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    Die Mär vom benachteiligten Mittelstand.... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.09.02 20:50:18 von
    neuester Beitrag 29.09.02 10:27:06 von
    Beiträge: 33
    ID: 634.449
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      Avatar
      schrieb am 17.09.02 20:50:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      ...heute so aktuell wie am 03.09.98 :laugh:


      Mittelständler beklagen eine Subventionspolitik, die allein den Großunternehmen zugute komme.

      Während diese bei hohen staatlichen Zuwendungen zugleich ihre eigene Steuerbelastung
      auf ein Minimum reduzieren könnten, steige die Kostenbelastung bei Handwerk und Mittelstand immer weiter an.
      Gleichzeitig werde die Eigenkapitaldecke immer dünner.

      Angesichts der Situation in vielen Branchen von Handwerk und Mittelstand sind solche
      Beschwerden durchaus nachvollziehbar.

      Nimmt man dagegen die statistische Verteilung von Reichtum und Vermögen in Deutschland zum Maßstab,
      dann dürfte im Unternehmerlager zur Klage eigentlich gar nicht viel Anlaß bestehen.

      Gegenüber den siebziger Jahren ist der Anteil der Arbeitnehmereinkommen am gesamten Volkseinkommen ständig gesunken.
      Die sogenannte Lohnquote, mit der der Anteil der Einkommen aus abhängiger Erwerbsarbeit am gesamtgesellschaftlichen
      Einkommen ausgewiesen wird, liegt nach ihrem Anstieg in den siebziger und beginnenden achtziger Jahren heute wieder
      beim Stand der frühen sechziger Jahre.

      Der reale Einkommenszuwachs der Selbständigenhaushalte betrug zwischen 1983 und 1993 etwa sechzig Prozent.
      Der Zuwachs der realen Arbeitnehmereinkommen lag im gleichen Zeitraum gerade einmal bei zehn Prozent.

      Der Anteil der Lohn- und Einkommensteuer am gesamten Steueraufkommen hat sich seit den sechziger Jahren mehr als verdoppelt.
      Umgekehrt ist der Anteil der Unternehmensbesteuerung auf weniger als die Hälfte abgesunken. Noch im Jahre 1982 lag der
      Anteil der Gewinnsteuern an den Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit bei 37 Prozent. Bis 1995 war dieser Anteil auf
      25 Prozent abgesunken. Auch die Schere in der Vermögensverteilung hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich
      weiter geöffnet.
      Heute befinden sich achtzig Prozent des Produktivvermögens in der Hand von drei Prozent der Bevölkerung,
      fließen 32 Prozent der Zinsen und Dividenden in zwei Prozent aller Haushalte.

      Wie immer man die Dinge drehen und wenden mag, die Zahlen sind eindeutig: Der
      in der Standortdebatte der vergangenen Jahre vorherrschende Eindruck, in Deutschland sei durch unternehmerische Tätigkeit
      kein Geld mehr zu verdienen und die deutschen Unternehmer seien die Opfer eines maßlosen Steuer- und Abgabenstaates,
      mag in Einzelfällen stimmen und manchen Meinungstrends entsprechen. Mit den vorliegenden makroökonomischen Daten freilich
      läßt sich diese Auffassung nicht belegen.

      Im Gegenteil: Gemessen an den Vorstellungen von Sozialreformern vergangener Jahrzehnte waren die letzten
      zehn Jahre eine Zeit der Umverteilung von unten nach oben. Es mag ja nach spätsozialistischer Klippschule klingen, aber es
      ist so: Profitiert haben die oberen Einkommensschichten, vor allem aber die Besitzer von Kapitalvermögen.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 20:58:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      wie das mit statistiken so ist
      wer schreibt der bleibt

      mfg lalli1
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:00:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bin selbstständig und habe nicht die Zeit soviel zu lesen...
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:02:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Tja, die soziale Sch.. die hier verzapft wird ist ja nicht mehr auszuhalten. Die Daten sind vollkommen falsch interpretiert, denn tatsache ist, das die Kaufkraft gestiegen ist und das diese Zinsen und der hohe Einkommensanteil an Großunternehmen und Milliardäre geht und leider nicht in den Mittelstand und zu denn kleinunternehmen. Die werden leider auch von den Großen mißbraucht und können den druck nur noch an ihre Arbeitnehmer weitergeben ohne selbst viel zu verdienen!
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:03:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3

      Bist wohl als armer Mittelständler mit Geld zählen beschäftigt,
      okay, das kann ich natürlich verstehen (s.o.)
      :laugh:

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      schrieb am 17.09.02 21:11:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ TWQ Selbstständig bist du sicher nicht, sonst würdest du anders schreiben... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:14:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      währe er selbständig hätte er nicht die zeit
      so einen alten müll rauszukramen
      lalli1
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:16:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      Komisch,
      ich als Mittelständler zahle auch Einkommensteuer
      (=Personen-und Einzelgesellschaften).
      Körperschaftssteuer ist doch für die AG und GmbH
      (=Gewinnsteuer).
      Gewerbesteuer zahlen wir auch.
      Kennen die das alles nicht, die
      Autoren von der PDS?
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:19:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Ellenbogen (nomen est omen?) ;)

      Nicht MEHR, es hat nicht so geklappt wie ich es mir vorgestellt
      hatte. Es waren auch nur zwei Jahre von 1996 bis 1998 und da
      habe ich auch nicht der Regierung die Schuld gegeben, sondern
      sie schön bei mir gesucht und gefunden.... :)

      twq
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:29:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      @twq
      also warst du einer derer die sich ne goldene nase in zwei
      jahren verdient haben
      wenn nicht kennst du ja die problematik die zu deiner betriebsschliessung führte ganz genau
      und es waren bestimmt keine goldenen gewinne
      lalli1
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:44:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      @roscha

      Endlich hat´s einer gemerkt. Die Crux ist natürlich, dass
      je nach (politischem) Gusto der Mittelstand mal dies und
      mal jenes beinhaltet.

      Deine Einkommensteuer ist aber logischerweise nicht so hoch
      wie die eines Arbeitnehmers, da Du viel mehr "Gestaltungsfreiheit" ;)
      hast. Wenn doch, hast Du einen rabenschlechten Steuerberater.

      Aktuell dazu aus der ftd:

      Aus der FTD vom 6.9.2002
      www.ftd.de/mittelstand

      Keine Steuernachteile für den Mittelstand
      Von Jens Tartler, Berlin

      Der Streit um die angebliche steuerliche Benachteiligung des Mittelstandes gewinnt in diesen
      Wahlkampfzeiten an Schärfe. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) klagt öffentlich
      über die Bundesregierung, SPD-Fraktionsvize Joachim Poß schlägt zurück.

      "Einseitige Parteinahme zu Gunsten der Union." Der ZDH versteht sich als Anwalt der Personengesellschaften, die
      Einkommensteuer zahlen. Er kritisiert im Einklang mit der CDU/CSU, dass diese Firmen immer noch einen
      Spitzensteuersatz von 48,5 Prozent zahlen müssten und erst 2005 ein Niveau von 42 Prozent erreichten. Die
      Kapitalgesellschaften dagegen müssten nur Körperschaftsteuer in Höhe von einheitlich 25 Prozent abführen.
      Außerdem könnten die Kapitalgesellschaften ihre Beteiligungen steuerfrei verkaufen, während die Umstrukturierung
      von Personenfirmen steuerlich benachteiligt werde.

      Entlastung bis zu einem Hebesatz von 360 Prozent

      Bundesfinanzminister Hans Eichel hält diese Vorwürfe für ein "Märchen". Seine Argumente: Personenunternehmen
      könnten seit 2001 die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuerschuld anrechnen, Kapitalgesellschaften nicht.
      Tatsächlich entfällt dadurch die Belastung - aber nur, wenn der Gewerbesteuerhebesatz 360 Prozent nicht übersteigt.
      Eichel verweist auch darauf, dass die 48,5 Prozent in der Einkommensteuer nur der Spitzensteuersatz sind, während
      die Kapitalgesellschaften durchgehend 25 Prozent zahlten. So müsse ein verheirateter Personenunternehmer mit
      einem Jahresgewinn von gut 51.000 Euro insgesamt nur 20,4 Prozent Steuern abführen. Eine Kapitalgesellschaft mit
      dem gleichen Gewinn müsse 38,6 Prozent zahlen (Körperschaftsteuer plus Gewerbesteuer). Bis 2005 verschiebe sich
      die Situation weiter zu Gunsten der Personenunternehmer: Dann müsse ein verheirateter Personenunternehmer
      schon einen Gewinn von 245.000 Euro haben, um die Steuerlast der Kapitalgesellschaft zu erreichen.

      Bessere Investionsbedingungen für Personengesellschaften

      Hinzu kommt: Der Personenunternehmer hat mit der Einkommensteuer seiner Pflicht Genüge getan. Er kann das
      Geld frei verwenden. Wenn sich der Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft eine Yacht kaufen will, muss er den
      Gewinn noch einmal zur Hälfte seiner privaten Einkommensteuer unterwerfen. Beim Thema Umstrukturierung führt
      Eichel ins Feld, dass er die Streichung des so genannten Mitunternehmererlasses, die sein Vorgänger Oskar
      Lafontaine zu verantworten hat, wieder rückgängig gemacht habe. Dieser Erlass erlaubt den Personengesellschaften
      einen steuergünstigen Umbau der Firma.

      Außerdem hat Eichel eine Reinvestitionsrücklage geschaffen. Dadurch können Personenunternehmen Gewinne aus
      dem Verkauf von Anteilen an Kapitalgesellschaften bis zu einer Höhe von 500.000 Euro steuerfrei in eine Rücklage
      einstellen. Voraussetzung: Das Geld wird innerhalb von vier Jahren in Betriebsgebäude oder innerhalb von zwei
      Jahren in Anlagegüter oder neue Kapitalbeteiligungen investiert. Der Steuerstreit um den Mittelstand ist für Alfons
      Kühn, Steuerchef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, "eine Phantomdebatte". Die
      Kapitalgesellschaften hätten nur einen Vorteil: Sie könnten steuerfrei Pensionsrückstellungen für ihre
      Gesellschaftergeschäftsführer bilden. Dafür seien sie bei der Erbschaftsteuer schlechter gestellt.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:47:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10 von Lalli1
      @twq
      also warst du einer derer die sich ne goldene nase in zwei
      jahren verdient haben

      Lalli, Sozialneid unter Mittelständlern? Na, das gehört
      sich doch nicht....
      :laugh:
      twq
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 22:03:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      @roscha,
      spreche einmal mit Deinem Steuerberater, du hast offensichtlich nicht die aktuelle Steuersenkungspolitik der SPD/Grünen im Kopf. Seit 2001 wird die Gewerbesteuer auf die Einkommenssteuer pauschaliert mit dem Faktor 1,8 angerechnet, so dass dur deutlich weniger als Kapitalgesellschaften zahlst, aber die Legenden und Unkenntnis ist überall. Dennoch PDS wählen muss du nicht. Es reicht, wen du dich nicht mehr so häufig auf den CDU-Mittelstandsvereinigungen herumtreibst, die erzählen die nämlich sehr viel Dünnpfiff und machen dich ganz depressiv. Wähle den Aufschwung, wähle modern, wähle Schröder und nicht immer nur die Mießmacher!
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 22:03:59
      Beitrag Nr. 14 ()
      @roscha

      Das Problem der Definition des Mittelstandes:

      Der Mittelstand - Rückgrat der deutschen Wirtschaft

      Mittelständische Unternehmen

      stellen 99,3 % aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland dar,
      tätigen 44,8 % aller steuerpflichtigen Umsätze,
      tragen mit 57 % zur Bruttowertschöpfung aller Unternehmen bei,
      nehmen 46 % der Bruttoinvestitionen vor,
      schaffen 69,3 % der Arbeitsplätze und
      stellen 80 % der Ausbildungsplätze bereit.

      Wer zählt zum Mittelstand?
      Unter quantitativen Gesichtspunkten werden in Deutschland Unternehmen mit einem
      Jahresumsatz von unter 100 Mio. DM und mit weniger als 500 Beschäftigten zum
      Mittelstand gezählt. Unter qualitativen Kriterien werden oftmals Merkmale wie
      Rechtsform, Übernahme der persönlichen Haftung und Bindung zwischen
      Unternehmesleitung und Mitarbeitern herangezogen.

      Kleine Unternehmen (bis unter 1 Mio. DM Jahresumsatz, bis 9 Beschäftigte)
      Mittlere Unternehmen (1 bis 100 Mio. DM Jahresumsatz, 10 bis 499 Beschäftigte)

      Natürlich ein vollkommener Quatsch, einen Handwerker mit 5 Angestellten und eine doch recht große
      Firma mit annähernd 500 Beschäftigten in einen Topf zu werfen.....
      Und so zu tun als ob die "Probleme" die gleichen seien.

      :)
      twq
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 07:58:48
      Beitrag Nr. 15 ()
      <Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)>
      Übrigens, ZDH-Präsident ist Dieter Phillip, Mitglied der CDU und treuer Kohl-Vasall! ;)

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 08:31:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      #11,#14, twq,
      danke!:)

      endlich einmal 2 vernüftige Sachpostings zum Thema "Mittelstand", damit diese saudummen Geisterdebatten im luftleeren Raum aufhören!

      Viele vergessen elegant, daß bei den meisten Personengesellschaften (Familienbetrieben) die EKSt nach dem Splittingtarif festgesetzt wird.

      Sicherlich gibt es immer noch Verbesserungen, so z.B. bei den genannten Pensionsrückstellungen oder bei der Aufstockung der Freibeträge für die Altervorsorge sowie der Zwangsmitgliedschaft in der IHK :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 08:43:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      @twq
      ist kein neid
      war nur ironisch gemeint
      bin wirklich keiner der neidisch ist

      lalli1
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:32:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo dickdiver,

      wenn du schon das Handwerk anschaffen willst, dann soltest du nicht vergessen das Herr Müller von der SPD seine Ausbildung zum Fliesenleger ausgerechnet bei diese Verbrecher vom Handwerk gemacht hat!:D

      Wie hat der Wirtsdchaftsminister Herr Müller im Osten lauthals hinausgeschrienen für das Volk!

      "Jetzt, nachdem er seine Lehre als Fliesenleger mit Erfolg abgeschlossen hatte, hat er sich rundherum beworben und wurde mit Ablehnungen nur so überschüttet. Und nach Personalleasingangeboten, stand ihm absolut nicht der Sinn. Diese Einstellung kann ich voll verstehen. Für mich erwecken diese Firmen sowieso den Anschein von modernem Sklavenhaltertum und sind sehr oft skrupelllos und/oder unseriös geführt."


      Und jetzt kommt Hartz und Müller redet einst in jungen Jahren von Sklavenhaltertum!:laugh:

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 12:14:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hi Alba,
      warum will ich das Handwerk abschaffen? :confused: Warum soll Phillip und "sein" ZDH Verbrecher sein? :confused:

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 13:17:22
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo dickdiver,

      kommt mir immer so rüber!

      Mit Verbrecher meine ich ein Clichébild. Geht immer so leicht über die Lippe!

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 13:38:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      Gut gut, dass wenigstens hier klar über die Sache geredet wird. Warum sind dann die redakteure in den Medien(zeitungen, fernsehen) immer nur ma nachplappern solcger argumente? Haben die keine Ahnung(ich sage ja) oder sind sie auch politisch gesteuert(ich sage nochmal ja).

      und auch im fernsehen stelle ich den trend zur wiederholung von zahlen und statistiken fest anstelle eigenen researches und interpretation. alles ist so glatt ...

      rk
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:37:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nee, Alba, das Handwerk ist wichtig und gut in D. Lediglich sein Verbandspräsi ist m.E. ein parteipolitisches A..., der in den Kohljahren, wo es dem Handwerk keineswegs besser ging, seinen Lobbyistenmund nicht aufbekommen hat.

      Gruß
      dick :)
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 19:39:25
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ja, gehen wir doch mal vom schwammigen Begriff des Mittelstandes
      weg und nehmen wir lieber alles, was im weitesten Sinne
      zum Handwerk/Dienstleistungen gehört.

      Ich behaupte jetzt einfach mal, dass sich nicht zu wenige, sondern
      zu viele Leute selbständig gemacht haben. Als Beispiel der "Modeberuf"
      selbständiger Schreiner. Ja, da kann man was mit Holz machen,
      ist ja so "natürlich" und "ökologisch".

      Um rein zu kommen ins Geschäft, gehen/gingen diese Leute mit
      absoluten Dumping-Preisen vor. Dabei verdienen sie rein gar
      nichts, machen damit aber natürlich die Preise kaputt, denn die Wettbewerber
      kriegen keine Aufträge mehr, wenn sie im Preis nicht mithalten.
      Fazit: Die "Neuen" gehen natürlich pleite und nehmen ein paar
      Alteingesessene gleich mit.

      Nur mal so zum Nachdenken
      :)
      twq
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 20:05:46
      Beitrag Nr. 24 ()
      Handwerker/Dienstleister die zweite:

      Bringt doch mal Euren Fernseher zur Reparatur, Euer Auto zum "Kundendienst"
      (was für ein verlogenes Wort), lasst Euch 15 m Kabel für ISDN legen und
      ihr werdet Euer blaues Wunder erleben.
      Wenn die Herren Handwerker der Meinung sind, dass man sich nicht
      auskennt, nehmen die einen aus wie eine Weihnachtsgans.

      Für zwei ISDN-Dosen wurde mir der vier(!)-fache Preis berechnet.
      Als ich reklamierte, wurde gesagt, das sei ein "Versehen" gewesen.
      Um den vorhandenen(!) NTBA anzuschließen, wurde ein zweiter Kollege angefordert,
      da der erste nur für die Verlegung der Leitung zuständig war. :confused:
      Insgesamt wurden mir für die ganze Aktion 6,5 Arbeitsstunden berechnet!

      Ich kürzte die Rechnung entsprechend der tatsächlich geleisteten
      Arbeitsstunden.
      Erst die Drohung mit der Schiedsstelle bewog die Herren dazu, ihre
      Mahnerei einzustellen.
      Und dann wurde ich auch noch beschimpft von wegen: Sie haben
      doch Abitur, da müssten sie doch 1 + 1 zusammenzählen können.


      Solche Geschichten könnte ich noch einige erzählen, vor allem
      was "Kundendienst" betrifft, bei denen nicht beauftragte Arbeiten
      durchgeführt werden, die niemand nachkontrollieren kann.

      Ich gehe seither nur noch zum Handwerker/Dienstleister, wenn
      es unbedingt nötig ist, den Rest mache ich selbst oder frage privat
      "jemanden, der sich damit auskennt".
      Das kommt mich a)billiger und vor allem b)ich werde nicht über
      den Tisch gezogen und in übelster Weise betrogen.

      twq
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 11:38:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      ALARMSTUFE ROT!!!!!!??!!?!?!?!?


      24.09.2002 - 10:37 Uhr
      Handwerk sieht für Deutschland Gefahr der Rezession
      Berlin (vwd) - Der Mittelstand befindet sich nach Einschätzung des Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, bereits seit geraumer Zeit eindeutig in der Rezession und "unterhalb der Nulllinie". Auch die gesamte Wirtschaft drohe in eine "Negativspirale" zu geraten, sagte Philipp am Dienstag in Berlin unter Hinweis auf die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, deren Voraussagen um die 0,5 Prozent für den Anstieg des Bruttoinlandsproduktes 2002 lägen. "In der Rezession stecken wir drin, insbesondere die am Binnenmarkt tätigen Unternehmen", sagte der ZDH-Präsident.

      Im Handwerk seien noch im laufenden Jahr weitere 100.000 Arbeitsplätze bedroht. Zusätzliche 5.000 Handwerksbetriebe ständen auf der Kippe, sagte Philipp. Der Handwerkspräsident verknüpfte seine Aussagen mit der Hoffnung dass die bestätigte rot-grüne Regierung ihre künftige Politik stärker auf den Mittelstand ausrichten werde. Philipp bot die Gesprächsbereitschaft des Handwerks sowie die Mitarbeit in einem neu zu formierenden Bündnis für Arbeit an. +++ Gerwin Klinger
      vwd/24.9.2002/gw/gs
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 11:52:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      ...das ist vernünftig, denn auch diese Lobbyorganisation muss in der Not zurück an den Verhandlungstisch. Es kann nicht sein, dass immer alles auf den Rücken einer Gruppe ausgetragen wird und auch die Verbandsfunktionäre müssen erst einmal zugeben, welche Lügen sie vor der Wahl verbreitet haben...

      ja wir gestehen, dass die Personengesellschaft steuerlich nicht generell schlechter, sondern in Teilen auch besser gestellt war...

      ja wir gestehen, dass der höchste Anteil der Insolvenzen mit rund 50% in der Baubrache passiert und dass wir die Überkapazitäten aus dem Aufbau Ost aufgeben müssen, um den Markt zu bereinigen...

      ja wir gestehen, dass es vor allem die Kapitalgesellschaften waren, die bei den Unternehmensinsolvenzen nahezu 50% ausmachen, obwohl sie nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtunternehmen ausmachen...

      ...ja wir wollen jetzt keine Parteipolitik mehr machen und der Regierung helfen, zu vernünftigen Lösungen zu kommen, die unseren Mitgliedern nutzen...

      Schröder ist ein Kanzler, der etwas von Wirtschaft versteht, aber durch seinen Werdegang auch berücksichtigt, das nicht alles auf dem Rücken der Armen und Ärmsten ausgetragen werden kann. Jeder muss nach seiner Leistungskraft Federn lassen.

      ...wer keinen Gewinn hat, braucht sich auch nicht über hohe Spitzensteuersätze aufregen. Wer klotzig verdient, kann gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten auch mal etwas mehr abgeben...
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 14:34:49
      Beitrag Nr. 27 ()
      Schön gesagt, aldibroker
      :)
      twq
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 14:44:40
      Beitrag Nr. 28 ()
      #aldi,twc
      Na, brav den letzten Spiegel (großer Bericht über den Mittelstand)gelesen? Da erfahrt ihr zwei Traumtänzer mal ein bisserl was von der Realität - und das auch noch vom roten Spiegel !
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 15:38:21
      Beitrag Nr. 29 ()
      #26 aldibroker ... und überhaupt sollte erst mal jeder Unternehmer Schröders Füsse küssen und dankbar sein, dass er in seiner Gegenwart existieren darf - nichtwar ;)
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 15:42:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo robinett,

      der Spiegel ist halt auch ein Unternehmen! Auch die müssen den ganzen bürokratischen Scheiß mitmachen!:D

      Die haben halt aus dem Nähkästchen geplaudert!:rolleyes:

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 16:41:03
      Beitrag Nr. 31 ()
      An Herrn Oberschlau robbinett

      Nein, ich habe den letzten Spiegel nicht gelesen. Ist das jetzt Pflicht?

      Ich mache mir lieber meine eigenen Gedanken und bete hier nicht seitenweise nach, was in irgendeinem Käseblatt, sei es nun Spiegel, FTD, Handelsblatt, Focus, Welt, Süddeutsche drinsteht. Falls gerade die Tendenz des Artikels passt...

      ;)
      twq
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 20:06:29
      Beitrag Nr. 32 ()
      @twq,
      nein man muss das nicht alles lesen und glauben, was dort oder hier steht, aber je mehr man liest und je unterschiedlicher die Ansichten, desto lehrreicher wird das geschreibene Wort. Gerade dann, wenn man es mit eigenen Vorstellungen anreichert. Die Vorstelllung der der Spiegel immer nur rot und die FAZ nur schwarz sei, ist etwas naiv, auch wenn die Tendenz stimmen mag, hat jeder Redakteur seine eigene Recherche und Meinung. Nur so konnte man in der FTD erst eine Wahlempfehlung für die CDU und dann ein Statement für die aktuelle Regierung lesen. Der Spiegel wird auch von unterschiedlichsten Interessen beeinflusst. Das gibt es noch alte Oskar-Kämpfer gegen Schröder, aber auch eine kleine neoliberale Fraktion.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 10:27:06
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Mär von den 40.000 Insolvenzen

      Die Angaben des Statistischen Bundesamts enthalten auch zahlungsunfähige Privatpersonen,
      die seit 1999 eine Insolvenz anmelden können.
      Zum Jahresbeginn gab es zudem einen Schub, weil die Regeln
      gelockert wurden - seitdem können sich Privatleute schon
      nach sechs statt sieben Jahren von ihrer Schuldenlast
      befreien.
      Rechnet man sie - und einige Sonderfälle (überschuldete Erbschaften zum Beispiel) - heraus,
      sind es nur noch 18 500 Insolvenzen.

      Unter ihnen wiederum ist ein Großteil Freiberufler oder Einzelunternehmer,
      und die profitieren ebenfalls von den Neuregelungen
      zum Jahreswechsel. Seither haben gescheiterte Unternehmer viel bessere
      Chancen als in der Vergangenheit, ihre Schulden loszuwerden
      und noch einmal ganz neu anzufangen.
      (Quelle: Statistisches Bundesamt)

      twq


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      Die Mär vom benachteiligten Mittelstand....