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    EM.TV-Prozess: Anklage in zentralem Punkt erschüttert - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.01.03 15:54:07 von
    neuester Beitrag 21.01.03 19:10:13 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 20.01.03 15:54:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      EM.TV-Prozess: Anklage in zentralem Punkt erschüttert

      MÜNCHEN - Im Prozess gegen die Gründer von EM.TV & Merchandising AG , Thomas und Florian Haffa, ist eine Gefängnisstrafe wegen Kursbetrugs durch ein neues Gutachten unwahrscheinlich geworden. "Es sieht im Moment nicht danach aus, dass ein Tatnachweis in diesem Punkt geführt werden kann", sagte Staatsanwalt Peter Noll am Montag im Münchner Landgericht. Damit ist die Anklage in ihrem zentralen Punkt ins Wanken geraten. Möglicherweise werden die einstigen Börsenstars nun maximal zu einer Geldbuße verurteilt.

      Der Wirtschaftsprofessor Bernd Rudolph hatte zuvor in dem Prozess ausgesagt, dass kein direkter Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung einer Pflichtmitteilung des Medienunternehmens EM.TV im August 2000 und der Reaktion des Aktienkurses nachweisbar sei. "Ich kann nicht ausschließen, dass die Kursreaktion ein reines Zufallsereignis ist", sagte Rudolph. Eine Gefängnisstrafe wegen Kursbetruges kommt nur in Frage, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Haffa-Brüder den Aktienkurs absichtlich und mit Erfolg manipuliert haben.

      Die Haffa-Rechtsanwälte zeigten sich äußert zufrieden mit der Wende in dem Prozess. "Damit ist der Vorwurf des Kursbetrugs vom Tisch", sagte der Haffa-Verteidiger Rainer Hamm. Maximal komme jetzt noch eine Ordnungswidrigkeit in Frage. Für diese drohe den Haffa- Brüdern nur eine Geldbuße.

      Richterin Huberta Knöringer kündigte an, sie wolle den Prozess noch im Februar beenden. Zwischenzeitlich drohte das Verfahren sogar zu platzen, da das Gericht einen Gutachter wegen Befangenheit abgelehnt hatte. Ohne einen Ersatzgutachter hätte der Prozess ausgesetzt und neu aufgerollt werden müssen. Am Montag erteilte das Gericht dem Münchner Betriebswirtschaftsprofessor Wolfgang Ballwieser den Auftrag für das Gutachten. Er muss sich mit der Frage beschäftigen, ob die Haffa-Brüder den Umsatz für das erste Halbjahr zu hoch angegeben haben. Sein Gutachten wird er 6. Februar vor Gericht vortragen.

      Die Haffa-Brüder müssen sich seit Anfang November wegen des Verdachts des Kursbetruges vor dem Landgericht München verantworten. Sie sollen den Kurs der am Neuen Markt notierten Aktie durch haltlose Gewinnversprechen und eine falsche Pflichtmitteilung in die Höhe getrieben haben. Der Prozess gilt nach der Serie der Skandale am Neuem Markt als Musterverfahren und wird von zahlreichen gebeutelten Aktionären und auch von Aktionärsschützern mit großer Spannung verfolgt.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 16:11:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      In Deutschland kann man zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt werden, wenn man einem 100 € aus dem Geldbeutel stiehlt. Dagegen geht man nahezu straffrei aus, wenn man dasselbe im grossen Stil, organisiert und unter dem Deckmantel seriöser Geschäftstätigkeit mit Absicht betreibt.

      Ich liebe Deutschland !!!


      :D gruss ROEM
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 16:19:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      In Ami-Land hätte die SEC schon längst die beiden Haffa-Brothers hinter Schloss und Riegel gebracht. Die fackeln nicht lange. Hier bei uns kommen die mit `nem Peanuts-Bussgeld und `nem warmen Händedruck vom Richter fein raus. Das Ding schaukeln die Haffa-Anwälte schon heil um alle Justiz-Klippen. Sollten die tatsächlich am Ende noch ein paar Monate einsitzen müssen, heisse ich in Zukunft Rumpelstielschen.
      Aber erst solche Abzockereien braucht es wohl. Damit die entsprechenden Gesetze kommen, bzw. verschärft werden. Wieviel Kleinanlegergeld wohl in deren Yacht in Mont-Carlo steckt ?
      Ich hatte mich mal vor 2 Jahren mit den EM.TV-Zockern angelegt, da standen sie bei 45 und ich hatte damals wegen der Übertreibung Puts, mit denen ich gnadenlos ausgebremst wurde, weil EM.TV einfach nicht totzukriegen war und nach 100 schoss. Wer dann Kasse gemacht hat, ist bekannt. Es war jedenfalls eine gigantische Kapitalumverteilungsaktion, das kann wohl so mit einiger Wucht behaupten.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 16:49:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Zahlen waren doch inssofern falsch, als sie (fast) den Erwartungen entsprachen. Hatte jemand erwartet, nach diesen Zahlen würde der Kurs stark reagieren?
      Umgekehrt wird ein Schuh draus: Bei korrekten Zahlen wäre der Kurs nicht um 10%, sondern um 50% eingebrochen. Außerdem wäre schon Monate vorher eine Gewinnwarnung fällig gewesen.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 19:10:13
      Beitrag Nr. 5 ()


      .... dass kein direkter Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung einer Pflichtmitteilung des Medienunternehmens EM.TV im August 2000 und der Reaktion des Aktienkurses nachweisbar sei. «Ich kann nicht ausschließen, dass die Kursreaktion ein reines Zufallsereignis ist» ...

      :laugh:

      Was kostet so ein "Gutachten"?

      :mad:


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