen Jugoslawien begleitete und auch nach dessen Ende bis heute ihre Fortführung findet. Neu ist nun, daß inzwischen auch die breite Öffentlichkeit im Zuge der Diskussion um die Verwendung der Urangeschosse mit diesen Aspekten der NATO-Kriegspolitik konfrontiert wird - und es hier gegenwärtig durchaus deutliche Worte gibt. So schreibt der »Spiegel«: »Aussagen wie die von Rokke gelten Scharping schlicht als >Hysterie<. So spricht derselbe Minister, der sich während des Kosovokrieges nicht scheute, den Wehrwillen der Deutschen mit Halb- und Unwahrheiten über angeblich Zehntausende ermordeter Albaner anzustacheln, über Masseninternierung im Stadion von Pristina und einen ominösen Hufeisenplan, der offenbar nicht vom serbischen Generalstab, sondern weitgehend von der Bonner Hardthöhe stammte.«

      Während sich die Hardthöhe in Vorkriegs- und Kriegszeiten hier von ihrer »phantasievollen Seite« zeigte und mit Lügen für die rechte Angriffsstimmung sorgte, galt es in der Vergangenheit im Gegenzug mit offenkundig bewußt inszenierten Vertuschungen, den »Wehrwillen« weiter hochzuhalten. Das hat Tradition. Ein Beispiel hierfür waren auch die Reaktionen nach dem Absturz eines US-Kampfjets vom Typ F-10 im Dezember 1988. Als das Flugzeug auf die westdeutsche Stadt Remscheid stürtzte, kam es in den Jahren danach unter den Anwohnern des betroffenen Wohnsiedlung zu einer Vielzahl rätselhafter Krankheiten und einer Häufung von Tumorerkrankungen. Die Anwohner sind sich heute sicher, daß der Absturz jenes Jets, der später auch in den Kriegen gegen den Irak und Jugoslawien DU-Munition verschossen hat, Grund für die Zunahme der Krebserkrankungen und Vergiftungserscheinungen ist.

      Mehr als hundert Menschen sind in der Umgebung der Absturzstelle seit 1988 auf mysteriöse Weise erkrankt, berichtet Veronika Wolf, Sprecherin der Bürgerinitiative »Absturz«. Zwar hätten Mitarbeiter der Zentralstelle für Strahlenschutz keine erhöhte Radioaktivität festgestellt. Und die US-Amerikaner versuchten schnell, die Bevölkerung mit der Erklärung zu beruhigen, der Jet habe nur harmlose Übungsmunition an Bord gehabt. Doch Anwohner »erinnern sich an Merkwürdigkeiten. Ein Augenzeuge sagte, daß er in seinem Vorgarten zwei Arten von Munition gesehen habe«. Außerdem sei die Unfallstelle »durch rote Schilder mit der Warnung vor Radioaktivität abgesperrt worden«. Wohl aus gutem Grund. Immer wieder war unmittelbar nach dem Absturz Munition im Flugzeugwrack explodiert. Später hatte ein herbeigeeilter US-Soldat gegenüber Anwohnern geäußert, daß an diesem Ort nie wieder Kinder spielen dürften. Er wurde von Vorgesetzten zurückgepfiffen.

      Nun hofft die Mutter eines fünfjährigen Jungen, der damals an Leukämie erkrankte und kurz darauf starb, daß von Behörden und der US-Armee verschwiegene Fakten doch noch bekannt werden. Der »Spiegel« zitiert sie mit den Worten: »Wir sind sicher, daß Sebastian streben mußte, weil dieser Flieger abstürzte. Vielleicht kommt nach den Berichten über amerikanische Uran-Einsätze im Kosovo endlich die Wahrheit über Remscheid heraus.«

      Daß noch in anderen Fällen unangenehme Fakten möglicherweise bewußt geleugnet oder verschwiegen wurden, zeigt ein weiteres Beispiel, das für die PDS- Bundestagsabgeordnete Heidi Lippmann Grund genug war zu fragen: »Wie ernst nimmt Scharping seine Fürsorgepflicht für Soldaten?« Eine Auftragsstudie bei Radartechnikern der Bundeswehr hat ergeben, daß von 99 in den letzten Jahrzehnten erfaßten Bundeswehrangehörigen 69 an Krebs erkrankt und 24 verstorben sind. Diese Fälle hätten »Regierung und Parlament längst beschäftigen müssen« (Lippmann), aber offenkundig wolle man »Entschädigungsleistungen an die Leidtragenden vermeiden«.

      Daß beim Thema »Uranmunition« in der Vergangeheit jedenfalls vieles schlicht unter Verschluß gehalten wurde, ist für den deutschen Tropenmediziner Siegwart-Horst Günther aus eigener Anschauung deutlich geworden. Günther, schon vor dem Golfkrieg als Gastprofessor in Bagdad tätig, hatte nach seiner Rückkehr in den Irak die Folgen der erstmals 1991 beim Golfkrieg in großem Umfang eingesetzten DU-Munition vor Augen. Günter ist überzeugt: Diese radioaktive und chemisch sehr giftige Munition bewirkt einen Zusammenbruch des Immunsystems, schwere Störungen der Niere, der Leber und der Lunge, Leukämie, bösartige Hautgeschwulste und andere Krebsarten.

      Für NATO-Generalsekretär George Robertson sind alle diese Fakten jedoch nur Anlaß zu fordern: »Wir müssen die Menschen überzeugen, daß es keine dauerhaften Schäden gibt«.

      Thomas Klein
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 10:24:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die verbrecherische NATO kann Herrn Milosevic noch so
      viel vor lächerliche Tribunale zerren, es ändert
      nichts. Die Killer sitzen in der NATO.

      Vielleicht gehen ja irgendwann die Uhren richtig rum und das ganze westliche Politikerpack, daß diese sinnlosen Kriege angezettelt hat, muß vor Gericht sitzen.

      Herrn Putin kann ich nur den Rat geben, seine Atombomben
      in irgendeiner Form jetzt einzusetzen.
      Er ist sonst nämlich das nächste Opfer.

      GO
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 19:45:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      @OG=GO
      Ja, die Zeiten werden hoffentlich kommen. Und wo doch unser Bundes-Joseph so gesund lebt - ich meine das Joggen und das rückengymnastische Tiefgeschoss-Bückling-machen vor Albright und Co. - wird er sicher alt genug, um noch im Knast zu landen! Wir haben beim Gold ja auch Geduld, bei verbrecherischen Regierungen muss man es halt auch haben.
      Zu Putin: Harte Wortwahl, aber in der Tat sollen die Russen und die Palästinenser mal wieder verarscht bzw. ausgebootet werden:

      DEBKAfile Exclusive:
      How the Secret US-EU-Saudi-Israel Understanding Evolved
      1 July: DEBKAfile’s Washington, Riyadh, Paris and Jerusalem sources reveal that one key element in the complex set of understandings was tied up in the talks held in the White House between President George W. Bush and Israeli prime minister Ariel Sharon’s last Tuesday, June 26. Another was finalized Friday, June 29, with Saudi Crown Prince Abdullah Bin Abdul Aziz, for which secretary of state Colin Powell flew to Paris especially.
      The European role was confirmed in exchanges over the last month between President Bush and the European leaders, UK premier Tony Blair, German Chancellor Gerhard Schroeder and French President Jacques Chirac.
      Israel foreign minister Shimon Peres, with Sharon’s approval, played an active part in brokering the US-European diplomatic moves.
      Some of the secret deal’s key provisions as pieced together by DEBKAfile:
      1. Israel undertakes not to launch a full-scale offensive against the Palestinian Authority or bring about its collapse.
      2. Israel promise to abide by its policy of military restraint in Palestinian-ruled areas
      3. A large international observer force made up of up to 200 American monitors will function under a joint US-European command in the West Bank, Gaza Strip and borderlands between Palestinian areas and Israel, taking up position in the first half of September. Under discussion now is a decision to provide the monitors with weapons and APCs for effective combat versus terrorists. Construction and ground-clearing operations have been in progress in the border areas for some weeks to prepare localities for observer positions.
      4. Israel will have a free hand to fend off external threats around its borders and farther afield – from the Hizballah, Syria, Iraq and Iran.
      5. The US and European powers will back Israel up in such actions when coordinated in advance.
      6. If the Palestinian leader Yasser Arafat throws in the towel at some point, Israel and the Palestinians will go back to full security coordination, this time with the international observer force and its European element participating.
      7. In that eventuality, the international observers will go into Palestinian Authority areas to monitor the collection of illegal weapons, such as mortars and Katyusha rockets.
      8. Israel will restrict the type and quantities of weapons in the hands of settlers. The international observers will be allowed to enter Jewish settlements to verify adherence to those restrictions and ensure that settlers are not organizing for anti-Palestinian operations.
      9. The US, the EU and Israel will jointly monitor the funds and economic aid flowing month by month to the Palestinian Authority.
      While no aid reaches the Palestinians officially from any of the three, an under-the-counter arrangement via Germany, authorized by the US and Israel, makes sufficient moneys available to keep the Palestinian Authority afloat.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 23:06:03
      Beitrag Nr. 35 ()
      Die heutige Farce des NATO-Marionetten-Tribunals in Den Haag. Die Richter haben ja reichlich hilflos rumgehampelt! Ist ja auch schwer dieses widerliche Schmierentheater als seriös und gerecht und legal und unparteiisch etc. zu verkaufen.

      Zehn Minuten für Milosevic
      »Falsches Tribunal und falsche Anklage« - Jugoslawiens Ex-Präsident in Den Haag vorgeführt

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      Der ehemalige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic mußte am Dienstag erstmals vor dem UN-tribunal in Den Haag erscheinen. Das Tribunal hat ihn wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Kosovo und Verbrechen gegen die Menschheit während des NATO-Krieges 1999 angeklagt. Die erste Zwangsvorführung bzw. -anhörung von Milosevic dauerte nur zehn Minuten.

      Vorsitzender Richter Richard May: »Hier handelt es sich um die erste Vorführung des Angeklagten nach seiner Überstellung an das Gericht. (...) Herr Milosevic, wie ich sehe, haben Sie keinen Verteidiger. (...) Sie haben zwar das Recht, sich selbst zu verteidigen. Sie haben aber auch das Recht auf Beistand, und Sie sollten gut darüber nachdenken, ob es in Ihrem Interesse ist, wenn Sie keinen Rechtsbeistand haben. Der Prozeß wird lang und kompliziert werden, und vielleicht wollen Sie Ihre Entscheidung überdenken. (...) Wollen Sie Bedenkzeit haben, um darüber nachzudenken, ob Sie einen Rechtsbeistand wollen?«

      Milosevic (auf Englisch): »Ich halte dieses Tribunal für ein falsches Tribunal und die Anklage für eine falsche Anklage. Es ist illegal, weil es nicht von der UN- Vollversammlung einberufen wurde, und deshalb brauche ich keinen Rechtsbeistand für ein illegales Organ.«

      Richter May: »Herr Milosevic, Sie werden zu gegebener Zeit die Gelegenheit haben, Anträge zu stellen (...). Wir gehen jetzt davon aus, daß Sie heute ohne Beistand fortfahren wollen, obwohl es eine Sache ist, die Sie vielleicht zu gegebener Zeit überdenken wollen. Diese erste Anhörung ist dazu da, diese Fragen zu klären, zuallererst die Anklage und zweitens, ob Sie sich für schuldig oder nicht schuldig erklären wollen. (...) Wollen Sie, daß die Anklage verlesen wird oder nicht?«

      Milosevic: »Das ist Ihr Problem.«

      Richter May: »Herr Milosevic, Sie stehen jetzt vor diesem Gericht und müssen sich mit seiner Rechtssprechung auseinandersetzen. Das Gericht wird über Sie urteilen. (...) Die Kammer nimmt Ihre Reaktion als Verzicht auf Ihr Recht, die Anklageschrift verlesen zu bekommen. (...) Im nächsten Schritt des Verfahrens wird Ihnen die Anklageschrift bekanntgemacht. Herr Milosevic, wenn Sie möchten, können Sie Zeit bekommen, um Ihre Verteidigung vorzubereiten. Laut den Regeln stehen Ihnen dafür bis zu 30 Tagen zu, falls Sie die Angelegenheiten, für die Sie sich zu verteidigen haben, nicht verstehen, oder Sie sich vor Ihrer Verteidigung beraten lassen wollen. Andererseits können Sie heute schon mit Ihrer Verteidigung beginnen. Wollen Sie heute schon mit Ihrer Verteidigung beginnen, oder beantragen Sie eine Vertagung, um über die Angelegenheit weiter nachzudenken?«

      Milosevic (von nun an auf Serbisch): »Ziel dieses Gerichtsverfahrens ist, eine falsche Rechtfertigung für die Verbrechen der NATO in Jugoslawien zu liefern.«

      Richter May: »Herr Milosevic, ich habe Ihnen eine Frage gestellt: Wollen Sie heute schon mit Ihrer Verteidigung beginnen, oder beantragen Sie eine Vertagung, um über die Angelegenheit weiter nachzudenken?«

      Milosevic: »Ich habe Ihnen geantwortet. Darüber hinaus ist dieses sogenannte Tribunal...« (Richter May stellt das Mikrofon ab.)

      Richter May: »Wenn ein Angeklagter nicht mit seiner Verteidigung beginnt, geht die Kammer laut den Regeln davon aus, daß er sich für nicht schuldig hält. Herr Milosevic, wir behandeln Ihre Antwort als eine nicht abgegebene Verteidigung und geben zu Protokoll, daß Sie sich in jedem Anklagepunkt für nicht schuldig halten.«

      Milosevic: »Wie ich bereits gesagt habe, ist das Ziel dieses Gerichtsverfahrens, die Verbrechen in Jugoslawien zu rechtfertigen. Dies ist ein falsches Gericht, ein illegales ...« (Richter May stellt das Mikrofon ab.)

      Richter May: »Herr Milosevic, dies ist nicht die Zeit, um Reden zu halten. Wie ich gesagt habe, haben Sie dazu zu gegebener Zeit volle Gelegenheit. Die Angelegenheit ist hiermit vertagt.«

      Aus jW vom 4.7.01
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 08:14:49
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Golden bear

      Gratulation für Deine Zivilcourage.

      Es ist schon beschämend, wie in unserer angeblich modernen Zeit ein Gericht in bester Nazi-Manier einen Menschen
      zu demütigen (Mikrofon wird einfach abgestellt) versucht.

      Ein widerlicher Schauprozess. Mehr nicht.
      Absolut zum Kotzen.

      Viele Grüsse

      GO
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 09:46:27
      Beitrag Nr. 37 ()
      Wer hat denn in Nazi-Manier versucht, Groß-Serbien ethnisch zu "säubern"? Oder wurde der Obernazi Milosevic etwa von der NATO dazu genötigt, vier Eroberungs- bzw. Vernichtungskriege hintereinander (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Kosovo) zu beginnen?
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 10:19:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      nun aber mal halblang: milosevic hat in bester nazi-manier gehandelt und muß deshalb auch zur verantwortung gezogen werden.
      eine rechtfertigung seiner verbrechen ist durch nicht gegeben (selbt wenn man die nato-angriffe nicht befürwortet).
      viele grüße
      gourmet
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 13:36:02
      Beitrag Nr. 39 ()
      @Gholzbauer
      @Gourmet

      Genau, solche Typen wie Euch meine ich.
      Bildzeitung 1. und 2. Seite ...

      Übelkeit

      GO
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 16:48:14
      Beitrag Nr. 40 ()
      Lieber Bildzeitung gelesen als Prawda und Neues Deutschland, oder sollte GOLDONLY die Junge Freiheit bevorzugen, um sein antiamerikanisches Weltbild zu pflegen?
      Kannst ja dem "armen" Slobodan, dessen Clan sich kriegsgewinnlerisch ein Riesenvermögen zusammengerafft hat, ein paar rote Rosen in die Zelle schicken als Zeichen der Solidarität. Hoch die Faust!

      "Herrn Putin kann ich nur den Rat geben, seine Atombomben
      in irgendeiner Form jetzt einzusetzen."
      Abgesehen davon, daß diese Forderung an sich ungeheuerlich ist (schon gar, wenn man in der Threadüberschrift die Benutzung von Uranmunition beklagt), warum denn gleich zum Äußersten greifen? In Tschetschenien tun`s doch auch ganz normale Bomben, um Grosny auszulöschen und das Land in die Steinzeit zurückzuschießen. Die wievielfache Opferzahl der Jugoslawienbombardierung der Tschetschenienkrieg wohl gefordert hat? Macht aber nix, sind manchem europäische Kolonialimperien einfach per se sympatisch und über Zweifel erhaben.
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 18:18:29
      Beitrag Nr. 41 ()
      @gholzbauer

      Ein paar Fragen über Tschetschenien:

      Wie soll sich ein souveräner Staat verhalten, wenn sich auf dessen Territorium ein paar verrückte
      fundamentalistisch islamische Terroristen einen eigenen Staat ausrufen??? Einen Staat der in der Geschichte noch
      nie existiert hat? Unterstützt werden diese Terroristen durch modernste Ausrüstung und 40.000 (!!!) freiwilligen
      Kämpfern aus Saudi Arabien und Jordanien!! Wie soll ein souveräner Staat darauf reagieren, ohne seine komplette
      Existenz in Frage zu stellen??? Ganz abgesehen davon, dass die Tschetschenen nur die knappe Hälfte der Gesamt-
      bevölkerung stellen und die restliche 50 % russische Tartaren sind, die dort ebenfalls seit 500 Jahren leben.

      Da ich in den 80ern die Möglichkeit hatte, dieses Land mit seinen (freundlichen und zufriedenen) Menschen kennenzulernen,
      bleibt für mich nur ein Statement. Schuld an solchen Kriegen sind die (religiösen) Führer (und ihre Auftrag- und Geldgeber),
      die überall auf der Welt irgendwelche ethnischen Volksgruppen in die gepriesene Unabhängigkeit führen wollen, und damit nur eins
      erreichen: Unruhe und Unfrieden. (wofür letztlich die Geldgeber bezahlen!!!)

      mfg
      Schließer
      *ohne rosarote Brille*
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 21:42:00
      Beitrag Nr. 42 ()
      @gholzbauer

      In einem Punkt kann ich dir recht geben, dass sich der Milosevic-Clan viele, vielleicht auch unrechtmässige Vorteile
      verschafft hat. Sollten diese Vorwürfe stimmen wäre das ein Aufgabengebiet für die Justiz, allerdings für die jugoslawische.

      Wenn man nicht einfach den Medien alles abnimmt, sondern zu hinterfragen beginnt,wird man darauf kommen, dass die vier Kriege in Jugoslawien, nicht von Milosevic entfacht wurden, sondern von paramilitärischen Kräften der Sezessionist.


      Sicher gab es erschreckende Gräueltaten wie in jedem Bürgerkrieg. Die wurden aber von allen Kriegsparteien begangen. Bezeichnenderweise sind von den hunderten Massengräber die die serbische Armee nach Erschiessungen angelegt haben soll, nicht viele übrig geblieben, die nach Untersuchungen internationaler Experten bei denen dieser Verdacht weiterhin aufrecht erhalten bleiben kann.

      Im übrigen wurden bei ähnlichen Verbrechen in anderen Kriegen(z.B. Vietnam) nur jene zur Verantwortung gezogen, die sie begangen hatten, nicht die Präsidenten der USA oder anderer Länder.


      Aber egal wie der Prozess gegen Milosevic laufen wird, er wird zu lebenlänglich verurteilt. Chefanklägerin Carla del Ponte verkündete bereits:"Milosevic wir eine lebenslange Freiheitsstrafe erhalten".

      ...und zum Schluss, die Nato-Allianz braucht einen Schuldigen, um den nicht gerechtfertigten Angriffskrieg gegen Jugoslawien zu rechtfertigen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 22:06:31
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Schlosser
      @Curioso

      So ist es. Vetternwirtschaft a la Milosevic stinkt jedem
      Demokraten. Sie steht aber nicht zur Debatte.

      Wenn man aus 10.000 m Höhe Bomben wirft und vieles andere,
      (Streubomben) und dabei Menschen sterben,dann ist man ein Mörder. (Gilt für die betreffenden Piloten).
      Diese Morde hat die NATO zu verantworten.
      Nur weil von diesen zerbomten Menschen nicht viel übrig bleibt und das westliche Fernsehen die Bilder nicht zeigt ...
      Tot ist tot.

      GO
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 10:05:02
      Beitrag Nr. 44 ()
      Wann wird Scharping angeklagt ?
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 11:25:16
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo,

      curioso,
      bei Anklagen wegen ähnlichen Verbrechen in anderen Kriegen (und in Diktaturen) wurden die Befehlsketten bis zum Verantwortlichen zurückverfolgt. Deshalb wurden nach WK II in Deutschland zahlreiche Nazis verurteilt, nach dem Zusammenbruch des DDR-Regimes ein paar der dort Verantwortlichen, und deshalb wurden z.B. Pinochet und einige argentinische Militärs angeklagt. Im Den Haager Prozeß muß selbstverständlich nachgewiesen werden, daß Milosevic die Verbrechen persönlich angeordnet hat, aber dies dürfte angesichts der Blut- und Bodenreden, die er geschwungen hat, sehr wahrscheinlich sein. Bei den Verbrechen geht es nicht um die "normalen Begleiterscheinungen" des Krieges, sondern um planmäßige, von oben angeordnete Massenmorde und Vertreibungspolitik. Es geht natürlich auch nicht um Vetternwirtschaft, die wollte ich nur am Rande anmerken.

      Die Auseinandersetzung in Slowenien fand eindeutig zwischen serbisch dominierten jugoslaw. Truppen und Slowenien statt.
      In Kroatien und Bosnien wurden nach der internationalen völkerrechtlichen Anerkennung als souveräne Staaten die Kriege zum großen Teil von aus Serbien unterstützten Sezessionisten geführt. Inwiefern reguläre serbische Truppen beteiligt waren und damit kriegerische Handlungen vorlagen, die ursprünglich direkt von Restjugoslawien ausgingen, ist oft nicht klar gewesen. Aber zumindest fällt damit das Argument, nicht reguläre Truppen, sondern "nur" Sezessionisten wären eine der kriegführnden Parteien gewesen, auf die serbische Seite zurück.
      Was den Kosovo betrifft, so wurde der Konflikt 1989 durch die Gleichschaltung des vorher autonomen Kosovo, das Verbot der albanischen Sprache in der Öffentlichkeit, die Ausgrenzung der Albaner aus den wichtigen Stellen von Verwaltung, Militär, Polizei usw. ausgelöst. Daß ein Volk sich gegen diese systematische Verwehrung der Bürgerrechte wehrt, ist doch wohl klar. Die Verhinderung der völligen Vertreibung der albanischen Bevölkerung aus dem Kosovo als "nicht gerechtfertigten Angriffskrieg" der NATO zu bezeichnen, bleibt denen vorbehalten, die die serbische Vertreibungspolitik mit wesentlich zahlreicheren albanischen Todesopfern als das kleinere Übel ansehen.
      Die Souveränität eines Staates geht meiner Meinung nach nicht soweit, daß dieser Staat seine Einwohner zu hunderttausenden vertreiben oder töten darf. Hier haben wir wohl verschiedene Grundauffassungen.

      schloss,
      daß sich Rußland gegen die Auflösung des Staates wehrt, ist verständlich. Es scheint aber so, als ob Rußland bzw. das russ. Militär weit übermäßig Gewalt anwendet.

      http://www.gfbv.it/2c-stampa/2-99/19-11-dt.html

      http://www.ines.org/apm-gfbv/3dossier/cecenia/cec-dt2.html

      http://www.igfm.de/pm/pm2000/pm0011/p001101r.htm

      Jedenfalls erscheint mir Rußland nicht als Retter des internationalen Friedens, wie einem bestimmten anderen User, der die Angewohnheit hat, nach Putin oder auch nach dem chinesischen Regime um Hilfe gegen die bösen Amerikaner zu schreien.
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 12:11:37
      Beitrag Nr. 46 ()
      @gholzbauer

      Die Organisationen, die hinter Deinen Links stecken, haben für mich die selbe
      Glaubwürdigkeit wie die BILD-Zeitung. Tut mir leid.
      Natürlich (leider) gibt es Massaker und Übergriffe in jeder militärischen Auseinandersetzung.
      Die Ursache: Krieg entmenschlicht!!! Dazu braucht es keine Befehle von oben. Der Krieg an
      sich ist es der aus den Menschen (Soldaten, Rebellen..) wieder das macht, was sie eigentlich
      sind ---> TIERE.

      mfg
      Schließer
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 12:23:46
      Beitrag Nr. 47 ()
      Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
      Ohne mich jetzt näher in Euer Thema einzumischen zu wollen, habe ich das eigentlich immer und überall durch die Praxis bestätigt gesehen.
      xnickel
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 13:01:19
      Beitrag Nr. 48 ()
      Warum Haager Tribunal ?

      Knapp ist Schröder einer Anklage entgangen, es hat über 50 Anzeigen gegen ihn gegeben, wg Vorbereitung eines Angriffkrieges.


      Es sind sehr lange Artikel, aber es bringt hier und da Licht in die Sache.

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,142769,00.html

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,142770,00.html


      SEP
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 23:18:34
      Beitrag Nr. 49 ()
      Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.

      Zur Klarstellung ohne Ambition einer Diskussion.
      Dachte dabei eigentlich an Milosovce.

      xnickel
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 09:08:42
      Beitrag Nr. 50 ()
      Fischer z.Zt. im Bundestag.

      Was kann man im Ernst von so einem charakterlosen Menschen
      erwarten. Milosevic ist also an allem Schuld.

      In was für einer Welt leben wir ?
      traurig, traurig ..

      GO
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 17:33:49
      Beitrag Nr. 51 ()
      @gholzbauer

      Es ist nicht richtig, dass die Auseinandersetzungen im Kosovo mit der Aufhebung des Autonomiestatuts begannen. Ob die Zurücknahme der Autonomie eine kluge Entscheidung war sei einmal dahingestellt, doch dieser Beschluss erfolgte nicht aus heiterem Himmel.

      Einige Kommentare aus der Zeit vor 1989, wie es mir scheint aus unverdächtigeR Quelle.


      9.Nov.1982
      David Binder,Korrespondent der New York Times
      D. Binder beschreibt eine Versuch von Kosovoalbanern einen 12jährigen Jungen anzuzünden(eigene Anm.)

      "..... solche Vorkommnisse, die viele slawische Einwohner des Kosovo dazu veranlasst haben, aus der Provinz zu fliehen, haben mitgeholfen, die Forderung der albanischen Nationalisten nach einem ethnisch reinen albanischen Kosovo zu erfüllen. Nach jüngsten Schätzungen Belgrads haben seit den Unruhen von 1981 20 000 Serben und Montenegriner den Kosovo für immer verlassen."

      28.Nov.1982
      David Binder, Korrespondent der New York Times
      "Bei Gewalttaten, die die Folge der Unruhen an der Universität Pristina im März 1981 sind, wurden 10 Leute getötet und hunderte verletzt. Fast jede Woche kam es zu Vergewaltigungen, Brandstiftungen, Plünderungen, Sabotage gegen Industrieanlagen, offensichtlich mit dem Ziel, die noch verbliebenen gebürtigen Kosovo-Slawen (Serben und Montenegriner) aus der Provinz zu vertreiben."

      1.Nov.1987
      D. Binder
      "Ethnische Albaner in der Regierung des Kosovos haben öffentliche Mittel und Gesetze missbraucht, um Land das Serben gehört, zu enteignen.....Slawische orthodoxe Kirchen sind angegriffen, Brunnen sind vergiftet und Ernten sind verbrannnt worden......Da die Serben vor den andauernden Gewalttaten flüchten, wird der Kosovo das, was ethnisch albanische Nationalisten seit Jahren - besonders deutlich seit den blutigen Unruhen 1981 in Pristina - fordern, nämlich ein ethnisch sauberes albanisches Gebiet, eine Republik Kosova.


      Für jene die vielleicht meinen die New York Times hätte in den achtziger Jahren besonders ausgeprägte Vorurteile gegen Albaner, sei gesagt, dass ähnliche Berichte in der Washington Post(am 29.Nov.1989) und in der Financial Times(am 20.Jul.82 u. am 22.Jul.86) erschienen.

      Dass natürlich in diesem Zeitraum, die serbischen Nationalisten auch an Gewalttaten beteiligt waren will ich garnicht in Abrede stellen.

      @gholzbauer

      Welche Blut- und Bodenreden von Milosevic meinst du denn, oder ist das wieder nur dem allgemeinen Medientenor nachgeplappert? In der immer wieder zitiert Rede vom Amselfeld im Juni 89, kann ich solche Passagen nicht finden. So schreibt unter Berufung auf DPA und Reuters auch die "Neue Zürcher Zeitung" von damals:"Serbiens Präsident Slobodan Milosevic hielt am Gedenktag eine von Beobachtern als versöhnlich bezeichnete Rede, in der er Serbien zur Einheit aufrief. Der "Standard" bezeichnete die Rede als "überraschend moderat".


      curioso
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 19:45:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      @gholzbauer

      Die Auseinandersetzungen zwischen slawischen Mazedoniern und der UCK sind seit geraumer Zeit wieder aufgeflammt. Die Parallelen zum Kosovokonflikt sind unverkennbar. Einige Unterschiede gibt es zwar, z.B. die Medien betiteln die UCK nicht mehr mit "Freiheitskämpfer", wie noch während des Kosovokonflikts, jetzt nennt man sie eifach nur Terroristen, Aufständische oder Freischärler. Noch eine Änderung hat stattgefunden, die UCK wird jetzt nicht mehr vom Westen unterstützt. Da einige der UCK-Führer von der USA eine militärische Ausbildung erhielten ist dies ohnehin ein zweitesmal überflüssig. O.K. mit Waffen müssen sich die Albaner jetzt woanders eindecken.

      Übrigens noch etwas vollkommen logisches passiert im aktuellen Konflikt schon wieder---


      Die Menschen fliehen zu tausenden aus den Kampfgebieten!
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 00:01:39
      Beitrag Nr. 53 ()
      @curioso
      Danke für Deine Anmerkungen!
      Leider gibt es die gholzbauers en masse.
      Der Westpresse glauben die jeden Schwachsinn.
      Übrigens: In Mazedonien mischen EU (vor allem D)und die USA durchaus kräftig mit. Als kürzlich Hunderte UCKlern in Mazedonien umzingelt waren und unter voller Bewaffnung unter Schutz der Amis in der KFOR hinausgeleitet wurden, brach berechtigter Volkszorn los. Pikantes Detail: Unter den Herausgschleusten befanden sich 17 EX-US-Militärs, die handfest die UCK "vor Ort" im Terrorkampf unterstützen.
      Die UCK wird nach wie vor vom Westen unterstützt, jetzt jedoch wieder subversiver, wie in den Jahren vor 1999. Die mazedonische Regierung hingegen wird vorgeführt bis zur Lächerlichkeit. Ähnlich verfährt der Westen mit Kostunica, während der Stiefellecker an der serbischen Regierungsspitze in den höchsten Tönen dafür gelobt wird, dass er die eigene Verfassung und das höchste Gericht mit Füßen tritt. Der wird es aber keine 24 Monate mehr an der Macht machen. Das halte ich für unmöglich. Er wird entweder von den hungernden und gedemütigten Massen aufgehängt, oder er setzt sich vorher zu seinen Schweizer Konten ab, von den 1,3 Milliarden West-Darlehen wird da schon ein wenig abgefallen sein.

      @gholzbauer
      Vier Angriffs- und Vernichtungskriege soll der böse Slobo angezettelt haben. Nachgeplappert und unwahr!
      Wie lange hat denn der erste gedauert? Einen Tag? Eine Woche? Oder womöglich einen Monat? Wieviele Tote gab es? Klär mich doch bitte mal auf!
      Zum zweiten: Hast Du die brutale Vertreibung von einer Viertelmillion Serben aus Kroatien vergessen?
      Zum dritten: Wieso wurde Slobo denn nach Dayton in höchsten Tönen als Friedensfreund gelobt?
      Könnte es sein, dass Du Dich etwas einseitig informierst und den Westmedien reichlich viel glaubst, obwohl die an Verlogenheit kaum zu überbieten sind.
      Ach ja, Slobo hat Deiner Meinung nach sicher auch blutrünstig den "Fünften" (in Mazedonien)angezettelt, oder wie?
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 02:48:31
      Beitrag Nr. 54 ()
      Was herrscht hier für eine Moral vor?!:

      Slobo ist ein Kriegsverbrecher, also ist die westliche Allianz im Recht.
      Wer der "Westpresse" glaubt, ist schwachsinnig (golden-bear, nenn mir eine bessere!). Wenn die Amis dabei ein schmutziges Spiel getrieben haben, ist "Slobo" deswegen unschuldig? Ist die brutale Vertreibung der Serben aus Kroatien die Rechtfertigung für serbische Greueltaten an Bosniern und Albanern?

      Sorry, aber diese Art ideologischer Schwachsinn auf beiden Seiten ist zwar leider weit verbreitet aber deshalb nicht unterhaltsamer. Genau mit dieser Gut/Böse-Denke ist der nächste Konflikt schon wieder vorprogrammiert. Was die dämliche Forderung von ONLYGOLD mit Putins Atombomben angeht, fehlen mir die Worte. Wer als Reaktion auf eine zugegeben auch propagandistische westliche Presse nichts weiter kennt, als uralte linke Klassenfeindparolen aus dem kalten Krieg, bezeugt lediglich seine historische Ignoranz

      Natürlich ist der Prozess gegen Milosevic auch ein Schauprozess, vielleicht sogar widerlich. (Vielleicht sogar am Ende eine Farce - wartet ab, wie unprofessionell die Ankläger weiter auftreten) Trotzdem ist es ein wichtiges Zeichen für die Diktatoren der Welt, dass sie nicht mehr unantastbar sind. Waren die Nürnberger Prozesse Siegerjustiz? Ganz zweifelsohne. Waren sie deswegen ungerecht? Das eine schließt doch das andere nicht aus. Milosevic ist schon aufgrund seiner Verantwortung nicht unschuldig - oder will hier jemand die zahllosen Massaker und Vertreibungen leugnen? Wer das will kann sich ja gleich mit den altersstarrsinnigen Altnazis verbünden, die heute noch die KZs für jüdische Propagandaerfindungen halten. Warum muss sich Geschichte immer derart peinlich wiederholen.

      Was die Vorwürfe zu Fischer angeht, nur so viel für diejenigen, die sich noch an den Beginn erinnern können: Schickt die Bundesrepublik Soldaten in den Balkan, gilt sie als Kriegstreiber (nicht nur bei den notorischen ALt-Linken), tut sie es nicht, verschließt sie die Augen vor einem unerträglichen Genozid - und macht sich ebenfalls schuldig (Genau das, was die selben Alt-Linken jahrelang den Alliierten zu Hitlers Zeiten vorgeworfen haben). So ist Politik - wer eine Lösung weiß, soll sich melden, er hat das Zeug zum Messias.

      gruß, odo
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 05:58:11
      Beitrag Nr. 55 ()
      Moin

      curioso,
      "Serbiens Präsident Slobodan Milosevic hielt am Gedenktag eine von Beobachtern als versöhnlich bezeichnete Rede, in der er Serbien zur Einheit aufrief."
      "Zur Einheit aufrief" war nichts anderes als die Proklamation eines Großserbien, und genauso wurde es von den serbischen Nationalisten verstanden. Westliche Beobachter verstanden die Absicht damals zum Teil nicht, weil sie die Ambitionen der serb. Nationalisten völlig unterschätzten. Nicht zufällig fand die Rede in einem der zu erobernden Gebiete mit 90% nichtserbischer Bevölkerung statt. Was würde man von einem deutschen rechtsextremen Politiker halten, der nach Danzig fährt und dort die Einheit des deutschen Volkes beschwört? Er könnte "versöhnliche" Worte wählen und man wüßte dennoch, was er meint. Auch über Adolf war das Ausland in den 30ern ab und zu erstaunt, daß er eigentlich doch ganz zahm bei irgendeinem Auftritt gewesen sei. Das Ergebnis ist bekannt.

      "Es ist nicht richtig, dass die Auseinandersetzungen im Kosovo mit der Aufhebung des Autonomiestatuts begannen." ... "...1982..."
      Na gut, dann können wir den Beginn des Konfliktes auf 14hundertsoundso oder von mir aus 500 v. Chr. datieren. Die alte Ursache/Auslöser-Abwägung, wie immer bei geschichtlichen Vorgängen, deshalb schrieb ich "ausgelöst" und nicht etwa "verursacht". Ansonsten könnten wir den Beginn des Holocaust auf den Auszug der Juden aus Ägypten setzen. Dies rechtfertigt aber keinen Hitler und keinen Milosevic. Letzterer hat den alten Konflikt durch die antialbanischen Maßnahmen jedoch eindeutig verschärft und zum offenen Ausbruch gebracht, ohne eine Verhandlungslösung zu suchen. Die Albaner haben sich in dem Konflikt sicher auch nicht als Friedensengel hervorgetan, aber es geht im Kriegsverbrecherprozeß darum, ob Milosevic die Anweisungen zu Kriegsverbrechen, die im internationalen Recht definiert sind, gegeben hat, und nicht um die Ergründung der historischen Wurzeln der ethnischen Probleme.

      Daß die USA gegenüber der UCK dastehen wie der Zauberlehrling gegenüber den gerufenen Geistern, ist klar. Daß Milosevic dadurch entschuldigt werden könnte, ist nicht klar. Wie eventuelle Fehler der Amerikaner bezüglich UCK/Kosovo die serbische Führung zu Kriegsverbrechen, schon gar in Kroatien und Bosnien, berechtigen sollen, bleibt mir wohl verschlossen.
      Ich habe nie behauptet, daß die UCK/Albaner oder Kroaten keine Kriegsverbrechen begangen hätten. Falls man die Schuldigen erwischt, sollen sie bestraft werden. Anklagen bestehen schon.



      golden-bear,
      "Wie lange hat denn der erste gedauert? Einen Tag? Eine Woche? Oder womöglich einen Monat? Wieviele Tote gab es? Klär mich doch bitte mal auf!"
      Anscheinend gab es für Deinen Geschmack zu wenig Tote bei dem serbischen Versuch, Slowenien zu besetzen. Es war eine kriegerische Handlung und es ist nur der schlechten Organisation der Besetzung und der Unterschätzung des Gegners zu verdanken, daß der Konflikt schnell beendet war.

      "Zum zweiten: Hast Du die brutale Vertreibung von einer Viertelmillion Serben aus Kroatien vergessen? "
      Meinst Du etwa Vertreibungen aus WK II, die als Rechtfertigung für das Vorgehen Serbiens in den 90ern herhalten müssen? Du weißt aber schon, was für "Vertreibungsrechte" die Deutschen in Polen und Tschechien durch so eine Argumentation hätten??? Die Geschichten aus dem WK können also eigentlich gar nicht gemeint sein.
      Kroatien hat in der nach der Unabhängigkeit beschlossenen Verfassung die Rechte von Minderheiten auf Druck des Westens ausdrücklich garantiert. Wenn aus der Flucht der Serben aus Kampfgebieten eine Vertreibung werden soll, muß eine planmäßige Aktion nachgewiesen werden. Viele Serben sind allerdings aus Kroatien geflohen, weil sie sich vorher am (Bürger-)Krieg gegen ihre kroatischen Nachbarn beteiligt hatten und die Rache fürchteten.

      "Zum dritten: Wieso wurde Slobo denn nach Dayton in höchsten Tönen als Friedensfreund gelobt? "
      Von wem denn? Von den bösen Westmedien? Dann darf man`s selbstverständlich nicht glauben, es sei denn, man glaubt den "verlogenen" Westmedien nur das, was man hören will.



      Also nochmal: es geht in dem Prozeß gegen nicht darum, was die UCK oder sonstwer macht, sondern darum, ob Milosevic die Befehle für planmäßige "ethnische Säuberung" gegeben hat, ob er Massenmorde, die Einrichtung von Folterlagern usw. angeordnet hat. Aufgrund von Beweisen und von Aussagen einiger gewichtiger Zeugen wird man die Wahrheit hoffentlich herausfinden.
      Wenn man jedoch aus einem diktatorenfreundlichen Weltbild heraus einer antiamerikanischen Propaganda mehr Glauben schenkt als allen anderen Indizien, wird man selbstverständlich eine andere Wahrheit zu sehen glauben.
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 10:09:50
      Beitrag Nr. 56 ()
      90% nichtsebische Bevölkerung?? Wo soll das gewesen sein???
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 10:20:00
      Beitrag Nr. 57 ()
      Noch ein Zitat von Dir Gholzbauer:

      Wenn aus der Flucht der Serben aus Kampfgebieten eine Vertreibung werden soll, muß eine planmäßige Aktion nachgewiesen werden. Viele Serben
      sind allerdings aus Kroatien geflohen, weil sie sich vorher am (Bürger-)Krieg gegen ihre kroatischen Nachbarn beteiligt hatten und die Rache
      fürchteten.


      Das könnte man doch so oder ähnlich für die Albaner vor und während des Kosovo-Krieges gelten lassen ?!! Aber nein WIR haben ja einen SCHULDIGEN!!!
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 10:44:37
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Odo

      Du hast mich oben als schwachsinnig bezeichnet ...

      OK. Kannst Du haben.
      In meinem Augen bist Du eine dumme, dreckige und
      ängstliche Ratte. Solche Leute wie Du haben die
      Nazis erst ermöglicht.

      Kritik an den eigenen Leuten, daß ist Zivilcourage.
      Die Schuld auf den kleinen Herrn Milosevic zu
      schieben und Augen zu. Siehe oben. Ratte !!

      GO
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 11:57:11
      Beitrag Nr. 59 ()
      @Onlygold

      Ich möchte dich bitten dich nicht auf das niedere Niveau der persönlichen Beschimpfungen und Beleidigungen zu begeben. Obwohl ich deinen Ärger schon verstehen kann und viele deiner Aussagen ähnlich sehe.

      curioso
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 15:52:48
      Beitrag Nr. 60 ()
      @gholzbauer

      Also von den Blut- und Bodenreden eines Herrn Milosevic, bleibt eine Rede übrig in der man zwischen den Zeilen lesen muss. Dass ist aber für einen Kriegshetzer und Nationalisten ziemlich untypisch. Normalerweise reden solche Leute in einer Sprache, das der letzte Kuhhirte weiss was gemeint ist.

      Der Vergleich, deutscher rechtsextremer Politiker hält in Danzig eine Rede, geht überhaupt ins Leere.
      Der Kosovo war und ist noch immer ein Teil Serbiens, auch wenn dort wie du schreibst 90% albanischstämmige Bevölkerung lebt.

      Aber ganz egal was man sagt, als Kritiker des NATO-Krieges gegen Jugoslawien, irgendwann holen die Befürworter die Keule Massenvertreibung, die Keule Diktator oder die Keule Genozid an den Kosovoalbanern hervor und die kriegt man dann um die Ohren. Man erspart sich ganz einfach das Hinterfragen, in dem man die Pauschalvorwürfe aus den Massenmedien übernimmt. Erwähnen möchte ich dazu noch dass ich ganz sicher kein Freund diktatorischer oder autoritärer Regime bin.

      Frage: Was ist das nur für ein Diktator der Wahlen zulässt, der eine Koalitionsregierung bildet, der regierungsunabhängige Medien zulässt?
      Um den Mediengläubigen gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mag sein, dass die Wahlen manipuliert waren, dass die nicht staatlichen Medien bei ihrer Arbeit behindert wurden. Doch in einer Diktatur, und manche hier stellen Milosevic auf die Stufe der Nationalsozialisten, gibt es keine Wahlen oder unabhängige Medien.

      Nach den Angaben der Nato-Allianz war der Krieg gegen Jugoslawien unvermeidbar, weil man eine noch grössere humanitäre Katastrophe vermeiden wollte. Aber diese Begründung genügte manchen Politiker noch nicht. Scharping bekam angeblich den "Hufeisenplan" zugespielt, woraus die geplante Vertreibung der Kosovoalbaner abgeleitet wurde. Lüge! Bis heute konnte Scharping keinen solchen Plan vorlegen.
      Noch einmal Scharping während des Angiffs auf Jugoslawien : "Im Stadion von Pristina werden tausende Albaner festgehalten." Lüge! Zu keiner Zeit waren dort Menschen festgehalten worden. Auch die Aussage Fischers man wolle ein zweites Auschwitz verhindern, kann man aus heutiger Sicht ins Reich der Fantasie einreihen.


      Am Höhepunkt der Nato-Agression machte sich die US-Regierung öffentlich Sorgen um möglicherweise 100000 von den Serben ermordeten Albanern. Nach dem Krieg sprach Schröder von 20000 Toten, die Nato bald darauf von 10000. Im Herbst stellte der Leiter der spanischen UNO-Untersuchungskommission im Kosovo fest, dass die Gesamtzahl der Getöteten vermutlich etwa 2500 ausmache, wobei im Einzelfall nicht gesagt werden könne, ob sie der jugoslawischen Armee, der UCK oder der Nato zum Opfer gefallen seien.

      Ich will hier nichts beschönigen, ich wollte damit nur aufzeigen, dass man vorsichtig sein sollte bevor man etwas als Wahrheit übernimmt.

      curioso
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 17:30:50
      Beitrag Nr. 61 ()
      @Onlygold

      Mein Posting benutzt das Wort "schwachsinnig" lediglich einmal bei meiner (zugegeben nicht ganz sauberen) Interpretation von goldenbear (Der Westpresse glauben die jeden Schwachsinn) und ein zweites Mal allgemein in Bezug auf allgemeine ideologische Scheuklappen.

      Deine Äußerung (Herrn Putin kann ich nur den Rat geben, seine Atombomben in irgendeiner Form jetzt einzusetzen.) habe ich lediglich einmal als dämlich bezeichnet, womit du noch glimpflich davonkommst. Wahrscheinlich bezieht sich deine beleidigende Antwort auf diesen Passus. Falls du aber dein Zitat inzwischen auch als schwachsinnig empfindest - einverstanden.

      Selbst dann hätte ich nicht DICH sondern deine AUSSAGE als schwachsinnig bezeichnet. Kapierst du noch solche feinen Unterschiede?

      Was deine ungeheuerlichen Beleidigungen angeht, hast du damit offensichtlich deine wahre Sprache gefunden. Glückwunsch. Ansonsten verbindet uns offenbar nichts.
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 17:44:15
      Beitrag Nr. 62 ()
      @Odo

      Ja, so ist das. Du bezeichnest mich als dämlich ...

      Das mit den Atombomben ist übrigens mein Ernst.
      Die einzige Sprache, die die Amerikaner verstehen.

      Übrigens: Die USA sind bisher das einzige Land dieser Erde,
      die es fertig gebracht haben, Atombomben auf die Zivil-
      bevölkerung zu schmeissen.
      Das sagt wohl alles !!

      GO
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 18:02:57
      Beitrag Nr. 63 ()
      @ GO

      ... und deshalb möchtest du genauso handeln wie die Amerikaner? Krieg ist weder die Sprache der Amerikaner noch die der Russen, sondern lediglich die von Militaristen - sie kennen keine andere. Kriegstreiber gibt es in beiden Lagern - und offensichtlich auch im internet.

      Ich kann mir die Welt in der du lebst nicht vorstellen. Zumindest kenne ich im Moment keine Umstände, die den 3. und letzten Weltkrieg rechtfertigen würden, den du offensichtlich so herbeisehnst.
      Avatar
      schrieb am 07.07.01 23:58:31
      Beitrag Nr. 64 ()
      @gholzbauer
      Weiter unten hast Du doch großspurig behauptet, Slobo habe VIER Eroberungs- und Vernichtungskriege geführt.
      Dann fragte ich Dich etwas, nämlich:
      "Wie lange hat denn der erste gedauert? Einen Tag? Eine Woche? Oder womöglich einen Monat? Wieviele Tote gab es? Klär mich doch bitte mal auf!"
      Deine Antwort war mehr als dürftig:
      Anscheinend gab es für Deinen Geschmack zu wenig Tote bei dem serbischen Versuch, Slowenien zu besetzen. Es war eine kriegerische Handlung und es ist nur der schlechten Organisation der Besetzung und der Unterschätzung des Gegners zu verdanken, daß der Konflikt schnell beendet war.
      Das ist keine Antwort auf meine Fragen, das ist peinliches Drumherumreden. Aber vorher die große Klappe schwingen, von wegen Vernichtungskrieg und so!

      Dann fragte ich:
      "Zum zweiten: Hast Du die brutale Vertreibung von einer Viertelmillion Serben aus Kroatien vergessen? "
      Dein Antwort zeugt davon, dass Du nicht die geringste Ahnung hast, wovon Du serbophob schwandronierst:
      Meinst Du etwa Vertreibungen aus WK II, die als Rechtfertigung für das Vorgehen Serbiens in den 90ern herhalten müssen? Du weißt aber schon, was für "Vertreibungsrechte" die Deutschen in Polen und Tschechien durch so eine Argumentation hätten??? Die Geschichten aus dem WK können also eigentlich gar nicht gemeint sein.
      Kroatien hat in der nach der Unabhängigkeit beschlossenen Verfassung die Rechte von Minderheiten auf Druck des Westens ausdrücklich garantiert. Wenn aus der Flucht der Serben aus Kampfgebieten eine Vertreibung werden soll, muß eine planmäßige Aktion nachgewiesen werden. Viele Serben sind allerdings aus Kroatien geflohen, weil sie sich vorher am (Bürger-)Krieg gegen ihre kroatischen Nachbarn beteiligt hatten und die Rache fürchteten.

      Das ist ungeheuerlich! Ich rede nicht von WK II, sondern von Mitte der 90er und den vertriebenen Kraijna-Serben, die brutal und mit massiver amerikanischer Unterstützung vertrieben wurden. Und Du wagst es zu behaupten, die Kroaten hätten unter dem Druck der westl. Friendensengel Minderheitenschutz garantiert, und die Serben wären geflohen, weil sie sich schuldig gemacht hätten. Mir wird schlecht bei so viel arroganter Ignoranz!

      "Zum dritten: Wieso wurde Slobo denn nach Dayton in höchsten Tönen als Friedensfreund gelobt? "
      Von wem denn? Von den bösen Westmedien? Dann darf man`s selbstverständlich nicht glauben, es sei denn, man glaubt den "verlogenen" Westmedien nur das, was man hören will.
      Nein, von den unseren Politikern. Und unsere Medien gabens wieder, wie üblich. Die Presse hier ist weder frei noch die vierte Gewalt, sie gibt gleichgeschaltet wieder, was die Strippenzieher gerade von ihr möchten. Aber träum Du nur weiter. Im übrigen weicht auch diese jämmerliche Antwort vom Thema ab. Nicht gerade mutig. Deine Argumente sind ziemlich schlapp.

      Noch weiter unten zeigst Du, welch Geistes Kind Du bist:
      "Deshalb wurden nach WK II in Deutschland zahlreiche Nazis verurteilt, nach dem Zusammenbruch des DDR-Regimes ein paar der dort Verantwortlichen,..."
      So, so, zahlreiche Nazis wurden also verurteilt. Sag mal galubst Du was Du da schreibst. Denkst Du da an Adenauers Kanzleramtsminister Globke oder an BW-MP Filbinger oder all die Richter und Staatsanwälte, die munter weiter im Amt blieben, oder an die hohen Offiziere, die gerade mal zehn Jahre später an ihrer Karriere weiterbastelten. Eine Unverschämtheit, Du Geschichtsfälscher! Und aus der DDR waren es dann nur ein paar. Da beugt man ja bloß in übelster Manier (siehe Inhaftierung von Krenz) das Recht und bricht den Grundsatz der rückwirkenden Nichtbestrafbarkeit ohne frühere Rechtsgrundlage (nulla poena sine lege), aber was ist das schon. Dir ist das sicher schnuppe, Du findest dieses System ja prima, gelle?
      Keine Staatsanwaltschaft ermittelt ernbsthaft wegen der 40-80 Leuna-Millionen, die nach D geflossen sind, keine wurde ernsthaft gegen Kohl aktiv, erst recht keine gegen unser Angriffskrieger-Trio-infernale. Ein Prachtstaat! Ich könnte täglich kotzen. Und dann noch so ahnungslose Mithetzer gegen zuvor niedergebombte Länder wie Dich zur Krönung.

      "Wenn man jedoch aus einem diktatorenfreundlichen Weltbild heraus einer antiamerikanischen Propaganda mehr Glauben schenkt als allen anderen Indizien, wird man selbstverständlich eine andere Wahrheit zu sehen glauben."
      Aufgeblasener als mit dieser Ansammlung dümmlicher Unterstellungen geht´s kaum.
      Sag mal, warum interessierst Du Dich eigentlich für Gold, Du glaubst doch alles aus unserer Presse. Gold ist also nur unnützer gelber Dreck, oder traust Du da auf einmal anderen Quellen mehr? Na ja, konsistentes Denken ist nicht jedermanns Sache.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 13:37:14
      Beitrag Nr. 65 ()
      golden-bear,

      eine andere Meinung von vornherein als "dümmlich", "jämmerlich", "großspurig", "ahnungslos", als "Aufgeblasenheit" oder "Unverschämtheit" zu bezeichnen, oder den Diskussionspartner als "Mithetzer" zu titulieren, ist äußerst schwach. Du solltest nicht glauben, das Gegenteil einer Mehrheitsmeinung wäre automatisch näher an der Wahrheit. Diesem Irrtum sind schon manche vermeintlich ach so kritischen Menschen aufgesessen. Aber bevor Du es mir unterstellst: damit will ich nicht behaupten, ich hätte die Wahrheit für mich gepachtet. Dennoch werde ich weiterhin meine Meinung vertreten, auch wenn Du andere Auffassungen nicht verträgst und deshalb beleidigend wirst.
      Die von Dir hier gezeigte Aufführung aus persönlichen Angriffen, Unterstellungen und Abqualifizierung anderer Meinungen spricht nicht sehr für Dich, dies muß ich an dieser Stelle einmal deutlich feststellen. curioso z.B. ist fähig, seine Argumente vorzubringen, ohne gehässig zu werden. Warum schaffst Du das nicht, mal ganz abgesehen vom User ONLYGOLD, welcher offenbar öfter dazu tendiert, völlig auszurasten? Laßt Euch doch mal von ombaba ein paar Tipps geben, wie man seine Ausgeglichenheit wieder findet. ;)


      "Weiter unten hast Du doch großspurig behauptet, Slobo habe VIER Eroberungs- und Vernichtungskriege geführt. ..."
      Wenn ein Volk wie das der Slowenen sein natürliches Recht auf (friedliche) Selbstbestimmung wahrnehmen will und sein Territorium von einer de facto serbischen Armee besetzt wird, um die Unabhängigkeit zu verhindern und Slowenien im serbisch dominierten Jugoslawien festzuhalten, ist es nach meiner Auffassung ein Eroberungskrieg.
      "... von wegen Vernichtungskrieg und so!"
      Ich schrieb "Eroberungs- bzw. Vernichtungskriege". Bitte genau lesen und mir nicht falsche Aussagen unterschieben!
      Ansonsten dauerte die Auseinandersetzung ca. 3 Tage und es ist gut, daß die versuchte Besetzung durch jugoslawische Truppen "nur" ca. 70 Todesopfer gefordert hat (z.B. http://collegian.ksu.edu/issues/v100/sp/n094/AP-Bosnia.html)… Dennoch bleibt die Tatsache, daß die militärische Aggression von Restjugoslawien unter Milosevic ausging.
      Laß doch diese belanglose Nachfragerei und die Behauptungen, meine Antworten wären keine Antworten!
      Wenn Du aber der Meinung bist, daß Milosevic wegen fehlender zusätzlicher Todesopfer beim Überfall auf Slowenien nicht wegen Kriegsverbrechen in Bosnien, Kroatien, Kosovo verurteilt werden darf, dann werde von mir aus glücklich mit dieser Meinung.


      "Zum zweiten: Hast Du die brutale Vertreibung von einer Viertelmillion Serben aus Kroatien vergessen?
      Dein Antwort zeugt davon, dass Du nicht die geringste Ahnung hast, wovon Du serbophob schwandronierst: ..."

      Zur Vertreibung von Serben aus der Kraijna, nachdem serbische Milizen zuvor mit der Hilfe restjugoslawischer/serbischer Regierungstruppen Kroaten aus diesem Teil Kroatiens vertrieben hatten und diesen Teil Kroatien besetzt hatten, wiederhole ich noch mal:
      Ich habe nie behauptet, daß die UCK/Albaner oder Kroaten keine Kriegsverbrechen begangen hätten. Falls man die Schuldigen erwischt, sollen sie bestraft werden. Anklagen bestehen schon.
      2 kroatische Generäle werden evtl. in Kürze nach Den Haag ausgeliefert, auch wenn es nicht in Dein Weltbild passen sollte, in dem nur der arme Slobo verfolgt wird.
      Nach Deiner Auffassung darf aber Slobo wegen der Vertreibung von Serben aus Kroatien nicht in Den Haag angeklagt werden?!?! Nun wird aber mir schlecht! Man darf wohl einen Mordverdächtigen nicht anklagen, wenn es noch andere Morde gibt, oder wie?


      "Zum dritten: Wieso wurde Slobo denn nach Dayton in höchsten Tönen als Friedensfreund gelobt?"
      Das war ohnehin nur das übliche Rundumgelobe nach dem Abschluß eines Friedensvertrages. Das beweist doch nicht die Unschuld Milosevics! Rituale sagen nichts über Taten Milosevics aus. Daß Milosevic von irgendwem als "Friedensfreund" gelobt wurde, soll ihn also vor einer Verurteilung schützen, falls ihm die Anweisungen zu Kriegsverbrechen nachgewiesen werden?


      "Noch weiter unten zeigst Du, welch Geistes Kind Du bist"
      Da kommt also jemand daher, verteidigt Milosevic, indem er die Missetaten anderer zu seiner Entschuldigung vorbringt, behauptet, die Albaner, Kroaten usw. wären selbst schuld an ihrer Behandlung, es wären doch eh nur ein paar getötet worden usw., und wirft mir vor, ich sei irgendeines Geistes Kind. Danke für diese Offenlegung Deines Zustandes.
      "zahlreiche Nazis verurteilt" meinte ich zahlenmäßig (zahlreich im Sinne von "mehr als wenige", aber noch nicht "sehr viele", Du Wortklauber!) im Gegensatz zu bisher ungefähr an einer Hand abzuzählenden verurteilten Kriegsverbrecher in Ex-Jugoslawien. Damit wollte ich selbstverständlich nicht aussagen, es wären genug Nazis verurteilt worden, wie Du mir in die Schuhe zu schieben versuchst. Wieviel DDR-Verantwortliche wurden denn bisher wirklich zur Rechenschaft gezogen? 30? :laugh: Die einzigen, die für die DDR zur Rechenschaft gezogen werden, sind die deutschen Steuerzahler, und das vermutlich noch eine Generation lang.



      "Sag mal, warum interessierst Du Dich eigentlich für Gold..." "konsistentes Denken ist nicht jedermanns Sache"
      Versicherung gegen einen Rückgang des Dollars. Wer in einer Sache eine Mehrheitsmeinung vertritt, muß dies in einer anderen anderen nicht tun, dies paßt aber sicher auch nicht in Dein Weltbild.
      Abgesehen davon gebe ich den Goldverschwörungstheorien eher eine geringe Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit.
      Da Du aber sicher ein Anhänger wilder Goldverschwörungstheorien bist: wenn ich mich mal mit irgendwelchen Werten verzocke, mache ich nicht angebliche Manipulateure, sondern mich selbst verantwortlich dafür. Selbstkritik ist Deine Sache auch in finanziellen Dingen offensichtlich nicht.

      Dann noch Deine altlinke allgemeine Systemfrustration, als ob man aus Sirvens Leuna-Millionen die Unschuld Milosevics ableiten könnte! LOL.

      Ich habe ausdrücklich festgestellt, daß sich die USA in ihrer Einschätzung der UCK wohl geirrt haben, daß es kroatische Kriegsverbrecher gibt, daß die Albaner vorsichtig ausgedrückt keineswegs über Zweifel erhaben sind, und werde von golden-bear als "Mithetzer" bezeichnet. Die scheinbare Anonymität des Netzes offenbart die Diskussionsunfähigkeit und den Mangel an guten Sitten bei manchen Zeitgenossen, die jede Abweichung von ihrer eigenen Meinung als irgendeines "Geistes Kind" abtun. :(

      P.S. Am schlimmsten sind diejenigen User, die sich hinter verschiedenen IDs verstecken müssen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 15:53:37
      Beitrag Nr. 66 ()
      @gholzbauer, Du:

      " Die scheinbare Anonymität des Netzes offenbart die Diskussionsunfähigkeit und den Mangel an guten Sitten bei manchen Zeitgenossen, die jede Abweichung von ihrer eigenen Meinung als irgendeines "Geistes Kind" abtun. "

      Das ist doch eigentlich kein Nachteil. Endlich kommt man mal an das wirkliche Denken und Fühlen der Leute heran, kann sich mit dem auseinandersetzen, was wirklich die Handlungen, die Vorstellungen unserer Mitmenschen bestimmt.

      In dieser Offenheit ist dies nicht einmal an einem Stammtisch möglich, weil hier nun jedermann in aller Ruhe, ungestört, sich vor seinem Computer sitzend auskotzen kann.

      Und man nutzt dies völlig ungehemmt. Auf den Schutz der gewährten Anonymitzät bauend.

      Es ist so, als ob man die Leute unter Hypnose gestellt hat, und diese nun ihr Innerstes völlig ungeschützt auskehren. Das ist doch interessant.

      Ich betrachte diese Einsichten als den größten Vorteil, den mir das Internet bisher beschert hat.

      Man sollte nicht darüber traurig sein darüber, was man dabei zu sehen und zu hören bekommt. Man muß es - emotionslos - nur richtig einordnen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 20:55:39
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Gholzbauer

      Du bist mir ausgesprochen unsympatisch.
      Ausserdem sind mir Deine literarischen Ergüsse zu lang.
      Wiederholungen machen eine Sache auch nicht richtiger.
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 11:35:05
      Beitrag Nr. 68 ()
      Na, gholzbauer, geht´s dir jetzt besser?
      Ich meine, nachdem du so brillant "bewiesen" hast, ich würde behaupten, aus Sirvens Leuna-Millionen lasse sich Milosevic´ Unschuld beweisen. Über solche intellektuellen "Glanzleistungen", die erneut nur armselige Unterstellungen sind, statt ein Eingehen auf Argumente, dass du dir wohl sparen zu können glaubst, indem du die verfolgte Unschuld mimst, werde ich jetzt nicht nochmals eingehen. Aber:
      Du hast gehetzt, indem du Vernichtungskriege einem Land unterstellst, das durch dein und mein Land in das vorindustrielle Zeitalter gebombt wurde. Du kannst deine Behauptungen nicht belegen, kehrst die Ursachen für den brutalen Zerfall der FRJ, die in großen Teilen im Westen liegen, unter den Teppich, und fühlst dich wohl dabei, den mainstream zu verkörpern. Der allerdings irrt nahezu immer, u.a. auch weil er von interessierter Seite dumm gehalten wird (panem et circenses).
      Du hast auch in diesem Thread behauptet, die Amis hätten sich in der UCK etwas getäuscht. Du bist folglich entweder ahnungslos oder du verarscht die Leser (tertium non datur).
      Zu deiner Aufklärung:

      Terroristen auf UNO-Lohnliste
      Militante Kosovo-Albaner werden von Washington und NATO großzügig unterstützt
      ------------------------------------------------------------
      Seit publik wurde, daß das aus der »Kosovo- Befreiungsarmee« UCK hervorgegangene »Kosovo-Schutz- Korps« (KSK) Männer und Material über die Grenze nach Mazedonien schickt, kommen NATO und die UNO-Mission im Kosovo (UNMIK) in Erklärungsnot. Bisher hatten diese stets verbreitet, das KSK sei lediglich dazu da, Waldbrände und Naturkatastrophen zu bekämpfen. Was nun ganz offiziell bekanntgeworden ist, bekräftigt den Vorwurf der Mazedonier, daß es sich nicht um einen Kampf der einheimischen ethnischen Albaner um ihre Rechte handelt, sondern um eine Invasion von UCK-Terroristen aus dem Ausland, die einen Teil des von »Großalbanien« beanspruchten Landes abtrennen wollen. Nach offizieller NATO-Propaganda ist das KSK vollkommen demilitarisiert.

      Tatsächlich aber wurde es nach seiner UNO-geförderten Gründung zum Zentrum der albanischen Terroristen, von dem aus die ethnische Säuberung des Kosovo von allen Nicht-Albanern gesteuert wurde. Als diese Aufgabe erledigt war, wandelten sich die KSK-Strukturen zur sicheren, rückwärtigen Basis für die Planung und Unterstützung von UCK-Überfällen in Südserbien und Mazedonien.

      Obwohl dies der NATO-geführten KFOR-Truppe von Anfang an bekannt war, hielt diese weiterhin an der Fiktion der »friedlichen Aktivitäten« des KSK fest und unterstützte kräftig weiter. In den Vierteljahresberichten der UNO ist nachzulesen, daß die UNMIK u.a. mit sieben Millionen Dollar jährlich die Löhne und Gehälter der KSK-Terroristen finanziert. Das Geld dafür kommt aus einem Sondertopf für das KSK, der ausschließlich von der deutschen und der US- Regierung gefüllt wird. Bezeichnend ist, daß die großen Medien in den NATO-Ländern Meldungen, die die Interventionspolitik von NATO und EU entlarven, weitgehend ignorieren. So geschehen auch mit der Nachricht, daß ausgerechnet der Stabschef des KSK, Feldkommandant Gezim Ostremi, seit vielen Wochen mehr oder weniger »unbemerkt« von seinem Posten verschwunden war, um in Mazedonien die UCK-Terroristen anzuführen. Lediglich die irische Tageszeitung The Irish Times untersuchte ausführlich die beschämenden Hintergründe dieses NATO-Skandals. Der Bericht bekam erst dadurch offizielle Glaubwürdigkeit, daß der amerikanische Präsident George Bush in einer Verordnung vom 6. Juli gegen Feldkommandant Ostremi ein Einreiseverbot in die USA verhängte.

      Bereits Mitte Juni hatte der diplomatische Korrespondent der britischen Wochenzeitung Sunday Times gemeldet, daß Agim Ceku, der oberste Chef des KSK, seit März »Hunderte von KSK-Reservisten zu Übungen« zusammengerufen hat. Anschließend würden die UCK-Kämpfer »aus ihren Übungslagern in Albanien verschwinden und dann in Mazedonien auftauchen«.

      Außer Feldkommandant Ostremi steht der bekannte KSK- Kommandant Daut Haradinaj ebenso auf der neuen Einreiseverbotsliste Washingtons wie Sami Lushtaku, der Chef der »Schnellen Eingreiftruppe«, eine KSK-Eliteeinheit, und dessen Stellvertreter, Mustafa Rrustem. In seiner Erklärung zum Einreiseverbot hatte Präsident Bush betont, daß diese Männer versuchten, »den Frieden und die Stabilität der Region zu untergraben« und auch »für Kriegsgreuel verantwortlich« seien. Davon haben die Amerikaner im Kosovo offensichtlich noch nichts bemerkt.

      »Sollten die Amerikaner tatsächlich Einwände gegen Kommandant Rrustem haben, dann müssen sie das erst noch zeigen«, meint die Irish Times, denn wenige Tage nach der Erklärung Bushs seien »gleich zwei US-Armee-Einheiten zur Basis von Kommandant Rrustem gekommen, um dessen Männer auszubilden«.

      Rainer Rupp (in jW 14.07.01)
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 12:42:09
      Beitrag Nr. 69 ()
      "Das ist keine Antwort auf meine Fragen", golden-bear, "das ist peinliches Drumherumreden". Du "Mithetzer"! :laugh:
      Hast deine andere(n) ID(s) eigentlich schon abgemeldet?
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 18:38:22
      Beitrag Nr. 70 ()
      @gholzbauer

      Das ist natürlich alles nicht wahr, weil es von Kommunisten (JW) geschrieben wurde!!
      Was Ex-Jugoslawien betrifft, haben sie jedoch die einleuchtenderen Argumente!

      Antikommunist
      Schließer
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 20:06:35
      Beitrag Nr. 71 ()
      Ach, gholzbauer, sie ist einfach bewundernswert, deine intellekutelle Spritzigkeit und diese sooo lustigen Ausführungen. Du hast Fragen gestellt? Hatte ich glatt übersehen; aber in der Tat, da waren zwei, drei Fragezeichen, allerdings nur an Stellen, wo du mir hanebüchenen Unsinn unterstellen wolltest. Also darauf lohnt doch wirklich nicht zu antworten, das wirst sogar du verstehen. Aber ich frage mich allmählich, ob du leicht krankhafte paranoide Züge an dir hast, denn was soll das ständige Geschwalle von verschiedenen IDs? Wenn´s denn deinem Seelenfrieden dient, will ich dir diese Frage also doch beantworten: Ich habe und hatte seit jeher nur diese eine ID. Aber das glaubst du mir eh nicht, wo ich doch in deinen Augen ein "Altlinker" bin. Ich bin wahrscheinlich jünger als du, wie ich u.a. deinem unflexiblen Denken entnehme. Was machen Leute wie du denn mit solchen Störenfrieden wie "Altlinken", denen es nicht passt, andere Länder, die uns nicht das Geringste getan haben, niederzubomben? In Lager stecken mit Schildern drauf wie "Arbeit macht frei"? Oder früher oder später totschlagen wie etwa bei Ossietzky und Tausenden anderen praktiziert? Hat ja schon mal 1000 Jahre lang funktioniert, oder wie war das gleich...
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 12:20:53
      Beitrag Nr. 72 ()
      Eine weitere Folge dieses völlig idiotischen Krieges
      gegen Jugoslawien: (Bruch des Völkerrechts !!)

      Kein Land hält sich gegenwärtig und zukünftig an
      internationale Vereinbarungen und Verträge.

      - ISRAEL ... Allerdings schon immer.
      - USA ... Raketenabwehr verstößt eindeutig gegen den ABM-Vertrag.
      - Türkei ... Hat der Irak Staatsgrenzen ?

      Mal sehen, was noch alles kommt.
      Es regiert das Faustrecht, daß ist die logische Folge.

      Also, die Clinton+Bush Administration, Herr Fischer und
      Mittäter : Auf nach Genf zum Kriegsverbrechertribunal.
      Ein Richter (aus China ??) wird sich schon finden.

      Gruß

      GO
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 12:37:07
      Beitrag Nr. 73 ()
      nochmal zur erinnerung:

      artikel 26 GG: Verbot von angriffskriegen - verfassungsklage vom BVerfG abgelehnt: antragsteller nicht unmittelbar betroffen. Hatten sie recht. kein einziger soldat klagte, weil prämie abgegriffen. freiwillige kamen vorrangig aus ostdeutschland.

      artikel 20 GG: Widerstandsrecht - greift in der regel nicht

      ich darf zu diesem thema meinen besonderen dank an die grünen aussprechen.

      gruß dat trine
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 23:00:12
      Beitrag Nr. 74 ()
      Zuerst die völlige von Herrn D. befohlene Selbsterniedrigung Serbiens vor den NATO-Angriffskriegern und ihrem Haager Marionettentribunal in Form der Auslieferung von Herrn M. trotz Verfassungsgerichtsverbots - und jetzt das flehentliche Betteln! Als ob in der Menschheitsgeschichte Aggressoren jemals selbstlos geholfen hätten, statt um so heftiger zu prügeln, je jämmerlicher das Opfer sich präsentiert.
      Mit traurigen Grüßen
      g-b

      ---------------------------------------------------------------------
      Djindjic schlägt Alarm: "Wir brauchen aufrichtige Hilfe"
      ---------------------------------------------------------------------
      Serben-Premier Zoran Djindjic fühlt sich vom Westen düpiert. Im
      Interview klagt er über Brüssels groteske Blockademanöver bei der
      Auszahlung internationaler Aufbauhilfen und warnt vor neuen Krisen
      auf dem Balkan.

      SPIEGEL: Sie haben das Risiko der Auslieferung Milosevics an das
      Kriegsverbrecher-Tribunal auf sich genommen. Hat es sich gelohnt?
      Djindjic: Wir haben keine Bedingungen für die Auslieferung gestellt.
      Damit wollten wir unseren guten Willen für die Integration in die
      Internationale Gemeinschaft zeigen. Allerdings muss ich zugeben, dass
      ich über die Farce der "westlichen Hilfen", die insgesamt 1,3
      Milliarden Dollar betragen sollen, schockiert bin ...
      SPIEGEL: ... was heißt Farce? Es geht doch um einen schönen BatzenGeld.
      Djindjic: Besser, die Donatorenkonferenz hätte überhaupt nicht
      stattgefunden und man hätte uns 50 Millionen Mark in die Hand
      gedrückt. Wir versuchen hier, das Land zu reformieren und trotz der
      Nato-Bombardierung prowestlichen Kurs zu propagieren ­ und in Brüssel
      sitzen zehn Bürokraten, die nach dem Motto handeln: Wenn das Licht
      ausgeht, wird gebremst.
      SPIEGEL: Können Sie das genauer erklären?
      Djindjic: Im August sollten wir eine erste Rate von 300 Millionen
      Euro erhalten. Plötzlich wird uns mitgeteilt, dass davon gleich 225
      Millionen Euro Schulden einbehalten werden, die teils noch von Tito
      gemacht wurden. Zwei Drittel der Summe sind "Strafzinsen", weil
      Milosevic sich zehn Jahre weigerte, diese Kredite zurückzuzahlen. Die
      restlichen 75 Millionen Euro erhalten wir frühestens im November
      ausgezahlt. So seien eben die Prinzipien im Westen, wurde uns gesagt.
      Das heißt: Man gibt einem Schwerkranken die Medizin, wenn er tot ist.
      Unsere Krisenmonate sind Juli, August und September.
      SPIEGEL: Fürchten Sie einen Sturz Ihrer Regierung?
      Djindjic: Wenn wir nicht sofort eine Finanzspritze erhalten, kriegen
      wir spätestens im September Demonstrationen und soziale Unruhen. Denn
      wir konnten unsere Versprechen nicht erfüllen. 330.000 Familien leben
      mit einem Einkommen unter 40 Mark monatlich, 600.000 Flüchtlinge
      lasten auf unserem Budget, und 100.000 Menschen werden durch die von
      westlichen Kreditgebern geforderte Transformation der Wirtschaft
      ihren Arbeitsplatz verlieren. Es gibt keine Investitionen, nichts
      wird gearbeitet, nichts gebaut. Auf der anderen Seite sitzen
      Milosevics sozialistische Altkader immer noch in entscheidenden
      Funktionen der Wirtschaft und wollen, dass das Land im Chaos versinkt.
      SPIEGEL: Die Sozialisten gewinnen offenbar wieder an Boden. Könnten
      sie erneut zu einer Gefahr für das Regierungsbündnis der DOS-Demokraten werden?
      Djindjic: Sozialisten und Radikale würden bei Wahlen sicher einen
      Stimmenzuwachs verzeichnen. Hinzu kommt Jugoslawiens Präsident
      Kostunica mit seiner skeptischen Einstellung gegenüber dem Westen und
      seiner ständigen Warnung, dass von den versprochenen Geldern nichts
      eintreffen werde ...
      SPIEGEL: ... und der Sie wegen der Auslieferung Milosevics als
      Putschist beschimpfte, der Schande über das Land brachte.
      Djindjic: Etwas mehr Loyalität von seiner Seite würde mir sicher gut
      tun. Gefährlich ist allerdings, wenn durch solche quasipatriotischen
      Statements die antiwestlichen Traumata in der Bevölkerung wieder
      erwachen. Dann schließe ich nicht aus, dass eine neue Regierung,
      vielleicht sogar der Radikalenführer Seselj, die erste Ratenzahlung
      des Hilfspakets erhält. Ich wollte mit der Wirtschaft Prioritäten
      setzen und andere Probleme abschwächen. Und ich warne den Westen
      ernsthaft: Wenn meine Regierung fällt, kostet dies die Internationale
      Gemeinschaft zehn Milliarden Dollar.
      SPIEGEL: Kommt es zu einem neuen Krieg?
      Djindjic: Es wird zu Krisen kommen in der Vojvodina, in Montenegro,
      im Kosovo, im Sandzak, in Südserbien. Die Zusammenarbeit mit dem
      Haager Tribunal wird nicht mehr existieren. Und wie immer werden
      Hunderttausende von Flüchtlingen das Weite suchen. Aber dafür ist
      dann Geld in den Budgets der westlichen Regierungen vorhanden.
      Niemand wird sich fragen: Hätte man die Krise verhindern können?
      Jeder wird in das Credo einstimmen, dass sich der Balkan nicht
      beruhigt. Was wir brauchen, ist aufrichtige Hilfe, nicht leere
      Sympathiebekundungen. Als ich Oppositioneller war, hatte uns die
      Europäische Union drei Milliarden Mark in Cash für den Sturz von
      Milosevic versprochen. Wo sind die?
      SPIEGEL: Sie wollten zurücktreten, wäre die Auslieferung von
      Milosevic an das Tribunal gescheitert. Werfen Sie alles hin, wenn die
      westlichen Finanzminister nicht einlenken?
      Djindjic: Ich kann nicht ständig gegenüber unserer Bevölkerung von
      der Hilfe des Westens sprechen, wenn wir hier nichts spüren. Damit
      verliere ich meine Glaubwürdigkeit und kann das Land nicht
      stabilisieren. Warum sollte ich das Risiko eingehen, dass meine
      Familie durch eine Autobombe getötet wird, wenn hier ohnehin alles
      wieder auf null gesetzt wird?
      SPIEGEL: Werden Sie den General Mladic an das Haager Tribunal
      ausliefern, wenn er sich wieder mal in seinem Belgrader Domizilaufhält?
      Djindjic: Es müssen doch wohl nicht alle Probleme dieser Region auf
      meinem Rücken ausgetragen werden. Ich hoffe, dass ich ihn nicht treffe.
      ---------------------------------------------------------------------
      (C) DER SPIEGEL 29/2001Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG
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      ---------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 00:58:31
      Beitrag Nr. 75 ()
      Djindjic sieht wohl seine Felle (die Gunst der eigenen Bevölkerung mit Dollarkrediten zu erkaufen) davonschwimmen....
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 05:10:00
      Beitrag Nr. 76 ()
      Lieber Herr Djindjic,

      Den Judaslohn gibt es natürlich nicht in bar, die Zeiten
      haben sich geändert.
      Und wenn überhaupt, natürlich nur als Kredit.
      Und nun ?

      Wer sich mit den westlichen Regierungen einläßt,
      hat selber Schuld. In den westlichen Systemen setzen sich
      nur noch brutale, kalte und gewissenlose Politikertypen
      durch. Liegt anscheinend in der Natur der Systeme.

      Menschliche Politiker mit Charakter, Weizäcker, Lafontaine, also wenig genug, werden von den obigen Leuten
      weggemobt.

      Herr Djindjic, Sie haben zwei Möglichkeiten:

      Nr. 1: Verkaufen sie ihre dicke Villa, nehmen sie das Geld, das sie privat vom Westen erhalten haben und verpissen sie sich.
      Anschließend können sie zusammen mit Herrn Gorbatschow zur allgemeinen Erbauung und Heiterkeit Vorträge halten
      und den Tanzbären spielen.

      Nr. 2: Zeigen Sie Charakter. Treten Sie zurück und helfen
      die Schweinereien, die die NATO begangen hat, aufzuklären.
      Mich würde auch interessieren, wieviel Geld Sie vom Westen erhalten haben und zu welchen Bedingungen (Versprechungen).

      Armes Jugoslawien.

      GO
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 14:24:35
      Beitrag Nr. 77 ()
      golden-bear,
      hör doch auf, mir ständig eine Nazi-Gesinnung zu unterstellen, während du alle möglichen Entschuldigungen für Milosevics Kriege zu finden suchst.

      Meine Meinung stimmt nicht mit deiner überein, also ist mein Denken unflexibel. Goldige Logik. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 08:54:37
      Beitrag Nr. 78 ()
      Im Lügen und Erfinden von Geschichten (Beispiele gefällig ? - kein Problem)
      sind die Amerikaner kaum noch zu toppen.

      Da ja die Amerikaner neuerdings mit atomare verseuchter Munition (s.o.)
      bombardieren, heißt es zu dann guter Letzt, daß
      Hussein mit Hilfe dieser verseuchten Munition
      sich seine Atomwaffen bastelt.

      Wäre immerhin eine Pointe.


      Für mich bitterer Ernst

      [/url]


      Wilfred Bauer
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 11:56:49
      Beitrag Nr. 79 ()
      @W.Bauer aka GO

      Nur zur Info:
      Das abgereicherte Uran in der Munition hat zwar ne geringe Reststrahlung ist aber nicht waffenfähig...
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 13:21:34
      Beitrag Nr. 80 ()
      @Sovereign

      Eben drum. Sonst wäre es ja auch keine Lüge !!
      Falls Du verstehst, was ich meine ?!

      Wilfred Bauer


      PS.: Wer ist GO ??


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      Die NATO hat mit Uran bombadiert, mit Gold wäre gesünder gewesen.