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    War es eine Taufe? Nein, es war Slapstick!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.08.01 09:28:15 von
    neuester Beitrag 06.08.01 15:23:07 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 06.08.01 09:28:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Am Sonntag war es soweit – ich sollte Taufpate von dem kleinen Töchterchen eines uralten Freundes werden! Große Ehre für mich. Bin zwar schon vor 10 Jahren oder so aus der (katholischen) Kirche ausgetreten, aber nach Rücksprache mit dem Pastor sollte es kein Problem sein.

      Ja, und gestern um 15 Uhr ging´s dann los. Wir waren so ungefähr 15 Erwachsene und 12 Kinder zwischen 1,5 und 9 Jahren und sassen guter Dinge in den ersten drei Reihen einer kleinen Kirche. Um 5 Minuten nach 15 Uhr kam dann ein altes Hutzelmännchen aus der Sakristei, trat vor uns und war völlig unsicher. Umständlich schaltete er das Mikrophon ein und nestelte mindestens 5 Minuten an dem Mikrophonständer und dem Mikro herum, dass man sich vorkam wie in einem der eher schlechteren Otto-Sketche. Da ich ohnehin darunter leide, schon bei den nichtigsten Anlässen mein Lachen nicht unterdrücken zu können und meine neben mir stehende Freundin mir in diesem Punkt nur wenig nachsteht, machte ich mir schon große Sorgen! Na ja, ich hab´ mich halt zusammengerissen. Nun zu dem Hutzelmännchen: Seinem Dialekt nach tät ich sagen, er war in seinem richtigen Leben mal Holländer gewesen. Man verstand ihn nur schlecht. Was er uns sagen wollte war sinngemäß, dass es ihm leid täte, dass es hier so leer sei, aber es seien ja Ferien und der Organist und die Ministranten seien in Urlaub, weswegen er allein gekommen sei.

      Zu dem Geräuschpegel im Hintergrund (12 Kinder zwischen 1,5 und 9 Jahren) muß ich, glaube ich, nicht viel sagen.

      So, dann die Zeremonie: Es traten vor die Eltern mit ihren zwei Kindern (Doppeltaufe, eines 1,5 Jahre, das andere 3 Monate) sowie die drei Paten. (Drei? Ja, Drei. Einer war wohl im Stau steckengeblieben). Die Zeremonie begann, unverständliches niederrheinisch-holländisches Genuschel drang zu unseren Ohren und dann nahm das Unheil in Gestalt meines kleinen Sohnes (20 Monate) seinen Lauf. Er hatte irgendwie überhaupt kein Verständnis dafür, dass er in der Bank sitzen bleiben sollte, während ich vorne vor dem Altar stand. Er reif also die ganze Zeit lauthals „Papa! Papa! Tata!“ oder so ähnlich und wollte mir nach. Irgendwann konnte meine Freundin ihn nicht mehr halten und ich sah in meinen Augenwinkeln, wie ein mit zwei mittelgrossen Stofftieren bewaffneter Schnullerträger an der Eltern-Pastor-Paten-Gruppe vorbeistrebte, auf die dicke grosse Lithurgiekerze zu (ca. 1,80 m hoch in einem dicken Messingkerzenständer).

      Als er dort angekommen war, hatte er das Ding auch schon angeschubst und es in eine bedrohliche Schräglage gebracht. Nur dem beherzten Eingreifen eines der Paten und natürlich meiner hinterhergestürzten Freundin war es zu verdanken, dass dieses Monstrum nicht umgefallen ist. Nun hatte ich allerdings schon erhebliche Schwierigkeiten, mich ernst zu halten und grunzte so leise wie möglich vor mich hin.

      Freundin und Sohn sind dann glücklicherweise rausgegangen, um sich zu beruhigen. Dann ging die „Zeremonie“ weiter. Erst wurde die Kleine getauft, was ohne grosses Gezeter und Gematsche passierte, aber dann ging der Pastor zu dem 20-Monatigen. Der ahnte wohl schon etwas und fing an, in den Armen seines Vaters einen Veitstanz aufzuführen. Hutzelmännchen ließ sich davon nicht beirren und wollte ihn auch begiessen. Bis sein Vater ihn überhaupt mal in die Horizontal gebracht und der Pastor eine günstige Ausgangsposition eingenommen hatte, verging einige Zeit, die ich in einem zweiten Lachanfall wieder grunzend und glucksend verbrachte.

      Das Ende vom Lied war, dass zwei Drittel des Taufwassers auf dem Ärmel des Vaters gelandet waren und sich allgemein bei Täuflingen und Zuschauern tumultartige Szenen abspielten. (Lachen nur noch sehr mühsam zu unterdrücken).

      Den Rest bekam ich dann, als meine Freundin versuchte, mit unserem Sohn wieder in die Kirche zu gehen. Nachdem er sich draussen beruhigt hatte, fragte sie ihn, ob er denn wieder rein wolle, was er zunächst bejahte. Kaum waren sie jedoch durch die Glastür wieder eingetreten, dröhnte ein markerschütterendes „raaaaauuuuuussssssss!“ durch die Kirche.

      Da war es dann bei mir vorbei. Die anderen Aktiven konnten sich inzwischen auch irgendwie nicht mehr so richtig ernst halten und wir warenalle froh, dass die 20 Minuten rum waren und wir wieder rausdurften.

      Also, alles in allem eine recht komische Angelegenheit, so ´ne Taufe. Vor allem, wenn man etwas genauer hinhört („Wirst Du demTeufel entsagen?“ und so´n Scheiss!)

      Der Rest vom Tag war ähnlich lustig und so wird er uns immer gut in Erinnerung bleiben.

      ge4teilter
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      schrieb am 06.08.01 09:49:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und was haste jetzt geschenkt ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 09:51:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Tach ge4teilter,

      was hast du Dem Täufling denn jetzt geschenkt? :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 10:14:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      @stanissklave / tylersschatten: Ich habe mich letztlich für einen ca. 80 cm grossen, völlig schnuffeligen Teddy und einen zum Sternzeichen passenden Glücksstein (einen Chalcedon) an einem silbernen Aufhänger von mir geschenkt.

      Schönen Tag wünsche ich Euch!

      ge4teilter
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 15:22:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hey, keiner eine ähnliche Erfahrung gemacht?

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      schrieb am 06.08.01 15:23:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      oder eine völlig konträre?


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