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    ►►►100% SHORT◄◄◄ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.03 16:59:44 von
    neuester Beitrag 20.06.03 18:37:18 von
    Beiträge: 188
    ID: 737.974
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 16:59:44
      Beitrag Nr. 1 ()


      Ich wünsche allen noch viel Spass, bei ihrem Untergang!


      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:14:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      kannst du näher erleutern was du damit meinst?
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:19:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      jeder der auf der seite ist, die abgeht, denke, er ist der neue guruh...:laugh: :laugh:

      irgendwann ist er auf der falschen und dann ist alles futsch...

      :D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:27:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      #kosto

      Bisher habe ich bessere Qualität von Dir gesehen.

      Was willst Du uns sagen?

      Go long-go short-but go
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:48:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      also leute, der dax hat heute den 3. anlauf zu 3000 genommen.
      das erst mal war er drüber, bei der zweiten wave schon zaghafter und heute nicht mal am limit.

      wenn sich heute da nix ändert, dann ist ein rückwärtsgang an die 2800 sehr gut möglich.

      aber vielleicht wirds ja noch...

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      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:55:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nabil ist jetzt schon zu 500 % Short. :D :D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:55:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die EZB wirds schon richten... :D
      Glatter Wahnsinn vorher short zu gehen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:57:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      wie gesagt, der ausgang - besonders in den usa - ist heute nicht so unwichtig.
      sollte der dax die 3000 nicht knacken, kann ein short gehen nicht die schlechteste idee sein.

      meine meinung

      der markt macht was er will...:D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:05:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      also ich bin short mit 949445 seit 0,13 im schein.

      mit wenig bewegung geht viel!

      120%:D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:07:14
      Beitrag Nr. 10 ()
      Man diese ganze Short Gesülze in jedem 2. Thread geht mir aufn Sack, naja, aber Eure Kohle wandert in mein Konto..:D
      Glaubt Ihr wirklich die Amis ziehen diesemal die Indizes so hoch um dann das alte Spiel wir verkaufen bei 9000 und bei S&P 960 zu spielen ?
      Am Arsch...
      Es wird garantiert nicht so sein, dass man locker flockig dann shorten kann und den Reibach macht. Dann gehts seitwärts weiter...
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:23:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      Laß den Dow noch bis 9000 laufen - dann kommt die Korrektur + diese wird heftig! Ich sage es dauert höchstens noch drei Tage (incl. Heute). Daran lasse ich mich messen.

      Lecker Bullen!

      :lick:
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:25:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      Für die Spitze in der Nasi halte ich noch 2% bereit. Auch diesmal wird es nicht anders sein. Das wird eine teure Erkenntnis sein...

      Wait + See!!!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:27:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      @neutralo - Bzgl. alles Futsch


      Schon mal etwas von Money Management gehört?

      :D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:59:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      hallo kosto, bin bei 2.960 long , sollte der dax bis 20 uhr die 2960 wieder sehen dann flieg ich raus, kackt der dow nach 20 uhr ab dann schönes wochenende. gruß rentner
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:44:33
      Beitrag Nr. 15 ()
      Kosto :laugh:

      Du Lachnummer, war ja ein harter Tag fuer Dich, haettste ma gestern auf mich gehoert...oder vorgestern..oder :D:D:D

      Montag wirds noch uebler, Amis steigen heute noch hoeher! Du armer Lemming! :D:D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:50:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wer jetzt noch long sein sollte tanzt auf sehr,sehr dünnem Eis:eek: :D
      ...aber ich will schlafen können,ergo short,short,short:cool:
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:53:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Vorteil,

      zeig mir eine bearmarketrally, die auf einen Schlag endete! Neine meine Lemminge, das Ende wird lang und schmerzhaft fuer die shorties! Der Anstieg schmaelert sich gaaaanz langsam, bis nach nem Monat ein Top gebildet hat, und der letzte von euch Lemmingen covern musste!
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:59:26
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ariminios
      Gewinnmitnahmen werden mich in kürze für diesen Bullenschmach reichlich entschädigen....vorallem wenn die Amis anfangen ihre Up- Gaps zu schließen;)
      Meine Ko grenze ist 3200....und bis 3050 gebe ich diesem Treiben noch maximal...dann rauschr es mit dem Argument "Gewinnmitnahmen fürchterlich und lange in den Keller:D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:02:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      Also wenn es einfach so runterfaellt, ganz schnell, dann ist es ein PULLBACK (nie gehoert, was), um mehr shortielemminge reinzuziehen,die dann beim naechsten high weinen werden!

      Sone rally hoert nicht so einfach auf, Freundchen. Ausser,wenn fuer Dich ein 5 % pullback schon das rally Ende ist! :laugh::Laugh:

      Ich vermute mal, es hat Dich vor ein paar Tagen kalt erwischt, wie oben beschrieben, beim letzten pullback? Du Pfeife! :D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:06:00
      Beitrag Nr. 20 ()
      Pfeife ist ein gutes Schlagwort:D
      Die Bullen werden sehr bald flöten gehen:D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:08:34
      Beitrag Nr. 21 ()
      Für mich ist das ganze noch ein letztmaliges Aüfbäumen vor dem echten und langen Abgang;)
      Dax wird dieses Jahr nochmal mindestens die 2200 sehen:D
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:13:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ja mag sein, aber bis diese rally ENDGUELTIG nach unten dreht, dauert es noch ueber einen Monat. Deswegen verstehe ich nicht, wieso Ihr Lemminge jetzt schon shortet. Wartet doch bis es langsam runter dreht. Guckt euch die letzten bearmarketrallies an, ihr Anfaenger!

      Und ich WARNE Dich nochmal, nimm nicht jeden schnellen Pullback (3 Tage) zum grossen Shortereignis.Sonst wirst Du verbrannt.Wie letzte Woche.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:23:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Die Bullen werden beim Arbeitsamt auflaufen!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:12:47
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich gebe den Bullen noch max. 2 Tage. Dann nehme ich die Sache pers. in die Hand.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:31:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      meinetwegen kann der dax kurz nach 9 uhr zusammenbrechen ,bin dann wieder short :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:33:14
      Beitrag Nr. 26 ()
      Handelseinig!

      :D
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:36:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      @rentner - Eine schöne Bettlektüre

      Wie peinlich ! "Girlies schlagen Fondsmanager" !

      "16-jährige Schulmädchen haben eine Gruppe englischer Fondsmanager bei einem Börsenspiel vernichtend geschlagen, Die Schülerinnen eines Mädcheninternats erzielten in sechs Monaten ein Plus von 116 %, während die vermeintlichen Profis nur magere 4 % erreichten.
      Die Mädchen-Clique verfolgte einesimple, aber erfolgreiche Strategie: sie kaufte nur Aktien, die nach einem Kursrückgang eine Erholung signalisierten. Liefen die Papiere nicht wie erhofft, wurden die Aktien wieder verkauft.
      Darauf hätten die Experten eigentlich auch kommen können."
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:42:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      kosto genau das mache ich seit 10 jahre, deshalb muß man von der börse auch keine ahnung haben um erfolgreich zu sein.( kostolany weisheit eines spekulanten):cool:
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 22:03:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      an alle bullen, spätestens in 14 tagen werden wir auf den boden der tatsachen zurückkehren und der liegt vom stand heute 500 punkte tiefer, basta:laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 22:06:16
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ist ja völlig ok, wenn Schulmädchen Fondsmanager bei der Performance überbieten.

      Was allerdings weniger wünschenswert ist: Dass Schulmädchen das Börsengeschehen auch kommentieren.

      Wie dieser Thread eindrucksvoll nachweist.

      :D
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 22:08:55
      Beitrag Nr. 31 ()
      pfandbrief du hast ja völlig recht, aber das mußte doch mal gesagt werden;)
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 23:06:11
      Beitrag Nr. 32 ()
      @rentner - Pfandbriefsoll ruhig sein Schulmädchen-Report schauen...;) Ich habe Nichts dagegen...:yawn:

      Das ist eine Sache der Erfahrung...

      Ich lasse max. ein Minus von 10% zu. Meistens ca. 5% beim Trading. Max. 1% des Gesamtkapitals. Schaue mir Aktien an, die stark gefallen sind od. in einem stabilen Aufwärtsttrend laufen (Rücksetzer nutzen). Wenn es dann anzieht, wird investiert. Am Besten sind Aktien mit einer Bodenbildung, die dann unter kleinen Umsätzen zunächst leicht anziehen. SL-Verkauf (mit Limit) bzw. striktes Handeln erforderlich!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 16:30:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      und heute wieder 50 % mit irgendwelchen short Zertis verheizt! :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 17:22:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      wir knacken gleich die 9.000:eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 17:45:08
      Beitrag Nr. 35 ()
      32 DAX-Punkte im Minus - lag ehemals so schön im Plus...

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 17:56:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      hi kosto, der dax wartet auf die 9.000 , sieht so aus alls würde es gelingen. dann dow 10.250?:eek:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:21:11
      Beitrag Nr. 37 ()
      100% Short

      Jetzt hilft nur noch Beten! I shall overcome!!!!

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:23:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ob ich mein Waterloo erlebe...

      :look:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:31:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      Merrill Lynch: Kursrally bis nächstes Jahr

      Richard McCabe, Chefmarktstratege bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass der Aktienmarkt eine „substantielle weitere Aufwärtsbewegung“ bis zum Jahresende und ins nächste Jahr hinein machen wird. 80% der New York Stock Exchange Aktien würden über ihrer 200 Tages Durchschnittslinie notieren, nach weniger als 20% im Juli und Oktober des letzten Jahres. In den letzten 30 Jahren hätten solche Umschwünge von unter 20 auf über 80 Prozent auf neue Bullenmärkte anstatt auf bloße Bärenmarktrallyes hingedeutet. Jedoch seien kurzfristige Momentumindikatoren zuletzt überkauft, was einen Rückgang über den Monat Juni hinweg auslösen könnte.
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:31:48
      Beitrag Nr. 40 ()
      Microsoft - CEO verkauft weitere Aktien

      Der Vorstandschef von Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT), Steve Ballmer, hat in der vergangenen Woche Aktien im Wert von $147 Millionen verkauft. Erst zuvor verkaufte Ballmer Aktien im Wert von $1.2 Milliarden – insgesamt 55.4 Millionen Stück. In der vergangenen Woche wurden 4 Millionen Aktien zu $24.49 und zwei Millionen Aktien zu $24.66 verkauft. Ballmer folgt damit einem Aktienverkaufsplan, der ihm den periodischen Verkauf von Aktien erlaubt. Vorteil eines solchen Planes ist es, dass er bereits den Verkauf in der Vergangenheit ankündigte. Damit wird Interessenkonflikten vorgebeugt.
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:33:59
      Beitrag Nr. 41 ()
      Mai

      Nicht dass Marien’s Monat der schönste des Jahres ist, sondern von 1985 bis einschliesslich 1997 war der Mai auch der beste Börsenmonat des Jahres, nur in 4 der letzten 5 Jahre war es nicht so. In diesem Jahr scheint der Mai wieder seinem Regelfall alle Ehre zu erweisen. Die NASDAQ und S&P500 Indizes sind auf dem höchste Niveau seit Mai letzten Jahres. Und der Managing Director Jon Brorson von NEUBERGER BERMAN behauptet: „There are a lot of portfolio managers out there who have been skeptical and who have been sitting on the sidelines and are waiting for any type of pullback to put some money into the market." Die vorbörslichen Indikationen der US-amerikanischen Index Futures waren auch wieder freundlicher.
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:02:54
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich habe bei 3.050 nochmal nachgelegt - nun 100% Short! Ob ich gegrillt werde...

      meines Jobs würdig bin...

      Schau´n wir mal!

      Gruß Kosto
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:11:47
      Beitrag Nr. 43 ()
      Wo ist der Denkfehler...oder einer Lügt:rolleyes:
      Alles preist angeblich die Zinssenkung ein...und Euro steigt:confused:
      Ich habe bei 3055 auch kräftig Short nachgefast...KO bei 3400,der bleibt mindestens bis 2800 drinne,auch wenn die Irren das Ding bis 3180 jagen sollten:cool:
      Der Absturz wird um so ernüchternder:p :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:14:51
      Beitrag Nr. 44 ()
      Wenn es morgen nicht fällt, war meine Prognose völlig falsch. Die 9000 im Dow wäre doch ein Signal...

      :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:38:10
      Beitrag Nr. 45 ()
      Wer nicht hoeren will, muss fuehlen, Ihr Lemminge! :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:46:03
      Beitrag Nr. 46 ()
      Yepp, Ariminios !

      Hab mir übrigens mal nen "Versuchsput" 237593 zu 0,52 gegönnt.

      Ich will auch mal wissen wie das so ist, wenn einem 2000 Scheine abrauchen :D...

      Denke der ist morgen fällig :D !
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:46:44
      Beitrag Nr. 47 ()
      Aua!!! Ich muss nachschießen!!!

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:50:59
      Beitrag Nr. 48 ()
      Never catch a rising knife... :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:52:11
      Beitrag Nr. 49 ()
      Margin - das Unwort des Jahres!!!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 20:15:41
      Beitrag Nr. 50 ()
      short bei 3060 10.000 stücke jetzt wird es spannend, hau ich zwischen 9und 10 uhr raus egal wie es läuft :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 20:16:20
      Beitrag Nr. 51 ()
      @Tirpiz

      Das sollte Schule machen!

      :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 01:34:16
      Beitrag Nr. 52 ()
      Nachbörslich ist meine Pos. +/- 0. Immerhin!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 10:35:00
      Beitrag Nr. 53 ()
      Nun 10 Punkte im Plus...

      :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 10:37:58
      Beitrag Nr. 54 ()
      Neue Vertrauenskrise wäre angenehm!

      03.06.2003 - 08:50 Uhr

      SEC überprüft Bilanz bei IBM
      Wie der amerikanische Technologiekonzern IBM am Montag bekannt gab, hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung bezüglich der Umsatz-Angaben der Jahre 2000 und 2001 eingeleitet.

      Die Untersuchungen stehen den Angaben zufolge in Zusammenhang mit ähnlichen Untersuchungen bei einem Kunden von IBM im Bereich Retail Store Solutions. Angaben über den Kunden wollte IBM allerdings nicht machen.

      Die IBM-Aktie reagierte auf diese Meldung nachbörslich mit einem Minus von 3,05 Prozent auf 84,67 Dollar.

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 12:27:50
      Beitrag Nr. 55 ()
      hahaha minus 1.5 %, Futter fuer die Lemminge! :laugh:

      Mehr shorten! :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 13:40:14
      Beitrag Nr. 56 ()
      Nur noch 2 Punkte im Plus!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 15:53:17
      Beitrag Nr. 57 ()
      Mehr als 100% geht nicht!

      :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 16:21:19
      Beitrag Nr. 58 ()
      bei mir schon :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 16:35:48
      Beitrag Nr. 59 ()
      2 Top Analysten auf der Bullenseite

      Anbei ein Kurzstatement zu 2 prominenten Analysten, deren Einschätzung zur aktuellen Marktlage gestern Thema in 2 Meldungen bei Boerse-go.de waren. Zum einen handelt es sich um Richard McCabe, einen bekannten Charttechniker von der US Investmentbank Merrill Lynch, der sich gestern bullish zum weiteren Verlauf der Indizes bis Jahresende geäußert hat, zum anderen um unseren hochgeschätzten Barton Biggs, einem der bisherigen Chefstrategen von Morgan Stanley Dean Witter, der als fundamental ausgerichteter Analyst ebenfalls zu dem Ergebnis kommt, daß die Märkte mittelfristig weiter nach oben durchziehen dürften. Der Terminus Top Analyst hat einen leicht negativen Beigeschmack wegen den teilweise unseriösen Ratingpraktiken während des ersten Internethypes. Wie dem auch sei, McCabe und Biggs, sind aus unserer Sicht seriöse Vertreter ihrer Zunft, die sich bisher nicht selten durch ausgezeichnete Einschätzungen des mittelfristigen Zeithorizonts hervorgetan haben. Beide kommen aktuell zum gleichen Ergebnis. Sie sind trotz der im bullishen Extrembereich bereits entartenden Sentimentreadings mittelfristig bullish und das sollte nicht unerwähnt gelassen werden.

      Aus unserer Sicht steht uns jetzt über den Zeitraum von zunächst einigen Tagen eine Konsolidierung in den US Indizes bevor.

      Anbei nun die Original Boerse-go.de Meldung, die McCabes Bias zusammenfaßt :

      Merrill Lynch: Kursrally bis nächstes Jahr

      Richard McCabe, Chefmarktstratege bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass der Aktienmarkt eine „substantielle weitere Aufwärtsbewegung“ bis zum Jahresende und ins nächste Jahr hinein machen wird. 80% der New York Stock Exchange Aktien würden über ihrer 200 Tages Durchschnittslinie notieren, nach weniger als 20% im Juli und Oktober des letzten Jahres. In den letzten 30 Jahren hätten solche Umschwünge von unter 20 auf über 80 Prozent auf neue Bullenmärkte anstatt auf bloße Bärenmarktrallyes hingedeutet. Jedoch seien kurzfristige Momentumindikatoren zuletzt überkauft, was einen Rückgang über den Monat Juni hinweg auslösen könnte.


      Anbei das Originalstatement von Barton Biggs, der in diesen Tagen Morgan Stanley nach nahezu 30 Jahren Amtszeit verläßt. Er wird ab jetzt noch in Diensten des Hedgefonds Advisors Traxis Partners arbeiten. In der vergangenen Woche schrieb Biggs seine letzte Kollumne für Morgan Stanley.

      Global Strategy: From Vicious to Virtuous?

      Barton Biggs

      I continue to believe that this rally will carry further and last longer than most believe. My hunch is that it is not too late to play because we may have only traversed half the terrain. It`s the old story. After a long decline, the news doesn`t have to be great or even good for prices to rise; it just has to be less bad than what has already been discounted. The bears argue there can`t be a meaningful advance because valuations are still too high. They are right about equities not being cheap, but twice in the 1930s and three times in the 1990s in Japan, major rallies sprung from levels with extended valuations. The bears are right that for a new secular bull market to begin, we need median or cheap valuations.

      It`s not inconceivable that we could actually get some good news about the U.S. and world economies. A rising stock market is powerful tonic for business and consumer confidence, and we may be transitioning, albeit temporarily, from vicious downward cycle to upward virtuous cycle. But make no mistake, until further notice it`s a rally in the aftermath of a secular bear market, not the beginning of a new bull market. Own stocks and sell Treasuries. My favorite sectors are technology, financials, natural gas, oil service, and basic industrials. As for countries, the core cyclical markets in Europe (Germany, France, and the Netherlands) should prosper. The emerging markets, particularly Russia and India, should soar. Hong Kong should have a big bounce.
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 16:37:53
      Beitrag Nr. 60 ()
      @Ariminios - hast Du denn nicht aus dem Jahre 1929 gelernt? Immer wieder dieser gefährliche und auch sagenumwobene "Leverage-Effekt"...

      :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 17:26:36
      Beitrag Nr. 61 ()
      Bzgl. Shortsignal

      Vorsicht! - das Shortsignal ist noch nicht eindeutig. Gerade bei kurzfr. Trades + LZ sehr gefährlich.

      Gruß + Viel Erfolg!

      Kosto
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 17:53:43
      Beitrag Nr. 62 ()
      Sag ich dir doch die gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanze Zeit!


      PULLBACK!!! Mehr shortie Lemminge reinziehen!:D
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 20:41:54
      Beitrag Nr. 63 ()
      Dienstag, 3. Juni 2003

      Wieder angesagt: Aktien kaufen, die man gar nicht kennt ...

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Kalte, leidenschaftslose Kaufstudien über Aktien haben genausowenig
      mit der derzeiten Kursrally zu tun wie ein Biologiebuch mit einem
      One-Night-Stand. Die derzeitige Rally an der Wall Street ist das
      geliebte Kind von Hoffnung und Spekulation. Und die Kaufleidenschaft
      zeigt nur wenig Zeichen eines Abkühlens.

      "Der (derzeitige) Anstieg der Aktienindizes seit Mitte März hat zu
      jeder Menge Investoren geführt, die sich nicht ganz sicher sind, woher
      diese Stärke eigentlich kommt", so die aktuelle Ausgabe des Barron`s
      Magazins. "Natürlich, der Krieg ist zu Ende, die Zinsen sind gefallen,
      die Quartalsergebnisse des ersten Quartals lagen über den Erwartungen,
      die Unternehmen können sich zu besseren Bedingungen Geld leihen, die
      Steuern für Aktionäre sind gesenkt worden, und es gab sogar ein paar
      hoffnungsvoll stimmende wirtschaftliche Daten."

      Und dennoch ... die Aussichten für steigende Unternehmensgewinne sind
      nicht so glitzernd, wie die derzeitige Kursstärke impliziert. "Derzeit
      ist es wieder angesagt, Aktien zu kaufen, die man gar nicht kennt",
      erklärte mir ein Aktienhändler bei einem Bier letzten Samstag Abend.
      "Ich scherze nicht. Ich hatte ein Gespräch mit einem Kunden letzte
      Woche, der mich anrief und sagte `Hey, kaufen Sie mir 5.000 Aktien,
      die das Reuterskürzel XJSD haben.` Ich fragte: `Was ist das für eine
      Aktie?` Er antwortete: `Ich weiß es nicht. Aber ich sehe, dass diese
      Aktie bei hohen Umsätzen gestiegen ist. Also will ich mal ein paar
      davon kaufen.` Der Aktienhändler erklärte mir: `Ich kann ihm nicht
      sagen, dass das nicht geht. Das Beste, was sich tun kann, ist, ihn
      dazu zu bewegen, statt 5.000 Aktien nur 2.000 zu kaufen. Aber, ich
      habe in der letzten Zeit viele solcher Anrufe erhalten, bei denen die
      Kunden nur das Reuterskürzel kennen, und nichts über die Aktie an
      sich. Ich versuche, meinen Kunden solche Trades auszureden, aber sie
      ignorieren mich. Deshalb betreue ich einige Kunden, deren Depot
      praktisch eine `Buchstabensuppe` von Nasdaq-Aktien ist ... und die
      Kunden haben keine Ahnung, was diese Gesellschaften tun ... aus meiner
      Sicht ist die derzeitige Rally deshalb sehr spekulativ."

      Die Renditen der US-Anleihen sind letzte Woche per saldo wieder etwas
      gestiegen. Hat sich damit die spekulative Rally am Anleihenmarkt
      erschöpft? Es wäre sehr, sehr riskant, darauf zu setzen. Ich glaube es
      nicht. Schließlich verspricht die Fed, wenn es notwendig sei,
      langlaufende Staatsanleihen mit selbstgedrucktem Geld aufzukaufen, um
      den Dämon Deflation zu besiegen. Und wer will sich schon gegen eine
      "regierungsgarantierte" Rally am Anleihenmarkt stellen? Allerdings
      kann man auch sagen, dass nicht ein einziges Regierungsprojekt
      problemlos läuft.

      Die US-Regierung kann versuchen, die Deflation zu besiegen, indem sie
      Anleihen von sich selbst mit Geld, das sie selbst druckt, kauft. Das
      dieses bizarre Verhalten könnte das Vertrauen in den US-Anleihenmarkt
      so stark unterminieren, dass die US-Regierung (bzw. die
      US-Zentralbank) am Ende der einzige Käufer von Staatsanleihen wäre ...
      solange die Zinsen nicht dramatisch steigen.

      "Es wäre nichts Neues in der Wirtschaftsgeschichte, wenn die Renditen
      am Anleihenmarkt mit der Zahl 1, 2 oder 3 beginnen", so Jim Grant,
      Herausgeber des Grant`s Interest Rate Observer. "Das war zu Zeiten des
      Goldstandards sogar eher die Regel als die Ausnahme. Aber soweit ich
      weiß hat es solche Zinssätze in Systemen, die nicht durch Gold- oder
      Silberdeckung gedeckt sind, niemals gegeben. Heute ist das
      US-Geldsystem durch Schulden `gedeckt`, und deren Gewicht ist
      fürchterlich. In den 1960ern und 1970ern lag die Summe der gesamten
      Schulden (Unternehmen, Individuen und öffentliche Hand, ohne
      Banksektor) bei rund 140 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP). In den
      1980ern, den Zeiten der Junk Bonds, stieg dieser Wert auf 180 %. Heute
      steht er bei 195 %."

      Leider tendieren Schuldenberge solcher Größenordnungen dazu, Währungen
      zu destabilisieren - und nicht zu stabilisieren.
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 21:51:30
      Beitrag Nr. 64 ()
      blabla, und die Nasdaq wieder ins Plus :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 17:47:14
      Beitrag Nr. 65 ()
      Ich habe nochmal verbilligt - Einstieg nun bei 3.050 Short (War auch mein eigentliches Ziel)

      Nun Gnade mir Gott!

      Gruß Kosto

      Nun 23 Punkte im Minus!
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 19:29:12
      Beitrag Nr. 66 ()
      Du hoerst Dich an, wie Nabil! :laugh::laugh:

      Hach is das schoen, wieder ein schoener upday und meine Kohle wird mehr! :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 19:30:18
      Beitrag Nr. 67 ()
      Scheine würde ich meiden - Ist pure Abzocke! Die Kursfeststellung ist ein schlechter Witz! Lieber Terminkontrakte an den Währungs-, Zins, Aktienindex- und Rohstoffmärkten.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 19:30:49
      Beitrag Nr. 68 ()
      Vorteil: Genügend Liquidität + gerechte Preisfeststellung!

      :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 19:37:16
      Beitrag Nr. 69 ()
      Das tut so weh...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 21:17:19
      Beitrag Nr. 70 ()
      Und noch ein Hoch! :D

      Dax morgen 3100! :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 21:30:01
      Beitrag Nr. 71 ()
      wow! Jetzt gehts ja nochmal richtig ab! :D:D:D

      Avatar
      schrieb am 04.06.03 21:44:52
      Beitrag Nr. 72 ()
      Also wenn es ganz still ist, und die Nasdaq steigt mal wieder so richtig schnell, wie jetzt gerade, dann meine ich die shorties weinen zu hoeren! :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 22:10:24
      Beitrag Nr. 73 ()
      Nur damit mal klar ist was in Amiland gekauft wird:


      04.06. 18:46
      Leerverkaufsanteil Dow Jones/S&P 500 steigt
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      DOW Jones

      31,6% geshortete/leerverkaufte Aktien versus 68,4% "echte" Verkäufe.

      30-Tage Durchschnitts-Anteil 28,3%


      S&P 500 Index

      35,2% geshortete/leerverkaufte Aktien versus 64,8% "echte" Verkäufe.

      30-Tage Durchschnitts-Anteil 32,3%


      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


      würde mich nicht wundern wenn der Leerverkaufsanteil auf 40% steigt= Red Alert


      pushen tun ja alle Wallstreetbroker, mal sehen wann es knallt


      Penia
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 22:19:53
      Beitrag Nr. 74 ()
      Wenn der Kaufdruck so weiter steigt,müssten die Shorties bald in Panik geraten....und anfangen zu covern;)
      Dow könnte locker in kürze die 10000 knacken;)
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 22:27:44
      Beitrag Nr. 75 ()
      die Shoties sind genau die Adressen, die die Kurse so hochgetrieben haben, denn nur wer weiß es geht quasi auf Befehl runter geht kann bedenkenlos shorten.
      bis Ende Juni wird sich zeigen was los ist:

      Dow unter 8000 oder über 10000 :confused:

      bei dem Tempo wohl null Problem


      mfg Penia
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 08:40:06
      Beitrag Nr. 76 ()
      Meine Nerven liegen blank - doch ich finde immer wieder die nötige Ruhe!

      Nasi RSI 77,563 + Dow RSI 70,93 (Beide Überkauft >70)

      Wann kommt endlich die Korrektur?!

      :D
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 12:09:08
      Beitrag Nr. 77 ()
      Wann kommt Dein margin call? :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 12:35:40
      Beitrag Nr. 78 ()
      Erst wenn du Pleite bist Kosto :D - dann fällts aber gewaltig. Du solltest es vielleicht mal mit einem Call versuchen - hat schon manchem sehr gehelft :D !
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 12:42:55
      Beitrag Nr. 79 ()
      Wie kann man jetzt noch Call halten:confused:
      Das Potenzial nach oben ist weitaus geringer als nach unten!
      Die Amis sind völlig heiß gelaufen....die Luft ist schon so dünn,das man ein Sauerstoffgerät empfehlen muß:D
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 13:13:12
      Beitrag Nr. 80 ()
      ...und jetzt bitte die 3080 knacken....und dann geradewegs
      erstmal auf 3040 runter;)
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 13:57:51
      Beitrag Nr. 81 ()
      Dünnes Eis (ohne Kosolidierung) kann schnell brechen!

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 14:16:08
      Beitrag Nr. 82 ()
      Guck mal kosto, neue Lemminge im Anmarsch (#79,#80). Versuch ihnen doch aus Deinen Fehlern zu helfen! :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 14:36:40
      Beitrag Nr. 83 ()
      aaah der Schmerz! :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 14:53:31
      Beitrag Nr. 84 ()
      Na Kosto - kam schon der Margincall ?

      Oder hast du schon den Offenbarungseid geleistet ?
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 14:58:08
      Beitrag Nr. 85 ()
      vieleicht zwei drei tage noch, die arbeitsmarkt zahlen sind meiner meinung nach grotten schlecht die werden nur schön verkauft , in der nächsten zeit wird man immer mehr feststellen das der aufschwung nicht kommt.ab jetzt nur noch short :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 15:19:31
      Beitrag Nr. 86 ()
      Rentner, imho gibt es keine sicherere Möglichkeit Geld zu vernichten als short zu gehen :D !
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 16:34:48
      Beitrag Nr. 87 ()
      Der Call kam schon...

      :mad:

      84 Punkte im Minus - die Götter meinen es nicht gut mit mir...
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 16:41:55
      Beitrag Nr. 88 ()
      Das Ende kann noch bitter werden - jedoch alles voll bezahlt...

      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 16:51:43
      Beitrag Nr. 89 ()
      Dow Schluß über 9.090 - 9.130 = Long-Signal

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 16:52:33
      Beitrag Nr. 90 ()
      Nasi Schluß über 1.610 - 1.630 = Long-Signal

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 16:54:06
      Beitrag Nr. 91 ()
      Das Long-Signal hat der S&P500 schon gegeben...

      als wir über die 935 - 945 gestiegen sind. Potential nun bis 1075 - 1090.

      :(
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 17:00:47
      Beitrag Nr. 92 ()
      Was sind die Bären doch für Waschlappen !
      Drei Jahre Mega-Baisse haben die Bullen schon durchstehen
      müssen, und jetzt da die Börse einmal ein paar Wochen steigt, jammern die Mode-Bären schon `rum.
      Ein schwaches Bild, das manche da abgeben.
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 18:20:45
      Beitrag Nr. 93 ()
      au weia kosto,was machst Du bloss fuer Sachen. Ich rate zu Urlaub!
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 19:04:35
      Beitrag Nr. 94 ()
      Die Zeit spielt für mich! Alles stark Überkauft!

      Nur die Ruhe!

      :D
      Avatar
      schrieb am 07.06.03 23:17:09
      Beitrag Nr. 95 ()
      Mittwoch, 4. Juni 2003

      Es wird keinen nachhaltigen konjunkturellen Aufschwung geben

      von Jochen Steffens

      Oder: Vom Automarkt über Deflation zur Nanotechnologie.

      Da es bis zum nächsten Zahlenreigen ein wenig ruhiger an den Börsen
      zugeht, nutze ich mal die Zeit für einen längeren Text.

      Auf dem amerikanischen Automarkt (die heutigen Zahlen weiter unten)
      entsteht gerade ein längerfristiges Problem für die Autowirtschaft,
      dass nicht mehr so leicht zu lösen sein wird. Die amerikanischen
      Verbraucher haben sich an die Kaufanreize der Autofirmen derart
      gewöhnt, dass eine einzelne Automarke nicht mehr zurückrudern kann.
      Damit entsteht eine Form der "Deflation". Das Angebot ist einfach zu
      groß, der Markt gesättigt. Der Konkurrenzkampf wird über den Preis
      geführt. Die Preise sinken, bzw. die Kaufanreize der Firmen werden
      gesteigert (was im Prinzip auf das Gleiche herauskommt). Die
      Gewinnmargen werden damit geringer, so dass die Produktivität
      (Verhältnis Aufwand zum Erfolg) gesteigert werden muss. Daraus
      resultierende Kostensenkungsprogramme führen zu weiteren
      Arbeitsplatzabbau. Häufig wird allerdings dabei auch die Qualität der
      Produkte verringert. Der Konkurrenzkampf wird härter, die Preise
      sinken weiter. Die Folge, es überleben die Firmen, die es schaffen,
      möglichst kostengünstige, gute Produkte sicher an den Mann zu bringen.

      Sie sehen im amerikanischen Automarkt ist "Deflation" in vollem Gange.
      Dabei unterscheidet sich diese Art der Deflation von den historischen
      Deflationskatastrophen in einem wichtigen Punkt:

      Vereinfachte Definition: Eine Inflation entsteht, wenn zu viel Geld im
      Umlauf ist, mit der Folge, die Preise steigen. Ein Deflation also
      umgekehrt, wenn zu wenig Geld umläuft, so dass die Preise fallen. Ein
      Grund für die Deflationskatastrophen der Geschichte war, dass es zu
      einer Verknappung des Geldes kam. Und daraus resultiert die Ansicht,
      dass man bei Deflationsgefahr nur die Geldmenge erhöhen muss.

      Das ist auch der Grund, warum die FED versucht, durch Ausweitung der
      Geldmenge einer Deflation vorzubeugen. Frei nach dem Motto, wir können
      die Geldmenge so weit erhöhen wie wir wollen. Nur die "Geldmenge" ist
      bei der aktuellen Deflationsgefahr gar nicht das (wirkliche und
      einzige) Problem. Die Entwicklung auf dem Automarkt zeigt: Nicht nur
      die Verknappung der Geldmenge fördert Deflation. Selbst wenn Geld
      vorhanden ist, kann auch ein großes Überangebot zu deflationären
      Tendenzen führen. Denn an welcher Stelle letztlich der Geldfluss
      gestört wird, bei der Geldmenge, oder bei Kaufbereitschaft, ist
      offenbar egal.

      Stellen Sie sich vor, sie haben ausreichend (nicht zu viel!) Geld. Sie
      haben sich an ihren Fernseher gewöhnt, er läuft. Warum sollten Sie
      sich einen neuen kaufen? Mit ihrem Auto sind sie mehr als zufrieden.
      Ihr Staubsauger läuft bestens. Und ihre Stereoanlage macht auch noch
      anständig Lärm. Warum sollten sie kaufen? Aber die Wirtschaft
      produziert immer mehr, immer billiger. Damit produziert sie weit mehr,
      als wirklich gebraucht / verbraucht wird.

      Bisher versuchten die Unternehmen diese Situation zu lösen, indem sie
      "Kaufanreize" durch "Neuentwicklungen" schafften. Auf das Beispiel
      Fernsehen angewendet: Buntfernsehen, Stereofernsehen, Videotext, Hifi
      Dolby Surroundsystem, Flatscreens. Das hat auch bisher bestens
      funktioniert. Nach jeder Neuentwicklung kam es aber auch zu einer
      kleinen Sättigung und damit Produktinternen "deflationären" Tendenzen.
      Die neuentwickelten Produkte wurden immer billiger. Meistens wurden
      dann schnell neue Produktentwicklungen auf den Mark gebracht. (Dieser
      Prozess beschleunigte sich, immer schneller kam es zu
      Neuentwicklungen, um den Preisverfall entgegenzutreten)

      Der größte bekannte "Kaufanreiz" der letzten Jahre geschah durch die
      Entwicklung der Computerchips, die sicherlich einer der Hauptgründe
      für diese gigantische Hausse bis März 2000 war. Immer neue Produkte
      regten den Konsum an, immer schneller Chips ermöglichten die
      vollständige Revolution nahezu aller Produktbereiche (und
      Produktionsbereiche). Immer schneller wurden neue Gebrauchsgegenstände
      entwickelt, gekauft, mehr produziert, mehr verdient, mehr ausgegeben.
      Diese Spirale brach nach dem Internethype und der daraus
      resultierenden Frustration ( das Internet erfüllte die hohen
      Konsumerwartungen nur zu einem sehr geringen Teil, also eher gar
      nicht) völlig ein. Da im Moment keine revolutionären Neuentwicklungen
      zu erkennen sind, bleiben die Märkte "gesättigt". Nahezu jeder hat ein
      Handy, einen Computer, einen tollen Fernseher, eine Hifianlage etc. Es
      wird für die Produzenten immer schwieriger neue Produkte an den Kunden
      zu bringen. Erschwerend kommt eine gewisse Hightechverdrossenheit
      hinzu. Der Produktrausch, der durch die Entwicklung des Chips entstand
      ist und der damit verbundene Konsumrausch sind an einem Endpunkt
      angelangt. (Natürlich hat der Börsencrash auch eine Menge Geld
      vernichtet. Dieser Umstand und andere Faktoren wie Zukunftsängste,
      Arbeitslosigkeit, etc haben zusätzlich zu einer Verminderung der
      Kaufbereitschaft geführt, ebenso wie die Schuldenbelastung der
      privaten Haushalte).

      Nun kommt es zu dieser so typischen Gegenbewegung. Neue Produkte, die
      wieder eine erhöhte Kaufbereitschaft erzeugen, sind kaum noch zu
      erwarten. Auch weil durch Kostensenkungen natürlich gerade die
      wichtigen Investitionen im Bereich Forschung wegfallen. Also gerade in
      dem Bereich, der wieder neue Produkte auf den Markt bringen könnte.
      Sehen Sie sich in diesem Zusammenhanf die Digitalkameras an. Deren
      "Erfindung" hat noch einmal einen kleinen Boom bewirkt. Aber ein
      großer umfassender Boom, wie durch die Erfindung des Computerchips an
      sich, ist zurzeit nicht zu erkennen. Die Kostensenkungen führen dazu,
      dass weniger verdient wird, mehr Arbeitslosigkeit entsteht. Auch das
      wirkt sich weiter belastend auf den Konsum aus. Es wird noch weniger
      konsumiert. Die Nachfrage und die Kaufbereitschaft sinken noch weiter
      gegenüber dem Angebot. Diese Spirale steht uns nicht bevor, in dieser
      Spirale sind wir bereits mitten drin: Folge: Eine Deflation, deren
      Hauptproblem nicht die Geldmenge, sondern die Konsumbereitschaft ist.

      Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum in Japan die Versuche, die
      Geldmenge zu erhöhen, um damit die Deflation zu bekämpfen, so kläglich
      gescheitert sind. (Aber auch die Versuch die Konsumbereitschaft selbst
      anzukurbeln, sind in Japan gescheitert). Und vielleicht verstehen Sie
      auch, warum ich denke, dass Alan Greenspan genau den gleichen Fehler
      wie die Japaner macht und warum ich denke, dass egal was Alan
      Greenspan auch macht, dieser Prozess einfach nicht zu vermeiden ist.
      Vielleicht schafft er es, sie nach hinten zu verschieben, was den
      Effekt allerdings noch verstärken dürfte. Diese deflationären
      Tendenzen sind die natürliche Folge des gigantischen
      Technologiesprungs der 80er und 90er Jahre. Deswegen bin ich auch
      davon überzeugt, dass es zu keiner nachhaltigen Konjunkturerholung
      kommen wird! Daraus folgt: Die Börsen werden weiter fallen, so länger
      diese Rallye dauert, um so tiefer. Danach werden sie in eine lange
      Phase der Seitwärtsbewegung mit leicht fallender Tendenz einmünden.

      Es sei denn: Es wird eine neue Technologie entwickelt, die einen neuen
      ähnlich umfassenden "Konsumrausch" bewirken kann, wie einst der
      Computerchip. Das heißt, eine Technologie, die genauso weitgreifend
      alle Bereiche unseres Alltags verändern wird. In ferner Zukunft kann
      ich zumindest eine Entwicklung erkennen, die das theoretische
      Potential hat, wieder einmal die gesamte Produktpalette zu
      revolutionieren: Die Nanotechnologie. Dazu habe ich vor einiger Zeit
      meinen Schwager konsultiert. Ich überlegte nämlich, einen Teil meines
      Geldes in Nanotechnologiefirmen zu investieren und damit meine Rente
      zu sichern. Er ist Physikprofessor und forscht im Bereich der
      Oberflächenphysik. Er meinte, dass in den nächsten 10-15 Jahren mit
      einer solchen Entwicklung sicher nicht zu rechnen sei. Dazu stecke die
      Nanotechnologie noch zu sehr in den Kinderschuhen. Nun gut. Aber ich
      beobachte die Entwicklung auf diesem Sektor mit großer Spannung.

      Mehr als fraglich ist, ob man diese strukturellen Problemen durch
      geldpolitische, sozialppolitisch oder andere politische Konzepte,
      Theorien und Strategien entgegentreten kann. Das gelang in Japan
      nicht, weil es nicht gelingen konnte und ich vermute, das wird auch
      nicht in Amerika und erst recht nicht in Europa gelingen. Vielleicht
      sollten die Staaten nicht versuchen die Deflation zu verhindern,
      sondern sie fördern. Denn es könnte sein, so mehr man sie verhindert,
      so mehr wird sie verlängert. Also eine kurze heftige und schmerzvoll
      Deflation, verbunden mit einer maßvollen Geldpolitik. Wie
      kontrolliertes Fieber bei einer Krankheit. Ansonsten stehen uns
      vielleicht harte 12-15 Jahre bevor.

      Eins noch zum Schluss: Natürlich ist der obige Text nur ein dürftiger
      Ausschnitt des gesamten Problems. Die gesamten wirtschaftlichen
      Probleme und deren Zusammenhänge zu beschreiben, die kaum
      überschaubaren Einflüsse auf die globalen Wirtschaftstrukturen in
      Worte zu fassen, dürfte eine nicht zu bewältigende Aufgabe darstellen.
      Die verschiedensten Ansätze und Einflüsse werden heftig und äußerst
      kontrovers diskutiert. Damit bleibt es dabei: An den Börsen kann alles
      geschehen, auch das Gegenteil. Und glauben Sie mir, ich bin froh um
      diesen Umstand, denn er bedeutet: Wirklich keiner kann absehen was
      passieren wird: Die Börse bleibt somit spannend.

      Warum die Insider der Technologiefirmen allerdings gerade verkaufen?
      Vielleicht weil die Bullenquote März 2000 Niveau erreicht hat? Lesen
      Sie dazu den Bericht von Eric Fry.

      Mittwoch, 4. Juni 2003

      62,9 % Bullen

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Die Kurse der US-Anleihen sind wieder etwas zurückgekommen, und das
      Rohöl ist wieder über die Marke von 30 Dollar pro Barrel gestiegen.
      Der steigende Rohölpreis ist für John Myers, den Herausgeber von
      "Outstanding Investments", keine Überraschung. Er prognostiziert seit
      Wochen, dass die schnelle Beendigung des Irakkriegs den Bullenmarkt im
      Öl nicht schnell beenden würde. Im Gegenteil - Myers sagte voraus,
      dass die Preise für Rohöl und Erdgas weiter steigen würden. Der
      Rohölpreis (Lieferung Juli) steht bei rund 30,70 Dollar pro Barrel,
      der Preis für Erdgas (Lieferung Juli) steht bei 6,415 Dollar.

      Früher wurden steigende Inflationspreise als Vorzeichen einer
      Inflation angesehen. Aber in der heutigen intelligenten, völlig
      abgesicherten Welt, können steigende Ölpreise glücklich mit einer
      weitverbreiteten Deflations-Phobie koexistieren.

      Trotz mancher Rückschlage bleiben die Investoren am Aktienmarkt
      optimistisch, ja, überschwänglich. Leider ist ein begeisterter
      Investor oft ein falsch liegender Investor. Mit anderen Worten,
      Investoren tendieren dazu, übermäßig optimistisch zu werden,
      unmittelbar vor scharfen Selloffs. Wenn die Vergangenheit der Prolog
      ist, dann sollten die Bullen unter den Kleinanlegern Grund zur
      Nervösität haben.

      Laut einer aktuellen Umfrage (Quelle: American Association of
      Individual Investors) ist die Stimmungslage derzeit sehr bullisch.
      62,9 % der individuellen Investoren bezeichneten sich selbst als
      "Bullen", während nur 14,3 % von sich sagen, dass sie "Bären" sind.

      Merkwürdigerweise zeigen diese Umfragewerte die höchste bullische
      Stimmung seit März 2000 - dem letzten Monat der Spekulationsblase. Am
      10. März 2000 erreichte der Nasdaq-Composite Index sein Allzeithoch
      von 5.132,52 Punkten - ein Punktestand, der 222 % über dem aktuellen
      Niveau liegt. Oder, wenn man es positiver formulieren will: Wenn man
      am 10. März 2000 alle Aktien des Nasdaq-Composite gekauft hätte, würde
      man jetzt NUR 7 Jahren mit 15 % jährlichen Gewinnen brauchen, um
      wieder bei plus/minus Null zu sein.

      Sonderfall US-Immobilienaktien, die in den letzten Wochen zu den
      Highflyern gehörten, obwohl hier eigentlich alles für fallende Kurse
      spricht. Michael Santoli vom Barron`s Magazin meint dazu: "Es muss
      noch nicht einmal eine Spekulationsblase am Immobilienmarkt selbst
      geben - die US-Bauaktien sind auch so reif für einen gefährlichen
      Kursverfall."

      "Sie werden zunehmend verwundbar, da sich langsam die Erwartung
      durchsetzt, dass sie nicht ewig wachsen können ... Ein
      Hedgefondsmanager, der angeblich seit letzter Woche auf fallende Kurse
      bei diesen Titeln gesetzt haben soll, betont, dass die Gewinne einiger
      dieser Unternehmen auf Landkosten basieren, die vor Jahren zu relativ
      niedrigen Preisen gekauft worden waren. Dadurch sehen die Gewinnmargen
      besser aus. Gleichzeitig kaufen sie weiter Land, von Verkäufern, die
      sich des steigenden Wertes ihrer Grundstücke völlig bewusst sind. Also
      beginnen die Kosten zu steigen. Die Bestände an vorhandenen Häusern,
      die zum Verkauf stehen, beginnen zu steigen - ein potenzielles Zeichen
      einer Abschwächung der Konsumentennachfrage. Weil die Zinssätze schon
      ziemlich tief sind, können sie auch nicht mehr viel fallen, um die
      Nachfrage zusätzlich anzuspornen ... und eines Tages werden diese
      Argumente für die Investoren ziemlich wichtig sein. Aber wer weiß,
      wann?"

      Wahr genug, und ich möchte noch hinzufügen, dass ein weiteres Argument
      für die Käufer von Aktien aus dem Sektor "US-Immobilien" sehr bald
      wichtig werden könnte: Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Arbeitslose
      Amerikaner kaufen weniger Häuser.

      Morgen werde ich mich mit dem US-Arbeitsmarkt befassen, um zu sehen,
      wie er aussieht ... und um einschätzen zu können, wie zuversichtlich -
      oder nervös - die amerikanischen Häuslebauer sein sollten.
      Avatar
      schrieb am 07.06.03 23:19:31
      Beitrag Nr. 96 ()
      Zu dem Beitrag von gestern möchte ich heute noch einen Kommentar von
      Microsoft Chef Steve Ballmer hinzufügen. Eigentlich geht es in einem
      Brief an die Mitarbeiter von Microsoft darum, dass sowohl die
      gesamtwirtschaftliche Lage, wie auch das freie Programm Linux für den
      Konzern eine Herausforderung darstellen. Das ist aber nun wirklich
      nichts Neues. Viel interessanter fand ich einen Nebensatz: "Wenn ich
      mit unseren Geschäftskunden spreche, erkenne ich weniger Leidenschaft
      und Enthusiasmus für Technologie." Das meinte ich gestern, als ich von
      "Technologieverdrossenheit" sprach.
      Avatar
      schrieb am 07.06.03 23:23:10
      Beitrag Nr. 97 ()
      Donnerstag, 5. Juni 2003

      US-Immobilienmarkt und die Lage am Arbeitsmarkt

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Gestern fragte ich mich, wie zuversichtlich - oder nervös - die
      amerikanischen Häuslebauer sein sollten. Angesichts der Entwicklung am
      US-Arbeitsmarkt sollten sie nervös sein ... sehr nervös.

      Vorgestern gab Alan Greenspan höchstpersönlich zu, dass es am
      Arbeitsmarkt noch keine Zeichen einer nachhaltigen Erholung gebe.
      Natürlich ist es kein Geheimnis, dass die amerikanischen Unternehmen
      weiterhin Arbeitsplätze abbauen - alleine in den letzten 3 Monaten
      wurden außerhalb des Landwirtschaftssektors 525.000 Stellen abgebaut.
      In den letzten 2 Jahren sind 2,1 Millionen Jobs verloren gegangen.

      "Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt - inklusive der Leute, die die
      Suche aufgegeben haben - liegt bei rund 9,2 Millionen", so Hartfod
      Courant. "Und die Zahl der Leute, die Teilzeit arbeiten, weil sie
      keinen Vollzeitjob finden können, liegt bei 4,8 Millionen, das ist ein
      Plus von 46 % seit 2001, laut dem Bureau of Labor Statisitics."

      Und die Arbeitssuche wird nicht einfacher. Nicht überraschend ist die
      durchschnittliche Suchdauer für einen neuen Job 7 Quartale in Folge
      gestiegen. Die durchschnittliche Suchzeit ist im April auf ein
      17-Jahres-Hoch gestiegen, nämlich auf 20 Wochen - Anfang 2001 waren es
      noch rund 12 Wochen.

      "Offensichtlich haben die Unternehmen fleißig Leute entlassen, und
      ihre Neueinstellungspläne drastisch zurückgefahren", so Ken Goldstein,
      Volkswirt beim Conference Board. "Wenn die gesamtwirtschaftliche Lage
      auch im dritten Quartal schwach bleiben wird, dann ist es nicht
      wahrscheinlich, dass wir im vierten Quartal ein Wachstum bei der
      Anzahl der Jobs sehen werden."

      Diese harten Arbeitsmarktzahlen sind einer Rezession zu verdanken, die
      vor 16 Monaten begann ... und dennoch boomt der US-Immobilienmarkt.

      Bis jetzt haben die rekordtiefen Kreditzinsen und die laxe
      Kreditvergabepraxis der Banken steigende Immobilienpreise unterstützt.
      Aber eine Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt wäre eine
      willkommene Bereicherung für diesen Mix. Leider könnten dem
      Immobilienmarkt die Käufer ausgehen, bevor die Hunderttausende
      arbeitslose Arbeiter einen neuen Job als Analyst oder sonstiges
      gefunden haben.

      Um die Dinge noch schlimmer zu machen - besonders die hochbezahlten
      Jobs im produzierenden Gewerbe werden derzeit besonders schnell
      abgebaut. Laut dem Bureau of Labor Statistics gab es im April 62.429
      Entlassungen in diesem Sektor, nach 50.897 im April 2002.

      Allerdings gibt es einen Silberstreif am Horizont - Sie sehen, wir versuchen IMMER auch die positiven Dinge zu
      sehen - auch wenn wir sie nicht immer finden. Die Zahl der
      ANGEKÜNDIGTEN Entlassungen ist im Mai um 53 % gefallen, das niedrigste
      Niveau seit November 2000.

      Vielleicht gibt es auch für den US-Immobilienmarkt noch Hoffnung.
      Avatar
      schrieb am 07.06.03 23:30:31
      Beitrag Nr. 98 ()
      Freitag, 6. Juni 2003

      Verkehrte Welt

      von Jochen Steffens

      Gold steigt, der Euro steigt, die Kurse steigen. Alle Gesetze scheinen
      für kurze Zeit aufgehoben. Naja, nur für kurze Zeit. Gerade fällt der
      Euro wieder, und auch Gold hat wieder etwas abgegeben. Aber die Märkte
      steigen weiter.

      Natürlich muss man sich um den US-Arbeitsmarkt keine Sorgen machen.
      Nur weil die Arbeitslosenrate im Mai von 6,0 auf 6,1 % angestiegen
      ist. Sie lag doch im Rahmen der Erwartungen. Gut, der höchste Stand
      seit 1994. Ignorieren. Zumal: Die Zahl der Beschäftigten ist
      schließlich um 17.000 zurückgegangen. Hier wurde ein Rückgang um
      30.000 bis 50.000 erwartet.

      Gerüchte, Spekulationen, und Dementis. Auch typisch für eine
      Top-Phase. So wurde heute wieder einmal das Gerücht gestreut, die
      Hypovereinsbank will die Commerzbank jetzt übernehmen (ich weiß nicht
      das wievielte Mal dieses Gerücht bereits gestreut wurde). Diesmal muss
      es doch stimmen! Die Anleger lernen es wohl nie. Natürlich dementiert
      sowohl Commerzbank wie auch die Hypovereinsbank sofort. Warum sollte
      die Hypovereinsbank auch gerade jetzt die Commerzbank übernehmen? Aber
      beide Kurse steigen deutlich und Irgendwer wird zu guten Kursen
      rausgekommen sein. Das alte Spiel.

      Intel ist heute dafür verantwortlich, dass die Technologieaktien
      anziehen. Intel erwartet einen Umsatz im zweiten Quartal zwischen
      6,6 Mrd. bis 6,8 Mrd. Dollar. Damit läge dieser Umsatz in den
      Analystenerwartungen. Auch die anderen Prognosen blieben in den
      Erwartungen. Natürlich ein gefundenes Fressen für die Bullen. Die
      Prognosen werden erfüllt, auch wenn die Nachfrage nach
      Kommunikationschips schwach bleibt.

      Apropos Fressen. Das große Fressen beginnt. Die Großen Fressen die
      Kleinen, die sich gerade an anderen noch Kleineren vollgefressen
      haben. Eine gute Zeit für Übernahmen. Das hatte sich wohl Peoplesoft
      gedacht und unlängst die Übernahme des US-Unternehmens JD Edwards
      angekündigt. Doch jetzt soll das gefräßige Unternehmen selber
      gefressen werden: Der weltweit zweitgrößte Softwarekonzern Oracle hat
      gerade ein Kaufangebot für Peoplesoft über 5,1 Mrd. Dollar
      angekündigt. 16 Dollar je Aktie will Oracle bezahlen. Lustig ist, dass
      SAP heute aufgrund dieser Nachricht zulegen kann. Aber das ist ein
      häufig beobachteter Prozess. Sobald eine Branche "positiv" ins
      Blickfeld rutscht, wird alles gekauft was nicht niet- und nagelfest
      ist. Okay für SAP entsteht ein neuer wirklich ernstzunehmender
      Konkurrent, aber ist es nicht positiv zu bewerten, dass sich die
      Branche nun "vereinfacht". Und natürlich wird Oracle durch die
      Übernahme erst mal ziemlich Integrationsschwierigkeiten bekommen, die
      sich kurzfristig positiv für SAP auswirken könnten. Da muss man doch
      kaufen, oder?

      Die Märkte laufen weiter. Der Dax auf den Weg zum nächsten Widerstand
      bei 3160 Punkten. Erneut werden heute wohl wieder nicht die
      Umkehrsignale bestätigt. Sie werden, wie die anderen bereits,
      schlichtweg überrannt. Diesmal soll wohl auch wirklich das letzte
      Schäfchen auf die Bullenkoppel getrieben werden. Dabei ist sie
      eigentlich schon voll.

      Ich weiß, eigentlich sollte ich es besser wissen. Aber mich verblüfft
      es immer wieder. Mich hat es Anfang 2000 verblüfft (obwohl damals war
      ich dabei), mich hat es im Oktober 2001 verblüfft (die Rallye nach dem
      11. September). Mich hat es im Winter 2002 gewundert, als der Dax
      seine Seitwärtsbewegung nach oben verließ (vielleicht erinnern sich
      einige von Ihnen noch daran). Und es verblüfft mich auch jetzt wieder.
      Sie fragen sich, was mich verblüfft? Na, die Bullen, die voller Gier
      und Euphorie auch noch in solchen Situationen Aktien kaufen, als gäbe
      es nie wieder welche. Die, die es wieder nicht gelernt haben - die
      Letzten, die zu Höchstkursen mit Freude anderen die Aktien aus den
      Händen reißen und sich wundern, wenn sie dann leise hören: Hey, mach
      das Licht aus!

      Aber ich hatte 2000 Recht damit, dass es übertrieben war, auch 2001
      habe ich davor gewarnt, im August habe ich die Oktober-Rallye
      vorhergesagt und auch davor gewarnt, dass sie im Winter völlig
      übertrieben war. Auch diesmal habe ich, die Rallye gesehen. Aber auch
      diesmal sitze ich hier und bin wieder verwundert.

      Aber dieses eine Mal habe ich sicher Unrecht? Darf ich ehrlich sein?
      Ich weiß es nicht! Aber ich weiß, dass es kein günstiger Zeitpunkt
      ist, um Aktien zu kaufen. Selbst wenn diese Rallye weiter gehen
      sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie derjenige sind, der als
      Letzter das Licht ausmacht, ist einfach zu groß. Ich würde zumindest
      auf eine Konsolidierung warten. Aber ich wiederhole mich. Oh, ich sehe
      gerade, der S&P auf über 1000 Punkte. Beachtlich.

      Wie bezeichnend, dass ausgerechnet jetzt die Produktion des Symbols
      der Wirtschaftswunder eingestellt werden soll. An einem Zeitpunkt, wo
      wir vielleicht die letzte große Rallye für die nächsten 15 Jahre
      sehen. Passt doch? Im Juli soll der letzte VW-Käfer vom Band rollen.
      Über 21,5 Millionen VW-Käfer wurden gebaut. Eine Erfolgsstory geht zu
      Ende.
      Avatar
      schrieb am 07.06.03 23:32:01
      Beitrag Nr. 99 ()
      Freitag, 6. Juni 2003

      Jetzt offiziell: Der Bärenmarkt ist vorbei

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Die US-Aktien mögen teuer sein, aber machen Sie sich nicht die Mühe,
      das den amerikanischen Kleinanlegern zu sagen. Die lieben es nämlich,
      teure Aktien zu kaufen - und noch höhere Kurse stimulieren nur ihren
      Kaufimpuls.

      Deshalb ist es jetzt offiziell - der Bärenmarkt ist vorbei ... genau
      rechtzeitig, um einen neuen Bärenmarkt zu starten! Der Bärenmark ist
      vorbei, technisch gesprochen, dank der Tatsache, dass die größeren
      Indizes sich um mindestens 20 % (gemessen an den letzten Tiefs) erholt
      haben.

      "Ding Dong, der Bärenmarkt ist tot", so verkündete eine Schlagzeile
      des Toronto Globe and Mail. "Die Investoren fassen sich an den Händen
      ( ...) und zelebrieren das Ende des böse alten Bärenmarktes."

      Der Nasdaq hat seinen Tiefs letzten Oktober fast 45 % zugelegt, der
      Dow hat 20 % gewonnen, der marktbreitere S&P 500 25 %.

      "Das trifft die technische Definition eines Bullenmarktes, einen
      Anstieg von 20 %", so der Toronto Globe and Mail. "Aber schafft dieser
      Anstieg den Riechtest?"

      Gute Frage, aber die Antwort hängt davon ab, wer "riecht". Für die
      Bullen hat die aktuelle Rally das angenehme Aroma einer
      wirtschaftlichen Erholung. Aber für die Bären riecht der derzeitige
      Anstieg nach Überbewertung und einem Bärenmarkt déjà vu ... haben wir
      nicht schon mehrere Bärenmarktrallys in den letzten drei Jahren
      gesehen - und bei jeder tanzten die Bullen - nur, um danach zu sehen,
      wie alle Gewinne wieder abgegeben wurden?

      "Die großen Indizes schossen nach den ersten Einbrüchen des 11.
      September 2001 wieder nach oben", so der Toronto Globe and Mail. "Der
      Dow legte zwischen September und Januar 2002 25 % zu, der S&P 500
      stieg 20 % und der Nasdaq 45 %. War das der Beginn eines neuen
      Bullenmarktes? Kaum. Im Frühjahr 2001 stiegen diese Indizes innerhalb
      eines Monats um fast 20 %, der Nasdaq sogar um 35 %. War das die
      Geburt eines neuen Bullenmarktes? Weit gefehlt."

      "Es gibt wenig objektive Beweise dafür, dass sich die Lage der
      US-Wirtschaft - oder sogar der Weltwirtschaft - dramatisch verbessert.
      Neben dem Kriegsende und einigen hilfreichen Ereignissen wie dem
      Kursverfall des Dollar gibt es wenig, dass die derzeitige Situation
      30 % bis 40 % besser macht, als sie es im Oktober war ... das dritte
      Jahr in Folge hat der Aktienmarkt jetzt in der ersten Jahreshälfte
      einen Anstieg der Kurse gesehen, weil mit einer Wirtschaftserholung im
      zweiten Halbjahr gerechnet wurde - und wir wissen, wie dieser Film die
      ersten zwei Male geendet hat. Wird es beim dritten Mal ein Happy End
      geben? Wird sich die US-Wirtschaft nicht nur erholen, sondern mit
      einer gesunden Geschwindigkeit durchstarten? Sie sollte das besser -
      denn die Investoren bezahlen dafür bereits."

      Sie zahlen tatsächlich dafür. Denn basierend auf allgemein anerkannten
      Buchungsprinzipien hat der S&P 500 ein KGV von 31,4 - Ende März lag
      dieser Wert noch bei 27,5. Vor 1998 lag das durchschnittliche KGV
      NIEMALS über 30. Warum sollte das diesmal so sein? "Es ist
      beunruhigend zu sehen, wie überzogen die Bewertungen in einigen
      Bereichen geworden sind", so CNN/Money. "Rich Bernstein von Merrill
      Lynch betont, dass die besten Sektoren mit der besten Performance im
      S&P die Technologiewerte und die zyklischen Konsumaktien waren. Aber
      gerade diese beiden Gruppen kämpfen immer noch mit den Exzessen, die
      in den späten 1990ern aufgebaut wurden, und sie arbeiten weit unter
      ihren potenziellen Kapazitäten. Gleichzeitig erhalten die Sektoren,
      die näher an der vollen Kapazitätsauslastung dran sind - wie Versorger
      und Energieunternehmen - wenig Aufmerksamkeit durch die Investoren."

      "Die Leute zahlen die Preise von Luxusautos für Standardautos", so
      Bernstein. "Wie zu Zeiten der großen Spekulationsblase ignorieren die
      Leute die Fundamentals."
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 00:16:46
      Beitrag Nr. 100 ()
      DIE ZEIT

      24/2003


      usa

      Kaufen, bis der Abschleppwagen kommt

      Trotz Rezession und Arbeitslosigkeit verschulden sich die amerikanischen Verbraucher munter weiter. Und die Fachleute streiten: Rettet der Kaufrausch die Wirtschaft – oder macht er alles nur schlimmer?

      Von Thomas Fischermann

      Sergio Costa hat einen krisensicheren Job: Der Mann stiehlt Autos. „Am liebsten arbeite ich nachts“, erzählt er, „der Sicherheit wegen. Aber im Moment gibt es so viel zu tun, dass ich quasi 24 Stunden im Einsatz bin.“ Costa schaltet Alarmanlagen mit wenigen Handgriffen aus, öffnet lautlos Hochsicherheitsschlösser, und manchmal karrt er Fahrzeuge gleich komplett mit seinem Abschleppwagen weg, ohne überhaupt auszusteigen. Vergangenen Monat hat er 402 Autos entwendet, meist BMW oder Toyota. © 1994 D Peter Ginter/Peter Menzel/Agentur Focus; Erschienen 1994 bei "The Sierra Club Books"

      Doch Costa ist kein gewöhnlicher Autodieb. Bevor er einen Wagen stiehlt, sagt er der Polizei Bescheid – und am Ende bringt er die Fahrzeuge ihren wahren Eigentümern zurück. Costa ist ein so genannter Repo Man, er ist Betriebsmanager bei der Firma Elite Collateral Recovery and Investigations in Elizabeth, New Jersey, die auf Pump gekaufte Fahrzeuge von säumigen Schuldnern zurückholt. Das Unternehmen erhält seine Aufträge von Automobilfirmen und Banken, und die Umsätze steigen seit Monaten.

      „Wenn unsere Branche boomt, ist das ein ganz hervorragender Index für Konjunkturkrisen“, spottet Harvey Altes, Chef des Branchenverbandes Time Finance Adjusters. Und tatsächlich: Im vergangenen Jahr „stahlen“ seine Mitgliedsunternehmen die Rekordzahl von zwei Millionen Fahrzeugen von ihren zahlungsunwilligen Besitzern – „eine wirklich gewaltige Menge“, wie Altes sagt. Die Zahl passt zu einer Reihe besorgniserregender ökonomischer Trends. Viele amerikanische Privathaushalte haben ihre Kreditrahmen bei Banken und Kreditkartenfirmen ausgeschöpft, etliche von ihnen können ihre Raten nicht mehr zahlen. Der durchschnittliche Schuldendienst eines US-Haushalts hat inzwischen den Rekordwert von 14 Prozent des verfügbaren Einkommens erreicht, insgesamt stieg die Privatschuld amerikanischer Haushalte auf ein historisches Hoch von 1,7 Trillionen Dollar, und die Zahl der persönlichen Bankrotte stieg im vergangenen Jahr um fünf Prozent. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Verschuldung der Privathaushalte nicht mehr durchzuhalten ist“, urteilt Dimitri Papadimitriou, Präsident des Levy Institute. „Das wird den Leuten gerade klar – womöglich mit schweren Folgen für die Konjunktur.“

      „Einmalig in der Geschichte“

      Nun ist die Freude an Krediten in den USA nicht gerade neu. Die Amerikaner leben traditionell auf Pump und sparen weniger als die meisten anderen Industrienationen. Allerdings hat sich der Trend zuletzt noch einmal deutlich beschleunigt. Legten die US-Bürger Anfang der neunziger Jahre noch knapp neun Prozent ihres verfügbaren Einkommens beiseite, lag die Sparquote am Ende des Jahrzehnts bei weniger als zwei Prozent. Der Aktienboom und der vermeintliche Reichtum hatte viele Leute angestachelt, jetzt erst recht ihre Kreditkarten, Bankdarlehen und die Finanzierungsangebote von Einzelhändlern auszuschöpfen. Manche Ökonomen glauben sogar, dass weniger das Internet als diese Kredit- und Konsumwelle den Wachstumsschub der späten Neunziger ausgelöst hatte.

      Doch bis heute ist Ökonomen und Psychologen ein Rätsel, warum diese Mentalität sich seit dem Platzen der Aktienblase nicht geändert hat – im Gegensatz zu früheren Rezessionen. Nach der Wirtschaftskrise von 1991 zum Beispiel sank die Kreditaufnahme der Amerikaner drastisch. Diesmal dagegen nahmen die Amerikaner fröhlich weiter Kredite auf, sogar schneller als zuvor, wenn man den Anteil am verfügbaren Einkommen zum Maßstab nimmt. „Eine solche Beschleunigung ist in der Nachkriegsgeschichte einmalig“, sagt Jan Hatzius, Ökonom bei der Investmentbank Goldman Sachs in New York.

      Das Resultat: Der Schuldenstand der amerikanischen Privathaushalte bricht alle Rekorde, inzwischen liegen die Schulden eines amerikanischen Durchschnittshaushalts über seinem Nettojahreseinkommen.

      Etliche Kreditinstitute bekommen bereits kalte Füße. Finanzierungsfirmen großer Autokonzerne wie Ford Motor verzeichneten in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs ihrer Kreditausfälle um ein Drittel. Eine Studie der Schuldnerberatungsfirma Myvesta ergab im November, dass ein Amerikaner heutzutage im Durchschnitt 3250 Dollar Schulden auf zwei bis drei Kreditkarten mit sich herumträgt – ein Anstieg um fast 1000 Dollar gegenüber dem Vorjahr. Die Kreditkartenfirmen berichten, dass immer mehr Amerikaner am Maximum ihrer Kreditrahmen angelangt sind und mit ihren Zahlungen nicht mehr nachkommen, zumal etliche dieser Firmen in den vergangenen Jahren den so genannten Sub-Prime-Lending-Markt erschlossen hatten. Ihre Kunden sind Leute, die keine einwandfreie Kreditgeschichte vorweisen konnten. Jetzt sind die Kreditkartenfirmen nervöser denn je: Einige rufen bei unzuverlässigen Kunden schon vor dem Rechnungsdatum an, um vorsorglich zur Bezahlung zu mahnen. Die Gebühren und Zinsen für säumige Schuldner sind drastisch gestiegen.

      Längst geraten auch Leute in die Schuldenfalle, die früher kaum gefährdet schienen. Der Verband der Repo Men etwa stellte zuletzt fest, dass immer mehr Leute ihre Autos gleich freiwillig hergeben. „Die wollen den Ärger nicht“, sagt der Branchensprecher Altes, „das sind im Grunde ehrliche Leute aus dem bürgerlichen Mittelstand in einer außergewöhnlichen Lebenslage.“ Leute wie Mantell Sponder aus Brooklyn zum Beispiel, der als Computerexperte an der Wall Street einst 150000 Dollar im Jahr verdiente und sich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit inzwischen rüde Telefonmanieren angewöhnt hat. „Die Kreditkartenfirmen und Gläubiger rufen hier quasi täglich an“, sagt Sponder und zuckt mit den Schultern. „Es ist einfach kein Geld da – und ich habe mir angewöhnt, gar nicht erst mit denen zu reden. Ich knalle dann gleich den Hörer auf die Gabel.“

      Die Hausbesitzer fühlen sich reich

      Es gibt freilich auch etliche Ökonomen, die von einer privaten Schuldenkrise nichts wissen wollen. Die Schuldenmacherei, so ihr Argument, könnte sich als gewonnene Wette auf eine bessere Zukunft herausstellen. Schließlich profitiert die Wirtschaft vom starken Konsum der Amerikaner. So könnte die kollektive Kreditaufnahme zur sich selbst erfüllenden Prophezeihung werden. Wer behält Recht – die Schwarzmaler oder die Optimisten?

      Die Rechnung geht nur auf, wenn mit der Nachfrage auch der Arbeitsmarkt anspringt. Zwar sind im vergangenen Jahr die Einkommen um 4,5 Prozent gestiegen – nach nur 1,8 Prozent im Vorjahr –, aber zu einem großen Teil lag das an Steuerkürzungen aus Washington. Außerdem hat die Arbeitslosenquote in den USA gerade wieder die Sechsprozentmarke überschritten.

      Entscheidend ist auch die Entwicklung der Zinsen und der Hauspreise. Notenbankchef Alan Greenspan hält die Leitzinsen zurzeit auf einem Rekordtief und macht keine Anstalten, sie bald wieder steigen zu lassen. Den Großteil ihrer neuen Kredite haben sich die Amerikaner in den vergangenen Monaten besorgt, indem sie zu diesen günstigen Zinssätzen Hypothekenkredite auf ihre Häuser aufnahmen – oder ihre bestehenden Hypotheken umschuldeten. Ein besonders gutes Geschäft machten dabei Hausbesitzer, die in Gegenden eines boomenden Immobilienmarktes leben, zum Beispiel in Sacramento oder in New York City: Einige Hauspreise sind in den vergangenen Jahren um 30, 50, gar 100 Prozent gestiegen, sodass bei der Umschuldung Extra-Cash anfiel und sich die Hausbesitzer umso reicher fühlten. Doch etliche Ökonomen sehen inzwischen die Hauspreise auf einem Hoch angelangt, einige Schwarzseher warnen sogar vor einem Kollaps der Immobilienpreise in einigen Regionen. Die Zinsen können zudem kaum weiter fallen. Mit dieser Art des Schuldenmachens dürfte es also bald vorbei sein.

      Weil aber niemand so richtig weiß, wie ernst die Lage wirklich ist, erreichen die amerikanischen Verbraucher in diesen Tagen höchst unterschiedliche Signale. „Leben Sie reich“, rät die Citibank auf Plakaten an Hauswänden und in Spots im Fernsehen: Die Bankiers wollen ihrer Kundschaft gern einreden, dass es auch in Krisenzeiten „keine gute Idee ist, sich aus Sparsamkeit selbst die Haare zu schneiden“. Und dass Amerikaner sozusagen „mit dem Recht auf akzeptierte Kreditanträge geboren“ seien. Umgekehrt werden Schuldenratgeber wie Überleben Sie die Ferien ohne Bankrott zu Bestsellern. Beratungsseminare für überschuldete Amerikaner sind gefragt, und auch halbseidene Angebote („So bekommen Sie eine neue Kredit-Identität“;) finden immer mehr verzweifelte Interessenten. Das American Bankruptcy Institute sorgt sich inzwischen darum, dass „die steigenden Zahlen der Zahlungsunfähigkeiten in den Haushalten auch die finanzielle Gesundheit der Kreditgeber-Institutionen gefährden“ könne. Und die sonst so optimistische Bankenwirtschaft unternimmt in Washington eine gewaltige Lobby-Anstrengung, um die Gesetze rings um den persönlichen Bankrott zu reformieren. Wer Pleite geht, darf in den Vereinigten Staaten in der Regel eine Menge behalten – oft das Haus und hohe Freibeträge auf Autos, Juwelen und die Hauseinrichtung. Die neue Gesetzgebung soll nach dem Wunsch der Kreditinstitute deutlich härter durchgreifen.

      Böse Zeiten also für säumige Schuldner, und gute Zeiten für Leute wie die Repo Men? Vielleicht auch nicht. „Der Mai war ein ganz merkwürdiger Monat“, klagt in diesen Tagen der Branchensprecher Harvey Altes. „Die Autofirmen haben in den vergangenen Monaten so viele Autos mit Nullzinsen und Sonderrabatten verkauft, dass sie sowieso einen Verlust machen“, sagt Altes. „So ist der neueste Trend, dass sie die Fahrzeuge gar nicht mehr zurückhaben wollen.“
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 00:17:10
      Beitrag Nr. 101 ()
      Amerikas Gouverneure greifen zur Axt

      Von Marc Pitzke, New York

      In den Haushalten der US-Bundesstaaten klaffen Milliardenlöcher in Rekordgröße, nun beginnt eine Orgie hektischen Streichens, Kürzens und Sparens, das deutschen Regierungen, Parlamentariern und Verwaltungen wie wohlfahrtspolitisches Höllenwerk erscheinen muss. Von den Einschnitten sind vor allem Minderheiten und Mittellose betroffen.

      New York - Selbst im Knast wird gespart. Zum Beispiel im Gefängnis von Newton im US-Bundesstaat Iowa: Da kriegen die Häftlinge nur noch einen Nachtisch am Tag statt zwei; anstelle echten Orangensafts gibt es ein Kaltgetränk mit Kunstgeschmack. Kulinarische Abstriche drohen den Rechtsbrechern auch in Minnesota, das Frühstück und Mittagessen wird zum Billig-Brunch kombiniert. "Mörder", sagt Marty Seifert, Republikaner im Regionalparlament, "müssen die gleichen Opfer bringen wie wir."


      Staatskapitol in Idaho: Sackhüpfen gegen die Zeit, in nahezu allen Bundesstaaten


      Stullen statt Steak, Nachschlag verboten: Die historische Finanzkrise, die von Anchorage in Alaska bis Augusta in Maine alle 50 US-Bundesstaaten erfasst hat, ist so eskaliert, dass sie inzwischen gar jene erreicht, die gar keine Steuern zahlen - diejenigen hinter Gittern. Nicht immer geht der Geiz zu Lasten der Knackis: Um Geld zu sparen, lassen Staaten wie Michigan und Montana viele Kriminelle vorzeitig frei.


      "Kritischste Herausforderung seit Jahrzehnten"

      Dabei sind dies nicht mal die kuriosesten Maßnahmen im Katalog der Kürzungen, den die US-Staatsregierungen fürs neue Etatjahr avisieren, das am 1. Juli beginnt. Die Hektik ist groß in den Landeshauptstädten: In wenigen Wochen sind die Gesetzgeber gezwungen, regionale Haushaltslöcher von insgesamt 100 Milliarden Dollar zu stopfen. Bis dahin, klagt William Pound, Direktor der National Conference of State Legislatures (NCSL), stehen die Staaten vor "der kritischsten Herausforderung seit Jahrzehnten".




      Rentnerproteste in Oregon: "Es gibt keine schmerzlosen Optionen"



      Es ist ein Sackhüpfen gegen die Zeit. Die Staatsdefizite - akkumuliert durch Rezession, Steuerverluste und Zusatzkosten für Terrorschutz - sind über fünfmal so groß wie im Vorjahr. Bildung, Gesundheitswesen, Verkehr: Nicht ist mehr heilig. "Es gibt keine schmerzlosen Optionen mehr", sagt NCSL-Präsidentin Angela Monson, die selbst als Senatorin in Oklahoma unpopuläre Entscheidungen treffen musste - so die Streichung der staatlichen Krankenversicherung für 79.000 Arme, Rentner und Behinderte. "Dies wird sich im Alltag vieler schwer bemerkbar machen."

      41 Staaten kürzen die Krankenversorgung

      Zum Beispiel auch in Massachusetts. Hier hat der Staat 50.000 Arbeitslosen die kostenlose Krankenversorgung über das staatliche Hilfsprogramm Medicaid entzogen. "Wir annullieren die Errungenschaften der Vergangenheit", protestiert Rob Restuccia, Exekutivdirektor der Interessenvereinigung Health Care for All.

      Massachusetts ist kein Einzelfall. 44 Millionen Amerikaner sind auf Medicaid angewiesen, 41 Bundesstaaten wollen sie nun drastisch kürzen. Ganze Bevölkerungsgruppen werden dann von der Gratis-Krankenkasse ausgesperrt; Arme müssen sich privat versichern, teure Medikamente werden nicht mehr gedeckt, Krankenhäuser verlieren ihre Zuschüsse.

      Illinois behilft sich mit einer fixen Idee: Chronisch depressive Patienten müssen das Medikament Zoloft fortan in 100-Milligramm-Doppeldosen kaufen (Tagesdosis ist 50 Milligramm), die Pillen zerbrechen und auf zwei Tage verteilen. Da die großen Tabletten genauso viel kosten wie die kleinen, soll das drei Millionen Medicaid-Dollar sparen.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,251942,00.html
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 11:52:29
      Beitrag Nr. 102 ()
      ...

      Watching for Bubbles That May Yet Burst
      By KENNETH N. GILPIN


      HE rising stock market has made more than a few people nervous.

      A big source of the agitation has been the speed of the run-up: since the middle of March, the Standard & Poor`s 500-stock index has risen by 24 percent, the Dow Jones industrial average has gained 20 percent and the Nasdaq index is up 29 percent.


      Richard Bernstein, chief market strategist at Merrill Lynch, is one of the worriers. Last week, he explained why. Following are excerpts from the conversation:

      Q. You have been cautious about the market for some time. Your model portfolio is 45 percent in stocks, 45 percent in bonds and the rest in cash. Why?

      A. We felt the speculative fervor of the technology bubble has never been removed from the stock market.

      In most market cycles, people become incredibly risk-averse. That never really happened this time around. Institutional investors were consistently more concerned with missing the turn in the market than in preserving capital. Look at the relative valuation of risky stocks: their valuations never contracted. The whole technology sector is that way.



      Q. People have been pointing to the tax cut and the Federal Reserve`s very easy money policy as reasons for the market to be optimistic. Do you agree?

      A. The talk about the tax package stimulating the market is kind of funny. The tax package did stimulate the market, but not for dividend-paying stocks. People aren`t buying dividend-yielding stocks because they are still worried about growth opportunities they might be missing out on. It is interesting that people look at the cut in taxes on dividends as a reason to buy stocks, and then they buy stocks that don`t pay dividends.

      As far as interest rates are concerned, last month we wrote a piece that argued that the Fed, in their extraordinary fashion, is keeping excess capacity alive by lowering the cost of capital. The marginal players are still able to raise capital.

      We aren`t arguing that the Fed should start raising interest rates. But they should keep a very stable monetary policy. The more they ease, the more the threat of deflation stays alive. One of the amazing things is that capacity utilization continues to fall even though the Fed continues to ease aggressively.

      Q. But hasn`t the Fed`s policy improved corporate balance sheets?

      A. Everybody has been talking about balance-sheet repair, but they are looking at free cash flow. That is derived from the income statement. It has nothing to do with the balance sheet.

      We did an analysis recently that looked at debt-to-equity ratios, pretax interest coverage and ratios of current assets to current liabilities and a ratio of cash and marketable securities to current liabilities.

      We concluded that corporations have not improved their balance sheets but have postponed capital spending in hopes the economic cycle would turn and bail them out.

      Q. Is the economy on the verge of a vigorous rebound?

      A. Most people would argue that the economy is stronger in the second half of the year. We think the economy and profits will be weaker in the second half.

      The fiscal package will not give us a boom. It will be a positive. How could it not be? But can it be a big-enough benefit to justify current valuations in the stock market? My answer is no.

      Q. Do you like any stock sectors?

      A. We are not saying there are not things to buy. We like energy stocks, for example. It is a big growth story and is the antithesis of the technology sector. In technology, there is still excess capacity. In energy, there has been tremendous underinvestment.

      People have very short-term thinking about energy. They overlook the fact that we have had two oil price shocks in the last three years, and that during the recession the sector operated at over 85 percent of capacity. If the global recession ends, we better hope we are not driving Hummers.

      Consumer staples is another sector we like. We still like the big drug companies. They are relatively stable growers, and their valuations reflect that. And most pay higher-than-average dividends.

      The two sectors we think people should definitely stay away from are technology and consumer cyclicals.

      Q. What would you need to see to become even more cautious about stocks?

      A. There are three things we follow on a regular basis: sentiment and risk-taking; valuation; and profit indicators. If those things were to substantially erode from where they are right now, we would probably lower the equity allocations more. But if they were to improve, we would raise the equity allocation. But right now, we think people should lighten up on their stock positions.

      NY Times Sniperduck :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 16:27:38
      Beitrag Nr. 103 ()
      Der Großhandelsumsatz, eine Richtgröße, die bei der Ermittlung der Lagerbestände im Geschäftssektor verwendet wird, fiel im April um 2% und damit so stark wie nie zuvor seit der Ersterhebung der Daten. Dies meldet das Commerce Department. Im März waren die Umsätze noch um 1% gestiegen. In den letzten 12 Monaten stiegen die Umsätze um 3.8%. Die Umsätze mit Benzin auf der Großhandelsebene fielen im April um 24%, womit der Umsatz der nicht-langlebigen Güter um 3.6% verringert wurde – ebenfalls ein Rekordwert. Die Lagerbestände auf der Großhandelsebene sanken um 0.1% nach einem Anstieg um 0.4% im März
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 20:50:24
      Beitrag Nr. 104 ()
      Was spamst Du denn hier alles zu, liest doch eh keiner! :laugh:

      Ich hab heute erstmal wieder schon Piss Aktien eingekauft, ALTI,PHLI,KRY,DVID,TWAV, denn morgen der uebermorgen geht die RALLY weiter! :D:D

      Sieh den pullback als gnaedige chance aus den shorts rauszukommen, denn das letzte Hoch wird bald ueberschritten, wenn nicht, dann zumindest getestet!
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 21:10:04
      Beitrag Nr. 105 ()
      Allein für Dich lohnt es sich! Es gibt zumindest einen, der mich wieder auf die Bullish-Side bringen kann. Doch das hat noch Zeit...

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 21:25:23
      Beitrag Nr. 106 ()
      Perfekt waere es natuerlich, wenn die Nasdaq morgen so 0.5 bis 1 % im minus eroeffnet , die erste halbe Stunde faellt, und dann steigt. Das interessiert meine Piss aktien nicht, und die rally geht weiter! :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 22:03:19
      Beitrag Nr. 107 ()
      Fast perfekt! Morgen also wieder rally! :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 19:10:16
      Beitrag Nr. 108 ()
      Nun bin ich bereits 135 Punkte im Minus und kein Ende absehbar. Short hat mir so schöne Gewinne gebracht, jetzt der Katzenjammer. Plus nach Nokia Umsatzwarnung - Long Signal. Ich bin auf der falschen Seite.

      Gruß

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 21:26:28
      Beitrag Nr. 109 ()
      Oh mann, dass Du das immernoch aushaeltst, langsam tust Du mir fast leid! Also wenn ich dabei nicht so viel Kohle machen wuerde,natuerlich! :D:D

      Avatar
      schrieb am 11.06.03 22:58:19
      Beitrag Nr. 110 ()
      Wie ist das möglich? Spielt die Welt verückt? Habe sich die Götter gg. mich verschworen?

      Who know´s?

      :cry:

      Mal schau´n wer den längeren Atem hat - ich hatte ihn wohl zu früh...
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 23:01:46
      Beitrag Nr. 111 ()
      Das ist alles ein böser Alptraum! Kann mich mal jemand kneifen?

      :(
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 23:04:19
      Beitrag Nr. 112 ()
      Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) CEO Steve Ballmer hat am Mittwoch eine Korrektur eines Aktienverkaufsantrages bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht. So habe Ballmer am 30. Mai 405,100 mehr Aktien verkauft, als bisher bekannt war. Grund war ein Tippfehler bei der Einreichung des Dokumentes. Ursprünglich wurde am 2. Juni ein Antrag eingereicht, in dem der Verkauf von 4.1 Millionen Aktien bekannt gegeben wurde – wie sich nun herausstellte, waren es tatsächlich 405,100 Aktien mehr. Am 23. Mai reichte Ballmer nach dem Reglement „Rule 10b5-1“ einen Verkaufsplan bei der SEC ein. Innerhalb dieses Verkaufsplanes kann Ballmer nun Aktien verkaufen, ohne in Verdacht von Interessenkonflikten oder dem illegalen Nutzen von Insiderwissen zu geraten. Seit dem 23. Mai verkaufte Ballmer 60 Millionen Aktien. Als Grund der Verkäufe nennt Ballmer die „Diversifizierung des Portfolios“.

      :D
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 23:06:37
      Beitrag Nr. 113 ()
      Der Halbleiterumsatz in Deutschland ist im Mai leicht zurückgegangen, dies wurde heute bekannt gegeben. Der Auftragseingang fiel sogar deutlich niedriger als im Vormonat aus, dies teilte der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie heute mit. Insbesondere der starke Euro sei für die schwache Entwicklung verantwortlich, hieß es. Auf Jahressicht sind die Umsätze um 2 Prozent gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 23:09:35
      Beitrag Nr. 114 ()
      @Kosto


      Du müsstest die Melodie langsam kennen.

      Klingeling, klingelingeling - Margin Call :D !


      Nicht dass ich was gegen dich habe, aber es gibt nix geileres als wenn Shortys gegrillt werden :D !
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 23:11:17
      Beitrag Nr. 115 ()
      Z.Zt. hast Du leider Recht! Doch es kommen auch wieder andere Zeiten. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 23:34:59
      Beitrag Nr. 116 ()
      @Kosto

      Dich ehrt die Erkennung der Sachlage auch wenn sie Gift für Dein Depot ist.

      Schau dich mal um, außer den ewigen Bären oder Bullen kommen jetzt die Neunmalklugen vom März 2000 wieder hervorgekrochen.

      Halt einfach durch, ich persönlich schätze der Zauber ist nach der FED-Sitzung vorbei.
      Ne gesunde 38,2% nach Märzanstieg wäre allemal fällig.
      Bei Dax max 3500? wär das ne schöne Hausnummer bis Ende August im gemächlichem Tempo.

      mfg Penia
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 01:17:53
      Beitrag Nr. 117 ()
      #114

      Also wenn ich dran denke, dass ich vor nem Monat auch noch froehlich geshortet hab, da solltest ja auch runtergehen! :laugh:

      Vielleicht denkst Du ja in einem Monat auch so zurueck,Kosto :D:D
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 08:10:28
      Beitrag Nr. 118 ()
      Die techn. Indikatoren versagen völlig - waren vorher ein klares Handelssignal (RSI, Vola, Sentiment) Leben wir wieder in einer anderen Welt.

      Kurzfr. mögen Zinssenkungen + Steuersenkungen + der schwache Dollar (bessere Chancen für den Export für Kauflaune sorgen, doch langfr. müssen die Verbraucher das Haushaltsdefizit zahlen. Ohne den Konsum wird die US-Wirtschaft einbrechen.

      Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.

      Gruß Kosto

      Das heutige Plus, nach der Texas Instr. Warnung ist mal wieder ein Long-Signal (Stärke des Marktes), unter Ausschluß der Markttechnik.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 08:14:06
      Beitrag Nr. 119 ()
      @penia

      Danke für den Zuspruch. Warum soll diesmal alles anders sein? Ich habe jedoch auf ein eindeutiges Signal von den Märkten verzichtet. Mein Fehler. Es hat 2 1/2 Jahre perfekt funktioniert sich auf die Markttechnik zu verlassen.

      Sind wir wieder in einer Hausse. Allein mir fehlt der Glaube.

      Die Zockermentalität ist noch nicht ausgeräumt. Die Papiere liegen in den schwachen Händen. Doch wann dreht die Stimmung. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann mal die Notbremse ziehe.

      Doch damit würde ich einigen ein Gefallen tun.

      Z.Zt. hat mich das Glück wirklich verlassen.

      Gruß Kosto
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 09:09:51
      Beitrag Nr. 120 ()
      Kosto, das hat nichts mit Glück zu tun - man muss einfach erkennen wann die Stimmung dreht und das hast du verschlafen. Gier frisst bekanntlich Hirn und kein Trend läuft ewig. Hoffentlich werden heute die 3250 KO´s auch noch in die ewigen Jagdgründe geschickt. Morgen würde mir auch noch reichen :D !

      Jetz wird die Kohle einfach wieder dahin zurückverteilt, wo sie hin gehört :D - Puts sollten eh verboten werden !
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 10:28:20
      Beitrag Nr. 121 ()
      172 Punkte...

      :cry:

      Mein Risiko-Management hat versagt - nun muss ich büßen!
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 10:31:10
      Beitrag Nr. 122 ()


      Technische Aktienanalyse und Börsenzyklen

      Der deutsche Aktienmarkt: DAX

      Eine Woche früher als vorhergesagt, am 12. März 2003 bei 2188 war das bisher tiefste Tief des DAX des Jahres 2003. Der danach folgende Anstieg sollte bis maximal Mitte Juni 2003 andauern. Nachdem der DAX heute die 3190 geschafft hat, rechnen wir schon in dieser Woche damit, dass er seinen langfristigen Abwärtstrend wieder aufnimmt. Nächstes Tief ca. 30.06.03.

      Der amerikanische Aktienmarkt: S+P 500

      Der S+P hat einen Dreifachboden (24.07.02 bei 775 ,10.10.02 bei 772 und 12.03.03 bei 788) markiert und hat in der letzten Woche die langfristige Abwärtstrendlinie bei ca. 990 kurzfristig überschritten. Normalerweise wäre dies bullish zu werten, wenn nicht die zyklische Analyse Anfang/Mitte Juni ein wichtiges Hoch prognostizieren würde. Nachdem der S+P am 6. Juni 2003 eine bearishe Candle-Stick-Wendeformation gemacht hat, erwarten wir, dass er in den nächsten Wochen fällt.

      Währung: Euro/$

      Wie vorhergesagt, ging es nach dem neuen historischen Tief bei 0,8225 am 18. Oktober 2000 wieder aufwärts. Der Euro hat, wie erwartet, sein finales Tief für 2002 am 1. Februar bei 0,8548 in Tokio gesehen. Langfristig erwarten wir einen Anstieg des Euro bis Mitte Juni 2003. Das Hoch vom 27.5. bei 1,1929 ist um den 9.6. nicht mehr übertroffen worden. Daher rechnen wir wieder mit fallenden Kursen für die nächsten Wochen.


      Eigene Anmerkung

      Börse macht mir keinen Spaß mehr!!! :(

      Gestern erneut explodierende Kurse..., Grund: Zinssenkungsphantasie (was sonst?). Langsam kommt man sich vor wie ein störrischer Esel, dem man eine alte Möhre vor die Nase hält und der anfängt zu galoppieren....

      Will sagen: Die Zinssenkungsleier quillt einem schon zum Ars*** raus. Kann es nicht mal zur Abwechslung was anderes sein? (Wie wär´s mal mit dauerhaft guten Konjunkturdaten? Aber die interessiert drüben eh keine Sau mehr!)

      Übrigens, die Börse Online, 25/03, von heute sieht den Dax noch auf 3.400 steigen. (Wobei, wenn der Dax auf 3.400 steht, wird - da sind wir wieder bei der "Möhre" - das Kursziel auf 3.600 erhöht usw.)

      Einige Fondsmanager und Roland Leuchel (letzte Seite) sind jedoch sehr pessimistisch eingestellt. Gründe u.a., dass Aufträge aufgrund des Irak-Krieges "nur" auf das 2 Quartal rückgestellt wurden, die aber im Herbst wieder wegfallen werden, weshalb dann mit einem erneuten Ableiten zu rechnen sei. Roland Leuchel hingegen kann der Zinssenkungsphantasie nichts abgewinnen. Er fragt: "Was haben denn die 12 Zinssenkungen bislang gebracht? Für die Konkunktur so gut wie nichts, jetzt fließt das Geld höchstens zweckentfremdet an die Börsen..., und Greenspan schafft sich durch die Politik des offenen Geldhahns mehr "neue" Probleme als er alte löst."

      Ich glaub´, wir werden nur noch steigende Kurse sehen - bis zu neuen All-Time-Highs im S&P sowie Dow drüben..... Auch, wenn ich nicht weiß, warum, ...dem nicht die Bohne abgewinnen kann.... In den Staaten muss eine schwere Krankheit ausgebrochen sein. Die Rindviehcher-Epidemie, die einem die Sinne trüben, den Blick auf die Realitäten und Zunkunft nimmt, einen hübsch umnebelt.... Oder vielleicht ist einfach das Verkaufen von Aktien in den Staaten verboten worden? :( :( :(
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 10:38:20
      Beitrag Nr. 123 ()
      bearish:

      - Vola-Indizes auf neuen Tiefs

      - DAX u. DAX-Werte im MACD, RSI und Stochastik stark übergekauft

      - Insiderverkäufe im Mai so hoch wie zuletzt im März 2000

      - extrem starker prozentualer Anteil der Optimisten

      - extrem schwacher prozentualer Anteil der Bären (tiefster Stand seit über 10 Jahren Quelle: Investors Intelligence)

      bullish:

      - Markt reagiert auf schlechte Nachrichten positiv



      Ich denke, dass der Kursanstieg nicht mehr lange gehen wird. Deshalb kaufe ich sicher keine Aktien mehr zu!

      Gruß Kosto
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 10:39:06
      Beitrag Nr. 124 ()
      Dieses sind genau meine Argumente (deswegen Short - jedoch habe ich die Reaktion auf schlechte Nachrichten nicht mit in die Überlegung mit einbezogen; das war mein großer Fehler) Die Bullenseite hat viel weniger zu bieten... Doch z.Zt. reicht es noch. Das die Indizes bei schlechten Nachrichten trotzdem steigen, ist ein sehr gewichtiges Argument für den Einstieg. Dies impliziert auch die Hoffnung auf eine Erholung aus dem Wirtschaftstief.

      Jeder Wirtschaftboom hat im Tal begonnen.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 10:44:27
      Beitrag Nr. 125 ()
      12.06. 09:06
      Die Bullen schlagen sogar die "Baby-Bären"
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      In den US Indizes konnte man gestern recht eindrucksvoll sehen, daß es Shortsellern die "Ohren abreißt". Während der letzten 10-14 Tage werden bearishe Signale, die in den Aufwärtstrend eingestreut sind, konsequent ignoriert und aufgebrochen.

      Absolut untergeordnete Unterstützungen werden knallhart verteidigt. Auf der anderen Seite werden extrem starke Widerstände direkt nach oben gebrochen. Die Indizes prallen nicht einmal mehr nach unten ab. Die Bullen machen Ernst. Die Bärenbrut wird bereits sofort im Entstehen bekämpft.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 10:44:49
      Beitrag Nr. 126 ()
      DOW Jones - Die Message ist klar und eindeutig!
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      DOW Jones

      +1,41% auf 9.183,x Punkte

      Aktueller Tageschart als Kurzupdate. Innerhalb des Aufwärtstrends seit März 2003 hat sich über die letzten 3 Wochen ein kleiner noch steilerer Aufwärtstrend ausgebildet. Dieser wird bisher in dieser Woche ebenfalls knallhart verteidigt. Jedees eingestreute bearishe Signal wird ignoriert und wieder aufgebrochen.

      Die beiden Hauptmessages der letzten Wochen lauten :

      "Widerstände sind dazu da, um gebrochen zu werden."

      "Shorte mich nicht"



      Mit Chart unter: http://62.146.24.165/news.php?show=121289
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 13:03:27
      Beitrag Nr. 127 ()
      #122

      Lies Deinen eigenen Text mal, Du jammerst genau wie die Bullen der letzten 3 Jahre. Denk mal drueber nach...
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 18:36:24
      Beitrag Nr. 128 ()
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 18:40:34
      Beitrag Nr. 129 ()
      Man kriegt Läuse nicht durch Beten weg. (Ken Kaska)
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 18:47:38
      Beitrag Nr. 130 ()
      Verkaufen?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 19:06:00
      Beitrag Nr. 131 ()
      Donnerstag, 12. Juni 2003

      Deutschland in der Rezession

      von Jochen Steffens

      Ich weiß, Sie werden mich bald steinigen. Die Rallye geht weiter und
      weiter und ich sage immer noch, es sei nicht mehr als eine
      Bärmarkt-Rallye. Der soll doch endlich mal zugeben, dass er falsch
      liegt, höre ich Sie schon fast sagen. Nein, ich liege nicht falsch.

      Diese Woche wieder 430.000 Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe. Der
      Wert von letzter Woche wurde auf 447.000 revidiert von zunächst
      442.000. Ich glaube, das ist nun die 17. Woche über der kritischen
      Marke von 400.000. Diese Woche gibt der Wert zwar etwas nach mit
      430.000, aber eine Erholung ist nicht in Sicht. Denn der Wert der
      letzten Woche war extrem schlecht.

      Aber die US-Einzelhandelsumsätze sind gestiegen. Um satte 0,1 %. Dass
      diese Erholung aber am unteren Ende der Erwartungen liegt brauche ich
      kaum zu erwähnen. Einzig positiv ist, dass die US-Lagerbestände nur um
      0,1 % angewachsen sind. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Aber die
      Lagerbestände sollten sinken. Nein, diese Konjunkturdaten weisen
      (noch) nicht auf eine baldige Erholung der amerikanischen Wirtschaft
      hin.

      Von Deutschland gar nicht zu reden. Wie ich sagte, Deutschland mit
      einem Fuß in der Rezession. Sorry, ich hatte mich etwas vertan. Die
      deutsche Wirtschaft ist nach Berechnungen des Deutschen Instituts für
      Wirtschaftsforschung bereits in der Rezession. Auch für das zweite
      Quartal ermittelte DIW einen Rückgang des BIP von 0,1 %.

      Definition: Von einer Rezession spricht man, wenn die
      Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen negativ
      ist.

      Dazu kommt, dass sich nun doch der starke Euro negativ auswirkt. So
      sind im Vergleich zum April 2002 die Ausfuhren um 3,4 % gesunken. Zum
      März dieses Jahres ist im April ein Rückgang von 2,2 % zu verzeichnen.
      Natürlich wird sich auch dieser Effekt schwächend auf die deutsche
      Wirtschaft auswirken.

      Aber an den Märkten werden Zinssenkungsphantasien gehandelt. Ein
      bisschen wie im Fieberwahn. Ich frage mich, was es denn bringen soll
      in Amerika noch mehr Liquidität zu Verfügung zu stellen, noch einen
      Zinsschritt? Es wird kurzfristig die Aktienkurse stützen, dann wird
      der Effekt verpuffen. Immer mehr ähnelt die amerikanische Entwicklung
      der Entwicklung in Japan. So sehr auch gegen Wim Duisenberg gewettert
      wurde, ich finde immer noch, er macht gute Arbeit. Er sollte mit den
      Zinsschritten weiterhin sehr sorgsam umgehen. Die Geldpolitik kann
      allein nicht den rezessiven Tendenzen im Euroraum entgegentreten, so
      Wim Duisenberg. Sollte wenigstens hier in Europa jemand aus den
      japanischen Erfahrungen gelernt haben?

      Aber trotz allem, ich hatte letzte Woche angedeutet, dass ich, wenn
      der 9050/9100er Punkte Widerstandsbereich im DOW nachhaltig nach oben
      bricht, eine kleine (!) Long-Position aufbauen werde. Mehr für die
      Psyche. Das werde ich auch tun, aber erst, wenn die bisherigen Hochs
      im Dow und Nasdaq100 gebrochen sind. Das heißt. frühestens Anfang der
      nächsten Woche. Sofern die amerikanischen Indizes weiter steigen.
      Unter die Position kommt ein dichter Stopp und dann hoffe ich, dass
      ich nicht auf Hoch gekauft habe. Ein gutes Gefühl habe ich dabei
      nicht. Mein Bärenfell sträubt sich doch heftig dagegen die Bullenkappe
      aufzuziehen und es juckt ganz schön. Aber die wichtigste Grundregel
      beim Traden ist: Weder du hast Recht, noch der Markt unrecht. Der
      Markt hat immer Recht und was du denkst ist dem Markt geflissentlich
      egal. Oder kurz: Stelle dich nie gegen den Markt.

      Auch aus dem Daytraden habe ich mich im Moment etwas zurückgezogen. Zu
      viele Fehlsignale. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Märkte nicht
      "frei" laufen. Normalerweise ein Effekt, der in den umsatzschwachen
      Sommermonaten vorkommt. In solchen Phasen schaue ich lieber zu. Sie
      wissen, besser kein Geld verdienen, als Geld zu verlieren.

      Eine seltsame Phase ist das, im Moment. Auch viele meiner
      Traderkollegen sind verwirrt. Aber offenbar schlottern auch einigen
      Institutionellen die Knie. Ein Trader erzählte mir gestern, dass
      einige ihm bekannte Fondsmanager mittlerweile auch Angst haben, dass
      sie eine große Rallye verpassen und sich nicht richtig positioniert
      haben. Es geht schließlich um die Performance und die ist ein
      wichtiger Werbefaktor. Selbst auf dem Frankfurter Parkett soll nach
      Aussagen von N-TV eine leichte Katerstimmung vorherrschen. Ja, was
      macht er denn auch, der Dax ... einfach so unmotiviert zu steigen?
      Aber ich hatte Sie gewarnt: So schnell geben die Bullen nicht auf.

      Doch selbst wenn der letzte Bär stirbt, die letzte Aktie gekauft, der
      letzte Cent in Wertpapieren steckt, werden die Anleger nicht merken,
      dass eine Rallye nicht ewig weiter laufen kann.

      Schauen Sie sich, wenn Sie mal Zeit finden, die Charts der großen
      Bullenmärkte an. Die großen Bullenmärkte fangen langsam an. Sie neigen
      nicht dazu, direkt am Anfang so steil zu steigen ... Langsam
      verbessern sich die Fundamentals, langsam die Aktienkurse, bis sich
      beides gegenseitig befruchten kann. Aktuell wird in Amerika wieder die
      gesamte Phantasie mit dieser Rallye vorweggenommen: Ein nachhaltiger
      Aufschwung der Wirtschaft, niedrigere Schulden, sinkende
      Arbeitslosigkeit etc. dürften also mittlerweile eingepreist sein. Doch
      selbst wenn sich alle das auch genauso entwickeln sollte, wird das
      nicht "schnell" gehen, sondern langsam. Und irgendwann werden selbst
      die amerikanischen Anleger genau das begreifen und lieber ihre Gewinne
      mitnehmen ... Ein Stein beginnt zu rollen ... eine Lawine folgt. Das
      Verrückte dabei, ich glaube nicht einmal, dass es zu einer
      nachhaltigen Konjunkturerholung in Amerika kommen wird, eher das
      Gegenteil.

      Eine Bearmarktrallye mehr nicht.

      Aber zur Politik:

      Die amerikanische Regierung ist von einem wirtschaftlichen Aufschwung
      überzeugt. Ja, was soll sie auch anderes sagen. Wir haben versagt?
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 19:13:04
      Beitrag Nr. 132 ()
      Donnerstag, 12. Juni 2003

      Mehr als 830 Handelstage seit dem Allzeithoch verstrichen

      von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street

      Die "Heile Welt"-Phase geht an der Wall Street weiter ... der
      Aktienmarkt kann nicht falsch liegen, so die Meinung der meisten
      Investoren. Aber was ist das? Auch die Anleihen können nicht falsch
      liegen? Was ist das ... wie können die Investoren GLEICHZEITIG Aktien
      und Anleihen lieben? ... Das ist einfach nicht natürlich!

      Gateway Computer war einer der besten Performer der letzten Tage.
      Alleine am Dienstag ging es 10 % nach oben. Die News, dass Nokia nicht
      so viele Mobilfunkgeräte wie gewünscht verkaufen kann, konnte den
      Anstieg von Gateway Computer und des gesamten Technologiesektors nicht
      verhindern. Warnungen über lausige Umsätze sind im Technologiesektor
      schließlich so normal wie steigende Aktienkurse.

      Gateway Computer - eine Aktie, die ich vor einigen Monaten sogar
      gekauft hätte - hat in den letzten Monaten 64 % zugelegt. Aber
      eigentlich hat sich die operative Lage der Gesellschaft in den letzten
      beiden Monaten kaum verändert, während sich der Aktienkurs so stark
      verbessert hat!

      Welche Hoffnungen und Erwartungen haben die aktuelle Rally am
      Aktienmarkt inspiriert? Eine operative Verbesserung kann es
      offensichtlich nicht gewesen sein. Und was könnte die Aktienkurse noch
      weiter steigen lassen? Noch mehr Hoffnungen und Erwartungen?

      "Die Spekulanten handeln wieder verstärkt online, wie die hohen
      Handelsvolumina, die über Online-Broker zustande kamen, in den letzten
      Wochen gezeigt haben", so das Barron`s Magazin. "Bei den
      Online-Brokern ist die Handelsaktivität im Mai gegenüber dem April um
      25-30 % gestiegen, und bereits im April war es gegenüber dem Tief vom
      März deutlich aufwärts gegangen. Auch beim gesamten Nasdaq-Composite
      ist das Handelsvolumen - nicht zufällig - um mehr als 20 % gestiegen."

      Währenddessen steigen die Anleihenkurse weiter - und zwar so stark,
      dass damit eigentlich eine 10jährige Schlafpause der Wirtschaftslage
      impliziert wird. Die Rendite der 10jährigen US-Anleihen ist auf 3,19 %
      gefallen.

      Einer der beiden Märkte - entweder der Aktienmarkt oder der
      Anleihenmarkt - muss offensichtlich falsch liegen. Wenn die
      US-Wirtschaft tatsächlich vor einer Erholung steht, dann müssten die
      Zinssätze nicht steigen, sondern fallen. Auf der anderen Seite: Wenn
      wir wirklich vor einer deflationären Rezession stehen würden, dann
      sollten die Aktienkurse fallen, und nicht steigen. Irgendetwas kann da
      also nicht stimmen, wenn die Kurse sowohl am Aktienmarkt als auch am
      Anleihenmarkt steigen.

      Die simultane Aktien/Anleihen-Rally ist eine finanzielle Besonderheit.
      Auch aus anderen Gründen - denn die Energiepreise bleiben hartnäckig
      hoch ... und steigen. Dieser Trend ist eine de facto "Energiesteuer"
      für die amerikanischen Unternehmen, was zu zurückgehenden Gewinnmargen
      führt. Mit anderen Worten: Steigende Energiepreise sind für die
      Unternehmensgewinne nicht gut ... und sie sind auch kein Geschenk des
      Himmels für den Anleihenmarkt. Steigende Energiepreise erhöhen - wenn
      sonst alles gleich bleibt - die Konsumentenpreise, was zu DEUTLICH
      niedrigeren Anleihenkursen führen würde - wenn sonst alles gleich
      bleibt.

      Aber die Bullen an der Wall Street haben nur selten solche ärgerlichen
      Gedanken. Sie amüsieren sich stattdessen mit glücklichen Gedanken über
      ewig steigende Aktien- und Anleihenkurse. Sie machen sich keine Sorgen
      darüber, dass die Unternehmensumsätze nicht steigen, und dass die
      Energiepreise steigen, und dass der Dollar fällt und dass die
      Wirtschaft nur von dem Boom am Immobilienmarkt aufrechterhalten wird.

      Die Bullen versichern uns, dass der Aktienmarkt bereits eine
      wirtschaftliche Erholung antizipiert, und zwar mit dem üblichen
      Antizipationszeitraum von 6-9 Monaten. Das sind ermutigende News, denn
      die Wirtschaft im Hier und Jetzt zeigt keine Anzeichen einer solchen
      Erholung. Ich bin sicher glücklich darüber, dass unsere
      wirtschaftlichen Probleme fast gelöst sind, denn das bedeutet ja, dass
      der Bärenmarkt bei den Aktien absolut vorbei ist ... und dass ein
      neuer Bullenmarkt begonnen hat. Aber selbst mit einem neuen
      Bullenmarkt könnte es noch eine Weile dauern, bis der Nasdaq-Composite
      wieder bei 5.000 Punkten steht ..."Seit dem Allzeithoch am Aktienmarkt
      sind jetzt schon über 830 Handelstage vergangen", hat Dr. James W.
      Paulsen von Wells Capital Management beobachtet. "Es sieht so aus, als
      ob das Warten auf einen neuen Bullenmarkt nie länger gedauert hat -
      aber in Wirklichkeit ist das nur das 7.längste Warten seit 1900."

      Setzen Sie sich ... es könnte noch eine Weile dauern.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 20:04:00
      Beitrag Nr. 133 ()
      Der Dax konnte in der vergangenen Woche erneut deutlich zulegen. Mittlerweile markierte der Index sogar mehrmals neue Jahreshochs. Die Zinssenkung der EZB in der vergangenen Woche scheint wesentlich dazu beigetragen zu haben, dies berichten die Experten von Cognitrend.

      Im Gegensatz zu den Kursen ist die optimistische Haltung der Anleger leicht zurückgegangen. Wie die Sentimentanalyse der Deutschen Börse ergab, ging die Anzahl der Bullen um 5 % auf 49 % zurück. Das Bärenlager verzeichnete dagegen einen Zuwachs von 4 % auf 31 %. Mit einer Seitwärtsbewegung rechnen 20 % der befragten Anleger (+1 %).
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 20:06:19
      Beitrag Nr. 134 ()
      Ich überlege gerade, ob ich meine Shortposition...

      nochmal verdopple. Ich weiß, vielleicht haltet ihr mich für verrückt (verbilligen ist nicht gut). Doch es ist und bleibt eine Bärenrally (siehe starkes Anziehen der Indizes + kein Zeichen für ein Bullenmark; langsames anziehen der Kurse, langsamer vorsichtiger Aufschwung)

      Doch diesmal warte ich das Zeichen der Indizes ab + nicht der Markttechnik.

      Ich denke, ich werde es wirklich tun.

      Gruß Kosto
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 20:15:49
      Beitrag Nr. 135 ()
      Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) CEO Steve Ballmer hat am Mittwoch bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC den Verkauf von weiteren 6.6 Millionen Aktien beantragt. Im zwei verschiedenen Dokumenten beantragte Ballmer den Verkauf von Aktien im Wert von $162 Millionen.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 21:35:42
      Beitrag Nr. 136 ()
      Ich versteh Dich nicht, Du sollst ja nicht MSFT kaufen. Mach doch einfach ein bisschen hirnlose rally mit! :D

      Heute bin ich unter anderm einfach auf PPHM draufgsprungen, die is den ganzen Tag gestiegen! Und ich hab so den Verdacht, dass die morgen hoch eroeffnet! Leichte Kohle! :laugh:

      Avatar
      schrieb am 13.06.03 19:37:46
      Beitrag Nr. 137 ()
      ...3130 im DAX- dann kann ich wieder ruhig schlafen!

      :D
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 19:48:09
      Beitrag Nr. 138 ()
      Freitag, 13. Juni 2003

      US-Verbrauchervertrauen bricht ein

      von Jochen Steffens

      Warten auf Wirtschaftszahlen. Es war schon erstaunlich, dass der Dax
      sich gestern gegen den Dow derart stark behaupten konnte. Dann kamen
      gestern nachbörslich noch die guten Oracle Zahlen. Immerhin erwartet
      Oracle eine Steigerung des Umsatzes im laufenden Quartal von 4 bis
      7 %. Der Gewinn je Aktie soll 7-8 Cent je Aktie betragen. Auch beim
      Ausblick zeigte sich Oracle optimistisch.

      Natürlich rechneten die meisten Marktteilnehmer nach dieser Nachricht
      mit deutlichen Kursgewinnen. Aber der Dax zeigte sich ängstlich. Denn
      heute stehen wichtige US-Konjunkturdaten an. Insbesondere der
      US-Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für Juni wird mit
      Spannung erwartet. Nach dem Irak-Krieg hatte ich das steigende
      Verbrauchervertrauen erwartet. Diese Erwartung wurden durch steigende
      Zahlen auch bestätigt. Doch blieben die Arbeitsmarktdaten konstant
      schlecht. Wie wird sich das auf den Konsum auswirken? Wird das
      Verbrauchervertrauen beeinträchtigt?

      Natürlich werden Konsumenten, die Angst haben ihren Job zu verlieren,
      versuchen sich abzusichern. Vielleicht ein kleines finanzielles
      Polster aufbauen oder zumindest ihre Schulden abbauen. Gerade weil in
      Amerika auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen zunimmt. Gerade weil
      das soziale System doch sehr durchlässig ist. Wenn aber eine große
      Zahl von US-Konsumenten anfangen Geld zu sparen oder Schulden
      abzubauen, dann wird der Geldfluss verlangsamt. Das geht zu Lasten des
      Konsums, der bekanntlich der wichtigste Motor der amerikanischen
      Wirtschaft darstellt. Sollte jetzt also das Verbrauchervertrauen
      zurückgehen, dann wäre dies im Zusammenhang mit den schlechten
      Arbeitsmartdaten eine Art Todesstoß für die Bullen. Verständlich, dass
      die Märkte sich ängstlich zeigen.

      Aber die Stimmung in Amerika ist extrem bullish. Viele Marktteilnehmer
      rechnen mit einer starken Konjunkturerholung und sind in Aktien
      investiert. Und vielleicht kennen Sie das, wenn Sie investiert sind,
      dann neigt man dazu schlechte Nachrichten zu ignorieren und gute
      Nachrichten über zu bewerten. Ich bin also diesmal wirklich gespannt,
      was gleicht kommt.

      Bis dahin zu den anderen US-Konjunkturdaten die bereits um 14.30 Uhr
      veröffentlicht wurden. Das Außenhandelsbilanzendefizit sank stärker
      als erwartet von zuvor 42,87 Mrd. Dollar auf nun 42,03 Mrd. Dollar.
      Analysten hatten mit 42,3 Mrd. Dollar gerechnet.

      Interessant, dass sowohl bei den Importen wie auch bei den Exporten
      ein Rückgang zu verzeichnen ist. Die Importe gingen von 125,71 Mrd.
      Dollar auf nun 123,03 Mrd. Dollar zurück. Aber auch die Exporte
      verringerten sich von 82,84 Mrd. Dollar auf nun 81,00 Mrd. Dollar. Der
      Erzeugerpreise sanken um 0,3 %.

      Vom Markt wurde das leicht gesunkene Außenhandelsdefizit positiv
      aufgenommen, obwohl der niedrige Ölpreis sich auf die Importe
      ausgewirkt hat. Insgesamt zeigen sich hier vielleicht auch erste
      Tendenzen des schwachen Dollars.

      Ui! Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan ist auf 87,2 Zähler
      gesunken, nach zuvor 92,5 Zähler. Erwartet wurde der Wert bei 92,0 bis
      93,5. Das ist ein deutlicher Rückgang, der mich in der Deutlichkeit
      selbst überrascht. Obwohl, wie Sie ja wissen, ich eh nicht an eine
      nachhaltige US-Konjunkturerholung glaube. Sollte dieser Wert nun
      weiter Bestätigung erhalten, dann geht`s wieder Richtung Süden an den
      Börsen (Auch wenn Süden eigentlich positiv besetzt: Urlaubsstimmung,
      Südsee, Sonne, gute Stimmung, an den Börsen bedeutet es nach dem
      Kompass schlichtweg "unten").

      Das Verbrauchervertrauen ist, wie gesagt, ein Frühindikator für den
      Konsum. Dieser schlechtere Wert in Verbindung mit den
      Arbeitsmarktdaten lässt also Übles ahnen. Denn die Produzenten, die
      aufgrund des gestiegenen Verbrauchervertrauens auf steigenden Konsum
      gesetzt haben, sehen sich nun enttäuscht. Das heißt auch die
      Einkaufsmanagerindizes könnten wieder deutlich sinken (das war, neben
      dem Verbrauchervertrauen, der einzig andere Indikatore der sich
      maßgeblich verbessert hatte). Sinkendes Verbrauchervertrauen, sinkende
      Einkaufsmanagerindizes, daraus folgt sinkende Produktion. Das wird zu
      weiter steigenden Arbeitslosenzahlen führen, was sich wiederum negativ
      auf das Verbrauchervertrauen auswirken könnte. Dieser Kreislauf sollte
      der Irak-Krieg durchbrechen. Er hat es auch kurz geschafft. Aber die
      Anzeichen verdichten sich, dass es nur kurzfristig war.

      Noch ist es nur ein einzelner Wert. Es gibt immer mal wieder
      "Ausrutscher". Um sicher zu gehen, muss man abwarten, wie sich nun das
      Verbrauchervertrauen und die anderen Indikatoren weiter entwickeln.

      Natürlich geben die Börsen gerade auch deutlich ab. Ich bin gespannt,
      wie die Amerikaner heute schließen. Werden auch diese Daten wieder
      ignoriert? Werden die Bullen sich noch einmal durchsetzten? Ich kann
      es mir kaum vorstellen. Aber Sie kennen den Spruch: An den Börsen kann
      alles passieren auch das Gegenteil. Trotzdem habe ich direkt mal eine
      Shortposition aufgebaut. Dichter Stopp bei Dax 3257 Punkten. Sie
      glaube nicht, wie froh ich bin, dass ich wohl hoffentlich doch keine
      Longposition aufbauen muss.

      Ein wenig verunsichert mich der Bombenfund in Dresden. 1,6 Kilogramm
      TNT. Ich bin kein Experte, aber ich vermute mit den Schottersteinen
      hätte das einigen Schaden anrichten können. Dann der Fund einer Bombe
      in einem Flugzeug der Al Alitalia. Nur wenige Minuten bevor die
      Maschine startete, konnten Ermittler diese Bombe sicherstellen. Ein
      Anruf hatte vor dieser Bombe gewarnt. Man kann viel Überlegungen
      anstellen. Droht eine neue Anschlagswelle? Bei der Bombe in dem
      Flugzeug der Alitalia werden die Sorgen, dass ein Zusammenhang zu
      Dresden besteht, ein klein wenige abgeschwächt. Im Dezember war
      bereits ein Bombenkoffer bei Alitalia gefunden worden.

      Trotzdem sind natürlich Zusammenhänge zu El Kaida oder anderen
      Terrororganisationen in beiden Fällen denkbar. Ebenso können aber auch
      ganz andere Interessen dahinter stehen. Wäre einer dieser Bomben
      explodiert, hätte das sicher maßgeblichen Einfluss auf die Börsen
      genommen. Insbesondere wenn dann ein Zusammenhang zu
      Terrororganisationen zu finden gewesen wären.

      Noch reagieren die Märkte nicht auf diese Nachrichten. Noch sieht es
      so aus, als ob es Einzelfälle bleiben. Sollten sich solche Funde
      wiederholen oder es zu ausgeführten Anschlägen kommen, dann könnte
      schnell der Verdacht aufkommen, dass ein "organisiertes Terrornetz"
      dahinter steckt. Mit all den negativen Auswirkungen auf die Börsen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 19:49:31
      Beitrag Nr. 139 ()
      Freitag, 13. Juni 2003

      Hoffnung und Hype

      von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street

      Die Aktienkurse steigen weiter. Zum Glück für die Investoren brauchen
      die Aktienmärkte derzeit keine guten News von der
      volkswirtschaftlichen Front, um zu steigen. Stattdessen reicht eine
      Mischung aus Hoffnung und Hype, um die Kurse weiter nach oben zu
      treiben.

      "Dieser Mini-Boom muss scheitern", so Comstock Partners. "Fast jede
      wichtige wirtschaftliche Kennzahl zeigt weiter Schwäche ... auch wenn
      der Markt signifikant gestiegen ist, da die Investoren das dritte Jahr
      trotz fehlender Beweise ihre Hoffnung auf eine starke wirtschaftliche
      Erholung setzen ... glauben wir, dass diese `Mini-Spekulationsblase`
      bald platzen wird."

      Zum Platzen dieser Spekulationsblase könnte die große und wachsende
      Schuldenlast der Nation beitragen. Schuldenmachen scheint ein neuer
      amerikanischer Nationalsport zu sein, der jedem gefällt - besonders
      Uncle Sam, also der amerikanischen Regierung.

      "Die Budgetabteilung des US-Kongresses erwartet jetzt, dass das
      Bundesdefizit dieses Jahr über 400 Milliarden Dollar steigen wird", so
      Associated Press. "Vor nur einem Monat sagte die Budgetabteilung das
      erste Mal, dass sie davon ausgehen würde, dass das Defizit auf über
      300 Milliarden Dollar steigen wird ... dieses Jahr wird das zweite
      Jahr in Folge mit einem Haushaltsdefizit sein, nachdem in der zweiten
      Amtszeit von Bill Clinton 4 Jahre in Folge Überschüsse erzielt worden
      waren."

      Sollte man überrascht sein, wenn das Defizit sogar auf 500 Milliarden
      Dollar explodieren würde, bevor das Jahr zu Ende ist? Nur um das in
      eine Perspektive zu setzen ... das größte Haushaltsdefizit zuvor
      hatten wir 1992, als es 290 Milliarden Dollar erreichte ... ich kann
      nicht sicher sagen, dass dieses hohe Defizit schlecht für den
      Aktienmarkt ist. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht gut für
      die Aktienkurse ist.

      Die Krise bei den Pensionsfonds der Unternehmen ist ein weiterer
      Punkt, der meiner Meinung nach "nicht gut" für die Aktienkurse ist.
      Laut einer aktuellen Studie von FTI Consulting werden die
      Gesellschaften des S&P 500 in den nächsten 16 Monaten rund 36 Mrd.
      Dollar für ihre Pensionsfonds nachschießen müssen ... und das ist das
      Minimum.

      19 der S&P 500 Gesellschaften geht es in dieser Hinsicht besonders
      schlecht - sie müssen mehr als 30 % ihres aktuellen freien Cash Flows
      dazu aufbringen, um die Mittel für ihre unterfinanzierten
      Pensionsfonds aufzustocken. Es ist nicht leicht, wachsende Gewinne
      vorweisen zu können, wenn von jedem Dollar Gewinn 30 Cents an den
      firmeneigenen Pensionsfonds überwiesen werden müssen.

      "Woher werden die Unternehmen das Geld bekommen?" fragt sich Associate
      Press. "Nicht aus den laufenden Geschäften, denn laut der Studie haben
      einige Unternehmen da keinen Spielraum ... die Gesellschaften ...
      könnten Mittel von den notwendigen Investitionen oder
      Dividendenzahlungen umleiten, oder neue Bankkredite aufnehmen."

      Wenn man von unterfinanzierten Pensionsfonds schreibt, dann ist es
      schwer NICHT auf General Motors zu kommen. Der Autobauer hat am
      Dienstag mitgeteilt, dass die fallenden Anleihenrenditen die
      Pensionsfondsverpflichtungen um 6-8 Mrd. Dollar erhöht haben -
      genauso, wie ich es im Investor`s Daily vor einigen Monaten
      prognostiziert hatte.

      "Das wachsende Loch im Pensionsfonds des US-Autobauers, das am Ende
      des letzten Jahres 25 Mrd. Dollar erreicht hatte, erhöht die Probleme
      für die Gesellschaft, die sich in einem harten inländischen Preiskampf
      befindet", so die Financial Times. Dennoch sind die Aktien von General
      Motors wunderbarerweise zuletzt deutlich höher gestiegen ... Hoffnung
      und Hype, eine kraftvolle Mischung für den Aktienmarkt.
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 19:50:51
      Beitrag Nr. 140 ()
      3130....vielleicht. Der pullback geht hoechstens drei Tage. Dann wird das letzte Top nochmal angegangen, dann kann man weitersehen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 20:04:04
      Beitrag Nr. 141 ()
      Ob ich meine Harakiri-Taktik doch noch zu einem gutem Ende bringen kann?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 20:06:33
      Beitrag Nr. 142 ()
      Nie wieder ohne Money-Management! Das wird mir eine Lehre sein!

      :)
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 20:07:34
      Beitrag Nr. 143 ()
      Lieber ein Ende ohne Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 20:11:37
      Beitrag Nr. 144 ()
      Hochmut kommt vor dem Fall! So ein Fehler passiert mir hoffentlich nicht wieder!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 20:14:13
      Beitrag Nr. 145 ()
      Ich werde nicht mehr auf die Marktindikatoren hören, sondern wieder auf Altmeister Kostolany. Die Kurse steigen so lange, bis die Märkte auf neg. Nachrichten wieder in breiter Front reagieren bzw. auf gute News nicht mehr reagieren (in diesem Fall Oracle).

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 20:28:27
      Beitrag Nr. 146 ()
      hallo kosto, jetzt sag nicht du warst long:confused:
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 09:25:18
      Beitrag Nr. 147 ()
      Nee, immer noch Short - das ist ja das Problem...

      Schönes WE!

      :)
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 09:43:52
      Beitrag Nr. 148 ()
      Einflußfaktoren auf die Kursentwicklung

      90% Psychologie kurzfristig
      Fundamentale Daten - mittelfristig

      Meine These ist immer noch, dass der Dow mind. auf 5000 und der DAX auf 1800 fallen müssen, um ein günstiges Einstiegsniveau zu generieren.

      Die kurzfr. Rally´s kann man gerne mitnehmen. Doch erst, wenn die Rally läuft...

      Gruß


      :)
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 09:45:45
      Beitrag Nr. 149 ()
      Einstiegskurse (Niveau)

      Historisch gesehen sind wir in Amerika erst billig zwischen einem KGV von 5-10...Das kann noch dauern. Ein KGV von 15 war ein realistisches Maß...(bezogen auf den S&P500)

      ;)

      Das KGV ist einer der wenigen guten Vergleichszahlen...
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 09:53:13
      Beitrag Nr. 150 ()
      Denn basierend auf allgemein anerkannten
      Buchungsprinzipien hat der S&P 500 ein KGV von 31,4 - Ende März lag
      dieser Wert noch bei 27,5. Vor 1998 lag das durchschnittliche KGV
      NIEMALS über 30. Warum sollte das diesmal so sein? "Es ist
      beunruhigend zu sehen, wie überzogen die Bewertungen in einigen
      Bereichen geworden sind", so CNN/Money. "Rich Bernstein von Merrill
      Lynch betont, dass die besten Sektoren mit der besten Performance im
      S&P die Technologiewerte und die zyklischen Konsumaktien waren. Aber
      gerade diese beiden Gruppen kämpfen immer noch mit den Exzessen, die
      in den späten 1990ern aufgebaut wurden, und sie arbeiten weit unter
      ihren potenziellen Kapazitäten. Gleichzeitig erhalten die Sektoren,
      die näher an der vollen Kapazitätsauslastung dran sind - wie Versorger
      und Energieunternehmen - wenig Aufmerksamkeit durch die Investoren."
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 09:59:40
      Beitrag Nr. 151 ()
      Dies macht ein Korrekturpotential von

      66,6% = 329 Punkte im S&P500 (Basis KGV 10) mit viel "gutem" Willen

      :look:
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 10:08:18
      Beitrag Nr. 152 ()
      Wer wird hier gegrillt?

      Avatar
      schrieb am 14.06.03 14:35:09
      Beitrag Nr. 153 ()
      moin...

      bin dann mit 40 % MINUS ausgestoppt worden, weil ich weg war. oh, stopps sind zermürbend;
      Ist die frage, ob ich jetzzt wieder short gehe, muss alerdings aufpassen nicht in ein falendes Messer zu greifen, kann im Moment noch halten, weil eine Menge Gweld im Markt ist; Fonds, die gerade esrt gekauft, verkaufn wohl nicht unmittelbar nun wieder, also relativ zittrig, aber stabile entwicklung auf hohem niveau möglich. Leute sollten esrt wieder zermürbt werden. Ist die Frage, wie die Leute schon benchmark performance einzuholen versucht haben oder ob noch was kommt, ist immer das Problem im ultra kuezfristigen Bereich. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

      SD
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 14:41:27
      Beitrag Nr. 154 ()
      das volumina ist Zittrigeneinstiegsbedingt im Prinzip jedes mal nach dem nächsthöheren low gestiegen, sprach für folgen der Zittrigen einer bestimmten Richtung, hier dem Kaufen...Nun ist das Volumen aber in den letzten Tagen bei dem Hochgehen vom höheren Low nicht mitgeangen, und ´der Anstieg war auch nicht sonderlich stark. Das heißt, es niummt die Kapazität der Zittrigen ab, weitere Postionen zu fassen. Dass es trotzdem nicht unmittelbar verliert in größerem Ausmaß ist den trotzigen Emotionen zu verdanken . ;)
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 15:01:06
      Beitrag Nr. 155 ()
      Ich sehe aber kein Licht im Dow (viel zu hohe Bewertung bei geringem Wachstum; von wenigen Ausnahmen abgesehen z.B. Citigroup)

      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 15:02:27
      Beitrag Nr. 156 ()
      @Sniperdruck

      Deine Gedanken sind klar nachzuvollziehen. Die nächsten Tage werden eine erste Indikation abgeben.

      Dein Beobachtung hinsichtlich der Umsätze kann ich bestätigen.

      :)
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 22:20:40
      Beitrag Nr. 157 ()
      soso,
      nachdem ich jetzt mit meinem ABN shortie ausgestoppt worden bin, werde ich jetzt erneut mit einem geringeren Hebel short gehen. Dass wir es zurzeit eindeutig mit Zittrigen zu tuen haben, beweist sich anhand der ArgumentatioN, wir sähen eine Erholung im 2. HJ ohne jegliche Anzeichen. Auch Erinerrungen beim kaufen Erafhrungen, die auf die letzte Dekade zurückgehen und nicht auf das in den bisherigen 3 Jahren Abwärtstrend erlebte spricht für noch nicht umgepolte Zittrige, ddr Abwärtstrend hat sienen Zweck bis dato ncicht erfükllt.
      tja, wie lange wir jedoch durch Geld gestützt werden, sei dahingestellt. :look:

      mal flexibel abwarten, sollte mich wundern, wenn wir das nciht erfolgreich meistern...:) :) :) SD
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 23:14:53
      Beitrag Nr. 158 ()
      Mal schaun wie die Woche anläuft - zunächst wohl Down, dann erstmal Gewinne absichern!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 14:11:08
      Beitrag Nr. 159 ()
      Die Börsianer kommen mächtig ins Schwitzen
      Kauflust ist ungebrochen - Charttechnik gibt aber erste Warnsignale - Auch Konjunkturdaten könnten kalte Dusche bringen
      von Beatrix Wirth

      Berlin - Nicht nur das Wetter, auch die heiß gelaufene Börse hat viele Marktteilnehmer zuletzt ins Schwitzen gebracht. Denn so, wie bei extremen Temperaturen die Gefahr von Gewittern zunimmt, steigt auf dem Parkett bei ungebremsten Kursrallyes schließlich das Risiko empfindlicher Rückschläge. Die Abkühlung zum Wochenschluss in Form eines Kursdämpfers kam daher einigen Börsianern gelegen: Damit ließen Dax und Co etwas Druck ab. Die entscheidende Frage für die neue Handelswoche jedoch bleibt: War der freitägliche Donner der Beginn einer Korrekturphase, oder hält die Schönwetterperiode an?


      Die Mehrheit der Strategen und Analysten zeigt sich im Grundsatz weiter optimistisch. Der nahende Halbjahresultimo veranlasse institutionelle Anleger, ihre zuletzt recht üppigen Barreserven auf "Normalmaß" zu reduzieren, erklären die Experten der Hamburger Sparkasse die anhaltend starke Nachfrage nach Dividendenpapieren. Sie prognostizieren weitere Kurssteigerungen des Dax bis 3400 Zähler, worauf eine "Welle von Gewinnmitnahmen" folgen werde. Auch Joachim Goldberg vom Analysehaus Cognitrend sieht das Investoreninteresse bislang nicht erlahmen, so dass er ein Dax-Kursziel von 3350 Punkten weiter für realistisch hält. Zuversichtlich stimmt dabei auch, dass der von Cognitrend erhobene Dax-Sentiment-Index noch keinen überschäumenden Optimismus am Markt aufzeigt, der auf ein baldiges Kippen der Stimmung hinweisen könnte.


      Diesen Faktor hebt auch der Charttechniker Wieland Staud von Staud Research positiv hervor. Dennoch macht er verschiedene Warnsignale aus, die nun für "einige Konsolidierungstage" sprächen. Mehrere Tagesindikatoren hätten das Dax-Hoch von 3253 Punkten nicht mehr bestätigen können und negative Divergenzen ausgebildet, die schnell Verkaufssignale auslösen könnten, mahnt er. Zudem gebe das hohe Handelsvolumen zu denken. Andere Strategen sehen unterdessen mit den bevorstehenden Konjunkturdaten mögliches Unheil heraufziehen. Frank Schallenberger, Stratege bei der Landesbank Baden-Württemberg, hält die Zahlen zur US-Industrieproduktion am Dienstag für den Knackpunkt, während die Experten der Bankgesellschaft Berlin vor allem die neuen Preisdaten im Auge haben. "Im Falle einer erneuten Zuspitzung der Deflationsdebatte halten wir selbst stärkere Kursrückschläge für möglich", schreiben sie in ihrem Wochenausblick.


      Darüber hinaus steht die Stimmung in der Wirtschaft in dieser Woche erneut auf dem Prüfstand: mit dem deutschen ZEW-Index für Juni (Dienstag) und dem amerikanischen Philly-Fed-Index (Donnerstag). Bei beiden Barometern erwartet der Durchschnitt der Volkswirte eine weitere Verbesserung. Doch gibt es für die deutsche Messlatte der Konjunkturerwartungen auch einige Skeptiker. Der starke Euro dürfte zu einem leichten Rückgang des ZEW-Index geführt haben, meint Jörg Krämer von Invesco, während die Strategen der Deutschen Bank die Deflationsängste als Grund für eine mögliche Schwäche nennen.


      Sollten sie Recht behalten, könnte dies - wie am vergangenen Freitag das US-Verbrauchervertrauen - für eine kalte Dusche am Aktienmarkt sorgen. Clever ist, wer sie genießt. So weisen schließlich auch die Strategen der DZ Bank noch einmal mit Nachdruck darauf hin: "Ein paar schwächere Tage täten gut, um eine Überhitzung des Marktes zu vermeiden."


      Artikel erschienen am 16. Jun 2003

      © WELT.de 1995 - 2003
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 15:06:55
      Beitrag Nr. 160 ()
      #158 :D:D

      Urlaub machen!!!! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 17:57:46
      Beitrag Nr. 161 ()
      Ich bin gerade heilfroh, dass ich meine Shortposition bei 3.140 losgeworden bin...

      aber man soll niemals nie sagen...

      *bs*

      Kosto
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 20:24:27
      Beitrag Nr. 162 ()
      Montag, 16. Juni 2003

      Das Vertrauen fehlt ...

      von Martin Weiss

      In der letzten Woche erreichte der deutsche Leitindex mit einem
      Punktstand von 3250 den höchsten Stand in diesem Jahr. Nur
      Gewinnmitnahmen am Freitag waren dafür verantwortlich, dass nicht auch
      die 3300-Punkte-Marke in Angriff genommen wurde. Erinnern Sie sich?
      Vor einigen Wochen hatte ich hinsichtlich der aktuellen
      Aufwärtsbewegung im nach wie vor vollkommen intakten Bärenmarkt von
      einem Anstieg des Dax bis in den Bereich von 3300 gesprochen.

      Richtig, beim S+P 500 ging ich davon aus, dass schon bei 960 das Ende
      der Fahnenstange erreicht sein wird. Nunmehr kämpft der Index um das
      Überschreiten der 1000 Punkte-Schwelle. Ähnlich verhält es sich mit
      dem Dow Jones, der ein wenig weiter als nur bis auf 9000 voran kam.

      Nicht zu vergessen, der japanische Nikkei, der in jüngster
      Vergangenheit ein erstaunliches "comeback" feierte und ebenfalls bei
      knapp 9000 steht. Aber, es sollte nicht außer acht gelassen werden,
      dass es sich dabei um die japanische Sondersituation handelt. Nippon
      exerziert nach 13-Jahren deflationärer Wirtschaftskrise vor, was auch
      in den USA bzw. Deutschland bevorstehen könnte.

      Genau, die Bank of Japan will bspw. aktiv auf der Käuferseite
      stabilisierend in den Aktienmarkt eingreifen. Andererseits wird
      bereits laut über die Einführung einer Steuer auf "cash-Bestände"
      nachgedacht. Dies wäre dann wahrlich nichts anderes als pure
      Verzweiflung, oder der Offenbarungseid, wie man`s eben nimmt.

      Inzwischen vernimmt man auch aus der EZB, dass für den Fall einer
      Deflation in Europa, speziell in Deutschland, Instrumente zur
      Bekämpfung einer unheilsamen Geldaufwertung zur Verfügung stehen
      würden. Angemerkt sei aber, dass laut EZB-Chefvolkwirt Issing momentan
      noch keine Anzeichen einer Deflationsspirale gegeben sind. Auch wenn
      bis zum heutigen Tage diese real existierende Gefahr verharmlost und
      beschönigt wird, so gehe ich davon aus, dass speziell Deutschland
      extrem anfällig für deflationäre Tendenzen ist. Und zwar nicht nur
      aufgrund der Demographie bzw. der gigantischen Probleme des
      Sozialsystems, sondern auch verstärkt durch die Öffnung der EU in den
      Osten. Denn durch die Erweiterung wird der Druck auf die Löhne, Preise
      und die Sozialsysteme der jetzigen EU-Staaten noch stärker. Und
      besonders Deutschland, geographisch im Herzen Europas gelegen, wird
      insofern umso mehr in die deflationäre Zange genommen.

      Auch in den USA, die selben Nöte. Um 0,3 Prozent gingen die
      Erzeugerpreise im Mai zurück. Dies ist umso beachtlicher, zumal ja der
      für den April extrem hohe Rückgang von 1,9 Prozent auch in revidierter
      Rechnung bestätigt wurde. Es verwundert daher keinesfalls, dass von
      einigen Marktbeobachtern der Fed weitere Zinssenkungen anheim gelegt
      werden. Angesichts eines sehr, sehr schwachen Arbeitsmarktes bei einer
      Arbeitslosenrate von 6,1 Prozent und einem 20-Jahres-Hoch, was die
      Zahl der Empfänger von Arbeitslosen-unterstützung angeht, ist es schon
      als "Erfolg" zu sehen, dass die durchschnittlichen
      Einzelhandelsumsätze nur um 0,2 Prozent im April und Mai diesen Jahres
      rückläufig waren. In diesem Kontext war es alles andere als eine
      negative Überraschung, dass das Verbrauchervertrauen so stark
      eingebrochen ist. Viele Verbraucher haben einfach kein Vertrauen in
      diese sogenannte wirtschaftliche Erholung, da sie am eigenen Leibe
      eben erfahren, wie schwierig die Lage am Arbeitsmarkt und in den
      Betrieben wirklich ist. Dennoch war es schon verblüffend, wie die
      Aktienmärkte - völlig losgelöst von den Fundamentaldaten - eine
      Irak-Nachkriegsrallye erlebten. Als ob alle Probleme gelöst seien,
      wurden die Indizes nach oben gezogen.

      Angesichts dieser wahrlich schlechten Rahmenbedingungen gibt es kaum
      einen Grund, dass Aktien von dieser Basis aus noch höher katapultiert
      werden. Es sei denn, es wird bewusst wiederum Luft in die Blase
      gepumpt, was mittel- und langfristig gesehen äußerst ungesund wäre.
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 20:25:19
      Beitrag Nr. 163 ()
      Montag, 16. Juni 2003

      Unverdiente Gewinne

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Seit seinem Tief am 11. März hat der Dow Jones über 20 % zugelegt ...
      der S&P 500 bringt es für den gleichen Zeitraum auf 23 % Plus, der
      Nasdaq-Composite auf rund 28 % Zuwachs.

      Normalerweise werden 20 % als ausreichend angesehen, um einen
      Markttrend zu wechseln - in diesem Fall vom Bärenmarkt hin zum
      Bullenmarkt. Aber zumindest ich stelle die Frage: Haben wir wirklich
      einen neuen Bullenmarkt?

      Ich habe damit meine Pflicht getan und diese Frage gestellt.
      Leser(innen) des Invesor`s Daily mit wenig Zeit erspare ich den
      weiteren Spannungsaufbau und komme direkt zu meiner Antwort: Nein.

      "Das wirkliche Problem mit unserer Welt ist nicht, dass sie vollkommen
      unvernünftig wäre", das schrieb einmal der berühmte Historiker G.K.
      Chesterton, "oder vollkommen vernünftig. Am meisten Ärger gibt es
      deswegen, weil sie fast vernünftig ist - aber nicht ganz. Das Leben
      ist nicht unlogisch; aber für Logiker ist es eine Falle. ( ...) Die
      Exaktheit ist offensichtlich, aber die Unexaktheit ist verborgen ..."

      Mit anderen Worten: Die Welt sieht oft so aus, als ob sie mit
      mathematischer Präzision funktionieren würde, aber die "Realität"
      sieht oft anders aus als kalkuliert. Meine Meinung zu diesem Thema
      habe ich Ihnen an dieser Stelle schon oft aufgedrängt: Angesichts des
      Mangels an Sicherheit in der Welt können wir Dinge nur durch Analogien
      erkennen.

      Eine konkrete Analogie wäre Japan - die beste mögliche Erklärung für
      die Entwicklung der heutigen Aktienmärkte. Nachdem der japanische
      Aktienmarkt 1989 kollabiert war, legte der Nikkei in den folgenden
      Jahren 5 separate Rallys mit jeweils mehr als 25 % Kursplus hin.
      Trotzdem machte er letztlich seinen Todesmarsch weiter. Trotz der
      Rallys haben die japanischen Aktien in diesem 14-Jahres-Zeitraum rund
      80 % ihres Wertes verloren.

      Österreichische Volkswirte haben eine Erklärung für solche
      kurzfristigen Aufwärtsbewegungen in einem sonst abwärts gerichteten
      Markt gefunden:

      "Die plötzliche Politik des knappen Geldes, die die Fed im Juni 1999
      einführte, hat wahrscheinlich den aktuellen Bärenmarkt begründet",
      erklärt Frank Shostak. Die Leitzinsen erreichten im Mai 2000 6,5 %,
      aber der AMS-Indikator fiel scharf (dieser Indikator ist ein
      österreichisches Maß für das Angebot an Geld)."

      "Jetzt hat der AMS-Indikator seit Jahresanfang einen scharfen Rebound
      hingelegt", so Shostak weiter. "Die jährliche Wachstumsrate ist von
      1 % im Januar auf 5,5 % im Mai gestiegen ... (was) für die Aktienkurse
      von diversen unproduktiven Aktivitäten eine starke Unterstützung sein
      sollte - auf Kosten von vermögensgenerierenden Aktivitäten."

      Mit anderen Worten: Wegen der neuen Leidenschaft der Fed, Geld zu
      drucken, könnte zu dramatisch steigenden Aktienkursen führen - aber
      die Gewinne blieben ... nun, unverdient.

      Tatsache ist, dass die jüngste Erholung am Aktienmarkt das
      durchschnittliche KGV der S&P 500-Titel (auf Basis bereits gemeldeter
      Gewinne) auf 34 im Mai erhöht hat ... nach 33 im April. Das bedeutet,
      dass das KGV nicht zum historischen KGV (Shostakt nennt einen Wert von
      18) hinpendelt ... sondern in die entgegengesetzte Richtung.
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 20:26:13
      Beitrag Nr. 164 ()
      Montag, 16. Juni 2003

      Bullenmarkt beim Erdgas

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Alan Greenspan ist doch nicht allwissend! Nur zwei Tage nachdem er die
      Nation davor gewarnt hatte, dass steigende Erdgaspreise ein Risiko für
      die Volkswirtschaft sein könnten, ist der Preis für Erdgas deutlich
      zurückgekommen. Der Preis für den Juni-Kontrakt ist um fast 10 %
      gefallen, auf 5,62 Dollar pro Einheit. Das war eine technische
      Reaktion ... der Preis für Erdgas kann schließlich nicht jeden Tag
      steigen. Nur Aktien können das.

      Während die Aktien weiter steigen, fielen die News von der
      volkswirtschaftlichen Front auch letzte Woche nicht gerade berauschend
      gut aus. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
      kam zwar etwas zurück, blieb mit 430.000 aber immer noch deutlich über
      der von Volkswirten als wichtig bezeichneten Marke von 400.000. Die
      Einzelhandelsumsätze stiegen im Mai um magere 0,1 %. Die Lagerbestände
      stiegen im April um 0,1 %. Mit anderen Worten - draußen in der realen
      Welt passiert nicht allzu viel, was die hartnäckig hohen Energiepreise
      nur noch bedenkenswerter macht. Abgesehen von der technischen
      Korrektur beim Ergaspreis könnte Alan Greenspan Recht haben, wenn er
      sich wegen steigender Ergas- und Erdölpreise Sorgen macht.

      Der Preis für Erdgas hat sich in den letzten paar Jahren mehr als
      verdoppelt, und auch dieses Jahr ist er weiter gestiegen. Anlass für
      den aktuellen Rückgang war die Nachricht, dass die US-Lagerbestände an
      Erdgas vor 2 Wochen um 10 % gestiegen sind.

      Dennoch bleiben die Erdgas-Lagerbestände 35 % unter dem vor einem Jahr
      erreichten Wert, und 25 % unter dem 5-Jahres-Durchschnitt. Deshalb
      könnte es voreilig sein, den Bullenmarkt beim Erdgas zu
      verabschieden ... was auch bedeutet, dass es etwas voreilig sein
      könnte, die gewagte Prognose von T. Boone Pickens ad acta zu legen
      (ich hatte hier im Investor`s Daily darüber berichtet: "Der Preis für
      Erdgas wird niemals in meinem Leben mehr unter 4,50 Dollar pro Einheit
      fallen." Die Prognose des Mannes, der sein Leben lang in der
      Erdölbranche verbracht hat, wäre ein bisschen kühner, wenn er 26 und
      nicht 76 Jahre alt wäre.

      Dennoch, der Punkt ist klar: Der Bullenmarkt im Erdgas ist
      gerechtfertigt und eine Realität. Der erste Grund für die Prognose von
      Pickens ist eine bekannte Tatsache - die Nachfrage übertrifft das
      Angebot.

      John Myers stimmt da begeistert zu. "Der Bullenmarkt beim Erdgas ist
      echt", so Myers, "und die kanadischen Öl- und Erdgasgesellschaften
      werden die größten Profiteure der steigenden Erdgaspreise sein. Kanada
      hat jede Menge Erdgas, und die USA brauchen Erdgas. Obwohl Kanada nur
      ca. 1/6 des US-Verbrauchs liefert", erklärt Myers, "hat Kanada ca. die
      Hälfte des NEUEN Erdgasbedarfs der USA der letzten Dekade
      beigesteuert."

      Mit anderen Worten: Wenn der Bedarf an Erdgas in den USA steigt, dann
      wird dieses zusätzliche Erdgas meist aus Kanada importiert - was der
      Grund dafür ist, dass Myers seine Analysen auf ausgewählte kanadische
      Gesellschaften konzentriert. Im letzten Jahr sind die amerikanischen
      Erdgasreserven auf den niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren gefallen.
      "(Aber) es gibt fast nichts, das man tun kann, um das Angebot an
      Erdgas zu erhöhen", so ein Industrieexperte letzte Woche. "Das ist ein
      jahrelanger Prozess (neue Quellen zu erschließen oder neue Pipelines
      zu bauen, um mehr Erdgas importieren zu können), und große Projekte
      brauchen lange Zeit."

      "Einige Marktbeobachter nennen das Angebot-Nachfrage-Ungleichgewicht
      beim Erdgas eine `Krise`, wenn auch eine ruhige Krise", so Pittsburgh
      Tribune-Review, "weil es nur wenige außerhalb dieses Marktes bemerkt
      haben." Es stimmt, es werden keine Massenproteste gegen steigende
      Erdgaspreise organisiert. Und dennoch fragen sich in den USA viele
      Leute, warum ihre Heizkosten im letzten Winter so gestiegen sind. Auch
      viele Unternehmen spüren die Nadelstiche der steigenden Öl- und
      Erdgaspreise.

      "Wenn Krise bedeutet, dass man bald keine Energie (Erdgas) mehr hat,
      oder dass man im Winter frieren und im Sommer schmelzen muss, dann
      braucht man sich keine Sorgen machen", so Richard Levitan, Präsident
      der Unternehmensberatung Levitan & Associates in Boston. "Wenn Krise
      bedeutet, dass es wirtschaftliche Schocks gibt - dann machen Sie sich
      bereit dafür."

      Wir sind bereit. Aber was ist mit den Besitzern von US-Staatsanleihen
      (die 10jährigen Staatsanleihen bringen 3,16 %), oder den Besitzern von
      Aktien mit einem KGV von 30? ... Sind auch die bereit?
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 19:18:48
      Beitrag Nr. 165 ()
      Dienstag, 17. Juni 2003

      Non event

      von Jochen Steffens

      Da lese ich heute morgen die Texte der amerikanischen Korrespondenten
      und viele der Gedanken, die ich mir Nachts, wach liegend, im Bett
      gemacht habe, die ich eigentlich heute geschickt anbringen wollte,
      sind da schon ausführlich behandelt. Eigentlich könnte ich heute frei
      nehmen, Eric Fry und Bill Bonner haben mir meine Themen gestohlen.

      Natürlich nehme ich mir nicht frei, doch Eric Fry hat völlig recht.
      Ich erinnere mich an einen Newsletter vor einigen Wochen, in dem ich
      mir die Frage gestellt habe, ob vielleicht diesmal die Kleinanleger
      die Institutionellen schlichtweg überrennen. Zumindest einige
      Fondsmanager scheinen nun langsam weichgekocht. Gut so.
      Performancedruck. Eine gefährliche Zange, in die man sich schmerzhaft
      einklemmen kann. Bald endet das Halbjahr, da muss Performance her. Ich
      habe für einige Börseninternetportale gearbeitet und ich weiß, wie
      sehr die Performance den Verstand einnebeln kann. Performance ist
      alles. Performancedruck hat auch dazu geführt, dass viele Analysten
      unseriös wurden. Ich erinnere mich da an einige "Neuer Markt Gurus",
      die um in ihren Fonds Performance zu machen, unnachgiebig in allen
      Medien die Aktien gepuscht haben, die ihre Fonds zuvor gekauft hatten.
      Natürlich nenne ich keine Namen. Performance ist alles.

      Okay, bald ist das Halbjahr vorbei. Nächste Woche ist die
      Zinsentscheidung durch. Wobei ich vermute, dass die FED wieder mal
      keine Chance hat. Senkt sie ihre Zinsen, wird es kurz nach oben gehen,
      dann fallen die Kurse wieder. Denn diese Zinssenkung ist schon
      eingepreist. Senkt sie ihre Zinsen nicht, dann fallen die Kursen, weil
      die Anleger enttäuscht sind. Senkt sie ihre Zinsen zu stark, dann
      gibt`s einen richtigen Hype, der auch schnell wieder in sich
      zusammenbricht. Schließlich wäre das eine Bestätigung dafür, dass es
      doch wesentlich schlechter aussieht als zugegeben. Mit anderen Worten,
      die FED wird die Zinsen um einen Zinsschritt senken. Die Börsen werden
      kurz jubeln und dann zum Tagesgeschäft übergehen.

      Bis Freitag werden sich die Börsen sowieso verrückt verhalten. Ich bin
      nur sehr gespannt auf die aktuellen Wirtschaftsdaten. Es ist 14 Uhr,
      der Dax mit einem Prozent moderat im Plus, aber eingeschlafen. D.h. es
      gibt keine Verkäufe vor den Zahlen. Die Angst ist nicht sehr groß.
      Aber immer noch groß genug, dass es auch zu keinen weiteren Käufen
      kommt. Die Marktteilnehmer warten schlichtweg ab. Immerhin ein
      deutliches Zeichen dafür, dass es wirklich wichtige Zahlen sind. Wenn
      diese Zahlen nicht allzu schlecht sind, wird diese Rallye auch noch
      bis Ende Juni weiter gehen. Danach kann es dann fallen.

      Gold steigt wieder, der Euro zeigt sich stark, die Anleihen zeigen
      sich stark. Es scheint so zu sein, dass viele Marktteilnehmer wissen,
      diese Rallye ist keine Bullenmarktrallye. Anders sind diese
      Divergenzen nicht zu erklären. Mein Shortposition von Freitag wurde
      gestern ausgestoppt, der Versuch war es wert. Meine Euro-Long Position
      bleibt drin. Gold ist mit 351 Dollar knapp am Stopp vorbei gerauscht
      und steht nun wier bei 360 Dollar. Hier überlege ich bald die
      Positionen auszubauen.

      Um 14.30 Uhr kamen die ersten Zahlen

      Der Verbraucherpreisindex für Mai 2003 blieben unverändert und damit
      in den Erwartungen von 0,0 bis Minus 0,1 %. Allerdings ist die
      Kernrate um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg um
      0,1 %. Deflationsgefahr gebannt ? Mit der Folge, dass die Fed die
      Zinsen doch nicht senkt? Ich denke für solche Spekulationen ist es zu
      früh.

      Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt bei 1,732 Mio. Erwartet wurden 1,700
      bis 1,760 Mio Baubeginne nach zuvor 1,632 Mio. (revidiert von
      1,630 Mio.) Die Zahl der Baugenehmigungen liegt bei 1,788 Mio.
      Erwartet wurden 1,723 bis 1,750 Mio. Genehmigungen nach zuvor
      1,708 Mio. (revidiert von 1,724 Mio.). Wie gesagt, vom Immobilenmarkt
      waren keine Überraschungen zu erwarten.

      Zunächst sackte der Euro weg, dann stieg der Dax wieder leicht an.

      Um 15,15 Uhr folgten die nächsten Zahlen

      Die Industrieproduktion ist um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde eine
      unveränderte Industrieproduktion nach zuvor -0,6 % (revidiert von
      -0,5 %). Die Kapazitätsauslastung liegt bei 74,4 %. Erwartet wurde
      eine Auslastung von 74,3 bis 74,4 % nach zuvor 74,3 % (revidiert von
      74,4 %). Die Zahlen liegen in den Erwartungen, beziehungsweise leicht
      am oberen Ende der Erwartungen. Wirklich positiv sind diese Zahlen
      aber auch nicht zu bewerten. Anzeichen für eine Konjunkturerholung
      kann ich daraus nicht lesen.

      Die amerikanischen Indizes zeigen sich unentschlossen. Kein Wunder. Es
      ist de facto ein Non Event mit leicht negativem Unterton. Nun muss der
      Donnerstag herhalten.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 19:19:26
      Beitrag Nr. 166 ()
      Dienstag, 17. Juni 2003

      Erholung oder doch nicht

      von Jochen Steffens

      Verschiedene Signale zur Konjunkturerholung in Deutschland.

      Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sieht eine
      Erholung. Der vom ZEW ermittelte Index bei dem 300 Analysten und
      institutionelle Anleger befragt werden, stieg von 18,7 Punkten auf
      nunmehr 21,3 im Mai. Das sei der sechste Anstieg in Folge. Analysten
      hatten lediglich mit 19,2 % gerechnet. Hier hatte sich aber deutlich
      die Zinssenkung ausgewirkt. Die Konjunkturerwartung der vor der
      Zinsentscheidung befragten Analysten hätte bei 5,2 Punkte gelegen, der
      Wert der danach befragten bei einem Wert von 31,7 Punkten. Ein Wunder
      was eine Zinsentscheidung nicht alles bewirken kann.

      Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK sieht dagegen
      weniger optimistisch in die Zukunft. So ist die Stimmung in der
      deutschen Wirtschaft weiter schlecht. Die befragten 21.000 Unternehmer
      sehen immer noch keine Konjunkturbelebung. Die Unsicherheit bei
      Unternehmen und Konsumenten sitze weiterhin tief, so der DIHK. Die
      Geschäftserwartungen seien so schlecht wie seit zehn Jahren nicht
      mehr, teilte der DIHK mit. Zudem wachse die Sorge, dass der Export
      nachhaltiger durch den starken Euro beeinträchtig wird. Die Konjunktur
      in Deutschland steht und fällt jedoch mit den Exporten.

      Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv HWWA sieht es auch etwas
      pessimistischer. Das HWWA senkte seine Prognose für das
      Wirtschaftswachstum 2003 in Deutschland auf 0,0 %. Stagnation. Vor 3
      Monaten im März war das HWWA noch von einem Wirtschaftswachstum von
      0,7 % ausgegangen. Wie ich immer angekündigt hatte, wird nun das
      Wirtschaftswachstum zum dritten Mal nach hinten verschoben. Jetzt soll
      im kommenden Jahr 2004 ein Wachstum von 1,5 % erreicht werden. Ich bin
      gespannt. Im ersten Halbjahr werde Deutschland jedoch die
      Rezessionskriterien erfüllen.

      Wären die Börsen völlig am Boden, gäbe es kaum noch Zuckungen, würde
      ich vielleicht antizyklisch denkend sagen, dass man vorsichtig
      Aktienpositionen aufbauen könnte. Aber nach einer solchen Rallye
      müsste die Wirtschaft in den nächsten zwei Jahren brummen wie
      verrückt, um die optimistischen Erwartungen zu erfüllen.

      Ich lehne mich nun sehr weit aus dem Fenster und behaupte wieder
      einmal: Auch die Konjunkturerholung im ersten Halbjahr 2004 wird
      verschoben werden. Obwohl 2004 so viele Feiertage auf das Wochenende
      fallen.

      Zum Schluss noch ganz kurz: Es gibt theoretische Möglichkeiten, dass
      sich Europa von Amerika abkoppelt: die japanischen und amerikanischen
      Finanzströme könnten Europas Zinsen als lukrativ genug ansehen, um von
      der Niedrigzinspolitik des eigenen Landes zu profitieren. Amerikaner
      könnten in Europa Geld parken, um der Zerstörung des Dollars zu
      entgehen. Davon könnte dann über Umwege die europäische Wirtschaft
      nachhaltig profitieren. Aber noch sind solche Thesen Spekulation. Hier
      heißt es abwarten.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 19:20:04
      Beitrag Nr. 167 ()
      Dienstag, 17. Juni 2003

      Widersprüchliche Signale

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      "Sie scheinen sich fast jeden Tag zu widersprechen", schrieb mir ein
      verwirrter Leser des Investor`s Daily. "Einen Tag sagen Sie, dass die
      USA auf dem Weg zu einer Deflation à là Japan sind ... was gut für
      Anleihen wäre. Am nächsten Tag sagen Sie, dass der Dollar zerstört
      werden wird, und Sie warnen uns, Anleihen zu meiden ... könnten Sie
      sich einmal entscheiden?" Ah, das ... nun ...

      Meine sichere Antwort ist: Wenn ich wüsste, was die Märkte Morgen
      machen würden, dann würde ich zumindest ein paar Euro für die
      Weitergabe dieses Wissens verlangen. Meine höfliche Antwort ist, dass
      ich so unsicher bin wie der Leser, der mir diesen Leserbrief schrieb.

      Auf der einen Seite scheint die US-Wirtschaft dem japanischen
      "Vorbild" zu folgen und in einen langen, zähen Abschwung zu gleiten.
      Vielleicht sogar mit Deflation. Die Preise in den USA fallen zwar noch
      nicht allgemein, aber es gibt genug Einzelpreise, die fallen - was
      ausreicht, um die Volkswirte darüber besorgt zu machen.

      Auf der anderen Seite kämpfen Alan Greenspan und George Bush um ihre
      Karrieren - indem sie alle monetären und fiskalischen Begrenzungen
      aufgeben. Das Geldangebot erhöht sich 4 bis 5 Mal so schnell wie das
      Bruttoinlandsprodukt; das einzige, das noch schneller wächst, sind die
      Haushaltsdefizite der US-Regierung. Wohin wird das alles führen? Ich
      würde sagen, dass es zu einer milden Deflation führen wird ... und
      danach zu einer tödlichen Dosis Inflation, in dieser Reihenfolge. Aber
      ich würde für diese Prognose nicht die Hand ins Feuer legen. Zumindest
      nicht, ohne etwas dafür zu bekommen.

      Bis dahin lebe ich glücklich mit den aktuellen Gegensätzen. Werden die
      USA einen japanischen Abschwung erleiden, was die Anleihenkurse noch
      weiter steigen lassen wird? Oder wird es eine Inflation à là
      Argentinien geben, und den Zusammenbruch der Währung? Wird die
      Spekulationsblase am Anleihenmarkt platzen? Ohne Zweifel. Ja.
      Wahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich. Vielleicht. Könnte sein.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 19:22:49
      Beitrag Nr. 168 ()
      Dienstag, 17. Juni 2003

      Best Case-Szenario an den Märkten

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Die Kleinanleger können es nicht ertragen, keine Aktien zu haben,
      während ihr Nachbar Woche für Woche von seinen neuen Gewinnen am
      Aktienmarkt berichtet. Deshalb kaufen auch sie jetzt ewig-steigende
      Aktien.

      Je höher der Markt klettert, desto enthusiastischer beeilen sich diese
      Kleinanleger, Aktien zu kaufen. Und erst wenn der letzte Kleinanleger
      im Markt investiert ist, dann wird der Markt fallen. Ich nenne diesen
      Prozess: "Hoch kaufen und niedrig verkaufen" ... und ich empfehle das
      nicht.

      Trotzdem verfolgen derzeit auch viele institutionelle Investoren diese
      zweifelhafte Investment-Strategie. Sie eilen in den steigenden Markt,
      weil sie unter einer Art von "Performancedruck" stehen. Diese
      unsicheren Profis haben tödliche Angst, dass ihre Depotvolumina
      stagnieren, während die Aktienmärkte steigen. Deshalb gilt: Je höher
      die Aktienmärkte steigen, desto mehr wollen sie Aktien kaufen.

      Ohne Frage hilft diese Massenbewegung mit, die Aktienkurse weiter nach
      oben zu treiben. Aber Gruppendruck alleine kann den Aktienmarkt nicht
      unbegrenzt steigen lassen. Ab einem bestimmten Punkt - wir wissen nie
      genau, wann - müssen die fundamentalen wirtschaftlichen Faktoren den
      weiteren Aufschwung leiten, oder die Kurse fallen wieder tiefer ...
      vielleicht deutlich tiefer.

      Anfang letzter Woche stiegen die meisten größeren Indizes auf neue
      1-Jahres-Hochs. Aber im Wochenverlauf gab es einen Rückschlag, so dass
      die letzte Woche per saldo keine große Veränderung brachte. Trotz
      dieser Atempause bleiben die meisten Investoren sehr zuversichtlich,
      dass die Aktien weiter steigen werden. Die bullische Stimmung ist -
      wieder einmal - ziemlich extrem geworden ... und das ist ein sehr
      bärisches Omen. Die wöchentliche Umfrage von Investors Intelligence
      unter amerikanischen Börsenbriefredakteuren zeigt, dass der Anteil der
      Bären auf 16,3 % gefallen ist. Das ist der niedrigste Wert seit Anfang
      1987. "Das ist ein Signal, das sich zu einem überzeugenden Beleg dafür
      ausbauen könnte, dass die Bullen von ihrer Euphorie davongetragen
      worden sind", so das Barron`s Magazin.

      "Es scheint mir, dass sowohl der Aktienmarkt als auch der
      Anleihenmarkt derzeit das bestmögliche Szenario einpreisen, das für
      jede mögliche Abweichung verletzlich ist", so Andrew Kashdan von
      Apogee Research. "Bis vor kurzem fielen die Aktienkurse und die
      Anleihenkurse stiegen (die Renditen fielen), weil sich die Investoren
      zunehmend Sorgen über die schwache Wirtschaftslage machten. Aber seit
      dem 11. März gab es an den Aktienmärkten eine Wende, und die Indizes
      haben zwischen 20 % und 25 % zugelegt. Die Anleihenkurse sind weiter
      gestiegen, die Rendite der 10jährigen US-Anleihen ist unter 3,2 %
      gefallen, von rund 3,9 % vor 6 Wochen ... und das ist nicht etwas, was
      man jeden Tag sieht, besonders dann nicht, wenn die Aktienkurse
      steigen."

      "Laut allgemeinem Wissen `riecht` der Aktienmarkt derzeit eine
      Erholung (endlich!), die die selbstverstärkende kritische Masse
      erreicht hat. Allerdings fehlt dem Anleihenmarkt offensichtlich die
      gleiche Feinfühligkeit. Der Anleihenmarkt spiegelt nicht im
      Entferntesten den Hauch einer wirtschaftlichen Erholung wider. Deshalb
      steigen die Anleihenkurse weiter, in Antizipation davon, dass die
      Deflationsdrohung Mr. Greenspan dazu zwingen wird, seinen Daumen auf
      ALLEN Zinssätzen - sowohl langfristigen als auch kurzfristigen - zu
      lassen. Es ist in der Tat derzeit die beste aller möglichen Welten
      sowohl für den Anleihen- als auch für den Aktienmarkt!"

      Was wird mit den Zinssätzen - und der Rally am Anleihenmarkt -
      passieren, wenn die Fed ihre "Inflation oder Untergang"-Strategie
      fortführt? Und was wird mit dem bullischen Aktienmarkt passieren, wenn
      die erhoffte wirtschaftliche Erholung doch nicht eintreten wird, oder
      wenn die überschuldeten und arbeitslosen amerikanischen Verbraucher
      nicht mehr jeden (geliehenen) Cent in Häuser oder Hightech-Aktien
      stecken werden? "Wir sollten nicht so verwegen sein, zu sagen, dass
      Tausende von gut informierten Aktien- und Anleihenhändlern falsch
      liegen", so Kashdan. "Aber wenn man sich das gesamte Bild ansieht,
      dann würde ich auf keinen der beiden fahrenden Züge aufspringen."

      Für diejenigen, die sich fragen, was passieren könnte, wenn die Fed
      die Zinssätze auf Null senkt, habe ich etwas Erheiterndes. Jesper Koll
      von Merrill Lynch (Japan) meint über den japanischen Bankensektor:
      "Mit Zinssätzen von Null und Null Finanzierungskosten kann es keine
      Finanzkrise geben, weil die Banken unbegrenzt reich sind."

      Überlegen Sie einmal ... jeder Basispunkt, um den Greenspan die Zinsen
      senkt, bringt die Amerikaner dem unbegrenzten Reichtum näher.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 19:24:01
      Beitrag Nr. 169 ()
      Dienstag, 17. Juni 2003

      Das Verhindern von einer beschleunigten Inflation

      vom "Mogambo Guru" - nicht ganz ernst gemeint

      Gute Nachrichten.

      Ich habe ein exaktes Zitat von Alan Greenspan gefunden, das zeigt, was
      er glaubt, was eine Deflation sei; diese horrormäßige Erscheinung, die
      sein Denken so lähmt, dass er nicht mehr klar denken kann.

      Hier ist das Zitat: "Korrosive Deflation, das ist eine Deflation, die
      sich selbst nährt, kreiert fallende Preise bei den Vermögenswerten,
      die das Niveau der wirtschaftlichen Aktivität durch den
      Vermögenseffekt absenken, was zu zurückgehenden Gewinnmargen führt und
      zu einer Art der Schwäche, die unserer Ansicht nach zumindest
      theoretisch besorgniserregender ist als eine Inflation."

      Warum hat er nicht den Mut, aufzustehen und den Leuten, die es besser
      wissen, deutlich zu sagen, dass für Ihn Deflation besorgniserregender
      sei als Inflation?

      Achja, und wer ist übrigens "uns", d.h. wer sind diese "wir", von
      denen Greenspan spricht?

      Ich brauche die Namen! Ich will die genauen Namen der Leute wissen,
      die denken, dass fallende Preise eine Gefahr sind, und die niemals
      gesagt haben, dass steigende Preise eine Gefahr sind! Ich will die
      Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern dieser Leute wissen,
      und Farbfotos wären nett. Von den Leuten, die denken, dass fallende
      Preise - die die Güter für die Leute erschwinglicher machen, nachdem
      sie so lange im Preis gestiegen sind - schlimmer sind als eine
      Inflation, die die Preise weiter anziehen lassen würde!

      Ich will diese gehirntoten Jackasse sehen, Schulter an Schulter, so
      dass die durchschnittlichen Bürger sie sehen können, damit - falls
      sich jemals einer von Ihnen für ein politisches Amt bewirbt - man
      gegen sie stimmen kann.

      Die Fed sagt, dass Inflation und Spekulationsblasen gut seien, tja,
      vielleicht nicht gut, aber zumindest nicht allzu schlecht, dass man
      sie suchen müsste, um dann vorgeben zu können, dass man keine sehen
      würde, und dass andererseits Deflation und das Fehlen von
      Spekulationsblasen schlecht sind.

      Das KLINGT noch nicht einmal wie etwas, das eine normale Person sagen
      würde - und dennoch verehren die Leute diesen, diesen ... die Worte
      fehlen mir!

      Noch nicht einmal in meiner verrücktesten Phase - und ich kann Ihnen
      Geschichten von meinen verrückten Phasen erzählen, die Sie einen Monat
      lang im Schlaf schreien lassen würden - könnte ich Worte finden, die
      meine Wut ausdrücken könnten!

      Ein Vergleich: Wenn ich und meine Familie so fett wären, dass wir
      jeweils deutlich über 100 Kilo wiegen würden, wäre es dann richtig,
      wenn ich alles tun würde, das in meiner Macht steht, um zu verhindern,
      dass wir auch nur ein Pfund verlieren würden?! Ich würde in jeder
      Schreibpause Kekse essen, die ich so nennen würde:"Verhinderung von
      Gewichtsdeflation: Die Versicherung, dass es hier nicht passiert!"

      Ich würde nicht die gesamte Zukunft Amerikas und der Amerikaner auf
      Spekulationsblasen und immer weiter steigende Aktienkurse aufbauen -
      oder auf die Schulden, die man braucht, um diese Aktien zu kaufen,
      oder Häuser, oder dies und das. Und wenn die Preise völlig überzogen
      werden, dann würde ich nicht alles tun, um sicher zu gehen, dass die
      Preise noch absurd höher werden, indem man Geld druckt.

      Also wie kommt es, dass ich, der wirkliche Mogambo, wie ein Idiot
      hinter einem Wal-Mart lebe, während Alan Greenspan dauernd im
      Fernsehen erscheint?
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 19:43:06
      Beitrag Nr. 170 ()
      Das einzige an dir was wirklich short ist dürfte dein Schw... sein, Kosto !


      Notorischer Loser mit einem zwanghaften Trieb zur Selbstdarstellung :D ! Einfach lächerlich :D !


      Das war es dann auch schon.


      mfg

      nabilk.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 23:40:38
      Beitrag Nr. 171 ()
      Stimmt meine Schwester ist ein bissl kleiner als ich!

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 21:53:44
      Beitrag Nr. 172 ()
      Mittwoch, 18. Juni 2003

      Steueramnestie

      von Jochen Steffens

      Steueramnestie beschlossen

      Es geht um das Geld, dass einige am Fiskus vorbei mit dem Auto ins
      Ausland transferiert haben, um es dort bei Mondlicht unter alten
      Eichen zu vergraben. Das kann nun aus den Verstecken geholt werden, um
      es brav in Deutschland zu versteuern. Das Kabinett hat heute den
      Gesetzesentwurf zur Steueramnestie genehmigt. Tausende von
      "Straftäter" hoffen aus Amnestie. Bis zum März 2005 kann man das Geld
      straffrei zurückführen, wenn man es denn mit 25 % besteuert. Danach,
      also im darauffolgenden Quartal, werden 35 % fällig. Die Straffreiheit
      soll auch für alle Mittäter, Anstifter und alle anderen Beteiligten
      gelten.

      Auch der Name ist genussvoll zu lesen: "Gesetz zur Förderung der
      Steuerehrlichkeit". Ein schöner Euphemismus.

      Natürlich rechnet niemand damit, dass die eingefleischten
      Steuerhinterzieher nun auf einmal von einem Schub an Steuerehrlichkeit
      erfasst werden. Es geht vielmehr um die, die in Gefahr stehen
      überführt zu werden. Besonders aber um diejenigen, die das Geld nun
      dringend brauchen, um es in die eigene Firma zu investieren oder um
      andere Investitionen zu tätigen. Angesichts der wirtschaftlichen Lage
      durchaus ein sinnvoller Ansatz. Trotzdem bin ich gespannt, wie viel
      Geld letztlich wieder zurücktransferiert wird. Dass die anvisierten
      20 Mrd. Euro Schwarz-Geld den Weg zurück finden, wird von vielen
      Experten zu Recht bezweifelt. Auch wenn diese (nachgebesserte)
      Steueramnestie mehr als großzügig ausgefallen ist. Doch in der
      aktuellen Situation muss die Regierung jeden Strohhalm nutzen, der ein
      wenig Geld in die Kassen spülen kann.

      Nach Europa: Jede andere Nachricht hätte mich wirklich gewundert: Der
      (im Prinzip schon feststehende) Nachfolger Wim Duisenbergs, der
      französische Notenbankchef Jean-Claude Trichet, ist vom Vorwurf des
      Betrugs freigesprochen worden. Bei dem Prozess ging es um einen
      Skandal der damalige Staatsbank Crédit Lyonnais. Trichet war
      vorgeworfen worden, gezielte Fehlinformationen gestreut zu haben. Von
      diesen Vorwürfen hat ihn das Gericht nun freigesprochen. Damit ist der
      Weg an die Spitze der EZB für Trichet geebnet. Wie und ob sich dadurch
      die bisherige Geldpolitik der EZB ändern wird, vermag ich nicht zu
      beurteilen.

      Aber zur Börse: Der Dax wieder leicht im Plus - trotz der eher
      schlechten Vorgaben der amerikanischen Indizes. Ich denke bis morgen,
      bis zu den neuen US-Arbeitsmarktdaten und dem Philadelphia Fed Index,
      wird nicht viel passieren. Die Bullen werden vielleicht ein wenig
      nachkaufen. Es stehen keine relevante Nachrichten an. Die Börsen
      schlafen vorsichtig wartend ein.

      Nach dem Non Event der US-Konjunkturdaten von gestern ist der
      eigentlich wichtige Termin, das Sitzungsergebnis der Ferderal Reserve
      Bank (Fed). Nächste Woche Mittwoch werden wir mehr wissen. Die großen
      amerikanischen Investmenthäuser gehen immer noch von einer Zinssenkung
      um 50 Basispunkte aus, zumindest äußern sie sich so. Ob die Fed noch
      einmal einen solch` drastischen Zinsschritt will? Ich bin wie immer
      skeptisch.

      Aber ich hatte schon nicht damit gerechnet das Wim Duisenberg um 50
      Basispunkte senkt. Vielleicht sieht sich Alan Greenspan dadurch etwas
      in Zugzwang. Zudem will Alan Greenspan die Deflation mit allen Mitteln
      bekämpfen. Denn Deflation ist nach der "alten Schule" das größte Übel
      aller Zeiten. Doch vielleicht sind einige Thesen der "alten Schule"
      würdig überdacht zu werden. Vielleicht sind die Zeiten etwas anders
      geworden. Vielleicht gibt es heutzutage Umstände, die ganz andere
      Maßnahmen erfordern. Vielleicht könnte man aus den Erfahrungen anderer
      Länder Nutzen ziehen. Doch dafür bräuchte es wohl eine Erneuerung an
      der Spitze der Fed. Alan Greenspan wird uns aber noch eine lange Weile
      erhalten bleiben.

      Japan hatte es zu spät begriffen. Japan hat alles versucht. Japan hat
      es 13 Jahre lang nicht geschafft. Wollen wir hoffen, dass in Amerika
      alles anders ist und die Maßnahmen von Alan Greenspan greifen. Obwohl
      ich durchaus auch die Theorie von Bill Bonner nachvollziehen kann.
      Mäßige Deflation, Hyperinflation. (Dazu gleich mehr von Bill Bonner)
      Ich würde dann aber nach der Hyperinflation eine lange Deflation
      folgen sehen. Ich bin also mehr als gespannt, auf die nächste
      Zinsentscheidung. Sie wird viel verraten, - über die Ängste der Fed
      und über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft.

      Und nun übergebe ich für die nächsten zwei Tage an meinen Kollegen,
      Michael Vaupel, Chefredakteur des Optionsscheinprofits.
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 21:54:27
      Beitrag Nr. 173 ()
      Mittwoch, 18. Juni 2003

      Erst eine moderate Deflation ... dann eine galoppierende Inflation

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Sie kommen zur rechten Zeit, liebe(r) Leser; es wird gut.

      Ich meine das massive, epochale Drama an den Weltmärkten.

      Mein gestriger Text war voller Widersprüche. Einerseits waren die
      Kräfte der Deflation im letzten Vierteljahrhundert niemals zuvor
      größer. Warum? Weil der Dollarstandard eine Erhöhung von Geld und
      Krediten erlaubt hat, die die Welt noch nicht gesehen hat. Wie oft
      wiederholt an dieser Stelle: Während der Ära des Goldstandards von
      Bretton Woods - von 1948-1969 - erhöhten sich die weltweiten
      Geldreserven (Gold) um nur 55 %. Seitdem sind sie um 2.000 %
      explodiert.

      Wohin ging dieses Geld? In Schulden und Kapazität. Die Ausländer
      (besonders die mit den glatten schwarzen Haaren und den Schlitzaugen)
      bauten Fabriken, um Dinge herzustellen, die sie an die Amerikaner
      verkaufen konnten ... um diese Dollar zu bekommen. Sie bauen so viele
      Fabriken, und arbeiteten so billig, dass sie jetzt die Preise überall
      in der Welt fallen lassen.

      Diesen Leuten flossen die Dollar zu, Billionen Dollar; was konnten sie
      damit tun? Im Lauf der Jahre produzierten die Amerikaner wiederum
      immer weniger, das die Ausländer kaufen wollten. Alles, was die
      ausländischen Besitzer von Dollar tun konnten, war, US-Vermögenswerte
      zu kaufen - womit sie ihre Dollar den USA wieder liehen.

      Amerika war der größte Gläubiger der Welt, als Eisenhower Präsident
      war. Während der Amtszeit von Ronald Reagan - als der Dollarstandard
      seit ca. 15 Jahren bestand - wurde die Nation zum Schuldner. In den
      folgenden 15 Jahren brach sie alle Rekorde - die USA wurden der größte
      Schuldner aller Zeiten. Derzeit schulden die USA dem Rest der Welt
      ungefähr 2,5 Billionen Dollar mehr, als die Ausländer den USA
      schulden.

      Aber Thomas Gale Moore, Wirtschaftsberater von Präsident Reagan, muss
      Ben Bernanke antizipiert haben, als er bemerkte, dass die USA Mitte
      der 1980er den Übergang von der Gläubiger- zur Schuldnernation
      vollzogen. Kein Grund zur Sorge, sagte er sinngemäß: "Wir können
      unsere Schulden einfach durch das Anwerfen der Druckerpresse bezahlen,
      ehrlich, deshalb ist es mir nicht klar, wieso es schlecht sein sollte,
      ein Schuldner zu werden."

      Der Schuldenstand in den USA hat Allzeithochs erreicht. Warum ist das
      auf Verbraucherebene deflationär? Der Grund: Je mehr man schuldet,
      desto mehr Zinsen muss man zahlen ... was die Kaufkraft reduziert. Und
      weil man irgendwann die Schulden zurückzahlen muss ... (besonders
      dann, wenn man sich zur Ruhe setzen will). Das ist der Grund, warum
      eine Inflation (vorheriger Hype) zu einer Deflation führen kann.

      Andererseits gab es aber noch nie so viele Leute, die eine Deflation
      verhindern wollten. Bernanke, Bush, Greenspan, Snow ... McTeer ...
      Poole ... und alle Fed-Gouverneure ... haben proklamiert, dass es eine
      Deflation "nur über ihre Leichen geben würde."

      Damit habe ich kein Problem.

      Ich sehe, wie sich die Deflation ausbreitet ... auch wenn jeder
      Fed-Gouverneur und jeder höhere Beamte im US-Finanzministerium und
      alle Schiffe auf See und alle Heiligen im Himmel dagegen sind.

      Allerdings sehe ich auch Inflation. Vielleicht jetzt noch nicht so
      viel wie später ... und dann weniger sich ausbreitend als vielmehr
      galoppierend ... das ist meine Prognose. Erst eine moderate Deflation,
      dann eine galoppierende Inflation.
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 21:55:55
      Beitrag Nr. 174 ()
      Mittwoch, 18. Juni 2003

      Immobilienpreise steigen immer - oder etwa nicht?

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin in Paris

      "Die Investoren setzen ihre Hoffnung wieder auf das bekannte Szenario
      `wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr`", schreibt Andrew
      Kashdan von Apogee Research. "Es lohnt sich, auch die andere Seite zu
      sehen. Zunächst einmal suche ich nicht nach statistischen Anomalien
      bei den Arbeitsmarktdaten, wie es die Optimisten tun würden, sondern
      ich wüsste, wann ich eine Erholung am Arbeitsmarkt sehen würde. Ich
      halte es da mit der Definition, die Justice Potter Stewart über
      Pornographie gegeben hat: `Ich weiß es, wenn ich es sehe.` Und wenn es
      um den US-Arbeitsmarkt geht, dann haben selbst die enthusiastischsten
      Bullen noch keine Erholung gesehen."

      Es herrscht derzeit eine relativ gespaltene Wahrnehmung. Die
      schlechten News werden weitgehend ignoriert: Es fehlen Jobs, die
      Einzelhandelsumsätze bleiben schwach, die Pensionsfonds türmen
      Verluste auf, die Aktivität im produzierenden Gewerbe geht weiter
      zurück (wenn auch langsamer als zuvor), und die
      Unternehmensinvestitionen müssen zulegen.

      Während die erste große Rezession des 21. Jahrhundert vor ca. 18
      Monaten für beendet erklärt wurde, sind die realen
      Unternehmensinvestitionen weiter stetig gefallen; in diesem Zeitraum
      um annualisierte 2,2 %. Ist das schlecht? Nun ... ja. Kashdan meint
      dazu: "Typischerweise erholen sich (die realen
      Unternehmensinvestitionen) im ersten Jahr einer Wirtschaftserholung um
      etwas mehr als 8 % - was ein weiterer Beweis dafür ist, dass diese
      aktuelle sogenannte Erholung alles andere als typisch ist."

      Laut einem Bericht im Monatsmagazin "National Economic Trends"
      (Herausgeber: St. Louis Fed) sind die Kapazitäten im amerikanischen
      produzierenden Gewerbe von 1955 bis 1994 um 3,4 % pro Jahr gewachsen,
      was fast genau dem Wachstum des realen BIP im gleichen Zeitraum
      entspricht (3,3 % pro Jahr). Allerdings betrug das Kapazitätswachstum
      seit 1994 4,7 %, was das Wachstum des realen BIP von 3,1 % in diesem
      Zeitraum deutlich übertraf. Mit anderen Worten - die USA haben jede
      Menge Fabriken, die nur darauf warten, etwas tun zu können. Lakshman
      Achuthan, Direktor des "Economic Cycle Research Institute", warnt die
      Investoren vor exzessivem Optimismus: "Wir sind auf Kurs für eine
      unterdurchschnittliche Erholung. Der Wachstumspfad wird nicht die
      Größe erreichen, die für ein stärkeres Wachstum bei den Jobs notwendig
      wäre."

      Wenn die Wirtschaftslage nicht zu mehr Jobs führen wird, dann frage
      ich mich: Wie lange kann der Boom bei den Hypotheken noch dauern?
      Irgendwann können die Hypotheken doch auch "trotz der niedrigsten
      Hypothekenzinsen der Geschichte" (wie eine Werbe-email in meinem
      Postfach verkündete) nicht weiter steigen, oder? Wenn die Leute keine
      Jobs haben, welche Wahl haben sie dann?

      Das Magazin Economist hat vor kurzem einen Überblick über die
      weltweiten Immobilienmärkte gegeben. Die wenigsten Märkte sprechen
      dafür, dass es einen Dominoeffekt der platzenden Spekulationsblasen
      bei den Immobilienmärkten geben wird - wie es bei den Aktienmärkten
      war. Aus diesem Grund können Alan Greenspan und andere sagen, dass die
      Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt ein Non-Event sei. Aber seit
      Mitte der 1990er sind die US-Immobilienpreise um reale 30 % angezogen
      - das ist der größte reale Zuwachs, der je für eine vergleichbare
      Zeitspanne verzeichnet wurde, so der Economist. In einigen
      europäischen Staaten waren die Zuwächse sogar noch größer. Das
      Verhältnis von US-Immobilienpreisen zu US-Mieten liegt ca. 16 % über
      dem 30jährigen Durchschnitt. Auch das
      "Immobilienpreis-zu-Einkommen-Verhältnis" - das man auf viele Arten
      messen kann - liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.

      Nochmal zu Andrew Kashdan: "Könnte es sein, dass ein großer Teil des
      Geldes, das die Fed kreiert hat, am Immobilienmarkt gelandet ist?
      Selbst wenn die Preise jetzt nur stagnieren würden, dann würden die
      Investoren und Konsumenten für einige Zeit in einer schlechteren
      Stimmung sein. Ich würde es nicht mögen, darüber nachzudenken, wie sie
      sich verhalten würden, wenn die US-Immobilienpreise sogar fallen
      würden, wie sie es in den 1980ern taten."

      Aber das ist nicht wirklich ein Problem, oder? Schließlich steigen die
      Immobilienpreise immer - oder etwa nicht?
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 21:56:26
      Beitrag Nr. 175 ()
      Mittwoch, 18. Juni 2003

      Erinnern Sie sich ... Sommer 1995 in Japan?

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      *** Es ist wie in den alten Zeiten. Yahoo ist am Dienstag um 7 %
      gestiegen. Warum? Weil ein Analyst sein Rating für Yahoo hoch gesetzt
      hat. Ha ... ha ... ha ... ha ... *** "Diese Rally ist real", so die
      Titelseite vom Barron`s Magazin. "Die Aktien werden am Jahresende
      wahrscheinlich 10 % höher stehen." Vielleicht. Aber (ha ... ha ...
      ha ...) woher zum Teufel wollen die das wissen?

      Sie sagen, dass der S&P 500 ca. 40 % unterbewertet sei, nach dem
      "Fed-Modell", als ob das irgendwie Sinn machen würde.

      Sie zitieren Byron Wien, der sagt, dass der S&P 500 um 45 %
      unterbewertet sei. He ... he ...

      *** Aber wer kann schon mit einem Bullenmarkt diskutieren. Der
      Nasdaq-Composite hat seit Jahresbeginn 21,8 % zugelegt. Der Dow fast
      10 % ... und der S&P 500 12,4 %.

      Das erinnert mich an etwas. Ja ... Juni 1995 ... und die Leute mit den
      glatten, schwarzen Haaren ...

      In Japan legte der Nikkei-Index zwischen 1980 und heute 15
      Kursanstiege mit mehr als 15 % Plus hin. 4 Mal stieg er sogar mehr als
      30 %. Und zweimal mehr als 50 %.

      Anfang 1995 versuchten die Japaner, ihre Wirtschaft wieder zu beleben
      und auch in ihren Aktienmarkt Leben zu stecken. Sie gingen die Sache
      von der fiskalischen und von der monetären Seite aus an. Die Regierung
      startete eine Anzahl von Initiativen, die 100 Mrd. Dollar in die
      Wirtschaft pumpten. Die Bank of Japan senkte die Leitzinsen von 1,75 %
      auf 1 %. Dann, 6 Monate später, senkte sie die Zinsen um einen
      weiteren halben Prozentpunkt.

      Diese Maßnahmen schienen zu wirken. Die Wirtschaft richtete sich im
      Krankenbett auf und arbeitete ein wenig. Der Aktienmarkt legte eine
      wunderbare Erholung hin. Der Nikkei stieg von 14.000 Punkten im Juli
      1995 auf 22.000 Zähler im Juni 1996.

      Wenn das alles gewesen wäre, dann wäre der Patient wieder gesundet und
      die Krankheitsgeschichte wäre an dieser Stelle zu Ende. Aber die
      Erholung war nur temporär. Die Aktien fielen bald wieder. Die
      Investoren, die während dieser Erholung gekauft hatten, verloren in
      der Folge Geld, da der Nikkei wieder auf 14.000 Punkte zurückkam und
      weiter fiel. Jetzt steht er bei wenig über 9.000 Punkten.

      *** Die Schulkasse von meinem Sohn Henry veranstaltete Dienstagabend
      eine Vorführung. Die Jungs haben noch 2 Wochen Schule, dann beginnen
      die Sommerferien. Aber die Stimmung unter ihnen war bereits ganz auf
      die Ferien ausgerichtet.

      In der Show kam alles Mögliche vor. Es gab Klavierspieler mit
      eindrucksvollem Talent ... und Violinenspieler mit überhaupt keinem
      Talent.

      Was mich überrascht hat: Henry geht ja auf eine französische
      katholische Schule, aber ich konnte keine Zeichen von aufsässigen,
      rebellierenden Jugendlichen entdecken. Es gab keine Skaterhosen. Keine
      Ohrringe. Und keinen Zynismus, auch keinen Zweifel an der bourgeoisen
      Kultur. Ein großer Junge spielte Vivaldi auf der Flöte, und ihm wurde
      von den anderen applaudiert, als sei er ein Fußballstar. Ein anderer
      Junge spielte Chopin auf dem Klavier; die anderen hörten ruhig zu, als
      ob sie sich in Gesellschaft eines Rap-Sängers mit geladener Pistole in
      der Hand befänden.

      Henry gewann einen Preis für seinen "Bon Esprit".

      *** Henry ist 12 Jahre alt, und er ist zuletzt groß und recht hübsch
      geworden, mit einem schönen Gesicht und dunklem, dichten Haar.

      Als ich zuletzt die Zeitung las, bemerkte ich, dass der Schauspieler
      Gregory Peck gestorben war. Ich teilte das meiner Mutter, die in der
      Nähe saß, mit.

      "Nein, er lebt ..." murmelte Henrys Großmutter und zeigte in die
      Richtung von Henry.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 01:39:08
      Beitrag Nr. 176 ()
      Dow Jones hat Luft bis 10.000 Punkte" !

      SPIEGEL ONLINE - 18. Juni 2003, 7:20
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,253331,00.html
      Wall Street

      "Dow Jones hat Luft bis 10.000 Punkte"

      Die Börse erlebt eine Rallye aus Mangel an Alternativen, meint Karl Strohmeier, Experte für US-Aktien bei der Landesbank Baden-Württemberg. Deshalb kann es trotz schwacher Konjunkturdaten weiter nach oben gehen. Bewertungen seien noch nicht das Problem: Risiken für den Aktienmarkt drohen von anderer Seite.

      SPIEGEL ONLINE: Die US-Börsen legen seit Mitte März zu und treiben die weltweiten Indizes vor sich her. Wann geht der Wall Street die Puste aus?

      Strohmeier: Darauf würde ich so schnell nicht wetten. Wir haben einen Aktien-Aufschwung auf breiter Front - und zwar aus Mangel an Alternativen. Die zehnjährige US-Staatsanleihe bietet derzeit eine Rendite von rund drei Prozent, das ist der tiefste Stand seit 45 Jahren. Viele US-Standardtitel - zum Beispiel Altria, Eastman Kodak oder Exxon Mobil - bieten derzeit eine höhere Dividendenrendite als die zehnjährigen Treasuries.

      Da auch die Renditen am Geldmarkt abzüglich Inflation gegen Null tendieren, investieren Anleger lieber in Blue Chips, die in den vergangenen Jahren ihre Dividende stabil gehalten oder sogar gesteigert haben. Daher fließt derzeit viel Geld aus Anleihen und Geldmarktfonds zurück in den Aktienmarkt - und das kann noch eine Weile so bleiben.

      SPIEGEL ONLINE: Die Rallye am Aktienmarkt ist also ausschließlich von hoher Liquidität und der Erkenntnis getrieben, dass anderswo kaum noch Geld zu verdienen ist?

      Strohmeier: Zu einem großen Teil ja, aber nicht nur. Seit Ende des Irak-Krieges und dem Abklingen der SARS-Epidemie ist Entspannung zu spüren. Die Situation im Luftfahrt- und Touristiksektor zum Beispiel sieht wieder viel freundlicher aus.

      Außerdem hilft der schwache Dollar den US-Unternehmen, ihre Umsätze und Erträge zu steigern. Ich glaube daher, dass die nächsten Quartalsergebnisse in den USA besser ausfallen werden als in Europa, wo auf Grund des starken Euro Gewinneinbußen drohen.

      SPIEGEL ONLINE: Der starke Euro schürt Deflationsangst, und Deutschland ist in die Rezession gerutscht. Viele Marktbeobachter halten eine Korrektur an den Börsen inzwischen für überfällig. Wie hoch ist das Risiko, dass es an der Wall Street und in der Folge auch an den europäischen Börsen zu einem deutlichen Rückschlag kommt?

      Strohmeier: Ich halte das Risiko einer Deflation in den USA für gering. Die Zinsen sind extrem niedrig, die Liquidität ist hoch, und die Preisentwicklung ist stabil. Wer in den USA ein Deflations-Szenario wie in Japan heraufbeschwören will, sollte beachten, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr immer noch um voraussichtlich 2,5 Prozent wächst. Im Gegensatz zu Japan und Deutschland haben wir in den USA außerdem Bevölkerungswachstum.

      Von "Überbewertung" sprechen meistens diejenigen, die den jüngsten Aufschwung bislang verpasst haben: Die Erholung der vergangenen Monate ist mit der Aktien-Hausse von 1999 nicht zu vergleichen. Anleger agieren immer noch sehr verhalten, wir sind noch nicht in einer Übertreibungsphase. Es ist daher durchaus möglich, dass der Dow Jones mittelfristig bis auf 10.000 Punkte marschiert.



      SPIEGEL ONLINE: Also weiter steigende Kurse bei geringem Risiko?


      Karl Strohmeier: "Das Risiko liegt nicht in der Bewertung"


      Strohmeier: Das größte Risiko für die Aktienmärkte ist nicht die gestiegene Bewertung von Aktien, sondern eine mögliche Zinswende. Die Märkte werden derzeit hauptsächlich von niedrigen Zinsen und hoher Liquidität getrieben. Sobald aber die Zinsen wieder steigen, könnten die Aktien- und vor allem die Immobilienmärkte Probleme bekommen.

      SPIEGEL ONLINE: Wann ist mit der Zinswende zu rechnen?

      Strohmeier: Kurzfristig ist das noch kein Thema. Die Investoren gehen weiterhin von einem niedrigen Zinsniveau aus. Die Bank of England und die US-Notenbank scheuen vor Zinserhöhungen zurück, weil damit auch die Hypothekenbelastung steigen und das Interesse an Immobilien sinken würde: Bei den derzeit hoch bewerteten Immobilienmärkten in USA und Großbritannien ist das ein hohes Risiko.

      Bei wieder steigenden Zinsen drohen dem US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac Probleme vor allem bei der Refinanzierung. Daher bewegt sich der Immobilienmarkt in der Tat auf dünnem Eis. Aus diesen Gründen ist bis Jahresende keine Zinserhöhung zu erwarten - und deshalb bleiben Aktien attraktiv.

      SPIEGEL ONLINE: An der Wall Street ist eine Zinssenkung eingepreist. Anleger erwarten, dass Alan Greenspan am 25. Juni die Zinsen von 1,25 auf 0,75 Prozent drücken wird. Wenn dieser Impuls nicht zündet, hat die Fed keinen Spielraum mehr.

      Strohmeier: Im Grunde brauchen wir keine Zinssenkung der US-Notenbank mehr. Zinsen allein bringen keinen Aufschwung - die Unternehmen müssen jetzt endlich wieder investieren. Zyklische Unternehmen wie Alcoa , Caterpillar , John Deere oder US Steel weisen bereits eine relative Stärke auf, weil Anleger mit einem Aufschwung der Konjunktur in diesem Herbst rechnen.

      Die Impulse für die US-Konjunktur werden nach meiner Einschätzung nicht vom privaten Konsum kommen, sondern eher von einem steigenden Export und durch stärkere Investitionen der Unternehmen. Zyklische Aktien sind für den Anleger daher eine interessante Wette: Viele Investoren verabschieden sich von Konsum- und Versorgertiteln und schichten in Investitionsgüterhersteller, Maschinenbauer und ausgewählte Technologieaktien um.

      Eine Zinssenkung der Fed in der kommenden Woche ist dennoch möglich: Sie würde Erwartungen befriedigen und die derzeit positive Marktstimmung unterstützen. Die Strategie, über steigende Aktienkurse die Konjunktur und Kauflust der Konsumenten anzuregen, hat sich in den USA schon oft bewährt.

      SPIEGEL ONLINE: Die Unternehmen sollen endlich wieder Geld ausgeben - doch viele Auguren warnen bereits vor enttäuschenden Geschäftsergebnissen im nächsten Quartal.

      Strohmeier: Die Quartalszahlen werden wahrscheinlich nicht mehr so positiv überraschen wie im ersten Quartal. Doch US-Unternehmen haben Grund zur Gelassenheit, denn ihnen hilft der schwache Dollar. Risiken sehe ich da eher für den deutschen Aktienmarkt, da der starke Euro auf die Quartalsergebnisse der Dax-Unternehmen durchschlägt. Enttäuschungen drohen eher am deutschen Markt.

      Das Interview führte Kai Lange
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      © SPIEGEL ONLINE 2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 14:55:53
      Beitrag Nr. 177 ()
      Bears on board

      Mutual fund managers who don`t believe in this rally still have to play.
      June 19, 2003: 8:24 AM EDT
      By Justin Lahart, CNN/Money Senior Writer



      NEW YORK (CNN/Money) - Brothers and sisters, not everyone believes in this rally.

      They say that valuations have got too stretched. They say that investors have been blindered by bullishness, and so may be blindsided by bad news. They say the economy is still in sorry shape, and that at the end of the day all the efforts of the Fed and the White House will come to naught.

      What are these naysayers, these pessimists, these heretics to do when confronted by the market`s biggest and best rally in over three years? It depends on who they are.

      For the individual investor, the answer is easy: Don`t play along. Just keep on stuffing money into that mattress. Buy a little less, save a little more, try to not get too worked up about how cocktail banter is shifting away from mortgage refinancing to what price some guy says he bought Broadcom at.

      For the hedge fund manager, the answer is easy: Don`t play along -- too much. Get on board for a trade if you must, but keep your finger hovering over the sell button. Do your research and look for the stocks that have the stupidest valuations. Get ready to go short.

      But for the mutual fund manager, the answer is hard, first because you can`t short the market and second because you are judged against your peers. If you miss out on a big bear market rally -- and bear market rallies can last years -- you`re not going to have a job anymore. Being proved right later on is small solace for not having made any money or gotten paid big bonuses to salt away for the lean times.


      So you have to play along. You can complain about it, you can lose your hair over it, but there`s nothing else you can do.

      Now think of what this does to the market. First, realize that these bearish mutual fund managers were not as big in stocks when the rally began as their peers. Their relative performance looked good in March, but they lost pole position fairly quickly. Now they`re struggling to catch up, and the only way they can do that is by throwing money at stocks -- especially the ones that they probably hate the most, like tech and biotech. And so the rally goes on.

      In the end, what you end up with is a bunch of fund managers who, for fear of losing their jobs, have been pushed into extremely herd-like behavior. They all rush from one side of the boat to the other, and the result is extreme volatility. Huge moves up and, unfortunately, huge moves down. The next few months could be interesting.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 22:24:32
      Beitrag Nr. 178 ()
      Donnerstag, 19. Juni 2003

      Zinssenkung - ja und?

      von Michael Vaupel

      von Michael Vaupel

      für Donnerstag und Freitag übernehme ich den Part von meinem Kollegen
      Jochen Steffens, der gerade auf dem Weg nach Paris ist. Er verpasst
      nichts Dramatisches - an den europäischen Börsen verläuft der
      Handelstag derzeit eher ruhig. Angesichts des Feiertages in mehreren
      Bundesländern sprechen Händler bei den deutschen Aktien von eher
      geringen Umsätzen und oft "zufälligen" (was immer das sein soll)
      Kursbewegungen. Das gibt mir die Möglichkeit, etwas über den
      Tellerrand des Tagesgeschehens hinauszublicken.

      Derzeit werde ich sehr oft gefragt, mit was für einem Zinsschritt der
      amerikanischen Zentralbank (der Fed) ich denn rechne. Nächsten Montag
      beginnt das Treffen der Fed - es wird 2 Tage dauern, hinter
      verschlossenen Türen. Am Mittwoch wird die Entscheidung dann bekannt
      gegeben. Viele TV-"Experten" prognostizieren eine weitere Zinssenkung
      um 50 Basispunke. Jochen Steffens, mit dem ich gestern ausführlich
      telefoniert habe, rechnet mit 25 Basispunkten. Ich persönlich stelle
      eine einfache Frage:

      Warum sollte man sich darum überhaupt kümmern? Die ersten 12
      Zinssenkungen halfen schließlich nicht, die Wirtschaft zurück auf die
      Füße zu bringen. Und eine dekadenlange vergleichbare Geldpolitik hat
      den Japanern auch nicht geholfen, den Schmutz nach dem Platzen der
      dortigen Spekulationsblase wegzukehren. Zinssenkungen in den USA sind
      natürlich sinnvoll, wenn man eine neue Spekulationsblase will, die den
      Dow Jones wieder über 10.000 Punkte hieven wird ... und im Schlepptau
      auch den DAX Richtung 4.000 ziehen wird. Und wenn man die Leute zu
      einer weiteren Erhöhung ihrer Hypotheken veranlassen will - damit sie
      das frisch erhaltene Geld in den Konsum stecken können. Aber ist das
      wirklich erstrebenswert?

      In den USA sind die Verbraucher mit einem riesigen Schuldenberg
      belastet, die traditionell niedrige Sparquote fiel letztes Jahr auf
      Rekordtiefs, erholt sich gerade ein wenig. Meiner Ansicht nach ist
      dies eine gesunde Entwicklung: Nach der Party (Spekulationsblase am
      Aktienmarkt von 1998 bis 2000, Konsumorgie) mit viel Alkohol
      (Schulden) folgt der Kater. Und das bedeutet eben, dass jetzt eine
      Phase mit Kopfschmerzen durchzumachen ist. Eine Phase, in der die
      Verbraucher eben nicht mehr ganz so fleißig konsumieren, sondern auch
      einmal daran denken, ihre Kreditkartenschulden und Dispo-Kredite
      zumindest ein bisschen zurückzuführen. Und in der die Preise nicht
      mehr so stark steigen, sondern stagnieren. Und vielleicht sogar ein
      bisschen zurückgehen. Ist das wirklich so schlimm?

      Das Leben besteht aus Zyklen, Boom und Abschwung, und diese Phasen
      müssen einfach durchstanden werden. Es macht keinen Sinn, in der
      "Katerphase" den Leuten neuen "Alkohol" (= neue Schulden) anzubieten.
      Und wenn diese Leute am Morgen nach der Party keinen Alkohol mehr
      wollen, diesen immer billiger zu machen (Zinssätze senken) - oder ihn
      schließlich sogar kostenlos anzubieten (Nullzinspolitik in Japan). Auf
      dem Höhepunkt der Party hätte man damit die Stimmung garantiert
      steigern können - aber eben nicht am nächsten Morgen. Das ist das
      Problem der derzeitigen Zinssenkungen. Und dennoch halten sowohl Fed
      als auch Bush-Administration an ihrer "Politik des leichten Geldes"
      fest. Sie versuchen, den amerikanischen Konsumenten neue Kredite
      regelrecht "aufzudrängen", damit der private Konsum wieder anspringt
      und die gesamte Wirtschaft mit nach oben zieht. Sehen Sie sich Japan
      an, und Sie wissen, dass das alleine nicht funktioniert.

      Als Anleger kann man dennoch davon profitieren - indem man auf einen
      weiter schwachen Dollar setzt. Denn das Zinsgefälle des Euro zum
      Dollar wird sich wieder vergrößern (in den letzten Wochen hatte es
      zwischenzeitlich eine Verkleinerung dieses Gefälles gegeben). Damit
      werden Kapitalanlagen im Euroraum für Ausländer interessanter. Wenn
      erst einmal die Japaner - die derzeit weiterhin fleißig US-Anleihen
      kaufen - ihr Kapital Richtung Euroland umlenken werden, dann werden
      wir einen selbstverstärkenden Effekt sehen. Vermögenswerte in Dollar
      werden verkauft, um Vermögenswerte in Euro zu kaufen - dadurch fällt
      der Dollar - das veranlasst weitere ausländische Investoren zur Flucht
      aus dem Dollar - der Dollar fällt weiter. Deshalb meine Prognose: Der
      Euro wird in den nächsten Monaten über die 1,20 klettern. Oder, um mit
      meinem Kollegen Bill Bonner zu sprechen: Ich weiß nicht, ob der Euro
      über 1,20 steigen wird - aber ich weiß, dass er in einigen Monaten
      dort stehen SOLLTE.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 22:27:20
      Beitrag Nr. 179 ()
      Donnerstag, 19. Juni 2003

      Wenn Tote sprechen könnten ...

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Die Microsoft-Aktie stieg am Dienstag um 2 %, weil ein Analyst sein
      Rating für die Aktie erhöht hatte ... ha ... ha ... ha ...

      Was ist daran so lustig?

      Nun, die Tatsache, dass jemand die Ratings der Analysten ernst nimmt.
      Können Sie sich noch erinnern, liebe(r) Leser(in) - vor 4 Jahren gab
      es ungefähr 98 Kaufempfehlungen für 2 Verkaufsempfehlungen. Das war
      kurz bevor der Bärenmarkt begann, der eine Marktkapitalisierung im
      Volumen von 5 Billionen Dollar (!) vernichtete. Und von den ehemaligen
      Top-Analysten sind 3/4 gefeuert worden. Jack Grubman, Henry Blodget,
      Frank Quattrone, Mary Meeker ... vielleicht sagen Ihnen diese Namen
      noch etwas. Nur Mary Meeker hat ihren Posten noch, sie ist zwar älter,
      aber hat immer noch keine Ahnung.

      Für die Fondsmanager macht das keinen Unterschied. Sie haben das Geld,
      und sie müssen ihre Benchmark übertreffen. Wenn sie nicht mit dem
      Trend gehen (der Dow Jones hat seit letzten Oktober schon über 28 %
      zugelegt), dann könnten sie ihre Top-Jobs als Fondsmanager verlieren -
      und dann müssten sie vielleicht semi-ehrliche Arbeit für eine
      semi-ehrliche Bezahlung verrichten.

      Wer würde das wollen? Jeder will das, was er nicht verdient hat. Das
      Barron`s Magazin verspricht den Anlegern dieses Jahr Gewinne im
      zweistelligen Prozentbereich. Verdienen die Investoren Gewinne im
      zweistelligen Prozentbereich? Natürlich nicht. Sie haben dafür nicht
      gearbeitet; sie haben sie sich nicht verdient. Alles, was sie tun,
      ist, Kapital bereitzustellen. Was haben die Leute historisch gesehen
      für Renditen mit ihrem Kapital erwirtschaftet? Wenn Tote sprechen
      könnten, dann könnte man sie alle ausgraben und ihnen diese Frage
      stellen. Dann würde man herausfinden, dass die durchschnittliche
      Rendite seit Gründung der USA pro Jahr bei nur rund 3 % lag. Derzeit
      sind es sogar noch weniger - denn per Dekret der Fed sind die Renditen
      am Anleihenmarkt tiefer, als sie es je seit Buddy Holly waren. Die
      Gläubiger können nicht viel erwarten. Die Investoren sollen sogar noch
      weniger erwarten.

      Das ist eine dieser Zeiten. Manchmal erwarten die Leute viel; manchmal
      nicht. Wir befinden uns derzeit in einer Zeit, in der die Leute
      denken, dass sie für Nichts etwas erhalten. Oder mehr, als sie
      verdienen, von dem, was sie haben. Trotz 3 Jahren Bärenmarkt und einem
      sich verstärkenden Wirtschaftsabschwung haben die Leute immer noch ein
      bemerkenswertes Vertrauen in sich selbst, ihre Institutionen und ihre
      Führer. Sie glauben, dass der Dollar das tun kann, was noch keine
      Papierwährung je geschafft hat: Überleben. Sie glauben, dass die
      Aktien das tun, was noch nie der Fall war: Für immer jedes Jahr
      Gewinne im zweistelligen Prozentbereich einfahren. Sie glauben, dass
      George W. Bush und Alan Greenspan das tun können, was kein Mann zuvor
      getan hat: In die Zukunft sehen und die Zukunft vorab verbessern -
      bevor sie eintritt.

      Sie glauben diese Dinger, trotz der anders lautenden Erfahrungen von
      Millionen toter Menschen. Und sie werden diese glücklichen Fantasien
      weiter glauben, bis sie von ihnen ruiniert worden sind ... und auch in
      den Chor der Toten einstimmen werden. Zumindest ist das meine
      fröhliche Einschätzung, an diesem wundervollen Morgen in Paris ...
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 22:27:48
      Beitrag Nr. 180 ()
      Donnerstag, 19. Juni 2003

      Argentinien oder Japan?

      von unserem Korrespondenen Addison Wiggin in Paris

      Wie genau werden die Investoren zerstört werden? "Argentinien, nicht
      Japan", so die Prognose von Marschall Auerback.

      "Ein Land mit einer so untragbar hohen externen Schuldenlast, einer
      überbewerteten Währung, die zu riesigen Außenhandelsbilanzdefiziten
      geführt hat, großen Haushaltsdefiziten: Argentinien im Jahr 2001 oder
      die USA im Jahr 2003?" fragt Auerback auf der Homepage von Prudent
      Bear.

      "All das Gerede in den USA, dass man eine Deflation à là Japan
      vermeiden sollte ... ich denke, dass es mehr bringt, sich die Lage in
      Argentinien unmittelbar vor der Beendigung der Bindung des Peso an den
      US-Dollar anzusehen, Ende 2001."

      "Wie im Argentinien des Jahres 2001 kontrolliert Amerika heute auch
      nicht mehr das eigene wirtschaftliche Schicksal. In den USA ist das
      Damoklesschwert nicht der Internationale Währungsfonds, sondern China.
      Der Todesstoß für die US-Wirtschaft könnte es werden, wenn die
      Chinesen ihre Währung (die derzeit an den Dollar gekoppelt ist) frei
      floaten lassen. Denn zu diesem Zeitpunkt werden viele andere
      asiatische Zentralbanken (mit der möglichen Ausnahme von Japan) eine
      verlockende Alternative zum Dollar finden, und den Dollar deshalb in
      den freien Fall schicken, was dem amerikanischen Kreditsystem
      unheimlichen Schaden zufügen wird."

      "Die amerikanischen Entscheidungsträger - die dauernd danach schreien,
      dass die chinesische Währung doch endlich frei floaten sollte -,
      sollten vorsichtig sein, was sie sich wünschen. Das könnte auch der
      Abschluss einer außergewöhnlichen Periode der Finanzgeschichte
      werden."

      Währenddessen verhalten die Kleinanleger sich derzeit so, als ob sie
      auf das "Grün" von Regierung und Fed warten. Ohne klare Anweisung von
      oben geht es derzeit nicht mehr so richtig bergauf ... an der Wall
      Street ist die Aufwärtsbewegung derzeit etwas festgelaufen. Andrew
      Kashdan von Apogee Research schreibt dazu: "Die Politik des starken
      Dollar, die von der Bush-Administration offiziell noch verfolgt wird,
      ist kaum noch eine ausgeführte makroökonomische Strategie, sondern ein
      meisterhaftes Theater - eine Tragikomödie."

      George Bush hat vor kurzem sein geheimes Wissen der internationalen
      Währungsmärkte offenbart, als er versuchte, die Nuancen des
      Dollar-Kursverlustes zu erklären ... und die kurzfristige Entwicklung
      gegenüber dem Euro prognostizieren wollte:

      "Der Zinsunterschied hat die Leute dazu veranlasst, Dollar zu
      verkaufen und Euros zu kaufen, um eine höhere Rendite auf ihr
      Investment erzielen zu können"; so Bush. "And das ist der Grund, warum
      Sie den Druck auf den Dollar sehen ... sie werden ein anderes
      Verhalten sehen, wenn sich die Zinsdifferenz zwischen Europa und den
      USA verringern wird." Kashdan will wissen: "Wie passt diese Theorie
      des Protagonisten zu den Fakten? - Antwort: Nicht sehr gut, leider."

      "Der Zinsunterschied bei den kurzfristigen Zinsen hat im letzten Jahr
      sein Top erreicht, seitdem hat er sich immer weiter verringert -
      während der Euro weiter deutlich gestiegen ist. Obwohl sich der
      Renditeunterschied zwischen den 10jährigen europäischen und
      amerikanischen Anleihen zuletzt um ein paar Basispunkte vergrößert
      hat, ist die vorige Vergrößerung dieses Abstands auch Hand in Hand mit
      dem Euro-Anstieg gegangen. Die langfristigen Zinssätze sind in Europa
      in den letzten Monaten um mehr als einen halben Prozentpunkt gefallen
      - sogar bevor die Europäische Zentralbank die Leitzinsen gesenkt
      hatte.

      "Das tragische Fazit ist, dass der Dollar wegen so vieler anderer
      Widrigkeiten fällt, und es gibt jede Menge guter Gründe, ihn zu
      verkaufen. Mr. Bush und Mr. Greenspan sind ohne Zweifel dankbar dafür,
      dass die Aktienmärkte die Dollarprobleme bis jetzt so ignoriert haben.
      Aber man kann der Tatsache nicht entkommen, dass die Ausländer (und
      auch US-Investoren) zunehmend Vermögensanlagen meiden werden, mit
      denen sie über den Wechselkurs einen Verlust erleiden werden - wenn
      sonst alles andere gleich bleibt." Kashdan: "Rechnen Sie mit einer
      weiteren Dollarschwäche, bevor der Vorhang fallen wird."
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 22:30:10
      Beitrag Nr. 181 ()
      Donnerstag, 19. Juni 2003

      Die boomenden 2000er?

      von John Mauldin

      Hier ein Auszug aus dem letzten "Dent Spezialreport" mit dem Thema:
      "Was passierte auf dem Weg zu den boomenden 2000ern?" "So wie es vor
      80 Jahren in der neuen wachsenden Autoindustrie für Investoren eine
      goldene Anlagemöglichkeit gab, so haben die heutigen Investoren die
      größte Kaufmöglichkeit des gesamten wirtschaftlichen Aufschwungs,
      vielleicht die beste des Lebens, gerade jetzt ... unsere Prognose
      zeigt, dass der Nasdaq in diesem Boom 13.000 bis 14.500 Punkte
      erreichen könne, in 6 bis 7 Jahren von heute an, was mehr als das
      10fache des Tiefs von 1.114 im Oktober 2002 sein würde."

      Lassen Sie mal sehen ... der Nasdaq bis 2010 bei 14.500 Punkten?
      Meiner Ansicht nach könnte diese Prognose eine große Dosis Realität
      gebrauchen.

      Lassen Sie mich das Band bis 1999 zurückspulen. Ich kann mich nicht
      erinnern, ob es in Las Vegas oder San Francisco war - aber sowohl Dent
      als auch ich sprachen beide auf einer großen Investmentkonferenz. Ich
      sprach zuerst, und prognostizierte etwa 3.000 Zuhörern, dass eine
      Rezession vor uns läge, und dass der Markt fallen werde. Wenig (aber
      höflicher) Applaus am Ende meiner Rede. Dent sprach ein paar Minuten
      später, und er machte sich über die "Weltuntergangsbeschwörer", die
      vor ihm gesprochen hatten, lustig. Wir hätten es nicht verstanden,
      sagte er. Dann zeigte er uns jede Menge Charts, die klar zeigten, dass
      der Markt und die Wirtschaft nirgendwo anders als nach oben gehen
      könnten. Die Technologie sei in der Innovationsphase, bereit zu
      explodieren. Er zitierte Schumpeter. Und er bekam jede Menge (und sehr
      enthusiastischen) Applaus.

      Jetzt wieder in die Gegenwart. Es gab einige Hubbel auf der Straße in
      die 2000er. Dent sagt uns, dass wir jetzt wieder auf Kurs sind. Ab
      diesem Jahr und im nächsten Jahr sei der Konsument wieder voll da. Die
      Technologie werde die Märkte wieder einmal auf neue Höhen treiben. Man
      solle auf diesen Zug aufspringen. Lassen Sie mich seine Argumente
      untersuchen und dann die logischen und meiner Ansicht nach absurden
      Schlussfolgerungen sehen.

      Dent betont, dass die Aktie von General Motors (GM) von 1919 bis
      Anfang 1922 um mehr als 75 % gefallen sei. Dann stieg diese Aktie um
      das 22fache bis 1929. Damals waren Autos das neue Ding. Auch ohne das
      Scheitern vieler kleinerer Autogesellschaften erlebte der Markt einen
      Boom. Und Dent vergleicht das mit der Situation der
      Technologiegesellschaften heute. Dann legt er den Chart von Intel von
      1992 bis 2002 über den Chart von GM von 1912 bis 1922. Zufällig passen
      die völlig zueinander. Seine Schlussfolgerung: Da sich der Kurs der
      GM-Aktie nach dem Crash um das 22fache gesteigert hat, werden die
      Technologieaktien heute das Gleiche tun. Ich zitiere ihn: "Wir
      erwarten, dass eine ganze Generation von Technologiegiganten der
      heutigen New Economy den spektakulären Anstieg der GM-Aktie
      nachvollziehen wird. Wer möchte nicht die Chance ergreifen, sein
      Investment in den nächsten 6 bis 7 Jahren um das 22fache zu steigern?"

      Es gibt aber sehr große Unterschiede zwischen heute und 1922. Zunächst
      einmal hatte der Aktienmarkt 1922 einen jahrzehntelangen Bärenmarkt
      hinter sich. Der S&P 500 stand 1921 fast genau da, wo er 20 Jahre
      vorher schon gestanden hatte ... die Investoren hatten insgesamt ein
      negatives Wachstum von 1 % für diesen Zeitraum gesehen. Kurz gesagt:
      Man kann den Wert des Marktes von 1922 nicht mit dem von 2002
      vergleichen. Wir sprechen über historische Extrempunkte. Dent
      suggeriert effektiv, dass der nächste Bullenmarkt von den höchsten
      Bewertungen der Geschichte beginnen wird.

      Das Problem ist, dass sich die Auswirkungen der erhöhten Produktivität
      insgesamt nicht netto positive ausgewirkt haben. Stattdessen haben die
      Unternehmen die neue Produktivität genutzt, um Arbeiter zu entlassen.
      Und dann ermöglicht das Internet es, Jobs in Länder mit geringeren
      Lohnkosten zu verlagern - von Indien bis Irland.

      Und nebenbei - es ist schön und gut, den Chart von GM mit dem von
      Intel zu vergleichen. Aber damit vergleicht man Äpfel mit Birnen. 1922
      gab es jede Menge Autobauer, die in den nächsten Jahren untergingen.
      Wenn man den Aktienchart einer solchen Gesellschaft genommen hätte,
      dann würde der Vergleich nicht so schön aussehen.

      Selbst wenn es zahlreiche kleine Technologiegesellschaften geben
      würde, deren Aktienkurs sich verzehnfachen würde - deren statistischer
      Einfluss auf den Nasdaq wäre nicht so groß. Um die Prognose von Dent
      wahr werden zu lassen, müssten sich die Kurse der größten
      Gesellschaften mindestens verzehnfachen. Und das in einem Zeitraum,
      indem ihre Gewinne nicht schneller als das Bruttoinlandsprodukt plus
      Inflationsrate - oder ca. 50 % - steigen werden.

      Hier offenbart sich die Schwäche von Dents Argumentation. Am 18. Juni
      stand der Nasdaq-Composite bei 1.668 Punkten. Wenn er in 7 Jahren bei
      13.000 Zählern stehen sollte, dann müsste er in den nächsten 7 Jahren
      um 29 % pro Jahr zulegen. Wenn er das Ziel von 14.500 in 6 Jahren
      erreichen würde, dann müsste er jährlich 36 % zulegen! Das würde eine
      Verdoppelung alle 2 Jahre bedeuten!

      Dabei ist das KGV schon derzeit sehr hoch - laut dem Wall Street
      Journal liegt es beim Nasdaq 100 bei aktuell 227 (basierend auf den
      Kerngewinnen). Das ist die Schätzung für die letzten Zahlen. Die
      Prognose für die nächsten 12 Monate liegt bei einem KGV von 36. Die
      Schätzung von Thomson First Call liegt bei 32. Wenn Dent Recht haben
      würde, dann müssten die Gewinne der Unternehmen im Nasdaq um über 30 %
      pro Jahr steigen, für 7 Jahre. Ich bemühe mich gar nicht erst, zu
      suchen, ob dies schon jemals der Fall war. Es gab niemals eine Zeit,
      in der die Gewinne der Unternehmen eines größeren Index um 30 % pro
      Jahr gestiegen sind, 7 Jahre in Folge.

      Aber das muss passieren - sonst wird das KGV steigen. Dann würde es
      auf Niveaus steigen, die die letzte Spekulationsblase klein aussehen
      lassen werden. Kann das KGV auf 500 steigen? Werden die Investoren
      bald die letzte Spekulationsblase vergessen?

      Man kann es auch anders sehen: Dent meint, dass die
      Marktkapitalisierung der Nasdaq in 7 Jahren größer sein wird als das
      Bruttoinlandsprodukt der gesamten USA.

      Microsoft hat derzeit einen Anteil von 10 % an der
      Marktkapitalisierung der Nasdaq. Wird die Marktkapitalisierung von
      Microsoft auf 2 Billionen Dollar wachsen? Wird Cisco 1 Billion Dollar
      wert sein? Kann Intel auf 1,25 Billionen Dollar steigen?

      Wenn Dent Recht hätte, dann müssten die Gesellschaften auf so einen
      Level steigen, und alle anderen Nasdaq-Aktien müssten mit ihnen
      steigen. Wenn diese Gesellschaften das nicht schaffen - wer dann? Um
      auf eine Marktkapitalisierung der Nasdaq von 15 Billionen zu kommen,
      dann müssen darunter einige SEHR große Gesellschaften sein. Wir reden
      von einer Spekulationsblase, die alles in den Schatten stellen würde,
      was wir jemals gesehen haben - auch zu Zeiten der letzten
      Spekulationsblase.

      Ich bin noch nicht einmal auf die Überkapazitäten im Technologiesektor
      zu sprechen gekommen - was das zukünftige Gewinnwachstum behindern
      wird. Die Überkapazitäten besonders bei Glasfaserkabeln im
      Telekomsektor, nach dem Debakel von WorldCom, und und und. Das ist
      nicht der Stoff, aus dem ein stetiges und historisch hohes
      Gewinnwachstum kommen wird.
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:31:39
      Beitrag Nr. 182 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland auf Sicht von 10 Jahren mit
      7,1 % VERLUST p.a.

      von Michael Vaupel

      Ich bin gerade auf ein paar interessante Zahlen und Fakten gestoßen,
      die der "Bundesverband Investment und Asset Management" (BVI)
      berechnet hat. Das ist der Verband der Fondsgesellschaften, der
      naturgemäß die langfristige Anlage in Aktien- bzw. Rentenfonds fördern
      will. Die Fakten, die ich gerade lese, lassen sich jedoch nicht
      unbedingt zu Werbezwecken benutzen: Alle Aktienfonds mit Schwerpunkt
      Deutschland VERLOREN in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 7,1 %
      an Wert!

      Wahrscheinlich haben auch Sie - genau wie ich - schon sehr oft
      folgenden Spruch gehört: "Langfristig schlagen Aktien alle anderen
      Anlageformen." In zahlreichen Finanzpublikationen und Werbebroschüren
      wurde diese These mit Vergleichen illustriert und scheinbar belegt.
      Ungefähr dieser Art: "1.000 Euro wären mit Aktien in 10 Jahren zu XX
      Euro geworden, mit Anleihen zu XY Euro (deutlich niedrigerer Betrag)
      und auf dem Sparbuch zu XZ Euro (niedrigster Betrag)". Zugegeben -
      jahrelang habe auch ich daran geglaubt. Ich habe geglaubt, dass man am
      besten in einem Aktiensparplan monatlich einen bestimmten Betrag
      einzahlen sollte - um dann "auf jeden Fall" LANGFRISTIG auf der
      Gewinnerseite zu stehen.

      Die aktuellen Zahlen des BVI sind ein schwerer Schlag gegen diese
      These. Denn selbst wenn man sein Vermögen auf Fonds für deutsche
      Standardaktien verteilt hätte, so hätte man in den letzten 10 Jahren
      einen deutlichen Verlust hingenommen. Zum Vergleich: Die Rentenfonds
      mit Schwerpunkt Euro (bzw. vor Euroeinführung: DM) konnten in den
      letzten 10 Jahren 4,9 % Plus pro Jahr erzielen.

      Also: Mit Aktienfonds 10 Jahre lang durchschnittlich 7,1 % Minus pro
      Jahr, mit Rentenfonds durchschnittlich 4,9 % Plus pro Jahr. Diese
      Fakten sprechen eine klare Sprache. Natürlich bin ich mir der
      Problematik der Wahl des Zeitraums vollkommen bewusst. So würde man
      auf ganz andere Werte kommen, wenn man den 10-Jahres-Zeitraum von Ende
      1989 bis Ende 1999 nehmen würde. Dann hätte man nämlich den Bärenmarkt
      seit 2000 nicht in der Berechnung drin. So lässt sich auch erklären,
      warum solche Berechnungen in den Jahren vor 2000 meist einen Vorteil
      der Aktien gegenüber den Anleihen zeigten.

      Was ich damit sagen will: Übernehmen Sie keine scheinbar allgemein
      akzeptierten Thesen - wie die, dass Aktien "langfristig immer
      steigen!" Wenn Sie auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase des Neuen
      Marktes eingestiegen sind, werden Sie Ihre Einstiegskurse (sofern es
      das betreffende Unternehmen überhaupt noch gibt) vielleicht nie wieder
      sehen. Und wenn Sie 40 Jahre warten. Die Frage ist natürlich auch, wie
      langfristig "langfristig" eigentlich ist. Natürlich führt alleine der
      Inflationseffekt auf sehr lange Sicht zu steigenden Kursen. Aber was
      nützt es Ihnen, wenn Ihr Einstandskurs zwar wieder erreicht wird -
      aber erst in 80 Jahren? Ein großer Erfolg, oder? Hier zeigt sich die
      ganze Ungenauigkeit des Begriffs "langfristig". Schon der Volkswirt
      John Maynard Keynes meinte: "Langfristig sind wir alle tot." Recht hat
      er.

      Ich meine: In die Zukunft sehen kann keiner von uns. Eine Aussage wie
      "langfristig steigen Aktien immer" ist schon deshalb sehr mit Vorsicht
      zu genießen. Das bedeutet nicht, dass ich Ihnen von Aktieninvestments
      völlig abraten will. Ich möchte nur gerade in der derzeitigen
      Aufwärtsbewegung auch auf die Risiken hinweisen. Die Börse ist keine
      Einbahnstraße - dieser Satz ist oft überstrapaziert worden, stimmt
      aber. Denken Sie daran.

      Und überlegen Sie sich einmal, die "90/10"-Strategie zu befolgen. Das
      bedeutet: Anstatt Aktien zu kaufen, 90 % des dafür vorgesehenen
      Betrags in sicheren Euro-Staatsanleihen zu investieren und mit den
      restlichen 10 % auf Optionsscheine zu setzen (die aufgrund des
      Hebeleffekts die gleichen absoluten Gewinne wie mit einer
      100 %-Aktien-Position erlauben würden). Im schlimmsten Fall erleiden
      Sie mit den Optionsscheinen einen Totalverlust. Diesen würden Sie in
      gut 2 Jahren durch die Zinserträge der Anleihen ausgleichen, so dass
      sie nach diesem Zeitraum Ihren Einsatz wiederhaben. Wenn es gut läuft
      und Sie mit den Optionsscheinen 100 % verdienen, haben Sie damit auf
      den gesamten Einsatz betrachtet 10 % verdient. Hinzu kommen noch die
      Zinsen für die Anleihenposition. Meiner Ansicht nach eine sehr gute
      Alternative zu Investments am Aktienmarkt. Ein weiterer Vorteil: Sie
      können auch von fallenden Kursen profitieren und erweitern Ihre
      Gewinnchancen damit ungemein.
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:32:15
      Beitrag Nr. 183 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      Schrempp mit 10,8 Millionen Euro Bezügen im letzten Jahr

      von Michael Vaupel

      Das Managermagazin hat eine Studie über die Gehälter von deutschen
      Managern erstellt. Jürgen Schrempp, Vorstandschef von DaimlerChrysler,
      erreichte mit einem Jahreswert von 10,8 Millionen Euro den
      Spitzenplatz.

      Neben einem Grundgehalt von rund 6,4 Millionen Euro wurden ihm
      Aktien-Optionen im Wert von etwa 4,4 Millionen Euro eingeräumt.

      Weiterer Spitzenverdiener war Josef Ackermann von der Deutschen Bank,
      der auf 7 Millionen Euro kam.

      Gute Leistung soll gut bezahlt werden. Doch manchmal fragt man sich,
      wo eigentlich der Zusammenhang zwischen diesen hohen Bezügen und der
      Leistung besteht.

      Ganz unabhängig davon könnte man sich fragen, ob es gerechtfertigt
      ist, wenn der Chef eines Unternehmens das 70 bis 100fache des Betrages
      verdient, den ein durchschnittlicher Angestellter seines Unternehmens
      verdient. Das 10fache - selbstverständlich. Das 20fache wäre auch noch
      ok. Aber langsam geraten wir in Regionen, bei denen auch im Hinblick
      auf den sozialen Frieden Bedenken angesagt sind.
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:32:41
      Beitrag Nr. 184 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      Automobilbauer leiden unter Streik

      von Michael Vaupel

      Die Streiks in der ostdeutschen Metallindustrie treffen auch
      Volkswagen und BMW. Die VW-Zuliefererwerke in Zwickau und Mosel werden
      seit Anfang dieses Monats voll bestreikt. Seit Anfang dieser Woche
      ruht die Arbeit auch in der "gläsernen Manufaktur" in Dresden - wo der
      Oberklassewagen Phaeton hergestellt wird.

      Richtig getroffen würde VW allerdings erst dann, wenn im Hauptwerk
      Wolfsburg wegen Teilemangel die Produktion gestört würde.

      Vergleichbar die Situation bei BMW - wenn sich nichts ändert, könnte
      die Produktion ab nächsten Montag gestört sein - eventuell müsste die
      Produktion dann ganz eingestellt werden. Kosten pro Tag ca. 38
      Millionen.

      Eine Einigung in der ostdeutschen Metallindustrie ist deshalb auch für
      diese beiden Autobauer von großer Wichtigkeit.
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:33:20
      Beitrag Nr. 185 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      32. Jahr des Dollarstandards

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Wo befinden wir uns gerade? Ich meine natürlich ökonomisch.

      Physisch weiß ich, wo ich mich befinde. In meinem Büro in Paris, an
      einem bewölkten Tag. Und metaphorisch?

      Wollen Sie wirklich wissen, wo wir uns metaphorisch befinden, liebe(r)
      Leser(in)? Natürlich nicht, aber ich werde es Ihnen trotzdem sagen.

      Hier. Ich befinde mich auf dieser Erde, und bin mit einem Widerspruch
      konfrontiert; ich erwarte sowohl eine Inflation als auch eine
      Deflation. "Sie können nicht beides haben", sagen mir meine Leser.
      Entweder zerstört eine Inflation die Anleihenkurse, oder eine
      Deflation zerstört die Aktienkurse, sagen sie. "Sie werden beide
      zerstört werden", so meine Wette.

      Wir befinden uns im 32. Jahr des Dollarstandards. Sehen Sie sich die
      Reserven der Zentralbanken der Welt an. Was finden Sie da? Ich weiß es
      nicht, aber mir ist gesagt worden, dass diese Zentralbanken 75 % ihrer
      Reserven in der Form von "Dollar" halten. Was ist ein Dollar? Nun ...
      es ist was es ist ... ein Stück Papier, das man für andere Dinge
      eintauschen kann.

      Als der Dollarstandard im Jahr 1971 begann, konnte man einen Dollar
      für 1/34 einer Unze Feingold eintauschen. Genau deshalb dachten viele
      Leute - besonders die Franzosen -, dass das ein sehr gutes
      Tauschverhältnis sei. Worauf sich die US-Regierung sich entschloss,
      das zu stoppen. Deshalb sagte die Nixon-Administration, dass der Wert
      des Dollar fortan am freien Markt bestimmt werden sollte - was
      effektiv zu einer Verringerung der Schuldenlast der USA führte, wegen
      der folgenden Dollarabwertung.

      Diese Ankündigung der US-Regierung ließ damals überall in der Welt die
      Alarmglocken läuten. Die Investoren begannen sich zu fragen, was sie
      für ihre Dollar bekommen würden. Die Fed hatte schließlich die
      Druckerpresse für Dollar; die Fed bot der Welt natürlich genug Dollar
      an, damit die Räder der Wirtschaft in Betrieb blieben ... aber die
      Investoren hatten die Befürchtung, dass die Fed es übertreiben könnte.
      Natürlich würde "leichtes Geld" zu rollenden Räder führen - aber diese
      Räder könnten irgendwann überdrehen und abfallen! 1980 konnte man für
      einen Dollar nur noch 1/840 einer Feinunze Gold kaufen. Die Investoren
      rechneten damit, dass dieser Wert in der Zukunft noch weiter fallen
      würde.

      Der Markt lässt niemals Erwartungen aufkommen, ohne auch eine
      Enttäuschung aufkommen zu lassen. Diese Überraschung war der damalige
      Fed-Vorsitzende Paul Volcker, der die Kreditvergaberegeln der Banken
      verschärfte, die Zinsen erhöhte, die Inflationsrate senkte und deshalb
      die Fundamente für den großen Boom der nächsten 2 Jahrzehnte legte.

      Ich denke, dass dieser Boom im Jahr 2000 endete, als der Aktienmarkt
      seit Topp erreichte. Im folgenden Jahr erreichte auch der Dollar sein
      Topp. Im Sommer 2001 konnte man für einen Dollar 1/260 einer Feinunze
      Gold kaufen. Heute, 2 Jahre später, kauft ein Dollar nur 1/360 einer
      Feinunze Gold.

      Aber was weiß ich schon? Am Mittwoch z.B. ist der Goldpreis um 6
      Dollar gefallen. Jetzt, wo die Fed wirklich aufs Gaspedal tritt,
      scheinen das die Investoren nicht zu bemerken. Ihre Erwartungen sind
      auf epischen Höhen. Was! Die meisten erwarten, dass der große Boom für
      immer weitergehen wird. Der Anteil der "Bären" unter den Investoren
      ist auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Gold war in den letzten
      2 Jahren das beste Investment ... aber wer glaubt schon, dass das auch
      weiterhin so bleiben wird?

      Stattdessen leihen die Fondsmanager und Kleinanleger der US-Regierung
      weiterhin bereitwillig Geld (indem sie US-Anleihen kaufen), so als ob
      diese das beste Kreditrisiko der Welt bieten würde ... und sie kaufen
      Aktien, als ob sie in die Zukunft sehen könnten und dort höhere Kurse
      sehen würden.

      Und ich weiß nicht genau, was ich denken soll. Dass die Aktien kein
      Schnäppchen mehr sind, scheint offensichtlich zu sein. Und dass diese
      außergewöhnliche Zuversicht am Anleihenmarkt (was sonst sollte es
      sein, wenn man dem weltgrößten Schuldner Geld leiht ... zu den
      niedrigsten Zinssätzen seit 50 Jahren ... einem Schuldner, der offen
      verspricht, seine Währung abzuwerten ... was ist das sonst als der
      Spiegel eines extremen, fast wahnsinnigen Vertrauens?) bald Furcht
      weichen sollte, scheint nicht nur offensichtlich zu sein, sondern auch
      sympathisch. Das ist der Weg, wie die Welt funktioniert. Tag wird zu
      Nacht, gute Renditen werden zu schlechten Renditen, außergewöhnlich
      wird zu Mittelmaß, Volcker wird durch Greenspan ersetzt ... eine
      Politik des leichten Geldes folgt einer Politik des knappen Geldes ...
      und dann fallen die Räder ab!

      Aber wann und wie?
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:35:13
      Beitrag Nr. 186 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      Der süße Geschmack der Inflation

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan

      In den USA sind die Konsumentenpreise letzten Monat um 0,3 % gestiegen
      (Kernrate, ohne Energiepreise) - was ein recht deutlicher Preisanstieg
      war und für eine Inflation spricht ...

      Ahhhh! ... Wie süß das ist! ... Dieser erste leckere Geschmack eines
      neuen inflationären Trends! Wie die meisten Süßigkeiten ist auch eine
      Inflation nicht gesund. Aber für den Moment ... hm ... ist sie sehr
      erfreulich - zumindest glauben das die meisten Marktteilnehmer
      momentan. Die Inflation ist willkommen, da sie - im Gegensatz zur
      puritanischen Deflation - die Schuldenrückzahlungen leichter macht,
      die Immobilienpreise anfeuert und ebenso die Unternehmensgewinne. Sie
      ist nur Freude und kein Schmerz ... so irgendwie.

      Der Schmerz kommt ein bisschen später - natürlich - wenn ein Dollar
      weniger Waren und Dienstleistungen kauft, als er es heute tut. Und
      wenn die Ersparnisse "weginflationiert" werden, also deutlich weniger
      wert sein werden, als die Sparer der Nation antizipiert hatten. Aber
      die Aktienkäufer machen sich darüber keine Sorgen. Sie vertrauen dem
      Fed-Vorsitzenden Greenspan, der ihnen sagt, dass Inflation eine gute
      Sache sei, und dass man die böse Deflation um jeden Preis vernichten
      müsse.

      Die Kleinanleger machten sich derzeit überhaupt nicht viele Sorgen -
      sie machen sich nur Sorgen darüber, dass sie vielleicht keine Aktien
      besitzen. Als Resultat davon ist die "Nach-Spekulationsblase" am
      Aktienmarkt vor unseren Augen immer größer geworden. Wie ihr
      Vorgänger, die epische Spekulationsblase der 1990er, hat diese
      aktuelle Spekulationsblase mehr Spekulation als Substanz ...
      vernachlässigenswertes Ertragswachstum und hohe Bewertungen sind keine
      gute fundamentale Voraussetzung für steigende Aktienkurse.

      Und wie ihr Vorgänger wird diese "Nach-Spekulationsblase" durch die
      Fed-Politik des leichten Geldes angeheizt. Die implizite "Drohung",
      dass man am Geldmarkt nur 1 % Rendite erhält, drängt die Investoren
      geradezu in riskantere Anlageformen, wie lang laufende Anleihen und
      Blue Chips am Aktienmarkt. Die Fed-inspirierte Kasino-Mentalität hat
      den Aktienmarkt von einem ZIEMLICH teuren Niveau auf ein SEHR teures
      Niveau hochschnellen lassen.

      Der Nasdaq-Composite ist in diesem Jahr schon um 25 % gestiegen - das
      sind aufs Jahr hochgerechnet 56 % Plus. "Negative reale Zinssätze
      dränge die Investoren in höhere Risikoklassen", so Mister Belkin,
      Herausgeber des "Belkin Report". "Am amerikanischen Geldmarkt erhält
      man derzeit nur rund 1 %. Die amerikanische Konsumentenpreisinflation
      ist mehr als doppelt so hoch. Das ist ein kraftvoller Anreiz, um sein
      Kapital in höherverzinslichen Anleihen (Anleihen mit größerem
      Ausfallrisiko) und Lottoscheinen (Nasdaq-Aktien) anzulegen. Wenn ich
      mich skeptisch anhöre, dann ist das korrekt ... ich stimme nicht mit
      der Politik der Fed überein ( ...), aber wenn die Fed die Investoren
      aus dem Risikospektrum drängen will und eine neue
      Mini-Spekulationsblase schaffen will, dann hat sie sicherlich die
      Kraft dazu."

      Die "Kraft" der Fed ist natürlich nicht mehr als die kollektive
      öffentliche Bereitschaft, teure Aktien zu kaufen. Wenn die Investoren
      nicht bedingungslos an die "langfristige" Anlage in Aktien glauben
      würden, dann hätte die Fed keine Kraft, eine Spekulationsblase
      anzuheizen. Aber derzeit kann die Fed das - und tut es auch. Genau
      jetzt. Allerdings könnte der Spekulationsblase bei den
      Technologieaktien bald die Luft ausgehen.

      "Trotz der zuletzt guten Zeiten, ist die Situation für die
      Technologie-Bullen fürchterlich", schreibt Fred Hickey, Herausgeber
      des "High Tech Strategist". Die Kabel und Leitungen, die diese
      monströs überbewerteten Hightech-Aktien auf dem hohen Niveau gehalten
      haben, brechen. Wenn es klar wird, dass die erhoffte wirtschaftliche
      Erholung im zweiten Halbjahr nicht eintreten wird, und dass der
      Ertragssprung im zweien Halbjahr ein Traum bleiben wird, dann wird es
      Panik unter den Bullen-Investoren geben, die am Ende viele von ihnen
      ruinieren wird ... dann werden wir von Wunschdenken gesteuerte
      Kommentare über den gescheiterten Bullenmarkt für Technologieaktien
      hören, der Art: "Wenn die Kurse doch nur wieder auf mein
      Einstandsniveau steigen würden."

      Diese "Nach-Spekualationsblase" ist genau so verletzlich wie ihr
      Vorgänger gegenüber der Nadel der wirtschaftlichen Realität. Wie die
      epische Spekulationsblase der 1990er wird auch diese aktuelle
      Spekulationsblase für viele Investoren schlecht enden - so meine
      Befürchtung. Warum nehmen die Investoren nicht einfach die Gewinne mit
      und nehmen sich den Sommer über Urlaub?
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:36:52
      Beitrag Nr. 187 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      China - das Damoklesschwert der USA

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      *** Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich die US-Wirtschaft in
      fähigen Händen befinden, und dass sich alles jeden Tag verbessert, in
      jedem Bereich. Dennoch sagt der US-Finanzminister, dass es schwierig
      sein könnte, einen Jobs zu finden. "Die Job-Aussichten in Kalifornien
      sind schwach", so die LA TIMES. "Die Aussichten auf Jobs in Michigan
      sind niedrig", so die Detroit Free Press.

      *** Marschall Auerback glaubt, dass China die Kraft hat, die
      US-Wirtschaft zu zerstören ... genauso wie der Internationale
      Währungsfonds in Argentinien den Stöpsel gezogen hat. Ich habe gestern
      über die Ansichten von Auerback berichtet. Am gleichen Tag muss der
      US-Finanzminister Snow darüber nachgedacht haben. Denn in den heutigen
      Nachrichten finden sich die Schlagzeile "China könnte Währung bald
      floaten lassen, sagt Snow", so die Washington Post.

      Ich komme auf Auerback für die Erklärung zurück: "Wenn sie (die
      Chinesen) sich von der Bindung an den Dollar lösen, ist es sehr
      wahrscheinlich, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen großen Betrag an
      Gold angesammelt haben, um ihre Währung zu decken (das könnte auch
      erklären, warum die chinesische Regierung so zurückhaltend ist, wenn
      es um ihre Goldkäufe der letzten Dekade geht). Sobald die Chinesen
      fühlen, dass bei ihnen alles in Ordnung ist, werden sie versuchen,
      dass ihre Währung die asiatische Reservewährung wird - und letztlich
      die bevorzugte Währung der Welt."

      "Eine auf dem Remnimbi (chinesische Währung) basierende asiatische
      Währungsunion mag weit entfernt scheinen - aber vor 15 Jahren schien
      auch die Idee einer gemeinsamen europäischen Währung weit entfernt. In
      vielen Punkten wäre eine asiatische Währungsunion, die auf der
      chinesischen Währung basieren würde, weniger problembeladen als der
      Euro. Im Gegensatz zum Euroland würde eine asiatische Währungsunion
      mit der Präsenz eines dominierenden Landes starten - China (sowohl
      wirtschaftlich als auch kulturell) - was die Übernahme einer
      bestehenden Währung ermöglichen würde, im Gegensatz zur Schaffung
      einer neuen Währung und der Aufgabe zahlreicher nationaler Währungen.
      Es gibt auch eine große chinesische Diaspora in den asiatischen
      Emerging Markets; die Konsequenz ist, dass es viele der traditionellen
      sprachlichen und historischen Barrieren, die es in der EU gibt, in
      Asien nicht im gleichen Umfang gibt."

      "Es gibt eine gemeinsame, kulturelle konfuzianische Ethik in der
      gesamten Region. Es gibt auch eine natürliche Hinwendung zum Sparen,
      was diese Region zum größten Hort internationaler Reserven macht. Wenn
      diese Reserven durch große Goldbestände gedeckt würden (die gerade
      perverserweise von westlichen Zentralbanken verkauft oder verleast
      werden), dann würde die Vision von China als dem Epizentrum einer
      asiatischen Währungsunion noch glaubhafter."

      "Was das in Relation zu den USA bedeutet, ist, dass die USA - wie
      Argentinien ca. 2001 - nicht länger ihr eigenes wirtschaftliches
      Schicksal kontrollieren. Im Fall der USA ist das Damoklesschwert nicht
      der Internationale Währungsfonds, sonder China. Der Todesstoß für die
      US-Wirtschaft könnte die chinesische Entscheidung sein, die eigene
      Währung frei floaten zu lassen. Denn viele andere asiatische
      Zentralbanken (mit der möglichen Ausnahme Japan) könnten dann eine
      verlockende Alternative zum US-Dollar finden, was diesen in den freien
      Fall schicken würde, was dem amerikanischen Kreditsystem ungekannten
      Schaden zufügen würde. Die amerikanischen Entscheidungsträger - die
      dauernd danach schreien, dass die chinesische Währung doch endlich
      frei floaten sollte -, sollten vorsichtig sein, was sie sich wünschen.
      Das könnte auch der Abschluss einer außergewöhnlichen Periode der
      Finanzgeschichte werden."
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 18:37:18
      Beitrag Nr. 188 ()
      Freitag, 20. Juni 2003

      Krise des amerikanischen Kapitalismus

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Anmerkung in eigener Sache: Dieser Artikel ist ein Klassiker von Bill
      Bonner und wurde das erste Mal am 4. Juni 2002 veröffentlicht - passt
      aber auch auf die heutige Situation. Urteilen Sie selbst!

      Der Dollar und das US-Imperium stehen an der Schwelle der Größe. Aber
      auf welcher Seite?

      Dieser Gedanke kam mir, als ich am Dulles Flughafen in Washington
      etwas Aufenthalt hatte. Die ersten Sonnenstrahlen trafen gerade das
      Terminal. Die Vögel sangen in den Bäumen. In der Hauptstadt begann ein
      schöner, warmer Frühlingstag.

      "Morgen in Amerika", das war das Motto der ersten Amtszeit von Ronald
      Reagan. Dieser "große Kommunikator" stärkte die Angebotsseite ... und
      das ganze Land schien aufzublühen. Der amerikanische Kapitalismus war
      in Höchstform. Die Investoren konnten in den nächsten 2 Jahrzehnten
      reiche Ernte halten.

      Erfolg korrigiert sich selbst - wie ich beobachtet habe. Jeder Bulle
      findet irgendwann seinen Bären. Jede Spekulationsblase findet ihre
      Nadel. Und jedes Imperium findet irgendwann seine Wandalen.

      Technologie und Wissenschaft mögen Fortschritte machen ... aber
      Märkte, Politik und Liebesaffären machen keine Anstalten hin zu
      "Fortschritt". Stattdessen folgen sie Zyklen: Phasen von großherzigem
      Vertrauen folgen gefürchtete Momente der Verzweiflung ...

      Die Leute gehen nicht wirklich kollektiv von Dunkelheit ins Licht ...
      sondern sie rasen von einem Mythos zum nächsten, so meine
      Einschätzung. Sie glauben an das Gottesgnadentum des Königs, und
      wechseln dann zum erhabenen Recht der Demokratie ... sie legen eine
      Epoche lang ihre Leben in die Hände der Kirche ... und vertrauen in
      der nächsten Epoche ihrer Regierung. In einer Ära denkt man, dass ein
      Imperium auf ewig Bestand habe; in der nächsten Ära setzt man auf
      Nationalstaaten. Nachdem man das Kissen des Glaubens im Mittelalter
      abgeworfen hatte, ... ging die Menschheit zur anderen Seite des
      Tisches, und sie glaubten an die Illusion der Vernunft.

      1998 mag es so ausgesehen haben, dass dem amerikanischen Kapitalismus
      die Zukunft gehören würde; als die Zukunft dann eintrat, war das nicht
      mehr so klar. "In den letzten 2 Dekaden", so Matthew Lynn, Kolumnist
      bei Bloomberg, "waren die wirtschaftlichen News, die aus den USA
      kamen, fast immer positiv. Jetzt ist das Pendel in eine andere
      Richtung geschwungen."

      "Die Dominanz des Dollar an den Devisenmärkten vergeht. Das
      (amerikanische) Handelsbilanzdefizit beginnt, den Volkswirten Angst zu
      machen. Der Aktienmarkt zeigt kein Zeichen einer Erholung. Und der
      gute Ruf der amerikanischen Unternehmen wird zunehmend beerdigt: Jetzt
      wird sogar die ehemalige Gesellschaft des US-Vizepräsidenten Dick
      Cheney untersucht, weil sie eventuell die Bilanzen gefälscht hat."

      Jim Grant fügt hinzu: "Der Kapitalismus begann während der Amtszeit
      von US-Präsident Carter einen größeren Aufwärtstrend, als die Leute es
      am wenigsten erwarteten. Und dann begann ein größerer Abschwung
      während der Administration von George W. Bush - auch diesmal wurde das
      Land davon überrascht."

      Ich persönlich bin mit Prognosen ja sehr vorsichtig. Ich bin nicht
      notwendigerweise weise; nur misstrauisch. Ich weiß nicht, was die
      Zukunft bringen wird. Aber ich weiß, dass ich kein Geld verdienen
      kann, wenn ich so denke, wie alle anderen denken ... oder wenn ich
      jeden Mythos glaube, der die Augen der Öffentlichkeit gefunden hat.
      Deshalb suche ich mir Trades, die nicht im Rampenlicht stehen ... und
      manchmal bin ich dann ganz alleine.

      Der amerikanische Kapitalismus stand auf der Wunschliste von fast
      jedem in den letzten 20 Jahren. Nicht dass ich denke, dass mit diesem
      Kapitalismus notwendigerweise etwas falsch sein muss. Aber er sieht
      seit einigen Jahren überkauft aus. Ich versuche mir vorzustellen, wie
      die andere Seite aussehen würde ... wie es wäre, wenn er überverkauft
      aussehen würde.

      In den frühen 1990ern verschwanden in den Buchläden die Bücher, die
      japanische Geschäftspraktiken erläuterten. Diese Bücher wurden durch
      Publikationen ersetzt, in denen amerikanische Tycoons die Hauptrolle
      spielten. Bald waren die amerikanischen Geschäftsleute die Helden von
      allen. Sogar im abgeschiedensten Sumpf oder Dschungel konnte man Leute
      finden, die Bill Gates, Jack Welch oder Jeff Bezos verehrten.

      Aber jetzt sind viele dieser amerikanischen Unternehmenshelden in
      Ungnade gefallen.

      Matthew Lynn erklärt: "Enron, Arthur Andersen und Henry Blodget ...
      haben es erreicht, dass viele der unternehmerischen und
      wirtschaftlichen Leistungen der letzten Dekade fad aussehen. Die
      amerikanische Standardfirma, die jede Woche eine Zahl von Übernahmen
      bekannt gab, und immer 30 % Zuwachs pro Quartal vermelden konnte, und
      von atemlosen Analysten hoch gelobt wurde und ihre Vorstandsmitglieder
      mit millionenschweren Aktienoptionsplänen belohnte - sieht jetzt nicht
      annähernd so attraktiv mehr aus wie noch vor einem Jahr."

      Und dann, so Lynn, sei da "der Bruch des technologischen Traums. Die
      Story der weltwirtschaftlichen Führung der USA war zum großen teil
      eine Story des Aufstiegs des Mikrochips. Der ganze Computersektor war
      eine komplett amerikanische Industrie. Und solange diese Industrie
      Fortschritte machte, machten es auch die USA."

      "Die Technologie wird in den kommenden Jahren immer noch einen großen
      Einfluss haben, aber sie hat sich von den Geschäftsleuten und
      Innovatoren wegbewegt. In dieser Dekade wird es bei der Technologie um
      ein besseres Design und um billigere Preise gehen - und um die
      Verbesserung von vorhandenen Technologien, so dass sie billiger sind
      und besser aussehen. Und das konnten bis jetzt europäische und
      asiatische Unternehmen besser als amerikanische Unternehmen."

      Lynn erwähnt auch das Scheitern der amerikanischen politischen
      Führung. Nachdem freie Märkte und Freihandel fast 2 Jahrzehnte
      gepredigt worden sind, hat George W. Bush ein merkwürdiges Signal
      gesetzt, als er bestimmte Einfuhrzölle erhöhte.

      Würde es Sie überraschen, wenn in den Buchläden die Bücher mit den
      amerikanischen Tycoons verschwinden würden ...

      .. und eine neue Gruppe von Büchern stattdessen dort erscheinen würde
      - Bücher wie "Wealth and Democracy" - Reichtum und Demokratie - ...
      von Kevin Phillips, in denen der Autos so argumentiert, dass das
      europäische Modell des Kapitalismus dem US-Kapitalismus überlegen
      sei ...

      .. und die ausländischen Investoren entscheiden würden, dass sie
      etwas weniger ihres Kapitals in den USA bzw. in Dollar anlegen
      wollen ... ... und die ausländischen Zentralbanker darüber nachdenken
      würden, ob sie nicht mehr als genug Dollar in ihren Safes haben ...

      .. und Stunde für Stunde der Tag vergehen würde ... bis schließlich
      der Abend anbricht?


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