checkAd

    Kommt es noch viel schlimmer, als alle denken ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.03.03 16:59:40 von
    neuester Beitrag 30.03.03 00:01:20 von
    Beiträge: 11
    ID: 714.413
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 854
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 16:59:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Interview

      „Die Börsen haben das Tief noch nicht gesehen“

      Hugh Hendry ist nicht nur immer für einen Spruch gut, sondern er hat auch pointierte Ansichten, was die Finanzmärkte anbelangt. Als Hedge Fonds Manager bei Odey Asset Management setzt er sie mit großem Erfolg um.

      In den vergangenen fünf Jahren hat er mit seinem Odey Pan European Fund eine Rendite von etwas mehr als zehn Prozent pro Jahr erzielt. Allein in den vergangenen drei Jahren verbuchte er ein Plus von 42 Prozent. Im FAZ.NET-Interview erläutert er, wie er die jüngsten Entwicklungen einschätzt.

      Was denken Sie über die jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten?

      Die Lage ist gefährlich. Was mich so bedenklich macht, das ist die Stimmung unter den Anlegern. Normalerweise hassen sie auf dem Tiefpunkt eines Bärenmarktes Aktien, sie haben einfach kapituliert. Wenn man dann Freunden die Nachricht hinterlässt, der Boden sei da, so rufen sie nicht einmal zurück. Aber dieser Punkt ist noch nicht erreicht.

      Woran machen Sie das fest?

      Es wäre wunderbar, wenn man die Emotionen, die die Kapitulation andeuten, kalibrieren könnte. Denn das wäre ein ideales Instrument, um anzuzeigen, wann man einen Markt kaufen kann. Wir beobachten einen Indikatoren, der die Umsätze bei fallenden Aktien analysiert. Danach ist ein Tag dann ein „Paniktag“, wenn 90 Prozent der Umsätze auf fallende Aktien entfallen. An solchen Tagen wollen alle nur aussteigen. Historisch betrachtet haben die Märkte den Boden erreicht, nachdem eine Folge von fünf oder sechs solcher „Paniktage“ zu beobachten war.

      Und das war bisher nicht der Fall?

      Genau. In den Märkten gibt es momentan so gut wie keine Panik. Und wenn es sie gibt, dann ist es die Angst der Anleger, steigende Kurse zu verpassen. Das macht mich nervös. Der einzige „Paniktag“ in jüngster Zeit war am 10. März zu verzeichnen. Typischerweise geht der Markt nach dem ersten „Paniktag“ nach oben. Diese Rally sollte man allerdings zu Verkäufen nutzen.

      Das heißt, sie verkaufen momentan?

      Ja, ich verkaufe. Ich hatte die leer verkauften Positionen vor zwei Wochen geschlossen, nun verkaufe ich, denn der Markt ist technisch betrachtet „überkauft“. Wenn alle dasselbe denken, sollten sie damit beginnen ein neues Buch zu lesen. Als der Golfkrieg vor zwölf Jahren begann, war es für Anleger eine Kaufgelegenheit. Nun glauben alle, diesmal sei es dasselbe.

      Sie sind anderer Ansicht?

      Die Mehrheit glaubt doch, dass wir einen perfekten Krieg sehen werden. Die Risiken werden ausgeblendet. Aus diesem Grund dürfte die aktuelle Rally keinen Bestand haben und innerhalb von wenigen Tagen kann der Markt wieder nach unten drehen.

      Wohin sollen denn die Börsen noch fallen?

      Europäische Börsen haben noch nie ihr Tief erreicht, wenn die Wall Street nicht gleichzeitig unten war. Die amerikanischen Börsen müssen also zuerst technisch einen Boden ausbilden. Das Problem dabei ist, dass Bärenmärkte erst dann zu Ende sind, wenn Aktien im Vergleich mit Anleihen attraktiv bewertet sind. Die Aktien im S&P 500 haben aber auf Basis von Gewinnen, die S&P als „sauber“ betrachten würde, ein Kursgewinn-Verhältnis von 40 und eine Dividendenrendite von weniger als zwei Prozent. Sie sind damit unheimlich teuer. Der Optimismus muss schon sehr groß sein, jetzt an eine Bodenbildung zu glauben. Dafür muss die Dividendenrendite erst über fünf Prozent steigen, der S&P 500 müsste folglich deutlich fallen. In einem mehrjährigen Prozess sogar unter 500 Punkte.

      Es ist immer wieder die Rede davon, dass die amerikanische Administration mit Interventionen die Wall Street stütze. Ändert das etwas am Szenario?

      Das mag sein. Aber Interventionen können einen Bärenmarkt nicht aufhalten. Das beweist allein schon der Blick nach Japan.

      Das heißt, wir werden eine ähnliche Entwicklung wie in Japan sehen?

      Das ist nicht ausgeschlossen. Es könnte allerdings auch ähnlich ablaufen wie in Argentinien. Denn die Amerikaner drucken zu viel Papiergeld und sie sind zu stark abhängig vom Geld ausländischer Anleger. Das macht die amerikanische Währung sehr verwundbar. Der Dollar kann im Extrem gegen den Euro bis auf 1,80 Dollar je Euro fallen, der Goldpreis würde dann bei 800 Dollar je Unze liegen.

      So sind Sie immer noch bullisch auf das Gold und Minenwerte?

      Mein Enthusiasmus ist zwar in den vergangenen Wochen getestet worden, aber ich setze immer noch darauf.

      Im vergangenen August sprachen Sie von einer „Torschlusspanik“ am Rentenmarkt, was ist damit?

      Der Markt ist doch seither ganz gut gelaufen. In den vergangenen Tagen gab es zwar einige Rückschläge, aber ich nutze sie als Kaufgelegenheit im Bund-Future. Denn die USA werden in eine Rezession geraten, Europa befindet sich so gut wie darin. Allerdings sichere ich mich immer mit Stopp-Loss-Orders ab.

      Gibt es so etwas wie eine Asset Allocation und wie sieht die aus?

      20 Prozent Aktienanteil, vor allem Goldminenwerte. 40 Prozent europäische Staatsanleihen und viel Liquidität. Ich setze aber auch auf den Euro gegen den Dollar.

      Wann würden Sie Aktien kaufen?

      Die Märkte liegen alle unter dem abwärts geneigten, 90-tägigen gleitenden Durchschnitt. Das ist eine starke technische Hürde. Sollte sie überwunden werden, würde ich überlegen, Aktien spekulativ zu kaufen. Vorher läuft man nur Gefahr, die Papiere auf einem Dreimonatshoch zu kaufen, nur um danach die Kursverluste einzubuchen.

      Wie müsste mein Portfolio als Kleinanleger aussehen?

      Zehn Prozent in Goldaktien, 60 Prozent in lang laufenden deutschen Staatsanleihen, den Rest in Bargeld. Auf keinen Fall würde ich in den USA investieren.

      Das Gespräch führte Christof Leisinger

      © F.A.Z. Electronic Media GmbH 2003. Alle Rechte vorbehalten.

      URL dieses Artikels:
      http://www.stock-world.de/msg/564092.html

      Datum:
      [24.03.2003 06:00]

      Hugh Hendry ist ein Hedge Fondmanager und wohl gern pessimistisch, damit er leerverkaufen kann, aber wenn man sich die momentane weltsituation anschaut und einmal ausgehend von heute auf die nächsten 6 bis 12 monate extrapoliert, dann wird mir doch ganz anders. Man denke nur an die verbrüderung der moslemischen welt und die daraus resultierenden probleme. Man darf gar nicht an terroranschläge (die mit sicherheit kommen werden, und vielleicht den 11.09.2001 in den schatten stellen könnten) und an mögliche kriege gegen syrien, iran oder nord-korea etc. denken.

      Vermutlich haben wir gerade 3 jahre der 7 dürren jahre hinter uns.

      F.C.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:23:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hugh Hendry ist der einzige, dem man etwas trauen kann.
      Nicht nur, weil er gegen den Strom schwimmt, sondern weil er auch Fehler zugibt und weil er weiß wovon er spricht.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:33:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      S&P hat also KGV von > 40 und Dividendenrendite < 2%.
      Wie verhält sich dies für den DAX ?
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:38:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Was soll eigentlich noch schlimmer kommen?
      Jetzt gut 300Pkt

      wo soll es noch so dramatisch hingehn?
      200Pkt ? 100Pkt?

      Ist doch eh schon egal!

      Das es im Dax/DOW noch mächtig nach unten gehn kann
      ist möglich aber die "NM" wohin den noch??
      Sind eh schon fast alle Pennys!

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 18:29:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      kennt ihr jemanden, der bewßt gegen seine interessen handelt?

      könnt ihr euch einen "leerverkäufer" vorstellen, der nicht ein interesse daran hätte, daß "die märkte" fallen?

      der nicht angst davor hätte, daß sie steigen?

      der nicht wüßte, daß sich schulden in vermögen verwandeln kann durch raub?

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,2080EUR +4,00 %
      Jetzt in die Doppel-Chance investieren?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 18:33:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4

      wirf einen blick auf den nikkei.
      der ist beim stand von anfang der 80-er jahre angekommen.

      für den dax hieße das geschätzt runde 500 punkte.
      das ist das, was sein kann. :D:D
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 18:38:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      Gibt es denn verläßliches Angaben über das KGV der im
      Nikkei vertretenen Firmen und wenn ja wie hoch ist dies.
      Die generelle Ableitung eines Szenarios anhand von gleich-
      artigen Chartverläufen ohne Vergleich der Unternehmens-
      kennzahlen halte ich gelinde gesagt für Unsinn.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 18:53:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      #6

      der dax ist, wenn man nur die dividende der im dax notierten Unternehmen als Bewertungsmaßstab hernanzieht, 700 Punkte wert. Insofern sind 500 Punkte, zur Zeit jedenfalls, recht unrealistisch. obwohl man könnte dann ja so richtig lecker einkaufen gehen.:lick: :lick: :lick:
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 18:58:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      leider habe ich keine daten. aus dem kgv einiger an der nyse gelisteten japanischer firmen schließe ich aber, das das kgv im nikkei jedenfalls nicht niedriger ist als im dax.
      zu den boomzeiten der japanischen börse hieß es immer, die bilanzieren so extrem konservativ.

      aber das ist nicht der punkt.

      nehmen wir ein paar jahre stagflation a la 70-er jahre an,
      und dax 2500 wird ein traumziel sein.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 19:01:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8

      die dividenden im dax sind reinvestiert.
      die 700 schmelzen im fall der fälle wie schnee in der sonne :)
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 00:01:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      @BicMac :) - #6

      Nach dem Daxtief von ca. 2200 Punkten könnte das nächste ATL bei 1682 Punkte erfolgen, um die nächste Bärenmarktrally loszutreten.

      Nasi + DAX haben viele Gemeinsamkeiten... :D

      Gruss, der Hexer :rolleyes:


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Kommt es noch viel schlimmer, als alle denken ?