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    Optionen und Optionsscheine/Teil 2.2 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.09.99 12:31:17 von
    neuester Beitrag 17.03.00 20:11:06 von
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      schrieb am 03.09.99 12:31:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      OPTIONEN / FUTURES TEIL 2,2

      Exotische Warrants Nr.19

      Der Begriff „Exotisch“ gilt nicht als Bezeichnung für Optionsscheine aus fernen Ländern, wie ev. der ein oder andere vermutet.
      Vielmehr beschreibt er Warrants, deren Kostruktionsprinzipien sich bisweilen deutlich von PLAIN-VANILLA-STRUKTUREN abheben, was allerdings nicht unbedingt bedeuten muß, daß Exoten komplizierter geschneidert sind. So sind Produkte anzutreffen, die weitaus komplexer strukturiert sind als Standardscheine, derweil andere Exoten deutlich einfacher aufgebaut sind.
      Gerade in den 90er Jahren erschienen zahlreiche Warrants mit einem von Standardscheinen abweichenden Aufbau. Die Emissionshäuser begründen diesen Schritt unter anderem mit dem Wunsch des Kunden, beispielsweise auch von stagnierenden Kursen eines Underlyings profitieren zu wollen, was etwa durch Range-Warrents ermöglicht wird. Zudem sollen viele Exotische Optionsscheine besonders günstige Chancen-Risiko-Relationen bieten.
      Der Hauptgrund für die Inflation Exotischer Finanzprodukte indes liegt wohl eher in der großen Konkurrenz bei den Standardscheinen. Da der Anleger dort im Regelfall zwischen mehreren Emittenten wählen kann, etwa bei der Absicht einen Währungscall zu kaufen, haben sich die Gewinnspannen der Emissionshäuser in diesem Segment streckenweise drastisch verringert. Viele Anbieter suchten ihr Glück daher bei den Exoten, wo sich in den letzten Jahren dank immer undurchschaubarer Konstruktionen noch auskömmliche Margen verdienen ließen. Denn Anlegern können derlei Produkte aufgrund ihrer Einzigartigkeit nicht direkt mit Konkurrenzangeboten vergleichen. So fällt es dem Emittenten verhältnismäßig leicht, Scheine relativ teuer an den Mann zu bringen.
      Obendrein wurde die Entwicklung innovativer Warrants durch die Fachpresse aufmerksam verfolgt. So nutzten vor allem kleine Emissionshäuser die damit verbundene Publizitätswirkung, um den Bekanntheitsgrad sowohl ihrer exotischen als auch der gewöhnlichen Produkte zu steigern Inzwischen hat der Wettbewerb auch auf diesem Sektor gewaltig zugenommen. Daher bilden die überteuerten Warrents mittlerweile die Ausnahme..
      Als Folge können diese Warrants zum Teil interessante Spekulationsmöglichkeiten eröffnen, deshalb ist ein tiefgreifendes Verständnis, was den Aufbau und die Funktionsweise exotischer Finanzprodukte anbelangt, unerläßlich.
      Häufig stößt der Anleger indes auf eine Vielzahl von Problemen. Da die Phantasie der Emittenten fast keine Grenzen kennt, entstehen ständig neue Kreationen, über die der Anleger bisweilen nur schwerlich objektive Informationen findet. Selbst einheitliche Warrantkonstruktionen können oft nicht miteinander verglichen werden, weil jeder Emittent sein Produkt so benennen kann wie es ihm beliebt. Für einen Laien gleicht der Markt oft einem unüberschaubaren Durcheinander. Um ein wenig Ordnung in das „Wirrwarr“ zu bringen, teilen wir die Gruppe der Exotischen Warrants grob in zwei Hälften auf, und zwar in einfache und kombinierte Scheine. Die von uns so benannten einfachen Warrants gliedern wir wiederum in vier einzelne Rubriken auf. Jede davon umfaßt mehrere Scheine, die zwar unterschiedliche Konstruktionsmerkmale beinhalten, aber in gewisser Weise dem gleichen Prinzip folgen. Um die Ausführungen möglichst praxisnah zu halten, gibt es zu fast jedem besprochenen Schein eine Produktbeschreibung, so wie sie etwa in Finanzanzeigen Verwendung findet. Bei kombinierten Warrants handelt es sich um Verbindungen mehrerer Optionsscheintypen, mit meist ausgesprochen phantastischen Namen, wie“ COOL“ oder „HOT DOG“ . Die Innovationsfreude der Emissionshäuser brachte eine Fülle derartiger Konstruktionen hervor. Die bedeutendsten davon behandeln wir in diesem Beitrag.


      EINFACHE EXOTISCHE
      OPTIONSSCHEINE

      KORRIDOR SCHWELLEN SCHRANKEN EXTREMWERT
      OPTIONSSCHEINE OPTIONSSCHEINE OPTIONSSCHEINE OPTIONSSCHEINE






      Einfache Exotische Warrants

      Wenden wir uns zunächst den einfachen Exotischen Warrants zu und teilen diese Finanzprodukte in vier Sparten auf. (siehe oben)
      Scheine ein und derselben Rubrik , soviel vorweg, folgen zwar jeweils demselben Kostruktionsprinzip, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Ausstattungsmerkmale.

      Korridor – Optionsscheine

      Korridor – Scheine, die im übrigen auch unter der Bezeichnung Range-Warrants kursieren, stellen den größten Teil aller Exotischen Scheine dar. Sie eröffnen dem Anleger die Möglichkeit, von stagnierenden Preisen, etwa Wechselkursen, zu profitieren. Um dies zu gewährleisten, verfügen Range-Warrants nicht über einen Strike wie etwa Plain-Vanilla-Scheine. Sie besitzen vielmehr sowohl eine Kursunter-als auch.-obergernze, kurz einen Korridor.
      Die Entwicklung des Warrantwertes hängt nun davon ab, inwieweit der Kurs des jeweiligen Underlyings innerhalb dieser Range verharrt.
      Wie der Wert des Optionsscheins von einem Verbleiben innerhalb des Korridors beeinflußt wird, hängt letztlich von der Ausgestaltung des jeweiligen Warrants im Einzelfall ab. Im Augenblick bieten die Emittenten drei von einander abweichende Arten von Range-Warrants an. Hierzu zählt genaugenommen noch ein vierter Type, der sogenannte Digital-Range-Warrant, den zur Zeit allerdings kein Institut offeriert, da die Ausgabe derartiger Scheine unter Umständen mit unvorteilhaften rechtlichen Kosequenzen für den Emittenten verbunden ist .Auf diesen Aspekt kommen wir nochmal zurück. Sämtliche Korridor – Warrants lassen sich generell in zwei Sparten aufteilen. Während die sogenannten ansammelnden Range Scheine ihren Wert über die Laufzeit hinweg aufbauen müssen ,also ansammeln, steht bei den zur zweiten Gruppe gehörenden Warrants die Höhe des potentiellen Rückzahlungsbetrages bereits von vornherein fest.

      Single –Range –Warrants
      Derartige Produkte werden derzeit vor allem unter Namen wie „Korridor“ ,“ E.A.R.N.“ ( Expected to Accrue Return on Nominal) oder „Hamster“ (Hoffen auf Marktstabilität in einer engen Rnage) Allerdings finden die Bezeichnungen E.A.R.N. und Korridor nicht nur Verwendung für Single -, sondern auch für Dual – Range – Warrants.
      Bei Single – Range – Warrants handelt es sich zumeist um eurpäische Optionen. Dem Inhaber wird am Ende der Laufzeit der angesammelte Innere Wert ausgeschüttet. Dieser Abrechnungsbetrag entspricht bei den Dax – Korrodor-Optionsscheinen der Coba genau 0,0271 DM für jeden Tag, an dem der Dax Schlußstand während der Laufzeit des Warrans innerhalb der jeweiligen Range lag. Bei Optionsfrist von 369 Tagen beläuft sich der größtmögliche Auszahlungsbetrag somit auf
      0,0271 x 369 = 10,--DM
      Notiert der Warrant jedoch zeitweise außerhalb der Range, so führt dies zu einer geringeren Auszahlung. Üblicher weise leistet der Emittent die Ausgleichszahlung am Laufzeitende – vorausgesetzt der Schein verfügt dann über einen Inneren Wert. Allerdings existieren Ausnahmen, so etwa die von T&B stammenden sogenannten ART – Warrants, wobei ART für „Accruing in a Range relative to Time“ steht. Diese Scheine beziehen sich auf den 3 – Monats – DM – LIBRO. An jedem Tag, an dem der Referenzzinssatz innerhalb einer bestimmten Range liegt, verbucht der Inhaber eine Gutschrift. Im Gegensatz zu anderen Range – Warrants erfolgt die Auszahlung der aufgelaufenen Beträge nicht am Ende der Laufzeit, sondern zwischenzeitlich, z.B. jedes Vierteljahr.


      Die Single – Warrants kommen im nächsten Beitrag dran. Nr.20

      Mit freundlichen Grüßen
      xx
      Avatar
      schrieb am 08.09.99 17:30:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      OPTIONEN 2.2. Nr.20

      SINGLE - RANGE - WARRANTS

      Der Kauf von Single - Range - Warrants bietet sich insbesondere für diejenigen Investoren an, die zukünftig ausschließlich mit relativ geringen Kursschwankungen rechnen. Trifft deren Erwartung ein, und der Schein notiert während der gesamten Laufzeit innerhalb der erhofften Range, so können sie erkleckliche Gewinne einstreichen. Darüber hinaus gelten Single - Range - Warrants aufgrund der inzwischen erreichten Angebotsvielfalt im Vergleich zu anderen Exotischen Optionsscheinen als fair bewertet. Nichtsdestotrotz bergen gerade neu emittierte Scheine, die noch keinen großen Inneren Wert ansammeln konnten, erhebliche Risiken. Eine ungünstige Kursentwicklung kann auch bei einer relativ breiten Range schnell dazu führen, daß der Kurs des Underlyings plötzlich deutlich außerhalb des Korridors liegt. So hat zum Beispiel der DAX während des Aufschwungs im Frühjahr die Korridore der meisten neu erschienenen Range - Warrants verlassen. Die Anleger, die nach der Rally auf eher stagnierende Notierungen gesetzt hatten, konnten hingegen bisher einen Gewinn verbuchen.


      Dual -Range - Warrants

      Dual - Range - Warrants laufen zur Zeit unter der Bezeichnung "Korridor" und" E.A.R.N." um. Da diese Begriffe auch für die soeben vorgestellten Single - Range - Scheine benutzt werden, empfehlen wir, einen Blick in die jeweilige Produktbeschreibung zu werfen oder sich an den Klassifizierungen in den Optionsscheinlisten der Fachpresse zu orientieren. Dual-Range-Warrents sind ähnlich wie Single-Rnage-Scheine aufgebaut. Es handelt sich fast ausnahmslos um europäische Optionen. Ihr Innerer Wert erhöht sich ebenfalls an jedem Tag, an dem der Underlyingkurs in Korridor verweilt, um einen fixen Betrag. Im Gegensatz zu Single - Range - Warrants wird bei einer Notierung außerhalb der Spanne der Innere Wert um gleichen betrag gekürzt. Die Konsequenzen bei einem Verlassen der Bandbreite sind also völlig anders.
      Bei der als Beispiel gewählten US-Dollar/DM-Korridor-Optionsscheinen von LB beträgt die tägliche Gutschrift bzw. der Abzug 0,030211 DM ("Tagesbetrag";). Notiert der Warrant während der gesamten Laufzeit (331Tage) innerhalb der Range, so lautet der Abrechnungsbetrag:

      0,030211 x 331 = 10,--DM

      Er liegt allerdings darunter, wenn der Korridor zwischenzeitlich verlassen wird. Im Extremfall hat der Warrant am Verfalltag überhaupt keinen Wert mehr. Dies trifft genau dann zu, wenn der Kurs an wenigstens 166 Tagen außerhalb der Range notiert. Da der Abzugsbetrag in diesem Fall überwiegt, müßte eigentlich der Inhaber der Inhaber Zahlungen an den Emittenten leisten, was in den Emissiiosbedingungen allerdings explizit ausgeschlossen wird.
      Duale-Range-Warrants können - genau wie Single-Scheine - bei der Erwartung einer stagnierenden Marktentwicklung eingesetzt werden. Aufgrund des vergleichsweise großen Angebots kann man davon ausgehen, daß die Emittenten relativ faire Preise stellen. Der Vorteil gegenüber Single - Range - Warrants liegt einzig und allein in den niedrigeren Warrantkursen am Beginn der Laufzeit, welche grundsätzlich ein höheres Gewinnpotential versprechen, was jedoch mit einem deutlich höheren Risiko bezahlt werden muß. So kann eine ungünstige Marktentwicklung, verglichen mit einem Single - Range - Schein, schneller zu deutlichen Ertragseinbußen oder gar zum Totalverlust führen kann.

      K.O. - RANGE - WARRANTS

      K.O. - Range - Warrants werden zur Zeit unter der Bezeichnung EKO - Warrants feilgeboten. Als Beispiel haben wir den US-Dollar / DM 97 EKO 21 gewählt. Er ist der 21.Schein aus einer Serie von K.O.- Range - Warrants, die von Bankers Trust stammten.
      Das typische merkmal für einen K.O. - Range - Warrant ist der festgelegte Betrag, der genau dann zur Auszahlung gelangt, wenn das Underlying während der gesamten Laufzeit innerhalb der Range notiert. Wird der Korridor allerdings auch nur an einem einzigen Tag verlassen, so verfällt der Optionsschein wertlos. Der Fachmann spricht auch vom" Ausknocken". Bei dem oben genannten EKO 21 entspricht die Range einer Kursspanne , die von 1,61 DM /USD bis hin zu 1,89 DM / USD reicht. Notiert der Dollar bis zum Laufzeitende ( in diesem Fall 21.11.97) innerhalb dieser Bandbreite, so erhält der Inhaber eine Zahlung von DM 10,--.
      Die K.O. - Range - Scheine haben ein deutlich höheres Risikopotential als Single - oder Dual - Warrants. Als Ausgleich verfügen die meisten Scheine dieser Kategorie allerdings über eine relativ breiten Range. Der Anleger ist mit derlei Warrants daher begenfalls gut beraten., wenn er von einem unbeweglichen Markt profitieren möchte. Dabei sollte jedoch bedacht werden, daß schon eine einzige starke Kursbewegung des Underlyings über die Rangegrenzen hinaus ausreicht, um den Optionsschein wertlos verfallen zu lassen. Potentiellen Anlegern sollte zudem bewußt sein, daß der Emittent (Bankers Trust) nicht etwa auf nur einmal täglich festgestellte Mittelkurse zurückgreift. Stattdessen wird jeder Kurs, der im Laufe eines Tages zustande kommt, von der Bank berücksichtigt. Damit steigt für jeden Inhaber grundsätzlich die Gefahr, das sein Warrrant durch einen "Ausreißkurs" wertlos verfällt.


      DIGITAL - RANGE - WARRANTS

      Von der DG Bank wurden im Jahr 1995 und in der ersten Jahreshälfte 1996 mehrere Serien sogenannter Digital - Range - Warrants unter der Bezeichnung Simplex plaziert. Der Erfolg dieses Produkts jedoch unterbrochen, als ein Frankfurter Rechtsanwalt im Mai 1996 Anzeige gegen die Bank erhob. Den Anstoß dazu gab ein Inserat des Emittenten, mit dem unter anderem für Digital - Range - Warrants geworben wurde. Der Anwalt nahm dies zum Anlaß, der Bank die Veranstaltung unerlaubter Glücksspiele vorzuwerfen. Geschäfte mit Simplex - Warrants, so er Kläger, entpuppten sich bei näherem Hinsehen als Wetten. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft überprüft seitdem, ob ein Ermittlungsverfahren " wegen unerlaubtem Glücksspiels" gegen die DG Bank eingeleitet werden kann. Das Institut reagierte mit der Einstellung des Vertriebs bis zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft.
      (Der Ausgang des Verfahrens ist mir nicht bekannt)
      Die noch umlaufenden Warrants wurden jedoch bis zum Verfalltag weiter gehandelt.

      Die Simplex Optionsscheine der DG Bank sind sehr einfach konstruiert, wie der Name schon sagt. Der Optionsscheininhaber erhält eine DM je Optionssein ausbezahlt, wenn der am Ausübungstag an der Frankfurter Devisenbörse festgestellte Mittelkurs des US-Dollar innerhalb des Korridors liegt. Die Kursentwicklung zwischen Emissionszietpunkt und Laufzeitende hat hingegen keinerlei Einfluß auf den Wert des Warrants am Verfalltag. Der Inhaber der Serie 6 hätte also 1 DM je Schein erhalten, wenn die US-Devise am 17.4.97 zwischen 1,40DM und 1,60DM notiert hätte. Dies war allerdings nicht der Fall, so dass der Optionsschein wertlos verfiel.
      Sollte die DG Bank oder ein anderer Emittent künftig wieder Digital-Range-Warrants in umlauf bringen, so können die Anleger damit eine Spekulationsstrategie umsetzen, die auf stabile Kurse abzielt. Für derartige Optionsscheine spricht ihre einfache ("simple";) Konstruktionsprinzip, das auch von verhältnismäßig unerfahrenen Anlegern leicht nachvollzogen werden kann. Es sollte aber immer vor dem Erwerb die Simplexprämie mit dem Preis für andere Range-Warrants zu vergleichen. Ein direkter Vergleich ist eigentlich unzulässig, dennoch gewinnt der Anleger ein Gefühl für die Vorteilhaftigkeit einzelner Scheine.
      So ist etwa ein Digital-Range-Warrant deutlich weniger riskant als ein K.O.-Range-Warrant mit gleichem Korridor und ähnlicher Laufzeit. Da beim Digital-Schein nur der Kurs am Ausübungstage zählt, ein Verlassen der Range während der Laufzeit für einen Totalverlust also noch nicht ausreicht, ist für den Warrant auch ein höhere Preis gerechtfertigt. Ein Single-Range-Warrant ist hingegen deutlich weniger spekulativ, da er während der Laufzeit schrittweise an Innerem Wert gewinnt und diesen auch nicht verliert. Für die zusätzliche Sicherheit muß der Anleger normalerweise ein geringeres Gewinnpotential in Kauf nehmen als bei einem vergleichbaren Digital-Range-Warrant. Demnach sollte das Gewinnpotential eines Digital-Range-Warrant zwischen den Gewinnmöglichkeiten von K.O.-Range und Single-Range-Scheinen angesiedelt sein. Befindet es sich lediglich auf dem Niveau eines Single-Range-Warrant oder sogar noch darunter, so gilt der Digital-Schein als überteuert und gehöhrt auf keinen Fall ins Depot.


      Mit freundlichen Grüßen -21-
      xx
      Avatar
      schrieb am 13.09.99 16:38:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      OPTIONEN / FUTURES Nr.2.2 Nr. 21

      Schwellen Optionsscheine

      Im Gegensatz zu Korridor-Optionsscheinen beziehen sich Schwellen-Optionsscheine - englisch Border – Warrants – lediglich auf eine einzige Kursgrenze. Bei dieser Schwelle handelt es sich je nach Ausgestaltung um eine Kursunter – oder – obergrenze. Man könnte Schwellen Optionsscheine somit auch als Range – Warrants mit einem zu eine Seite hin offenen Korridor auffassen. Die Entwicklung des Inneren Wertes eines Border – Warrants bei einigen Scheinen dieser Gruppe kommt noch die Laufzeit hinzu – hängt davon ab, ob der Kurs des Underlyings diese Schwelle während der Laufzeit durchbricht. Ein Durchdringen der Kursgrenze wird zudem, je nachdem, wie der Warrant im Einzelfall aufgebaut ist, unterschiedlich honoriert.

      Wir werden Ihnen vier typische Schwellen – Optionsscheine vorstellen, die in den letzten Jahren von verschiedenen Emissionshäusern entwickelt und auf den Markt gebracht wurden.
      Rhein theoretisch sind zwar weitaus mehr verschiedene Border – Warrant – Konstruktionen denkbar. Wir meinen jedoch, dass die hier aufgeführten Optionsscheine in der Praxis auf längere Sicht die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sein werden.

      Schwellen – Optionsscheine

      Knock – In – Border Knock – Out – Border Digital – Border Single – Border
      Warrants Warrants Warrants Warrants


      Knock – In – Border –Warrants
      Knock – In- Scheine werden etwa unter der Bezeichnung HAI-Warrant angeboten. Der Begriff „HIT“ kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „treffer“.
      Knock –In – Border –Warrants können sowohl Call – als auch Put-Scheine sein. Ein als Knock –In-Border –Warrant konzipierter Call verfügt über eine Schwelle, bei deren Treffen dem Anleger umgehend ein fixer Betrag zufließt. Der Schein verfällt unmittelbar nach der Auszahlung, spätestens jedoch am Ende seiner Laufzeit. So erhält zum Beispiel der Inhaber eines HIT-CALL-DM/USD 1,90 Optionsscheins 10,-DM vom Emittenten (Sal.Oppenheim), sobald der US-Dollar bei 1,90DM oder höher notiert. Erreicht der Dollar diese Marke nicht bis zum Laufzeitende, so verfällt der Warrant wertlos.
      Im Unterschied zu Hit – Calls profitieren die Inestoren bei – Puts dementsprechend von einem Erreichen bzw. Unterschreiten einer bestimmten Schwelle.
      Anleger können Knock – In – Warrants genauso wie Plain – Vanilla – Scheine zur Spekulation auf steigende oder fallende Kurse erwerben. Ein Vorteil von Hit – Warrants liegt darin, dass sie bei Erreichen des Zielkurses automatisch ausgeübt werden. So genügt es bereits, dass der US – Dollar das gewünschte Kursniveau kurzfristig erreicht, um den Warrantinhabern einen wahren „Geldsegen“ zu bescheren.
      Als potentieller Anleger muß man sich jedoch vor Augen halten, das die Anschaffung einem Spiel gleicht um „Alles oder Nichts“. Wird der Basispreis während der Laufzeit nicht erreicht, so wird auch nichts aus dem erhofften Gewinn. Dies ist besonders ärgerlich, wenn man die Kursbewegung grundsätzlich richtig vorhersagt, das Ausmaß jedoch leicht überschätzt. Es lohnt sich nur dann, dieses vergleichsweise hohe Risiko in Kauf zu nehmen, wenn Hit- Scheine deutlich preiswerter sind als vergleichbare Plain-Vanilla-Optionen. Mit der Bewertung von Hit – Warrants befassen wir uns noch ausführlich später.

      Knock – Out – Border – Warrants
      Konck –Out-Border-Scheine stellen in der letzten Jahren ebenfalls eine beliebte „Spielart“ Exotischer Warrants dar. In letzter Zeit erlahmten jedoch das Interesse der Emissionshäuser. Wir wollen sie hier trotzdem vorstellen, da durchaus damit zu rechnen ist, dass die Abstinenz der Emissionshäuser nicht ewig anhält. Zudem ist auch bei vielen kombinierten Exotischen Warrants eine Kock – Out- Barriere vorzufinden.
      Typisches Merkmal der Kock-Out-Border-Warrants ist ein festgelegter Rückzahlungsbetrag, der dem Inhaber genau dann zufließt, wenn der Schein während der gesamten Laufzeit unter- bzw. oberhalb der K.O.-Schwelle notiert. Wird diese Grenze allerdings auch nur an einem einzigen Tag verletzt, so verfällt der Optionsschein weertlos. Die Konstruktion ähnelt somit den bereits vorgestellten K.O.- Range – Warrants. Man könnte Knock – Out – Warrants deshalb auch als Range – Scheine auffassen, deren Korridore zu einer Seite hin offen sind.
      Diese Warrants eignen sich insbesondere dann, wenn künftig mit unveränderten, leicht steigenden oder leicht fallenden Kursen gerechnet wird. So kann zum Beispiel der Erwerb eines Knock-Out-Border-Warrants auf den DAX mit K.O. – Schwellen oberhalb des aktuellen Niveaus bei der Erwartung stagnierender bis leicht fallender Kurse sinnvoller sein als der Erwerb eines Plain-Vanilla-Puts. Notiert der DAX während der gesamten Laufzeit unterhalb der Schwelle, so wird die Spekulation durch einen lukrativen Gewinn belohnt. Wichtig ist jedoch, dass der Anleger das Risiko eines weiteren Kursanstieges bis zur K.O.- Schwelle als eher gering einstuft. Andererseits sollte er besagten Knock-Out-Border-Warrant auch dann meiden, wenn er einen staken Rückgang des Indexes erwartet. Da der Gewinn aufgrund des festen Rückzahlbetrag begrenzt ist, kann der Anleger in diesem Fall mit einem geeigneten Verkaufsoptionssein deutlich mehr verdienen.


      -22-
      Digital-Border-Warrants


      Mit freundlichen Grüßen
      xx
      Avatar
      schrieb am 15.09.99 16:12:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      OPTIONEN 2.2. Nr.22

      Digital – Border – Warrants
      Digital-Border-Warrants wurden 1995 und in den ersten Monaten des Jahres 1996 von DG-Bank in mehreren Serien mit den Namen Simplex Call und Put angeboten. Seit April 1996 ist jedoch aufgrund rechtlicher Probleme keine weitere Emission mehr erfolgt worauf wir im Zusammenhang mit Digital-Range-Warrants schon ein mal hingewiesen haben.
      Auch diese Simplex-Varianten der DG Bank sind - wie schon der Name vermuten lässt – sehr einfach konstruiert. Der Inhaber erhält für jeden Optionsschein einen Betrag von genau einer DM, wenn der am Ausübungstag an der Frankfurter Devisenbörse festgestellte Mittelkurs des US-Dollar den Strike

      - erreicht oder überschreitet (Simplex Call) bzw.
      - erreicht oder unterschreitet (Simplex Put) .

      Der Inhaber des in des Simplex Call (Basis 1,50 DM/USD)erhält also dann eine DM je Optionsschein, wenn die US Devise am Ende der Laufzeit bei mindestens 1,50 DM notiert.
      Digital – Border –Warrants bieten sich zur Spekulation auf steigende (Call ) oder fallende Kurse ( Put ) an. Der Anleger muß sich jedoch darüber im klaren sein, dass derartige Scheine aufgrund ihres Aufbaus deutlich spekulativer sind als Plain – Vanillas. Denn bei Digital – Warrants kann schon eine winzige Kursdifferenz darüber entscheiden, ob es zur Auszahlung kommt oder nicht. Zudem bieten sie nur ein begrenztes Gewinnpotential. Ein Anleger, der zum Beispiel mit einem starken Anstieg des US-Dollar rechnet, wird daher mit einem Plain-Vanilla-Call in der Regel weitaus besser bedient sein, da er von der gesamten Kursentwicklung des Underlyings profitieren kann.

      Single – Border – Warrants
      Die Bottom – Up – Optionsscheine gehören zur Gruppe der Single – Border – Warrants. Dabei handelt es sich zumeist um europäische Optionen, so dass der Inhaber erst am Fälligkeitstag den angesammelten Inneren Wert erhält. Letzterer wächst an jedem Tag um einen bestimmten Betrag, an dem das Underlying über der Kursgrenze notiert, wobei völlig unerheblich ist, wie weit diese Marke überschritten wird. Dieser Zuwachs macht beim Bottom – Up –Schein der Coba 0,0271 DM für jeden Tag aus, an dem der Schlusskurs der SAP Vorzugsaktien über der Kursuntergrenze liegt. Bei einer Laufzeit von 369 Tagen ergibt sich somit der folgende maximal mögliche Wert:

      0,0271 x 369 = 10,-DM

      Welche Abrechnungsbeträge sich bei unterschiedlichen Szenarien ergeben, enthält die folgende Tabelle.

      _____________________________________________________________
      Tage obergrenze Tage unterhalb Abrechnungsbetrag
      Der Grenze der Grenze
      _____________________________________________________________
      369 0 10,-- DM
      319 50 8,64 DM
      269 100 7,29 DM
      185 184 5,01 DM
      100 269 2,71 DM
      0 369 0 DM

      Es sind natürlich auch Single – Border – Warrants mit einer Kursobergrenze vorstellbar. Der Inhaber könnte demzufolge an jedem Tag eine Gutschrift verbuchen, an dem das Underlying unterhalb dieser Barriere notiert. Bislang hat sich unseres Wissens nach allerdings noch kein Emittent zur Ausgabe solcher Produkte entschlossen.

      Als Spekulationsobjekte eignen sich Single-Border-Warrants nur bei einer ganz speziellen Markterwartung. Der Käufer sollte damit rechnen, das der Kurs des betreffenden Underlyings einer gewissen Kursuntergrenze bzw. unter einer Kursobergrenze verweilt, ohne sich andererseits stark von dieser Schwelle zu lösen. Trifft diese Erwartung zu, so kann der Optionsschein Inhaber auch bei einer eintönigen Kursentwicklung recht ansehnliche Gewinne erwirtschaften. So beträgt der maximal mögliche Gewinn des SAP-Scheins mit der Kursuntergrenze von 200 DM immerhin 58,2%, bezogen auf den anfänglichen Verkaufspreis. Wie bereits erwähnt, lohnt sich der Erwerb eines solchen Warrants jedoch nur dann, wenn der Anleger von einer eher stagnierenden Kursentwicklung ausgeht. So konnte zum Beispiel die SAP – Aktie während der Laufzeit der von der Coba herausgegebenen Bottom –Up – Warrants deutlich an Wert zulegen. Ein Anleger hätte in diesem Fall von einem Plain – Vanilla – Call deutlich mehr profitiert als von einem Bottom –Up-Schein.
      Der nächste Beitrag, Schranken-Optionen mit der Nr.23


      Mit freundlichen Grüßen

      xx
      Avatar
      schrieb am 19.09.99 14:34:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi xx,
      ich finde es ja gut, daß in diesem Forum gepostet wird und eine Grundlagenschule ist von der Idee ja sehr gut.

      Ich frage mich allerdings warum Du Dir diese Mühe machst, da Deine Beiträge (mit leichten Modifikationen) aus dem u.a. Buch stammen. Beim Lesen kamen mir Deine Beispiele sehr bekannt vor, so daß ich in meiner kleinen Bibliothek stöberte und das u.a. Buch fand. Eine Buchempfehlung mit ausgewählten Zitaten finde ich da besser. Das Buch kann man abends als Bettlektüre lesen und enthält auch noch einige Grafiken und Tabellen.

      Buch:
      Optionsscheine -
      Grundlagen für den gezielten Einsatz an der Börse
      von Rolf Beike und Andreas Potthoff
      Beck-Wirtschaftsberater im dtv
      ISBN 3-423-50812-4
      Preis 18,90 DEM

      Rob

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      Avatar
      schrieb am 20.09.99 13:50:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi Rob,

      ich habe nie behauptet das das alles von mir sein,und vor längerem schon mal auf dieses Buch hingewiesen. Desweiteren hatte ich auch mal eine Anfrage gestartet,ob an einer Weiterführung dieser Reihe noch interesse besteht,diese wurde zum damaligen Zeitpunk bestätigt.Ich brauch das keinesfalls,wenn deine Meinung,die der anderen User wiederspiegelt,höre ich auch damit auf.

      mfg xx
      Avatar
      schrieb am 20.09.99 14:06:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi xx,
      ich habe ja nichts gegen diese Serie und wenn Du Dir die Arbeit machen willst und es auch gewünscht wird, so ist es ja ok.

      Ich bin nur der Meinung, daß am Anfang dieses Threads ein Quellenhinweis gehört, da die Inhalte eindeutig aus diesem Buch stammen.

      Gruß Rob
      Avatar
      schrieb am 20.09.99 17:34:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi Rob,

      ja vom Prinzip hast du wohl recht, dacht allerdings nicht das hier jemand der Auffassung ist, das dass alles auf meinem Mist gewachsen ist.
      Schon um Missverständnissen vorzubeugen habe ich keine eigene Interpretation gewählt, sondern sehr bewußt auf eine Vorlage zurückgegriffen. Hätte ich diese Tatsache verschleiern wollen, darfst du mir glauben, auch das währe mir durchaus möglich gewesen, das lag aber von Anfang an nicht in meiner Absicht.

      Rob wie schon gesagt, ich hatte schon mal auf dieses Buch hingewiesen, hier in diesem Bord, kann dir nur nicht mehr sagen, ob in Bezug auf diesen Thread , oder auf eine Quellenanfrage.

      Werde aber den alten Threads noch einen Anhang verpaassen, damit auch für die späteren Leser das eindeutiger ist. Nur jedes mal werde ich nicht darauf verweisen, das ist mir dann echt zuviel.

      Mit freundlichen Grüßen
      xx


      Also für alle dann nochmal, Quelle:

      Buch, Optionsscheine
      Grundlagen für den geziehlten Einsatz an der Börse,Becker-Wirtschaftsberater im dtv.
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 20:11:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      uups..


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