►►►100% SHORT◄◄◄ - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 30.05.03 16:59:44 von
neuester Beitrag 20.06.03 18:37:18 von
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ID: 737.974
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Ich wünsche allen noch viel Spass, bei ihrem Untergang!
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
kannst du näher erleutern was du damit meinst?
jeder der auf der seite ist, die abgeht, denke, er ist der neue guruh...
irgendwann ist er auf der falschen und dann ist alles futsch...
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![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
irgendwann ist er auf der falschen und dann ist alles futsch...
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#kosto
Bisher habe ich bessere Qualität von Dir gesehen.
Was willst Du uns sagen?
Go long-go short-but go
Bisher habe ich bessere Qualität von Dir gesehen.
Was willst Du uns sagen?
Go long-go short-but go
also leute, der dax hat heute den 3. anlauf zu 3000 genommen.
das erst mal war er drüber, bei der zweiten wave schon zaghafter und heute nicht mal am limit.
wenn sich heute da nix ändert, dann ist ein rückwärtsgang an die 2800 sehr gut möglich.
aber vielleicht wirds ja noch...
das erst mal war er drüber, bei der zweiten wave schon zaghafter und heute nicht mal am limit.
wenn sich heute da nix ändert, dann ist ein rückwärtsgang an die 2800 sehr gut möglich.
aber vielleicht wirds ja noch...
Nabil ist jetzt schon zu 500 % Short.
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Die EZB wirds schon richten...
Glatter Wahnsinn vorher short zu gehen.
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Glatter Wahnsinn vorher short zu gehen.
wie gesagt, der ausgang - besonders in den usa - ist heute nicht so unwichtig.
sollte der dax die 3000 nicht knacken, kann ein short gehen nicht die schlechteste idee sein.
meine meinung
der markt macht was er will...
sollte der dax die 3000 nicht knacken, kann ein short gehen nicht die schlechteste idee sein.
meine meinung
der markt macht was er will...
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also ich bin short mit 949445 seit 0,13 im schein.
mit wenig bewegung geht viel!
120%
mit wenig bewegung geht viel!
120%
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Man diese ganze Short Gesülze in jedem 2. Thread geht mir aufn Sack, naja, aber Eure Kohle wandert in mein Konto..
Glaubt Ihr wirklich die Amis ziehen diesemal die Indizes so hoch um dann das alte Spiel wir verkaufen bei 9000 und bei S&P 960 zu spielen ?
Am Arsch...
Es wird garantiert nicht so sein, dass man locker flockig dann shorten kann und den Reibach macht. Dann gehts seitwärts weiter...
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Glaubt Ihr wirklich die Amis ziehen diesemal die Indizes so hoch um dann das alte Spiel wir verkaufen bei 9000 und bei S&P 960 zu spielen ?
Am Arsch...
Es wird garantiert nicht so sein, dass man locker flockig dann shorten kann und den Reibach macht. Dann gehts seitwärts weiter...
Laß den Dow noch bis 9000 laufen - dann kommt die Korrektur + diese wird heftig! Ich sage es dauert höchstens noch drei Tage (incl. Heute). Daran lasse ich mich messen.
Lecker Bullen!
Lecker Bullen!
![:lick:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/lick.gif)
Für die Spitze in der Nasi halte ich noch 2% bereit. Auch diesmal wird es nicht anders sein. Das wird eine teure Erkenntnis sein...
Wait + See!!!
Wait + See!!!
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@neutralo - Bzgl. alles Futsch
Schon mal etwas von Money Management gehört?
Schon mal etwas von Money Management gehört?
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hallo kosto, bin bei 2.960 long , sollte der dax bis 20 uhr die 2960 wieder sehen dann flieg ich raus, kackt der dow nach 20 uhr ab dann schönes wochenende. gruß rentner
Kosto ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Du Lachnummer, war ja ein harter Tag fuer Dich, haettste ma gestern auf mich gehoert...oder vorgestern..oder![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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Montag wirds noch uebler, Amis steigen heute noch hoeher! Du armer Lemming!![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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Du Lachnummer, war ja ein harter Tag fuer Dich, haettste ma gestern auf mich gehoert...oder vorgestern..oder
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Montag wirds noch uebler, Amis steigen heute noch hoeher! Du armer Lemming!
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Wer jetzt noch long sein sollte tanzt auf sehr,sehr dünnem Eis
...aber ich will schlafen können,ergo short,short,short
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
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...aber ich will schlafen können,ergo short,short,short
![:cool:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cool.gif)
Vorteil,
zeig mir eine bearmarketrally, die auf einen Schlag endete! Neine meine Lemminge, das Ende wird lang und schmerzhaft fuer die shorties! Der Anstieg schmaelert sich gaaaanz langsam, bis nach nem Monat ein Top gebildet hat, und der letzte von euch Lemmingen covern musste!
zeig mir eine bearmarketrally, die auf einen Schlag endete! Neine meine Lemminge, das Ende wird lang und schmerzhaft fuer die shorties! Der Anstieg schmaelert sich gaaaanz langsam, bis nach nem Monat ein Top gebildet hat, und der letzte von euch Lemmingen covern musste!
Ariminios
Gewinnmitnahmen werden mich in kürze für diesen Bullenschmach reichlich entschädigen....vorallem wenn die Amis anfangen ihre Up- Gaps zu schließen
Meine Ko grenze ist 3200....und bis 3050 gebe ich diesem Treiben noch maximal...dann rauschr es mit dem Argument "Gewinnmitnahmen fürchterlich und lange in den Keller
Gewinnmitnahmen werden mich in kürze für diesen Bullenschmach reichlich entschädigen....vorallem wenn die Amis anfangen ihre Up- Gaps zu schließen
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Meine Ko grenze ist 3200....und bis 3050 gebe ich diesem Treiben noch maximal...dann rauschr es mit dem Argument "Gewinnmitnahmen fürchterlich und lange in den Keller
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Also wenn es einfach so runterfaellt, ganz schnell, dann ist es ein PULLBACK (nie gehoert, was), um mehr shortielemminge reinzuziehen,die dann beim naechsten high weinen werden!
Sone rally hoert nicht so einfach auf, Freundchen. Ausser,wenn fuer Dich ein 5 % pullback schon das rally Ende ist!
:Laugh:
Ich vermute mal, es hat Dich vor ein paar Tagen kalt erwischt, wie oben beschrieben, beim letzten pullback? Du Pfeife!
Sone rally hoert nicht so einfach auf, Freundchen. Ausser,wenn fuer Dich ein 5 % pullback schon das rally Ende ist!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Ich vermute mal, es hat Dich vor ein paar Tagen kalt erwischt, wie oben beschrieben, beim letzten pullback? Du Pfeife!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Pfeife ist ein gutes Schlagwort
Die Bullen werden sehr bald flöten gehen
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Die Bullen werden sehr bald flöten gehen
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Für mich ist das ganze noch ein letztmaliges Aüfbäumen vor dem echten und langen Abgang
Dax wird dieses Jahr nochmal mindestens die 2200 sehen
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Dax wird dieses Jahr nochmal mindestens die 2200 sehen
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Ja mag sein, aber bis diese rally ENDGUELTIG nach unten dreht, dauert es noch ueber einen Monat. Deswegen verstehe ich nicht, wieso Ihr Lemminge jetzt schon shortet. Wartet doch bis es langsam runter dreht. Guckt euch die letzten bearmarketrallies an, ihr Anfaenger!
Und ich WARNE Dich nochmal, nimm nicht jeden schnellen Pullback (3 Tage) zum grossen Shortereignis.Sonst wirst Du verbrannt.Wie letzte Woche.
Und ich WARNE Dich nochmal, nimm nicht jeden schnellen Pullback (3 Tage) zum grossen Shortereignis.Sonst wirst Du verbrannt.Wie letzte Woche.
Die Bullen werden beim Arbeitsamt auflaufen!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Ich gebe den Bullen noch max. 2 Tage. Dann nehme ich die Sache pers. in die Hand.
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
meinetwegen kann der dax kurz nach 9 uhr zusammenbrechen ,bin dann wieder short
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
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![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Handelseinig!
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@rentner - Eine schöne Bettlektüre
Wie peinlich ! "Girlies schlagen Fondsmanager" !
"16-jährige Schulmädchen haben eine Gruppe englischer Fondsmanager bei einem Börsenspiel vernichtend geschlagen, Die Schülerinnen eines Mädcheninternats erzielten in sechs Monaten ein Plus von 116 %, während die vermeintlichen Profis nur magere 4 % erreichten.
Die Mädchen-Clique verfolgte einesimple, aber erfolgreiche Strategie: sie kaufte nur Aktien, die nach einem Kursrückgang eine Erholung signalisierten. Liefen die Papiere nicht wie erhofft, wurden die Aktien wieder verkauft.
Darauf hätten die Experten eigentlich auch kommen können."
Wie peinlich ! "Girlies schlagen Fondsmanager" !
"16-jährige Schulmädchen haben eine Gruppe englischer Fondsmanager bei einem Börsenspiel vernichtend geschlagen, Die Schülerinnen eines Mädcheninternats erzielten in sechs Monaten ein Plus von 116 %, während die vermeintlichen Profis nur magere 4 % erreichten.
Die Mädchen-Clique verfolgte einesimple, aber erfolgreiche Strategie: sie kaufte nur Aktien, die nach einem Kursrückgang eine Erholung signalisierten. Liefen die Papiere nicht wie erhofft, wurden die Aktien wieder verkauft.
Darauf hätten die Experten eigentlich auch kommen können."
kosto genau das mache ich seit 10 jahre, deshalb muß man von der börse auch keine ahnung haben um erfolgreich zu sein.( kostolany weisheit eines spekulanten)
![:cool:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cool.gif)
an alle bullen, spätestens in 14 tagen werden wir auf den boden der tatsachen zurückkehren und der liegt vom stand heute 500 punkte tiefer, basta
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Ist ja völlig ok, wenn Schulmädchen Fondsmanager bei der Performance überbieten.
Was allerdings weniger wünschenswert ist: Dass Schulmädchen das Börsengeschehen auch kommentieren.
Wie dieser Thread eindrucksvoll nachweist.
Was allerdings weniger wünschenswert ist: Dass Schulmädchen das Börsengeschehen auch kommentieren.
Wie dieser Thread eindrucksvoll nachweist.
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
pfandbrief du hast ja völlig recht, aber das mußte doch mal gesagt werden
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
@rentner - Pfandbriefsoll ruhig sein Schulmädchen-Report schauen...
Ich habe Nichts dagegen...
Das ist eine Sache der Erfahrung...
Ich lasse max. ein Minus von 10% zu. Meistens ca. 5% beim Trading. Max. 1% des Gesamtkapitals. Schaue mir Aktien an, die stark gefallen sind od. in einem stabilen Aufwärtsttrend laufen (Rücksetzer nutzen). Wenn es dann anzieht, wird investiert. Am Besten sind Aktien mit einer Bodenbildung, die dann unter kleinen Umsätzen zunächst leicht anziehen. SL-Verkauf (mit Limit) bzw. striktes Handeln erforderlich!
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
![:yawn:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/yawn.gif)
Das ist eine Sache der Erfahrung...
Ich lasse max. ein Minus von 10% zu. Meistens ca. 5% beim Trading. Max. 1% des Gesamtkapitals. Schaue mir Aktien an, die stark gefallen sind od. in einem stabilen Aufwärtsttrend laufen (Rücksetzer nutzen). Wenn es dann anzieht, wird investiert. Am Besten sind Aktien mit einer Bodenbildung, die dann unter kleinen Umsätzen zunächst leicht anziehen. SL-Verkauf (mit Limit) bzw. striktes Handeln erforderlich!
![:look:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/look.gif)
und heute wieder 50 % mit irgendwelchen short Zertis verheizt! ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
wir knacken gleich die 9.000
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
32 DAX-Punkte im Minus - lag ehemals so schön im Plus...
![:cry:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cry.gif)
hi kosto, der dax wartet auf die 9.000 , sieht so aus alls würde es gelingen. dann dow 10.250?
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
100% Short
Jetzt hilft nur noch Beten! I shall overcome!!!!
Jetzt hilft nur noch Beten! I shall overcome!!!!
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
Ob ich mein Waterloo erlebe...
![:look:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/look.gif)
Merrill Lynch: Kursrally bis nächstes Jahr
Richard McCabe, Chefmarktstratege bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass der Aktienmarkt eine „substantielle weitere Aufwärtsbewegung“ bis zum Jahresende und ins nächste Jahr hinein machen wird. 80% der New York Stock Exchange Aktien würden über ihrer 200 Tages Durchschnittslinie notieren, nach weniger als 20% im Juli und Oktober des letzten Jahres. In den letzten 30 Jahren hätten solche Umschwünge von unter 20 auf über 80 Prozent auf neue Bullenmärkte anstatt auf bloße Bärenmarktrallyes hingedeutet. Jedoch seien kurzfristige Momentumindikatoren zuletzt überkauft, was einen Rückgang über den Monat Juni hinweg auslösen könnte.
Richard McCabe, Chefmarktstratege bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass der Aktienmarkt eine „substantielle weitere Aufwärtsbewegung“ bis zum Jahresende und ins nächste Jahr hinein machen wird. 80% der New York Stock Exchange Aktien würden über ihrer 200 Tages Durchschnittslinie notieren, nach weniger als 20% im Juli und Oktober des letzten Jahres. In den letzten 30 Jahren hätten solche Umschwünge von unter 20 auf über 80 Prozent auf neue Bullenmärkte anstatt auf bloße Bärenmarktrallyes hingedeutet. Jedoch seien kurzfristige Momentumindikatoren zuletzt überkauft, was einen Rückgang über den Monat Juni hinweg auslösen könnte.
Microsoft - CEO verkauft weitere Aktien
Der Vorstandschef von Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT), Steve Ballmer, hat in der vergangenen Woche Aktien im Wert von $147 Millionen verkauft. Erst zuvor verkaufte Ballmer Aktien im Wert von $1.2 Milliarden – insgesamt 55.4 Millionen Stück. In der vergangenen Woche wurden 4 Millionen Aktien zu $24.49 und zwei Millionen Aktien zu $24.66 verkauft. Ballmer folgt damit einem Aktienverkaufsplan, der ihm den periodischen Verkauf von Aktien erlaubt. Vorteil eines solchen Planes ist es, dass er bereits den Verkauf in der Vergangenheit ankündigte. Damit wird Interessenkonflikten vorgebeugt.
Der Vorstandschef von Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT), Steve Ballmer, hat in der vergangenen Woche Aktien im Wert von $147 Millionen verkauft. Erst zuvor verkaufte Ballmer Aktien im Wert von $1.2 Milliarden – insgesamt 55.4 Millionen Stück. In der vergangenen Woche wurden 4 Millionen Aktien zu $24.49 und zwei Millionen Aktien zu $24.66 verkauft. Ballmer folgt damit einem Aktienverkaufsplan, der ihm den periodischen Verkauf von Aktien erlaubt. Vorteil eines solchen Planes ist es, dass er bereits den Verkauf in der Vergangenheit ankündigte. Damit wird Interessenkonflikten vorgebeugt.
Mai
Nicht dass Marien’s Monat der schönste des Jahres ist, sondern von 1985 bis einschliesslich 1997 war der Mai auch der beste Börsenmonat des Jahres, nur in 4 der letzten 5 Jahre war es nicht so. In diesem Jahr scheint der Mai wieder seinem Regelfall alle Ehre zu erweisen. Die NASDAQ und S&P500 Indizes sind auf dem höchste Niveau seit Mai letzten Jahres. Und der Managing Director Jon Brorson von NEUBERGER BERMAN behauptet: „There are a lot of portfolio managers out there who have been skeptical and who have been sitting on the sidelines and are waiting for any type of pullback to put some money into the market." Die vorbörslichen Indikationen der US-amerikanischen Index Futures waren auch wieder freundlicher.
Nicht dass Marien’s Monat der schönste des Jahres ist, sondern von 1985 bis einschliesslich 1997 war der Mai auch der beste Börsenmonat des Jahres, nur in 4 der letzten 5 Jahre war es nicht so. In diesem Jahr scheint der Mai wieder seinem Regelfall alle Ehre zu erweisen. Die NASDAQ und S&P500 Indizes sind auf dem höchste Niveau seit Mai letzten Jahres. Und der Managing Director Jon Brorson von NEUBERGER BERMAN behauptet: „There are a lot of portfolio managers out there who have been skeptical and who have been sitting on the sidelines and are waiting for any type of pullback to put some money into the market." Die vorbörslichen Indikationen der US-amerikanischen Index Futures waren auch wieder freundlicher.
Ich habe bei 3.050 nochmal nachgelegt - nun 100% Short! Ob ich gegrillt werde...
meines Jobs würdig bin...
Schau´n wir mal!
Gruß Kosto
meines Jobs würdig bin...
Schau´n wir mal!
Gruß Kosto
Wo ist der Denkfehler...oder einer Lügt
Alles preist angeblich die Zinssenkung ein...und Euro steigt
Ich habe bei 3055 auch kräftig Short nachgefast...KO bei 3400,der bleibt mindestens bis 2800 drinne,auch wenn die Irren das Ding bis 3180 jagen sollten
Der Absturz wird um so ernüchternder
![:rolleyes:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/rolleyes.gif)
Alles preist angeblich die Zinssenkung ein...und Euro steigt
![:confused:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/confused.gif)
Ich habe bei 3055 auch kräftig Short nachgefast...KO bei 3400,der bleibt mindestens bis 2800 drinne,auch wenn die Irren das Ding bis 3180 jagen sollten
![:cool:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cool.gif)
Der Absturz wird um so ernüchternder
![:p](http://img.wallstreet-online.de/smilies/tongue.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Wenn es morgen nicht fällt, war meine Prognose völlig falsch. Die 9000 im Dow wäre doch ein Signal...
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Wer nicht hoeren will, muss fuehlen, Ihr Lemminge!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Yepp, Ariminios !
Hab mir übrigens mal nen "Versuchsput" 237593 zu 0,52 gegönnt.
Ich will auch mal wissen wie das so ist, wenn einem 2000 Scheine abrauchen
...
Denke der ist morgen fällig
!
Hab mir übrigens mal nen "Versuchsput" 237593 zu 0,52 gegönnt.
Ich will auch mal wissen wie das so ist, wenn einem 2000 Scheine abrauchen
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Denke der ist morgen fällig
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Aua!!! Ich muss nachschießen!!!
![:cry:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cry.gif)
Never catch a rising knife...
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Margin - das Unwort des Jahres!!!
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
short bei 3060 10.000 stücke jetzt wird es spannend, hau ich zwischen 9und 10 uhr raus egal wie es läuft
![:cool:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cool.gif)
@Tirpiz
Das sollte Schule machen!
Das sollte Schule machen!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Nachbörslich ist meine Pos. +/- 0. Immerhin!
![:look:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/look.gif)
Nun 10 Punkte im Plus...
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Neue Vertrauenskrise wäre angenehm!
03.06.2003 - 08:50 Uhr
SEC überprüft Bilanz bei IBM
Wie der amerikanische Technologiekonzern IBM am Montag bekannt gab, hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung bezüglich der Umsatz-Angaben der Jahre 2000 und 2001 eingeleitet.
Die Untersuchungen stehen den Angaben zufolge in Zusammenhang mit ähnlichen Untersuchungen bei einem Kunden von IBM im Bereich Retail Store Solutions. Angaben über den Kunden wollte IBM allerdings nicht machen.
Die IBM-Aktie reagierte auf diese Meldung nachbörslich mit einem Minus von 3,05 Prozent auf 84,67 Dollar.
Quelle: Finanzen.net
03.06.2003 - 08:50 Uhr
SEC überprüft Bilanz bei IBM
Wie der amerikanische Technologiekonzern IBM am Montag bekannt gab, hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung bezüglich der Umsatz-Angaben der Jahre 2000 und 2001 eingeleitet.
Die Untersuchungen stehen den Angaben zufolge in Zusammenhang mit ähnlichen Untersuchungen bei einem Kunden von IBM im Bereich Retail Store Solutions. Angaben über den Kunden wollte IBM allerdings nicht machen.
Die IBM-Aktie reagierte auf diese Meldung nachbörslich mit einem Minus von 3,05 Prozent auf 84,67 Dollar.
Quelle: Finanzen.net
hahaha minus 1.5 %, Futter fuer die Lemminge! ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Mehr shorten!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Mehr shorten!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Nur noch 2 Punkte im Plus!
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
Mehr als 100% geht nicht!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
bei mir schon
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
2 Top Analysten auf der Bullenseite
Anbei ein Kurzstatement zu 2 prominenten Analysten, deren Einschätzung zur aktuellen Marktlage gestern Thema in 2 Meldungen bei Boerse-go.de waren. Zum einen handelt es sich um Richard McCabe, einen bekannten Charttechniker von der US Investmentbank Merrill Lynch, der sich gestern bullish zum weiteren Verlauf der Indizes bis Jahresende geäußert hat, zum anderen um unseren hochgeschätzten Barton Biggs, einem der bisherigen Chefstrategen von Morgan Stanley Dean Witter, der als fundamental ausgerichteter Analyst ebenfalls zu dem Ergebnis kommt, daß die Märkte mittelfristig weiter nach oben durchziehen dürften. Der Terminus Top Analyst hat einen leicht negativen Beigeschmack wegen den teilweise unseriösen Ratingpraktiken während des ersten Internethypes. Wie dem auch sei, McCabe und Biggs, sind aus unserer Sicht seriöse Vertreter ihrer Zunft, die sich bisher nicht selten durch ausgezeichnete Einschätzungen des mittelfristigen Zeithorizonts hervorgetan haben. Beide kommen aktuell zum gleichen Ergebnis. Sie sind trotz der im bullishen Extrembereich bereits entartenden Sentimentreadings mittelfristig bullish und das sollte nicht unerwähnt gelassen werden.
Aus unserer Sicht steht uns jetzt über den Zeitraum von zunächst einigen Tagen eine Konsolidierung in den US Indizes bevor.
Anbei nun die Original Boerse-go.de Meldung, die McCabes Bias zusammenfaßt :
Merrill Lynch: Kursrally bis nächstes Jahr
Richard McCabe, Chefmarktstratege bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass der Aktienmarkt eine „substantielle weitere Aufwärtsbewegung“ bis zum Jahresende und ins nächste Jahr hinein machen wird. 80% der New York Stock Exchange Aktien würden über ihrer 200 Tages Durchschnittslinie notieren, nach weniger als 20% im Juli und Oktober des letzten Jahres. In den letzten 30 Jahren hätten solche Umschwünge von unter 20 auf über 80 Prozent auf neue Bullenmärkte anstatt auf bloße Bärenmarktrallyes hingedeutet. Jedoch seien kurzfristige Momentumindikatoren zuletzt überkauft, was einen Rückgang über den Monat Juni hinweg auslösen könnte.
Anbei das Originalstatement von Barton Biggs, der in diesen Tagen Morgan Stanley nach nahezu 30 Jahren Amtszeit verläßt. Er wird ab jetzt noch in Diensten des Hedgefonds Advisors Traxis Partners arbeiten. In der vergangenen Woche schrieb Biggs seine letzte Kollumne für Morgan Stanley.
Global Strategy: From Vicious to Virtuous?
Barton Biggs
I continue to believe that this rally will carry further and last longer than most believe. My hunch is that it is not too late to play because we may have only traversed half the terrain. It`s the old story. After a long decline, the news doesn`t have to be great or even good for prices to rise; it just has to be less bad than what has already been discounted. The bears argue there can`t be a meaningful advance because valuations are still too high. They are right about equities not being cheap, but twice in the 1930s and three times in the 1990s in Japan, major rallies sprung from levels with extended valuations. The bears are right that for a new secular bull market to begin, we need median or cheap valuations.
It`s not inconceivable that we could actually get some good news about the U.S. and world economies. A rising stock market is powerful tonic for business and consumer confidence, and we may be transitioning, albeit temporarily, from vicious downward cycle to upward virtuous cycle. But make no mistake, until further notice it`s a rally in the aftermath of a secular bear market, not the beginning of a new bull market. Own stocks and sell Treasuries. My favorite sectors are technology, financials, natural gas, oil service, and basic industrials. As for countries, the core cyclical markets in Europe (Germany, France, and the Netherlands) should prosper. The emerging markets, particularly Russia and India, should soar. Hong Kong should have a big bounce.
Anbei ein Kurzstatement zu 2 prominenten Analysten, deren Einschätzung zur aktuellen Marktlage gestern Thema in 2 Meldungen bei Boerse-go.de waren. Zum einen handelt es sich um Richard McCabe, einen bekannten Charttechniker von der US Investmentbank Merrill Lynch, der sich gestern bullish zum weiteren Verlauf der Indizes bis Jahresende geäußert hat, zum anderen um unseren hochgeschätzten Barton Biggs, einem der bisherigen Chefstrategen von Morgan Stanley Dean Witter, der als fundamental ausgerichteter Analyst ebenfalls zu dem Ergebnis kommt, daß die Märkte mittelfristig weiter nach oben durchziehen dürften. Der Terminus Top Analyst hat einen leicht negativen Beigeschmack wegen den teilweise unseriösen Ratingpraktiken während des ersten Internethypes. Wie dem auch sei, McCabe und Biggs, sind aus unserer Sicht seriöse Vertreter ihrer Zunft, die sich bisher nicht selten durch ausgezeichnete Einschätzungen des mittelfristigen Zeithorizonts hervorgetan haben. Beide kommen aktuell zum gleichen Ergebnis. Sie sind trotz der im bullishen Extrembereich bereits entartenden Sentimentreadings mittelfristig bullish und das sollte nicht unerwähnt gelassen werden.
Aus unserer Sicht steht uns jetzt über den Zeitraum von zunächst einigen Tagen eine Konsolidierung in den US Indizes bevor.
Anbei nun die Original Boerse-go.de Meldung, die McCabes Bias zusammenfaßt :
Merrill Lynch: Kursrally bis nächstes Jahr
Richard McCabe, Chefmarktstratege bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass der Aktienmarkt eine „substantielle weitere Aufwärtsbewegung“ bis zum Jahresende und ins nächste Jahr hinein machen wird. 80% der New York Stock Exchange Aktien würden über ihrer 200 Tages Durchschnittslinie notieren, nach weniger als 20% im Juli und Oktober des letzten Jahres. In den letzten 30 Jahren hätten solche Umschwünge von unter 20 auf über 80 Prozent auf neue Bullenmärkte anstatt auf bloße Bärenmarktrallyes hingedeutet. Jedoch seien kurzfristige Momentumindikatoren zuletzt überkauft, was einen Rückgang über den Monat Juni hinweg auslösen könnte.
Anbei das Originalstatement von Barton Biggs, der in diesen Tagen Morgan Stanley nach nahezu 30 Jahren Amtszeit verläßt. Er wird ab jetzt noch in Diensten des Hedgefonds Advisors Traxis Partners arbeiten. In der vergangenen Woche schrieb Biggs seine letzte Kollumne für Morgan Stanley.
Global Strategy: From Vicious to Virtuous?
Barton Biggs
I continue to believe that this rally will carry further and last longer than most believe. My hunch is that it is not too late to play because we may have only traversed half the terrain. It`s the old story. After a long decline, the news doesn`t have to be great or even good for prices to rise; it just has to be less bad than what has already been discounted. The bears argue there can`t be a meaningful advance because valuations are still too high. They are right about equities not being cheap, but twice in the 1930s and three times in the 1990s in Japan, major rallies sprung from levels with extended valuations. The bears are right that for a new secular bull market to begin, we need median or cheap valuations.
It`s not inconceivable that we could actually get some good news about the U.S. and world economies. A rising stock market is powerful tonic for business and consumer confidence, and we may be transitioning, albeit temporarily, from vicious downward cycle to upward virtuous cycle. But make no mistake, until further notice it`s a rally in the aftermath of a secular bear market, not the beginning of a new bull market. Own stocks and sell Treasuries. My favorite sectors are technology, financials, natural gas, oil service, and basic industrials. As for countries, the core cyclical markets in Europe (Germany, France, and the Netherlands) should prosper. The emerging markets, particularly Russia and India, should soar. Hong Kong should have a big bounce.
@Ariminios - hast Du denn nicht aus dem Jahre 1929 gelernt? Immer wieder dieser gefährliche und auch sagenumwobene "Leverage-Effekt"...
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Bzgl. Shortsignal
Vorsicht! - das Shortsignal ist noch nicht eindeutig. Gerade bei kurzfr. Trades + LZ sehr gefährlich.
Gruß + Viel Erfolg!
Kosto
Vorsicht! - das Shortsignal ist noch nicht eindeutig. Gerade bei kurzfr. Trades + LZ sehr gefährlich.
Gruß + Viel Erfolg!
Kosto
Sag ich dir doch die gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanze Zeit!
PULLBACK!!! Mehr shortie Lemminge reinziehen!
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Dienstag, 3. Juni 2003
Wieder angesagt: Aktien kaufen, die man gar nicht kennt ...
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Kalte, leidenschaftslose Kaufstudien über Aktien haben genausowenig
mit der derzeiten Kursrally zu tun wie ein Biologiebuch mit einem
One-Night-Stand. Die derzeitige Rally an der Wall Street ist das
geliebte Kind von Hoffnung und Spekulation. Und die Kaufleidenschaft
zeigt nur wenig Zeichen eines Abkühlens.
"Der (derzeitige) Anstieg der Aktienindizes seit Mitte März hat zu
jeder Menge Investoren geführt, die sich nicht ganz sicher sind, woher
diese Stärke eigentlich kommt", so die aktuelle Ausgabe des Barron`s
Magazins. "Natürlich, der Krieg ist zu Ende, die Zinsen sind gefallen,
die Quartalsergebnisse des ersten Quartals lagen über den Erwartungen,
die Unternehmen können sich zu besseren Bedingungen Geld leihen, die
Steuern für Aktionäre sind gesenkt worden, und es gab sogar ein paar
hoffnungsvoll stimmende wirtschaftliche Daten."
Und dennoch ... die Aussichten für steigende Unternehmensgewinne sind
nicht so glitzernd, wie die derzeitige Kursstärke impliziert. "Derzeit
ist es wieder angesagt, Aktien zu kaufen, die man gar nicht kennt",
erklärte mir ein Aktienhändler bei einem Bier letzten Samstag Abend.
"Ich scherze nicht. Ich hatte ein Gespräch mit einem Kunden letzte
Woche, der mich anrief und sagte `Hey, kaufen Sie mir 5.000 Aktien,
die das Reuterskürzel XJSD haben.` Ich fragte: `Was ist das für eine
Aktie?` Er antwortete: `Ich weiß es nicht. Aber ich sehe, dass diese
Aktie bei hohen Umsätzen gestiegen ist. Also will ich mal ein paar
davon kaufen.` Der Aktienhändler erklärte mir: `Ich kann ihm nicht
sagen, dass das nicht geht. Das Beste, was sich tun kann, ist, ihn
dazu zu bewegen, statt 5.000 Aktien nur 2.000 zu kaufen. Aber, ich
habe in der letzten Zeit viele solcher Anrufe erhalten, bei denen die
Kunden nur das Reuterskürzel kennen, und nichts über die Aktie an
sich. Ich versuche, meinen Kunden solche Trades auszureden, aber sie
ignorieren mich. Deshalb betreue ich einige Kunden, deren Depot
praktisch eine `Buchstabensuppe` von Nasdaq-Aktien ist ... und die
Kunden haben keine Ahnung, was diese Gesellschaften tun ... aus meiner
Sicht ist die derzeitige Rally deshalb sehr spekulativ."
Die Renditen der US-Anleihen sind letzte Woche per saldo wieder etwas
gestiegen. Hat sich damit die spekulative Rally am Anleihenmarkt
erschöpft? Es wäre sehr, sehr riskant, darauf zu setzen. Ich glaube es
nicht. Schließlich verspricht die Fed, wenn es notwendig sei,
langlaufende Staatsanleihen mit selbstgedrucktem Geld aufzukaufen, um
den Dämon Deflation zu besiegen. Und wer will sich schon gegen eine
"regierungsgarantierte" Rally am Anleihenmarkt stellen? Allerdings
kann man auch sagen, dass nicht ein einziges Regierungsprojekt
problemlos läuft.
Die US-Regierung kann versuchen, die Deflation zu besiegen, indem sie
Anleihen von sich selbst mit Geld, das sie selbst druckt, kauft. Das
dieses bizarre Verhalten könnte das Vertrauen in den US-Anleihenmarkt
so stark unterminieren, dass die US-Regierung (bzw. die
US-Zentralbank) am Ende der einzige Käufer von Staatsanleihen wäre ...
solange die Zinsen nicht dramatisch steigen.
"Es wäre nichts Neues in der Wirtschaftsgeschichte, wenn die Renditen
am Anleihenmarkt mit der Zahl 1, 2 oder 3 beginnen", so Jim Grant,
Herausgeber des Grant`s Interest Rate Observer. "Das war zu Zeiten des
Goldstandards sogar eher die Regel als die Ausnahme. Aber soweit ich
weiß hat es solche Zinssätze in Systemen, die nicht durch Gold- oder
Silberdeckung gedeckt sind, niemals gegeben. Heute ist das
US-Geldsystem durch Schulden `gedeckt`, und deren Gewicht ist
fürchterlich. In den 1960ern und 1970ern lag die Summe der gesamten
Schulden (Unternehmen, Individuen und öffentliche Hand, ohne
Banksektor) bei rund 140 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP). In den
1980ern, den Zeiten der Junk Bonds, stieg dieser Wert auf 180 %. Heute
steht er bei 195 %."
Leider tendieren Schuldenberge solcher Größenordnungen dazu, Währungen
zu destabilisieren - und nicht zu stabilisieren.
Wieder angesagt: Aktien kaufen, die man gar nicht kennt ...
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Kalte, leidenschaftslose Kaufstudien über Aktien haben genausowenig
mit der derzeiten Kursrally zu tun wie ein Biologiebuch mit einem
One-Night-Stand. Die derzeitige Rally an der Wall Street ist das
geliebte Kind von Hoffnung und Spekulation. Und die Kaufleidenschaft
zeigt nur wenig Zeichen eines Abkühlens.
"Der (derzeitige) Anstieg der Aktienindizes seit Mitte März hat zu
jeder Menge Investoren geführt, die sich nicht ganz sicher sind, woher
diese Stärke eigentlich kommt", so die aktuelle Ausgabe des Barron`s
Magazins. "Natürlich, der Krieg ist zu Ende, die Zinsen sind gefallen,
die Quartalsergebnisse des ersten Quartals lagen über den Erwartungen,
die Unternehmen können sich zu besseren Bedingungen Geld leihen, die
Steuern für Aktionäre sind gesenkt worden, und es gab sogar ein paar
hoffnungsvoll stimmende wirtschaftliche Daten."
Und dennoch ... die Aussichten für steigende Unternehmensgewinne sind
nicht so glitzernd, wie die derzeitige Kursstärke impliziert. "Derzeit
ist es wieder angesagt, Aktien zu kaufen, die man gar nicht kennt",
erklärte mir ein Aktienhändler bei einem Bier letzten Samstag Abend.
"Ich scherze nicht. Ich hatte ein Gespräch mit einem Kunden letzte
Woche, der mich anrief und sagte `Hey, kaufen Sie mir 5.000 Aktien,
die das Reuterskürzel XJSD haben.` Ich fragte: `Was ist das für eine
Aktie?` Er antwortete: `Ich weiß es nicht. Aber ich sehe, dass diese
Aktie bei hohen Umsätzen gestiegen ist. Also will ich mal ein paar
davon kaufen.` Der Aktienhändler erklärte mir: `Ich kann ihm nicht
sagen, dass das nicht geht. Das Beste, was sich tun kann, ist, ihn
dazu zu bewegen, statt 5.000 Aktien nur 2.000 zu kaufen. Aber, ich
habe in der letzten Zeit viele solcher Anrufe erhalten, bei denen die
Kunden nur das Reuterskürzel kennen, und nichts über die Aktie an
sich. Ich versuche, meinen Kunden solche Trades auszureden, aber sie
ignorieren mich. Deshalb betreue ich einige Kunden, deren Depot
praktisch eine `Buchstabensuppe` von Nasdaq-Aktien ist ... und die
Kunden haben keine Ahnung, was diese Gesellschaften tun ... aus meiner
Sicht ist die derzeitige Rally deshalb sehr spekulativ."
Die Renditen der US-Anleihen sind letzte Woche per saldo wieder etwas
gestiegen. Hat sich damit die spekulative Rally am Anleihenmarkt
erschöpft? Es wäre sehr, sehr riskant, darauf zu setzen. Ich glaube es
nicht. Schließlich verspricht die Fed, wenn es notwendig sei,
langlaufende Staatsanleihen mit selbstgedrucktem Geld aufzukaufen, um
den Dämon Deflation zu besiegen. Und wer will sich schon gegen eine
"regierungsgarantierte" Rally am Anleihenmarkt stellen? Allerdings
kann man auch sagen, dass nicht ein einziges Regierungsprojekt
problemlos läuft.
Die US-Regierung kann versuchen, die Deflation zu besiegen, indem sie
Anleihen von sich selbst mit Geld, das sie selbst druckt, kauft. Das
dieses bizarre Verhalten könnte das Vertrauen in den US-Anleihenmarkt
so stark unterminieren, dass die US-Regierung (bzw. die
US-Zentralbank) am Ende der einzige Käufer von Staatsanleihen wäre ...
solange die Zinsen nicht dramatisch steigen.
"Es wäre nichts Neues in der Wirtschaftsgeschichte, wenn die Renditen
am Anleihenmarkt mit der Zahl 1, 2 oder 3 beginnen", so Jim Grant,
Herausgeber des Grant`s Interest Rate Observer. "Das war zu Zeiten des
Goldstandards sogar eher die Regel als die Ausnahme. Aber soweit ich
weiß hat es solche Zinssätze in Systemen, die nicht durch Gold- oder
Silberdeckung gedeckt sind, niemals gegeben. Heute ist das
US-Geldsystem durch Schulden `gedeckt`, und deren Gewicht ist
fürchterlich. In den 1960ern und 1970ern lag die Summe der gesamten
Schulden (Unternehmen, Individuen und öffentliche Hand, ohne
Banksektor) bei rund 140 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP). In den
1980ern, den Zeiten der Junk Bonds, stieg dieser Wert auf 180 %. Heute
steht er bei 195 %."
Leider tendieren Schuldenberge solcher Größenordnungen dazu, Währungen
zu destabilisieren - und nicht zu stabilisieren.
blabla, und die Nasdaq wieder ins Plus ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Ich habe nochmal verbilligt - Einstieg nun bei 3.050 Short (War auch mein eigentliches Ziel)
Nun Gnade mir Gott!
Gruß Kosto
Nun 23 Punkte im Minus!
Nun Gnade mir Gott!
Gruß Kosto
Nun 23 Punkte im Minus!
Du hoerst Dich an, wie Nabil! ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
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Hach is das schoen, wieder ein schoener upday und meine Kohle wird mehr!![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
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Hach is das schoen, wieder ein schoener upday und meine Kohle wird mehr!
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Scheine würde ich meiden - Ist pure Abzocke! Die Kursfeststellung ist ein schlechter Witz! Lieber Terminkontrakte an den Währungs-, Zins, Aktienindex- und Rohstoffmärkten.
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Vorteil: Genügend Liquidität + gerechte Preisfeststellung!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Das tut so weh...
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
Und noch ein Hoch! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Dax morgen 3100!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Dax morgen 3100!
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wow! Jetzt gehts ja nochmal richtig ab! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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Also wenn es ganz still ist, und die Nasdaq steigt mal wieder so richtig schnell, wie jetzt gerade, dann meine ich die shorties weinen zu hoeren! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Nur damit mal klar ist was in Amiland gekauft wird:
04.06. 18:46
Leerverkaufsanteil Dow Jones/S&P 500 steigt
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
DOW Jones
31,6% geshortete/leerverkaufte Aktien versus 68,4% "echte" Verkäufe.
30-Tage Durchschnitts-Anteil 28,3%
S&P 500 Index
35,2% geshortete/leerverkaufte Aktien versus 64,8% "echte" Verkäufe.
30-Tage Durchschnitts-Anteil 32,3%
würde mich nicht wundern wenn der Leerverkaufsanteil auf 40% steigt= Red Alert
pushen tun ja alle Wallstreetbroker, mal sehen wann es knallt
Penia
04.06. 18:46
Leerverkaufsanteil Dow Jones/S&P 500 steigt
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
DOW Jones
31,6% geshortete/leerverkaufte Aktien versus 68,4% "echte" Verkäufe.
30-Tage Durchschnitts-Anteil 28,3%
S&P 500 Index
35,2% geshortete/leerverkaufte Aktien versus 64,8% "echte" Verkäufe.
30-Tage Durchschnitts-Anteil 32,3%
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
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![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
würde mich nicht wundern wenn der Leerverkaufsanteil auf 40% steigt= Red Alert
pushen tun ja alle Wallstreetbroker, mal sehen wann es knallt
Penia
Wenn der Kaufdruck so weiter steigt,müssten die Shorties bald in Panik geraten....und anfangen zu covern
Dow könnte locker in kürze die 10000 knacken
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Dow könnte locker in kürze die 10000 knacken
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
die Shoties sind genau die Adressen, die die Kurse so hochgetrieben haben, denn nur wer weiß es geht quasi auf Befehl runter geht kann bedenkenlos shorten.
bis Ende Juni wird sich zeigen was los ist:
Dow unter 8000 oder über 10000
bei dem Tempo wohl null Problem
mfg Penia
bis Ende Juni wird sich zeigen was los ist:
Dow unter 8000 oder über 10000
![:confused:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/confused.gif)
bei dem Tempo wohl null Problem
mfg Penia
Meine Nerven liegen blank - doch ich finde immer wieder die nötige Ruhe!
Nasi RSI 77,563 + Dow RSI 70,93 (Beide Überkauft >70)
Wann kommt endlich die Korrektur?!
Nasi RSI 77,563 + Dow RSI 70,93 (Beide Überkauft >70)
Wann kommt endlich die Korrektur?!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Wann kommt Dein margin call? ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Erst wenn du Pleite bist Kosto
- dann fällts aber gewaltig. Du solltest es vielleicht mal mit einem Call versuchen - hat schon manchem sehr gehelft
!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Wie kann man jetzt noch Call halten
Das Potenzial nach oben ist weitaus geringer als nach unten!
Die Amis sind völlig heiß gelaufen....die Luft ist schon so dünn,das man ein Sauerstoffgerät empfehlen muß
![:confused:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/confused.gif)
Das Potenzial nach oben ist weitaus geringer als nach unten!
Die Amis sind völlig heiß gelaufen....die Luft ist schon so dünn,das man ein Sauerstoffgerät empfehlen muß
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
...und jetzt bitte die 3080 knacken....und dann geradewegs
erstmal auf 3040 runter
erstmal auf 3040 runter
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Dünnes Eis (ohne Kosolidierung) kann schnell brechen!
![:eek:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/eek.gif)
Guck mal kosto, neue Lemminge im Anmarsch (#79,#80). Versuch ihnen doch aus Deinen Fehlern zu helfen! ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
aaah der Schmerz! ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Na Kosto - kam schon der Margincall ?
Oder hast du schon den Offenbarungseid geleistet ?
Oder hast du schon den Offenbarungseid geleistet ?
vieleicht zwei drei tage noch, die arbeitsmarkt zahlen sind meiner meinung nach grotten schlecht die werden nur schön verkauft , in der nächsten zeit wird man immer mehr feststellen das der aufschwung nicht kommt.ab jetzt nur noch short
![:cool:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cool.gif)
Rentner, imho gibt es keine sicherere Möglichkeit Geld zu vernichten als short zu gehen
!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Der Call kam schon...
84 Punkte im Minus - die Götter meinen es nicht gut mit mir...
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
84 Punkte im Minus - die Götter meinen es nicht gut mit mir...
Das Ende kann noch bitter werden - jedoch alles voll bezahlt...
![:yawn:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/yawn.gif)
Dow Schluß über 9.090 - 9.130 = Long-Signal
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
Nasi Schluß über 1.610 - 1.630 = Long-Signal
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
Das Long-Signal hat der S&P500 schon gegeben...
als wir über die 935 - 945 gestiegen sind. Potential nun bis 1075 - 1090.
als wir über die 935 - 945 gestiegen sind. Potential nun bis 1075 - 1090.
![:(](http://img.wallstreet-online.de/smilies/frown.gif)
Was sind die Bären doch für Waschlappen !
Drei Jahre Mega-Baisse haben die Bullen schon durchstehen
müssen, und jetzt da die Börse einmal ein paar Wochen steigt, jammern die Mode-Bären schon `rum.
Ein schwaches Bild, das manche da abgeben.
Drei Jahre Mega-Baisse haben die Bullen schon durchstehen
müssen, und jetzt da die Börse einmal ein paar Wochen steigt, jammern die Mode-Bären schon `rum.
Ein schwaches Bild, das manche da abgeben.
au weia kosto,was machst Du bloss fuer Sachen. Ich rate zu Urlaub!
Die Zeit spielt für mich! Alles stark Überkauft!
Nur die Ruhe!
Nur die Ruhe!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Mittwoch, 4. Juni 2003
Es wird keinen nachhaltigen konjunkturellen Aufschwung geben
von Jochen Steffens
Oder: Vom Automarkt über Deflation zur Nanotechnologie.
Da es bis zum nächsten Zahlenreigen ein wenig ruhiger an den Börsen
zugeht, nutze ich mal die Zeit für einen längeren Text.
Auf dem amerikanischen Automarkt (die heutigen Zahlen weiter unten)
entsteht gerade ein längerfristiges Problem für die Autowirtschaft,
dass nicht mehr so leicht zu lösen sein wird. Die amerikanischen
Verbraucher haben sich an die Kaufanreize der Autofirmen derart
gewöhnt, dass eine einzelne Automarke nicht mehr zurückrudern kann.
Damit entsteht eine Form der "Deflation". Das Angebot ist einfach zu
groß, der Markt gesättigt. Der Konkurrenzkampf wird über den Preis
geführt. Die Preise sinken, bzw. die Kaufanreize der Firmen werden
gesteigert (was im Prinzip auf das Gleiche herauskommt). Die
Gewinnmargen werden damit geringer, so dass die Produktivität
(Verhältnis Aufwand zum Erfolg) gesteigert werden muss. Daraus
resultierende Kostensenkungsprogramme führen zu weiteren
Arbeitsplatzabbau. Häufig wird allerdings dabei auch die Qualität der
Produkte verringert. Der Konkurrenzkampf wird härter, die Preise
sinken weiter. Die Folge, es überleben die Firmen, die es schaffen,
möglichst kostengünstige, gute Produkte sicher an den Mann zu bringen.
Sie sehen im amerikanischen Automarkt ist "Deflation" in vollem Gange.
Dabei unterscheidet sich diese Art der Deflation von den historischen
Deflationskatastrophen in einem wichtigen Punkt:
Vereinfachte Definition: Eine Inflation entsteht, wenn zu viel Geld im
Umlauf ist, mit der Folge, die Preise steigen. Ein Deflation also
umgekehrt, wenn zu wenig Geld umläuft, so dass die Preise fallen. Ein
Grund für die Deflationskatastrophen der Geschichte war, dass es zu
einer Verknappung des Geldes kam. Und daraus resultiert die Ansicht,
dass man bei Deflationsgefahr nur die Geldmenge erhöhen muss.
Das ist auch der Grund, warum die FED versucht, durch Ausweitung der
Geldmenge einer Deflation vorzubeugen. Frei nach dem Motto, wir können
die Geldmenge so weit erhöhen wie wir wollen. Nur die "Geldmenge" ist
bei der aktuellen Deflationsgefahr gar nicht das (wirkliche und
einzige) Problem. Die Entwicklung auf dem Automarkt zeigt: Nicht nur
die Verknappung der Geldmenge fördert Deflation. Selbst wenn Geld
vorhanden ist, kann auch ein großes Überangebot zu deflationären
Tendenzen führen. Denn an welcher Stelle letztlich der Geldfluss
gestört wird, bei der Geldmenge, oder bei Kaufbereitschaft, ist
offenbar egal.
Stellen Sie sich vor, sie haben ausreichend (nicht zu viel!) Geld. Sie
haben sich an ihren Fernseher gewöhnt, er läuft. Warum sollten Sie
sich einen neuen kaufen? Mit ihrem Auto sind sie mehr als zufrieden.
Ihr Staubsauger läuft bestens. Und ihre Stereoanlage macht auch noch
anständig Lärm. Warum sollten sie kaufen? Aber die Wirtschaft
produziert immer mehr, immer billiger. Damit produziert sie weit mehr,
als wirklich gebraucht / verbraucht wird.
Bisher versuchten die Unternehmen diese Situation zu lösen, indem sie
"Kaufanreize" durch "Neuentwicklungen" schafften. Auf das Beispiel
Fernsehen angewendet: Buntfernsehen, Stereofernsehen, Videotext, Hifi
Dolby Surroundsystem, Flatscreens. Das hat auch bisher bestens
funktioniert. Nach jeder Neuentwicklung kam es aber auch zu einer
kleinen Sättigung und damit Produktinternen "deflationären" Tendenzen.
Die neuentwickelten Produkte wurden immer billiger. Meistens wurden
dann schnell neue Produktentwicklungen auf den Mark gebracht. (Dieser
Prozess beschleunigte sich, immer schneller kam es zu
Neuentwicklungen, um den Preisverfall entgegenzutreten)
Der größte bekannte "Kaufanreiz" der letzten Jahre geschah durch die
Entwicklung der Computerchips, die sicherlich einer der Hauptgründe
für diese gigantische Hausse bis März 2000 war. Immer neue Produkte
regten den Konsum an, immer schneller Chips ermöglichten die
vollständige Revolution nahezu aller Produktbereiche (und
Produktionsbereiche). Immer schneller wurden neue Gebrauchsgegenstände
entwickelt, gekauft, mehr produziert, mehr verdient, mehr ausgegeben.
Diese Spirale brach nach dem Internethype und der daraus
resultierenden Frustration ( das Internet erfüllte die hohen
Konsumerwartungen nur zu einem sehr geringen Teil, also eher gar
nicht) völlig ein. Da im Moment keine revolutionären Neuentwicklungen
zu erkennen sind, bleiben die Märkte "gesättigt". Nahezu jeder hat ein
Handy, einen Computer, einen tollen Fernseher, eine Hifianlage etc. Es
wird für die Produzenten immer schwieriger neue Produkte an den Kunden
zu bringen. Erschwerend kommt eine gewisse Hightechverdrossenheit
hinzu. Der Produktrausch, der durch die Entwicklung des Chips entstand
ist und der damit verbundene Konsumrausch sind an einem Endpunkt
angelangt. (Natürlich hat der Börsencrash auch eine Menge Geld
vernichtet. Dieser Umstand und andere Faktoren wie Zukunftsängste,
Arbeitslosigkeit, etc haben zusätzlich zu einer Verminderung der
Kaufbereitschaft geführt, ebenso wie die Schuldenbelastung der
privaten Haushalte).
Nun kommt es zu dieser so typischen Gegenbewegung. Neue Produkte, die
wieder eine erhöhte Kaufbereitschaft erzeugen, sind kaum noch zu
erwarten. Auch weil durch Kostensenkungen natürlich gerade die
wichtigen Investitionen im Bereich Forschung wegfallen. Also gerade in
dem Bereich, der wieder neue Produkte auf den Markt bringen könnte.
Sehen Sie sich in diesem Zusammenhanf die Digitalkameras an. Deren
"Erfindung" hat noch einmal einen kleinen Boom bewirkt. Aber ein
großer umfassender Boom, wie durch die Erfindung des Computerchips an
sich, ist zurzeit nicht zu erkennen. Die Kostensenkungen führen dazu,
dass weniger verdient wird, mehr Arbeitslosigkeit entsteht. Auch das
wirkt sich weiter belastend auf den Konsum aus. Es wird noch weniger
konsumiert. Die Nachfrage und die Kaufbereitschaft sinken noch weiter
gegenüber dem Angebot. Diese Spirale steht uns nicht bevor, in dieser
Spirale sind wir bereits mitten drin: Folge: Eine Deflation, deren
Hauptproblem nicht die Geldmenge, sondern die Konsumbereitschaft ist.
Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum in Japan die Versuche, die
Geldmenge zu erhöhen, um damit die Deflation zu bekämpfen, so kläglich
gescheitert sind. (Aber auch die Versuch die Konsumbereitschaft selbst
anzukurbeln, sind in Japan gescheitert). Und vielleicht verstehen Sie
auch, warum ich denke, dass Alan Greenspan genau den gleichen Fehler
wie die Japaner macht und warum ich denke, dass egal was Alan
Greenspan auch macht, dieser Prozess einfach nicht zu vermeiden ist.
Vielleicht schafft er es, sie nach hinten zu verschieben, was den
Effekt allerdings noch verstärken dürfte. Diese deflationären
Tendenzen sind die natürliche Folge des gigantischen
Technologiesprungs der 80er und 90er Jahre. Deswegen bin ich auch
davon überzeugt, dass es zu keiner nachhaltigen Konjunkturerholung
kommen wird! Daraus folgt: Die Börsen werden weiter fallen, so länger
diese Rallye dauert, um so tiefer. Danach werden sie in eine lange
Phase der Seitwärtsbewegung mit leicht fallender Tendenz einmünden.
Es sei denn: Es wird eine neue Technologie entwickelt, die einen neuen
ähnlich umfassenden "Konsumrausch" bewirken kann, wie einst der
Computerchip. Das heißt, eine Technologie, die genauso weitgreifend
alle Bereiche unseres Alltags verändern wird. In ferner Zukunft kann
ich zumindest eine Entwicklung erkennen, die das theoretische
Potential hat, wieder einmal die gesamte Produktpalette zu
revolutionieren: Die Nanotechnologie. Dazu habe ich vor einiger Zeit
meinen Schwager konsultiert. Ich überlegte nämlich, einen Teil meines
Geldes in Nanotechnologiefirmen zu investieren und damit meine Rente
zu sichern. Er ist Physikprofessor und forscht im Bereich der
Oberflächenphysik. Er meinte, dass in den nächsten 10-15 Jahren mit
einer solchen Entwicklung sicher nicht zu rechnen sei. Dazu stecke die
Nanotechnologie noch zu sehr in den Kinderschuhen. Nun gut. Aber ich
beobachte die Entwicklung auf diesem Sektor mit großer Spannung.
Mehr als fraglich ist, ob man diese strukturellen Problemen durch
geldpolitische, sozialppolitisch oder andere politische Konzepte,
Theorien und Strategien entgegentreten kann. Das gelang in Japan
nicht, weil es nicht gelingen konnte und ich vermute, das wird auch
nicht in Amerika und erst recht nicht in Europa gelingen. Vielleicht
sollten die Staaten nicht versuchen die Deflation zu verhindern,
sondern sie fördern. Denn es könnte sein, so mehr man sie verhindert,
so mehr wird sie verlängert. Also eine kurze heftige und schmerzvoll
Deflation, verbunden mit einer maßvollen Geldpolitik. Wie
kontrolliertes Fieber bei einer Krankheit. Ansonsten stehen uns
vielleicht harte 12-15 Jahre bevor.
Eins noch zum Schluss: Natürlich ist der obige Text nur ein dürftiger
Ausschnitt des gesamten Problems. Die gesamten wirtschaftlichen
Probleme und deren Zusammenhänge zu beschreiben, die kaum
überschaubaren Einflüsse auf die globalen Wirtschaftstrukturen in
Worte zu fassen, dürfte eine nicht zu bewältigende Aufgabe darstellen.
Die verschiedensten Ansätze und Einflüsse werden heftig und äußerst
kontrovers diskutiert. Damit bleibt es dabei: An den Börsen kann alles
geschehen, auch das Gegenteil. Und glauben Sie mir, ich bin froh um
diesen Umstand, denn er bedeutet: Wirklich keiner kann absehen was
passieren wird: Die Börse bleibt somit spannend.
Warum die Insider der Technologiefirmen allerdings gerade verkaufen?
Vielleicht weil die Bullenquote März 2000 Niveau erreicht hat? Lesen
Sie dazu den Bericht von Eric Fry.
Mittwoch, 4. Juni 2003
62,9 % Bullen
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die Kurse der US-Anleihen sind wieder etwas zurückgekommen, und das
Rohöl ist wieder über die Marke von 30 Dollar pro Barrel gestiegen.
Der steigende Rohölpreis ist für John Myers, den Herausgeber von
"Outstanding Investments", keine Überraschung. Er prognostiziert seit
Wochen, dass die schnelle Beendigung des Irakkriegs den Bullenmarkt im
Öl nicht schnell beenden würde. Im Gegenteil - Myers sagte voraus,
dass die Preise für Rohöl und Erdgas weiter steigen würden. Der
Rohölpreis (Lieferung Juli) steht bei rund 30,70 Dollar pro Barrel,
der Preis für Erdgas (Lieferung Juli) steht bei 6,415 Dollar.
Früher wurden steigende Inflationspreise als Vorzeichen einer
Inflation angesehen. Aber in der heutigen intelligenten, völlig
abgesicherten Welt, können steigende Ölpreise glücklich mit einer
weitverbreiteten Deflations-Phobie koexistieren.
Trotz mancher Rückschlage bleiben die Investoren am Aktienmarkt
optimistisch, ja, überschwänglich. Leider ist ein begeisterter
Investor oft ein falsch liegender Investor. Mit anderen Worten,
Investoren tendieren dazu, übermäßig optimistisch zu werden,
unmittelbar vor scharfen Selloffs. Wenn die Vergangenheit der Prolog
ist, dann sollten die Bullen unter den Kleinanlegern Grund zur
Nervösität haben.
Laut einer aktuellen Umfrage (Quelle: American Association of
Individual Investors) ist die Stimmungslage derzeit sehr bullisch.
62,9 % der individuellen Investoren bezeichneten sich selbst als
"Bullen", während nur 14,3 % von sich sagen, dass sie "Bären" sind.
Merkwürdigerweise zeigen diese Umfragewerte die höchste bullische
Stimmung seit März 2000 - dem letzten Monat der Spekulationsblase. Am
10. März 2000 erreichte der Nasdaq-Composite Index sein Allzeithoch
von 5.132,52 Punkten - ein Punktestand, der 222 % über dem aktuellen
Niveau liegt. Oder, wenn man es positiver formulieren will: Wenn man
am 10. März 2000 alle Aktien des Nasdaq-Composite gekauft hätte, würde
man jetzt NUR 7 Jahren mit 15 % jährlichen Gewinnen brauchen, um
wieder bei plus/minus Null zu sein.
Sonderfall US-Immobilienaktien, die in den letzten Wochen zu den
Highflyern gehörten, obwohl hier eigentlich alles für fallende Kurse
spricht. Michael Santoli vom Barron`s Magazin meint dazu: "Es muss
noch nicht einmal eine Spekulationsblase am Immobilienmarkt selbst
geben - die US-Bauaktien sind auch so reif für einen gefährlichen
Kursverfall."
"Sie werden zunehmend verwundbar, da sich langsam die Erwartung
durchsetzt, dass sie nicht ewig wachsen können ... Ein
Hedgefondsmanager, der angeblich seit letzter Woche auf fallende Kurse
bei diesen Titeln gesetzt haben soll, betont, dass die Gewinne einiger
dieser Unternehmen auf Landkosten basieren, die vor Jahren zu relativ
niedrigen Preisen gekauft worden waren. Dadurch sehen die Gewinnmargen
besser aus. Gleichzeitig kaufen sie weiter Land, von Verkäufern, die
sich des steigenden Wertes ihrer Grundstücke völlig bewusst sind. Also
beginnen die Kosten zu steigen. Die Bestände an vorhandenen Häusern,
die zum Verkauf stehen, beginnen zu steigen - ein potenzielles Zeichen
einer Abschwächung der Konsumentennachfrage. Weil die Zinssätze schon
ziemlich tief sind, können sie auch nicht mehr viel fallen, um die
Nachfrage zusätzlich anzuspornen ... und eines Tages werden diese
Argumente für die Investoren ziemlich wichtig sein. Aber wer weiß,
wann?"
Wahr genug, und ich möchte noch hinzufügen, dass ein weiteres Argument
für die Käufer von Aktien aus dem Sektor "US-Immobilien" sehr bald
wichtig werden könnte: Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Arbeitslose
Amerikaner kaufen weniger Häuser.
Morgen werde ich mich mit dem US-Arbeitsmarkt befassen, um zu sehen,
wie er aussieht ... und um einschätzen zu können, wie zuversichtlich -
oder nervös - die amerikanischen Häuslebauer sein sollten.
Es wird keinen nachhaltigen konjunkturellen Aufschwung geben
von Jochen Steffens
Oder: Vom Automarkt über Deflation zur Nanotechnologie.
Da es bis zum nächsten Zahlenreigen ein wenig ruhiger an den Börsen
zugeht, nutze ich mal die Zeit für einen längeren Text.
Auf dem amerikanischen Automarkt (die heutigen Zahlen weiter unten)
entsteht gerade ein längerfristiges Problem für die Autowirtschaft,
dass nicht mehr so leicht zu lösen sein wird. Die amerikanischen
Verbraucher haben sich an die Kaufanreize der Autofirmen derart
gewöhnt, dass eine einzelne Automarke nicht mehr zurückrudern kann.
Damit entsteht eine Form der "Deflation". Das Angebot ist einfach zu
groß, der Markt gesättigt. Der Konkurrenzkampf wird über den Preis
geführt. Die Preise sinken, bzw. die Kaufanreize der Firmen werden
gesteigert (was im Prinzip auf das Gleiche herauskommt). Die
Gewinnmargen werden damit geringer, so dass die Produktivität
(Verhältnis Aufwand zum Erfolg) gesteigert werden muss. Daraus
resultierende Kostensenkungsprogramme führen zu weiteren
Arbeitsplatzabbau. Häufig wird allerdings dabei auch die Qualität der
Produkte verringert. Der Konkurrenzkampf wird härter, die Preise
sinken weiter. Die Folge, es überleben die Firmen, die es schaffen,
möglichst kostengünstige, gute Produkte sicher an den Mann zu bringen.
Sie sehen im amerikanischen Automarkt ist "Deflation" in vollem Gange.
Dabei unterscheidet sich diese Art der Deflation von den historischen
Deflationskatastrophen in einem wichtigen Punkt:
Vereinfachte Definition: Eine Inflation entsteht, wenn zu viel Geld im
Umlauf ist, mit der Folge, die Preise steigen. Ein Deflation also
umgekehrt, wenn zu wenig Geld umläuft, so dass die Preise fallen. Ein
Grund für die Deflationskatastrophen der Geschichte war, dass es zu
einer Verknappung des Geldes kam. Und daraus resultiert die Ansicht,
dass man bei Deflationsgefahr nur die Geldmenge erhöhen muss.
Das ist auch der Grund, warum die FED versucht, durch Ausweitung der
Geldmenge einer Deflation vorzubeugen. Frei nach dem Motto, wir können
die Geldmenge so weit erhöhen wie wir wollen. Nur die "Geldmenge" ist
bei der aktuellen Deflationsgefahr gar nicht das (wirkliche und
einzige) Problem. Die Entwicklung auf dem Automarkt zeigt: Nicht nur
die Verknappung der Geldmenge fördert Deflation. Selbst wenn Geld
vorhanden ist, kann auch ein großes Überangebot zu deflationären
Tendenzen führen. Denn an welcher Stelle letztlich der Geldfluss
gestört wird, bei der Geldmenge, oder bei Kaufbereitschaft, ist
offenbar egal.
Stellen Sie sich vor, sie haben ausreichend (nicht zu viel!) Geld. Sie
haben sich an ihren Fernseher gewöhnt, er läuft. Warum sollten Sie
sich einen neuen kaufen? Mit ihrem Auto sind sie mehr als zufrieden.
Ihr Staubsauger läuft bestens. Und ihre Stereoanlage macht auch noch
anständig Lärm. Warum sollten sie kaufen? Aber die Wirtschaft
produziert immer mehr, immer billiger. Damit produziert sie weit mehr,
als wirklich gebraucht / verbraucht wird.
Bisher versuchten die Unternehmen diese Situation zu lösen, indem sie
"Kaufanreize" durch "Neuentwicklungen" schafften. Auf das Beispiel
Fernsehen angewendet: Buntfernsehen, Stereofernsehen, Videotext, Hifi
Dolby Surroundsystem, Flatscreens. Das hat auch bisher bestens
funktioniert. Nach jeder Neuentwicklung kam es aber auch zu einer
kleinen Sättigung und damit Produktinternen "deflationären" Tendenzen.
Die neuentwickelten Produkte wurden immer billiger. Meistens wurden
dann schnell neue Produktentwicklungen auf den Mark gebracht. (Dieser
Prozess beschleunigte sich, immer schneller kam es zu
Neuentwicklungen, um den Preisverfall entgegenzutreten)
Der größte bekannte "Kaufanreiz" der letzten Jahre geschah durch die
Entwicklung der Computerchips, die sicherlich einer der Hauptgründe
für diese gigantische Hausse bis März 2000 war. Immer neue Produkte
regten den Konsum an, immer schneller Chips ermöglichten die
vollständige Revolution nahezu aller Produktbereiche (und
Produktionsbereiche). Immer schneller wurden neue Gebrauchsgegenstände
entwickelt, gekauft, mehr produziert, mehr verdient, mehr ausgegeben.
Diese Spirale brach nach dem Internethype und der daraus
resultierenden Frustration ( das Internet erfüllte die hohen
Konsumerwartungen nur zu einem sehr geringen Teil, also eher gar
nicht) völlig ein. Da im Moment keine revolutionären Neuentwicklungen
zu erkennen sind, bleiben die Märkte "gesättigt". Nahezu jeder hat ein
Handy, einen Computer, einen tollen Fernseher, eine Hifianlage etc. Es
wird für die Produzenten immer schwieriger neue Produkte an den Kunden
zu bringen. Erschwerend kommt eine gewisse Hightechverdrossenheit
hinzu. Der Produktrausch, der durch die Entwicklung des Chips entstand
ist und der damit verbundene Konsumrausch sind an einem Endpunkt
angelangt. (Natürlich hat der Börsencrash auch eine Menge Geld
vernichtet. Dieser Umstand und andere Faktoren wie Zukunftsängste,
Arbeitslosigkeit, etc haben zusätzlich zu einer Verminderung der
Kaufbereitschaft geführt, ebenso wie die Schuldenbelastung der
privaten Haushalte).
Nun kommt es zu dieser so typischen Gegenbewegung. Neue Produkte, die
wieder eine erhöhte Kaufbereitschaft erzeugen, sind kaum noch zu
erwarten. Auch weil durch Kostensenkungen natürlich gerade die
wichtigen Investitionen im Bereich Forschung wegfallen. Also gerade in
dem Bereich, der wieder neue Produkte auf den Markt bringen könnte.
Sehen Sie sich in diesem Zusammenhanf die Digitalkameras an. Deren
"Erfindung" hat noch einmal einen kleinen Boom bewirkt. Aber ein
großer umfassender Boom, wie durch die Erfindung des Computerchips an
sich, ist zurzeit nicht zu erkennen. Die Kostensenkungen führen dazu,
dass weniger verdient wird, mehr Arbeitslosigkeit entsteht. Auch das
wirkt sich weiter belastend auf den Konsum aus. Es wird noch weniger
konsumiert. Die Nachfrage und die Kaufbereitschaft sinken noch weiter
gegenüber dem Angebot. Diese Spirale steht uns nicht bevor, in dieser
Spirale sind wir bereits mitten drin: Folge: Eine Deflation, deren
Hauptproblem nicht die Geldmenge, sondern die Konsumbereitschaft ist.
Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum in Japan die Versuche, die
Geldmenge zu erhöhen, um damit die Deflation zu bekämpfen, so kläglich
gescheitert sind. (Aber auch die Versuch die Konsumbereitschaft selbst
anzukurbeln, sind in Japan gescheitert). Und vielleicht verstehen Sie
auch, warum ich denke, dass Alan Greenspan genau den gleichen Fehler
wie die Japaner macht und warum ich denke, dass egal was Alan
Greenspan auch macht, dieser Prozess einfach nicht zu vermeiden ist.
Vielleicht schafft er es, sie nach hinten zu verschieben, was den
Effekt allerdings noch verstärken dürfte. Diese deflationären
Tendenzen sind die natürliche Folge des gigantischen
Technologiesprungs der 80er und 90er Jahre. Deswegen bin ich auch
davon überzeugt, dass es zu keiner nachhaltigen Konjunkturerholung
kommen wird! Daraus folgt: Die Börsen werden weiter fallen, so länger
diese Rallye dauert, um so tiefer. Danach werden sie in eine lange
Phase der Seitwärtsbewegung mit leicht fallender Tendenz einmünden.
Es sei denn: Es wird eine neue Technologie entwickelt, die einen neuen
ähnlich umfassenden "Konsumrausch" bewirken kann, wie einst der
Computerchip. Das heißt, eine Technologie, die genauso weitgreifend
alle Bereiche unseres Alltags verändern wird. In ferner Zukunft kann
ich zumindest eine Entwicklung erkennen, die das theoretische
Potential hat, wieder einmal die gesamte Produktpalette zu
revolutionieren: Die Nanotechnologie. Dazu habe ich vor einiger Zeit
meinen Schwager konsultiert. Ich überlegte nämlich, einen Teil meines
Geldes in Nanotechnologiefirmen zu investieren und damit meine Rente
zu sichern. Er ist Physikprofessor und forscht im Bereich der
Oberflächenphysik. Er meinte, dass in den nächsten 10-15 Jahren mit
einer solchen Entwicklung sicher nicht zu rechnen sei. Dazu stecke die
Nanotechnologie noch zu sehr in den Kinderschuhen. Nun gut. Aber ich
beobachte die Entwicklung auf diesem Sektor mit großer Spannung.
Mehr als fraglich ist, ob man diese strukturellen Problemen durch
geldpolitische, sozialppolitisch oder andere politische Konzepte,
Theorien und Strategien entgegentreten kann. Das gelang in Japan
nicht, weil es nicht gelingen konnte und ich vermute, das wird auch
nicht in Amerika und erst recht nicht in Europa gelingen. Vielleicht
sollten die Staaten nicht versuchen die Deflation zu verhindern,
sondern sie fördern. Denn es könnte sein, so mehr man sie verhindert,
so mehr wird sie verlängert. Also eine kurze heftige und schmerzvoll
Deflation, verbunden mit einer maßvollen Geldpolitik. Wie
kontrolliertes Fieber bei einer Krankheit. Ansonsten stehen uns
vielleicht harte 12-15 Jahre bevor.
Eins noch zum Schluss: Natürlich ist der obige Text nur ein dürftiger
Ausschnitt des gesamten Problems. Die gesamten wirtschaftlichen
Probleme und deren Zusammenhänge zu beschreiben, die kaum
überschaubaren Einflüsse auf die globalen Wirtschaftstrukturen in
Worte zu fassen, dürfte eine nicht zu bewältigende Aufgabe darstellen.
Die verschiedensten Ansätze und Einflüsse werden heftig und äußerst
kontrovers diskutiert. Damit bleibt es dabei: An den Börsen kann alles
geschehen, auch das Gegenteil. Und glauben Sie mir, ich bin froh um
diesen Umstand, denn er bedeutet: Wirklich keiner kann absehen was
passieren wird: Die Börse bleibt somit spannend.
Warum die Insider der Technologiefirmen allerdings gerade verkaufen?
Vielleicht weil die Bullenquote März 2000 Niveau erreicht hat? Lesen
Sie dazu den Bericht von Eric Fry.
Mittwoch, 4. Juni 2003
62,9 % Bullen
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die Kurse der US-Anleihen sind wieder etwas zurückgekommen, und das
Rohöl ist wieder über die Marke von 30 Dollar pro Barrel gestiegen.
Der steigende Rohölpreis ist für John Myers, den Herausgeber von
"Outstanding Investments", keine Überraschung. Er prognostiziert seit
Wochen, dass die schnelle Beendigung des Irakkriegs den Bullenmarkt im
Öl nicht schnell beenden würde. Im Gegenteil - Myers sagte voraus,
dass die Preise für Rohöl und Erdgas weiter steigen würden. Der
Rohölpreis (Lieferung Juli) steht bei rund 30,70 Dollar pro Barrel,
der Preis für Erdgas (Lieferung Juli) steht bei 6,415 Dollar.
Früher wurden steigende Inflationspreise als Vorzeichen einer
Inflation angesehen. Aber in der heutigen intelligenten, völlig
abgesicherten Welt, können steigende Ölpreise glücklich mit einer
weitverbreiteten Deflations-Phobie koexistieren.
Trotz mancher Rückschlage bleiben die Investoren am Aktienmarkt
optimistisch, ja, überschwänglich. Leider ist ein begeisterter
Investor oft ein falsch liegender Investor. Mit anderen Worten,
Investoren tendieren dazu, übermäßig optimistisch zu werden,
unmittelbar vor scharfen Selloffs. Wenn die Vergangenheit der Prolog
ist, dann sollten die Bullen unter den Kleinanlegern Grund zur
Nervösität haben.
Laut einer aktuellen Umfrage (Quelle: American Association of
Individual Investors) ist die Stimmungslage derzeit sehr bullisch.
62,9 % der individuellen Investoren bezeichneten sich selbst als
"Bullen", während nur 14,3 % von sich sagen, dass sie "Bären" sind.
Merkwürdigerweise zeigen diese Umfragewerte die höchste bullische
Stimmung seit März 2000 - dem letzten Monat der Spekulationsblase. Am
10. März 2000 erreichte der Nasdaq-Composite Index sein Allzeithoch
von 5.132,52 Punkten - ein Punktestand, der 222 % über dem aktuellen
Niveau liegt. Oder, wenn man es positiver formulieren will: Wenn man
am 10. März 2000 alle Aktien des Nasdaq-Composite gekauft hätte, würde
man jetzt NUR 7 Jahren mit 15 % jährlichen Gewinnen brauchen, um
wieder bei plus/minus Null zu sein.
Sonderfall US-Immobilienaktien, die in den letzten Wochen zu den
Highflyern gehörten, obwohl hier eigentlich alles für fallende Kurse
spricht. Michael Santoli vom Barron`s Magazin meint dazu: "Es muss
noch nicht einmal eine Spekulationsblase am Immobilienmarkt selbst
geben - die US-Bauaktien sind auch so reif für einen gefährlichen
Kursverfall."
"Sie werden zunehmend verwundbar, da sich langsam die Erwartung
durchsetzt, dass sie nicht ewig wachsen können ... Ein
Hedgefondsmanager, der angeblich seit letzter Woche auf fallende Kurse
bei diesen Titeln gesetzt haben soll, betont, dass die Gewinne einiger
dieser Unternehmen auf Landkosten basieren, die vor Jahren zu relativ
niedrigen Preisen gekauft worden waren. Dadurch sehen die Gewinnmargen
besser aus. Gleichzeitig kaufen sie weiter Land, von Verkäufern, die
sich des steigenden Wertes ihrer Grundstücke völlig bewusst sind. Also
beginnen die Kosten zu steigen. Die Bestände an vorhandenen Häusern,
die zum Verkauf stehen, beginnen zu steigen - ein potenzielles Zeichen
einer Abschwächung der Konsumentennachfrage. Weil die Zinssätze schon
ziemlich tief sind, können sie auch nicht mehr viel fallen, um die
Nachfrage zusätzlich anzuspornen ... und eines Tages werden diese
Argumente für die Investoren ziemlich wichtig sein. Aber wer weiß,
wann?"
Wahr genug, und ich möchte noch hinzufügen, dass ein weiteres Argument
für die Käufer von Aktien aus dem Sektor "US-Immobilien" sehr bald
wichtig werden könnte: Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Arbeitslose
Amerikaner kaufen weniger Häuser.
Morgen werde ich mich mit dem US-Arbeitsmarkt befassen, um zu sehen,
wie er aussieht ... und um einschätzen zu können, wie zuversichtlich -
oder nervös - die amerikanischen Häuslebauer sein sollten.
Zu dem Beitrag von gestern möchte ich heute noch einen Kommentar von
Microsoft Chef Steve Ballmer hinzufügen. Eigentlich geht es in einem
Brief an die Mitarbeiter von Microsoft darum, dass sowohl die
gesamtwirtschaftliche Lage, wie auch das freie Programm Linux für den
Konzern eine Herausforderung darstellen. Das ist aber nun wirklich
nichts Neues. Viel interessanter fand ich einen Nebensatz: "Wenn ich
mit unseren Geschäftskunden spreche, erkenne ich weniger Leidenschaft
und Enthusiasmus für Technologie." Das meinte ich gestern, als ich von
"Technologieverdrossenheit" sprach.
Microsoft Chef Steve Ballmer hinzufügen. Eigentlich geht es in einem
Brief an die Mitarbeiter von Microsoft darum, dass sowohl die
gesamtwirtschaftliche Lage, wie auch das freie Programm Linux für den
Konzern eine Herausforderung darstellen. Das ist aber nun wirklich
nichts Neues. Viel interessanter fand ich einen Nebensatz: "Wenn ich
mit unseren Geschäftskunden spreche, erkenne ich weniger Leidenschaft
und Enthusiasmus für Technologie." Das meinte ich gestern, als ich von
"Technologieverdrossenheit" sprach.
Donnerstag, 5. Juni 2003
US-Immobilienmarkt und die Lage am Arbeitsmarkt
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Gestern fragte ich mich, wie zuversichtlich - oder nervös - die
amerikanischen Häuslebauer sein sollten. Angesichts der Entwicklung am
US-Arbeitsmarkt sollten sie nervös sein ... sehr nervös.
Vorgestern gab Alan Greenspan höchstpersönlich zu, dass es am
Arbeitsmarkt noch keine Zeichen einer nachhaltigen Erholung gebe.
Natürlich ist es kein Geheimnis, dass die amerikanischen Unternehmen
weiterhin Arbeitsplätze abbauen - alleine in den letzten 3 Monaten
wurden außerhalb des Landwirtschaftssektors 525.000 Stellen abgebaut.
In den letzten 2 Jahren sind 2,1 Millionen Jobs verloren gegangen.
"Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt - inklusive der Leute, die die
Suche aufgegeben haben - liegt bei rund 9,2 Millionen", so Hartfod
Courant. "Und die Zahl der Leute, die Teilzeit arbeiten, weil sie
keinen Vollzeitjob finden können, liegt bei 4,8 Millionen, das ist ein
Plus von 46 % seit 2001, laut dem Bureau of Labor Statisitics."
Und die Arbeitssuche wird nicht einfacher. Nicht überraschend ist die
durchschnittliche Suchdauer für einen neuen Job 7 Quartale in Folge
gestiegen. Die durchschnittliche Suchzeit ist im April auf ein
17-Jahres-Hoch gestiegen, nämlich auf 20 Wochen - Anfang 2001 waren es
noch rund 12 Wochen.
"Offensichtlich haben die Unternehmen fleißig Leute entlassen, und
ihre Neueinstellungspläne drastisch zurückgefahren", so Ken Goldstein,
Volkswirt beim Conference Board. "Wenn die gesamtwirtschaftliche Lage
auch im dritten Quartal schwach bleiben wird, dann ist es nicht
wahrscheinlich, dass wir im vierten Quartal ein Wachstum bei der
Anzahl der Jobs sehen werden."
Diese harten Arbeitsmarktzahlen sind einer Rezession zu verdanken, die
vor 16 Monaten begann ... und dennoch boomt der US-Immobilienmarkt.
Bis jetzt haben die rekordtiefen Kreditzinsen und die laxe
Kreditvergabepraxis der Banken steigende Immobilienpreise unterstützt.
Aber eine Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt wäre eine
willkommene Bereicherung für diesen Mix. Leider könnten dem
Immobilienmarkt die Käufer ausgehen, bevor die Hunderttausende
arbeitslose Arbeiter einen neuen Job als Analyst oder sonstiges
gefunden haben.
Um die Dinge noch schlimmer zu machen - besonders die hochbezahlten
Jobs im produzierenden Gewerbe werden derzeit besonders schnell
abgebaut. Laut dem Bureau of Labor Statistics gab es im April 62.429
Entlassungen in diesem Sektor, nach 50.897 im April 2002.
Allerdings gibt es einen Silberstreif am Horizont - Sie sehen, wir versuchen IMMER auch die positiven Dinge zu
sehen - auch wenn wir sie nicht immer finden. Die Zahl der
ANGEKÜNDIGTEN Entlassungen ist im Mai um 53 % gefallen, das niedrigste
Niveau seit November 2000.
Vielleicht gibt es auch für den US-Immobilienmarkt noch Hoffnung.
US-Immobilienmarkt und die Lage am Arbeitsmarkt
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Gestern fragte ich mich, wie zuversichtlich - oder nervös - die
amerikanischen Häuslebauer sein sollten. Angesichts der Entwicklung am
US-Arbeitsmarkt sollten sie nervös sein ... sehr nervös.
Vorgestern gab Alan Greenspan höchstpersönlich zu, dass es am
Arbeitsmarkt noch keine Zeichen einer nachhaltigen Erholung gebe.
Natürlich ist es kein Geheimnis, dass die amerikanischen Unternehmen
weiterhin Arbeitsplätze abbauen - alleine in den letzten 3 Monaten
wurden außerhalb des Landwirtschaftssektors 525.000 Stellen abgebaut.
In den letzten 2 Jahren sind 2,1 Millionen Jobs verloren gegangen.
"Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt - inklusive der Leute, die die
Suche aufgegeben haben - liegt bei rund 9,2 Millionen", so Hartfod
Courant. "Und die Zahl der Leute, die Teilzeit arbeiten, weil sie
keinen Vollzeitjob finden können, liegt bei 4,8 Millionen, das ist ein
Plus von 46 % seit 2001, laut dem Bureau of Labor Statisitics."
Und die Arbeitssuche wird nicht einfacher. Nicht überraschend ist die
durchschnittliche Suchdauer für einen neuen Job 7 Quartale in Folge
gestiegen. Die durchschnittliche Suchzeit ist im April auf ein
17-Jahres-Hoch gestiegen, nämlich auf 20 Wochen - Anfang 2001 waren es
noch rund 12 Wochen.
"Offensichtlich haben die Unternehmen fleißig Leute entlassen, und
ihre Neueinstellungspläne drastisch zurückgefahren", so Ken Goldstein,
Volkswirt beim Conference Board. "Wenn die gesamtwirtschaftliche Lage
auch im dritten Quartal schwach bleiben wird, dann ist es nicht
wahrscheinlich, dass wir im vierten Quartal ein Wachstum bei der
Anzahl der Jobs sehen werden."
Diese harten Arbeitsmarktzahlen sind einer Rezession zu verdanken, die
vor 16 Monaten begann ... und dennoch boomt der US-Immobilienmarkt.
Bis jetzt haben die rekordtiefen Kreditzinsen und die laxe
Kreditvergabepraxis der Banken steigende Immobilienpreise unterstützt.
Aber eine Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt wäre eine
willkommene Bereicherung für diesen Mix. Leider könnten dem
Immobilienmarkt die Käufer ausgehen, bevor die Hunderttausende
arbeitslose Arbeiter einen neuen Job als Analyst oder sonstiges
gefunden haben.
Um die Dinge noch schlimmer zu machen - besonders die hochbezahlten
Jobs im produzierenden Gewerbe werden derzeit besonders schnell
abgebaut. Laut dem Bureau of Labor Statistics gab es im April 62.429
Entlassungen in diesem Sektor, nach 50.897 im April 2002.
Allerdings gibt es einen Silberstreif am Horizont - Sie sehen, wir versuchen IMMER auch die positiven Dinge zu
sehen - auch wenn wir sie nicht immer finden. Die Zahl der
ANGEKÜNDIGTEN Entlassungen ist im Mai um 53 % gefallen, das niedrigste
Niveau seit November 2000.
Vielleicht gibt es auch für den US-Immobilienmarkt noch Hoffnung.
Freitag, 6. Juni 2003
Verkehrte Welt
von Jochen Steffens
Gold steigt, der Euro steigt, die Kurse steigen. Alle Gesetze scheinen
für kurze Zeit aufgehoben. Naja, nur für kurze Zeit. Gerade fällt der
Euro wieder, und auch Gold hat wieder etwas abgegeben. Aber die Märkte
steigen weiter.
Natürlich muss man sich um den US-Arbeitsmarkt keine Sorgen machen.
Nur weil die Arbeitslosenrate im Mai von 6,0 auf 6,1 % angestiegen
ist. Sie lag doch im Rahmen der Erwartungen. Gut, der höchste Stand
seit 1994. Ignorieren. Zumal: Die Zahl der Beschäftigten ist
schließlich um 17.000 zurückgegangen. Hier wurde ein Rückgang um
30.000 bis 50.000 erwartet.
Gerüchte, Spekulationen, und Dementis. Auch typisch für eine
Top-Phase. So wurde heute wieder einmal das Gerücht gestreut, die
Hypovereinsbank will die Commerzbank jetzt übernehmen (ich weiß nicht
das wievielte Mal dieses Gerücht bereits gestreut wurde). Diesmal muss
es doch stimmen! Die Anleger lernen es wohl nie. Natürlich dementiert
sowohl Commerzbank wie auch die Hypovereinsbank sofort. Warum sollte
die Hypovereinsbank auch gerade jetzt die Commerzbank übernehmen? Aber
beide Kurse steigen deutlich und Irgendwer wird zu guten Kursen
rausgekommen sein. Das alte Spiel.
Intel ist heute dafür verantwortlich, dass die Technologieaktien
anziehen. Intel erwartet einen Umsatz im zweiten Quartal zwischen
6,6 Mrd. bis 6,8 Mrd. Dollar. Damit läge dieser Umsatz in den
Analystenerwartungen. Auch die anderen Prognosen blieben in den
Erwartungen. Natürlich ein gefundenes Fressen für die Bullen. Die
Prognosen werden erfüllt, auch wenn die Nachfrage nach
Kommunikationschips schwach bleibt.
Apropos Fressen. Das große Fressen beginnt. Die Großen Fressen die
Kleinen, die sich gerade an anderen noch Kleineren vollgefressen
haben. Eine gute Zeit für Übernahmen. Das hatte sich wohl Peoplesoft
gedacht und unlängst die Übernahme des US-Unternehmens JD Edwards
angekündigt. Doch jetzt soll das gefräßige Unternehmen selber
gefressen werden: Der weltweit zweitgrößte Softwarekonzern Oracle hat
gerade ein Kaufangebot für Peoplesoft über 5,1 Mrd. Dollar
angekündigt. 16 Dollar je Aktie will Oracle bezahlen. Lustig ist, dass
SAP heute aufgrund dieser Nachricht zulegen kann. Aber das ist ein
häufig beobachteter Prozess. Sobald eine Branche "positiv" ins
Blickfeld rutscht, wird alles gekauft was nicht niet- und nagelfest
ist. Okay für SAP entsteht ein neuer wirklich ernstzunehmender
Konkurrent, aber ist es nicht positiv zu bewerten, dass sich die
Branche nun "vereinfacht". Und natürlich wird Oracle durch die
Übernahme erst mal ziemlich Integrationsschwierigkeiten bekommen, die
sich kurzfristig positiv für SAP auswirken könnten. Da muss man doch
kaufen, oder?
Die Märkte laufen weiter. Der Dax auf den Weg zum nächsten Widerstand
bei 3160 Punkten. Erneut werden heute wohl wieder nicht die
Umkehrsignale bestätigt. Sie werden, wie die anderen bereits,
schlichtweg überrannt. Diesmal soll wohl auch wirklich das letzte
Schäfchen auf die Bullenkoppel getrieben werden. Dabei ist sie
eigentlich schon voll.
Ich weiß, eigentlich sollte ich es besser wissen. Aber mich verblüfft
es immer wieder. Mich hat es Anfang 2000 verblüfft (obwohl damals war
ich dabei), mich hat es im Oktober 2001 verblüfft (die Rallye nach dem
11. September). Mich hat es im Winter 2002 gewundert, als der Dax
seine Seitwärtsbewegung nach oben verließ (vielleicht erinnern sich
einige von Ihnen noch daran). Und es verblüfft mich auch jetzt wieder.
Sie fragen sich, was mich verblüfft? Na, die Bullen, die voller Gier
und Euphorie auch noch in solchen Situationen Aktien kaufen, als gäbe
es nie wieder welche. Die, die es wieder nicht gelernt haben - die
Letzten, die zu Höchstkursen mit Freude anderen die Aktien aus den
Händen reißen und sich wundern, wenn sie dann leise hören: Hey, mach
das Licht aus!
Aber ich hatte 2000 Recht damit, dass es übertrieben war, auch 2001
habe ich davor gewarnt, im August habe ich die Oktober-Rallye
vorhergesagt und auch davor gewarnt, dass sie im Winter völlig
übertrieben war. Auch diesmal habe ich, die Rallye gesehen. Aber auch
diesmal sitze ich hier und bin wieder verwundert.
Aber dieses eine Mal habe ich sicher Unrecht? Darf ich ehrlich sein?
Ich weiß es nicht! Aber ich weiß, dass es kein günstiger Zeitpunkt
ist, um Aktien zu kaufen. Selbst wenn diese Rallye weiter gehen
sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie derjenige sind, der als
Letzter das Licht ausmacht, ist einfach zu groß. Ich würde zumindest
auf eine Konsolidierung warten. Aber ich wiederhole mich. Oh, ich sehe
gerade, der S&P auf über 1000 Punkte. Beachtlich.
Wie bezeichnend, dass ausgerechnet jetzt die Produktion des Symbols
der Wirtschaftswunder eingestellt werden soll. An einem Zeitpunkt, wo
wir vielleicht die letzte große Rallye für die nächsten 15 Jahre
sehen. Passt doch? Im Juli soll der letzte VW-Käfer vom Band rollen.
Über 21,5 Millionen VW-Käfer wurden gebaut. Eine Erfolgsstory geht zu
Ende.
Verkehrte Welt
von Jochen Steffens
Gold steigt, der Euro steigt, die Kurse steigen. Alle Gesetze scheinen
für kurze Zeit aufgehoben. Naja, nur für kurze Zeit. Gerade fällt der
Euro wieder, und auch Gold hat wieder etwas abgegeben. Aber die Märkte
steigen weiter.
Natürlich muss man sich um den US-Arbeitsmarkt keine Sorgen machen.
Nur weil die Arbeitslosenrate im Mai von 6,0 auf 6,1 % angestiegen
ist. Sie lag doch im Rahmen der Erwartungen. Gut, der höchste Stand
seit 1994. Ignorieren. Zumal: Die Zahl der Beschäftigten ist
schließlich um 17.000 zurückgegangen. Hier wurde ein Rückgang um
30.000 bis 50.000 erwartet.
Gerüchte, Spekulationen, und Dementis. Auch typisch für eine
Top-Phase. So wurde heute wieder einmal das Gerücht gestreut, die
Hypovereinsbank will die Commerzbank jetzt übernehmen (ich weiß nicht
das wievielte Mal dieses Gerücht bereits gestreut wurde). Diesmal muss
es doch stimmen! Die Anleger lernen es wohl nie. Natürlich dementiert
sowohl Commerzbank wie auch die Hypovereinsbank sofort. Warum sollte
die Hypovereinsbank auch gerade jetzt die Commerzbank übernehmen? Aber
beide Kurse steigen deutlich und Irgendwer wird zu guten Kursen
rausgekommen sein. Das alte Spiel.
Intel ist heute dafür verantwortlich, dass die Technologieaktien
anziehen. Intel erwartet einen Umsatz im zweiten Quartal zwischen
6,6 Mrd. bis 6,8 Mrd. Dollar. Damit läge dieser Umsatz in den
Analystenerwartungen. Auch die anderen Prognosen blieben in den
Erwartungen. Natürlich ein gefundenes Fressen für die Bullen. Die
Prognosen werden erfüllt, auch wenn die Nachfrage nach
Kommunikationschips schwach bleibt.
Apropos Fressen. Das große Fressen beginnt. Die Großen Fressen die
Kleinen, die sich gerade an anderen noch Kleineren vollgefressen
haben. Eine gute Zeit für Übernahmen. Das hatte sich wohl Peoplesoft
gedacht und unlängst die Übernahme des US-Unternehmens JD Edwards
angekündigt. Doch jetzt soll das gefräßige Unternehmen selber
gefressen werden: Der weltweit zweitgrößte Softwarekonzern Oracle hat
gerade ein Kaufangebot für Peoplesoft über 5,1 Mrd. Dollar
angekündigt. 16 Dollar je Aktie will Oracle bezahlen. Lustig ist, dass
SAP heute aufgrund dieser Nachricht zulegen kann. Aber das ist ein
häufig beobachteter Prozess. Sobald eine Branche "positiv" ins
Blickfeld rutscht, wird alles gekauft was nicht niet- und nagelfest
ist. Okay für SAP entsteht ein neuer wirklich ernstzunehmender
Konkurrent, aber ist es nicht positiv zu bewerten, dass sich die
Branche nun "vereinfacht". Und natürlich wird Oracle durch die
Übernahme erst mal ziemlich Integrationsschwierigkeiten bekommen, die
sich kurzfristig positiv für SAP auswirken könnten. Da muss man doch
kaufen, oder?
Die Märkte laufen weiter. Der Dax auf den Weg zum nächsten Widerstand
bei 3160 Punkten. Erneut werden heute wohl wieder nicht die
Umkehrsignale bestätigt. Sie werden, wie die anderen bereits,
schlichtweg überrannt. Diesmal soll wohl auch wirklich das letzte
Schäfchen auf die Bullenkoppel getrieben werden. Dabei ist sie
eigentlich schon voll.
Ich weiß, eigentlich sollte ich es besser wissen. Aber mich verblüfft
es immer wieder. Mich hat es Anfang 2000 verblüfft (obwohl damals war
ich dabei), mich hat es im Oktober 2001 verblüfft (die Rallye nach dem
11. September). Mich hat es im Winter 2002 gewundert, als der Dax
seine Seitwärtsbewegung nach oben verließ (vielleicht erinnern sich
einige von Ihnen noch daran). Und es verblüfft mich auch jetzt wieder.
Sie fragen sich, was mich verblüfft? Na, die Bullen, die voller Gier
und Euphorie auch noch in solchen Situationen Aktien kaufen, als gäbe
es nie wieder welche. Die, die es wieder nicht gelernt haben - die
Letzten, die zu Höchstkursen mit Freude anderen die Aktien aus den
Händen reißen und sich wundern, wenn sie dann leise hören: Hey, mach
das Licht aus!
Aber ich hatte 2000 Recht damit, dass es übertrieben war, auch 2001
habe ich davor gewarnt, im August habe ich die Oktober-Rallye
vorhergesagt und auch davor gewarnt, dass sie im Winter völlig
übertrieben war. Auch diesmal habe ich, die Rallye gesehen. Aber auch
diesmal sitze ich hier und bin wieder verwundert.
Aber dieses eine Mal habe ich sicher Unrecht? Darf ich ehrlich sein?
Ich weiß es nicht! Aber ich weiß, dass es kein günstiger Zeitpunkt
ist, um Aktien zu kaufen. Selbst wenn diese Rallye weiter gehen
sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie derjenige sind, der als
Letzter das Licht ausmacht, ist einfach zu groß. Ich würde zumindest
auf eine Konsolidierung warten. Aber ich wiederhole mich. Oh, ich sehe
gerade, der S&P auf über 1000 Punkte. Beachtlich.
Wie bezeichnend, dass ausgerechnet jetzt die Produktion des Symbols
der Wirtschaftswunder eingestellt werden soll. An einem Zeitpunkt, wo
wir vielleicht die letzte große Rallye für die nächsten 15 Jahre
sehen. Passt doch? Im Juli soll der letzte VW-Käfer vom Band rollen.
Über 21,5 Millionen VW-Käfer wurden gebaut. Eine Erfolgsstory geht zu
Ende.
Freitag, 6. Juni 2003
Jetzt offiziell: Der Bärenmarkt ist vorbei
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die US-Aktien mögen teuer sein, aber machen Sie sich nicht die Mühe,
das den amerikanischen Kleinanlegern zu sagen. Die lieben es nämlich,
teure Aktien zu kaufen - und noch höhere Kurse stimulieren nur ihren
Kaufimpuls.
Deshalb ist es jetzt offiziell - der Bärenmarkt ist vorbei ... genau
rechtzeitig, um einen neuen Bärenmarkt zu starten! Der Bärenmark ist
vorbei, technisch gesprochen, dank der Tatsache, dass die größeren
Indizes sich um mindestens 20 % (gemessen an den letzten Tiefs) erholt
haben.
"Ding Dong, der Bärenmarkt ist tot", so verkündete eine Schlagzeile
des Toronto Globe and Mail. "Die Investoren fassen sich an den Händen
( ...) und zelebrieren das Ende des böse alten Bärenmarktes."
Der Nasdaq hat seinen Tiefs letzten Oktober fast 45 % zugelegt, der
Dow hat 20 % gewonnen, der marktbreitere S&P 500 25 %.
"Das trifft die technische Definition eines Bullenmarktes, einen
Anstieg von 20 %", so der Toronto Globe and Mail. "Aber schafft dieser
Anstieg den Riechtest?"
Gute Frage, aber die Antwort hängt davon ab, wer "riecht". Für die
Bullen hat die aktuelle Rally das angenehme Aroma einer
wirtschaftlichen Erholung. Aber für die Bären riecht der derzeitige
Anstieg nach Überbewertung und einem Bärenmarkt déjà vu ... haben wir
nicht schon mehrere Bärenmarktrallys in den letzten drei Jahren
gesehen - und bei jeder tanzten die Bullen - nur, um danach zu sehen,
wie alle Gewinne wieder abgegeben wurden?
"Die großen Indizes schossen nach den ersten Einbrüchen des 11.
September 2001 wieder nach oben", so der Toronto Globe and Mail. "Der
Dow legte zwischen September und Januar 2002 25 % zu, der S&P 500
stieg 20 % und der Nasdaq 45 %. War das der Beginn eines neuen
Bullenmarktes? Kaum. Im Frühjahr 2001 stiegen diese Indizes innerhalb
eines Monats um fast 20 %, der Nasdaq sogar um 35 %. War das die
Geburt eines neuen Bullenmarktes? Weit gefehlt."
"Es gibt wenig objektive Beweise dafür, dass sich die Lage der
US-Wirtschaft - oder sogar der Weltwirtschaft - dramatisch verbessert.
Neben dem Kriegsende und einigen hilfreichen Ereignissen wie dem
Kursverfall des Dollar gibt es wenig, dass die derzeitige Situation
30 % bis 40 % besser macht, als sie es im Oktober war ... das dritte
Jahr in Folge hat der Aktienmarkt jetzt in der ersten Jahreshälfte
einen Anstieg der Kurse gesehen, weil mit einer Wirtschaftserholung im
zweiten Halbjahr gerechnet wurde - und wir wissen, wie dieser Film die
ersten zwei Male geendet hat. Wird es beim dritten Mal ein Happy End
geben? Wird sich die US-Wirtschaft nicht nur erholen, sondern mit
einer gesunden Geschwindigkeit durchstarten? Sie sollte das besser -
denn die Investoren bezahlen dafür bereits."
Sie zahlen tatsächlich dafür. Denn basierend auf allgemein anerkannten
Buchungsprinzipien hat der S&P 500 ein KGV von 31,4 - Ende März lag
dieser Wert noch bei 27,5. Vor 1998 lag das durchschnittliche KGV
NIEMALS über 30. Warum sollte das diesmal so sein? "Es ist
beunruhigend zu sehen, wie überzogen die Bewertungen in einigen
Bereichen geworden sind", so CNN/Money. "Rich Bernstein von Merrill
Lynch betont, dass die besten Sektoren mit der besten Performance im
S&P die Technologiewerte und die zyklischen Konsumaktien waren. Aber
gerade diese beiden Gruppen kämpfen immer noch mit den Exzessen, die
in den späten 1990ern aufgebaut wurden, und sie arbeiten weit unter
ihren potenziellen Kapazitäten. Gleichzeitig erhalten die Sektoren,
die näher an der vollen Kapazitätsauslastung dran sind - wie Versorger
und Energieunternehmen - wenig Aufmerksamkeit durch die Investoren."
"Die Leute zahlen die Preise von Luxusautos für Standardautos", so
Bernstein. "Wie zu Zeiten der großen Spekulationsblase ignorieren die
Leute die Fundamentals."
Jetzt offiziell: Der Bärenmarkt ist vorbei
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die US-Aktien mögen teuer sein, aber machen Sie sich nicht die Mühe,
das den amerikanischen Kleinanlegern zu sagen. Die lieben es nämlich,
teure Aktien zu kaufen - und noch höhere Kurse stimulieren nur ihren
Kaufimpuls.
Deshalb ist es jetzt offiziell - der Bärenmarkt ist vorbei ... genau
rechtzeitig, um einen neuen Bärenmarkt zu starten! Der Bärenmark ist
vorbei, technisch gesprochen, dank der Tatsache, dass die größeren
Indizes sich um mindestens 20 % (gemessen an den letzten Tiefs) erholt
haben.
"Ding Dong, der Bärenmarkt ist tot", so verkündete eine Schlagzeile
des Toronto Globe and Mail. "Die Investoren fassen sich an den Händen
( ...) und zelebrieren das Ende des böse alten Bärenmarktes."
Der Nasdaq hat seinen Tiefs letzten Oktober fast 45 % zugelegt, der
Dow hat 20 % gewonnen, der marktbreitere S&P 500 25 %.
"Das trifft die technische Definition eines Bullenmarktes, einen
Anstieg von 20 %", so der Toronto Globe and Mail. "Aber schafft dieser
Anstieg den Riechtest?"
Gute Frage, aber die Antwort hängt davon ab, wer "riecht". Für die
Bullen hat die aktuelle Rally das angenehme Aroma einer
wirtschaftlichen Erholung. Aber für die Bären riecht der derzeitige
Anstieg nach Überbewertung und einem Bärenmarkt déjà vu ... haben wir
nicht schon mehrere Bärenmarktrallys in den letzten drei Jahren
gesehen - und bei jeder tanzten die Bullen - nur, um danach zu sehen,
wie alle Gewinne wieder abgegeben wurden?
"Die großen Indizes schossen nach den ersten Einbrüchen des 11.
September 2001 wieder nach oben", so der Toronto Globe and Mail. "Der
Dow legte zwischen September und Januar 2002 25 % zu, der S&P 500
stieg 20 % und der Nasdaq 45 %. War das der Beginn eines neuen
Bullenmarktes? Kaum. Im Frühjahr 2001 stiegen diese Indizes innerhalb
eines Monats um fast 20 %, der Nasdaq sogar um 35 %. War das die
Geburt eines neuen Bullenmarktes? Weit gefehlt."
"Es gibt wenig objektive Beweise dafür, dass sich die Lage der
US-Wirtschaft - oder sogar der Weltwirtschaft - dramatisch verbessert.
Neben dem Kriegsende und einigen hilfreichen Ereignissen wie dem
Kursverfall des Dollar gibt es wenig, dass die derzeitige Situation
30 % bis 40 % besser macht, als sie es im Oktober war ... das dritte
Jahr in Folge hat der Aktienmarkt jetzt in der ersten Jahreshälfte
einen Anstieg der Kurse gesehen, weil mit einer Wirtschaftserholung im
zweiten Halbjahr gerechnet wurde - und wir wissen, wie dieser Film die
ersten zwei Male geendet hat. Wird es beim dritten Mal ein Happy End
geben? Wird sich die US-Wirtschaft nicht nur erholen, sondern mit
einer gesunden Geschwindigkeit durchstarten? Sie sollte das besser -
denn die Investoren bezahlen dafür bereits."
Sie zahlen tatsächlich dafür. Denn basierend auf allgemein anerkannten
Buchungsprinzipien hat der S&P 500 ein KGV von 31,4 - Ende März lag
dieser Wert noch bei 27,5. Vor 1998 lag das durchschnittliche KGV
NIEMALS über 30. Warum sollte das diesmal so sein? "Es ist
beunruhigend zu sehen, wie überzogen die Bewertungen in einigen
Bereichen geworden sind", so CNN/Money. "Rich Bernstein von Merrill
Lynch betont, dass die besten Sektoren mit der besten Performance im
S&P die Technologiewerte und die zyklischen Konsumaktien waren. Aber
gerade diese beiden Gruppen kämpfen immer noch mit den Exzessen, die
in den späten 1990ern aufgebaut wurden, und sie arbeiten weit unter
ihren potenziellen Kapazitäten. Gleichzeitig erhalten die Sektoren,
die näher an der vollen Kapazitätsauslastung dran sind - wie Versorger
und Energieunternehmen - wenig Aufmerksamkeit durch die Investoren."
"Die Leute zahlen die Preise von Luxusautos für Standardautos", so
Bernstein. "Wie zu Zeiten der großen Spekulationsblase ignorieren die
Leute die Fundamentals."
DIE ZEIT
24/2003
usa
Kaufen, bis der Abschleppwagen kommt
Trotz Rezession und Arbeitslosigkeit verschulden sich die amerikanischen Verbraucher munter weiter. Und die Fachleute streiten: Rettet der Kaufrausch die Wirtschaft – oder macht er alles nur schlimmer?
Von Thomas Fischermann
Sergio Costa hat einen krisensicheren Job: Der Mann stiehlt Autos. „Am liebsten arbeite ich nachts“, erzählt er, „der Sicherheit wegen. Aber im Moment gibt es so viel zu tun, dass ich quasi 24 Stunden im Einsatz bin.“ Costa schaltet Alarmanlagen mit wenigen Handgriffen aus, öffnet lautlos Hochsicherheitsschlösser, und manchmal karrt er Fahrzeuge gleich komplett mit seinem Abschleppwagen weg, ohne überhaupt auszusteigen. Vergangenen Monat hat er 402 Autos entwendet, meist BMW oder Toyota. © 1994 D Peter Ginter/Peter Menzel/Agentur Focus; Erschienen 1994 bei "The Sierra Club Books"
Doch Costa ist kein gewöhnlicher Autodieb. Bevor er einen Wagen stiehlt, sagt er der Polizei Bescheid – und am Ende bringt er die Fahrzeuge ihren wahren Eigentümern zurück. Costa ist ein so genannter Repo Man, er ist Betriebsmanager bei der Firma Elite Collateral Recovery and Investigations in Elizabeth, New Jersey, die auf Pump gekaufte Fahrzeuge von säumigen Schuldnern zurückholt. Das Unternehmen erhält seine Aufträge von Automobilfirmen und Banken, und die Umsätze steigen seit Monaten.
„Wenn unsere Branche boomt, ist das ein ganz hervorragender Index für Konjunkturkrisen“, spottet Harvey Altes, Chef des Branchenverbandes Time Finance Adjusters. Und tatsächlich: Im vergangenen Jahr „stahlen“ seine Mitgliedsunternehmen die Rekordzahl von zwei Millionen Fahrzeugen von ihren zahlungsunwilligen Besitzern – „eine wirklich gewaltige Menge“, wie Altes sagt. Die Zahl passt zu einer Reihe besorgniserregender ökonomischer Trends. Viele amerikanische Privathaushalte haben ihre Kreditrahmen bei Banken und Kreditkartenfirmen ausgeschöpft, etliche von ihnen können ihre Raten nicht mehr zahlen. Der durchschnittliche Schuldendienst eines US-Haushalts hat inzwischen den Rekordwert von 14 Prozent des verfügbaren Einkommens erreicht, insgesamt stieg die Privatschuld amerikanischer Haushalte auf ein historisches Hoch von 1,7 Trillionen Dollar, und die Zahl der persönlichen Bankrotte stieg im vergangenen Jahr um fünf Prozent. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Verschuldung der Privathaushalte nicht mehr durchzuhalten ist“, urteilt Dimitri Papadimitriou, Präsident des Levy Institute. „Das wird den Leuten gerade klar – womöglich mit schweren Folgen für die Konjunktur.“
„Einmalig in der Geschichte“
Nun ist die Freude an Krediten in den USA nicht gerade neu. Die Amerikaner leben traditionell auf Pump und sparen weniger als die meisten anderen Industrienationen. Allerdings hat sich der Trend zuletzt noch einmal deutlich beschleunigt. Legten die US-Bürger Anfang der neunziger Jahre noch knapp neun Prozent ihres verfügbaren Einkommens beiseite, lag die Sparquote am Ende des Jahrzehnts bei weniger als zwei Prozent. Der Aktienboom und der vermeintliche Reichtum hatte viele Leute angestachelt, jetzt erst recht ihre Kreditkarten, Bankdarlehen und die Finanzierungsangebote von Einzelhändlern auszuschöpfen. Manche Ökonomen glauben sogar, dass weniger das Internet als diese Kredit- und Konsumwelle den Wachstumsschub der späten Neunziger ausgelöst hatte.
Doch bis heute ist Ökonomen und Psychologen ein Rätsel, warum diese Mentalität sich seit dem Platzen der Aktienblase nicht geändert hat – im Gegensatz zu früheren Rezessionen. Nach der Wirtschaftskrise von 1991 zum Beispiel sank die Kreditaufnahme der Amerikaner drastisch. Diesmal dagegen nahmen die Amerikaner fröhlich weiter Kredite auf, sogar schneller als zuvor, wenn man den Anteil am verfügbaren Einkommen zum Maßstab nimmt. „Eine solche Beschleunigung ist in der Nachkriegsgeschichte einmalig“, sagt Jan Hatzius, Ökonom bei der Investmentbank Goldman Sachs in New York.
Das Resultat: Der Schuldenstand der amerikanischen Privathaushalte bricht alle Rekorde, inzwischen liegen die Schulden eines amerikanischen Durchschnittshaushalts über seinem Nettojahreseinkommen.
Etliche Kreditinstitute bekommen bereits kalte Füße. Finanzierungsfirmen großer Autokonzerne wie Ford Motor verzeichneten in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs ihrer Kreditausfälle um ein Drittel. Eine Studie der Schuldnerberatungsfirma Myvesta ergab im November, dass ein Amerikaner heutzutage im Durchschnitt 3250 Dollar Schulden auf zwei bis drei Kreditkarten mit sich herumträgt – ein Anstieg um fast 1000 Dollar gegenüber dem Vorjahr. Die Kreditkartenfirmen berichten, dass immer mehr Amerikaner am Maximum ihrer Kreditrahmen angelangt sind und mit ihren Zahlungen nicht mehr nachkommen, zumal etliche dieser Firmen in den vergangenen Jahren den so genannten Sub-Prime-Lending-Markt erschlossen hatten. Ihre Kunden sind Leute, die keine einwandfreie Kreditgeschichte vorweisen konnten. Jetzt sind die Kreditkartenfirmen nervöser denn je: Einige rufen bei unzuverlässigen Kunden schon vor dem Rechnungsdatum an, um vorsorglich zur Bezahlung zu mahnen. Die Gebühren und Zinsen für säumige Schuldner sind drastisch gestiegen.
Längst geraten auch Leute in die Schuldenfalle, die früher kaum gefährdet schienen. Der Verband der Repo Men etwa stellte zuletzt fest, dass immer mehr Leute ihre Autos gleich freiwillig hergeben. „Die wollen den Ärger nicht“, sagt der Branchensprecher Altes, „das sind im Grunde ehrliche Leute aus dem bürgerlichen Mittelstand in einer außergewöhnlichen Lebenslage.“ Leute wie Mantell Sponder aus Brooklyn zum Beispiel, der als Computerexperte an der Wall Street einst 150000 Dollar im Jahr verdiente und sich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit inzwischen rüde Telefonmanieren angewöhnt hat. „Die Kreditkartenfirmen und Gläubiger rufen hier quasi täglich an“, sagt Sponder und zuckt mit den Schultern. „Es ist einfach kein Geld da – und ich habe mir angewöhnt, gar nicht erst mit denen zu reden. Ich knalle dann gleich den Hörer auf die Gabel.“
Die Hausbesitzer fühlen sich reich
Es gibt freilich auch etliche Ökonomen, die von einer privaten Schuldenkrise nichts wissen wollen. Die Schuldenmacherei, so ihr Argument, könnte sich als gewonnene Wette auf eine bessere Zukunft herausstellen. Schließlich profitiert die Wirtschaft vom starken Konsum der Amerikaner. So könnte die kollektive Kreditaufnahme zur sich selbst erfüllenden Prophezeihung werden. Wer behält Recht – die Schwarzmaler oder die Optimisten?
Die Rechnung geht nur auf, wenn mit der Nachfrage auch der Arbeitsmarkt anspringt. Zwar sind im vergangenen Jahr die Einkommen um 4,5 Prozent gestiegen – nach nur 1,8 Prozent im Vorjahr –, aber zu einem großen Teil lag das an Steuerkürzungen aus Washington. Außerdem hat die Arbeitslosenquote in den USA gerade wieder die Sechsprozentmarke überschritten.
Entscheidend ist auch die Entwicklung der Zinsen und der Hauspreise. Notenbankchef Alan Greenspan hält die Leitzinsen zurzeit auf einem Rekordtief und macht keine Anstalten, sie bald wieder steigen zu lassen. Den Großteil ihrer neuen Kredite haben sich die Amerikaner in den vergangenen Monaten besorgt, indem sie zu diesen günstigen Zinssätzen Hypothekenkredite auf ihre Häuser aufnahmen – oder ihre bestehenden Hypotheken umschuldeten. Ein besonders gutes Geschäft machten dabei Hausbesitzer, die in Gegenden eines boomenden Immobilienmarktes leben, zum Beispiel in Sacramento oder in New York City: Einige Hauspreise sind in den vergangenen Jahren um 30, 50, gar 100 Prozent gestiegen, sodass bei der Umschuldung Extra-Cash anfiel und sich die Hausbesitzer umso reicher fühlten. Doch etliche Ökonomen sehen inzwischen die Hauspreise auf einem Hoch angelangt, einige Schwarzseher warnen sogar vor einem Kollaps der Immobilienpreise in einigen Regionen. Die Zinsen können zudem kaum weiter fallen. Mit dieser Art des Schuldenmachens dürfte es also bald vorbei sein.
Weil aber niemand so richtig weiß, wie ernst die Lage wirklich ist, erreichen die amerikanischen Verbraucher in diesen Tagen höchst unterschiedliche Signale. „Leben Sie reich“, rät die Citibank auf Plakaten an Hauswänden und in Spots im Fernsehen: Die Bankiers wollen ihrer Kundschaft gern einreden, dass es auch in Krisenzeiten „keine gute Idee ist, sich aus Sparsamkeit selbst die Haare zu schneiden“. Und dass Amerikaner sozusagen „mit dem Recht auf akzeptierte Kreditanträge geboren“ seien. Umgekehrt werden Schuldenratgeber wie Überleben Sie die Ferien ohne Bankrott zu Bestsellern. Beratungsseminare für überschuldete Amerikaner sind gefragt, und auch halbseidene Angebote („So bekommen Sie eine neue Kredit-Identität“
finden immer mehr verzweifelte Interessenten. Das American Bankruptcy Institute sorgt sich inzwischen darum, dass „die steigenden Zahlen der Zahlungsunfähigkeiten in den Haushalten auch die finanzielle Gesundheit der Kreditgeber-Institutionen gefährden“ könne. Und die sonst so optimistische Bankenwirtschaft unternimmt in Washington eine gewaltige Lobby-Anstrengung, um die Gesetze rings um den persönlichen Bankrott zu reformieren. Wer Pleite geht, darf in den Vereinigten Staaten in der Regel eine Menge behalten – oft das Haus und hohe Freibeträge auf Autos, Juwelen und die Hauseinrichtung. Die neue Gesetzgebung soll nach dem Wunsch der Kreditinstitute deutlich härter durchgreifen.
Böse Zeiten also für säumige Schuldner, und gute Zeiten für Leute wie die Repo Men? Vielleicht auch nicht. „Der Mai war ein ganz merkwürdiger Monat“, klagt in diesen Tagen der Branchensprecher Harvey Altes. „Die Autofirmen haben in den vergangenen Monaten so viele Autos mit Nullzinsen und Sonderrabatten verkauft, dass sie sowieso einen Verlust machen“, sagt Altes. „So ist der neueste Trend, dass sie die Fahrzeuge gar nicht mehr zurückhaben wollen.“
24/2003
usa
Kaufen, bis der Abschleppwagen kommt
Trotz Rezession und Arbeitslosigkeit verschulden sich die amerikanischen Verbraucher munter weiter. Und die Fachleute streiten: Rettet der Kaufrausch die Wirtschaft – oder macht er alles nur schlimmer?
Von Thomas Fischermann
Sergio Costa hat einen krisensicheren Job: Der Mann stiehlt Autos. „Am liebsten arbeite ich nachts“, erzählt er, „der Sicherheit wegen. Aber im Moment gibt es so viel zu tun, dass ich quasi 24 Stunden im Einsatz bin.“ Costa schaltet Alarmanlagen mit wenigen Handgriffen aus, öffnet lautlos Hochsicherheitsschlösser, und manchmal karrt er Fahrzeuge gleich komplett mit seinem Abschleppwagen weg, ohne überhaupt auszusteigen. Vergangenen Monat hat er 402 Autos entwendet, meist BMW oder Toyota. © 1994 D Peter Ginter/Peter Menzel/Agentur Focus; Erschienen 1994 bei "The Sierra Club Books"
Doch Costa ist kein gewöhnlicher Autodieb. Bevor er einen Wagen stiehlt, sagt er der Polizei Bescheid – und am Ende bringt er die Fahrzeuge ihren wahren Eigentümern zurück. Costa ist ein so genannter Repo Man, er ist Betriebsmanager bei der Firma Elite Collateral Recovery and Investigations in Elizabeth, New Jersey, die auf Pump gekaufte Fahrzeuge von säumigen Schuldnern zurückholt. Das Unternehmen erhält seine Aufträge von Automobilfirmen und Banken, und die Umsätze steigen seit Monaten.
„Wenn unsere Branche boomt, ist das ein ganz hervorragender Index für Konjunkturkrisen“, spottet Harvey Altes, Chef des Branchenverbandes Time Finance Adjusters. Und tatsächlich: Im vergangenen Jahr „stahlen“ seine Mitgliedsunternehmen die Rekordzahl von zwei Millionen Fahrzeugen von ihren zahlungsunwilligen Besitzern – „eine wirklich gewaltige Menge“, wie Altes sagt. Die Zahl passt zu einer Reihe besorgniserregender ökonomischer Trends. Viele amerikanische Privathaushalte haben ihre Kreditrahmen bei Banken und Kreditkartenfirmen ausgeschöpft, etliche von ihnen können ihre Raten nicht mehr zahlen. Der durchschnittliche Schuldendienst eines US-Haushalts hat inzwischen den Rekordwert von 14 Prozent des verfügbaren Einkommens erreicht, insgesamt stieg die Privatschuld amerikanischer Haushalte auf ein historisches Hoch von 1,7 Trillionen Dollar, und die Zahl der persönlichen Bankrotte stieg im vergangenen Jahr um fünf Prozent. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Verschuldung der Privathaushalte nicht mehr durchzuhalten ist“, urteilt Dimitri Papadimitriou, Präsident des Levy Institute. „Das wird den Leuten gerade klar – womöglich mit schweren Folgen für die Konjunktur.“
„Einmalig in der Geschichte“
Nun ist die Freude an Krediten in den USA nicht gerade neu. Die Amerikaner leben traditionell auf Pump und sparen weniger als die meisten anderen Industrienationen. Allerdings hat sich der Trend zuletzt noch einmal deutlich beschleunigt. Legten die US-Bürger Anfang der neunziger Jahre noch knapp neun Prozent ihres verfügbaren Einkommens beiseite, lag die Sparquote am Ende des Jahrzehnts bei weniger als zwei Prozent. Der Aktienboom und der vermeintliche Reichtum hatte viele Leute angestachelt, jetzt erst recht ihre Kreditkarten, Bankdarlehen und die Finanzierungsangebote von Einzelhändlern auszuschöpfen. Manche Ökonomen glauben sogar, dass weniger das Internet als diese Kredit- und Konsumwelle den Wachstumsschub der späten Neunziger ausgelöst hatte.
Doch bis heute ist Ökonomen und Psychologen ein Rätsel, warum diese Mentalität sich seit dem Platzen der Aktienblase nicht geändert hat – im Gegensatz zu früheren Rezessionen. Nach der Wirtschaftskrise von 1991 zum Beispiel sank die Kreditaufnahme der Amerikaner drastisch. Diesmal dagegen nahmen die Amerikaner fröhlich weiter Kredite auf, sogar schneller als zuvor, wenn man den Anteil am verfügbaren Einkommen zum Maßstab nimmt. „Eine solche Beschleunigung ist in der Nachkriegsgeschichte einmalig“, sagt Jan Hatzius, Ökonom bei der Investmentbank Goldman Sachs in New York.
Das Resultat: Der Schuldenstand der amerikanischen Privathaushalte bricht alle Rekorde, inzwischen liegen die Schulden eines amerikanischen Durchschnittshaushalts über seinem Nettojahreseinkommen.
Etliche Kreditinstitute bekommen bereits kalte Füße. Finanzierungsfirmen großer Autokonzerne wie Ford Motor verzeichneten in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs ihrer Kreditausfälle um ein Drittel. Eine Studie der Schuldnerberatungsfirma Myvesta ergab im November, dass ein Amerikaner heutzutage im Durchschnitt 3250 Dollar Schulden auf zwei bis drei Kreditkarten mit sich herumträgt – ein Anstieg um fast 1000 Dollar gegenüber dem Vorjahr. Die Kreditkartenfirmen berichten, dass immer mehr Amerikaner am Maximum ihrer Kreditrahmen angelangt sind und mit ihren Zahlungen nicht mehr nachkommen, zumal etliche dieser Firmen in den vergangenen Jahren den so genannten Sub-Prime-Lending-Markt erschlossen hatten. Ihre Kunden sind Leute, die keine einwandfreie Kreditgeschichte vorweisen konnten. Jetzt sind die Kreditkartenfirmen nervöser denn je: Einige rufen bei unzuverlässigen Kunden schon vor dem Rechnungsdatum an, um vorsorglich zur Bezahlung zu mahnen. Die Gebühren und Zinsen für säumige Schuldner sind drastisch gestiegen.
Längst geraten auch Leute in die Schuldenfalle, die früher kaum gefährdet schienen. Der Verband der Repo Men etwa stellte zuletzt fest, dass immer mehr Leute ihre Autos gleich freiwillig hergeben. „Die wollen den Ärger nicht“, sagt der Branchensprecher Altes, „das sind im Grunde ehrliche Leute aus dem bürgerlichen Mittelstand in einer außergewöhnlichen Lebenslage.“ Leute wie Mantell Sponder aus Brooklyn zum Beispiel, der als Computerexperte an der Wall Street einst 150000 Dollar im Jahr verdiente und sich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit inzwischen rüde Telefonmanieren angewöhnt hat. „Die Kreditkartenfirmen und Gläubiger rufen hier quasi täglich an“, sagt Sponder und zuckt mit den Schultern. „Es ist einfach kein Geld da – und ich habe mir angewöhnt, gar nicht erst mit denen zu reden. Ich knalle dann gleich den Hörer auf die Gabel.“
Die Hausbesitzer fühlen sich reich
Es gibt freilich auch etliche Ökonomen, die von einer privaten Schuldenkrise nichts wissen wollen. Die Schuldenmacherei, so ihr Argument, könnte sich als gewonnene Wette auf eine bessere Zukunft herausstellen. Schließlich profitiert die Wirtschaft vom starken Konsum der Amerikaner. So könnte die kollektive Kreditaufnahme zur sich selbst erfüllenden Prophezeihung werden. Wer behält Recht – die Schwarzmaler oder die Optimisten?
Die Rechnung geht nur auf, wenn mit der Nachfrage auch der Arbeitsmarkt anspringt. Zwar sind im vergangenen Jahr die Einkommen um 4,5 Prozent gestiegen – nach nur 1,8 Prozent im Vorjahr –, aber zu einem großen Teil lag das an Steuerkürzungen aus Washington. Außerdem hat die Arbeitslosenquote in den USA gerade wieder die Sechsprozentmarke überschritten.
Entscheidend ist auch die Entwicklung der Zinsen und der Hauspreise. Notenbankchef Alan Greenspan hält die Leitzinsen zurzeit auf einem Rekordtief und macht keine Anstalten, sie bald wieder steigen zu lassen. Den Großteil ihrer neuen Kredite haben sich die Amerikaner in den vergangenen Monaten besorgt, indem sie zu diesen günstigen Zinssätzen Hypothekenkredite auf ihre Häuser aufnahmen – oder ihre bestehenden Hypotheken umschuldeten. Ein besonders gutes Geschäft machten dabei Hausbesitzer, die in Gegenden eines boomenden Immobilienmarktes leben, zum Beispiel in Sacramento oder in New York City: Einige Hauspreise sind in den vergangenen Jahren um 30, 50, gar 100 Prozent gestiegen, sodass bei der Umschuldung Extra-Cash anfiel und sich die Hausbesitzer umso reicher fühlten. Doch etliche Ökonomen sehen inzwischen die Hauspreise auf einem Hoch angelangt, einige Schwarzseher warnen sogar vor einem Kollaps der Immobilienpreise in einigen Regionen. Die Zinsen können zudem kaum weiter fallen. Mit dieser Art des Schuldenmachens dürfte es also bald vorbei sein.
Weil aber niemand so richtig weiß, wie ernst die Lage wirklich ist, erreichen die amerikanischen Verbraucher in diesen Tagen höchst unterschiedliche Signale. „Leben Sie reich“, rät die Citibank auf Plakaten an Hauswänden und in Spots im Fernsehen: Die Bankiers wollen ihrer Kundschaft gern einreden, dass es auch in Krisenzeiten „keine gute Idee ist, sich aus Sparsamkeit selbst die Haare zu schneiden“. Und dass Amerikaner sozusagen „mit dem Recht auf akzeptierte Kreditanträge geboren“ seien. Umgekehrt werden Schuldenratgeber wie Überleben Sie die Ferien ohne Bankrott zu Bestsellern. Beratungsseminare für überschuldete Amerikaner sind gefragt, und auch halbseidene Angebote („So bekommen Sie eine neue Kredit-Identität“
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Böse Zeiten also für säumige Schuldner, und gute Zeiten für Leute wie die Repo Men? Vielleicht auch nicht. „Der Mai war ein ganz merkwürdiger Monat“, klagt in diesen Tagen der Branchensprecher Harvey Altes. „Die Autofirmen haben in den vergangenen Monaten so viele Autos mit Nullzinsen und Sonderrabatten verkauft, dass sie sowieso einen Verlust machen“, sagt Altes. „So ist der neueste Trend, dass sie die Fahrzeuge gar nicht mehr zurückhaben wollen.“
Amerikas Gouverneure greifen zur Axt
Von Marc Pitzke, New York
In den Haushalten der US-Bundesstaaten klaffen Milliardenlöcher in Rekordgröße, nun beginnt eine Orgie hektischen Streichens, Kürzens und Sparens, das deutschen Regierungen, Parlamentariern und Verwaltungen wie wohlfahrtspolitisches Höllenwerk erscheinen muss. Von den Einschnitten sind vor allem Minderheiten und Mittellose betroffen.
New York - Selbst im Knast wird gespart. Zum Beispiel im Gefängnis von Newton im US-Bundesstaat Iowa: Da kriegen die Häftlinge nur noch einen Nachtisch am Tag statt zwei; anstelle echten Orangensafts gibt es ein Kaltgetränk mit Kunstgeschmack. Kulinarische Abstriche drohen den Rechtsbrechern auch in Minnesota, das Frühstück und Mittagessen wird zum Billig-Brunch kombiniert. "Mörder", sagt Marty Seifert, Republikaner im Regionalparlament, "müssen die gleichen Opfer bringen wie wir."
Staatskapitol in Idaho: Sackhüpfen gegen die Zeit, in nahezu allen Bundesstaaten
Stullen statt Steak, Nachschlag verboten: Die historische Finanzkrise, die von Anchorage in Alaska bis Augusta in Maine alle 50 US-Bundesstaaten erfasst hat, ist so eskaliert, dass sie inzwischen gar jene erreicht, die gar keine Steuern zahlen - diejenigen hinter Gittern. Nicht immer geht der Geiz zu Lasten der Knackis: Um Geld zu sparen, lassen Staaten wie Michigan und Montana viele Kriminelle vorzeitig frei.
"Kritischste Herausforderung seit Jahrzehnten"
Dabei sind dies nicht mal die kuriosesten Maßnahmen im Katalog der Kürzungen, den die US-Staatsregierungen fürs neue Etatjahr avisieren, das am 1. Juli beginnt. Die Hektik ist groß in den Landeshauptstädten: In wenigen Wochen sind die Gesetzgeber gezwungen, regionale Haushaltslöcher von insgesamt 100 Milliarden Dollar zu stopfen. Bis dahin, klagt William Pound, Direktor der National Conference of State Legislatures (NCSL), stehen die Staaten vor "der kritischsten Herausforderung seit Jahrzehnten".
Rentnerproteste in Oregon: "Es gibt keine schmerzlosen Optionen"
Es ist ein Sackhüpfen gegen die Zeit. Die Staatsdefizite - akkumuliert durch Rezession, Steuerverluste und Zusatzkosten für Terrorschutz - sind über fünfmal so groß wie im Vorjahr. Bildung, Gesundheitswesen, Verkehr: Nicht ist mehr heilig. "Es gibt keine schmerzlosen Optionen mehr", sagt NCSL-Präsidentin Angela Monson, die selbst als Senatorin in Oklahoma unpopuläre Entscheidungen treffen musste - so die Streichung der staatlichen Krankenversicherung für 79.000 Arme, Rentner und Behinderte. "Dies wird sich im Alltag vieler schwer bemerkbar machen."
41 Staaten kürzen die Krankenversorgung
Zum Beispiel auch in Massachusetts. Hier hat der Staat 50.000 Arbeitslosen die kostenlose Krankenversorgung über das staatliche Hilfsprogramm Medicaid entzogen. "Wir annullieren die Errungenschaften der Vergangenheit", protestiert Rob Restuccia, Exekutivdirektor der Interessenvereinigung Health Care for All.
Massachusetts ist kein Einzelfall. 44 Millionen Amerikaner sind auf Medicaid angewiesen, 41 Bundesstaaten wollen sie nun drastisch kürzen. Ganze Bevölkerungsgruppen werden dann von der Gratis-Krankenkasse ausgesperrt; Arme müssen sich privat versichern, teure Medikamente werden nicht mehr gedeckt, Krankenhäuser verlieren ihre Zuschüsse.
Illinois behilft sich mit einer fixen Idee: Chronisch depressive Patienten müssen das Medikament Zoloft fortan in 100-Milligramm-Doppeldosen kaufen (Tagesdosis ist 50 Milligramm), die Pillen zerbrechen und auf zwei Tage verteilen. Da die großen Tabletten genauso viel kosten wie die kleinen, soll das drei Millionen Medicaid-Dollar sparen.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,251942,00.html
Von Marc Pitzke, New York
In den Haushalten der US-Bundesstaaten klaffen Milliardenlöcher in Rekordgröße, nun beginnt eine Orgie hektischen Streichens, Kürzens und Sparens, das deutschen Regierungen, Parlamentariern und Verwaltungen wie wohlfahrtspolitisches Höllenwerk erscheinen muss. Von den Einschnitten sind vor allem Minderheiten und Mittellose betroffen.
New York - Selbst im Knast wird gespart. Zum Beispiel im Gefängnis von Newton im US-Bundesstaat Iowa: Da kriegen die Häftlinge nur noch einen Nachtisch am Tag statt zwei; anstelle echten Orangensafts gibt es ein Kaltgetränk mit Kunstgeschmack. Kulinarische Abstriche drohen den Rechtsbrechern auch in Minnesota, das Frühstück und Mittagessen wird zum Billig-Brunch kombiniert. "Mörder", sagt Marty Seifert, Republikaner im Regionalparlament, "müssen die gleichen Opfer bringen wie wir."
Staatskapitol in Idaho: Sackhüpfen gegen die Zeit, in nahezu allen Bundesstaaten
Stullen statt Steak, Nachschlag verboten: Die historische Finanzkrise, die von Anchorage in Alaska bis Augusta in Maine alle 50 US-Bundesstaaten erfasst hat, ist so eskaliert, dass sie inzwischen gar jene erreicht, die gar keine Steuern zahlen - diejenigen hinter Gittern. Nicht immer geht der Geiz zu Lasten der Knackis: Um Geld zu sparen, lassen Staaten wie Michigan und Montana viele Kriminelle vorzeitig frei.
"Kritischste Herausforderung seit Jahrzehnten"
Dabei sind dies nicht mal die kuriosesten Maßnahmen im Katalog der Kürzungen, den die US-Staatsregierungen fürs neue Etatjahr avisieren, das am 1. Juli beginnt. Die Hektik ist groß in den Landeshauptstädten: In wenigen Wochen sind die Gesetzgeber gezwungen, regionale Haushaltslöcher von insgesamt 100 Milliarden Dollar zu stopfen. Bis dahin, klagt William Pound, Direktor der National Conference of State Legislatures (NCSL), stehen die Staaten vor "der kritischsten Herausforderung seit Jahrzehnten".
Rentnerproteste in Oregon: "Es gibt keine schmerzlosen Optionen"
Es ist ein Sackhüpfen gegen die Zeit. Die Staatsdefizite - akkumuliert durch Rezession, Steuerverluste und Zusatzkosten für Terrorschutz - sind über fünfmal so groß wie im Vorjahr. Bildung, Gesundheitswesen, Verkehr: Nicht ist mehr heilig. "Es gibt keine schmerzlosen Optionen mehr", sagt NCSL-Präsidentin Angela Monson, die selbst als Senatorin in Oklahoma unpopuläre Entscheidungen treffen musste - so die Streichung der staatlichen Krankenversicherung für 79.000 Arme, Rentner und Behinderte. "Dies wird sich im Alltag vieler schwer bemerkbar machen."
41 Staaten kürzen die Krankenversorgung
Zum Beispiel auch in Massachusetts. Hier hat der Staat 50.000 Arbeitslosen die kostenlose Krankenversorgung über das staatliche Hilfsprogramm Medicaid entzogen. "Wir annullieren die Errungenschaften der Vergangenheit", protestiert Rob Restuccia, Exekutivdirektor der Interessenvereinigung Health Care for All.
Massachusetts ist kein Einzelfall. 44 Millionen Amerikaner sind auf Medicaid angewiesen, 41 Bundesstaaten wollen sie nun drastisch kürzen. Ganze Bevölkerungsgruppen werden dann von der Gratis-Krankenkasse ausgesperrt; Arme müssen sich privat versichern, teure Medikamente werden nicht mehr gedeckt, Krankenhäuser verlieren ihre Zuschüsse.
Illinois behilft sich mit einer fixen Idee: Chronisch depressive Patienten müssen das Medikament Zoloft fortan in 100-Milligramm-Doppeldosen kaufen (Tagesdosis ist 50 Milligramm), die Pillen zerbrechen und auf zwei Tage verteilen. Da die großen Tabletten genauso viel kosten wie die kleinen, soll das drei Millionen Medicaid-Dollar sparen.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,251942,00.html
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Watching for Bubbles That May Yet Burst
By KENNETH N. GILPIN
HE rising stock market has made more than a few people nervous.
A big source of the agitation has been the speed of the run-up: since the middle of March, the Standard & Poor`s 500-stock index has risen by 24 percent, the Dow Jones industrial average has gained 20 percent and the Nasdaq index is up 29 percent.
Richard Bernstein, chief market strategist at Merrill Lynch, is one of the worriers. Last week, he explained why. Following are excerpts from the conversation:
Q. You have been cautious about the market for some time. Your model portfolio is 45 percent in stocks, 45 percent in bonds and the rest in cash. Why?
A. We felt the speculative fervor of the technology bubble has never been removed from the stock market.
In most market cycles, people become incredibly risk-averse. That never really happened this time around. Institutional investors were consistently more concerned with missing the turn in the market than in preserving capital. Look at the relative valuation of risky stocks: their valuations never contracted. The whole technology sector is that way.
Q. People have been pointing to the tax cut and the Federal Reserve`s very easy money policy as reasons for the market to be optimistic. Do you agree?
A. The talk about the tax package stimulating the market is kind of funny. The tax package did stimulate the market, but not for dividend-paying stocks. People aren`t buying dividend-yielding stocks because they are still worried about growth opportunities they might be missing out on. It is interesting that people look at the cut in taxes on dividends as a reason to buy stocks, and then they buy stocks that don`t pay dividends.
As far as interest rates are concerned, last month we wrote a piece that argued that the Fed, in their extraordinary fashion, is keeping excess capacity alive by lowering the cost of capital. The marginal players are still able to raise capital.
We aren`t arguing that the Fed should start raising interest rates. But they should keep a very stable monetary policy. The more they ease, the more the threat of deflation stays alive. One of the amazing things is that capacity utilization continues to fall even though the Fed continues to ease aggressively.
Q. But hasn`t the Fed`s policy improved corporate balance sheets?
A. Everybody has been talking about balance-sheet repair, but they are looking at free cash flow. That is derived from the income statement. It has nothing to do with the balance sheet.
We did an analysis recently that looked at debt-to-equity ratios, pretax interest coverage and ratios of current assets to current liabilities and a ratio of cash and marketable securities to current liabilities.
We concluded that corporations have not improved their balance sheets but have postponed capital spending in hopes the economic cycle would turn and bail them out.
Q. Is the economy on the verge of a vigorous rebound?
A. Most people would argue that the economy is stronger in the second half of the year. We think the economy and profits will be weaker in the second half.
The fiscal package will not give us a boom. It will be a positive. How could it not be? But can it be a big-enough benefit to justify current valuations in the stock market? My answer is no.
Q. Do you like any stock sectors?
A. We are not saying there are not things to buy. We like energy stocks, for example. It is a big growth story and is the antithesis of the technology sector. In technology, there is still excess capacity. In energy, there has been tremendous underinvestment.
People have very short-term thinking about energy. They overlook the fact that we have had two oil price shocks in the last three years, and that during the recession the sector operated at over 85 percent of capacity. If the global recession ends, we better hope we are not driving Hummers.
Consumer staples is another sector we like. We still like the big drug companies. They are relatively stable growers, and their valuations reflect that. And most pay higher-than-average dividends.
The two sectors we think people should definitely stay away from are technology and consumer cyclicals.
Q. What would you need to see to become even more cautious about stocks?
A. There are three things we follow on a regular basis: sentiment and risk-taking; valuation; and profit indicators. If those things were to substantially erode from where they are right now, we would probably lower the equity allocations more. But if they were to improve, we would raise the equity allocation. But right now, we think people should lighten up on their stock positions.
NY Times Sniperduck
Watching for Bubbles That May Yet Burst
By KENNETH N. GILPIN
HE rising stock market has made more than a few people nervous.
A big source of the agitation has been the speed of the run-up: since the middle of March, the Standard & Poor`s 500-stock index has risen by 24 percent, the Dow Jones industrial average has gained 20 percent and the Nasdaq index is up 29 percent.
Richard Bernstein, chief market strategist at Merrill Lynch, is one of the worriers. Last week, he explained why. Following are excerpts from the conversation:
Q. You have been cautious about the market for some time. Your model portfolio is 45 percent in stocks, 45 percent in bonds and the rest in cash. Why?
A. We felt the speculative fervor of the technology bubble has never been removed from the stock market.
In most market cycles, people become incredibly risk-averse. That never really happened this time around. Institutional investors were consistently more concerned with missing the turn in the market than in preserving capital. Look at the relative valuation of risky stocks: their valuations never contracted. The whole technology sector is that way.
Q. People have been pointing to the tax cut and the Federal Reserve`s very easy money policy as reasons for the market to be optimistic. Do you agree?
A. The talk about the tax package stimulating the market is kind of funny. The tax package did stimulate the market, but not for dividend-paying stocks. People aren`t buying dividend-yielding stocks because they are still worried about growth opportunities they might be missing out on. It is interesting that people look at the cut in taxes on dividends as a reason to buy stocks, and then they buy stocks that don`t pay dividends.
As far as interest rates are concerned, last month we wrote a piece that argued that the Fed, in their extraordinary fashion, is keeping excess capacity alive by lowering the cost of capital. The marginal players are still able to raise capital.
We aren`t arguing that the Fed should start raising interest rates. But they should keep a very stable monetary policy. The more they ease, the more the threat of deflation stays alive. One of the amazing things is that capacity utilization continues to fall even though the Fed continues to ease aggressively.
Q. But hasn`t the Fed`s policy improved corporate balance sheets?
A. Everybody has been talking about balance-sheet repair, but they are looking at free cash flow. That is derived from the income statement. It has nothing to do with the balance sheet.
We did an analysis recently that looked at debt-to-equity ratios, pretax interest coverage and ratios of current assets to current liabilities and a ratio of cash and marketable securities to current liabilities.
We concluded that corporations have not improved their balance sheets but have postponed capital spending in hopes the economic cycle would turn and bail them out.
Q. Is the economy on the verge of a vigorous rebound?
A. Most people would argue that the economy is stronger in the second half of the year. We think the economy and profits will be weaker in the second half.
The fiscal package will not give us a boom. It will be a positive. How could it not be? But can it be a big-enough benefit to justify current valuations in the stock market? My answer is no.
Q. Do you like any stock sectors?
A. We are not saying there are not things to buy. We like energy stocks, for example. It is a big growth story and is the antithesis of the technology sector. In technology, there is still excess capacity. In energy, there has been tremendous underinvestment.
People have very short-term thinking about energy. They overlook the fact that we have had two oil price shocks in the last three years, and that during the recession the sector operated at over 85 percent of capacity. If the global recession ends, we better hope we are not driving Hummers.
Consumer staples is another sector we like. We still like the big drug companies. They are relatively stable growers, and their valuations reflect that. And most pay higher-than-average dividends.
The two sectors we think people should definitely stay away from are technology and consumer cyclicals.
Q. What would you need to see to become even more cautious about stocks?
A. There are three things we follow on a regular basis: sentiment and risk-taking; valuation; and profit indicators. If those things were to substantially erode from where they are right now, we would probably lower the equity allocations more. But if they were to improve, we would raise the equity allocation. But right now, we think people should lighten up on their stock positions.
NY Times Sniperduck
![:rolleyes:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/rolleyes.gif)
Der Großhandelsumsatz, eine Richtgröße, die bei der Ermittlung der Lagerbestände im Geschäftssektor verwendet wird, fiel im April um 2% und damit so stark wie nie zuvor seit der Ersterhebung der Daten. Dies meldet das Commerce Department. Im März waren die Umsätze noch um 1% gestiegen. In den letzten 12 Monaten stiegen die Umsätze um 3.8%. Die Umsätze mit Benzin auf der Großhandelsebene fielen im April um 24%, womit der Umsatz der nicht-langlebigen Güter um 3.6% verringert wurde – ebenfalls ein Rekordwert. Die Lagerbestände auf der Großhandelsebene sanken um 0.1% nach einem Anstieg um 0.4% im März
Was spamst Du denn hier alles zu, liest doch eh keiner! ![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Ich hab heute erstmal wieder schon Piss Aktien eingekauft, ALTI,PHLI,KRY,DVID,TWAV, denn morgen der uebermorgen geht die RALLY weiter!![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Sieh den pullback als gnaedige chance aus den shorts rauszukommen, denn das letzte Hoch wird bald ueberschritten, wenn nicht, dann zumindest getestet!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Ich hab heute erstmal wieder schon Piss Aktien eingekauft, ALTI,PHLI,KRY,DVID,TWAV, denn morgen der uebermorgen geht die RALLY weiter!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Sieh den pullback als gnaedige chance aus den shorts rauszukommen, denn das letzte Hoch wird bald ueberschritten, wenn nicht, dann zumindest getestet!
Allein für Dich lohnt es sich! Es gibt zumindest einen, der mich wieder auf die Bullish-Side bringen kann. Doch das hat noch Zeit...
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Perfekt waere es natuerlich, wenn die Nasdaq morgen so 0.5 bis 1 % im minus eroeffnet , die erste halbe Stunde faellt, und dann steigt. Das interessiert meine Piss aktien nicht, und die rally geht weiter! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Fast perfekt! Morgen also wieder rally! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Nun bin ich bereits 135 Punkte im Minus und kein Ende absehbar. Short hat mir so schöne Gewinne gebracht, jetzt der Katzenjammer. Plus nach Nokia Umsatzwarnung - Long Signal. Ich bin auf der falschen Seite.
Gruß
Gruß
![:cry:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cry.gif)
Oh mann, dass Du das immernoch aushaeltst, langsam tust Du mir fast leid! Also wenn ich dabei nicht so viel Kohle machen wuerde,natuerlich! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Wie ist das möglich? Spielt die Welt verückt? Habe sich die Götter gg. mich verschworen?
Who know´s?
Mal schau´n wer den längeren Atem hat - ich hatte ihn wohl zu früh...
Who know´s?
![:cry:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cry.gif)
Mal schau´n wer den längeren Atem hat - ich hatte ihn wohl zu früh...
Das ist alles ein böser Alptraum! Kann mich mal jemand kneifen?
![:(](http://img.wallstreet-online.de/smilies/frown.gif)
Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) CEO Steve Ballmer hat am Mittwoch eine Korrektur eines Aktienverkaufsantrages bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht. So habe Ballmer am 30. Mai 405,100 mehr Aktien verkauft, als bisher bekannt war. Grund war ein Tippfehler bei der Einreichung des Dokumentes. Ursprünglich wurde am 2. Juni ein Antrag eingereicht, in dem der Verkauf von 4.1 Millionen Aktien bekannt gegeben wurde – wie sich nun herausstellte, waren es tatsächlich 405,100 Aktien mehr. Am 23. Mai reichte Ballmer nach dem Reglement „Rule 10b5-1“ einen Verkaufsplan bei der SEC ein. Innerhalb dieses Verkaufsplanes kann Ballmer nun Aktien verkaufen, ohne in Verdacht von Interessenkonflikten oder dem illegalen Nutzen von Insiderwissen zu geraten. Seit dem 23. Mai verkaufte Ballmer 60 Millionen Aktien. Als Grund der Verkäufe nennt Ballmer die „Diversifizierung des Portfolios“.
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Der Halbleiterumsatz in Deutschland ist im Mai leicht zurückgegangen, dies wurde heute bekannt gegeben. Der Auftragseingang fiel sogar deutlich niedriger als im Vormonat aus, dies teilte der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie heute mit. Insbesondere der starke Euro sei für die schwache Entwicklung verantwortlich, hieß es. Auf Jahressicht sind die Umsätze um 2 Prozent gestiegen.
@Kosto
Du müsstest die Melodie langsam kennen.
Klingeling, klingelingeling - Margin Call
!
Nicht dass ich was gegen dich habe, aber es gibt nix geileres als wenn Shortys gegrillt werden
!
Du müsstest die Melodie langsam kennen.
Klingeling, klingelingeling - Margin Call
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Nicht dass ich was gegen dich habe, aber es gibt nix geileres als wenn Shortys gegrillt werden
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Z.Zt. hast Du leider Recht! Doch es kommen auch wieder andere Zeiten. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
@Kosto
Dich ehrt die Erkennung der Sachlage auch wenn sie Gift für Dein Depot ist.
Schau dich mal um, außer den ewigen Bären oder Bullen kommen jetzt die Neunmalklugen vom März 2000 wieder hervorgekrochen.
Halt einfach durch, ich persönlich schätze der Zauber ist nach der FED-Sitzung vorbei.
Ne gesunde 38,2% nach Märzanstieg wäre allemal fällig.
Bei Dax max 3500? wär das ne schöne Hausnummer bis Ende August im gemächlichem Tempo.
mfg Penia
Dich ehrt die Erkennung der Sachlage auch wenn sie Gift für Dein Depot ist.
Schau dich mal um, außer den ewigen Bären oder Bullen kommen jetzt die Neunmalklugen vom März 2000 wieder hervorgekrochen.
Halt einfach durch, ich persönlich schätze der Zauber ist nach der FED-Sitzung vorbei.
Ne gesunde 38,2% nach Märzanstieg wäre allemal fällig.
Bei Dax max 3500? wär das ne schöne Hausnummer bis Ende August im gemächlichem Tempo.
mfg Penia
#114
Also wenn ich dran denke, dass ich vor nem Monat auch noch froehlich geshortet hab, da solltest ja auch runtergehen!![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Vielleicht denkst Du ja in einem Monat auch so zurueck,Kosto![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Also wenn ich dran denke, dass ich vor nem Monat auch noch froehlich geshortet hab, da solltest ja auch runtergehen!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Vielleicht denkst Du ja in einem Monat auch so zurueck,Kosto
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Die techn. Indikatoren versagen völlig - waren vorher ein klares Handelssignal (RSI, Vola, Sentiment) Leben wir wieder in einer anderen Welt.
Kurzfr. mögen Zinssenkungen + Steuersenkungen + der schwache Dollar (bessere Chancen für den Export für Kauflaune sorgen, doch langfr. müssen die Verbraucher das Haushaltsdefizit zahlen. Ohne den Konsum wird die US-Wirtschaft einbrechen.
Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Gruß Kosto
Das heutige Plus, nach der Texas Instr. Warnung ist mal wieder ein Long-Signal (Stärke des Marktes), unter Ausschluß der Markttechnik.
Kurzfr. mögen Zinssenkungen + Steuersenkungen + der schwache Dollar (bessere Chancen für den Export für Kauflaune sorgen, doch langfr. müssen die Verbraucher das Haushaltsdefizit zahlen. Ohne den Konsum wird die US-Wirtschaft einbrechen.
Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Gruß Kosto
Das heutige Plus, nach der Texas Instr. Warnung ist mal wieder ein Long-Signal (Stärke des Marktes), unter Ausschluß der Markttechnik.
@penia
Danke für den Zuspruch. Warum soll diesmal alles anders sein? Ich habe jedoch auf ein eindeutiges Signal von den Märkten verzichtet. Mein Fehler. Es hat 2 1/2 Jahre perfekt funktioniert sich auf die Markttechnik zu verlassen.
Sind wir wieder in einer Hausse. Allein mir fehlt der Glaube.
Die Zockermentalität ist noch nicht ausgeräumt. Die Papiere liegen in den schwachen Händen. Doch wann dreht die Stimmung. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann mal die Notbremse ziehe.
Doch damit würde ich einigen ein Gefallen tun.
Z.Zt. hat mich das Glück wirklich verlassen.
Gruß Kosto
Danke für den Zuspruch. Warum soll diesmal alles anders sein? Ich habe jedoch auf ein eindeutiges Signal von den Märkten verzichtet. Mein Fehler. Es hat 2 1/2 Jahre perfekt funktioniert sich auf die Markttechnik zu verlassen.
Sind wir wieder in einer Hausse. Allein mir fehlt der Glaube.
Die Zockermentalität ist noch nicht ausgeräumt. Die Papiere liegen in den schwachen Händen. Doch wann dreht die Stimmung. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann mal die Notbremse ziehe.
Doch damit würde ich einigen ein Gefallen tun.
Z.Zt. hat mich das Glück wirklich verlassen.
Gruß Kosto
Kosto, das hat nichts mit Glück zu tun - man muss einfach erkennen wann die Stimmung dreht und das hast du verschlafen. Gier frisst bekanntlich Hirn und kein Trend läuft ewig. Hoffentlich werden heute die 3250 KO´s auch noch in die ewigen Jagdgründe geschickt. Morgen würde mir auch noch reichen
!
Jetz wird die Kohle einfach wieder dahin zurückverteilt, wo sie hin gehört
- Puts sollten eh verboten werden !
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Jetz wird die Kohle einfach wieder dahin zurückverteilt, wo sie hin gehört
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
172 Punkte...
Mein Risiko-Management hat versagt - nun muss ich büßen!
![:cry:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/cry.gif)
Mein Risiko-Management hat versagt - nun muss ich büßen!
![](http://www.markt-daten.de/kalender/chart/indikatoren/napm-service-ab1997.gif)
Technische Aktienanalyse und Börsenzyklen
Der deutsche Aktienmarkt: DAX
Eine Woche früher als vorhergesagt, am 12. März 2003 bei 2188 war das bisher tiefste Tief des DAX des Jahres 2003. Der danach folgende Anstieg sollte bis maximal Mitte Juni 2003 andauern. Nachdem der DAX heute die 3190 geschafft hat, rechnen wir schon in dieser Woche damit, dass er seinen langfristigen Abwärtstrend wieder aufnimmt. Nächstes Tief ca. 30.06.03.
Der amerikanische Aktienmarkt: S+P 500
Der S+P hat einen Dreifachboden (24.07.02 bei 775 ,10.10.02 bei 772 und 12.03.03 bei 788) markiert und hat in der letzten Woche die langfristige Abwärtstrendlinie bei ca. 990 kurzfristig überschritten. Normalerweise wäre dies bullish zu werten, wenn nicht die zyklische Analyse Anfang/Mitte Juni ein wichtiges Hoch prognostizieren würde. Nachdem der S+P am 6. Juni 2003 eine bearishe Candle-Stick-Wendeformation gemacht hat, erwarten wir, dass er in den nächsten Wochen fällt.
Währung: Euro/$
Wie vorhergesagt, ging es nach dem neuen historischen Tief bei 0,8225 am 18. Oktober 2000 wieder aufwärts. Der Euro hat, wie erwartet, sein finales Tief für 2002 am 1. Februar bei 0,8548 in Tokio gesehen. Langfristig erwarten wir einen Anstieg des Euro bis Mitte Juni 2003. Das Hoch vom 27.5. bei 1,1929 ist um den 9.6. nicht mehr übertroffen worden. Daher rechnen wir wieder mit fallenden Kursen für die nächsten Wochen.
Eigene Anmerkung
Börse macht mir keinen Spaß mehr!!!
![:(](http://img.wallstreet-online.de/smilies/frown.gif)
Gestern erneut explodierende Kurse..., Grund: Zinssenkungsphantasie (was sonst?). Langsam kommt man sich vor wie ein störrischer Esel, dem man eine alte Möhre vor die Nase hält und der anfängt zu galoppieren....
Will sagen: Die Zinssenkungsleier quillt einem schon zum Ars*** raus. Kann es nicht mal zur Abwechslung was anderes sein? (Wie wär´s mal mit dauerhaft guten Konjunkturdaten? Aber die interessiert drüben eh keine Sau mehr!)
Übrigens, die Börse Online, 25/03, von heute sieht den Dax noch auf 3.400 steigen. (Wobei, wenn der Dax auf 3.400 steht, wird - da sind wir wieder bei der "Möhre" - das Kursziel auf 3.600 erhöht usw.)
Einige Fondsmanager und Roland Leuchel (letzte Seite) sind jedoch sehr pessimistisch eingestellt. Gründe u.a., dass Aufträge aufgrund des Irak-Krieges "nur" auf das 2 Quartal rückgestellt wurden, die aber im Herbst wieder wegfallen werden, weshalb dann mit einem erneuten Ableiten zu rechnen sei. Roland Leuchel hingegen kann der Zinssenkungsphantasie nichts abgewinnen. Er fragt: "Was haben denn die 12 Zinssenkungen bislang gebracht? Für die Konkunktur so gut wie nichts, jetzt fließt das Geld höchstens zweckentfremdet an die Börsen..., und Greenspan schafft sich durch die Politik des offenen Geldhahns mehr "neue" Probleme als er alte löst."
Ich glaub´, wir werden nur noch steigende Kurse sehen - bis zu neuen All-Time-Highs im S&P sowie Dow drüben..... Auch, wenn ich nicht weiß, warum, ...dem nicht die Bohne abgewinnen kann.... In den Staaten muss eine schwere Krankheit ausgebrochen sein. Die Rindviehcher-Epidemie, die einem die Sinne trüben, den Blick auf die Realitäten und Zunkunft nimmt, einen hübsch umnebelt.... Oder vielleicht ist einfach das Verkaufen von Aktien in den Staaten verboten worden?
![:(](http://img.wallstreet-online.de/smilies/frown.gif)
![:(](http://img.wallstreet-online.de/smilies/frown.gif)
![:(](http://img.wallstreet-online.de/smilies/frown.gif)
bearish:
- Vola-Indizes auf neuen Tiefs
- DAX u. DAX-Werte im MACD, RSI und Stochastik stark übergekauft
- Insiderverkäufe im Mai so hoch wie zuletzt im März 2000
- extrem starker prozentualer Anteil der Optimisten
- extrem schwacher prozentualer Anteil der Bären (tiefster Stand seit über 10 Jahren Quelle: Investors Intelligence)
bullish:
- Markt reagiert auf schlechte Nachrichten positiv
Ich denke, dass der Kursanstieg nicht mehr lange gehen wird. Deshalb kaufe ich sicher keine Aktien mehr zu!
Gruß Kosto
- Vola-Indizes auf neuen Tiefs
- DAX u. DAX-Werte im MACD, RSI und Stochastik stark übergekauft
- Insiderverkäufe im Mai so hoch wie zuletzt im März 2000
- extrem starker prozentualer Anteil der Optimisten
- extrem schwacher prozentualer Anteil der Bären (tiefster Stand seit über 10 Jahren Quelle: Investors Intelligence)
bullish:
- Markt reagiert auf schlechte Nachrichten positiv
Ich denke, dass der Kursanstieg nicht mehr lange gehen wird. Deshalb kaufe ich sicher keine Aktien mehr zu!
Gruß Kosto
Dieses sind genau meine Argumente (deswegen Short - jedoch habe ich die Reaktion auf schlechte Nachrichten nicht mit in die Überlegung mit einbezogen; das war mein großer Fehler) Die Bullenseite hat viel weniger zu bieten... Doch z.Zt. reicht es noch. Das die Indizes bei schlechten Nachrichten trotzdem steigen, ist ein sehr gewichtiges Argument für den Einstieg. Dies impliziert auch die Hoffnung auf eine Erholung aus dem Wirtschaftstief.
Jeder Wirtschaftboom hat im Tal begonnen.
Jeder Wirtschaftboom hat im Tal begonnen.
12.06. 09:06
Die Bullen schlagen sogar die "Baby-Bären"
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
In den US Indizes konnte man gestern recht eindrucksvoll sehen, daß es Shortsellern die "Ohren abreißt". Während der letzten 10-14 Tage werden bearishe Signale, die in den Aufwärtstrend eingestreut sind, konsequent ignoriert und aufgebrochen.
Absolut untergeordnete Unterstützungen werden knallhart verteidigt. Auf der anderen Seite werden extrem starke Widerstände direkt nach oben gebrochen. Die Indizes prallen nicht einmal mehr nach unten ab. Die Bullen machen Ernst. Die Bärenbrut wird bereits sofort im Entstehen bekämpft.
Die Bullen schlagen sogar die "Baby-Bären"
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
In den US Indizes konnte man gestern recht eindrucksvoll sehen, daß es Shortsellern die "Ohren abreißt". Während der letzten 10-14 Tage werden bearishe Signale, die in den Aufwärtstrend eingestreut sind, konsequent ignoriert und aufgebrochen.
Absolut untergeordnete Unterstützungen werden knallhart verteidigt. Auf der anderen Seite werden extrem starke Widerstände direkt nach oben gebrochen. Die Indizes prallen nicht einmal mehr nach unten ab. Die Bullen machen Ernst. Die Bärenbrut wird bereits sofort im Entstehen bekämpft.
DOW Jones - Die Message ist klar und eindeutig!
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
DOW Jones
+1,41% auf 9.183,x Punkte
Aktueller Tageschart als Kurzupdate. Innerhalb des Aufwärtstrends seit März 2003 hat sich über die letzten 3 Wochen ein kleiner noch steilerer Aufwärtstrend ausgebildet. Dieser wird bisher in dieser Woche ebenfalls knallhart verteidigt. Jedees eingestreute bearishe Signal wird ignoriert und wieder aufgebrochen.
Die beiden Hauptmessages der letzten Wochen lauten :
"Widerstände sind dazu da, um gebrochen zu werden."
"Shorte mich nicht"
Mit Chart unter: http://62.146.24.165/news.php?show=121289
(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
DOW Jones
+1,41% auf 9.183,x Punkte
Aktueller Tageschart als Kurzupdate. Innerhalb des Aufwärtstrends seit März 2003 hat sich über die letzten 3 Wochen ein kleiner noch steilerer Aufwärtstrend ausgebildet. Dieser wird bisher in dieser Woche ebenfalls knallhart verteidigt. Jedees eingestreute bearishe Signal wird ignoriert und wieder aufgebrochen.
Die beiden Hauptmessages der letzten Wochen lauten :
"Widerstände sind dazu da, um gebrochen zu werden."
"Shorte mich nicht"
Mit Chart unter: http://62.146.24.165/news.php?show=121289
#122
Lies Deinen eigenen Text mal, Du jammerst genau wie die Bullen der letzten 3 Jahre. Denk mal drueber nach...
Lies Deinen eigenen Text mal, Du jammerst genau wie die Bullen der letzten 3 Jahre. Denk mal drueber nach...
Man kriegt Läuse nicht durch Beten weg. (Ken Kaska)
Verkaufen?
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
Donnerstag, 12. Juni 2003
Deutschland in der Rezession
von Jochen Steffens
Ich weiß, Sie werden mich bald steinigen. Die Rallye geht weiter und
weiter und ich sage immer noch, es sei nicht mehr als eine
Bärmarkt-Rallye. Der soll doch endlich mal zugeben, dass er falsch
liegt, höre ich Sie schon fast sagen. Nein, ich liege nicht falsch.
Diese Woche wieder 430.000 Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe. Der
Wert von letzter Woche wurde auf 447.000 revidiert von zunächst
442.000. Ich glaube, das ist nun die 17. Woche über der kritischen
Marke von 400.000. Diese Woche gibt der Wert zwar etwas nach mit
430.000, aber eine Erholung ist nicht in Sicht. Denn der Wert der
letzten Woche war extrem schlecht.
Aber die US-Einzelhandelsumsätze sind gestiegen. Um satte 0,1 %. Dass
diese Erholung aber am unteren Ende der Erwartungen liegt brauche ich
kaum zu erwähnen. Einzig positiv ist, dass die US-Lagerbestände nur um
0,1 % angewachsen sind. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Aber die
Lagerbestände sollten sinken. Nein, diese Konjunkturdaten weisen
(noch) nicht auf eine baldige Erholung der amerikanischen Wirtschaft
hin.
Von Deutschland gar nicht zu reden. Wie ich sagte, Deutschland mit
einem Fuß in der Rezession. Sorry, ich hatte mich etwas vertan. Die
deutsche Wirtschaft ist nach Berechnungen des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung bereits in der Rezession. Auch für das zweite
Quartal ermittelte DIW einen Rückgang des BIP von 0,1 %.
Definition: Von einer Rezession spricht man, wenn die
Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen negativ
ist.
Dazu kommt, dass sich nun doch der starke Euro negativ auswirkt. So
sind im Vergleich zum April 2002 die Ausfuhren um 3,4 % gesunken. Zum
März dieses Jahres ist im April ein Rückgang von 2,2 % zu verzeichnen.
Natürlich wird sich auch dieser Effekt schwächend auf die deutsche
Wirtschaft auswirken.
Aber an den Märkten werden Zinssenkungsphantasien gehandelt. Ein
bisschen wie im Fieberwahn. Ich frage mich, was es denn bringen soll
in Amerika noch mehr Liquidität zu Verfügung zu stellen, noch einen
Zinsschritt? Es wird kurzfristig die Aktienkurse stützen, dann wird
der Effekt verpuffen. Immer mehr ähnelt die amerikanische Entwicklung
der Entwicklung in Japan. So sehr auch gegen Wim Duisenberg gewettert
wurde, ich finde immer noch, er macht gute Arbeit. Er sollte mit den
Zinsschritten weiterhin sehr sorgsam umgehen. Die Geldpolitik kann
allein nicht den rezessiven Tendenzen im Euroraum entgegentreten, so
Wim Duisenberg. Sollte wenigstens hier in Europa jemand aus den
japanischen Erfahrungen gelernt haben?
Aber trotz allem, ich hatte letzte Woche angedeutet, dass ich, wenn
der 9050/9100er Punkte Widerstandsbereich im DOW nachhaltig nach oben
bricht, eine kleine (!) Long-Position aufbauen werde. Mehr für die
Psyche. Das werde ich auch tun, aber erst, wenn die bisherigen Hochs
im Dow und Nasdaq100 gebrochen sind. Das heißt. frühestens Anfang der
nächsten Woche. Sofern die amerikanischen Indizes weiter steigen.
Unter die Position kommt ein dichter Stopp und dann hoffe ich, dass
ich nicht auf Hoch gekauft habe. Ein gutes Gefühl habe ich dabei
nicht. Mein Bärenfell sträubt sich doch heftig dagegen die Bullenkappe
aufzuziehen und es juckt ganz schön. Aber die wichtigste Grundregel
beim Traden ist: Weder du hast Recht, noch der Markt unrecht. Der
Markt hat immer Recht und was du denkst ist dem Markt geflissentlich
egal. Oder kurz: Stelle dich nie gegen den Markt.
Auch aus dem Daytraden habe ich mich im Moment etwas zurückgezogen. Zu
viele Fehlsignale. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Märkte nicht
"frei" laufen. Normalerweise ein Effekt, der in den umsatzschwachen
Sommermonaten vorkommt. In solchen Phasen schaue ich lieber zu. Sie
wissen, besser kein Geld verdienen, als Geld zu verlieren.
Eine seltsame Phase ist das, im Moment. Auch viele meiner
Traderkollegen sind verwirrt. Aber offenbar schlottern auch einigen
Institutionellen die Knie. Ein Trader erzählte mir gestern, dass
einige ihm bekannte Fondsmanager mittlerweile auch Angst haben, dass
sie eine große Rallye verpassen und sich nicht richtig positioniert
haben. Es geht schließlich um die Performance und die ist ein
wichtiger Werbefaktor. Selbst auf dem Frankfurter Parkett soll nach
Aussagen von N-TV eine leichte Katerstimmung vorherrschen. Ja, was
macht er denn auch, der Dax ... einfach so unmotiviert zu steigen?
Aber ich hatte Sie gewarnt: So schnell geben die Bullen nicht auf.
Doch selbst wenn der letzte Bär stirbt, die letzte Aktie gekauft, der
letzte Cent in Wertpapieren steckt, werden die Anleger nicht merken,
dass eine Rallye nicht ewig weiter laufen kann.
Schauen Sie sich, wenn Sie mal Zeit finden, die Charts der großen
Bullenmärkte an. Die großen Bullenmärkte fangen langsam an. Sie neigen
nicht dazu, direkt am Anfang so steil zu steigen ... Langsam
verbessern sich die Fundamentals, langsam die Aktienkurse, bis sich
beides gegenseitig befruchten kann. Aktuell wird in Amerika wieder die
gesamte Phantasie mit dieser Rallye vorweggenommen: Ein nachhaltiger
Aufschwung der Wirtschaft, niedrigere Schulden, sinkende
Arbeitslosigkeit etc. dürften also mittlerweile eingepreist sein. Doch
selbst wenn sich alle das auch genauso entwickeln sollte, wird das
nicht "schnell" gehen, sondern langsam. Und irgendwann werden selbst
die amerikanischen Anleger genau das begreifen und lieber ihre Gewinne
mitnehmen ... Ein Stein beginnt zu rollen ... eine Lawine folgt. Das
Verrückte dabei, ich glaube nicht einmal, dass es zu einer
nachhaltigen Konjunkturerholung in Amerika kommen wird, eher das
Gegenteil.
Eine Bearmarktrallye mehr nicht.
Aber zur Politik:
Die amerikanische Regierung ist von einem wirtschaftlichen Aufschwung
überzeugt. Ja, was soll sie auch anderes sagen. Wir haben versagt?
Deutschland in der Rezession
von Jochen Steffens
Ich weiß, Sie werden mich bald steinigen. Die Rallye geht weiter und
weiter und ich sage immer noch, es sei nicht mehr als eine
Bärmarkt-Rallye. Der soll doch endlich mal zugeben, dass er falsch
liegt, höre ich Sie schon fast sagen. Nein, ich liege nicht falsch.
Diese Woche wieder 430.000 Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe. Der
Wert von letzter Woche wurde auf 447.000 revidiert von zunächst
442.000. Ich glaube, das ist nun die 17. Woche über der kritischen
Marke von 400.000. Diese Woche gibt der Wert zwar etwas nach mit
430.000, aber eine Erholung ist nicht in Sicht. Denn der Wert der
letzten Woche war extrem schlecht.
Aber die US-Einzelhandelsumsätze sind gestiegen. Um satte 0,1 %. Dass
diese Erholung aber am unteren Ende der Erwartungen liegt brauche ich
kaum zu erwähnen. Einzig positiv ist, dass die US-Lagerbestände nur um
0,1 % angewachsen sind. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Aber die
Lagerbestände sollten sinken. Nein, diese Konjunkturdaten weisen
(noch) nicht auf eine baldige Erholung der amerikanischen Wirtschaft
hin.
Von Deutschland gar nicht zu reden. Wie ich sagte, Deutschland mit
einem Fuß in der Rezession. Sorry, ich hatte mich etwas vertan. Die
deutsche Wirtschaft ist nach Berechnungen des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung bereits in der Rezession. Auch für das zweite
Quartal ermittelte DIW einen Rückgang des BIP von 0,1 %.
Definition: Von einer Rezession spricht man, wenn die
Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen negativ
ist.
Dazu kommt, dass sich nun doch der starke Euro negativ auswirkt. So
sind im Vergleich zum April 2002 die Ausfuhren um 3,4 % gesunken. Zum
März dieses Jahres ist im April ein Rückgang von 2,2 % zu verzeichnen.
Natürlich wird sich auch dieser Effekt schwächend auf die deutsche
Wirtschaft auswirken.
Aber an den Märkten werden Zinssenkungsphantasien gehandelt. Ein
bisschen wie im Fieberwahn. Ich frage mich, was es denn bringen soll
in Amerika noch mehr Liquidität zu Verfügung zu stellen, noch einen
Zinsschritt? Es wird kurzfristig die Aktienkurse stützen, dann wird
der Effekt verpuffen. Immer mehr ähnelt die amerikanische Entwicklung
der Entwicklung in Japan. So sehr auch gegen Wim Duisenberg gewettert
wurde, ich finde immer noch, er macht gute Arbeit. Er sollte mit den
Zinsschritten weiterhin sehr sorgsam umgehen. Die Geldpolitik kann
allein nicht den rezessiven Tendenzen im Euroraum entgegentreten, so
Wim Duisenberg. Sollte wenigstens hier in Europa jemand aus den
japanischen Erfahrungen gelernt haben?
Aber trotz allem, ich hatte letzte Woche angedeutet, dass ich, wenn
der 9050/9100er Punkte Widerstandsbereich im DOW nachhaltig nach oben
bricht, eine kleine (!) Long-Position aufbauen werde. Mehr für die
Psyche. Das werde ich auch tun, aber erst, wenn die bisherigen Hochs
im Dow und Nasdaq100 gebrochen sind. Das heißt. frühestens Anfang der
nächsten Woche. Sofern die amerikanischen Indizes weiter steigen.
Unter die Position kommt ein dichter Stopp und dann hoffe ich, dass
ich nicht auf Hoch gekauft habe. Ein gutes Gefühl habe ich dabei
nicht. Mein Bärenfell sträubt sich doch heftig dagegen die Bullenkappe
aufzuziehen und es juckt ganz schön. Aber die wichtigste Grundregel
beim Traden ist: Weder du hast Recht, noch der Markt unrecht. Der
Markt hat immer Recht und was du denkst ist dem Markt geflissentlich
egal. Oder kurz: Stelle dich nie gegen den Markt.
Auch aus dem Daytraden habe ich mich im Moment etwas zurückgezogen. Zu
viele Fehlsignale. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Märkte nicht
"frei" laufen. Normalerweise ein Effekt, der in den umsatzschwachen
Sommermonaten vorkommt. In solchen Phasen schaue ich lieber zu. Sie
wissen, besser kein Geld verdienen, als Geld zu verlieren.
Eine seltsame Phase ist das, im Moment. Auch viele meiner
Traderkollegen sind verwirrt. Aber offenbar schlottern auch einigen
Institutionellen die Knie. Ein Trader erzählte mir gestern, dass
einige ihm bekannte Fondsmanager mittlerweile auch Angst haben, dass
sie eine große Rallye verpassen und sich nicht richtig positioniert
haben. Es geht schließlich um die Performance und die ist ein
wichtiger Werbefaktor. Selbst auf dem Frankfurter Parkett soll nach
Aussagen von N-TV eine leichte Katerstimmung vorherrschen. Ja, was
macht er denn auch, der Dax ... einfach so unmotiviert zu steigen?
Aber ich hatte Sie gewarnt: So schnell geben die Bullen nicht auf.
Doch selbst wenn der letzte Bär stirbt, die letzte Aktie gekauft, der
letzte Cent in Wertpapieren steckt, werden die Anleger nicht merken,
dass eine Rallye nicht ewig weiter laufen kann.
Schauen Sie sich, wenn Sie mal Zeit finden, die Charts der großen
Bullenmärkte an. Die großen Bullenmärkte fangen langsam an. Sie neigen
nicht dazu, direkt am Anfang so steil zu steigen ... Langsam
verbessern sich die Fundamentals, langsam die Aktienkurse, bis sich
beides gegenseitig befruchten kann. Aktuell wird in Amerika wieder die
gesamte Phantasie mit dieser Rallye vorweggenommen: Ein nachhaltiger
Aufschwung der Wirtschaft, niedrigere Schulden, sinkende
Arbeitslosigkeit etc. dürften also mittlerweile eingepreist sein. Doch
selbst wenn sich alle das auch genauso entwickeln sollte, wird das
nicht "schnell" gehen, sondern langsam. Und irgendwann werden selbst
die amerikanischen Anleger genau das begreifen und lieber ihre Gewinne
mitnehmen ... Ein Stein beginnt zu rollen ... eine Lawine folgt. Das
Verrückte dabei, ich glaube nicht einmal, dass es zu einer
nachhaltigen Konjunkturerholung in Amerika kommen wird, eher das
Gegenteil.
Eine Bearmarktrallye mehr nicht.
Aber zur Politik:
Die amerikanische Regierung ist von einem wirtschaftlichen Aufschwung
überzeugt. Ja, was soll sie auch anderes sagen. Wir haben versagt?
Donnerstag, 12. Juni 2003
Mehr als 830 Handelstage seit dem Allzeithoch verstrichen
von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street
Die "Heile Welt"-Phase geht an der Wall Street weiter ... der
Aktienmarkt kann nicht falsch liegen, so die Meinung der meisten
Investoren. Aber was ist das? Auch die Anleihen können nicht falsch
liegen? Was ist das ... wie können die Investoren GLEICHZEITIG Aktien
und Anleihen lieben? ... Das ist einfach nicht natürlich!
Gateway Computer war einer der besten Performer der letzten Tage.
Alleine am Dienstag ging es 10 % nach oben. Die News, dass Nokia nicht
so viele Mobilfunkgeräte wie gewünscht verkaufen kann, konnte den
Anstieg von Gateway Computer und des gesamten Technologiesektors nicht
verhindern. Warnungen über lausige Umsätze sind im Technologiesektor
schließlich so normal wie steigende Aktienkurse.
Gateway Computer - eine Aktie, die ich vor einigen Monaten sogar
gekauft hätte - hat in den letzten Monaten 64 % zugelegt. Aber
eigentlich hat sich die operative Lage der Gesellschaft in den letzten
beiden Monaten kaum verändert, während sich der Aktienkurs so stark
verbessert hat!
Welche Hoffnungen und Erwartungen haben die aktuelle Rally am
Aktienmarkt inspiriert? Eine operative Verbesserung kann es
offensichtlich nicht gewesen sein. Und was könnte die Aktienkurse noch
weiter steigen lassen? Noch mehr Hoffnungen und Erwartungen?
"Die Spekulanten handeln wieder verstärkt online, wie die hohen
Handelsvolumina, die über Online-Broker zustande kamen, in den letzten
Wochen gezeigt haben", so das Barron`s Magazin. "Bei den
Online-Brokern ist die Handelsaktivität im Mai gegenüber dem April um
25-30 % gestiegen, und bereits im April war es gegenüber dem Tief vom
März deutlich aufwärts gegangen. Auch beim gesamten Nasdaq-Composite
ist das Handelsvolumen - nicht zufällig - um mehr als 20 % gestiegen."
Währenddessen steigen die Anleihenkurse weiter - und zwar so stark,
dass damit eigentlich eine 10jährige Schlafpause der Wirtschaftslage
impliziert wird. Die Rendite der 10jährigen US-Anleihen ist auf 3,19 %
gefallen.
Einer der beiden Märkte - entweder der Aktienmarkt oder der
Anleihenmarkt - muss offensichtlich falsch liegen. Wenn die
US-Wirtschaft tatsächlich vor einer Erholung steht, dann müssten die
Zinssätze nicht steigen, sondern fallen. Auf der anderen Seite: Wenn
wir wirklich vor einer deflationären Rezession stehen würden, dann
sollten die Aktienkurse fallen, und nicht steigen. Irgendetwas kann da
also nicht stimmen, wenn die Kurse sowohl am Aktienmarkt als auch am
Anleihenmarkt steigen.
Die simultane Aktien/Anleihen-Rally ist eine finanzielle Besonderheit.
Auch aus anderen Gründen - denn die Energiepreise bleiben hartnäckig
hoch ... und steigen. Dieser Trend ist eine de facto "Energiesteuer"
für die amerikanischen Unternehmen, was zu zurückgehenden Gewinnmargen
führt. Mit anderen Worten: Steigende Energiepreise sind für die
Unternehmensgewinne nicht gut ... und sie sind auch kein Geschenk des
Himmels für den Anleihenmarkt. Steigende Energiepreise erhöhen - wenn
sonst alles gleich bleibt - die Konsumentenpreise, was zu DEUTLICH
niedrigeren Anleihenkursen führen würde - wenn sonst alles gleich
bleibt.
Aber die Bullen an der Wall Street haben nur selten solche ärgerlichen
Gedanken. Sie amüsieren sich stattdessen mit glücklichen Gedanken über
ewig steigende Aktien- und Anleihenkurse. Sie machen sich keine Sorgen
darüber, dass die Unternehmensumsätze nicht steigen, und dass die
Energiepreise steigen, und dass der Dollar fällt und dass die
Wirtschaft nur von dem Boom am Immobilienmarkt aufrechterhalten wird.
Die Bullen versichern uns, dass der Aktienmarkt bereits eine
wirtschaftliche Erholung antizipiert, und zwar mit dem üblichen
Antizipationszeitraum von 6-9 Monaten. Das sind ermutigende News, denn
die Wirtschaft im Hier und Jetzt zeigt keine Anzeichen einer solchen
Erholung. Ich bin sicher glücklich darüber, dass unsere
wirtschaftlichen Probleme fast gelöst sind, denn das bedeutet ja, dass
der Bärenmarkt bei den Aktien absolut vorbei ist ... und dass ein
neuer Bullenmarkt begonnen hat. Aber selbst mit einem neuen
Bullenmarkt könnte es noch eine Weile dauern, bis der Nasdaq-Composite
wieder bei 5.000 Punkten steht ..."Seit dem Allzeithoch am Aktienmarkt
sind jetzt schon über 830 Handelstage vergangen", hat Dr. James W.
Paulsen von Wells Capital Management beobachtet. "Es sieht so aus, als
ob das Warten auf einen neuen Bullenmarkt nie länger gedauert hat -
aber in Wirklichkeit ist das nur das 7.längste Warten seit 1900."
Setzen Sie sich ... es könnte noch eine Weile dauern.
Mehr als 830 Handelstage seit dem Allzeithoch verstrichen
von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street
Die "Heile Welt"-Phase geht an der Wall Street weiter ... der
Aktienmarkt kann nicht falsch liegen, so die Meinung der meisten
Investoren. Aber was ist das? Auch die Anleihen können nicht falsch
liegen? Was ist das ... wie können die Investoren GLEICHZEITIG Aktien
und Anleihen lieben? ... Das ist einfach nicht natürlich!
Gateway Computer war einer der besten Performer der letzten Tage.
Alleine am Dienstag ging es 10 % nach oben. Die News, dass Nokia nicht
so viele Mobilfunkgeräte wie gewünscht verkaufen kann, konnte den
Anstieg von Gateway Computer und des gesamten Technologiesektors nicht
verhindern. Warnungen über lausige Umsätze sind im Technologiesektor
schließlich so normal wie steigende Aktienkurse.
Gateway Computer - eine Aktie, die ich vor einigen Monaten sogar
gekauft hätte - hat in den letzten Monaten 64 % zugelegt. Aber
eigentlich hat sich die operative Lage der Gesellschaft in den letzten
beiden Monaten kaum verändert, während sich der Aktienkurs so stark
verbessert hat!
Welche Hoffnungen und Erwartungen haben die aktuelle Rally am
Aktienmarkt inspiriert? Eine operative Verbesserung kann es
offensichtlich nicht gewesen sein. Und was könnte die Aktienkurse noch
weiter steigen lassen? Noch mehr Hoffnungen und Erwartungen?
"Die Spekulanten handeln wieder verstärkt online, wie die hohen
Handelsvolumina, die über Online-Broker zustande kamen, in den letzten
Wochen gezeigt haben", so das Barron`s Magazin. "Bei den
Online-Brokern ist die Handelsaktivität im Mai gegenüber dem April um
25-30 % gestiegen, und bereits im April war es gegenüber dem Tief vom
März deutlich aufwärts gegangen. Auch beim gesamten Nasdaq-Composite
ist das Handelsvolumen - nicht zufällig - um mehr als 20 % gestiegen."
Währenddessen steigen die Anleihenkurse weiter - und zwar so stark,
dass damit eigentlich eine 10jährige Schlafpause der Wirtschaftslage
impliziert wird. Die Rendite der 10jährigen US-Anleihen ist auf 3,19 %
gefallen.
Einer der beiden Märkte - entweder der Aktienmarkt oder der
Anleihenmarkt - muss offensichtlich falsch liegen. Wenn die
US-Wirtschaft tatsächlich vor einer Erholung steht, dann müssten die
Zinssätze nicht steigen, sondern fallen. Auf der anderen Seite: Wenn
wir wirklich vor einer deflationären Rezession stehen würden, dann
sollten die Aktienkurse fallen, und nicht steigen. Irgendetwas kann da
also nicht stimmen, wenn die Kurse sowohl am Aktienmarkt als auch am
Anleihenmarkt steigen.
Die simultane Aktien/Anleihen-Rally ist eine finanzielle Besonderheit.
Auch aus anderen Gründen - denn die Energiepreise bleiben hartnäckig
hoch ... und steigen. Dieser Trend ist eine de facto "Energiesteuer"
für die amerikanischen Unternehmen, was zu zurückgehenden Gewinnmargen
führt. Mit anderen Worten: Steigende Energiepreise sind für die
Unternehmensgewinne nicht gut ... und sie sind auch kein Geschenk des
Himmels für den Anleihenmarkt. Steigende Energiepreise erhöhen - wenn
sonst alles gleich bleibt - die Konsumentenpreise, was zu DEUTLICH
niedrigeren Anleihenkursen führen würde - wenn sonst alles gleich
bleibt.
Aber die Bullen an der Wall Street haben nur selten solche ärgerlichen
Gedanken. Sie amüsieren sich stattdessen mit glücklichen Gedanken über
ewig steigende Aktien- und Anleihenkurse. Sie machen sich keine Sorgen
darüber, dass die Unternehmensumsätze nicht steigen, und dass die
Energiepreise steigen, und dass der Dollar fällt und dass die
Wirtschaft nur von dem Boom am Immobilienmarkt aufrechterhalten wird.
Die Bullen versichern uns, dass der Aktienmarkt bereits eine
wirtschaftliche Erholung antizipiert, und zwar mit dem üblichen
Antizipationszeitraum von 6-9 Monaten. Das sind ermutigende News, denn
die Wirtschaft im Hier und Jetzt zeigt keine Anzeichen einer solchen
Erholung. Ich bin sicher glücklich darüber, dass unsere
wirtschaftlichen Probleme fast gelöst sind, denn das bedeutet ja, dass
der Bärenmarkt bei den Aktien absolut vorbei ist ... und dass ein
neuer Bullenmarkt begonnen hat. Aber selbst mit einem neuen
Bullenmarkt könnte es noch eine Weile dauern, bis der Nasdaq-Composite
wieder bei 5.000 Punkten steht ..."Seit dem Allzeithoch am Aktienmarkt
sind jetzt schon über 830 Handelstage vergangen", hat Dr. James W.
Paulsen von Wells Capital Management beobachtet. "Es sieht so aus, als
ob das Warten auf einen neuen Bullenmarkt nie länger gedauert hat -
aber in Wirklichkeit ist das nur das 7.längste Warten seit 1900."
Setzen Sie sich ... es könnte noch eine Weile dauern.
Der Dax konnte in der vergangenen Woche erneut deutlich zulegen. Mittlerweile markierte der Index sogar mehrmals neue Jahreshochs. Die Zinssenkung der EZB in der vergangenen Woche scheint wesentlich dazu beigetragen zu haben, dies berichten die Experten von Cognitrend.
Im Gegensatz zu den Kursen ist die optimistische Haltung der Anleger leicht zurückgegangen. Wie die Sentimentanalyse der Deutschen Börse ergab, ging die Anzahl der Bullen um 5 % auf 49 % zurück. Das Bärenlager verzeichnete dagegen einen Zuwachs von 4 % auf 31 %. Mit einer Seitwärtsbewegung rechnen 20 % der befragten Anleger (+1 %).
Im Gegensatz zu den Kursen ist die optimistische Haltung der Anleger leicht zurückgegangen. Wie die Sentimentanalyse der Deutschen Börse ergab, ging die Anzahl der Bullen um 5 % auf 49 % zurück. Das Bärenlager verzeichnete dagegen einen Zuwachs von 4 % auf 31 %. Mit einer Seitwärtsbewegung rechnen 20 % der befragten Anleger (+1 %).
Ich überlege gerade, ob ich meine Shortposition...
nochmal verdopple. Ich weiß, vielleicht haltet ihr mich für verrückt (verbilligen ist nicht gut). Doch es ist und bleibt eine Bärenrally (siehe starkes Anziehen der Indizes + kein Zeichen für ein Bullenmark; langsames anziehen der Kurse, langsamer vorsichtiger Aufschwung)
Doch diesmal warte ich das Zeichen der Indizes ab + nicht der Markttechnik.
Ich denke, ich werde es wirklich tun.
Gruß Kosto
nochmal verdopple. Ich weiß, vielleicht haltet ihr mich für verrückt (verbilligen ist nicht gut). Doch es ist und bleibt eine Bärenrally (siehe starkes Anziehen der Indizes + kein Zeichen für ein Bullenmark; langsames anziehen der Kurse, langsamer vorsichtiger Aufschwung)
Doch diesmal warte ich das Zeichen der Indizes ab + nicht der Markttechnik.
Ich denke, ich werde es wirklich tun.
Gruß Kosto
Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) CEO Steve Ballmer hat am Mittwoch bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC den Verkauf von weiteren 6.6 Millionen Aktien beantragt. Im zwei verschiedenen Dokumenten beantragte Ballmer den Verkauf von Aktien im Wert von $162 Millionen.
Ich versteh Dich nicht, Du sollst ja nicht MSFT kaufen. Mach doch einfach ein bisschen hirnlose rally mit! ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Heute bin ich unter anderm einfach auf PPHM draufgsprungen, die is den ganzen Tag gestiegen! Und ich hab so den Verdacht, dass die morgen hoch eroeffnet! Leichte Kohle!![:laugh:](//img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Heute bin ich unter anderm einfach auf PPHM draufgsprungen, die is den ganzen Tag gestiegen! Und ich hab so den Verdacht, dass die morgen hoch eroeffnet! Leichte Kohle!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
...3130 im DAX- dann kann ich wieder ruhig schlafen!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Freitag, 13. Juni 2003
US-Verbrauchervertrauen bricht ein
von Jochen Steffens
Warten auf Wirtschaftszahlen. Es war schon erstaunlich, dass der Dax
sich gestern gegen den Dow derart stark behaupten konnte. Dann kamen
gestern nachbörslich noch die guten Oracle Zahlen. Immerhin erwartet
Oracle eine Steigerung des Umsatzes im laufenden Quartal von 4 bis
7 %. Der Gewinn je Aktie soll 7-8 Cent je Aktie betragen. Auch beim
Ausblick zeigte sich Oracle optimistisch.
Natürlich rechneten die meisten Marktteilnehmer nach dieser Nachricht
mit deutlichen Kursgewinnen. Aber der Dax zeigte sich ängstlich. Denn
heute stehen wichtige US-Konjunkturdaten an. Insbesondere der
US-Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für Juni wird mit
Spannung erwartet. Nach dem Irak-Krieg hatte ich das steigende
Verbrauchervertrauen erwartet. Diese Erwartung wurden durch steigende
Zahlen auch bestätigt. Doch blieben die Arbeitsmarktdaten konstant
schlecht. Wie wird sich das auf den Konsum auswirken? Wird das
Verbrauchervertrauen beeinträchtigt?
Natürlich werden Konsumenten, die Angst haben ihren Job zu verlieren,
versuchen sich abzusichern. Vielleicht ein kleines finanzielles
Polster aufbauen oder zumindest ihre Schulden abbauen. Gerade weil in
Amerika auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen zunimmt. Gerade weil
das soziale System doch sehr durchlässig ist. Wenn aber eine große
Zahl von US-Konsumenten anfangen Geld zu sparen oder Schulden
abzubauen, dann wird der Geldfluss verlangsamt. Das geht zu Lasten des
Konsums, der bekanntlich der wichtigste Motor der amerikanischen
Wirtschaft darstellt. Sollte jetzt also das Verbrauchervertrauen
zurückgehen, dann wäre dies im Zusammenhang mit den schlechten
Arbeitsmartdaten eine Art Todesstoß für die Bullen. Verständlich, dass
die Märkte sich ängstlich zeigen.
Aber die Stimmung in Amerika ist extrem bullish. Viele Marktteilnehmer
rechnen mit einer starken Konjunkturerholung und sind in Aktien
investiert. Und vielleicht kennen Sie das, wenn Sie investiert sind,
dann neigt man dazu schlechte Nachrichten zu ignorieren und gute
Nachrichten über zu bewerten. Ich bin also diesmal wirklich gespannt,
was gleicht kommt.
Bis dahin zu den anderen US-Konjunkturdaten die bereits um 14.30 Uhr
veröffentlicht wurden. Das Außenhandelsbilanzendefizit sank stärker
als erwartet von zuvor 42,87 Mrd. Dollar auf nun 42,03 Mrd. Dollar.
Analysten hatten mit 42,3 Mrd. Dollar gerechnet.
Interessant, dass sowohl bei den Importen wie auch bei den Exporten
ein Rückgang zu verzeichnen ist. Die Importe gingen von 125,71 Mrd.
Dollar auf nun 123,03 Mrd. Dollar zurück. Aber auch die Exporte
verringerten sich von 82,84 Mrd. Dollar auf nun 81,00 Mrd. Dollar. Der
Erzeugerpreise sanken um 0,3 %.
Vom Markt wurde das leicht gesunkene Außenhandelsdefizit positiv
aufgenommen, obwohl der niedrige Ölpreis sich auf die Importe
ausgewirkt hat. Insgesamt zeigen sich hier vielleicht auch erste
Tendenzen des schwachen Dollars.
Ui! Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan ist auf 87,2 Zähler
gesunken, nach zuvor 92,5 Zähler. Erwartet wurde der Wert bei 92,0 bis
93,5. Das ist ein deutlicher Rückgang, der mich in der Deutlichkeit
selbst überrascht. Obwohl, wie Sie ja wissen, ich eh nicht an eine
nachhaltige US-Konjunkturerholung glaube. Sollte dieser Wert nun
weiter Bestätigung erhalten, dann geht`s wieder Richtung Süden an den
Börsen (Auch wenn Süden eigentlich positiv besetzt: Urlaubsstimmung,
Südsee, Sonne, gute Stimmung, an den Börsen bedeutet es nach dem
Kompass schlichtweg "unten").
Das Verbrauchervertrauen ist, wie gesagt, ein Frühindikator für den
Konsum. Dieser schlechtere Wert in Verbindung mit den
Arbeitsmarktdaten lässt also Übles ahnen. Denn die Produzenten, die
aufgrund des gestiegenen Verbrauchervertrauens auf steigenden Konsum
gesetzt haben, sehen sich nun enttäuscht. Das heißt auch die
Einkaufsmanagerindizes könnten wieder deutlich sinken (das war, neben
dem Verbrauchervertrauen, der einzig andere Indikatore der sich
maßgeblich verbessert hatte). Sinkendes Verbrauchervertrauen, sinkende
Einkaufsmanagerindizes, daraus folgt sinkende Produktion. Das wird zu
weiter steigenden Arbeitslosenzahlen führen, was sich wiederum negativ
auf das Verbrauchervertrauen auswirken könnte. Dieser Kreislauf sollte
der Irak-Krieg durchbrechen. Er hat es auch kurz geschafft. Aber die
Anzeichen verdichten sich, dass es nur kurzfristig war.
Noch ist es nur ein einzelner Wert. Es gibt immer mal wieder
"Ausrutscher". Um sicher zu gehen, muss man abwarten, wie sich nun das
Verbrauchervertrauen und die anderen Indikatoren weiter entwickeln.
Natürlich geben die Börsen gerade auch deutlich ab. Ich bin gespannt,
wie die Amerikaner heute schließen. Werden auch diese Daten wieder
ignoriert? Werden die Bullen sich noch einmal durchsetzten? Ich kann
es mir kaum vorstellen. Aber Sie kennen den Spruch: An den Börsen kann
alles passieren auch das Gegenteil. Trotzdem habe ich direkt mal eine
Shortposition aufgebaut. Dichter Stopp bei Dax 3257 Punkten. Sie
glaube nicht, wie froh ich bin, dass ich wohl hoffentlich doch keine
Longposition aufbauen muss.
Ein wenig verunsichert mich der Bombenfund in Dresden. 1,6 Kilogramm
TNT. Ich bin kein Experte, aber ich vermute mit den Schottersteinen
hätte das einigen Schaden anrichten können. Dann der Fund einer Bombe
in einem Flugzeug der Al Alitalia. Nur wenige Minuten bevor die
Maschine startete, konnten Ermittler diese Bombe sicherstellen. Ein
Anruf hatte vor dieser Bombe gewarnt. Man kann viel Überlegungen
anstellen. Droht eine neue Anschlagswelle? Bei der Bombe in dem
Flugzeug der Alitalia werden die Sorgen, dass ein Zusammenhang zu
Dresden besteht, ein klein wenige abgeschwächt. Im Dezember war
bereits ein Bombenkoffer bei Alitalia gefunden worden.
Trotzdem sind natürlich Zusammenhänge zu El Kaida oder anderen
Terrororganisationen in beiden Fällen denkbar. Ebenso können aber auch
ganz andere Interessen dahinter stehen. Wäre einer dieser Bomben
explodiert, hätte das sicher maßgeblichen Einfluss auf die Börsen
genommen. Insbesondere wenn dann ein Zusammenhang zu
Terrororganisationen zu finden gewesen wären.
Noch reagieren die Märkte nicht auf diese Nachrichten. Noch sieht es
so aus, als ob es Einzelfälle bleiben. Sollten sich solche Funde
wiederholen oder es zu ausgeführten Anschlägen kommen, dann könnte
schnell der Verdacht aufkommen, dass ein "organisiertes Terrornetz"
dahinter steckt. Mit all den negativen Auswirkungen auf die Börsen.
US-Verbrauchervertrauen bricht ein
von Jochen Steffens
Warten auf Wirtschaftszahlen. Es war schon erstaunlich, dass der Dax
sich gestern gegen den Dow derart stark behaupten konnte. Dann kamen
gestern nachbörslich noch die guten Oracle Zahlen. Immerhin erwartet
Oracle eine Steigerung des Umsatzes im laufenden Quartal von 4 bis
7 %. Der Gewinn je Aktie soll 7-8 Cent je Aktie betragen. Auch beim
Ausblick zeigte sich Oracle optimistisch.
Natürlich rechneten die meisten Marktteilnehmer nach dieser Nachricht
mit deutlichen Kursgewinnen. Aber der Dax zeigte sich ängstlich. Denn
heute stehen wichtige US-Konjunkturdaten an. Insbesondere der
US-Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für Juni wird mit
Spannung erwartet. Nach dem Irak-Krieg hatte ich das steigende
Verbrauchervertrauen erwartet. Diese Erwartung wurden durch steigende
Zahlen auch bestätigt. Doch blieben die Arbeitsmarktdaten konstant
schlecht. Wie wird sich das auf den Konsum auswirken? Wird das
Verbrauchervertrauen beeinträchtigt?
Natürlich werden Konsumenten, die Angst haben ihren Job zu verlieren,
versuchen sich abzusichern. Vielleicht ein kleines finanzielles
Polster aufbauen oder zumindest ihre Schulden abbauen. Gerade weil in
Amerika auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen zunimmt. Gerade weil
das soziale System doch sehr durchlässig ist. Wenn aber eine große
Zahl von US-Konsumenten anfangen Geld zu sparen oder Schulden
abzubauen, dann wird der Geldfluss verlangsamt. Das geht zu Lasten des
Konsums, der bekanntlich der wichtigste Motor der amerikanischen
Wirtschaft darstellt. Sollte jetzt also das Verbrauchervertrauen
zurückgehen, dann wäre dies im Zusammenhang mit den schlechten
Arbeitsmartdaten eine Art Todesstoß für die Bullen. Verständlich, dass
die Märkte sich ängstlich zeigen.
Aber die Stimmung in Amerika ist extrem bullish. Viele Marktteilnehmer
rechnen mit einer starken Konjunkturerholung und sind in Aktien
investiert. Und vielleicht kennen Sie das, wenn Sie investiert sind,
dann neigt man dazu schlechte Nachrichten zu ignorieren und gute
Nachrichten über zu bewerten. Ich bin also diesmal wirklich gespannt,
was gleicht kommt.
Bis dahin zu den anderen US-Konjunkturdaten die bereits um 14.30 Uhr
veröffentlicht wurden. Das Außenhandelsbilanzendefizit sank stärker
als erwartet von zuvor 42,87 Mrd. Dollar auf nun 42,03 Mrd. Dollar.
Analysten hatten mit 42,3 Mrd. Dollar gerechnet.
Interessant, dass sowohl bei den Importen wie auch bei den Exporten
ein Rückgang zu verzeichnen ist. Die Importe gingen von 125,71 Mrd.
Dollar auf nun 123,03 Mrd. Dollar zurück. Aber auch die Exporte
verringerten sich von 82,84 Mrd. Dollar auf nun 81,00 Mrd. Dollar. Der
Erzeugerpreise sanken um 0,3 %.
Vom Markt wurde das leicht gesunkene Außenhandelsdefizit positiv
aufgenommen, obwohl der niedrige Ölpreis sich auf die Importe
ausgewirkt hat. Insgesamt zeigen sich hier vielleicht auch erste
Tendenzen des schwachen Dollars.
Ui! Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan ist auf 87,2 Zähler
gesunken, nach zuvor 92,5 Zähler. Erwartet wurde der Wert bei 92,0 bis
93,5. Das ist ein deutlicher Rückgang, der mich in der Deutlichkeit
selbst überrascht. Obwohl, wie Sie ja wissen, ich eh nicht an eine
nachhaltige US-Konjunkturerholung glaube. Sollte dieser Wert nun
weiter Bestätigung erhalten, dann geht`s wieder Richtung Süden an den
Börsen (Auch wenn Süden eigentlich positiv besetzt: Urlaubsstimmung,
Südsee, Sonne, gute Stimmung, an den Börsen bedeutet es nach dem
Kompass schlichtweg "unten").
Das Verbrauchervertrauen ist, wie gesagt, ein Frühindikator für den
Konsum. Dieser schlechtere Wert in Verbindung mit den
Arbeitsmarktdaten lässt also Übles ahnen. Denn die Produzenten, die
aufgrund des gestiegenen Verbrauchervertrauens auf steigenden Konsum
gesetzt haben, sehen sich nun enttäuscht. Das heißt auch die
Einkaufsmanagerindizes könnten wieder deutlich sinken (das war, neben
dem Verbrauchervertrauen, der einzig andere Indikatore der sich
maßgeblich verbessert hatte). Sinkendes Verbrauchervertrauen, sinkende
Einkaufsmanagerindizes, daraus folgt sinkende Produktion. Das wird zu
weiter steigenden Arbeitslosenzahlen führen, was sich wiederum negativ
auf das Verbrauchervertrauen auswirken könnte. Dieser Kreislauf sollte
der Irak-Krieg durchbrechen. Er hat es auch kurz geschafft. Aber die
Anzeichen verdichten sich, dass es nur kurzfristig war.
Noch ist es nur ein einzelner Wert. Es gibt immer mal wieder
"Ausrutscher". Um sicher zu gehen, muss man abwarten, wie sich nun das
Verbrauchervertrauen und die anderen Indikatoren weiter entwickeln.
Natürlich geben die Börsen gerade auch deutlich ab. Ich bin gespannt,
wie die Amerikaner heute schließen. Werden auch diese Daten wieder
ignoriert? Werden die Bullen sich noch einmal durchsetzten? Ich kann
es mir kaum vorstellen. Aber Sie kennen den Spruch: An den Börsen kann
alles passieren auch das Gegenteil. Trotzdem habe ich direkt mal eine
Shortposition aufgebaut. Dichter Stopp bei Dax 3257 Punkten. Sie
glaube nicht, wie froh ich bin, dass ich wohl hoffentlich doch keine
Longposition aufbauen muss.
Ein wenig verunsichert mich der Bombenfund in Dresden. 1,6 Kilogramm
TNT. Ich bin kein Experte, aber ich vermute mit den Schottersteinen
hätte das einigen Schaden anrichten können. Dann der Fund einer Bombe
in einem Flugzeug der Al Alitalia. Nur wenige Minuten bevor die
Maschine startete, konnten Ermittler diese Bombe sicherstellen. Ein
Anruf hatte vor dieser Bombe gewarnt. Man kann viel Überlegungen
anstellen. Droht eine neue Anschlagswelle? Bei der Bombe in dem
Flugzeug der Alitalia werden die Sorgen, dass ein Zusammenhang zu
Dresden besteht, ein klein wenige abgeschwächt. Im Dezember war
bereits ein Bombenkoffer bei Alitalia gefunden worden.
Trotzdem sind natürlich Zusammenhänge zu El Kaida oder anderen
Terrororganisationen in beiden Fällen denkbar. Ebenso können aber auch
ganz andere Interessen dahinter stehen. Wäre einer dieser Bomben
explodiert, hätte das sicher maßgeblichen Einfluss auf die Börsen
genommen. Insbesondere wenn dann ein Zusammenhang zu
Terrororganisationen zu finden gewesen wären.
Noch reagieren die Märkte nicht auf diese Nachrichten. Noch sieht es
so aus, als ob es Einzelfälle bleiben. Sollten sich solche Funde
wiederholen oder es zu ausgeführten Anschlägen kommen, dann könnte
schnell der Verdacht aufkommen, dass ein "organisiertes Terrornetz"
dahinter steckt. Mit all den negativen Auswirkungen auf die Börsen.
Freitag, 13. Juni 2003
Hoffnung und Hype
von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street
Die Aktienkurse steigen weiter. Zum Glück für die Investoren brauchen
die Aktienmärkte derzeit keine guten News von der
volkswirtschaftlichen Front, um zu steigen. Stattdessen reicht eine
Mischung aus Hoffnung und Hype, um die Kurse weiter nach oben zu
treiben.
"Dieser Mini-Boom muss scheitern", so Comstock Partners. "Fast jede
wichtige wirtschaftliche Kennzahl zeigt weiter Schwäche ... auch wenn
der Markt signifikant gestiegen ist, da die Investoren das dritte Jahr
trotz fehlender Beweise ihre Hoffnung auf eine starke wirtschaftliche
Erholung setzen ... glauben wir, dass diese `Mini-Spekulationsblase`
bald platzen wird."
Zum Platzen dieser Spekulationsblase könnte die große und wachsende
Schuldenlast der Nation beitragen. Schuldenmachen scheint ein neuer
amerikanischer Nationalsport zu sein, der jedem gefällt - besonders
Uncle Sam, also der amerikanischen Regierung.
"Die Budgetabteilung des US-Kongresses erwartet jetzt, dass das
Bundesdefizit dieses Jahr über 400 Milliarden Dollar steigen wird", so
Associated Press. "Vor nur einem Monat sagte die Budgetabteilung das
erste Mal, dass sie davon ausgehen würde, dass das Defizit auf über
300 Milliarden Dollar steigen wird ... dieses Jahr wird das zweite
Jahr in Folge mit einem Haushaltsdefizit sein, nachdem in der zweiten
Amtszeit von Bill Clinton 4 Jahre in Folge Überschüsse erzielt worden
waren."
Sollte man überrascht sein, wenn das Defizit sogar auf 500 Milliarden
Dollar explodieren würde, bevor das Jahr zu Ende ist? Nur um das in
eine Perspektive zu setzen ... das größte Haushaltsdefizit zuvor
hatten wir 1992, als es 290 Milliarden Dollar erreichte ... ich kann
nicht sicher sagen, dass dieses hohe Defizit schlecht für den
Aktienmarkt ist. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht gut für
die Aktienkurse ist.
Die Krise bei den Pensionsfonds der Unternehmen ist ein weiterer
Punkt, der meiner Meinung nach "nicht gut" für die Aktienkurse ist.
Laut einer aktuellen Studie von FTI Consulting werden die
Gesellschaften des S&P 500 in den nächsten 16 Monaten rund 36 Mrd.
Dollar für ihre Pensionsfonds nachschießen müssen ... und das ist das
Minimum.
19 der S&P 500 Gesellschaften geht es in dieser Hinsicht besonders
schlecht - sie müssen mehr als 30 % ihres aktuellen freien Cash Flows
dazu aufbringen, um die Mittel für ihre unterfinanzierten
Pensionsfonds aufzustocken. Es ist nicht leicht, wachsende Gewinne
vorweisen zu können, wenn von jedem Dollar Gewinn 30 Cents an den
firmeneigenen Pensionsfonds überwiesen werden müssen.
"Woher werden die Unternehmen das Geld bekommen?" fragt sich Associate
Press. "Nicht aus den laufenden Geschäften, denn laut der Studie haben
einige Unternehmen da keinen Spielraum ... die Gesellschaften ...
könnten Mittel von den notwendigen Investitionen oder
Dividendenzahlungen umleiten, oder neue Bankkredite aufnehmen."
Wenn man von unterfinanzierten Pensionsfonds schreibt, dann ist es
schwer NICHT auf General Motors zu kommen. Der Autobauer hat am
Dienstag mitgeteilt, dass die fallenden Anleihenrenditen die
Pensionsfondsverpflichtungen um 6-8 Mrd. Dollar erhöht haben -
genauso, wie ich es im Investor`s Daily vor einigen Monaten
prognostiziert hatte.
"Das wachsende Loch im Pensionsfonds des US-Autobauers, das am Ende
des letzten Jahres 25 Mrd. Dollar erreicht hatte, erhöht die Probleme
für die Gesellschaft, die sich in einem harten inländischen Preiskampf
befindet", so die Financial Times. Dennoch sind die Aktien von General
Motors wunderbarerweise zuletzt deutlich höher gestiegen ... Hoffnung
und Hype, eine kraftvolle Mischung für den Aktienmarkt.
Hoffnung und Hype
von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street
Die Aktienkurse steigen weiter. Zum Glück für die Investoren brauchen
die Aktienmärkte derzeit keine guten News von der
volkswirtschaftlichen Front, um zu steigen. Stattdessen reicht eine
Mischung aus Hoffnung und Hype, um die Kurse weiter nach oben zu
treiben.
"Dieser Mini-Boom muss scheitern", so Comstock Partners. "Fast jede
wichtige wirtschaftliche Kennzahl zeigt weiter Schwäche ... auch wenn
der Markt signifikant gestiegen ist, da die Investoren das dritte Jahr
trotz fehlender Beweise ihre Hoffnung auf eine starke wirtschaftliche
Erholung setzen ... glauben wir, dass diese `Mini-Spekulationsblase`
bald platzen wird."
Zum Platzen dieser Spekulationsblase könnte die große und wachsende
Schuldenlast der Nation beitragen. Schuldenmachen scheint ein neuer
amerikanischer Nationalsport zu sein, der jedem gefällt - besonders
Uncle Sam, also der amerikanischen Regierung.
"Die Budgetabteilung des US-Kongresses erwartet jetzt, dass das
Bundesdefizit dieses Jahr über 400 Milliarden Dollar steigen wird", so
Associated Press. "Vor nur einem Monat sagte die Budgetabteilung das
erste Mal, dass sie davon ausgehen würde, dass das Defizit auf über
300 Milliarden Dollar steigen wird ... dieses Jahr wird das zweite
Jahr in Folge mit einem Haushaltsdefizit sein, nachdem in der zweiten
Amtszeit von Bill Clinton 4 Jahre in Folge Überschüsse erzielt worden
waren."
Sollte man überrascht sein, wenn das Defizit sogar auf 500 Milliarden
Dollar explodieren würde, bevor das Jahr zu Ende ist? Nur um das in
eine Perspektive zu setzen ... das größte Haushaltsdefizit zuvor
hatten wir 1992, als es 290 Milliarden Dollar erreichte ... ich kann
nicht sicher sagen, dass dieses hohe Defizit schlecht für den
Aktienmarkt ist. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht gut für
die Aktienkurse ist.
Die Krise bei den Pensionsfonds der Unternehmen ist ein weiterer
Punkt, der meiner Meinung nach "nicht gut" für die Aktienkurse ist.
Laut einer aktuellen Studie von FTI Consulting werden die
Gesellschaften des S&P 500 in den nächsten 16 Monaten rund 36 Mrd.
Dollar für ihre Pensionsfonds nachschießen müssen ... und das ist das
Minimum.
19 der S&P 500 Gesellschaften geht es in dieser Hinsicht besonders
schlecht - sie müssen mehr als 30 % ihres aktuellen freien Cash Flows
dazu aufbringen, um die Mittel für ihre unterfinanzierten
Pensionsfonds aufzustocken. Es ist nicht leicht, wachsende Gewinne
vorweisen zu können, wenn von jedem Dollar Gewinn 30 Cents an den
firmeneigenen Pensionsfonds überwiesen werden müssen.
"Woher werden die Unternehmen das Geld bekommen?" fragt sich Associate
Press. "Nicht aus den laufenden Geschäften, denn laut der Studie haben
einige Unternehmen da keinen Spielraum ... die Gesellschaften ...
könnten Mittel von den notwendigen Investitionen oder
Dividendenzahlungen umleiten, oder neue Bankkredite aufnehmen."
Wenn man von unterfinanzierten Pensionsfonds schreibt, dann ist es
schwer NICHT auf General Motors zu kommen. Der Autobauer hat am
Dienstag mitgeteilt, dass die fallenden Anleihenrenditen die
Pensionsfondsverpflichtungen um 6-8 Mrd. Dollar erhöht haben -
genauso, wie ich es im Investor`s Daily vor einigen Monaten
prognostiziert hatte.
"Das wachsende Loch im Pensionsfonds des US-Autobauers, das am Ende
des letzten Jahres 25 Mrd. Dollar erreicht hatte, erhöht die Probleme
für die Gesellschaft, die sich in einem harten inländischen Preiskampf
befindet", so die Financial Times. Dennoch sind die Aktien von General
Motors wunderbarerweise zuletzt deutlich höher gestiegen ... Hoffnung
und Hype, eine kraftvolle Mischung für den Aktienmarkt.
3130....vielleicht. Der pullback geht hoechstens drei Tage. Dann wird das letzte Top nochmal angegangen, dann kann man weitersehen.
Ob ich meine Harakiri-Taktik doch noch zu einem gutem Ende bringen kann?
![:mad:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/mad.gif)
Nie wieder ohne Money-Management! Das wird mir eine Lehre sein!
![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
Lieber ein Ende ohne Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Hochmut kommt vor dem Fall! So ein Fehler passiert mir hoffentlich nicht wieder!
![:look:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/look.gif)
Ich werde nicht mehr auf die Marktindikatoren hören, sondern wieder auf Altmeister Kostolany. Die Kurse steigen so lange, bis die Märkte auf neg. Nachrichten wieder in breiter Front reagieren bzw. auf gute News nicht mehr reagieren (in diesem Fall Oracle).
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
hallo kosto, jetzt sag nicht du warst long
![:confused:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/confused.gif)
Nee, immer noch Short - das ist ja das Problem...
Schönes WE!
Schönes WE!
![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
Einflußfaktoren auf die Kursentwicklung
90% Psychologie kurzfristig
Fundamentale Daten - mittelfristig
Meine These ist immer noch, dass der Dow mind. auf 5000 und der DAX auf 1800 fallen müssen, um ein günstiges Einstiegsniveau zu generieren.
Die kurzfr. Rally´s kann man gerne mitnehmen. Doch erst, wenn die Rally läuft...
Gruß
90% Psychologie kurzfristig
Fundamentale Daten - mittelfristig
Meine These ist immer noch, dass der Dow mind. auf 5000 und der DAX auf 1800 fallen müssen, um ein günstiges Einstiegsniveau zu generieren.
Die kurzfr. Rally´s kann man gerne mitnehmen. Doch erst, wenn die Rally läuft...
Gruß
![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
Einstiegskurse (Niveau)
Historisch gesehen sind wir in Amerika erst billig zwischen einem KGV von 5-10...Das kann noch dauern. Ein KGV von 15 war ein realistisches Maß...(bezogen auf den S&P500)
Das KGV ist einer der wenigen guten Vergleichszahlen...
Historisch gesehen sind wir in Amerika erst billig zwischen einem KGV von 5-10...Das kann noch dauern. Ein KGV von 15 war ein realistisches Maß...(bezogen auf den S&P500)
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Das KGV ist einer der wenigen guten Vergleichszahlen...
Denn basierend auf allgemein anerkannten
Buchungsprinzipien hat der S&P 500 ein KGV von 31,4 - Ende März lag
dieser Wert noch bei 27,5. Vor 1998 lag das durchschnittliche KGV
NIEMALS über 30. Warum sollte das diesmal so sein? "Es ist
beunruhigend zu sehen, wie überzogen die Bewertungen in einigen
Bereichen geworden sind", so CNN/Money. "Rich Bernstein von Merrill
Lynch betont, dass die besten Sektoren mit der besten Performance im
S&P die Technologiewerte und die zyklischen Konsumaktien waren. Aber
gerade diese beiden Gruppen kämpfen immer noch mit den Exzessen, die
in den späten 1990ern aufgebaut wurden, und sie arbeiten weit unter
ihren potenziellen Kapazitäten. Gleichzeitig erhalten die Sektoren,
die näher an der vollen Kapazitätsauslastung dran sind - wie Versorger
und Energieunternehmen - wenig Aufmerksamkeit durch die Investoren."
Buchungsprinzipien hat der S&P 500 ein KGV von 31,4 - Ende März lag
dieser Wert noch bei 27,5. Vor 1998 lag das durchschnittliche KGV
NIEMALS über 30. Warum sollte das diesmal so sein? "Es ist
beunruhigend zu sehen, wie überzogen die Bewertungen in einigen
Bereichen geworden sind", so CNN/Money. "Rich Bernstein von Merrill
Lynch betont, dass die besten Sektoren mit der besten Performance im
S&P die Technologiewerte und die zyklischen Konsumaktien waren. Aber
gerade diese beiden Gruppen kämpfen immer noch mit den Exzessen, die
in den späten 1990ern aufgebaut wurden, und sie arbeiten weit unter
ihren potenziellen Kapazitäten. Gleichzeitig erhalten die Sektoren,
die näher an der vollen Kapazitätsauslastung dran sind - wie Versorger
und Energieunternehmen - wenig Aufmerksamkeit durch die Investoren."
Dies macht ein Korrekturpotential von
66,6% = 329 Punkte im S&P500 (Basis KGV 10) mit viel "gutem" Willen
66,6% = 329 Punkte im S&P500 (Basis KGV 10) mit viel "gutem" Willen
![:look:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/look.gif)
Wer wird hier gegrillt?
![](http://smilies.networkessence.net/s/cwm/aimanim/pissedoff2.gif)
moin...
bin dann mit 40 % MINUS ausgestoppt worden, weil ich weg war. oh, stopps sind zermürbend;
Ist die frage, ob ich jetzzt wieder short gehe, muss alerdings aufpassen nicht in ein falendes Messer zu greifen, kann im Moment noch halten, weil eine Menge Gweld im Markt ist; Fonds, die gerade esrt gekauft, verkaufn wohl nicht unmittelbar nun wieder, also relativ zittrig, aber stabile entwicklung auf hohem niveau möglich. Leute sollten esrt wieder zermürbt werden. Ist die Frage, wie die Leute schon benchmark performance einzuholen versucht haben oder ob noch was kommt, ist immer das Problem im ultra kuezfristigen Bereich.
SD
bin dann mit 40 % MINUS ausgestoppt worden, weil ich weg war. oh, stopps sind zermürbend;
Ist die frage, ob ich jetzzt wieder short gehe, muss alerdings aufpassen nicht in ein falendes Messer zu greifen, kann im Moment noch halten, weil eine Menge Gweld im Markt ist; Fonds, die gerade esrt gekauft, verkaufn wohl nicht unmittelbar nun wieder, also relativ zittrig, aber stabile entwicklung auf hohem niveau möglich. Leute sollten esrt wieder zermürbt werden. Ist die Frage, wie die Leute schon benchmark performance einzuholen versucht haben oder ob noch was kommt, ist immer das Problem im ultra kuezfristigen Bereich.
![:rolleyes:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/rolleyes.gif)
![:rolleyes:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/rolleyes.gif)
![:rolleyes:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/rolleyes.gif)
SD
das volumina ist Zittrigeneinstiegsbedingt im Prinzip jedes mal nach dem nächsthöheren low gestiegen, sprach für folgen der Zittrigen einer bestimmten Richtung, hier dem Kaufen...Nun ist das Volumen aber in den letzten Tagen bei dem Hochgehen vom höheren Low nicht mitgeangen, und ´der Anstieg war auch nicht sonderlich stark. Das heißt, es niummt die Kapazität der Zittrigen ab, weitere Postionen zu fassen. Dass es trotzdem nicht unmittelbar verliert in größerem Ausmaß ist den trotzigen Emotionen zu verdanken .
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Ich sehe aber kein Licht im Dow (viel zu hohe Bewertung bei geringem Wachstum; von wenigen Ausnahmen abgesehen z.B. Citigroup)
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
@Sniperdruck
Deine Gedanken sind klar nachzuvollziehen. Die nächsten Tage werden eine erste Indikation abgeben.
Dein Beobachtung hinsichtlich der Umsätze kann ich bestätigen.
Deine Gedanken sind klar nachzuvollziehen. Die nächsten Tage werden eine erste Indikation abgeben.
Dein Beobachtung hinsichtlich der Umsätze kann ich bestätigen.
![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
soso,
nachdem ich jetzt mit meinem ABN shortie ausgestoppt worden bin, werde ich jetzt erneut mit einem geringeren Hebel short gehen. Dass wir es zurzeit eindeutig mit Zittrigen zu tuen haben, beweist sich anhand der ArgumentatioN, wir sähen eine Erholung im 2. HJ ohne jegliche Anzeichen. Auch Erinerrungen beim kaufen Erafhrungen, die auf die letzte Dekade zurückgehen und nicht auf das in den bisherigen 3 Jahren Abwärtstrend erlebte spricht für noch nicht umgepolte Zittrige, ddr Abwärtstrend hat sienen Zweck bis dato ncicht erfükllt.
tja, wie lange wir jedoch durch Geld gestützt werden, sei dahingestellt.
mal flexibel abwarten, sollte mich wundern, wenn wir das nciht erfolgreich meistern...
SD
nachdem ich jetzt mit meinem ABN shortie ausgestoppt worden bin, werde ich jetzt erneut mit einem geringeren Hebel short gehen. Dass wir es zurzeit eindeutig mit Zittrigen zu tuen haben, beweist sich anhand der ArgumentatioN, wir sähen eine Erholung im 2. HJ ohne jegliche Anzeichen. Auch Erinerrungen beim kaufen Erafhrungen, die auf die letzte Dekade zurückgehen und nicht auf das in den bisherigen 3 Jahren Abwärtstrend erlebte spricht für noch nicht umgepolte Zittrige, ddr Abwärtstrend hat sienen Zweck bis dato ncicht erfükllt.
tja, wie lange wir jedoch durch Geld gestützt werden, sei dahingestellt.
![:look:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/look.gif)
mal flexibel abwarten, sollte mich wundern, wenn wir das nciht erfolgreich meistern...
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![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
Mal schaun wie die Woche anläuft - zunächst wohl Down, dann erstmal Gewinne absichern!
![;)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif)
Die Börsianer kommen mächtig ins Schwitzen
Kauflust ist ungebrochen - Charttechnik gibt aber erste Warnsignale - Auch Konjunkturdaten könnten kalte Dusche bringen
von Beatrix Wirth
Berlin - Nicht nur das Wetter, auch die heiß gelaufene Börse hat viele Marktteilnehmer zuletzt ins Schwitzen gebracht. Denn so, wie bei extremen Temperaturen die Gefahr von Gewittern zunimmt, steigt auf dem Parkett bei ungebremsten Kursrallyes schließlich das Risiko empfindlicher Rückschläge. Die Abkühlung zum Wochenschluss in Form eines Kursdämpfers kam daher einigen Börsianern gelegen: Damit ließen Dax und Co etwas Druck ab. Die entscheidende Frage für die neue Handelswoche jedoch bleibt: War der freitägliche Donner der Beginn einer Korrekturphase, oder hält die Schönwetterperiode an?
Die Mehrheit der Strategen und Analysten zeigt sich im Grundsatz weiter optimistisch. Der nahende Halbjahresultimo veranlasse institutionelle Anleger, ihre zuletzt recht üppigen Barreserven auf "Normalmaß" zu reduzieren, erklären die Experten der Hamburger Sparkasse die anhaltend starke Nachfrage nach Dividendenpapieren. Sie prognostizieren weitere Kurssteigerungen des Dax bis 3400 Zähler, worauf eine "Welle von Gewinnmitnahmen" folgen werde. Auch Joachim Goldberg vom Analysehaus Cognitrend sieht das Investoreninteresse bislang nicht erlahmen, so dass er ein Dax-Kursziel von 3350 Punkten weiter für realistisch hält. Zuversichtlich stimmt dabei auch, dass der von Cognitrend erhobene Dax-Sentiment-Index noch keinen überschäumenden Optimismus am Markt aufzeigt, der auf ein baldiges Kippen der Stimmung hinweisen könnte.
Diesen Faktor hebt auch der Charttechniker Wieland Staud von Staud Research positiv hervor. Dennoch macht er verschiedene Warnsignale aus, die nun für "einige Konsolidierungstage" sprächen. Mehrere Tagesindikatoren hätten das Dax-Hoch von 3253 Punkten nicht mehr bestätigen können und negative Divergenzen ausgebildet, die schnell Verkaufssignale auslösen könnten, mahnt er. Zudem gebe das hohe Handelsvolumen zu denken. Andere Strategen sehen unterdessen mit den bevorstehenden Konjunkturdaten mögliches Unheil heraufziehen. Frank Schallenberger, Stratege bei der Landesbank Baden-Württemberg, hält die Zahlen zur US-Industrieproduktion am Dienstag für den Knackpunkt, während die Experten der Bankgesellschaft Berlin vor allem die neuen Preisdaten im Auge haben. "Im Falle einer erneuten Zuspitzung der Deflationsdebatte halten wir selbst stärkere Kursrückschläge für möglich", schreiben sie in ihrem Wochenausblick.
Darüber hinaus steht die Stimmung in der Wirtschaft in dieser Woche erneut auf dem Prüfstand: mit dem deutschen ZEW-Index für Juni (Dienstag) und dem amerikanischen Philly-Fed-Index (Donnerstag). Bei beiden Barometern erwartet der Durchschnitt der Volkswirte eine weitere Verbesserung. Doch gibt es für die deutsche Messlatte der Konjunkturerwartungen auch einige Skeptiker. Der starke Euro dürfte zu einem leichten Rückgang des ZEW-Index geführt haben, meint Jörg Krämer von Invesco, während die Strategen der Deutschen Bank die Deflationsängste als Grund für eine mögliche Schwäche nennen.
Sollten sie Recht behalten, könnte dies - wie am vergangenen Freitag das US-Verbrauchervertrauen - für eine kalte Dusche am Aktienmarkt sorgen. Clever ist, wer sie genießt. So weisen schließlich auch die Strategen der DZ Bank noch einmal mit Nachdruck darauf hin: "Ein paar schwächere Tage täten gut, um eine Überhitzung des Marktes zu vermeiden."
Artikel erschienen am 16. Jun 2003
© WELT.de 1995 - 2003
Kauflust ist ungebrochen - Charttechnik gibt aber erste Warnsignale - Auch Konjunkturdaten könnten kalte Dusche bringen
von Beatrix Wirth
Berlin - Nicht nur das Wetter, auch die heiß gelaufene Börse hat viele Marktteilnehmer zuletzt ins Schwitzen gebracht. Denn so, wie bei extremen Temperaturen die Gefahr von Gewittern zunimmt, steigt auf dem Parkett bei ungebremsten Kursrallyes schließlich das Risiko empfindlicher Rückschläge. Die Abkühlung zum Wochenschluss in Form eines Kursdämpfers kam daher einigen Börsianern gelegen: Damit ließen Dax und Co etwas Druck ab. Die entscheidende Frage für die neue Handelswoche jedoch bleibt: War der freitägliche Donner der Beginn einer Korrekturphase, oder hält die Schönwetterperiode an?
Die Mehrheit der Strategen und Analysten zeigt sich im Grundsatz weiter optimistisch. Der nahende Halbjahresultimo veranlasse institutionelle Anleger, ihre zuletzt recht üppigen Barreserven auf "Normalmaß" zu reduzieren, erklären die Experten der Hamburger Sparkasse die anhaltend starke Nachfrage nach Dividendenpapieren. Sie prognostizieren weitere Kurssteigerungen des Dax bis 3400 Zähler, worauf eine "Welle von Gewinnmitnahmen" folgen werde. Auch Joachim Goldberg vom Analysehaus Cognitrend sieht das Investoreninteresse bislang nicht erlahmen, so dass er ein Dax-Kursziel von 3350 Punkten weiter für realistisch hält. Zuversichtlich stimmt dabei auch, dass der von Cognitrend erhobene Dax-Sentiment-Index noch keinen überschäumenden Optimismus am Markt aufzeigt, der auf ein baldiges Kippen der Stimmung hinweisen könnte.
Diesen Faktor hebt auch der Charttechniker Wieland Staud von Staud Research positiv hervor. Dennoch macht er verschiedene Warnsignale aus, die nun für "einige Konsolidierungstage" sprächen. Mehrere Tagesindikatoren hätten das Dax-Hoch von 3253 Punkten nicht mehr bestätigen können und negative Divergenzen ausgebildet, die schnell Verkaufssignale auslösen könnten, mahnt er. Zudem gebe das hohe Handelsvolumen zu denken. Andere Strategen sehen unterdessen mit den bevorstehenden Konjunkturdaten mögliches Unheil heraufziehen. Frank Schallenberger, Stratege bei der Landesbank Baden-Württemberg, hält die Zahlen zur US-Industrieproduktion am Dienstag für den Knackpunkt, während die Experten der Bankgesellschaft Berlin vor allem die neuen Preisdaten im Auge haben. "Im Falle einer erneuten Zuspitzung der Deflationsdebatte halten wir selbst stärkere Kursrückschläge für möglich", schreiben sie in ihrem Wochenausblick.
Darüber hinaus steht die Stimmung in der Wirtschaft in dieser Woche erneut auf dem Prüfstand: mit dem deutschen ZEW-Index für Juni (Dienstag) und dem amerikanischen Philly-Fed-Index (Donnerstag). Bei beiden Barometern erwartet der Durchschnitt der Volkswirte eine weitere Verbesserung. Doch gibt es für die deutsche Messlatte der Konjunkturerwartungen auch einige Skeptiker. Der starke Euro dürfte zu einem leichten Rückgang des ZEW-Index geführt haben, meint Jörg Krämer von Invesco, während die Strategen der Deutschen Bank die Deflationsängste als Grund für eine mögliche Schwäche nennen.
Sollten sie Recht behalten, könnte dies - wie am vergangenen Freitag das US-Verbrauchervertrauen - für eine kalte Dusche am Aktienmarkt sorgen. Clever ist, wer sie genießt. So weisen schließlich auch die Strategen der DZ Bank noch einmal mit Nachdruck darauf hin: "Ein paar schwächere Tage täten gut, um eine Überhitzung des Marktes zu vermeiden."
Artikel erschienen am 16. Jun 2003
© WELT.de 1995 - 2003
#158 ![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](//img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Urlaub machen!!!!
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
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Urlaub machen!!!!
![:laugh:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif)
Ich bin gerade heilfroh, dass ich meine Shortposition bei 3.140 losgeworden bin...
aber man soll niemals nie sagen...
*bs*
Kosto
aber man soll niemals nie sagen...
*bs*
Kosto
Montag, 16. Juni 2003
Das Vertrauen fehlt ...
von Martin Weiss
In der letzten Woche erreichte der deutsche Leitindex mit einem
Punktstand von 3250 den höchsten Stand in diesem Jahr. Nur
Gewinnmitnahmen am Freitag waren dafür verantwortlich, dass nicht auch
die 3300-Punkte-Marke in Angriff genommen wurde. Erinnern Sie sich?
Vor einigen Wochen hatte ich hinsichtlich der aktuellen
Aufwärtsbewegung im nach wie vor vollkommen intakten Bärenmarkt von
einem Anstieg des Dax bis in den Bereich von 3300 gesprochen.
Richtig, beim S+P 500 ging ich davon aus, dass schon bei 960 das Ende
der Fahnenstange erreicht sein wird. Nunmehr kämpft der Index um das
Überschreiten der 1000 Punkte-Schwelle. Ähnlich verhält es sich mit
dem Dow Jones, der ein wenig weiter als nur bis auf 9000 voran kam.
Nicht zu vergessen, der japanische Nikkei, der in jüngster
Vergangenheit ein erstaunliches "comeback" feierte und ebenfalls bei
knapp 9000 steht. Aber, es sollte nicht außer acht gelassen werden,
dass es sich dabei um die japanische Sondersituation handelt. Nippon
exerziert nach 13-Jahren deflationärer Wirtschaftskrise vor, was auch
in den USA bzw. Deutschland bevorstehen könnte.
Genau, die Bank of Japan will bspw. aktiv auf der Käuferseite
stabilisierend in den Aktienmarkt eingreifen. Andererseits wird
bereits laut über die Einführung einer Steuer auf "cash-Bestände"
nachgedacht. Dies wäre dann wahrlich nichts anderes als pure
Verzweiflung, oder der Offenbarungseid, wie man`s eben nimmt.
Inzwischen vernimmt man auch aus der EZB, dass für den Fall einer
Deflation in Europa, speziell in Deutschland, Instrumente zur
Bekämpfung einer unheilsamen Geldaufwertung zur Verfügung stehen
würden. Angemerkt sei aber, dass laut EZB-Chefvolkwirt Issing momentan
noch keine Anzeichen einer Deflationsspirale gegeben sind. Auch wenn
bis zum heutigen Tage diese real existierende Gefahr verharmlost und
beschönigt wird, so gehe ich davon aus, dass speziell Deutschland
extrem anfällig für deflationäre Tendenzen ist. Und zwar nicht nur
aufgrund der Demographie bzw. der gigantischen Probleme des
Sozialsystems, sondern auch verstärkt durch die Öffnung der EU in den
Osten. Denn durch die Erweiterung wird der Druck auf die Löhne, Preise
und die Sozialsysteme der jetzigen EU-Staaten noch stärker. Und
besonders Deutschland, geographisch im Herzen Europas gelegen, wird
insofern umso mehr in die deflationäre Zange genommen.
Auch in den USA, die selben Nöte. Um 0,3 Prozent gingen die
Erzeugerpreise im Mai zurück. Dies ist umso beachtlicher, zumal ja der
für den April extrem hohe Rückgang von 1,9 Prozent auch in revidierter
Rechnung bestätigt wurde. Es verwundert daher keinesfalls, dass von
einigen Marktbeobachtern der Fed weitere Zinssenkungen anheim gelegt
werden. Angesichts eines sehr, sehr schwachen Arbeitsmarktes bei einer
Arbeitslosenrate von 6,1 Prozent und einem 20-Jahres-Hoch, was die
Zahl der Empfänger von Arbeitslosen-unterstützung angeht, ist es schon
als "Erfolg" zu sehen, dass die durchschnittlichen
Einzelhandelsumsätze nur um 0,2 Prozent im April und Mai diesen Jahres
rückläufig waren. In diesem Kontext war es alles andere als eine
negative Überraschung, dass das Verbrauchervertrauen so stark
eingebrochen ist. Viele Verbraucher haben einfach kein Vertrauen in
diese sogenannte wirtschaftliche Erholung, da sie am eigenen Leibe
eben erfahren, wie schwierig die Lage am Arbeitsmarkt und in den
Betrieben wirklich ist. Dennoch war es schon verblüffend, wie die
Aktienmärkte - völlig losgelöst von den Fundamentaldaten - eine
Irak-Nachkriegsrallye erlebten. Als ob alle Probleme gelöst seien,
wurden die Indizes nach oben gezogen.
Angesichts dieser wahrlich schlechten Rahmenbedingungen gibt es kaum
einen Grund, dass Aktien von dieser Basis aus noch höher katapultiert
werden. Es sei denn, es wird bewusst wiederum Luft in die Blase
gepumpt, was mittel- und langfristig gesehen äußerst ungesund wäre.
Das Vertrauen fehlt ...
von Martin Weiss
In der letzten Woche erreichte der deutsche Leitindex mit einem
Punktstand von 3250 den höchsten Stand in diesem Jahr. Nur
Gewinnmitnahmen am Freitag waren dafür verantwortlich, dass nicht auch
die 3300-Punkte-Marke in Angriff genommen wurde. Erinnern Sie sich?
Vor einigen Wochen hatte ich hinsichtlich der aktuellen
Aufwärtsbewegung im nach wie vor vollkommen intakten Bärenmarkt von
einem Anstieg des Dax bis in den Bereich von 3300 gesprochen.
Richtig, beim S+P 500 ging ich davon aus, dass schon bei 960 das Ende
der Fahnenstange erreicht sein wird. Nunmehr kämpft der Index um das
Überschreiten der 1000 Punkte-Schwelle. Ähnlich verhält es sich mit
dem Dow Jones, der ein wenig weiter als nur bis auf 9000 voran kam.
Nicht zu vergessen, der japanische Nikkei, der in jüngster
Vergangenheit ein erstaunliches "comeback" feierte und ebenfalls bei
knapp 9000 steht. Aber, es sollte nicht außer acht gelassen werden,
dass es sich dabei um die japanische Sondersituation handelt. Nippon
exerziert nach 13-Jahren deflationärer Wirtschaftskrise vor, was auch
in den USA bzw. Deutschland bevorstehen könnte.
Genau, die Bank of Japan will bspw. aktiv auf der Käuferseite
stabilisierend in den Aktienmarkt eingreifen. Andererseits wird
bereits laut über die Einführung einer Steuer auf "cash-Bestände"
nachgedacht. Dies wäre dann wahrlich nichts anderes als pure
Verzweiflung, oder der Offenbarungseid, wie man`s eben nimmt.
Inzwischen vernimmt man auch aus der EZB, dass für den Fall einer
Deflation in Europa, speziell in Deutschland, Instrumente zur
Bekämpfung einer unheilsamen Geldaufwertung zur Verfügung stehen
würden. Angemerkt sei aber, dass laut EZB-Chefvolkwirt Issing momentan
noch keine Anzeichen einer Deflationsspirale gegeben sind. Auch wenn
bis zum heutigen Tage diese real existierende Gefahr verharmlost und
beschönigt wird, so gehe ich davon aus, dass speziell Deutschland
extrem anfällig für deflationäre Tendenzen ist. Und zwar nicht nur
aufgrund der Demographie bzw. der gigantischen Probleme des
Sozialsystems, sondern auch verstärkt durch die Öffnung der EU in den
Osten. Denn durch die Erweiterung wird der Druck auf die Löhne, Preise
und die Sozialsysteme der jetzigen EU-Staaten noch stärker. Und
besonders Deutschland, geographisch im Herzen Europas gelegen, wird
insofern umso mehr in die deflationäre Zange genommen.
Auch in den USA, die selben Nöte. Um 0,3 Prozent gingen die
Erzeugerpreise im Mai zurück. Dies ist umso beachtlicher, zumal ja der
für den April extrem hohe Rückgang von 1,9 Prozent auch in revidierter
Rechnung bestätigt wurde. Es verwundert daher keinesfalls, dass von
einigen Marktbeobachtern der Fed weitere Zinssenkungen anheim gelegt
werden. Angesichts eines sehr, sehr schwachen Arbeitsmarktes bei einer
Arbeitslosenrate von 6,1 Prozent und einem 20-Jahres-Hoch, was die
Zahl der Empfänger von Arbeitslosen-unterstützung angeht, ist es schon
als "Erfolg" zu sehen, dass die durchschnittlichen
Einzelhandelsumsätze nur um 0,2 Prozent im April und Mai diesen Jahres
rückläufig waren. In diesem Kontext war es alles andere als eine
negative Überraschung, dass das Verbrauchervertrauen so stark
eingebrochen ist. Viele Verbraucher haben einfach kein Vertrauen in
diese sogenannte wirtschaftliche Erholung, da sie am eigenen Leibe
eben erfahren, wie schwierig die Lage am Arbeitsmarkt und in den
Betrieben wirklich ist. Dennoch war es schon verblüffend, wie die
Aktienmärkte - völlig losgelöst von den Fundamentaldaten - eine
Irak-Nachkriegsrallye erlebten. Als ob alle Probleme gelöst seien,
wurden die Indizes nach oben gezogen.
Angesichts dieser wahrlich schlechten Rahmenbedingungen gibt es kaum
einen Grund, dass Aktien von dieser Basis aus noch höher katapultiert
werden. Es sei denn, es wird bewusst wiederum Luft in die Blase
gepumpt, was mittel- und langfristig gesehen äußerst ungesund wäre.
Montag, 16. Juni 2003
Unverdiente Gewinne
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Seit seinem Tief am 11. März hat der Dow Jones über 20 % zugelegt ...
der S&P 500 bringt es für den gleichen Zeitraum auf 23 % Plus, der
Nasdaq-Composite auf rund 28 % Zuwachs.
Normalerweise werden 20 % als ausreichend angesehen, um einen
Markttrend zu wechseln - in diesem Fall vom Bärenmarkt hin zum
Bullenmarkt. Aber zumindest ich stelle die Frage: Haben wir wirklich
einen neuen Bullenmarkt?
Ich habe damit meine Pflicht getan und diese Frage gestellt.
Leser(innen) des Invesor`s Daily mit wenig Zeit erspare ich den
weiteren Spannungsaufbau und komme direkt zu meiner Antwort: Nein.
"Das wirkliche Problem mit unserer Welt ist nicht, dass sie vollkommen
unvernünftig wäre", das schrieb einmal der berühmte Historiker G.K.
Chesterton, "oder vollkommen vernünftig. Am meisten Ärger gibt es
deswegen, weil sie fast vernünftig ist - aber nicht ganz. Das Leben
ist nicht unlogisch; aber für Logiker ist es eine Falle. ( ...) Die
Exaktheit ist offensichtlich, aber die Unexaktheit ist verborgen ..."
Mit anderen Worten: Die Welt sieht oft so aus, als ob sie mit
mathematischer Präzision funktionieren würde, aber die "Realität"
sieht oft anders aus als kalkuliert. Meine Meinung zu diesem Thema
habe ich Ihnen an dieser Stelle schon oft aufgedrängt: Angesichts des
Mangels an Sicherheit in der Welt können wir Dinge nur durch Analogien
erkennen.
Eine konkrete Analogie wäre Japan - die beste mögliche Erklärung für
die Entwicklung der heutigen Aktienmärkte. Nachdem der japanische
Aktienmarkt 1989 kollabiert war, legte der Nikkei in den folgenden
Jahren 5 separate Rallys mit jeweils mehr als 25 % Kursplus hin.
Trotzdem machte er letztlich seinen Todesmarsch weiter. Trotz der
Rallys haben die japanischen Aktien in diesem 14-Jahres-Zeitraum rund
80 % ihres Wertes verloren.
Österreichische Volkswirte haben eine Erklärung für solche
kurzfristigen Aufwärtsbewegungen in einem sonst abwärts gerichteten
Markt gefunden:
"Die plötzliche Politik des knappen Geldes, die die Fed im Juni 1999
einführte, hat wahrscheinlich den aktuellen Bärenmarkt begründet",
erklärt Frank Shostak. Die Leitzinsen erreichten im Mai 2000 6,5 %,
aber der AMS-Indikator fiel scharf (dieser Indikator ist ein
österreichisches Maß für das Angebot an Geld)."
"Jetzt hat der AMS-Indikator seit Jahresanfang einen scharfen Rebound
hingelegt", so Shostak weiter. "Die jährliche Wachstumsrate ist von
1 % im Januar auf 5,5 % im Mai gestiegen ... (was) für die Aktienkurse
von diversen unproduktiven Aktivitäten eine starke Unterstützung sein
sollte - auf Kosten von vermögensgenerierenden Aktivitäten."
Mit anderen Worten: Wegen der neuen Leidenschaft der Fed, Geld zu
drucken, könnte zu dramatisch steigenden Aktienkursen führen - aber
die Gewinne blieben ... nun, unverdient.
Tatsache ist, dass die jüngste Erholung am Aktienmarkt das
durchschnittliche KGV der S&P 500-Titel (auf Basis bereits gemeldeter
Gewinne) auf 34 im Mai erhöht hat ... nach 33 im April. Das bedeutet,
dass das KGV nicht zum historischen KGV (Shostakt nennt einen Wert von
18) hinpendelt ... sondern in die entgegengesetzte Richtung.
Unverdiente Gewinne
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Seit seinem Tief am 11. März hat der Dow Jones über 20 % zugelegt ...
der S&P 500 bringt es für den gleichen Zeitraum auf 23 % Plus, der
Nasdaq-Composite auf rund 28 % Zuwachs.
Normalerweise werden 20 % als ausreichend angesehen, um einen
Markttrend zu wechseln - in diesem Fall vom Bärenmarkt hin zum
Bullenmarkt. Aber zumindest ich stelle die Frage: Haben wir wirklich
einen neuen Bullenmarkt?
Ich habe damit meine Pflicht getan und diese Frage gestellt.
Leser(innen) des Invesor`s Daily mit wenig Zeit erspare ich den
weiteren Spannungsaufbau und komme direkt zu meiner Antwort: Nein.
"Das wirkliche Problem mit unserer Welt ist nicht, dass sie vollkommen
unvernünftig wäre", das schrieb einmal der berühmte Historiker G.K.
Chesterton, "oder vollkommen vernünftig. Am meisten Ärger gibt es
deswegen, weil sie fast vernünftig ist - aber nicht ganz. Das Leben
ist nicht unlogisch; aber für Logiker ist es eine Falle. ( ...) Die
Exaktheit ist offensichtlich, aber die Unexaktheit ist verborgen ..."
Mit anderen Worten: Die Welt sieht oft so aus, als ob sie mit
mathematischer Präzision funktionieren würde, aber die "Realität"
sieht oft anders aus als kalkuliert. Meine Meinung zu diesem Thema
habe ich Ihnen an dieser Stelle schon oft aufgedrängt: Angesichts des
Mangels an Sicherheit in der Welt können wir Dinge nur durch Analogien
erkennen.
Eine konkrete Analogie wäre Japan - die beste mögliche Erklärung für
die Entwicklung der heutigen Aktienmärkte. Nachdem der japanische
Aktienmarkt 1989 kollabiert war, legte der Nikkei in den folgenden
Jahren 5 separate Rallys mit jeweils mehr als 25 % Kursplus hin.
Trotzdem machte er letztlich seinen Todesmarsch weiter. Trotz der
Rallys haben die japanischen Aktien in diesem 14-Jahres-Zeitraum rund
80 % ihres Wertes verloren.
Österreichische Volkswirte haben eine Erklärung für solche
kurzfristigen Aufwärtsbewegungen in einem sonst abwärts gerichteten
Markt gefunden:
"Die plötzliche Politik des knappen Geldes, die die Fed im Juni 1999
einführte, hat wahrscheinlich den aktuellen Bärenmarkt begründet",
erklärt Frank Shostak. Die Leitzinsen erreichten im Mai 2000 6,5 %,
aber der AMS-Indikator fiel scharf (dieser Indikator ist ein
österreichisches Maß für das Angebot an Geld)."
"Jetzt hat der AMS-Indikator seit Jahresanfang einen scharfen Rebound
hingelegt", so Shostak weiter. "Die jährliche Wachstumsrate ist von
1 % im Januar auf 5,5 % im Mai gestiegen ... (was) für die Aktienkurse
von diversen unproduktiven Aktivitäten eine starke Unterstützung sein
sollte - auf Kosten von vermögensgenerierenden Aktivitäten."
Mit anderen Worten: Wegen der neuen Leidenschaft der Fed, Geld zu
drucken, könnte zu dramatisch steigenden Aktienkursen führen - aber
die Gewinne blieben ... nun, unverdient.
Tatsache ist, dass die jüngste Erholung am Aktienmarkt das
durchschnittliche KGV der S&P 500-Titel (auf Basis bereits gemeldeter
Gewinne) auf 34 im Mai erhöht hat ... nach 33 im April. Das bedeutet,
dass das KGV nicht zum historischen KGV (Shostakt nennt einen Wert von
18) hinpendelt ... sondern in die entgegengesetzte Richtung.
Montag, 16. Juni 2003
Bullenmarkt beim Erdgas
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Alan Greenspan ist doch nicht allwissend! Nur zwei Tage nachdem er die
Nation davor gewarnt hatte, dass steigende Erdgaspreise ein Risiko für
die Volkswirtschaft sein könnten, ist der Preis für Erdgas deutlich
zurückgekommen. Der Preis für den Juni-Kontrakt ist um fast 10 %
gefallen, auf 5,62 Dollar pro Einheit. Das war eine technische
Reaktion ... der Preis für Erdgas kann schließlich nicht jeden Tag
steigen. Nur Aktien können das.
Während die Aktien weiter steigen, fielen die News von der
volkswirtschaftlichen Front auch letzte Woche nicht gerade berauschend
gut aus. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
kam zwar etwas zurück, blieb mit 430.000 aber immer noch deutlich über
der von Volkswirten als wichtig bezeichneten Marke von 400.000. Die
Einzelhandelsumsätze stiegen im Mai um magere 0,1 %. Die Lagerbestände
stiegen im April um 0,1 %. Mit anderen Worten - draußen in der realen
Welt passiert nicht allzu viel, was die hartnäckig hohen Energiepreise
nur noch bedenkenswerter macht. Abgesehen von der technischen
Korrektur beim Ergaspreis könnte Alan Greenspan Recht haben, wenn er
sich wegen steigender Ergas- und Erdölpreise Sorgen macht.
Der Preis für Erdgas hat sich in den letzten paar Jahren mehr als
verdoppelt, und auch dieses Jahr ist er weiter gestiegen. Anlass für
den aktuellen Rückgang war die Nachricht, dass die US-Lagerbestände an
Erdgas vor 2 Wochen um 10 % gestiegen sind.
Dennoch bleiben die Erdgas-Lagerbestände 35 % unter dem vor einem Jahr
erreichten Wert, und 25 % unter dem 5-Jahres-Durchschnitt. Deshalb
könnte es voreilig sein, den Bullenmarkt beim Erdgas zu
verabschieden ... was auch bedeutet, dass es etwas voreilig sein
könnte, die gewagte Prognose von T. Boone Pickens ad acta zu legen
(ich hatte hier im Investor`s Daily darüber berichtet: "Der Preis für
Erdgas wird niemals in meinem Leben mehr unter 4,50 Dollar pro Einheit
fallen." Die Prognose des Mannes, der sein Leben lang in der
Erdölbranche verbracht hat, wäre ein bisschen kühner, wenn er 26 und
nicht 76 Jahre alt wäre.
Dennoch, der Punkt ist klar: Der Bullenmarkt im Erdgas ist
gerechtfertigt und eine Realität. Der erste Grund für die Prognose von
Pickens ist eine bekannte Tatsache - die Nachfrage übertrifft das
Angebot.
John Myers stimmt da begeistert zu. "Der Bullenmarkt beim Erdgas ist
echt", so Myers, "und die kanadischen Öl- und Erdgasgesellschaften
werden die größten Profiteure der steigenden Erdgaspreise sein. Kanada
hat jede Menge Erdgas, und die USA brauchen Erdgas. Obwohl Kanada nur
ca. 1/6 des US-Verbrauchs liefert", erklärt Myers, "hat Kanada ca. die
Hälfte des NEUEN Erdgasbedarfs der USA der letzten Dekade
beigesteuert."
Mit anderen Worten: Wenn der Bedarf an Erdgas in den USA steigt, dann
wird dieses zusätzliche Erdgas meist aus Kanada importiert - was der
Grund dafür ist, dass Myers seine Analysen auf ausgewählte kanadische
Gesellschaften konzentriert. Im letzten Jahr sind die amerikanischen
Erdgasreserven auf den niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren gefallen.
"(Aber) es gibt fast nichts, das man tun kann, um das Angebot an
Erdgas zu erhöhen", so ein Industrieexperte letzte Woche. "Das ist ein
jahrelanger Prozess (neue Quellen zu erschließen oder neue Pipelines
zu bauen, um mehr Erdgas importieren zu können), und große Projekte
brauchen lange Zeit."
"Einige Marktbeobachter nennen das Angebot-Nachfrage-Ungleichgewicht
beim Erdgas eine `Krise`, wenn auch eine ruhige Krise", so Pittsburgh
Tribune-Review, "weil es nur wenige außerhalb dieses Marktes bemerkt
haben." Es stimmt, es werden keine Massenproteste gegen steigende
Erdgaspreise organisiert. Und dennoch fragen sich in den USA viele
Leute, warum ihre Heizkosten im letzten Winter so gestiegen sind. Auch
viele Unternehmen spüren die Nadelstiche der steigenden Öl- und
Erdgaspreise.
"Wenn Krise bedeutet, dass man bald keine Energie (Erdgas) mehr hat,
oder dass man im Winter frieren und im Sommer schmelzen muss, dann
braucht man sich keine Sorgen machen", so Richard Levitan, Präsident
der Unternehmensberatung Levitan & Associates in Boston. "Wenn Krise
bedeutet, dass es wirtschaftliche Schocks gibt - dann machen Sie sich
bereit dafür."
Wir sind bereit. Aber was ist mit den Besitzern von US-Staatsanleihen
(die 10jährigen Staatsanleihen bringen 3,16 %), oder den Besitzern von
Aktien mit einem KGV von 30? ... Sind auch die bereit?
Bullenmarkt beim Erdgas
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Alan Greenspan ist doch nicht allwissend! Nur zwei Tage nachdem er die
Nation davor gewarnt hatte, dass steigende Erdgaspreise ein Risiko für
die Volkswirtschaft sein könnten, ist der Preis für Erdgas deutlich
zurückgekommen. Der Preis für den Juni-Kontrakt ist um fast 10 %
gefallen, auf 5,62 Dollar pro Einheit. Das war eine technische
Reaktion ... der Preis für Erdgas kann schließlich nicht jeden Tag
steigen. Nur Aktien können das.
Während die Aktien weiter steigen, fielen die News von der
volkswirtschaftlichen Front auch letzte Woche nicht gerade berauschend
gut aus. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
kam zwar etwas zurück, blieb mit 430.000 aber immer noch deutlich über
der von Volkswirten als wichtig bezeichneten Marke von 400.000. Die
Einzelhandelsumsätze stiegen im Mai um magere 0,1 %. Die Lagerbestände
stiegen im April um 0,1 %. Mit anderen Worten - draußen in der realen
Welt passiert nicht allzu viel, was die hartnäckig hohen Energiepreise
nur noch bedenkenswerter macht. Abgesehen von der technischen
Korrektur beim Ergaspreis könnte Alan Greenspan Recht haben, wenn er
sich wegen steigender Ergas- und Erdölpreise Sorgen macht.
Der Preis für Erdgas hat sich in den letzten paar Jahren mehr als
verdoppelt, und auch dieses Jahr ist er weiter gestiegen. Anlass für
den aktuellen Rückgang war die Nachricht, dass die US-Lagerbestände an
Erdgas vor 2 Wochen um 10 % gestiegen sind.
Dennoch bleiben die Erdgas-Lagerbestände 35 % unter dem vor einem Jahr
erreichten Wert, und 25 % unter dem 5-Jahres-Durchschnitt. Deshalb
könnte es voreilig sein, den Bullenmarkt beim Erdgas zu
verabschieden ... was auch bedeutet, dass es etwas voreilig sein
könnte, die gewagte Prognose von T. Boone Pickens ad acta zu legen
(ich hatte hier im Investor`s Daily darüber berichtet: "Der Preis für
Erdgas wird niemals in meinem Leben mehr unter 4,50 Dollar pro Einheit
fallen." Die Prognose des Mannes, der sein Leben lang in der
Erdölbranche verbracht hat, wäre ein bisschen kühner, wenn er 26 und
nicht 76 Jahre alt wäre.
Dennoch, der Punkt ist klar: Der Bullenmarkt im Erdgas ist
gerechtfertigt und eine Realität. Der erste Grund für die Prognose von
Pickens ist eine bekannte Tatsache - die Nachfrage übertrifft das
Angebot.
John Myers stimmt da begeistert zu. "Der Bullenmarkt beim Erdgas ist
echt", so Myers, "und die kanadischen Öl- und Erdgasgesellschaften
werden die größten Profiteure der steigenden Erdgaspreise sein. Kanada
hat jede Menge Erdgas, und die USA brauchen Erdgas. Obwohl Kanada nur
ca. 1/6 des US-Verbrauchs liefert", erklärt Myers, "hat Kanada ca. die
Hälfte des NEUEN Erdgasbedarfs der USA der letzten Dekade
beigesteuert."
Mit anderen Worten: Wenn der Bedarf an Erdgas in den USA steigt, dann
wird dieses zusätzliche Erdgas meist aus Kanada importiert - was der
Grund dafür ist, dass Myers seine Analysen auf ausgewählte kanadische
Gesellschaften konzentriert. Im letzten Jahr sind die amerikanischen
Erdgasreserven auf den niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren gefallen.
"(Aber) es gibt fast nichts, das man tun kann, um das Angebot an
Erdgas zu erhöhen", so ein Industrieexperte letzte Woche. "Das ist ein
jahrelanger Prozess (neue Quellen zu erschließen oder neue Pipelines
zu bauen, um mehr Erdgas importieren zu können), und große Projekte
brauchen lange Zeit."
"Einige Marktbeobachter nennen das Angebot-Nachfrage-Ungleichgewicht
beim Erdgas eine `Krise`, wenn auch eine ruhige Krise", so Pittsburgh
Tribune-Review, "weil es nur wenige außerhalb dieses Marktes bemerkt
haben." Es stimmt, es werden keine Massenproteste gegen steigende
Erdgaspreise organisiert. Und dennoch fragen sich in den USA viele
Leute, warum ihre Heizkosten im letzten Winter so gestiegen sind. Auch
viele Unternehmen spüren die Nadelstiche der steigenden Öl- und
Erdgaspreise.
"Wenn Krise bedeutet, dass man bald keine Energie (Erdgas) mehr hat,
oder dass man im Winter frieren und im Sommer schmelzen muss, dann
braucht man sich keine Sorgen machen", so Richard Levitan, Präsident
der Unternehmensberatung Levitan & Associates in Boston. "Wenn Krise
bedeutet, dass es wirtschaftliche Schocks gibt - dann machen Sie sich
bereit dafür."
Wir sind bereit. Aber was ist mit den Besitzern von US-Staatsanleihen
(die 10jährigen Staatsanleihen bringen 3,16 %), oder den Besitzern von
Aktien mit einem KGV von 30? ... Sind auch die bereit?
Dienstag, 17. Juni 2003
Non event
von Jochen Steffens
Da lese ich heute morgen die Texte der amerikanischen Korrespondenten
und viele der Gedanken, die ich mir Nachts, wach liegend, im Bett
gemacht habe, die ich eigentlich heute geschickt anbringen wollte,
sind da schon ausführlich behandelt. Eigentlich könnte ich heute frei
nehmen, Eric Fry und Bill Bonner haben mir meine Themen gestohlen.
Natürlich nehme ich mir nicht frei, doch Eric Fry hat völlig recht.
Ich erinnere mich an einen Newsletter vor einigen Wochen, in dem ich
mir die Frage gestellt habe, ob vielleicht diesmal die Kleinanleger
die Institutionellen schlichtweg überrennen. Zumindest einige
Fondsmanager scheinen nun langsam weichgekocht. Gut so.
Performancedruck. Eine gefährliche Zange, in die man sich schmerzhaft
einklemmen kann. Bald endet das Halbjahr, da muss Performance her. Ich
habe für einige Börseninternetportale gearbeitet und ich weiß, wie
sehr die Performance den Verstand einnebeln kann. Performance ist
alles. Performancedruck hat auch dazu geführt, dass viele Analysten
unseriös wurden. Ich erinnere mich da an einige "Neuer Markt Gurus",
die um in ihren Fonds Performance zu machen, unnachgiebig in allen
Medien die Aktien gepuscht haben, die ihre Fonds zuvor gekauft hatten.
Natürlich nenne ich keine Namen. Performance ist alles.
Okay, bald ist das Halbjahr vorbei. Nächste Woche ist die
Zinsentscheidung durch. Wobei ich vermute, dass die FED wieder mal
keine Chance hat. Senkt sie ihre Zinsen, wird es kurz nach oben gehen,
dann fallen die Kurse wieder. Denn diese Zinssenkung ist schon
eingepreist. Senkt sie ihre Zinsen nicht, dann fallen die Kursen, weil
die Anleger enttäuscht sind. Senkt sie ihre Zinsen zu stark, dann
gibt`s einen richtigen Hype, der auch schnell wieder in sich
zusammenbricht. Schließlich wäre das eine Bestätigung dafür, dass es
doch wesentlich schlechter aussieht als zugegeben. Mit anderen Worten,
die FED wird die Zinsen um einen Zinsschritt senken. Die Börsen werden
kurz jubeln und dann zum Tagesgeschäft übergehen.
Bis Freitag werden sich die Börsen sowieso verrückt verhalten. Ich bin
nur sehr gespannt auf die aktuellen Wirtschaftsdaten. Es ist 14 Uhr,
der Dax mit einem Prozent moderat im Plus, aber eingeschlafen. D.h. es
gibt keine Verkäufe vor den Zahlen. Die Angst ist nicht sehr groß.
Aber immer noch groß genug, dass es auch zu keinen weiteren Käufen
kommt. Die Marktteilnehmer warten schlichtweg ab. Immerhin ein
deutliches Zeichen dafür, dass es wirklich wichtige Zahlen sind. Wenn
diese Zahlen nicht allzu schlecht sind, wird diese Rallye auch noch
bis Ende Juni weiter gehen. Danach kann es dann fallen.
Gold steigt wieder, der Euro zeigt sich stark, die Anleihen zeigen
sich stark. Es scheint so zu sein, dass viele Marktteilnehmer wissen,
diese Rallye ist keine Bullenmarktrallye. Anders sind diese
Divergenzen nicht zu erklären. Mein Shortposition von Freitag wurde
gestern ausgestoppt, der Versuch war es wert. Meine Euro-Long Position
bleibt drin. Gold ist mit 351 Dollar knapp am Stopp vorbei gerauscht
und steht nun wier bei 360 Dollar. Hier überlege ich bald die
Positionen auszubauen.
Um 14.30 Uhr kamen die ersten Zahlen
Der Verbraucherpreisindex für Mai 2003 blieben unverändert und damit
in den Erwartungen von 0,0 bis Minus 0,1 %. Allerdings ist die
Kernrate um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg um
0,1 %. Deflationsgefahr gebannt ? Mit der Folge, dass die Fed die
Zinsen doch nicht senkt? Ich denke für solche Spekulationen ist es zu
früh.
Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt bei 1,732 Mio. Erwartet wurden 1,700
bis 1,760 Mio Baubeginne nach zuvor 1,632 Mio. (revidiert von
1,630 Mio.) Die Zahl der Baugenehmigungen liegt bei 1,788 Mio.
Erwartet wurden 1,723 bis 1,750 Mio. Genehmigungen nach zuvor
1,708 Mio. (revidiert von 1,724 Mio.). Wie gesagt, vom Immobilenmarkt
waren keine Überraschungen zu erwarten.
Zunächst sackte der Euro weg, dann stieg der Dax wieder leicht an.
Um 15,15 Uhr folgten die nächsten Zahlen
Die Industrieproduktion ist um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde eine
unveränderte Industrieproduktion nach zuvor -0,6 % (revidiert von
-0,5 %). Die Kapazitätsauslastung liegt bei 74,4 %. Erwartet wurde
eine Auslastung von 74,3 bis 74,4 % nach zuvor 74,3 % (revidiert von
74,4 %). Die Zahlen liegen in den Erwartungen, beziehungsweise leicht
am oberen Ende der Erwartungen. Wirklich positiv sind diese Zahlen
aber auch nicht zu bewerten. Anzeichen für eine Konjunkturerholung
kann ich daraus nicht lesen.
Die amerikanischen Indizes zeigen sich unentschlossen. Kein Wunder. Es
ist de facto ein Non Event mit leicht negativem Unterton. Nun muss der
Donnerstag herhalten.
Non event
von Jochen Steffens
Da lese ich heute morgen die Texte der amerikanischen Korrespondenten
und viele der Gedanken, die ich mir Nachts, wach liegend, im Bett
gemacht habe, die ich eigentlich heute geschickt anbringen wollte,
sind da schon ausführlich behandelt. Eigentlich könnte ich heute frei
nehmen, Eric Fry und Bill Bonner haben mir meine Themen gestohlen.
Natürlich nehme ich mir nicht frei, doch Eric Fry hat völlig recht.
Ich erinnere mich an einen Newsletter vor einigen Wochen, in dem ich
mir die Frage gestellt habe, ob vielleicht diesmal die Kleinanleger
die Institutionellen schlichtweg überrennen. Zumindest einige
Fondsmanager scheinen nun langsam weichgekocht. Gut so.
Performancedruck. Eine gefährliche Zange, in die man sich schmerzhaft
einklemmen kann. Bald endet das Halbjahr, da muss Performance her. Ich
habe für einige Börseninternetportale gearbeitet und ich weiß, wie
sehr die Performance den Verstand einnebeln kann. Performance ist
alles. Performancedruck hat auch dazu geführt, dass viele Analysten
unseriös wurden. Ich erinnere mich da an einige "Neuer Markt Gurus",
die um in ihren Fonds Performance zu machen, unnachgiebig in allen
Medien die Aktien gepuscht haben, die ihre Fonds zuvor gekauft hatten.
Natürlich nenne ich keine Namen. Performance ist alles.
Okay, bald ist das Halbjahr vorbei. Nächste Woche ist die
Zinsentscheidung durch. Wobei ich vermute, dass die FED wieder mal
keine Chance hat. Senkt sie ihre Zinsen, wird es kurz nach oben gehen,
dann fallen die Kurse wieder. Denn diese Zinssenkung ist schon
eingepreist. Senkt sie ihre Zinsen nicht, dann fallen die Kursen, weil
die Anleger enttäuscht sind. Senkt sie ihre Zinsen zu stark, dann
gibt`s einen richtigen Hype, der auch schnell wieder in sich
zusammenbricht. Schließlich wäre das eine Bestätigung dafür, dass es
doch wesentlich schlechter aussieht als zugegeben. Mit anderen Worten,
die FED wird die Zinsen um einen Zinsschritt senken. Die Börsen werden
kurz jubeln und dann zum Tagesgeschäft übergehen.
Bis Freitag werden sich die Börsen sowieso verrückt verhalten. Ich bin
nur sehr gespannt auf die aktuellen Wirtschaftsdaten. Es ist 14 Uhr,
der Dax mit einem Prozent moderat im Plus, aber eingeschlafen. D.h. es
gibt keine Verkäufe vor den Zahlen. Die Angst ist nicht sehr groß.
Aber immer noch groß genug, dass es auch zu keinen weiteren Käufen
kommt. Die Marktteilnehmer warten schlichtweg ab. Immerhin ein
deutliches Zeichen dafür, dass es wirklich wichtige Zahlen sind. Wenn
diese Zahlen nicht allzu schlecht sind, wird diese Rallye auch noch
bis Ende Juni weiter gehen. Danach kann es dann fallen.
Gold steigt wieder, der Euro zeigt sich stark, die Anleihen zeigen
sich stark. Es scheint so zu sein, dass viele Marktteilnehmer wissen,
diese Rallye ist keine Bullenmarktrallye. Anders sind diese
Divergenzen nicht zu erklären. Mein Shortposition von Freitag wurde
gestern ausgestoppt, der Versuch war es wert. Meine Euro-Long Position
bleibt drin. Gold ist mit 351 Dollar knapp am Stopp vorbei gerauscht
und steht nun wier bei 360 Dollar. Hier überlege ich bald die
Positionen auszubauen.
Um 14.30 Uhr kamen die ersten Zahlen
Der Verbraucherpreisindex für Mai 2003 blieben unverändert und damit
in den Erwartungen von 0,0 bis Minus 0,1 %. Allerdings ist die
Kernrate um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg um
0,1 %. Deflationsgefahr gebannt ? Mit der Folge, dass die Fed die
Zinsen doch nicht senkt? Ich denke für solche Spekulationen ist es zu
früh.
Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt bei 1,732 Mio. Erwartet wurden 1,700
bis 1,760 Mio Baubeginne nach zuvor 1,632 Mio. (revidiert von
1,630 Mio.) Die Zahl der Baugenehmigungen liegt bei 1,788 Mio.
Erwartet wurden 1,723 bis 1,750 Mio. Genehmigungen nach zuvor
1,708 Mio. (revidiert von 1,724 Mio.). Wie gesagt, vom Immobilenmarkt
waren keine Überraschungen zu erwarten.
Zunächst sackte der Euro weg, dann stieg der Dax wieder leicht an.
Um 15,15 Uhr folgten die nächsten Zahlen
Die Industrieproduktion ist um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde eine
unveränderte Industrieproduktion nach zuvor -0,6 % (revidiert von
-0,5 %). Die Kapazitätsauslastung liegt bei 74,4 %. Erwartet wurde
eine Auslastung von 74,3 bis 74,4 % nach zuvor 74,3 % (revidiert von
74,4 %). Die Zahlen liegen in den Erwartungen, beziehungsweise leicht
am oberen Ende der Erwartungen. Wirklich positiv sind diese Zahlen
aber auch nicht zu bewerten. Anzeichen für eine Konjunkturerholung
kann ich daraus nicht lesen.
Die amerikanischen Indizes zeigen sich unentschlossen. Kein Wunder. Es
ist de facto ein Non Event mit leicht negativem Unterton. Nun muss der
Donnerstag herhalten.
Dienstag, 17. Juni 2003
Erholung oder doch nicht
von Jochen Steffens
Verschiedene Signale zur Konjunkturerholung in Deutschland.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sieht eine
Erholung. Der vom ZEW ermittelte Index bei dem 300 Analysten und
institutionelle Anleger befragt werden, stieg von 18,7 Punkten auf
nunmehr 21,3 im Mai. Das sei der sechste Anstieg in Folge. Analysten
hatten lediglich mit 19,2 % gerechnet. Hier hatte sich aber deutlich
die Zinssenkung ausgewirkt. Die Konjunkturerwartung der vor der
Zinsentscheidung befragten Analysten hätte bei 5,2 Punkte gelegen, der
Wert der danach befragten bei einem Wert von 31,7 Punkten. Ein Wunder
was eine Zinsentscheidung nicht alles bewirken kann.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK sieht dagegen
weniger optimistisch in die Zukunft. So ist die Stimmung in der
deutschen Wirtschaft weiter schlecht. Die befragten 21.000 Unternehmer
sehen immer noch keine Konjunkturbelebung. Die Unsicherheit bei
Unternehmen und Konsumenten sitze weiterhin tief, so der DIHK. Die
Geschäftserwartungen seien so schlecht wie seit zehn Jahren nicht
mehr, teilte der DIHK mit. Zudem wachse die Sorge, dass der Export
nachhaltiger durch den starken Euro beeinträchtig wird. Die Konjunktur
in Deutschland steht und fällt jedoch mit den Exporten.
Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv HWWA sieht es auch etwas
pessimistischer. Das HWWA senkte seine Prognose für das
Wirtschaftswachstum 2003 in Deutschland auf 0,0 %. Stagnation. Vor 3
Monaten im März war das HWWA noch von einem Wirtschaftswachstum von
0,7 % ausgegangen. Wie ich immer angekündigt hatte, wird nun das
Wirtschaftswachstum zum dritten Mal nach hinten verschoben. Jetzt soll
im kommenden Jahr 2004 ein Wachstum von 1,5 % erreicht werden. Ich bin
gespannt. Im ersten Halbjahr werde Deutschland jedoch die
Rezessionskriterien erfüllen.
Wären die Börsen völlig am Boden, gäbe es kaum noch Zuckungen, würde
ich vielleicht antizyklisch denkend sagen, dass man vorsichtig
Aktienpositionen aufbauen könnte. Aber nach einer solchen Rallye
müsste die Wirtschaft in den nächsten zwei Jahren brummen wie
verrückt, um die optimistischen Erwartungen zu erfüllen.
Ich lehne mich nun sehr weit aus dem Fenster und behaupte wieder
einmal: Auch die Konjunkturerholung im ersten Halbjahr 2004 wird
verschoben werden. Obwohl 2004 so viele Feiertage auf das Wochenende
fallen.
Zum Schluss noch ganz kurz: Es gibt theoretische Möglichkeiten, dass
sich Europa von Amerika abkoppelt: die japanischen und amerikanischen
Finanzströme könnten Europas Zinsen als lukrativ genug ansehen, um von
der Niedrigzinspolitik des eigenen Landes zu profitieren. Amerikaner
könnten in Europa Geld parken, um der Zerstörung des Dollars zu
entgehen. Davon könnte dann über Umwege die europäische Wirtschaft
nachhaltig profitieren. Aber noch sind solche Thesen Spekulation. Hier
heißt es abwarten.
Erholung oder doch nicht
von Jochen Steffens
Verschiedene Signale zur Konjunkturerholung in Deutschland.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sieht eine
Erholung. Der vom ZEW ermittelte Index bei dem 300 Analysten und
institutionelle Anleger befragt werden, stieg von 18,7 Punkten auf
nunmehr 21,3 im Mai. Das sei der sechste Anstieg in Folge. Analysten
hatten lediglich mit 19,2 % gerechnet. Hier hatte sich aber deutlich
die Zinssenkung ausgewirkt. Die Konjunkturerwartung der vor der
Zinsentscheidung befragten Analysten hätte bei 5,2 Punkte gelegen, der
Wert der danach befragten bei einem Wert von 31,7 Punkten. Ein Wunder
was eine Zinsentscheidung nicht alles bewirken kann.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK sieht dagegen
weniger optimistisch in die Zukunft. So ist die Stimmung in der
deutschen Wirtschaft weiter schlecht. Die befragten 21.000 Unternehmer
sehen immer noch keine Konjunkturbelebung. Die Unsicherheit bei
Unternehmen und Konsumenten sitze weiterhin tief, so der DIHK. Die
Geschäftserwartungen seien so schlecht wie seit zehn Jahren nicht
mehr, teilte der DIHK mit. Zudem wachse die Sorge, dass der Export
nachhaltiger durch den starken Euro beeinträchtig wird. Die Konjunktur
in Deutschland steht und fällt jedoch mit den Exporten.
Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv HWWA sieht es auch etwas
pessimistischer. Das HWWA senkte seine Prognose für das
Wirtschaftswachstum 2003 in Deutschland auf 0,0 %. Stagnation. Vor 3
Monaten im März war das HWWA noch von einem Wirtschaftswachstum von
0,7 % ausgegangen. Wie ich immer angekündigt hatte, wird nun das
Wirtschaftswachstum zum dritten Mal nach hinten verschoben. Jetzt soll
im kommenden Jahr 2004 ein Wachstum von 1,5 % erreicht werden. Ich bin
gespannt. Im ersten Halbjahr werde Deutschland jedoch die
Rezessionskriterien erfüllen.
Wären die Börsen völlig am Boden, gäbe es kaum noch Zuckungen, würde
ich vielleicht antizyklisch denkend sagen, dass man vorsichtig
Aktienpositionen aufbauen könnte. Aber nach einer solchen Rallye
müsste die Wirtschaft in den nächsten zwei Jahren brummen wie
verrückt, um die optimistischen Erwartungen zu erfüllen.
Ich lehne mich nun sehr weit aus dem Fenster und behaupte wieder
einmal: Auch die Konjunkturerholung im ersten Halbjahr 2004 wird
verschoben werden. Obwohl 2004 so viele Feiertage auf das Wochenende
fallen.
Zum Schluss noch ganz kurz: Es gibt theoretische Möglichkeiten, dass
sich Europa von Amerika abkoppelt: die japanischen und amerikanischen
Finanzströme könnten Europas Zinsen als lukrativ genug ansehen, um von
der Niedrigzinspolitik des eigenen Landes zu profitieren. Amerikaner
könnten in Europa Geld parken, um der Zerstörung des Dollars zu
entgehen. Davon könnte dann über Umwege die europäische Wirtschaft
nachhaltig profitieren. Aber noch sind solche Thesen Spekulation. Hier
heißt es abwarten.
Dienstag, 17. Juni 2003
Widersprüchliche Signale
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
"Sie scheinen sich fast jeden Tag zu widersprechen", schrieb mir ein
verwirrter Leser des Investor`s Daily. "Einen Tag sagen Sie, dass die
USA auf dem Weg zu einer Deflation à là Japan sind ... was gut für
Anleihen wäre. Am nächsten Tag sagen Sie, dass der Dollar zerstört
werden wird, und Sie warnen uns, Anleihen zu meiden ... könnten Sie
sich einmal entscheiden?" Ah, das ... nun ...
Meine sichere Antwort ist: Wenn ich wüsste, was die Märkte Morgen
machen würden, dann würde ich zumindest ein paar Euro für die
Weitergabe dieses Wissens verlangen. Meine höfliche Antwort ist, dass
ich so unsicher bin wie der Leser, der mir diesen Leserbrief schrieb.
Auf der einen Seite scheint die US-Wirtschaft dem japanischen
"Vorbild" zu folgen und in einen langen, zähen Abschwung zu gleiten.
Vielleicht sogar mit Deflation. Die Preise in den USA fallen zwar noch
nicht allgemein, aber es gibt genug Einzelpreise, die fallen - was
ausreicht, um die Volkswirte darüber besorgt zu machen.
Auf der anderen Seite kämpfen Alan Greenspan und George Bush um ihre
Karrieren - indem sie alle monetären und fiskalischen Begrenzungen
aufgeben. Das Geldangebot erhöht sich 4 bis 5 Mal so schnell wie das
Bruttoinlandsprodukt; das einzige, das noch schneller wächst, sind die
Haushaltsdefizite der US-Regierung. Wohin wird das alles führen? Ich
würde sagen, dass es zu einer milden Deflation führen wird ... und
danach zu einer tödlichen Dosis Inflation, in dieser Reihenfolge. Aber
ich würde für diese Prognose nicht die Hand ins Feuer legen. Zumindest
nicht, ohne etwas dafür zu bekommen.
Bis dahin lebe ich glücklich mit den aktuellen Gegensätzen. Werden die
USA einen japanischen Abschwung erleiden, was die Anleihenkurse noch
weiter steigen lassen wird? Oder wird es eine Inflation à là
Argentinien geben, und den Zusammenbruch der Währung? Wird die
Spekulationsblase am Anleihenmarkt platzen? Ohne Zweifel. Ja.
Wahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich. Vielleicht. Könnte sein.
Widersprüchliche Signale
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
"Sie scheinen sich fast jeden Tag zu widersprechen", schrieb mir ein
verwirrter Leser des Investor`s Daily. "Einen Tag sagen Sie, dass die
USA auf dem Weg zu einer Deflation à là Japan sind ... was gut für
Anleihen wäre. Am nächsten Tag sagen Sie, dass der Dollar zerstört
werden wird, und Sie warnen uns, Anleihen zu meiden ... könnten Sie
sich einmal entscheiden?" Ah, das ... nun ...
Meine sichere Antwort ist: Wenn ich wüsste, was die Märkte Morgen
machen würden, dann würde ich zumindest ein paar Euro für die
Weitergabe dieses Wissens verlangen. Meine höfliche Antwort ist, dass
ich so unsicher bin wie der Leser, der mir diesen Leserbrief schrieb.
Auf der einen Seite scheint die US-Wirtschaft dem japanischen
"Vorbild" zu folgen und in einen langen, zähen Abschwung zu gleiten.
Vielleicht sogar mit Deflation. Die Preise in den USA fallen zwar noch
nicht allgemein, aber es gibt genug Einzelpreise, die fallen - was
ausreicht, um die Volkswirte darüber besorgt zu machen.
Auf der anderen Seite kämpfen Alan Greenspan und George Bush um ihre
Karrieren - indem sie alle monetären und fiskalischen Begrenzungen
aufgeben. Das Geldangebot erhöht sich 4 bis 5 Mal so schnell wie das
Bruttoinlandsprodukt; das einzige, das noch schneller wächst, sind die
Haushaltsdefizite der US-Regierung. Wohin wird das alles führen? Ich
würde sagen, dass es zu einer milden Deflation führen wird ... und
danach zu einer tödlichen Dosis Inflation, in dieser Reihenfolge. Aber
ich würde für diese Prognose nicht die Hand ins Feuer legen. Zumindest
nicht, ohne etwas dafür zu bekommen.
Bis dahin lebe ich glücklich mit den aktuellen Gegensätzen. Werden die
USA einen japanischen Abschwung erleiden, was die Anleihenkurse noch
weiter steigen lassen wird? Oder wird es eine Inflation à là
Argentinien geben, und den Zusammenbruch der Währung? Wird die
Spekulationsblase am Anleihenmarkt platzen? Ohne Zweifel. Ja.
Wahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich. Vielleicht. Könnte sein.
Dienstag, 17. Juni 2003
Best Case-Szenario an den Märkten
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die Kleinanleger können es nicht ertragen, keine Aktien zu haben,
während ihr Nachbar Woche für Woche von seinen neuen Gewinnen am
Aktienmarkt berichtet. Deshalb kaufen auch sie jetzt ewig-steigende
Aktien.
Je höher der Markt klettert, desto enthusiastischer beeilen sich diese
Kleinanleger, Aktien zu kaufen. Und erst wenn der letzte Kleinanleger
im Markt investiert ist, dann wird der Markt fallen. Ich nenne diesen
Prozess: "Hoch kaufen und niedrig verkaufen" ... und ich empfehle das
nicht.
Trotzdem verfolgen derzeit auch viele institutionelle Investoren diese
zweifelhafte Investment-Strategie. Sie eilen in den steigenden Markt,
weil sie unter einer Art von "Performancedruck" stehen. Diese
unsicheren Profis haben tödliche Angst, dass ihre Depotvolumina
stagnieren, während die Aktienmärkte steigen. Deshalb gilt: Je höher
die Aktienmärkte steigen, desto mehr wollen sie Aktien kaufen.
Ohne Frage hilft diese Massenbewegung mit, die Aktienkurse weiter nach
oben zu treiben. Aber Gruppendruck alleine kann den Aktienmarkt nicht
unbegrenzt steigen lassen. Ab einem bestimmten Punkt - wir wissen nie
genau, wann - müssen die fundamentalen wirtschaftlichen Faktoren den
weiteren Aufschwung leiten, oder die Kurse fallen wieder tiefer ...
vielleicht deutlich tiefer.
Anfang letzter Woche stiegen die meisten größeren Indizes auf neue
1-Jahres-Hochs. Aber im Wochenverlauf gab es einen Rückschlag, so dass
die letzte Woche per saldo keine große Veränderung brachte. Trotz
dieser Atempause bleiben die meisten Investoren sehr zuversichtlich,
dass die Aktien weiter steigen werden. Die bullische Stimmung ist -
wieder einmal - ziemlich extrem geworden ... und das ist ein sehr
bärisches Omen. Die wöchentliche Umfrage von Investors Intelligence
unter amerikanischen Börsenbriefredakteuren zeigt, dass der Anteil der
Bären auf 16,3 % gefallen ist. Das ist der niedrigste Wert seit Anfang
1987. "Das ist ein Signal, das sich zu einem überzeugenden Beleg dafür
ausbauen könnte, dass die Bullen von ihrer Euphorie davongetragen
worden sind", so das Barron`s Magazin.
"Es scheint mir, dass sowohl der Aktienmarkt als auch der
Anleihenmarkt derzeit das bestmögliche Szenario einpreisen, das für
jede mögliche Abweichung verletzlich ist", so Andrew Kashdan von
Apogee Research. "Bis vor kurzem fielen die Aktienkurse und die
Anleihenkurse stiegen (die Renditen fielen), weil sich die Investoren
zunehmend Sorgen über die schwache Wirtschaftslage machten. Aber seit
dem 11. März gab es an den Aktienmärkten eine Wende, und die Indizes
haben zwischen 20 % und 25 % zugelegt. Die Anleihenkurse sind weiter
gestiegen, die Rendite der 10jährigen US-Anleihen ist unter 3,2 %
gefallen, von rund 3,9 % vor 6 Wochen ... und das ist nicht etwas, was
man jeden Tag sieht, besonders dann nicht, wenn die Aktienkurse
steigen."
"Laut allgemeinem Wissen `riecht` der Aktienmarkt derzeit eine
Erholung (endlich!), die die selbstverstärkende kritische Masse
erreicht hat. Allerdings fehlt dem Anleihenmarkt offensichtlich die
gleiche Feinfühligkeit. Der Anleihenmarkt spiegelt nicht im
Entferntesten den Hauch einer wirtschaftlichen Erholung wider. Deshalb
steigen die Anleihenkurse weiter, in Antizipation davon, dass die
Deflationsdrohung Mr. Greenspan dazu zwingen wird, seinen Daumen auf
ALLEN Zinssätzen - sowohl langfristigen als auch kurzfristigen - zu
lassen. Es ist in der Tat derzeit die beste aller möglichen Welten
sowohl für den Anleihen- als auch für den Aktienmarkt!"
Was wird mit den Zinssätzen - und der Rally am Anleihenmarkt -
passieren, wenn die Fed ihre "Inflation oder Untergang"-Strategie
fortführt? Und was wird mit dem bullischen Aktienmarkt passieren, wenn
die erhoffte wirtschaftliche Erholung doch nicht eintreten wird, oder
wenn die überschuldeten und arbeitslosen amerikanischen Verbraucher
nicht mehr jeden (geliehenen) Cent in Häuser oder Hightech-Aktien
stecken werden? "Wir sollten nicht so verwegen sein, zu sagen, dass
Tausende von gut informierten Aktien- und Anleihenhändlern falsch
liegen", so Kashdan. "Aber wenn man sich das gesamte Bild ansieht,
dann würde ich auf keinen der beiden fahrenden Züge aufspringen."
Für diejenigen, die sich fragen, was passieren könnte, wenn die Fed
die Zinssätze auf Null senkt, habe ich etwas Erheiterndes. Jesper Koll
von Merrill Lynch (Japan) meint über den japanischen Bankensektor:
"Mit Zinssätzen von Null und Null Finanzierungskosten kann es keine
Finanzkrise geben, weil die Banken unbegrenzt reich sind."
Überlegen Sie einmal ... jeder Basispunkt, um den Greenspan die Zinsen
senkt, bringt die Amerikaner dem unbegrenzten Reichtum näher.
Best Case-Szenario an den Märkten
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die Kleinanleger können es nicht ertragen, keine Aktien zu haben,
während ihr Nachbar Woche für Woche von seinen neuen Gewinnen am
Aktienmarkt berichtet. Deshalb kaufen auch sie jetzt ewig-steigende
Aktien.
Je höher der Markt klettert, desto enthusiastischer beeilen sich diese
Kleinanleger, Aktien zu kaufen. Und erst wenn der letzte Kleinanleger
im Markt investiert ist, dann wird der Markt fallen. Ich nenne diesen
Prozess: "Hoch kaufen und niedrig verkaufen" ... und ich empfehle das
nicht.
Trotzdem verfolgen derzeit auch viele institutionelle Investoren diese
zweifelhafte Investment-Strategie. Sie eilen in den steigenden Markt,
weil sie unter einer Art von "Performancedruck" stehen. Diese
unsicheren Profis haben tödliche Angst, dass ihre Depotvolumina
stagnieren, während die Aktienmärkte steigen. Deshalb gilt: Je höher
die Aktienmärkte steigen, desto mehr wollen sie Aktien kaufen.
Ohne Frage hilft diese Massenbewegung mit, die Aktienkurse weiter nach
oben zu treiben. Aber Gruppendruck alleine kann den Aktienmarkt nicht
unbegrenzt steigen lassen. Ab einem bestimmten Punkt - wir wissen nie
genau, wann - müssen die fundamentalen wirtschaftlichen Faktoren den
weiteren Aufschwung leiten, oder die Kurse fallen wieder tiefer ...
vielleicht deutlich tiefer.
Anfang letzter Woche stiegen die meisten größeren Indizes auf neue
1-Jahres-Hochs. Aber im Wochenverlauf gab es einen Rückschlag, so dass
die letzte Woche per saldo keine große Veränderung brachte. Trotz
dieser Atempause bleiben die meisten Investoren sehr zuversichtlich,
dass die Aktien weiter steigen werden. Die bullische Stimmung ist -
wieder einmal - ziemlich extrem geworden ... und das ist ein sehr
bärisches Omen. Die wöchentliche Umfrage von Investors Intelligence
unter amerikanischen Börsenbriefredakteuren zeigt, dass der Anteil der
Bären auf 16,3 % gefallen ist. Das ist der niedrigste Wert seit Anfang
1987. "Das ist ein Signal, das sich zu einem überzeugenden Beleg dafür
ausbauen könnte, dass die Bullen von ihrer Euphorie davongetragen
worden sind", so das Barron`s Magazin.
"Es scheint mir, dass sowohl der Aktienmarkt als auch der
Anleihenmarkt derzeit das bestmögliche Szenario einpreisen, das für
jede mögliche Abweichung verletzlich ist", so Andrew Kashdan von
Apogee Research. "Bis vor kurzem fielen die Aktienkurse und die
Anleihenkurse stiegen (die Renditen fielen), weil sich die Investoren
zunehmend Sorgen über die schwache Wirtschaftslage machten. Aber seit
dem 11. März gab es an den Aktienmärkten eine Wende, und die Indizes
haben zwischen 20 % und 25 % zugelegt. Die Anleihenkurse sind weiter
gestiegen, die Rendite der 10jährigen US-Anleihen ist unter 3,2 %
gefallen, von rund 3,9 % vor 6 Wochen ... und das ist nicht etwas, was
man jeden Tag sieht, besonders dann nicht, wenn die Aktienkurse
steigen."
"Laut allgemeinem Wissen `riecht` der Aktienmarkt derzeit eine
Erholung (endlich!), die die selbstverstärkende kritische Masse
erreicht hat. Allerdings fehlt dem Anleihenmarkt offensichtlich die
gleiche Feinfühligkeit. Der Anleihenmarkt spiegelt nicht im
Entferntesten den Hauch einer wirtschaftlichen Erholung wider. Deshalb
steigen die Anleihenkurse weiter, in Antizipation davon, dass die
Deflationsdrohung Mr. Greenspan dazu zwingen wird, seinen Daumen auf
ALLEN Zinssätzen - sowohl langfristigen als auch kurzfristigen - zu
lassen. Es ist in der Tat derzeit die beste aller möglichen Welten
sowohl für den Anleihen- als auch für den Aktienmarkt!"
Was wird mit den Zinssätzen - und der Rally am Anleihenmarkt -
passieren, wenn die Fed ihre "Inflation oder Untergang"-Strategie
fortführt? Und was wird mit dem bullischen Aktienmarkt passieren, wenn
die erhoffte wirtschaftliche Erholung doch nicht eintreten wird, oder
wenn die überschuldeten und arbeitslosen amerikanischen Verbraucher
nicht mehr jeden (geliehenen) Cent in Häuser oder Hightech-Aktien
stecken werden? "Wir sollten nicht so verwegen sein, zu sagen, dass
Tausende von gut informierten Aktien- und Anleihenhändlern falsch
liegen", so Kashdan. "Aber wenn man sich das gesamte Bild ansieht,
dann würde ich auf keinen der beiden fahrenden Züge aufspringen."
Für diejenigen, die sich fragen, was passieren könnte, wenn die Fed
die Zinssätze auf Null senkt, habe ich etwas Erheiterndes. Jesper Koll
von Merrill Lynch (Japan) meint über den japanischen Bankensektor:
"Mit Zinssätzen von Null und Null Finanzierungskosten kann es keine
Finanzkrise geben, weil die Banken unbegrenzt reich sind."
Überlegen Sie einmal ... jeder Basispunkt, um den Greenspan die Zinsen
senkt, bringt die Amerikaner dem unbegrenzten Reichtum näher.
Dienstag, 17. Juni 2003
Das Verhindern von einer beschleunigten Inflation
vom "Mogambo Guru" - nicht ganz ernst gemeint
Gute Nachrichten.
Ich habe ein exaktes Zitat von Alan Greenspan gefunden, das zeigt, was
er glaubt, was eine Deflation sei; diese horrormäßige Erscheinung, die
sein Denken so lähmt, dass er nicht mehr klar denken kann.
Hier ist das Zitat: "Korrosive Deflation, das ist eine Deflation, die
sich selbst nährt, kreiert fallende Preise bei den Vermögenswerten,
die das Niveau der wirtschaftlichen Aktivität durch den
Vermögenseffekt absenken, was zu zurückgehenden Gewinnmargen führt und
zu einer Art der Schwäche, die unserer Ansicht nach zumindest
theoretisch besorgniserregender ist als eine Inflation."
Warum hat er nicht den Mut, aufzustehen und den Leuten, die es besser
wissen, deutlich zu sagen, dass für Ihn Deflation besorgniserregender
sei als Inflation?
Achja, und wer ist übrigens "uns", d.h. wer sind diese "wir", von
denen Greenspan spricht?
Ich brauche die Namen! Ich will die genauen Namen der Leute wissen,
die denken, dass fallende Preise eine Gefahr sind, und die niemals
gesagt haben, dass steigende Preise eine Gefahr sind! Ich will die
Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern dieser Leute wissen,
und Farbfotos wären nett. Von den Leuten, die denken, dass fallende
Preise - die die Güter für die Leute erschwinglicher machen, nachdem
sie so lange im Preis gestiegen sind - schlimmer sind als eine
Inflation, die die Preise weiter anziehen lassen würde!
Ich will diese gehirntoten Jackasse sehen, Schulter an Schulter, so
dass die durchschnittlichen Bürger sie sehen können, damit - falls
sich jemals einer von Ihnen für ein politisches Amt bewirbt - man
gegen sie stimmen kann.
Die Fed sagt, dass Inflation und Spekulationsblasen gut seien, tja,
vielleicht nicht gut, aber zumindest nicht allzu schlecht, dass man
sie suchen müsste, um dann vorgeben zu können, dass man keine sehen
würde, und dass andererseits Deflation und das Fehlen von
Spekulationsblasen schlecht sind.
Das KLINGT noch nicht einmal wie etwas, das eine normale Person sagen
würde - und dennoch verehren die Leute diesen, diesen ... die Worte
fehlen mir!
Noch nicht einmal in meiner verrücktesten Phase - und ich kann Ihnen
Geschichten von meinen verrückten Phasen erzählen, die Sie einen Monat
lang im Schlaf schreien lassen würden - könnte ich Worte finden, die
meine Wut ausdrücken könnten!
Ein Vergleich: Wenn ich und meine Familie so fett wären, dass wir
jeweils deutlich über 100 Kilo wiegen würden, wäre es dann richtig,
wenn ich alles tun würde, das in meiner Macht steht, um zu verhindern,
dass wir auch nur ein Pfund verlieren würden?! Ich würde in jeder
Schreibpause Kekse essen, die ich so nennen würde:"Verhinderung von
Gewichtsdeflation: Die Versicherung, dass es hier nicht passiert!"
Ich würde nicht die gesamte Zukunft Amerikas und der Amerikaner auf
Spekulationsblasen und immer weiter steigende Aktienkurse aufbauen -
oder auf die Schulden, die man braucht, um diese Aktien zu kaufen,
oder Häuser, oder dies und das. Und wenn die Preise völlig überzogen
werden, dann würde ich nicht alles tun, um sicher zu gehen, dass die
Preise noch absurd höher werden, indem man Geld druckt.
Also wie kommt es, dass ich, der wirkliche Mogambo, wie ein Idiot
hinter einem Wal-Mart lebe, während Alan Greenspan dauernd im
Fernsehen erscheint?
Das Verhindern von einer beschleunigten Inflation
vom "Mogambo Guru" - nicht ganz ernst gemeint
Gute Nachrichten.
Ich habe ein exaktes Zitat von Alan Greenspan gefunden, das zeigt, was
er glaubt, was eine Deflation sei; diese horrormäßige Erscheinung, die
sein Denken so lähmt, dass er nicht mehr klar denken kann.
Hier ist das Zitat: "Korrosive Deflation, das ist eine Deflation, die
sich selbst nährt, kreiert fallende Preise bei den Vermögenswerten,
die das Niveau der wirtschaftlichen Aktivität durch den
Vermögenseffekt absenken, was zu zurückgehenden Gewinnmargen führt und
zu einer Art der Schwäche, die unserer Ansicht nach zumindest
theoretisch besorgniserregender ist als eine Inflation."
Warum hat er nicht den Mut, aufzustehen und den Leuten, die es besser
wissen, deutlich zu sagen, dass für Ihn Deflation besorgniserregender
sei als Inflation?
Achja, und wer ist übrigens "uns", d.h. wer sind diese "wir", von
denen Greenspan spricht?
Ich brauche die Namen! Ich will die genauen Namen der Leute wissen,
die denken, dass fallende Preise eine Gefahr sind, und die niemals
gesagt haben, dass steigende Preise eine Gefahr sind! Ich will die
Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern dieser Leute wissen,
und Farbfotos wären nett. Von den Leuten, die denken, dass fallende
Preise - die die Güter für die Leute erschwinglicher machen, nachdem
sie so lange im Preis gestiegen sind - schlimmer sind als eine
Inflation, die die Preise weiter anziehen lassen würde!
Ich will diese gehirntoten Jackasse sehen, Schulter an Schulter, so
dass die durchschnittlichen Bürger sie sehen können, damit - falls
sich jemals einer von Ihnen für ein politisches Amt bewirbt - man
gegen sie stimmen kann.
Die Fed sagt, dass Inflation und Spekulationsblasen gut seien, tja,
vielleicht nicht gut, aber zumindest nicht allzu schlecht, dass man
sie suchen müsste, um dann vorgeben zu können, dass man keine sehen
würde, und dass andererseits Deflation und das Fehlen von
Spekulationsblasen schlecht sind.
Das KLINGT noch nicht einmal wie etwas, das eine normale Person sagen
würde - und dennoch verehren die Leute diesen, diesen ... die Worte
fehlen mir!
Noch nicht einmal in meiner verrücktesten Phase - und ich kann Ihnen
Geschichten von meinen verrückten Phasen erzählen, die Sie einen Monat
lang im Schlaf schreien lassen würden - könnte ich Worte finden, die
meine Wut ausdrücken könnten!
Ein Vergleich: Wenn ich und meine Familie so fett wären, dass wir
jeweils deutlich über 100 Kilo wiegen würden, wäre es dann richtig,
wenn ich alles tun würde, das in meiner Macht steht, um zu verhindern,
dass wir auch nur ein Pfund verlieren würden?! Ich würde in jeder
Schreibpause Kekse essen, die ich so nennen würde:"Verhinderung von
Gewichtsdeflation: Die Versicherung, dass es hier nicht passiert!"
Ich würde nicht die gesamte Zukunft Amerikas und der Amerikaner auf
Spekulationsblasen und immer weiter steigende Aktienkurse aufbauen -
oder auf die Schulden, die man braucht, um diese Aktien zu kaufen,
oder Häuser, oder dies und das. Und wenn die Preise völlig überzogen
werden, dann würde ich nicht alles tun, um sicher zu gehen, dass die
Preise noch absurd höher werden, indem man Geld druckt.
Also wie kommt es, dass ich, der wirkliche Mogambo, wie ein Idiot
hinter einem Wal-Mart lebe, während Alan Greenspan dauernd im
Fernsehen erscheint?
Das einzige an dir was wirklich short ist dürfte dein Schw... sein, Kosto !
Notorischer Loser mit einem zwanghaften Trieb zur Selbstdarstellung
! Einfach lächerlich
!
Das war es dann auch schon.
mfg
nabilk.
Notorischer Loser mit einem zwanghaften Trieb zur Selbstdarstellung
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
![:D](http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif)
Das war es dann auch schon.
mfg
nabilk.
Stimmt meine Schwester ist ein bissl kleiner als ich!
![:kiss:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/kiss.gif)
Mittwoch, 18. Juni 2003
Steueramnestie
von Jochen Steffens
Steueramnestie beschlossen
Es geht um das Geld, dass einige am Fiskus vorbei mit dem Auto ins
Ausland transferiert haben, um es dort bei Mondlicht unter alten
Eichen zu vergraben. Das kann nun aus den Verstecken geholt werden, um
es brav in Deutschland zu versteuern. Das Kabinett hat heute den
Gesetzesentwurf zur Steueramnestie genehmigt. Tausende von
"Straftäter" hoffen aus Amnestie. Bis zum März 2005 kann man das Geld
straffrei zurückführen, wenn man es denn mit 25 % besteuert. Danach,
also im darauffolgenden Quartal, werden 35 % fällig. Die Straffreiheit
soll auch für alle Mittäter, Anstifter und alle anderen Beteiligten
gelten.
Auch der Name ist genussvoll zu lesen: "Gesetz zur Förderung der
Steuerehrlichkeit". Ein schöner Euphemismus.
Natürlich rechnet niemand damit, dass die eingefleischten
Steuerhinterzieher nun auf einmal von einem Schub an Steuerehrlichkeit
erfasst werden. Es geht vielmehr um die, die in Gefahr stehen
überführt zu werden. Besonders aber um diejenigen, die das Geld nun
dringend brauchen, um es in die eigene Firma zu investieren oder um
andere Investitionen zu tätigen. Angesichts der wirtschaftlichen Lage
durchaus ein sinnvoller Ansatz. Trotzdem bin ich gespannt, wie viel
Geld letztlich wieder zurücktransferiert wird. Dass die anvisierten
20 Mrd. Euro Schwarz-Geld den Weg zurück finden, wird von vielen
Experten zu Recht bezweifelt. Auch wenn diese (nachgebesserte)
Steueramnestie mehr als großzügig ausgefallen ist. Doch in der
aktuellen Situation muss die Regierung jeden Strohhalm nutzen, der ein
wenig Geld in die Kassen spülen kann.
Nach Europa: Jede andere Nachricht hätte mich wirklich gewundert: Der
(im Prinzip schon feststehende) Nachfolger Wim Duisenbergs, der
französische Notenbankchef Jean-Claude Trichet, ist vom Vorwurf des
Betrugs freigesprochen worden. Bei dem Prozess ging es um einen
Skandal der damalige Staatsbank Crédit Lyonnais. Trichet war
vorgeworfen worden, gezielte Fehlinformationen gestreut zu haben. Von
diesen Vorwürfen hat ihn das Gericht nun freigesprochen. Damit ist der
Weg an die Spitze der EZB für Trichet geebnet. Wie und ob sich dadurch
die bisherige Geldpolitik der EZB ändern wird, vermag ich nicht zu
beurteilen.
Aber zur Börse: Der Dax wieder leicht im Plus - trotz der eher
schlechten Vorgaben der amerikanischen Indizes. Ich denke bis morgen,
bis zu den neuen US-Arbeitsmarktdaten und dem Philadelphia Fed Index,
wird nicht viel passieren. Die Bullen werden vielleicht ein wenig
nachkaufen. Es stehen keine relevante Nachrichten an. Die Börsen
schlafen vorsichtig wartend ein.
Nach dem Non Event der US-Konjunkturdaten von gestern ist der
eigentlich wichtige Termin, das Sitzungsergebnis der Ferderal Reserve
Bank (Fed). Nächste Woche Mittwoch werden wir mehr wissen. Die großen
amerikanischen Investmenthäuser gehen immer noch von einer Zinssenkung
um 50 Basispunkte aus, zumindest äußern sie sich so. Ob die Fed noch
einmal einen solch` drastischen Zinsschritt will? Ich bin wie immer
skeptisch.
Aber ich hatte schon nicht damit gerechnet das Wim Duisenberg um 50
Basispunkte senkt. Vielleicht sieht sich Alan Greenspan dadurch etwas
in Zugzwang. Zudem will Alan Greenspan die Deflation mit allen Mitteln
bekämpfen. Denn Deflation ist nach der "alten Schule" das größte Übel
aller Zeiten. Doch vielleicht sind einige Thesen der "alten Schule"
würdig überdacht zu werden. Vielleicht sind die Zeiten etwas anders
geworden. Vielleicht gibt es heutzutage Umstände, die ganz andere
Maßnahmen erfordern. Vielleicht könnte man aus den Erfahrungen anderer
Länder Nutzen ziehen. Doch dafür bräuchte es wohl eine Erneuerung an
der Spitze der Fed. Alan Greenspan wird uns aber noch eine lange Weile
erhalten bleiben.
Japan hatte es zu spät begriffen. Japan hat alles versucht. Japan hat
es 13 Jahre lang nicht geschafft. Wollen wir hoffen, dass in Amerika
alles anders ist und die Maßnahmen von Alan Greenspan greifen. Obwohl
ich durchaus auch die Theorie von Bill Bonner nachvollziehen kann.
Mäßige Deflation, Hyperinflation. (Dazu gleich mehr von Bill Bonner)
Ich würde dann aber nach der Hyperinflation eine lange Deflation
folgen sehen. Ich bin also mehr als gespannt, auf die nächste
Zinsentscheidung. Sie wird viel verraten, - über die Ängste der Fed
und über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft.
Und nun übergebe ich für die nächsten zwei Tage an meinen Kollegen,
Michael Vaupel, Chefredakteur des Optionsscheinprofits.
Steueramnestie
von Jochen Steffens
Steueramnestie beschlossen
Es geht um das Geld, dass einige am Fiskus vorbei mit dem Auto ins
Ausland transferiert haben, um es dort bei Mondlicht unter alten
Eichen zu vergraben. Das kann nun aus den Verstecken geholt werden, um
es brav in Deutschland zu versteuern. Das Kabinett hat heute den
Gesetzesentwurf zur Steueramnestie genehmigt. Tausende von
"Straftäter" hoffen aus Amnestie. Bis zum März 2005 kann man das Geld
straffrei zurückführen, wenn man es denn mit 25 % besteuert. Danach,
also im darauffolgenden Quartal, werden 35 % fällig. Die Straffreiheit
soll auch für alle Mittäter, Anstifter und alle anderen Beteiligten
gelten.
Auch der Name ist genussvoll zu lesen: "Gesetz zur Förderung der
Steuerehrlichkeit". Ein schöner Euphemismus.
Natürlich rechnet niemand damit, dass die eingefleischten
Steuerhinterzieher nun auf einmal von einem Schub an Steuerehrlichkeit
erfasst werden. Es geht vielmehr um die, die in Gefahr stehen
überführt zu werden. Besonders aber um diejenigen, die das Geld nun
dringend brauchen, um es in die eigene Firma zu investieren oder um
andere Investitionen zu tätigen. Angesichts der wirtschaftlichen Lage
durchaus ein sinnvoller Ansatz. Trotzdem bin ich gespannt, wie viel
Geld letztlich wieder zurücktransferiert wird. Dass die anvisierten
20 Mrd. Euro Schwarz-Geld den Weg zurück finden, wird von vielen
Experten zu Recht bezweifelt. Auch wenn diese (nachgebesserte)
Steueramnestie mehr als großzügig ausgefallen ist. Doch in der
aktuellen Situation muss die Regierung jeden Strohhalm nutzen, der ein
wenig Geld in die Kassen spülen kann.
Nach Europa: Jede andere Nachricht hätte mich wirklich gewundert: Der
(im Prinzip schon feststehende) Nachfolger Wim Duisenbergs, der
französische Notenbankchef Jean-Claude Trichet, ist vom Vorwurf des
Betrugs freigesprochen worden. Bei dem Prozess ging es um einen
Skandal der damalige Staatsbank Crédit Lyonnais. Trichet war
vorgeworfen worden, gezielte Fehlinformationen gestreut zu haben. Von
diesen Vorwürfen hat ihn das Gericht nun freigesprochen. Damit ist der
Weg an die Spitze der EZB für Trichet geebnet. Wie und ob sich dadurch
die bisherige Geldpolitik der EZB ändern wird, vermag ich nicht zu
beurteilen.
Aber zur Börse: Der Dax wieder leicht im Plus - trotz der eher
schlechten Vorgaben der amerikanischen Indizes. Ich denke bis morgen,
bis zu den neuen US-Arbeitsmarktdaten und dem Philadelphia Fed Index,
wird nicht viel passieren. Die Bullen werden vielleicht ein wenig
nachkaufen. Es stehen keine relevante Nachrichten an. Die Börsen
schlafen vorsichtig wartend ein.
Nach dem Non Event der US-Konjunkturdaten von gestern ist der
eigentlich wichtige Termin, das Sitzungsergebnis der Ferderal Reserve
Bank (Fed). Nächste Woche Mittwoch werden wir mehr wissen. Die großen
amerikanischen Investmenthäuser gehen immer noch von einer Zinssenkung
um 50 Basispunkte aus, zumindest äußern sie sich so. Ob die Fed noch
einmal einen solch` drastischen Zinsschritt will? Ich bin wie immer
skeptisch.
Aber ich hatte schon nicht damit gerechnet das Wim Duisenberg um 50
Basispunkte senkt. Vielleicht sieht sich Alan Greenspan dadurch etwas
in Zugzwang. Zudem will Alan Greenspan die Deflation mit allen Mitteln
bekämpfen. Denn Deflation ist nach der "alten Schule" das größte Übel
aller Zeiten. Doch vielleicht sind einige Thesen der "alten Schule"
würdig überdacht zu werden. Vielleicht sind die Zeiten etwas anders
geworden. Vielleicht gibt es heutzutage Umstände, die ganz andere
Maßnahmen erfordern. Vielleicht könnte man aus den Erfahrungen anderer
Länder Nutzen ziehen. Doch dafür bräuchte es wohl eine Erneuerung an
der Spitze der Fed. Alan Greenspan wird uns aber noch eine lange Weile
erhalten bleiben.
Japan hatte es zu spät begriffen. Japan hat alles versucht. Japan hat
es 13 Jahre lang nicht geschafft. Wollen wir hoffen, dass in Amerika
alles anders ist und die Maßnahmen von Alan Greenspan greifen. Obwohl
ich durchaus auch die Theorie von Bill Bonner nachvollziehen kann.
Mäßige Deflation, Hyperinflation. (Dazu gleich mehr von Bill Bonner)
Ich würde dann aber nach der Hyperinflation eine lange Deflation
folgen sehen. Ich bin also mehr als gespannt, auf die nächste
Zinsentscheidung. Sie wird viel verraten, - über die Ängste der Fed
und über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft.
Und nun übergebe ich für die nächsten zwei Tage an meinen Kollegen,
Michael Vaupel, Chefredakteur des Optionsscheinprofits.
Mittwoch, 18. Juni 2003
Erst eine moderate Deflation ... dann eine galoppierende Inflation
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Sie kommen zur rechten Zeit, liebe(r) Leser; es wird gut.
Ich meine das massive, epochale Drama an den Weltmärkten.
Mein gestriger Text war voller Widersprüche. Einerseits waren die
Kräfte der Deflation im letzten Vierteljahrhundert niemals zuvor
größer. Warum? Weil der Dollarstandard eine Erhöhung von Geld und
Krediten erlaubt hat, die die Welt noch nicht gesehen hat. Wie oft
wiederholt an dieser Stelle: Während der Ära des Goldstandards von
Bretton Woods - von 1948-1969 - erhöhten sich die weltweiten
Geldreserven (Gold) um nur 55 %. Seitdem sind sie um 2.000 %
explodiert.
Wohin ging dieses Geld? In Schulden und Kapazität. Die Ausländer
(besonders die mit den glatten schwarzen Haaren und den Schlitzaugen)
bauten Fabriken, um Dinge herzustellen, die sie an die Amerikaner
verkaufen konnten ... um diese Dollar zu bekommen. Sie bauen so viele
Fabriken, und arbeiteten so billig, dass sie jetzt die Preise überall
in der Welt fallen lassen.
Diesen Leuten flossen die Dollar zu, Billionen Dollar; was konnten sie
damit tun? Im Lauf der Jahre produzierten die Amerikaner wiederum
immer weniger, das die Ausländer kaufen wollten. Alles, was die
ausländischen Besitzer von Dollar tun konnten, war, US-Vermögenswerte
zu kaufen - womit sie ihre Dollar den USA wieder liehen.
Amerika war der größte Gläubiger der Welt, als Eisenhower Präsident
war. Während der Amtszeit von Ronald Reagan - als der Dollarstandard
seit ca. 15 Jahren bestand - wurde die Nation zum Schuldner. In den
folgenden 15 Jahren brach sie alle Rekorde - die USA wurden der größte
Schuldner aller Zeiten. Derzeit schulden die USA dem Rest der Welt
ungefähr 2,5 Billionen Dollar mehr, als die Ausländer den USA
schulden.
Aber Thomas Gale Moore, Wirtschaftsberater von Präsident Reagan, muss
Ben Bernanke antizipiert haben, als er bemerkte, dass die USA Mitte
der 1980er den Übergang von der Gläubiger- zur Schuldnernation
vollzogen. Kein Grund zur Sorge, sagte er sinngemäß: "Wir können
unsere Schulden einfach durch das Anwerfen der Druckerpresse bezahlen,
ehrlich, deshalb ist es mir nicht klar, wieso es schlecht sein sollte,
ein Schuldner zu werden."
Der Schuldenstand in den USA hat Allzeithochs erreicht. Warum ist das
auf Verbraucherebene deflationär? Der Grund: Je mehr man schuldet,
desto mehr Zinsen muss man zahlen ... was die Kaufkraft reduziert. Und
weil man irgendwann die Schulden zurückzahlen muss ... (besonders
dann, wenn man sich zur Ruhe setzen will). Das ist der Grund, warum
eine Inflation (vorheriger Hype) zu einer Deflation führen kann.
Andererseits gab es aber noch nie so viele Leute, die eine Deflation
verhindern wollten. Bernanke, Bush, Greenspan, Snow ... McTeer ...
Poole ... und alle Fed-Gouverneure ... haben proklamiert, dass es eine
Deflation "nur über ihre Leichen geben würde."
Damit habe ich kein Problem.
Ich sehe, wie sich die Deflation ausbreitet ... auch wenn jeder
Fed-Gouverneur und jeder höhere Beamte im US-Finanzministerium und
alle Schiffe auf See und alle Heiligen im Himmel dagegen sind.
Allerdings sehe ich auch Inflation. Vielleicht jetzt noch nicht so
viel wie später ... und dann weniger sich ausbreitend als vielmehr
galoppierend ... das ist meine Prognose. Erst eine moderate Deflation,
dann eine galoppierende Inflation.
Erst eine moderate Deflation ... dann eine galoppierende Inflation
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Sie kommen zur rechten Zeit, liebe(r) Leser; es wird gut.
Ich meine das massive, epochale Drama an den Weltmärkten.
Mein gestriger Text war voller Widersprüche. Einerseits waren die
Kräfte der Deflation im letzten Vierteljahrhundert niemals zuvor
größer. Warum? Weil der Dollarstandard eine Erhöhung von Geld und
Krediten erlaubt hat, die die Welt noch nicht gesehen hat. Wie oft
wiederholt an dieser Stelle: Während der Ära des Goldstandards von
Bretton Woods - von 1948-1969 - erhöhten sich die weltweiten
Geldreserven (Gold) um nur 55 %. Seitdem sind sie um 2.000 %
explodiert.
Wohin ging dieses Geld? In Schulden und Kapazität. Die Ausländer
(besonders die mit den glatten schwarzen Haaren und den Schlitzaugen)
bauten Fabriken, um Dinge herzustellen, die sie an die Amerikaner
verkaufen konnten ... um diese Dollar zu bekommen. Sie bauen so viele
Fabriken, und arbeiteten so billig, dass sie jetzt die Preise überall
in der Welt fallen lassen.
Diesen Leuten flossen die Dollar zu, Billionen Dollar; was konnten sie
damit tun? Im Lauf der Jahre produzierten die Amerikaner wiederum
immer weniger, das die Ausländer kaufen wollten. Alles, was die
ausländischen Besitzer von Dollar tun konnten, war, US-Vermögenswerte
zu kaufen - womit sie ihre Dollar den USA wieder liehen.
Amerika war der größte Gläubiger der Welt, als Eisenhower Präsident
war. Während der Amtszeit von Ronald Reagan - als der Dollarstandard
seit ca. 15 Jahren bestand - wurde die Nation zum Schuldner. In den
folgenden 15 Jahren brach sie alle Rekorde - die USA wurden der größte
Schuldner aller Zeiten. Derzeit schulden die USA dem Rest der Welt
ungefähr 2,5 Billionen Dollar mehr, als die Ausländer den USA
schulden.
Aber Thomas Gale Moore, Wirtschaftsberater von Präsident Reagan, muss
Ben Bernanke antizipiert haben, als er bemerkte, dass die USA Mitte
der 1980er den Übergang von der Gläubiger- zur Schuldnernation
vollzogen. Kein Grund zur Sorge, sagte er sinngemäß: "Wir können
unsere Schulden einfach durch das Anwerfen der Druckerpresse bezahlen,
ehrlich, deshalb ist es mir nicht klar, wieso es schlecht sein sollte,
ein Schuldner zu werden."
Der Schuldenstand in den USA hat Allzeithochs erreicht. Warum ist das
auf Verbraucherebene deflationär? Der Grund: Je mehr man schuldet,
desto mehr Zinsen muss man zahlen ... was die Kaufkraft reduziert. Und
weil man irgendwann die Schulden zurückzahlen muss ... (besonders
dann, wenn man sich zur Ruhe setzen will). Das ist der Grund, warum
eine Inflation (vorheriger Hype) zu einer Deflation führen kann.
Andererseits gab es aber noch nie so viele Leute, die eine Deflation
verhindern wollten. Bernanke, Bush, Greenspan, Snow ... McTeer ...
Poole ... und alle Fed-Gouverneure ... haben proklamiert, dass es eine
Deflation "nur über ihre Leichen geben würde."
Damit habe ich kein Problem.
Ich sehe, wie sich die Deflation ausbreitet ... auch wenn jeder
Fed-Gouverneur und jeder höhere Beamte im US-Finanzministerium und
alle Schiffe auf See und alle Heiligen im Himmel dagegen sind.
Allerdings sehe ich auch Inflation. Vielleicht jetzt noch nicht so
viel wie später ... und dann weniger sich ausbreitend als vielmehr
galoppierend ... das ist meine Prognose. Erst eine moderate Deflation,
dann eine galoppierende Inflation.
Mittwoch, 18. Juni 2003
Immobilienpreise steigen immer - oder etwa nicht?
von unserem Korrespondenten Addison Wiggin in Paris
"Die Investoren setzen ihre Hoffnung wieder auf das bekannte Szenario
`wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr`", schreibt Andrew
Kashdan von Apogee Research. "Es lohnt sich, auch die andere Seite zu
sehen. Zunächst einmal suche ich nicht nach statistischen Anomalien
bei den Arbeitsmarktdaten, wie es die Optimisten tun würden, sondern
ich wüsste, wann ich eine Erholung am Arbeitsmarkt sehen würde. Ich
halte es da mit der Definition, die Justice Potter Stewart über
Pornographie gegeben hat: `Ich weiß es, wenn ich es sehe.` Und wenn es
um den US-Arbeitsmarkt geht, dann haben selbst die enthusiastischsten
Bullen noch keine Erholung gesehen."
Es herrscht derzeit eine relativ gespaltene Wahrnehmung. Die
schlechten News werden weitgehend ignoriert: Es fehlen Jobs, die
Einzelhandelsumsätze bleiben schwach, die Pensionsfonds türmen
Verluste auf, die Aktivität im produzierenden Gewerbe geht weiter
zurück (wenn auch langsamer als zuvor), und die
Unternehmensinvestitionen müssen zulegen.
Während die erste große Rezession des 21. Jahrhundert vor ca. 18
Monaten für beendet erklärt wurde, sind die realen
Unternehmensinvestitionen weiter stetig gefallen; in diesem Zeitraum
um annualisierte 2,2 %. Ist das schlecht? Nun ... ja. Kashdan meint
dazu: "Typischerweise erholen sich (die realen
Unternehmensinvestitionen) im ersten Jahr einer Wirtschaftserholung um
etwas mehr als 8 % - was ein weiterer Beweis dafür ist, dass diese
aktuelle sogenannte Erholung alles andere als typisch ist."
Laut einem Bericht im Monatsmagazin "National Economic Trends"
(Herausgeber: St. Louis Fed) sind die Kapazitäten im amerikanischen
produzierenden Gewerbe von 1955 bis 1994 um 3,4 % pro Jahr gewachsen,
was fast genau dem Wachstum des realen BIP im gleichen Zeitraum
entspricht (3,3 % pro Jahr). Allerdings betrug das Kapazitätswachstum
seit 1994 4,7 %, was das Wachstum des realen BIP von 3,1 % in diesem
Zeitraum deutlich übertraf. Mit anderen Worten - die USA haben jede
Menge Fabriken, die nur darauf warten, etwas tun zu können. Lakshman
Achuthan, Direktor des "Economic Cycle Research Institute", warnt die
Investoren vor exzessivem Optimismus: "Wir sind auf Kurs für eine
unterdurchschnittliche Erholung. Der Wachstumspfad wird nicht die
Größe erreichen, die für ein stärkeres Wachstum bei den Jobs notwendig
wäre."
Wenn die Wirtschaftslage nicht zu mehr Jobs führen wird, dann frage
ich mich: Wie lange kann der Boom bei den Hypotheken noch dauern?
Irgendwann können die Hypotheken doch auch "trotz der niedrigsten
Hypothekenzinsen der Geschichte" (wie eine Werbe-email in meinem
Postfach verkündete) nicht weiter steigen, oder? Wenn die Leute keine
Jobs haben, welche Wahl haben sie dann?
Das Magazin Economist hat vor kurzem einen Überblick über die
weltweiten Immobilienmärkte gegeben. Die wenigsten Märkte sprechen
dafür, dass es einen Dominoeffekt der platzenden Spekulationsblasen
bei den Immobilienmärkten geben wird - wie es bei den Aktienmärkten
war. Aus diesem Grund können Alan Greenspan und andere sagen, dass die
Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt ein Non-Event sei. Aber seit
Mitte der 1990er sind die US-Immobilienpreise um reale 30 % angezogen
- das ist der größte reale Zuwachs, der je für eine vergleichbare
Zeitspanne verzeichnet wurde, so der Economist. In einigen
europäischen Staaten waren die Zuwächse sogar noch größer. Das
Verhältnis von US-Immobilienpreisen zu US-Mieten liegt ca. 16 % über
dem 30jährigen Durchschnitt. Auch das
"Immobilienpreis-zu-Einkommen-Verhältnis" - das man auf viele Arten
messen kann - liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.
Nochmal zu Andrew Kashdan: "Könnte es sein, dass ein großer Teil des
Geldes, das die Fed kreiert hat, am Immobilienmarkt gelandet ist?
Selbst wenn die Preise jetzt nur stagnieren würden, dann würden die
Investoren und Konsumenten für einige Zeit in einer schlechteren
Stimmung sein. Ich würde es nicht mögen, darüber nachzudenken, wie sie
sich verhalten würden, wenn die US-Immobilienpreise sogar fallen
würden, wie sie es in den 1980ern taten."
Aber das ist nicht wirklich ein Problem, oder? Schließlich steigen die
Immobilienpreise immer - oder etwa nicht?
Immobilienpreise steigen immer - oder etwa nicht?
von unserem Korrespondenten Addison Wiggin in Paris
"Die Investoren setzen ihre Hoffnung wieder auf das bekannte Szenario
`wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr`", schreibt Andrew
Kashdan von Apogee Research. "Es lohnt sich, auch die andere Seite zu
sehen. Zunächst einmal suche ich nicht nach statistischen Anomalien
bei den Arbeitsmarktdaten, wie es die Optimisten tun würden, sondern
ich wüsste, wann ich eine Erholung am Arbeitsmarkt sehen würde. Ich
halte es da mit der Definition, die Justice Potter Stewart über
Pornographie gegeben hat: `Ich weiß es, wenn ich es sehe.` Und wenn es
um den US-Arbeitsmarkt geht, dann haben selbst die enthusiastischsten
Bullen noch keine Erholung gesehen."
Es herrscht derzeit eine relativ gespaltene Wahrnehmung. Die
schlechten News werden weitgehend ignoriert: Es fehlen Jobs, die
Einzelhandelsumsätze bleiben schwach, die Pensionsfonds türmen
Verluste auf, die Aktivität im produzierenden Gewerbe geht weiter
zurück (wenn auch langsamer als zuvor), und die
Unternehmensinvestitionen müssen zulegen.
Während die erste große Rezession des 21. Jahrhundert vor ca. 18
Monaten für beendet erklärt wurde, sind die realen
Unternehmensinvestitionen weiter stetig gefallen; in diesem Zeitraum
um annualisierte 2,2 %. Ist das schlecht? Nun ... ja. Kashdan meint
dazu: "Typischerweise erholen sich (die realen
Unternehmensinvestitionen) im ersten Jahr einer Wirtschaftserholung um
etwas mehr als 8 % - was ein weiterer Beweis dafür ist, dass diese
aktuelle sogenannte Erholung alles andere als typisch ist."
Laut einem Bericht im Monatsmagazin "National Economic Trends"
(Herausgeber: St. Louis Fed) sind die Kapazitäten im amerikanischen
produzierenden Gewerbe von 1955 bis 1994 um 3,4 % pro Jahr gewachsen,
was fast genau dem Wachstum des realen BIP im gleichen Zeitraum
entspricht (3,3 % pro Jahr). Allerdings betrug das Kapazitätswachstum
seit 1994 4,7 %, was das Wachstum des realen BIP von 3,1 % in diesem
Zeitraum deutlich übertraf. Mit anderen Worten - die USA haben jede
Menge Fabriken, die nur darauf warten, etwas tun zu können. Lakshman
Achuthan, Direktor des "Economic Cycle Research Institute", warnt die
Investoren vor exzessivem Optimismus: "Wir sind auf Kurs für eine
unterdurchschnittliche Erholung. Der Wachstumspfad wird nicht die
Größe erreichen, die für ein stärkeres Wachstum bei den Jobs notwendig
wäre."
Wenn die Wirtschaftslage nicht zu mehr Jobs führen wird, dann frage
ich mich: Wie lange kann der Boom bei den Hypotheken noch dauern?
Irgendwann können die Hypotheken doch auch "trotz der niedrigsten
Hypothekenzinsen der Geschichte" (wie eine Werbe-email in meinem
Postfach verkündete) nicht weiter steigen, oder? Wenn die Leute keine
Jobs haben, welche Wahl haben sie dann?
Das Magazin Economist hat vor kurzem einen Überblick über die
weltweiten Immobilienmärkte gegeben. Die wenigsten Märkte sprechen
dafür, dass es einen Dominoeffekt der platzenden Spekulationsblasen
bei den Immobilienmärkten geben wird - wie es bei den Aktienmärkten
war. Aus diesem Grund können Alan Greenspan und andere sagen, dass die
Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt ein Non-Event sei. Aber seit
Mitte der 1990er sind die US-Immobilienpreise um reale 30 % angezogen
- das ist der größte reale Zuwachs, der je für eine vergleichbare
Zeitspanne verzeichnet wurde, so der Economist. In einigen
europäischen Staaten waren die Zuwächse sogar noch größer. Das
Verhältnis von US-Immobilienpreisen zu US-Mieten liegt ca. 16 % über
dem 30jährigen Durchschnitt. Auch das
"Immobilienpreis-zu-Einkommen-Verhältnis" - das man auf viele Arten
messen kann - liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.
Nochmal zu Andrew Kashdan: "Könnte es sein, dass ein großer Teil des
Geldes, das die Fed kreiert hat, am Immobilienmarkt gelandet ist?
Selbst wenn die Preise jetzt nur stagnieren würden, dann würden die
Investoren und Konsumenten für einige Zeit in einer schlechteren
Stimmung sein. Ich würde es nicht mögen, darüber nachzudenken, wie sie
sich verhalten würden, wenn die US-Immobilienpreise sogar fallen
würden, wie sie es in den 1980ern taten."
Aber das ist nicht wirklich ein Problem, oder? Schließlich steigen die
Immobilienpreise immer - oder etwa nicht?
Mittwoch, 18. Juni 2003
Erinnern Sie sich ... Sommer 1995 in Japan?
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
*** Es ist wie in den alten Zeiten. Yahoo ist am Dienstag um 7 %
gestiegen. Warum? Weil ein Analyst sein Rating für Yahoo hoch gesetzt
hat. Ha ... ha ... ha ... ha ... *** "Diese Rally ist real", so die
Titelseite vom Barron`s Magazin. "Die Aktien werden am Jahresende
wahrscheinlich 10 % höher stehen." Vielleicht. Aber (ha ... ha ...
ha ...) woher zum Teufel wollen die das wissen?
Sie sagen, dass der S&P 500 ca. 40 % unterbewertet sei, nach dem
"Fed-Modell", als ob das irgendwie Sinn machen würde.
Sie zitieren Byron Wien, der sagt, dass der S&P 500 um 45 %
unterbewertet sei. He ... he ...
*** Aber wer kann schon mit einem Bullenmarkt diskutieren. Der
Nasdaq-Composite hat seit Jahresbeginn 21,8 % zugelegt. Der Dow fast
10 % ... und der S&P 500 12,4 %.
Das erinnert mich an etwas. Ja ... Juni 1995 ... und die Leute mit den
glatten, schwarzen Haaren ...
In Japan legte der Nikkei-Index zwischen 1980 und heute 15
Kursanstiege mit mehr als 15 % Plus hin. 4 Mal stieg er sogar mehr als
30 %. Und zweimal mehr als 50 %.
Anfang 1995 versuchten die Japaner, ihre Wirtschaft wieder zu beleben
und auch in ihren Aktienmarkt Leben zu stecken. Sie gingen die Sache
von der fiskalischen und von der monetären Seite aus an. Die Regierung
startete eine Anzahl von Initiativen, die 100 Mrd. Dollar in die
Wirtschaft pumpten. Die Bank of Japan senkte die Leitzinsen von 1,75 %
auf 1 %. Dann, 6 Monate später, senkte sie die Zinsen um einen
weiteren halben Prozentpunkt.
Diese Maßnahmen schienen zu wirken. Die Wirtschaft richtete sich im
Krankenbett auf und arbeitete ein wenig. Der Aktienmarkt legte eine
wunderbare Erholung hin. Der Nikkei stieg von 14.000 Punkten im Juli
1995 auf 22.000 Zähler im Juni 1996.
Wenn das alles gewesen wäre, dann wäre der Patient wieder gesundet und
die Krankheitsgeschichte wäre an dieser Stelle zu Ende. Aber die
Erholung war nur temporär. Die Aktien fielen bald wieder. Die
Investoren, die während dieser Erholung gekauft hatten, verloren in
der Folge Geld, da der Nikkei wieder auf 14.000 Punkte zurückkam und
weiter fiel. Jetzt steht er bei wenig über 9.000 Punkten.
*** Die Schulkasse von meinem Sohn Henry veranstaltete Dienstagabend
eine Vorführung. Die Jungs haben noch 2 Wochen Schule, dann beginnen
die Sommerferien. Aber die Stimmung unter ihnen war bereits ganz auf
die Ferien ausgerichtet.
In der Show kam alles Mögliche vor. Es gab Klavierspieler mit
eindrucksvollem Talent ... und Violinenspieler mit überhaupt keinem
Talent.
Was mich überrascht hat: Henry geht ja auf eine französische
katholische Schule, aber ich konnte keine Zeichen von aufsässigen,
rebellierenden Jugendlichen entdecken. Es gab keine Skaterhosen. Keine
Ohrringe. Und keinen Zynismus, auch keinen Zweifel an der bourgeoisen
Kultur. Ein großer Junge spielte Vivaldi auf der Flöte, und ihm wurde
von den anderen applaudiert, als sei er ein Fußballstar. Ein anderer
Junge spielte Chopin auf dem Klavier; die anderen hörten ruhig zu, als
ob sie sich in Gesellschaft eines Rap-Sängers mit geladener Pistole in
der Hand befänden.
Henry gewann einen Preis für seinen "Bon Esprit".
*** Henry ist 12 Jahre alt, und er ist zuletzt groß und recht hübsch
geworden, mit einem schönen Gesicht und dunklem, dichten Haar.
Als ich zuletzt die Zeitung las, bemerkte ich, dass der Schauspieler
Gregory Peck gestorben war. Ich teilte das meiner Mutter, die in der
Nähe saß, mit.
"Nein, er lebt ..." murmelte Henrys Großmutter und zeigte in die
Richtung von Henry.
Erinnern Sie sich ... Sommer 1995 in Japan?
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
*** Es ist wie in den alten Zeiten. Yahoo ist am Dienstag um 7 %
gestiegen. Warum? Weil ein Analyst sein Rating für Yahoo hoch gesetzt
hat. Ha ... ha ... ha ... ha ... *** "Diese Rally ist real", so die
Titelseite vom Barron`s Magazin. "Die Aktien werden am Jahresende
wahrscheinlich 10 % höher stehen." Vielleicht. Aber (ha ... ha ...
ha ...) woher zum Teufel wollen die das wissen?
Sie sagen, dass der S&P 500 ca. 40 % unterbewertet sei, nach dem
"Fed-Modell", als ob das irgendwie Sinn machen würde.
Sie zitieren Byron Wien, der sagt, dass der S&P 500 um 45 %
unterbewertet sei. He ... he ...
*** Aber wer kann schon mit einem Bullenmarkt diskutieren. Der
Nasdaq-Composite hat seit Jahresbeginn 21,8 % zugelegt. Der Dow fast
10 % ... und der S&P 500 12,4 %.
Das erinnert mich an etwas. Ja ... Juni 1995 ... und die Leute mit den
glatten, schwarzen Haaren ...
In Japan legte der Nikkei-Index zwischen 1980 und heute 15
Kursanstiege mit mehr als 15 % Plus hin. 4 Mal stieg er sogar mehr als
30 %. Und zweimal mehr als 50 %.
Anfang 1995 versuchten die Japaner, ihre Wirtschaft wieder zu beleben
und auch in ihren Aktienmarkt Leben zu stecken. Sie gingen die Sache
von der fiskalischen und von der monetären Seite aus an. Die Regierung
startete eine Anzahl von Initiativen, die 100 Mrd. Dollar in die
Wirtschaft pumpten. Die Bank of Japan senkte die Leitzinsen von 1,75 %
auf 1 %. Dann, 6 Monate später, senkte sie die Zinsen um einen
weiteren halben Prozentpunkt.
Diese Maßnahmen schienen zu wirken. Die Wirtschaft richtete sich im
Krankenbett auf und arbeitete ein wenig. Der Aktienmarkt legte eine
wunderbare Erholung hin. Der Nikkei stieg von 14.000 Punkten im Juli
1995 auf 22.000 Zähler im Juni 1996.
Wenn das alles gewesen wäre, dann wäre der Patient wieder gesundet und
die Krankheitsgeschichte wäre an dieser Stelle zu Ende. Aber die
Erholung war nur temporär. Die Aktien fielen bald wieder. Die
Investoren, die während dieser Erholung gekauft hatten, verloren in
der Folge Geld, da der Nikkei wieder auf 14.000 Punkte zurückkam und
weiter fiel. Jetzt steht er bei wenig über 9.000 Punkten.
*** Die Schulkasse von meinem Sohn Henry veranstaltete Dienstagabend
eine Vorführung. Die Jungs haben noch 2 Wochen Schule, dann beginnen
die Sommerferien. Aber die Stimmung unter ihnen war bereits ganz auf
die Ferien ausgerichtet.
In der Show kam alles Mögliche vor. Es gab Klavierspieler mit
eindrucksvollem Talent ... und Violinenspieler mit überhaupt keinem
Talent.
Was mich überrascht hat: Henry geht ja auf eine französische
katholische Schule, aber ich konnte keine Zeichen von aufsässigen,
rebellierenden Jugendlichen entdecken. Es gab keine Skaterhosen. Keine
Ohrringe. Und keinen Zynismus, auch keinen Zweifel an der bourgeoisen
Kultur. Ein großer Junge spielte Vivaldi auf der Flöte, und ihm wurde
von den anderen applaudiert, als sei er ein Fußballstar. Ein anderer
Junge spielte Chopin auf dem Klavier; die anderen hörten ruhig zu, als
ob sie sich in Gesellschaft eines Rap-Sängers mit geladener Pistole in
der Hand befänden.
Henry gewann einen Preis für seinen "Bon Esprit".
*** Henry ist 12 Jahre alt, und er ist zuletzt groß und recht hübsch
geworden, mit einem schönen Gesicht und dunklem, dichten Haar.
Als ich zuletzt die Zeitung las, bemerkte ich, dass der Schauspieler
Gregory Peck gestorben war. Ich teilte das meiner Mutter, die in der
Nähe saß, mit.
"Nein, er lebt ..." murmelte Henrys Großmutter und zeigte in die
Richtung von Henry.
Dow Jones hat Luft bis 10.000 Punkte" !
SPIEGEL ONLINE - 18. Juni 2003, 7:20
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,253331,00.html
Wall Street
"Dow Jones hat Luft bis 10.000 Punkte"
Die Börse erlebt eine Rallye aus Mangel an Alternativen, meint Karl Strohmeier, Experte für US-Aktien bei der Landesbank Baden-Württemberg. Deshalb kann es trotz schwacher Konjunkturdaten weiter nach oben gehen. Bewertungen seien noch nicht das Problem: Risiken für den Aktienmarkt drohen von anderer Seite.
SPIEGEL ONLINE: Die US-Börsen legen seit Mitte März zu und treiben die weltweiten Indizes vor sich her. Wann geht der Wall Street die Puste aus?
Strohmeier: Darauf würde ich so schnell nicht wetten. Wir haben einen Aktien-Aufschwung auf breiter Front - und zwar aus Mangel an Alternativen. Die zehnjährige US-Staatsanleihe bietet derzeit eine Rendite von rund drei Prozent, das ist der tiefste Stand seit 45 Jahren. Viele US-Standardtitel - zum Beispiel Altria, Eastman Kodak oder Exxon Mobil - bieten derzeit eine höhere Dividendenrendite als die zehnjährigen Treasuries.
Da auch die Renditen am Geldmarkt abzüglich Inflation gegen Null tendieren, investieren Anleger lieber in Blue Chips, die in den vergangenen Jahren ihre Dividende stabil gehalten oder sogar gesteigert haben. Daher fließt derzeit viel Geld aus Anleihen und Geldmarktfonds zurück in den Aktienmarkt - und das kann noch eine Weile so bleiben.
SPIEGEL ONLINE: Die Rallye am Aktienmarkt ist also ausschließlich von hoher Liquidität und der Erkenntnis getrieben, dass anderswo kaum noch Geld zu verdienen ist?
Strohmeier: Zu einem großen Teil ja, aber nicht nur. Seit Ende des Irak-Krieges und dem Abklingen der SARS-Epidemie ist Entspannung zu spüren. Die Situation im Luftfahrt- und Touristiksektor zum Beispiel sieht wieder viel freundlicher aus.
Außerdem hilft der schwache Dollar den US-Unternehmen, ihre Umsätze und Erträge zu steigern. Ich glaube daher, dass die nächsten Quartalsergebnisse in den USA besser ausfallen werden als in Europa, wo auf Grund des starken Euro Gewinneinbußen drohen.
SPIEGEL ONLINE: Der starke Euro schürt Deflationsangst, und Deutschland ist in die Rezession gerutscht. Viele Marktbeobachter halten eine Korrektur an den Börsen inzwischen für überfällig. Wie hoch ist das Risiko, dass es an der Wall Street und in der Folge auch an den europäischen Börsen zu einem deutlichen Rückschlag kommt?
Strohmeier: Ich halte das Risiko einer Deflation in den USA für gering. Die Zinsen sind extrem niedrig, die Liquidität ist hoch, und die Preisentwicklung ist stabil. Wer in den USA ein Deflations-Szenario wie in Japan heraufbeschwören will, sollte beachten, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr immer noch um voraussichtlich 2,5 Prozent wächst. Im Gegensatz zu Japan und Deutschland haben wir in den USA außerdem Bevölkerungswachstum.
Von "Überbewertung" sprechen meistens diejenigen, die den jüngsten Aufschwung bislang verpasst haben: Die Erholung der vergangenen Monate ist mit der Aktien-Hausse von 1999 nicht zu vergleichen. Anleger agieren immer noch sehr verhalten, wir sind noch nicht in einer Übertreibungsphase. Es ist daher durchaus möglich, dass der Dow Jones mittelfristig bis auf 10.000 Punkte marschiert.
SPIEGEL ONLINE: Also weiter steigende Kurse bei geringem Risiko?
Karl Strohmeier: "Das Risiko liegt nicht in der Bewertung"
Strohmeier: Das größte Risiko für die Aktienmärkte ist nicht die gestiegene Bewertung von Aktien, sondern eine mögliche Zinswende. Die Märkte werden derzeit hauptsächlich von niedrigen Zinsen und hoher Liquidität getrieben. Sobald aber die Zinsen wieder steigen, könnten die Aktien- und vor allem die Immobilienmärkte Probleme bekommen.
SPIEGEL ONLINE: Wann ist mit der Zinswende zu rechnen?
Strohmeier: Kurzfristig ist das noch kein Thema. Die Investoren gehen weiterhin von einem niedrigen Zinsniveau aus. Die Bank of England und die US-Notenbank scheuen vor Zinserhöhungen zurück, weil damit auch die Hypothekenbelastung steigen und das Interesse an Immobilien sinken würde: Bei den derzeit hoch bewerteten Immobilienmärkten in USA und Großbritannien ist das ein hohes Risiko.
Bei wieder steigenden Zinsen drohen dem US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac Probleme vor allem bei der Refinanzierung. Daher bewegt sich der Immobilienmarkt in der Tat auf dünnem Eis. Aus diesen Gründen ist bis Jahresende keine Zinserhöhung zu erwarten - und deshalb bleiben Aktien attraktiv.
SPIEGEL ONLINE: An der Wall Street ist eine Zinssenkung eingepreist. Anleger erwarten, dass Alan Greenspan am 25. Juni die Zinsen von 1,25 auf 0,75 Prozent drücken wird. Wenn dieser Impuls nicht zündet, hat die Fed keinen Spielraum mehr.
Strohmeier: Im Grunde brauchen wir keine Zinssenkung der US-Notenbank mehr. Zinsen allein bringen keinen Aufschwung - die Unternehmen müssen jetzt endlich wieder investieren. Zyklische Unternehmen wie Alcoa , Caterpillar , John Deere oder US Steel weisen bereits eine relative Stärke auf, weil Anleger mit einem Aufschwung der Konjunktur in diesem Herbst rechnen.
Die Impulse für die US-Konjunktur werden nach meiner Einschätzung nicht vom privaten Konsum kommen, sondern eher von einem steigenden Export und durch stärkere Investitionen der Unternehmen. Zyklische Aktien sind für den Anleger daher eine interessante Wette: Viele Investoren verabschieden sich von Konsum- und Versorgertiteln und schichten in Investitionsgüterhersteller, Maschinenbauer und ausgewählte Technologieaktien um.
Eine Zinssenkung der Fed in der kommenden Woche ist dennoch möglich: Sie würde Erwartungen befriedigen und die derzeit positive Marktstimmung unterstützen. Die Strategie, über steigende Aktienkurse die Konjunktur und Kauflust der Konsumenten anzuregen, hat sich in den USA schon oft bewährt.
SPIEGEL ONLINE: Die Unternehmen sollen endlich wieder Geld ausgeben - doch viele Auguren warnen bereits vor enttäuschenden Geschäftsergebnissen im nächsten Quartal.
Strohmeier: Die Quartalszahlen werden wahrscheinlich nicht mehr so positiv überraschen wie im ersten Quartal. Doch US-Unternehmen haben Grund zur Gelassenheit, denn ihnen hilft der schwache Dollar. Risiken sehe ich da eher für den deutschen Aktienmarkt, da der starke Euro auf die Quartalsergebnisse der Dax-Unternehmen durchschlägt. Enttäuschungen drohen eher am deutschen Markt.
Das Interview führte Kai Lange
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© SPIEGEL ONLINE 2003
Alle Rechte vorbehalten
SPIEGEL ONLINE - 18. Juni 2003, 7:20
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,253331,00.html
Wall Street
"Dow Jones hat Luft bis 10.000 Punkte"
Die Börse erlebt eine Rallye aus Mangel an Alternativen, meint Karl Strohmeier, Experte für US-Aktien bei der Landesbank Baden-Württemberg. Deshalb kann es trotz schwacher Konjunkturdaten weiter nach oben gehen. Bewertungen seien noch nicht das Problem: Risiken für den Aktienmarkt drohen von anderer Seite.
SPIEGEL ONLINE: Die US-Börsen legen seit Mitte März zu und treiben die weltweiten Indizes vor sich her. Wann geht der Wall Street die Puste aus?
Strohmeier: Darauf würde ich so schnell nicht wetten. Wir haben einen Aktien-Aufschwung auf breiter Front - und zwar aus Mangel an Alternativen. Die zehnjährige US-Staatsanleihe bietet derzeit eine Rendite von rund drei Prozent, das ist der tiefste Stand seit 45 Jahren. Viele US-Standardtitel - zum Beispiel Altria, Eastman Kodak oder Exxon Mobil - bieten derzeit eine höhere Dividendenrendite als die zehnjährigen Treasuries.
Da auch die Renditen am Geldmarkt abzüglich Inflation gegen Null tendieren, investieren Anleger lieber in Blue Chips, die in den vergangenen Jahren ihre Dividende stabil gehalten oder sogar gesteigert haben. Daher fließt derzeit viel Geld aus Anleihen und Geldmarktfonds zurück in den Aktienmarkt - und das kann noch eine Weile so bleiben.
SPIEGEL ONLINE: Die Rallye am Aktienmarkt ist also ausschließlich von hoher Liquidität und der Erkenntnis getrieben, dass anderswo kaum noch Geld zu verdienen ist?
Strohmeier: Zu einem großen Teil ja, aber nicht nur. Seit Ende des Irak-Krieges und dem Abklingen der SARS-Epidemie ist Entspannung zu spüren. Die Situation im Luftfahrt- und Touristiksektor zum Beispiel sieht wieder viel freundlicher aus.
Außerdem hilft der schwache Dollar den US-Unternehmen, ihre Umsätze und Erträge zu steigern. Ich glaube daher, dass die nächsten Quartalsergebnisse in den USA besser ausfallen werden als in Europa, wo auf Grund des starken Euro Gewinneinbußen drohen.
SPIEGEL ONLINE: Der starke Euro schürt Deflationsangst, und Deutschland ist in die Rezession gerutscht. Viele Marktbeobachter halten eine Korrektur an den Börsen inzwischen für überfällig. Wie hoch ist das Risiko, dass es an der Wall Street und in der Folge auch an den europäischen Börsen zu einem deutlichen Rückschlag kommt?
Strohmeier: Ich halte das Risiko einer Deflation in den USA für gering. Die Zinsen sind extrem niedrig, die Liquidität ist hoch, und die Preisentwicklung ist stabil. Wer in den USA ein Deflations-Szenario wie in Japan heraufbeschwören will, sollte beachten, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr immer noch um voraussichtlich 2,5 Prozent wächst. Im Gegensatz zu Japan und Deutschland haben wir in den USA außerdem Bevölkerungswachstum.
Von "Überbewertung" sprechen meistens diejenigen, die den jüngsten Aufschwung bislang verpasst haben: Die Erholung der vergangenen Monate ist mit der Aktien-Hausse von 1999 nicht zu vergleichen. Anleger agieren immer noch sehr verhalten, wir sind noch nicht in einer Übertreibungsphase. Es ist daher durchaus möglich, dass der Dow Jones mittelfristig bis auf 10.000 Punkte marschiert.
SPIEGEL ONLINE: Also weiter steigende Kurse bei geringem Risiko?
Karl Strohmeier: "Das Risiko liegt nicht in der Bewertung"
Strohmeier: Das größte Risiko für die Aktienmärkte ist nicht die gestiegene Bewertung von Aktien, sondern eine mögliche Zinswende. Die Märkte werden derzeit hauptsächlich von niedrigen Zinsen und hoher Liquidität getrieben. Sobald aber die Zinsen wieder steigen, könnten die Aktien- und vor allem die Immobilienmärkte Probleme bekommen.
SPIEGEL ONLINE: Wann ist mit der Zinswende zu rechnen?
Strohmeier: Kurzfristig ist das noch kein Thema. Die Investoren gehen weiterhin von einem niedrigen Zinsniveau aus. Die Bank of England und die US-Notenbank scheuen vor Zinserhöhungen zurück, weil damit auch die Hypothekenbelastung steigen und das Interesse an Immobilien sinken würde: Bei den derzeit hoch bewerteten Immobilienmärkten in USA und Großbritannien ist das ein hohes Risiko.
Bei wieder steigenden Zinsen drohen dem US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac Probleme vor allem bei der Refinanzierung. Daher bewegt sich der Immobilienmarkt in der Tat auf dünnem Eis. Aus diesen Gründen ist bis Jahresende keine Zinserhöhung zu erwarten - und deshalb bleiben Aktien attraktiv.
SPIEGEL ONLINE: An der Wall Street ist eine Zinssenkung eingepreist. Anleger erwarten, dass Alan Greenspan am 25. Juni die Zinsen von 1,25 auf 0,75 Prozent drücken wird. Wenn dieser Impuls nicht zündet, hat die Fed keinen Spielraum mehr.
Strohmeier: Im Grunde brauchen wir keine Zinssenkung der US-Notenbank mehr. Zinsen allein bringen keinen Aufschwung - die Unternehmen müssen jetzt endlich wieder investieren. Zyklische Unternehmen wie Alcoa , Caterpillar , John Deere oder US Steel weisen bereits eine relative Stärke auf, weil Anleger mit einem Aufschwung der Konjunktur in diesem Herbst rechnen.
Die Impulse für die US-Konjunktur werden nach meiner Einschätzung nicht vom privaten Konsum kommen, sondern eher von einem steigenden Export und durch stärkere Investitionen der Unternehmen. Zyklische Aktien sind für den Anleger daher eine interessante Wette: Viele Investoren verabschieden sich von Konsum- und Versorgertiteln und schichten in Investitionsgüterhersteller, Maschinenbauer und ausgewählte Technologieaktien um.
Eine Zinssenkung der Fed in der kommenden Woche ist dennoch möglich: Sie würde Erwartungen befriedigen und die derzeit positive Marktstimmung unterstützen. Die Strategie, über steigende Aktienkurse die Konjunktur und Kauflust der Konsumenten anzuregen, hat sich in den USA schon oft bewährt.
SPIEGEL ONLINE: Die Unternehmen sollen endlich wieder Geld ausgeben - doch viele Auguren warnen bereits vor enttäuschenden Geschäftsergebnissen im nächsten Quartal.
Strohmeier: Die Quartalszahlen werden wahrscheinlich nicht mehr so positiv überraschen wie im ersten Quartal. Doch US-Unternehmen haben Grund zur Gelassenheit, denn ihnen hilft der schwache Dollar. Risiken sehe ich da eher für den deutschen Aktienmarkt, da der starke Euro auf die Quartalsergebnisse der Dax-Unternehmen durchschlägt. Enttäuschungen drohen eher am deutschen Markt.
Das Interview führte Kai Lange
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Alle Rechte vorbehalten
Bears on board
Mutual fund managers who don`t believe in this rally still have to play.
June 19, 2003: 8:24 AM EDT
By Justin Lahart, CNN/Money Senior Writer
NEW YORK (CNN/Money) - Brothers and sisters, not everyone believes in this rally.
They say that valuations have got too stretched. They say that investors have been blindered by bullishness, and so may be blindsided by bad news. They say the economy is still in sorry shape, and that at the end of the day all the efforts of the Fed and the White House will come to naught.
What are these naysayers, these pessimists, these heretics to do when confronted by the market`s biggest and best rally in over three years? It depends on who they are.
For the individual investor, the answer is easy: Don`t play along. Just keep on stuffing money into that mattress. Buy a little less, save a little more, try to not get too worked up about how cocktail banter is shifting away from mortgage refinancing to what price some guy says he bought Broadcom at.
For the hedge fund manager, the answer is easy: Don`t play along -- too much. Get on board for a trade if you must, but keep your finger hovering over the sell button. Do your research and look for the stocks that have the stupidest valuations. Get ready to go short.
But for the mutual fund manager, the answer is hard, first because you can`t short the market and second because you are judged against your peers. If you miss out on a big bear market rally -- and bear market rallies can last years -- you`re not going to have a job anymore. Being proved right later on is small solace for not having made any money or gotten paid big bonuses to salt away for the lean times.
So you have to play along. You can complain about it, you can lose your hair over it, but there`s nothing else you can do.
Now think of what this does to the market. First, realize that these bearish mutual fund managers were not as big in stocks when the rally began as their peers. Their relative performance looked good in March, but they lost pole position fairly quickly. Now they`re struggling to catch up, and the only way they can do that is by throwing money at stocks -- especially the ones that they probably hate the most, like tech and biotech. And so the rally goes on.
In the end, what you end up with is a bunch of fund managers who, for fear of losing their jobs, have been pushed into extremely herd-like behavior. They all rush from one side of the boat to the other, and the result is extreme volatility. Huge moves up and, unfortunately, huge moves down. The next few months could be interesting.
Mutual fund managers who don`t believe in this rally still have to play.
June 19, 2003: 8:24 AM EDT
By Justin Lahart, CNN/Money Senior Writer
NEW YORK (CNN/Money) - Brothers and sisters, not everyone believes in this rally.
They say that valuations have got too stretched. They say that investors have been blindered by bullishness, and so may be blindsided by bad news. They say the economy is still in sorry shape, and that at the end of the day all the efforts of the Fed and the White House will come to naught.
What are these naysayers, these pessimists, these heretics to do when confronted by the market`s biggest and best rally in over three years? It depends on who they are.
For the individual investor, the answer is easy: Don`t play along. Just keep on stuffing money into that mattress. Buy a little less, save a little more, try to not get too worked up about how cocktail banter is shifting away from mortgage refinancing to what price some guy says he bought Broadcom at.
For the hedge fund manager, the answer is easy: Don`t play along -- too much. Get on board for a trade if you must, but keep your finger hovering over the sell button. Do your research and look for the stocks that have the stupidest valuations. Get ready to go short.
But for the mutual fund manager, the answer is hard, first because you can`t short the market and second because you are judged against your peers. If you miss out on a big bear market rally -- and bear market rallies can last years -- you`re not going to have a job anymore. Being proved right later on is small solace for not having made any money or gotten paid big bonuses to salt away for the lean times.
So you have to play along. You can complain about it, you can lose your hair over it, but there`s nothing else you can do.
Now think of what this does to the market. First, realize that these bearish mutual fund managers were not as big in stocks when the rally began as their peers. Their relative performance looked good in March, but they lost pole position fairly quickly. Now they`re struggling to catch up, and the only way they can do that is by throwing money at stocks -- especially the ones that they probably hate the most, like tech and biotech. And so the rally goes on.
In the end, what you end up with is a bunch of fund managers who, for fear of losing their jobs, have been pushed into extremely herd-like behavior. They all rush from one side of the boat to the other, and the result is extreme volatility. Huge moves up and, unfortunately, huge moves down. The next few months could be interesting.
Donnerstag, 19. Juni 2003
Zinssenkung - ja und?
von Michael Vaupel
von Michael Vaupel
für Donnerstag und Freitag übernehme ich den Part von meinem Kollegen
Jochen Steffens, der gerade auf dem Weg nach Paris ist. Er verpasst
nichts Dramatisches - an den europäischen Börsen verläuft der
Handelstag derzeit eher ruhig. Angesichts des Feiertages in mehreren
Bundesländern sprechen Händler bei den deutschen Aktien von eher
geringen Umsätzen und oft "zufälligen" (was immer das sein soll)
Kursbewegungen. Das gibt mir die Möglichkeit, etwas über den
Tellerrand des Tagesgeschehens hinauszublicken.
Derzeit werde ich sehr oft gefragt, mit was für einem Zinsschritt der
amerikanischen Zentralbank (der Fed) ich denn rechne. Nächsten Montag
beginnt das Treffen der Fed - es wird 2 Tage dauern, hinter
verschlossenen Türen. Am Mittwoch wird die Entscheidung dann bekannt
gegeben. Viele TV-"Experten" prognostizieren eine weitere Zinssenkung
um 50 Basispunke. Jochen Steffens, mit dem ich gestern ausführlich
telefoniert habe, rechnet mit 25 Basispunkten. Ich persönlich stelle
eine einfache Frage:
Warum sollte man sich darum überhaupt kümmern? Die ersten 12
Zinssenkungen halfen schließlich nicht, die Wirtschaft zurück auf die
Füße zu bringen. Und eine dekadenlange vergleichbare Geldpolitik hat
den Japanern auch nicht geholfen, den Schmutz nach dem Platzen der
dortigen Spekulationsblase wegzukehren. Zinssenkungen in den USA sind
natürlich sinnvoll, wenn man eine neue Spekulationsblase will, die den
Dow Jones wieder über 10.000 Punkte hieven wird ... und im Schlepptau
auch den DAX Richtung 4.000 ziehen wird. Und wenn man die Leute zu
einer weiteren Erhöhung ihrer Hypotheken veranlassen will - damit sie
das frisch erhaltene Geld in den Konsum stecken können. Aber ist das
wirklich erstrebenswert?
In den USA sind die Verbraucher mit einem riesigen Schuldenberg
belastet, die traditionell niedrige Sparquote fiel letztes Jahr auf
Rekordtiefs, erholt sich gerade ein wenig. Meiner Ansicht nach ist
dies eine gesunde Entwicklung: Nach der Party (Spekulationsblase am
Aktienmarkt von 1998 bis 2000, Konsumorgie) mit viel Alkohol
(Schulden) folgt der Kater. Und das bedeutet eben, dass jetzt eine
Phase mit Kopfschmerzen durchzumachen ist. Eine Phase, in der die
Verbraucher eben nicht mehr ganz so fleißig konsumieren, sondern auch
einmal daran denken, ihre Kreditkartenschulden und Dispo-Kredite
zumindest ein bisschen zurückzuführen. Und in der die Preise nicht
mehr so stark steigen, sondern stagnieren. Und vielleicht sogar ein
bisschen zurückgehen. Ist das wirklich so schlimm?
Das Leben besteht aus Zyklen, Boom und Abschwung, und diese Phasen
müssen einfach durchstanden werden. Es macht keinen Sinn, in der
"Katerphase" den Leuten neuen "Alkohol" (= neue Schulden) anzubieten.
Und wenn diese Leute am Morgen nach der Party keinen Alkohol mehr
wollen, diesen immer billiger zu machen (Zinssätze senken) - oder ihn
schließlich sogar kostenlos anzubieten (Nullzinspolitik in Japan). Auf
dem Höhepunkt der Party hätte man damit die Stimmung garantiert
steigern können - aber eben nicht am nächsten Morgen. Das ist das
Problem der derzeitigen Zinssenkungen. Und dennoch halten sowohl Fed
als auch Bush-Administration an ihrer "Politik des leichten Geldes"
fest. Sie versuchen, den amerikanischen Konsumenten neue Kredite
regelrecht "aufzudrängen", damit der private Konsum wieder anspringt
und die gesamte Wirtschaft mit nach oben zieht. Sehen Sie sich Japan
an, und Sie wissen, dass das alleine nicht funktioniert.
Als Anleger kann man dennoch davon profitieren - indem man auf einen
weiter schwachen Dollar setzt. Denn das Zinsgefälle des Euro zum
Dollar wird sich wieder vergrößern (in den letzten Wochen hatte es
zwischenzeitlich eine Verkleinerung dieses Gefälles gegeben). Damit
werden Kapitalanlagen im Euroraum für Ausländer interessanter. Wenn
erst einmal die Japaner - die derzeit weiterhin fleißig US-Anleihen
kaufen - ihr Kapital Richtung Euroland umlenken werden, dann werden
wir einen selbstverstärkenden Effekt sehen. Vermögenswerte in Dollar
werden verkauft, um Vermögenswerte in Euro zu kaufen - dadurch fällt
der Dollar - das veranlasst weitere ausländische Investoren zur Flucht
aus dem Dollar - der Dollar fällt weiter. Deshalb meine Prognose: Der
Euro wird in den nächsten Monaten über die 1,20 klettern. Oder, um mit
meinem Kollegen Bill Bonner zu sprechen: Ich weiß nicht, ob der Euro
über 1,20 steigen wird - aber ich weiß, dass er in einigen Monaten
dort stehen SOLLTE.
Zinssenkung - ja und?
von Michael Vaupel
von Michael Vaupel
für Donnerstag und Freitag übernehme ich den Part von meinem Kollegen
Jochen Steffens, der gerade auf dem Weg nach Paris ist. Er verpasst
nichts Dramatisches - an den europäischen Börsen verläuft der
Handelstag derzeit eher ruhig. Angesichts des Feiertages in mehreren
Bundesländern sprechen Händler bei den deutschen Aktien von eher
geringen Umsätzen und oft "zufälligen" (was immer das sein soll)
Kursbewegungen. Das gibt mir die Möglichkeit, etwas über den
Tellerrand des Tagesgeschehens hinauszublicken.
Derzeit werde ich sehr oft gefragt, mit was für einem Zinsschritt der
amerikanischen Zentralbank (der Fed) ich denn rechne. Nächsten Montag
beginnt das Treffen der Fed - es wird 2 Tage dauern, hinter
verschlossenen Türen. Am Mittwoch wird die Entscheidung dann bekannt
gegeben. Viele TV-"Experten" prognostizieren eine weitere Zinssenkung
um 50 Basispunke. Jochen Steffens, mit dem ich gestern ausführlich
telefoniert habe, rechnet mit 25 Basispunkten. Ich persönlich stelle
eine einfache Frage:
Warum sollte man sich darum überhaupt kümmern? Die ersten 12
Zinssenkungen halfen schließlich nicht, die Wirtschaft zurück auf die
Füße zu bringen. Und eine dekadenlange vergleichbare Geldpolitik hat
den Japanern auch nicht geholfen, den Schmutz nach dem Platzen der
dortigen Spekulationsblase wegzukehren. Zinssenkungen in den USA sind
natürlich sinnvoll, wenn man eine neue Spekulationsblase will, die den
Dow Jones wieder über 10.000 Punkte hieven wird ... und im Schlepptau
auch den DAX Richtung 4.000 ziehen wird. Und wenn man die Leute zu
einer weiteren Erhöhung ihrer Hypotheken veranlassen will - damit sie
das frisch erhaltene Geld in den Konsum stecken können. Aber ist das
wirklich erstrebenswert?
In den USA sind die Verbraucher mit einem riesigen Schuldenberg
belastet, die traditionell niedrige Sparquote fiel letztes Jahr auf
Rekordtiefs, erholt sich gerade ein wenig. Meiner Ansicht nach ist
dies eine gesunde Entwicklung: Nach der Party (Spekulationsblase am
Aktienmarkt von 1998 bis 2000, Konsumorgie) mit viel Alkohol
(Schulden) folgt der Kater. Und das bedeutet eben, dass jetzt eine
Phase mit Kopfschmerzen durchzumachen ist. Eine Phase, in der die
Verbraucher eben nicht mehr ganz so fleißig konsumieren, sondern auch
einmal daran denken, ihre Kreditkartenschulden und Dispo-Kredite
zumindest ein bisschen zurückzuführen. Und in der die Preise nicht
mehr so stark steigen, sondern stagnieren. Und vielleicht sogar ein
bisschen zurückgehen. Ist das wirklich so schlimm?
Das Leben besteht aus Zyklen, Boom und Abschwung, und diese Phasen
müssen einfach durchstanden werden. Es macht keinen Sinn, in der
"Katerphase" den Leuten neuen "Alkohol" (= neue Schulden) anzubieten.
Und wenn diese Leute am Morgen nach der Party keinen Alkohol mehr
wollen, diesen immer billiger zu machen (Zinssätze senken) - oder ihn
schließlich sogar kostenlos anzubieten (Nullzinspolitik in Japan). Auf
dem Höhepunkt der Party hätte man damit die Stimmung garantiert
steigern können - aber eben nicht am nächsten Morgen. Das ist das
Problem der derzeitigen Zinssenkungen. Und dennoch halten sowohl Fed
als auch Bush-Administration an ihrer "Politik des leichten Geldes"
fest. Sie versuchen, den amerikanischen Konsumenten neue Kredite
regelrecht "aufzudrängen", damit der private Konsum wieder anspringt
und die gesamte Wirtschaft mit nach oben zieht. Sehen Sie sich Japan
an, und Sie wissen, dass das alleine nicht funktioniert.
Als Anleger kann man dennoch davon profitieren - indem man auf einen
weiter schwachen Dollar setzt. Denn das Zinsgefälle des Euro zum
Dollar wird sich wieder vergrößern (in den letzten Wochen hatte es
zwischenzeitlich eine Verkleinerung dieses Gefälles gegeben). Damit
werden Kapitalanlagen im Euroraum für Ausländer interessanter. Wenn
erst einmal die Japaner - die derzeit weiterhin fleißig US-Anleihen
kaufen - ihr Kapital Richtung Euroland umlenken werden, dann werden
wir einen selbstverstärkenden Effekt sehen. Vermögenswerte in Dollar
werden verkauft, um Vermögenswerte in Euro zu kaufen - dadurch fällt
der Dollar - das veranlasst weitere ausländische Investoren zur Flucht
aus dem Dollar - der Dollar fällt weiter. Deshalb meine Prognose: Der
Euro wird in den nächsten Monaten über die 1,20 klettern. Oder, um mit
meinem Kollegen Bill Bonner zu sprechen: Ich weiß nicht, ob der Euro
über 1,20 steigen wird - aber ich weiß, dass er in einigen Monaten
dort stehen SOLLTE.
Donnerstag, 19. Juni 2003
Wenn Tote sprechen könnten ...
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Die Microsoft-Aktie stieg am Dienstag um 2 %, weil ein Analyst sein
Rating für die Aktie erhöht hatte ... ha ... ha ... ha ...
Was ist daran so lustig?
Nun, die Tatsache, dass jemand die Ratings der Analysten ernst nimmt.
Können Sie sich noch erinnern, liebe(r) Leser(in) - vor 4 Jahren gab
es ungefähr 98 Kaufempfehlungen für 2 Verkaufsempfehlungen. Das war
kurz bevor der Bärenmarkt begann, der eine Marktkapitalisierung im
Volumen von 5 Billionen Dollar (!) vernichtete. Und von den ehemaligen
Top-Analysten sind 3/4 gefeuert worden. Jack Grubman, Henry Blodget,
Frank Quattrone, Mary Meeker ... vielleicht sagen Ihnen diese Namen
noch etwas. Nur Mary Meeker hat ihren Posten noch, sie ist zwar älter,
aber hat immer noch keine Ahnung.
Für die Fondsmanager macht das keinen Unterschied. Sie haben das Geld,
und sie müssen ihre Benchmark übertreffen. Wenn sie nicht mit dem
Trend gehen (der Dow Jones hat seit letzten Oktober schon über 28 %
zugelegt), dann könnten sie ihre Top-Jobs als Fondsmanager verlieren -
und dann müssten sie vielleicht semi-ehrliche Arbeit für eine
semi-ehrliche Bezahlung verrichten.
Wer würde das wollen? Jeder will das, was er nicht verdient hat. Das
Barron`s Magazin verspricht den Anlegern dieses Jahr Gewinne im
zweistelligen Prozentbereich. Verdienen die Investoren Gewinne im
zweistelligen Prozentbereich? Natürlich nicht. Sie haben dafür nicht
gearbeitet; sie haben sie sich nicht verdient. Alles, was sie tun,
ist, Kapital bereitzustellen. Was haben die Leute historisch gesehen
für Renditen mit ihrem Kapital erwirtschaftet? Wenn Tote sprechen
könnten, dann könnte man sie alle ausgraben und ihnen diese Frage
stellen. Dann würde man herausfinden, dass die durchschnittliche
Rendite seit Gründung der USA pro Jahr bei nur rund 3 % lag. Derzeit
sind es sogar noch weniger - denn per Dekret der Fed sind die Renditen
am Anleihenmarkt tiefer, als sie es je seit Buddy Holly waren. Die
Gläubiger können nicht viel erwarten. Die Investoren sollen sogar noch
weniger erwarten.
Das ist eine dieser Zeiten. Manchmal erwarten die Leute viel; manchmal
nicht. Wir befinden uns derzeit in einer Zeit, in der die Leute
denken, dass sie für Nichts etwas erhalten. Oder mehr, als sie
verdienen, von dem, was sie haben. Trotz 3 Jahren Bärenmarkt und einem
sich verstärkenden Wirtschaftsabschwung haben die Leute immer noch ein
bemerkenswertes Vertrauen in sich selbst, ihre Institutionen und ihre
Führer. Sie glauben, dass der Dollar das tun kann, was noch keine
Papierwährung je geschafft hat: Überleben. Sie glauben, dass die
Aktien das tun, was noch nie der Fall war: Für immer jedes Jahr
Gewinne im zweistelligen Prozentbereich einfahren. Sie glauben, dass
George W. Bush und Alan Greenspan das tun können, was kein Mann zuvor
getan hat: In die Zukunft sehen und die Zukunft vorab verbessern -
bevor sie eintritt.
Sie glauben diese Dinger, trotz der anders lautenden Erfahrungen von
Millionen toter Menschen. Und sie werden diese glücklichen Fantasien
weiter glauben, bis sie von ihnen ruiniert worden sind ... und auch in
den Chor der Toten einstimmen werden. Zumindest ist das meine
fröhliche Einschätzung, an diesem wundervollen Morgen in Paris ...
Wenn Tote sprechen könnten ...
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Die Microsoft-Aktie stieg am Dienstag um 2 %, weil ein Analyst sein
Rating für die Aktie erhöht hatte ... ha ... ha ... ha ...
Was ist daran so lustig?
Nun, die Tatsache, dass jemand die Ratings der Analysten ernst nimmt.
Können Sie sich noch erinnern, liebe(r) Leser(in) - vor 4 Jahren gab
es ungefähr 98 Kaufempfehlungen für 2 Verkaufsempfehlungen. Das war
kurz bevor der Bärenmarkt begann, der eine Marktkapitalisierung im
Volumen von 5 Billionen Dollar (!) vernichtete. Und von den ehemaligen
Top-Analysten sind 3/4 gefeuert worden. Jack Grubman, Henry Blodget,
Frank Quattrone, Mary Meeker ... vielleicht sagen Ihnen diese Namen
noch etwas. Nur Mary Meeker hat ihren Posten noch, sie ist zwar älter,
aber hat immer noch keine Ahnung.
Für die Fondsmanager macht das keinen Unterschied. Sie haben das Geld,
und sie müssen ihre Benchmark übertreffen. Wenn sie nicht mit dem
Trend gehen (der Dow Jones hat seit letzten Oktober schon über 28 %
zugelegt), dann könnten sie ihre Top-Jobs als Fondsmanager verlieren -
und dann müssten sie vielleicht semi-ehrliche Arbeit für eine
semi-ehrliche Bezahlung verrichten.
Wer würde das wollen? Jeder will das, was er nicht verdient hat. Das
Barron`s Magazin verspricht den Anlegern dieses Jahr Gewinne im
zweistelligen Prozentbereich. Verdienen die Investoren Gewinne im
zweistelligen Prozentbereich? Natürlich nicht. Sie haben dafür nicht
gearbeitet; sie haben sie sich nicht verdient. Alles, was sie tun,
ist, Kapital bereitzustellen. Was haben die Leute historisch gesehen
für Renditen mit ihrem Kapital erwirtschaftet? Wenn Tote sprechen
könnten, dann könnte man sie alle ausgraben und ihnen diese Frage
stellen. Dann würde man herausfinden, dass die durchschnittliche
Rendite seit Gründung der USA pro Jahr bei nur rund 3 % lag. Derzeit
sind es sogar noch weniger - denn per Dekret der Fed sind die Renditen
am Anleihenmarkt tiefer, als sie es je seit Buddy Holly waren. Die
Gläubiger können nicht viel erwarten. Die Investoren sollen sogar noch
weniger erwarten.
Das ist eine dieser Zeiten. Manchmal erwarten die Leute viel; manchmal
nicht. Wir befinden uns derzeit in einer Zeit, in der die Leute
denken, dass sie für Nichts etwas erhalten. Oder mehr, als sie
verdienen, von dem, was sie haben. Trotz 3 Jahren Bärenmarkt und einem
sich verstärkenden Wirtschaftsabschwung haben die Leute immer noch ein
bemerkenswertes Vertrauen in sich selbst, ihre Institutionen und ihre
Führer. Sie glauben, dass der Dollar das tun kann, was noch keine
Papierwährung je geschafft hat: Überleben. Sie glauben, dass die
Aktien das tun, was noch nie der Fall war: Für immer jedes Jahr
Gewinne im zweistelligen Prozentbereich einfahren. Sie glauben, dass
George W. Bush und Alan Greenspan das tun können, was kein Mann zuvor
getan hat: In die Zukunft sehen und die Zukunft vorab verbessern -
bevor sie eintritt.
Sie glauben diese Dinger, trotz der anders lautenden Erfahrungen von
Millionen toter Menschen. Und sie werden diese glücklichen Fantasien
weiter glauben, bis sie von ihnen ruiniert worden sind ... und auch in
den Chor der Toten einstimmen werden. Zumindest ist das meine
fröhliche Einschätzung, an diesem wundervollen Morgen in Paris ...
Donnerstag, 19. Juni 2003
Argentinien oder Japan?
von unserem Korrespondenen Addison Wiggin in Paris
Wie genau werden die Investoren zerstört werden? "Argentinien, nicht
Japan", so die Prognose von Marschall Auerback.
"Ein Land mit einer so untragbar hohen externen Schuldenlast, einer
überbewerteten Währung, die zu riesigen Außenhandelsbilanzdefiziten
geführt hat, großen Haushaltsdefiziten: Argentinien im Jahr 2001 oder
die USA im Jahr 2003?" fragt Auerback auf der Homepage von Prudent
Bear.
"All das Gerede in den USA, dass man eine Deflation à là Japan
vermeiden sollte ... ich denke, dass es mehr bringt, sich die Lage in
Argentinien unmittelbar vor der Beendigung der Bindung des Peso an den
US-Dollar anzusehen, Ende 2001."
"Wie im Argentinien des Jahres 2001 kontrolliert Amerika heute auch
nicht mehr das eigene wirtschaftliche Schicksal. In den USA ist das
Damoklesschwert nicht der Internationale Währungsfonds, sondern China.
Der Todesstoß für die US-Wirtschaft könnte es werden, wenn die
Chinesen ihre Währung (die derzeit an den Dollar gekoppelt ist) frei
floaten lassen. Denn zu diesem Zeitpunkt werden viele andere
asiatische Zentralbanken (mit der möglichen Ausnahme von Japan) eine
verlockende Alternative zum Dollar finden, und den Dollar deshalb in
den freien Fall schicken, was dem amerikanischen Kreditsystem
unheimlichen Schaden zufügen wird."
"Die amerikanischen Entscheidungsträger - die dauernd danach schreien,
dass die chinesische Währung doch endlich frei floaten sollte -,
sollten vorsichtig sein, was sie sich wünschen. Das könnte auch der
Abschluss einer außergewöhnlichen Periode der Finanzgeschichte
werden."
Währenddessen verhalten die Kleinanleger sich derzeit so, als ob sie
auf das "Grün" von Regierung und Fed warten. Ohne klare Anweisung von
oben geht es derzeit nicht mehr so richtig bergauf ... an der Wall
Street ist die Aufwärtsbewegung derzeit etwas festgelaufen. Andrew
Kashdan von Apogee Research schreibt dazu: "Die Politik des starken
Dollar, die von der Bush-Administration offiziell noch verfolgt wird,
ist kaum noch eine ausgeführte makroökonomische Strategie, sondern ein
meisterhaftes Theater - eine Tragikomödie."
George Bush hat vor kurzem sein geheimes Wissen der internationalen
Währungsmärkte offenbart, als er versuchte, die Nuancen des
Dollar-Kursverlustes zu erklären ... und die kurzfristige Entwicklung
gegenüber dem Euro prognostizieren wollte:
"Der Zinsunterschied hat die Leute dazu veranlasst, Dollar zu
verkaufen und Euros zu kaufen, um eine höhere Rendite auf ihr
Investment erzielen zu können"; so Bush. "And das ist der Grund, warum
Sie den Druck auf den Dollar sehen ... sie werden ein anderes
Verhalten sehen, wenn sich die Zinsdifferenz zwischen Europa und den
USA verringern wird." Kashdan will wissen: "Wie passt diese Theorie
des Protagonisten zu den Fakten? - Antwort: Nicht sehr gut, leider."
"Der Zinsunterschied bei den kurzfristigen Zinsen hat im letzten Jahr
sein Top erreicht, seitdem hat er sich immer weiter verringert -
während der Euro weiter deutlich gestiegen ist. Obwohl sich der
Renditeunterschied zwischen den 10jährigen europäischen und
amerikanischen Anleihen zuletzt um ein paar Basispunkte vergrößert
hat, ist die vorige Vergrößerung dieses Abstands auch Hand in Hand mit
dem Euro-Anstieg gegangen. Die langfristigen Zinssätze sind in Europa
in den letzten Monaten um mehr als einen halben Prozentpunkt gefallen
- sogar bevor die Europäische Zentralbank die Leitzinsen gesenkt
hatte.
"Das tragische Fazit ist, dass der Dollar wegen so vieler anderer
Widrigkeiten fällt, und es gibt jede Menge guter Gründe, ihn zu
verkaufen. Mr. Bush und Mr. Greenspan sind ohne Zweifel dankbar dafür,
dass die Aktienmärkte die Dollarprobleme bis jetzt so ignoriert haben.
Aber man kann der Tatsache nicht entkommen, dass die Ausländer (und
auch US-Investoren) zunehmend Vermögensanlagen meiden werden, mit
denen sie über den Wechselkurs einen Verlust erleiden werden - wenn
sonst alles andere gleich bleibt." Kashdan: "Rechnen Sie mit einer
weiteren Dollarschwäche, bevor der Vorhang fallen wird."
Argentinien oder Japan?
von unserem Korrespondenen Addison Wiggin in Paris
Wie genau werden die Investoren zerstört werden? "Argentinien, nicht
Japan", so die Prognose von Marschall Auerback.
"Ein Land mit einer so untragbar hohen externen Schuldenlast, einer
überbewerteten Währung, die zu riesigen Außenhandelsbilanzdefiziten
geführt hat, großen Haushaltsdefiziten: Argentinien im Jahr 2001 oder
die USA im Jahr 2003?" fragt Auerback auf der Homepage von Prudent
Bear.
"All das Gerede in den USA, dass man eine Deflation à là Japan
vermeiden sollte ... ich denke, dass es mehr bringt, sich die Lage in
Argentinien unmittelbar vor der Beendigung der Bindung des Peso an den
US-Dollar anzusehen, Ende 2001."
"Wie im Argentinien des Jahres 2001 kontrolliert Amerika heute auch
nicht mehr das eigene wirtschaftliche Schicksal. In den USA ist das
Damoklesschwert nicht der Internationale Währungsfonds, sondern China.
Der Todesstoß für die US-Wirtschaft könnte es werden, wenn die
Chinesen ihre Währung (die derzeit an den Dollar gekoppelt ist) frei
floaten lassen. Denn zu diesem Zeitpunkt werden viele andere
asiatische Zentralbanken (mit der möglichen Ausnahme von Japan) eine
verlockende Alternative zum Dollar finden, und den Dollar deshalb in
den freien Fall schicken, was dem amerikanischen Kreditsystem
unheimlichen Schaden zufügen wird."
"Die amerikanischen Entscheidungsträger - die dauernd danach schreien,
dass die chinesische Währung doch endlich frei floaten sollte -,
sollten vorsichtig sein, was sie sich wünschen. Das könnte auch der
Abschluss einer außergewöhnlichen Periode der Finanzgeschichte
werden."
Währenddessen verhalten die Kleinanleger sich derzeit so, als ob sie
auf das "Grün" von Regierung und Fed warten. Ohne klare Anweisung von
oben geht es derzeit nicht mehr so richtig bergauf ... an der Wall
Street ist die Aufwärtsbewegung derzeit etwas festgelaufen. Andrew
Kashdan von Apogee Research schreibt dazu: "Die Politik des starken
Dollar, die von der Bush-Administration offiziell noch verfolgt wird,
ist kaum noch eine ausgeführte makroökonomische Strategie, sondern ein
meisterhaftes Theater - eine Tragikomödie."
George Bush hat vor kurzem sein geheimes Wissen der internationalen
Währungsmärkte offenbart, als er versuchte, die Nuancen des
Dollar-Kursverlustes zu erklären ... und die kurzfristige Entwicklung
gegenüber dem Euro prognostizieren wollte:
"Der Zinsunterschied hat die Leute dazu veranlasst, Dollar zu
verkaufen und Euros zu kaufen, um eine höhere Rendite auf ihr
Investment erzielen zu können"; so Bush. "And das ist der Grund, warum
Sie den Druck auf den Dollar sehen ... sie werden ein anderes
Verhalten sehen, wenn sich die Zinsdifferenz zwischen Europa und den
USA verringern wird." Kashdan will wissen: "Wie passt diese Theorie
des Protagonisten zu den Fakten? - Antwort: Nicht sehr gut, leider."
"Der Zinsunterschied bei den kurzfristigen Zinsen hat im letzten Jahr
sein Top erreicht, seitdem hat er sich immer weiter verringert -
während der Euro weiter deutlich gestiegen ist. Obwohl sich der
Renditeunterschied zwischen den 10jährigen europäischen und
amerikanischen Anleihen zuletzt um ein paar Basispunkte vergrößert
hat, ist die vorige Vergrößerung dieses Abstands auch Hand in Hand mit
dem Euro-Anstieg gegangen. Die langfristigen Zinssätze sind in Europa
in den letzten Monaten um mehr als einen halben Prozentpunkt gefallen
- sogar bevor die Europäische Zentralbank die Leitzinsen gesenkt
hatte.
"Das tragische Fazit ist, dass der Dollar wegen so vieler anderer
Widrigkeiten fällt, und es gibt jede Menge guter Gründe, ihn zu
verkaufen. Mr. Bush und Mr. Greenspan sind ohne Zweifel dankbar dafür,
dass die Aktienmärkte die Dollarprobleme bis jetzt so ignoriert haben.
Aber man kann der Tatsache nicht entkommen, dass die Ausländer (und
auch US-Investoren) zunehmend Vermögensanlagen meiden werden, mit
denen sie über den Wechselkurs einen Verlust erleiden werden - wenn
sonst alles andere gleich bleibt." Kashdan: "Rechnen Sie mit einer
weiteren Dollarschwäche, bevor der Vorhang fallen wird."
Donnerstag, 19. Juni 2003
Die boomenden 2000er?
von John Mauldin
Hier ein Auszug aus dem letzten "Dent Spezialreport" mit dem Thema:
"Was passierte auf dem Weg zu den boomenden 2000ern?" "So wie es vor
80 Jahren in der neuen wachsenden Autoindustrie für Investoren eine
goldene Anlagemöglichkeit gab, so haben die heutigen Investoren die
größte Kaufmöglichkeit des gesamten wirtschaftlichen Aufschwungs,
vielleicht die beste des Lebens, gerade jetzt ... unsere Prognose
zeigt, dass der Nasdaq in diesem Boom 13.000 bis 14.500 Punkte
erreichen könne, in 6 bis 7 Jahren von heute an, was mehr als das
10fache des Tiefs von 1.114 im Oktober 2002 sein würde."
Lassen Sie mal sehen ... der Nasdaq bis 2010 bei 14.500 Punkten?
Meiner Ansicht nach könnte diese Prognose eine große Dosis Realität
gebrauchen.
Lassen Sie mich das Band bis 1999 zurückspulen. Ich kann mich nicht
erinnern, ob es in Las Vegas oder San Francisco war - aber sowohl Dent
als auch ich sprachen beide auf einer großen Investmentkonferenz. Ich
sprach zuerst, und prognostizierte etwa 3.000 Zuhörern, dass eine
Rezession vor uns läge, und dass der Markt fallen werde. Wenig (aber
höflicher) Applaus am Ende meiner Rede. Dent sprach ein paar Minuten
später, und er machte sich über die "Weltuntergangsbeschwörer", die
vor ihm gesprochen hatten, lustig. Wir hätten es nicht verstanden,
sagte er. Dann zeigte er uns jede Menge Charts, die klar zeigten, dass
der Markt und die Wirtschaft nirgendwo anders als nach oben gehen
könnten. Die Technologie sei in der Innovationsphase, bereit zu
explodieren. Er zitierte Schumpeter. Und er bekam jede Menge (und sehr
enthusiastischen) Applaus.
Jetzt wieder in die Gegenwart. Es gab einige Hubbel auf der Straße in
die 2000er. Dent sagt uns, dass wir jetzt wieder auf Kurs sind. Ab
diesem Jahr und im nächsten Jahr sei der Konsument wieder voll da. Die
Technologie werde die Märkte wieder einmal auf neue Höhen treiben. Man
solle auf diesen Zug aufspringen. Lassen Sie mich seine Argumente
untersuchen und dann die logischen und meiner Ansicht nach absurden
Schlussfolgerungen sehen.
Dent betont, dass die Aktie von General Motors (GM) von 1919 bis
Anfang 1922 um mehr als 75 % gefallen sei. Dann stieg diese Aktie um
das 22fache bis 1929. Damals waren Autos das neue Ding. Auch ohne das
Scheitern vieler kleinerer Autogesellschaften erlebte der Markt einen
Boom. Und Dent vergleicht das mit der Situation der
Technologiegesellschaften heute. Dann legt er den Chart von Intel von
1992 bis 2002 über den Chart von GM von 1912 bis 1922. Zufällig passen
die völlig zueinander. Seine Schlussfolgerung: Da sich der Kurs der
GM-Aktie nach dem Crash um das 22fache gesteigert hat, werden die
Technologieaktien heute das Gleiche tun. Ich zitiere ihn: "Wir
erwarten, dass eine ganze Generation von Technologiegiganten der
heutigen New Economy den spektakulären Anstieg der GM-Aktie
nachvollziehen wird. Wer möchte nicht die Chance ergreifen, sein
Investment in den nächsten 6 bis 7 Jahren um das 22fache zu steigern?"
Es gibt aber sehr große Unterschiede zwischen heute und 1922. Zunächst
einmal hatte der Aktienmarkt 1922 einen jahrzehntelangen Bärenmarkt
hinter sich. Der S&P 500 stand 1921 fast genau da, wo er 20 Jahre
vorher schon gestanden hatte ... die Investoren hatten insgesamt ein
negatives Wachstum von 1 % für diesen Zeitraum gesehen. Kurz gesagt:
Man kann den Wert des Marktes von 1922 nicht mit dem von 2002
vergleichen. Wir sprechen über historische Extrempunkte. Dent
suggeriert effektiv, dass der nächste Bullenmarkt von den höchsten
Bewertungen der Geschichte beginnen wird.
Das Problem ist, dass sich die Auswirkungen der erhöhten Produktivität
insgesamt nicht netto positive ausgewirkt haben. Stattdessen haben die
Unternehmen die neue Produktivität genutzt, um Arbeiter zu entlassen.
Und dann ermöglicht das Internet es, Jobs in Länder mit geringeren
Lohnkosten zu verlagern - von Indien bis Irland.
Und nebenbei - es ist schön und gut, den Chart von GM mit dem von
Intel zu vergleichen. Aber damit vergleicht man Äpfel mit Birnen. 1922
gab es jede Menge Autobauer, die in den nächsten Jahren untergingen.
Wenn man den Aktienchart einer solchen Gesellschaft genommen hätte,
dann würde der Vergleich nicht so schön aussehen.
Selbst wenn es zahlreiche kleine Technologiegesellschaften geben
würde, deren Aktienkurs sich verzehnfachen würde - deren statistischer
Einfluss auf den Nasdaq wäre nicht so groß. Um die Prognose von Dent
wahr werden zu lassen, müssten sich die Kurse der größten
Gesellschaften mindestens verzehnfachen. Und das in einem Zeitraum,
indem ihre Gewinne nicht schneller als das Bruttoinlandsprodukt plus
Inflationsrate - oder ca. 50 % - steigen werden.
Hier offenbart sich die Schwäche von Dents Argumentation. Am 18. Juni
stand der Nasdaq-Composite bei 1.668 Punkten. Wenn er in 7 Jahren bei
13.000 Zählern stehen sollte, dann müsste er in den nächsten 7 Jahren
um 29 % pro Jahr zulegen. Wenn er das Ziel von 14.500 in 6 Jahren
erreichen würde, dann müsste er jährlich 36 % zulegen! Das würde eine
Verdoppelung alle 2 Jahre bedeuten!
Dabei ist das KGV schon derzeit sehr hoch - laut dem Wall Street
Journal liegt es beim Nasdaq 100 bei aktuell 227 (basierend auf den
Kerngewinnen). Das ist die Schätzung für die letzten Zahlen. Die
Prognose für die nächsten 12 Monate liegt bei einem KGV von 36. Die
Schätzung von Thomson First Call liegt bei 32. Wenn Dent Recht haben
würde, dann müssten die Gewinne der Unternehmen im Nasdaq um über 30 %
pro Jahr steigen, für 7 Jahre. Ich bemühe mich gar nicht erst, zu
suchen, ob dies schon jemals der Fall war. Es gab niemals eine Zeit,
in der die Gewinne der Unternehmen eines größeren Index um 30 % pro
Jahr gestiegen sind, 7 Jahre in Folge.
Aber das muss passieren - sonst wird das KGV steigen. Dann würde es
auf Niveaus steigen, die die letzte Spekulationsblase klein aussehen
lassen werden. Kann das KGV auf 500 steigen? Werden die Investoren
bald die letzte Spekulationsblase vergessen?
Man kann es auch anders sehen: Dent meint, dass die
Marktkapitalisierung der Nasdaq in 7 Jahren größer sein wird als das
Bruttoinlandsprodukt der gesamten USA.
Microsoft hat derzeit einen Anteil von 10 % an der
Marktkapitalisierung der Nasdaq. Wird die Marktkapitalisierung von
Microsoft auf 2 Billionen Dollar wachsen? Wird Cisco 1 Billion Dollar
wert sein? Kann Intel auf 1,25 Billionen Dollar steigen?
Wenn Dent Recht hätte, dann müssten die Gesellschaften auf so einen
Level steigen, und alle anderen Nasdaq-Aktien müssten mit ihnen
steigen. Wenn diese Gesellschaften das nicht schaffen - wer dann? Um
auf eine Marktkapitalisierung der Nasdaq von 15 Billionen zu kommen,
dann müssen darunter einige SEHR große Gesellschaften sein. Wir reden
von einer Spekulationsblase, die alles in den Schatten stellen würde,
was wir jemals gesehen haben - auch zu Zeiten der letzten
Spekulationsblase.
Ich bin noch nicht einmal auf die Überkapazitäten im Technologiesektor
zu sprechen gekommen - was das zukünftige Gewinnwachstum behindern
wird. Die Überkapazitäten besonders bei Glasfaserkabeln im
Telekomsektor, nach dem Debakel von WorldCom, und und und. Das ist
nicht der Stoff, aus dem ein stetiges und historisch hohes
Gewinnwachstum kommen wird.
Die boomenden 2000er?
von John Mauldin
Hier ein Auszug aus dem letzten "Dent Spezialreport" mit dem Thema:
"Was passierte auf dem Weg zu den boomenden 2000ern?" "So wie es vor
80 Jahren in der neuen wachsenden Autoindustrie für Investoren eine
goldene Anlagemöglichkeit gab, so haben die heutigen Investoren die
größte Kaufmöglichkeit des gesamten wirtschaftlichen Aufschwungs,
vielleicht die beste des Lebens, gerade jetzt ... unsere Prognose
zeigt, dass der Nasdaq in diesem Boom 13.000 bis 14.500 Punkte
erreichen könne, in 6 bis 7 Jahren von heute an, was mehr als das
10fache des Tiefs von 1.114 im Oktober 2002 sein würde."
Lassen Sie mal sehen ... der Nasdaq bis 2010 bei 14.500 Punkten?
Meiner Ansicht nach könnte diese Prognose eine große Dosis Realität
gebrauchen.
Lassen Sie mich das Band bis 1999 zurückspulen. Ich kann mich nicht
erinnern, ob es in Las Vegas oder San Francisco war - aber sowohl Dent
als auch ich sprachen beide auf einer großen Investmentkonferenz. Ich
sprach zuerst, und prognostizierte etwa 3.000 Zuhörern, dass eine
Rezession vor uns läge, und dass der Markt fallen werde. Wenig (aber
höflicher) Applaus am Ende meiner Rede. Dent sprach ein paar Minuten
später, und er machte sich über die "Weltuntergangsbeschwörer", die
vor ihm gesprochen hatten, lustig. Wir hätten es nicht verstanden,
sagte er. Dann zeigte er uns jede Menge Charts, die klar zeigten, dass
der Markt und die Wirtschaft nirgendwo anders als nach oben gehen
könnten. Die Technologie sei in der Innovationsphase, bereit zu
explodieren. Er zitierte Schumpeter. Und er bekam jede Menge (und sehr
enthusiastischen) Applaus.
Jetzt wieder in die Gegenwart. Es gab einige Hubbel auf der Straße in
die 2000er. Dent sagt uns, dass wir jetzt wieder auf Kurs sind. Ab
diesem Jahr und im nächsten Jahr sei der Konsument wieder voll da. Die
Technologie werde die Märkte wieder einmal auf neue Höhen treiben. Man
solle auf diesen Zug aufspringen. Lassen Sie mich seine Argumente
untersuchen und dann die logischen und meiner Ansicht nach absurden
Schlussfolgerungen sehen.
Dent betont, dass die Aktie von General Motors (GM) von 1919 bis
Anfang 1922 um mehr als 75 % gefallen sei. Dann stieg diese Aktie um
das 22fache bis 1929. Damals waren Autos das neue Ding. Auch ohne das
Scheitern vieler kleinerer Autogesellschaften erlebte der Markt einen
Boom. Und Dent vergleicht das mit der Situation der
Technologiegesellschaften heute. Dann legt er den Chart von Intel von
1992 bis 2002 über den Chart von GM von 1912 bis 1922. Zufällig passen
die völlig zueinander. Seine Schlussfolgerung: Da sich der Kurs der
GM-Aktie nach dem Crash um das 22fache gesteigert hat, werden die
Technologieaktien heute das Gleiche tun. Ich zitiere ihn: "Wir
erwarten, dass eine ganze Generation von Technologiegiganten der
heutigen New Economy den spektakulären Anstieg der GM-Aktie
nachvollziehen wird. Wer möchte nicht die Chance ergreifen, sein
Investment in den nächsten 6 bis 7 Jahren um das 22fache zu steigern?"
Es gibt aber sehr große Unterschiede zwischen heute und 1922. Zunächst
einmal hatte der Aktienmarkt 1922 einen jahrzehntelangen Bärenmarkt
hinter sich. Der S&P 500 stand 1921 fast genau da, wo er 20 Jahre
vorher schon gestanden hatte ... die Investoren hatten insgesamt ein
negatives Wachstum von 1 % für diesen Zeitraum gesehen. Kurz gesagt:
Man kann den Wert des Marktes von 1922 nicht mit dem von 2002
vergleichen. Wir sprechen über historische Extrempunkte. Dent
suggeriert effektiv, dass der nächste Bullenmarkt von den höchsten
Bewertungen der Geschichte beginnen wird.
Das Problem ist, dass sich die Auswirkungen der erhöhten Produktivität
insgesamt nicht netto positive ausgewirkt haben. Stattdessen haben die
Unternehmen die neue Produktivität genutzt, um Arbeiter zu entlassen.
Und dann ermöglicht das Internet es, Jobs in Länder mit geringeren
Lohnkosten zu verlagern - von Indien bis Irland.
Und nebenbei - es ist schön und gut, den Chart von GM mit dem von
Intel zu vergleichen. Aber damit vergleicht man Äpfel mit Birnen. 1922
gab es jede Menge Autobauer, die in den nächsten Jahren untergingen.
Wenn man den Aktienchart einer solchen Gesellschaft genommen hätte,
dann würde der Vergleich nicht so schön aussehen.
Selbst wenn es zahlreiche kleine Technologiegesellschaften geben
würde, deren Aktienkurs sich verzehnfachen würde - deren statistischer
Einfluss auf den Nasdaq wäre nicht so groß. Um die Prognose von Dent
wahr werden zu lassen, müssten sich die Kurse der größten
Gesellschaften mindestens verzehnfachen. Und das in einem Zeitraum,
indem ihre Gewinne nicht schneller als das Bruttoinlandsprodukt plus
Inflationsrate - oder ca. 50 % - steigen werden.
Hier offenbart sich die Schwäche von Dents Argumentation. Am 18. Juni
stand der Nasdaq-Composite bei 1.668 Punkten. Wenn er in 7 Jahren bei
13.000 Zählern stehen sollte, dann müsste er in den nächsten 7 Jahren
um 29 % pro Jahr zulegen. Wenn er das Ziel von 14.500 in 6 Jahren
erreichen würde, dann müsste er jährlich 36 % zulegen! Das würde eine
Verdoppelung alle 2 Jahre bedeuten!
Dabei ist das KGV schon derzeit sehr hoch - laut dem Wall Street
Journal liegt es beim Nasdaq 100 bei aktuell 227 (basierend auf den
Kerngewinnen). Das ist die Schätzung für die letzten Zahlen. Die
Prognose für die nächsten 12 Monate liegt bei einem KGV von 36. Die
Schätzung von Thomson First Call liegt bei 32. Wenn Dent Recht haben
würde, dann müssten die Gewinne der Unternehmen im Nasdaq um über 30 %
pro Jahr steigen, für 7 Jahre. Ich bemühe mich gar nicht erst, zu
suchen, ob dies schon jemals der Fall war. Es gab niemals eine Zeit,
in der die Gewinne der Unternehmen eines größeren Index um 30 % pro
Jahr gestiegen sind, 7 Jahre in Folge.
Aber das muss passieren - sonst wird das KGV steigen. Dann würde es
auf Niveaus steigen, die die letzte Spekulationsblase klein aussehen
lassen werden. Kann das KGV auf 500 steigen? Werden die Investoren
bald die letzte Spekulationsblase vergessen?
Man kann es auch anders sehen: Dent meint, dass die
Marktkapitalisierung der Nasdaq in 7 Jahren größer sein wird als das
Bruttoinlandsprodukt der gesamten USA.
Microsoft hat derzeit einen Anteil von 10 % an der
Marktkapitalisierung der Nasdaq. Wird die Marktkapitalisierung von
Microsoft auf 2 Billionen Dollar wachsen? Wird Cisco 1 Billion Dollar
wert sein? Kann Intel auf 1,25 Billionen Dollar steigen?
Wenn Dent Recht hätte, dann müssten die Gesellschaften auf so einen
Level steigen, und alle anderen Nasdaq-Aktien müssten mit ihnen
steigen. Wenn diese Gesellschaften das nicht schaffen - wer dann? Um
auf eine Marktkapitalisierung der Nasdaq von 15 Billionen zu kommen,
dann müssen darunter einige SEHR große Gesellschaften sein. Wir reden
von einer Spekulationsblase, die alles in den Schatten stellen würde,
was wir jemals gesehen haben - auch zu Zeiten der letzten
Spekulationsblase.
Ich bin noch nicht einmal auf die Überkapazitäten im Technologiesektor
zu sprechen gekommen - was das zukünftige Gewinnwachstum behindern
wird. Die Überkapazitäten besonders bei Glasfaserkabeln im
Telekomsektor, nach dem Debakel von WorldCom, und und und. Das ist
nicht der Stoff, aus dem ein stetiges und historisch hohes
Gewinnwachstum kommen wird.
Freitag, 20. Juni 2003
Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland auf Sicht von 10 Jahren mit
7,1 % VERLUST p.a.
von Michael Vaupel
Ich bin gerade auf ein paar interessante Zahlen und Fakten gestoßen,
die der "Bundesverband Investment und Asset Management" (BVI)
berechnet hat. Das ist der Verband der Fondsgesellschaften, der
naturgemäß die langfristige Anlage in Aktien- bzw. Rentenfonds fördern
will. Die Fakten, die ich gerade lese, lassen sich jedoch nicht
unbedingt zu Werbezwecken benutzen: Alle Aktienfonds mit Schwerpunkt
Deutschland VERLOREN in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 7,1 %
an Wert!
Wahrscheinlich haben auch Sie - genau wie ich - schon sehr oft
folgenden Spruch gehört: "Langfristig schlagen Aktien alle anderen
Anlageformen." In zahlreichen Finanzpublikationen und Werbebroschüren
wurde diese These mit Vergleichen illustriert und scheinbar belegt.
Ungefähr dieser Art: "1.000 Euro wären mit Aktien in 10 Jahren zu XX
Euro geworden, mit Anleihen zu XY Euro (deutlich niedrigerer Betrag)
und auf dem Sparbuch zu XZ Euro (niedrigster Betrag)". Zugegeben -
jahrelang habe auch ich daran geglaubt. Ich habe geglaubt, dass man am
besten in einem Aktiensparplan monatlich einen bestimmten Betrag
einzahlen sollte - um dann "auf jeden Fall" LANGFRISTIG auf der
Gewinnerseite zu stehen.
Die aktuellen Zahlen des BVI sind ein schwerer Schlag gegen diese
These. Denn selbst wenn man sein Vermögen auf Fonds für deutsche
Standardaktien verteilt hätte, so hätte man in den letzten 10 Jahren
einen deutlichen Verlust hingenommen. Zum Vergleich: Die Rentenfonds
mit Schwerpunkt Euro (bzw. vor Euroeinführung: DM) konnten in den
letzten 10 Jahren 4,9 % Plus pro Jahr erzielen.
Also: Mit Aktienfonds 10 Jahre lang durchschnittlich 7,1 % Minus pro
Jahr, mit Rentenfonds durchschnittlich 4,9 % Plus pro Jahr. Diese
Fakten sprechen eine klare Sprache. Natürlich bin ich mir der
Problematik der Wahl des Zeitraums vollkommen bewusst. So würde man
auf ganz andere Werte kommen, wenn man den 10-Jahres-Zeitraum von Ende
1989 bis Ende 1999 nehmen würde. Dann hätte man nämlich den Bärenmarkt
seit 2000 nicht in der Berechnung drin. So lässt sich auch erklären,
warum solche Berechnungen in den Jahren vor 2000 meist einen Vorteil
der Aktien gegenüber den Anleihen zeigten.
Was ich damit sagen will: Übernehmen Sie keine scheinbar allgemein
akzeptierten Thesen - wie die, dass Aktien "langfristig immer
steigen!" Wenn Sie auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase des Neuen
Marktes eingestiegen sind, werden Sie Ihre Einstiegskurse (sofern es
das betreffende Unternehmen überhaupt noch gibt) vielleicht nie wieder
sehen. Und wenn Sie 40 Jahre warten. Die Frage ist natürlich auch, wie
langfristig "langfristig" eigentlich ist. Natürlich führt alleine der
Inflationseffekt auf sehr lange Sicht zu steigenden Kursen. Aber was
nützt es Ihnen, wenn Ihr Einstandskurs zwar wieder erreicht wird -
aber erst in 80 Jahren? Ein großer Erfolg, oder? Hier zeigt sich die
ganze Ungenauigkeit des Begriffs "langfristig". Schon der Volkswirt
John Maynard Keynes meinte: "Langfristig sind wir alle tot." Recht hat
er.
Ich meine: In die Zukunft sehen kann keiner von uns. Eine Aussage wie
"langfristig steigen Aktien immer" ist schon deshalb sehr mit Vorsicht
zu genießen. Das bedeutet nicht, dass ich Ihnen von Aktieninvestments
völlig abraten will. Ich möchte nur gerade in der derzeitigen
Aufwärtsbewegung auch auf die Risiken hinweisen. Die Börse ist keine
Einbahnstraße - dieser Satz ist oft überstrapaziert worden, stimmt
aber. Denken Sie daran.
Und überlegen Sie sich einmal, die "90/10"-Strategie zu befolgen. Das
bedeutet: Anstatt Aktien zu kaufen, 90 % des dafür vorgesehenen
Betrags in sicheren Euro-Staatsanleihen zu investieren und mit den
restlichen 10 % auf Optionsscheine zu setzen (die aufgrund des
Hebeleffekts die gleichen absoluten Gewinne wie mit einer
100 %-Aktien-Position erlauben würden). Im schlimmsten Fall erleiden
Sie mit den Optionsscheinen einen Totalverlust. Diesen würden Sie in
gut 2 Jahren durch die Zinserträge der Anleihen ausgleichen, so dass
sie nach diesem Zeitraum Ihren Einsatz wiederhaben. Wenn es gut läuft
und Sie mit den Optionsscheinen 100 % verdienen, haben Sie damit auf
den gesamten Einsatz betrachtet 10 % verdient. Hinzu kommen noch die
Zinsen für die Anleihenposition. Meiner Ansicht nach eine sehr gute
Alternative zu Investments am Aktienmarkt. Ein weiterer Vorteil: Sie
können auch von fallenden Kursen profitieren und erweitern Ihre
Gewinnchancen damit ungemein.
Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland auf Sicht von 10 Jahren mit
7,1 % VERLUST p.a.
von Michael Vaupel
Ich bin gerade auf ein paar interessante Zahlen und Fakten gestoßen,
die der "Bundesverband Investment und Asset Management" (BVI)
berechnet hat. Das ist der Verband der Fondsgesellschaften, der
naturgemäß die langfristige Anlage in Aktien- bzw. Rentenfonds fördern
will. Die Fakten, die ich gerade lese, lassen sich jedoch nicht
unbedingt zu Werbezwecken benutzen: Alle Aktienfonds mit Schwerpunkt
Deutschland VERLOREN in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 7,1 %
an Wert!
Wahrscheinlich haben auch Sie - genau wie ich - schon sehr oft
folgenden Spruch gehört: "Langfristig schlagen Aktien alle anderen
Anlageformen." In zahlreichen Finanzpublikationen und Werbebroschüren
wurde diese These mit Vergleichen illustriert und scheinbar belegt.
Ungefähr dieser Art: "1.000 Euro wären mit Aktien in 10 Jahren zu XX
Euro geworden, mit Anleihen zu XY Euro (deutlich niedrigerer Betrag)
und auf dem Sparbuch zu XZ Euro (niedrigster Betrag)". Zugegeben -
jahrelang habe auch ich daran geglaubt. Ich habe geglaubt, dass man am
besten in einem Aktiensparplan monatlich einen bestimmten Betrag
einzahlen sollte - um dann "auf jeden Fall" LANGFRISTIG auf der
Gewinnerseite zu stehen.
Die aktuellen Zahlen des BVI sind ein schwerer Schlag gegen diese
These. Denn selbst wenn man sein Vermögen auf Fonds für deutsche
Standardaktien verteilt hätte, so hätte man in den letzten 10 Jahren
einen deutlichen Verlust hingenommen. Zum Vergleich: Die Rentenfonds
mit Schwerpunkt Euro (bzw. vor Euroeinführung: DM) konnten in den
letzten 10 Jahren 4,9 % Plus pro Jahr erzielen.
Also: Mit Aktienfonds 10 Jahre lang durchschnittlich 7,1 % Minus pro
Jahr, mit Rentenfonds durchschnittlich 4,9 % Plus pro Jahr. Diese
Fakten sprechen eine klare Sprache. Natürlich bin ich mir der
Problematik der Wahl des Zeitraums vollkommen bewusst. So würde man
auf ganz andere Werte kommen, wenn man den 10-Jahres-Zeitraum von Ende
1989 bis Ende 1999 nehmen würde. Dann hätte man nämlich den Bärenmarkt
seit 2000 nicht in der Berechnung drin. So lässt sich auch erklären,
warum solche Berechnungen in den Jahren vor 2000 meist einen Vorteil
der Aktien gegenüber den Anleihen zeigten.
Was ich damit sagen will: Übernehmen Sie keine scheinbar allgemein
akzeptierten Thesen - wie die, dass Aktien "langfristig immer
steigen!" Wenn Sie auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase des Neuen
Marktes eingestiegen sind, werden Sie Ihre Einstiegskurse (sofern es
das betreffende Unternehmen überhaupt noch gibt) vielleicht nie wieder
sehen. Und wenn Sie 40 Jahre warten. Die Frage ist natürlich auch, wie
langfristig "langfristig" eigentlich ist. Natürlich führt alleine der
Inflationseffekt auf sehr lange Sicht zu steigenden Kursen. Aber was
nützt es Ihnen, wenn Ihr Einstandskurs zwar wieder erreicht wird -
aber erst in 80 Jahren? Ein großer Erfolg, oder? Hier zeigt sich die
ganze Ungenauigkeit des Begriffs "langfristig". Schon der Volkswirt
John Maynard Keynes meinte: "Langfristig sind wir alle tot." Recht hat
er.
Ich meine: In die Zukunft sehen kann keiner von uns. Eine Aussage wie
"langfristig steigen Aktien immer" ist schon deshalb sehr mit Vorsicht
zu genießen. Das bedeutet nicht, dass ich Ihnen von Aktieninvestments
völlig abraten will. Ich möchte nur gerade in der derzeitigen
Aufwärtsbewegung auch auf die Risiken hinweisen. Die Börse ist keine
Einbahnstraße - dieser Satz ist oft überstrapaziert worden, stimmt
aber. Denken Sie daran.
Und überlegen Sie sich einmal, die "90/10"-Strategie zu befolgen. Das
bedeutet: Anstatt Aktien zu kaufen, 90 % des dafür vorgesehenen
Betrags in sicheren Euro-Staatsanleihen zu investieren und mit den
restlichen 10 % auf Optionsscheine zu setzen (die aufgrund des
Hebeleffekts die gleichen absoluten Gewinne wie mit einer
100 %-Aktien-Position erlauben würden). Im schlimmsten Fall erleiden
Sie mit den Optionsscheinen einen Totalverlust. Diesen würden Sie in
gut 2 Jahren durch die Zinserträge der Anleihen ausgleichen, so dass
sie nach diesem Zeitraum Ihren Einsatz wiederhaben. Wenn es gut läuft
und Sie mit den Optionsscheinen 100 % verdienen, haben Sie damit auf
den gesamten Einsatz betrachtet 10 % verdient. Hinzu kommen noch die
Zinsen für die Anleihenposition. Meiner Ansicht nach eine sehr gute
Alternative zu Investments am Aktienmarkt. Ein weiterer Vorteil: Sie
können auch von fallenden Kursen profitieren und erweitern Ihre
Gewinnchancen damit ungemein.
Freitag, 20. Juni 2003
Schrempp mit 10,8 Millionen Euro Bezügen im letzten Jahr
von Michael Vaupel
Das Managermagazin hat eine Studie über die Gehälter von deutschen
Managern erstellt. Jürgen Schrempp, Vorstandschef von DaimlerChrysler,
erreichte mit einem Jahreswert von 10,8 Millionen Euro den
Spitzenplatz.
Neben einem Grundgehalt von rund 6,4 Millionen Euro wurden ihm
Aktien-Optionen im Wert von etwa 4,4 Millionen Euro eingeräumt.
Weiterer Spitzenverdiener war Josef Ackermann von der Deutschen Bank,
der auf 7 Millionen Euro kam.
Gute Leistung soll gut bezahlt werden. Doch manchmal fragt man sich,
wo eigentlich der Zusammenhang zwischen diesen hohen Bezügen und der
Leistung besteht.
Ganz unabhängig davon könnte man sich fragen, ob es gerechtfertigt
ist, wenn der Chef eines Unternehmens das 70 bis 100fache des Betrages
verdient, den ein durchschnittlicher Angestellter seines Unternehmens
verdient. Das 10fache - selbstverständlich. Das 20fache wäre auch noch
ok. Aber langsam geraten wir in Regionen, bei denen auch im Hinblick
auf den sozialen Frieden Bedenken angesagt sind.
Schrempp mit 10,8 Millionen Euro Bezügen im letzten Jahr
von Michael Vaupel
Das Managermagazin hat eine Studie über die Gehälter von deutschen
Managern erstellt. Jürgen Schrempp, Vorstandschef von DaimlerChrysler,
erreichte mit einem Jahreswert von 10,8 Millionen Euro den
Spitzenplatz.
Neben einem Grundgehalt von rund 6,4 Millionen Euro wurden ihm
Aktien-Optionen im Wert von etwa 4,4 Millionen Euro eingeräumt.
Weiterer Spitzenverdiener war Josef Ackermann von der Deutschen Bank,
der auf 7 Millionen Euro kam.
Gute Leistung soll gut bezahlt werden. Doch manchmal fragt man sich,
wo eigentlich der Zusammenhang zwischen diesen hohen Bezügen und der
Leistung besteht.
Ganz unabhängig davon könnte man sich fragen, ob es gerechtfertigt
ist, wenn der Chef eines Unternehmens das 70 bis 100fache des Betrages
verdient, den ein durchschnittlicher Angestellter seines Unternehmens
verdient. Das 10fache - selbstverständlich. Das 20fache wäre auch noch
ok. Aber langsam geraten wir in Regionen, bei denen auch im Hinblick
auf den sozialen Frieden Bedenken angesagt sind.
Freitag, 20. Juni 2003
Automobilbauer leiden unter Streik
von Michael Vaupel
Die Streiks in der ostdeutschen Metallindustrie treffen auch
Volkswagen und BMW. Die VW-Zuliefererwerke in Zwickau und Mosel werden
seit Anfang dieses Monats voll bestreikt. Seit Anfang dieser Woche
ruht die Arbeit auch in der "gläsernen Manufaktur" in Dresden - wo der
Oberklassewagen Phaeton hergestellt wird.
Richtig getroffen würde VW allerdings erst dann, wenn im Hauptwerk
Wolfsburg wegen Teilemangel die Produktion gestört würde.
Vergleichbar die Situation bei BMW - wenn sich nichts ändert, könnte
die Produktion ab nächsten Montag gestört sein - eventuell müsste die
Produktion dann ganz eingestellt werden. Kosten pro Tag ca. 38
Millionen.
Eine Einigung in der ostdeutschen Metallindustrie ist deshalb auch für
diese beiden Autobauer von großer Wichtigkeit.
Automobilbauer leiden unter Streik
von Michael Vaupel
Die Streiks in der ostdeutschen Metallindustrie treffen auch
Volkswagen und BMW. Die VW-Zuliefererwerke in Zwickau und Mosel werden
seit Anfang dieses Monats voll bestreikt. Seit Anfang dieser Woche
ruht die Arbeit auch in der "gläsernen Manufaktur" in Dresden - wo der
Oberklassewagen Phaeton hergestellt wird.
Richtig getroffen würde VW allerdings erst dann, wenn im Hauptwerk
Wolfsburg wegen Teilemangel die Produktion gestört würde.
Vergleichbar die Situation bei BMW - wenn sich nichts ändert, könnte
die Produktion ab nächsten Montag gestört sein - eventuell müsste die
Produktion dann ganz eingestellt werden. Kosten pro Tag ca. 38
Millionen.
Eine Einigung in der ostdeutschen Metallindustrie ist deshalb auch für
diese beiden Autobauer von großer Wichtigkeit.
Freitag, 20. Juni 2003
32. Jahr des Dollarstandards
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Wo befinden wir uns gerade? Ich meine natürlich ökonomisch.
Physisch weiß ich, wo ich mich befinde. In meinem Büro in Paris, an
einem bewölkten Tag. Und metaphorisch?
Wollen Sie wirklich wissen, wo wir uns metaphorisch befinden, liebe(r)
Leser(in)? Natürlich nicht, aber ich werde es Ihnen trotzdem sagen.
Hier. Ich befinde mich auf dieser Erde, und bin mit einem Widerspruch
konfrontiert; ich erwarte sowohl eine Inflation als auch eine
Deflation. "Sie können nicht beides haben", sagen mir meine Leser.
Entweder zerstört eine Inflation die Anleihenkurse, oder eine
Deflation zerstört die Aktienkurse, sagen sie. "Sie werden beide
zerstört werden", so meine Wette.
Wir befinden uns im 32. Jahr des Dollarstandards. Sehen Sie sich die
Reserven der Zentralbanken der Welt an. Was finden Sie da? Ich weiß es
nicht, aber mir ist gesagt worden, dass diese Zentralbanken 75 % ihrer
Reserven in der Form von "Dollar" halten. Was ist ein Dollar? Nun ...
es ist was es ist ... ein Stück Papier, das man für andere Dinge
eintauschen kann.
Als der Dollarstandard im Jahr 1971 begann, konnte man einen Dollar
für 1/34 einer Unze Feingold eintauschen. Genau deshalb dachten viele
Leute - besonders die Franzosen -, dass das ein sehr gutes
Tauschverhältnis sei. Worauf sich die US-Regierung sich entschloss,
das zu stoppen. Deshalb sagte die Nixon-Administration, dass der Wert
des Dollar fortan am freien Markt bestimmt werden sollte - was
effektiv zu einer Verringerung der Schuldenlast der USA führte, wegen
der folgenden Dollarabwertung.
Diese Ankündigung der US-Regierung ließ damals überall in der Welt die
Alarmglocken läuten. Die Investoren begannen sich zu fragen, was sie
für ihre Dollar bekommen würden. Die Fed hatte schließlich die
Druckerpresse für Dollar; die Fed bot der Welt natürlich genug Dollar
an, damit die Räder der Wirtschaft in Betrieb blieben ... aber die
Investoren hatten die Befürchtung, dass die Fed es übertreiben könnte.
Natürlich würde "leichtes Geld" zu rollenden Räder führen - aber diese
Räder könnten irgendwann überdrehen und abfallen! 1980 konnte man für
einen Dollar nur noch 1/840 einer Feinunze Gold kaufen. Die Investoren
rechneten damit, dass dieser Wert in der Zukunft noch weiter fallen
würde.
Der Markt lässt niemals Erwartungen aufkommen, ohne auch eine
Enttäuschung aufkommen zu lassen. Diese Überraschung war der damalige
Fed-Vorsitzende Paul Volcker, der die Kreditvergaberegeln der Banken
verschärfte, die Zinsen erhöhte, die Inflationsrate senkte und deshalb
die Fundamente für den großen Boom der nächsten 2 Jahrzehnte legte.
Ich denke, dass dieser Boom im Jahr 2000 endete, als der Aktienmarkt
seit Topp erreichte. Im folgenden Jahr erreichte auch der Dollar sein
Topp. Im Sommer 2001 konnte man für einen Dollar 1/260 einer Feinunze
Gold kaufen. Heute, 2 Jahre später, kauft ein Dollar nur 1/360 einer
Feinunze Gold.
Aber was weiß ich schon? Am Mittwoch z.B. ist der Goldpreis um 6
Dollar gefallen. Jetzt, wo die Fed wirklich aufs Gaspedal tritt,
scheinen das die Investoren nicht zu bemerken. Ihre Erwartungen sind
auf epischen Höhen. Was! Die meisten erwarten, dass der große Boom für
immer weitergehen wird. Der Anteil der "Bären" unter den Investoren
ist auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Gold war in den letzten
2 Jahren das beste Investment ... aber wer glaubt schon, dass das auch
weiterhin so bleiben wird?
Stattdessen leihen die Fondsmanager und Kleinanleger der US-Regierung
weiterhin bereitwillig Geld (indem sie US-Anleihen kaufen), so als ob
diese das beste Kreditrisiko der Welt bieten würde ... und sie kaufen
Aktien, als ob sie in die Zukunft sehen könnten und dort höhere Kurse
sehen würden.
Und ich weiß nicht genau, was ich denken soll. Dass die Aktien kein
Schnäppchen mehr sind, scheint offensichtlich zu sein. Und dass diese
außergewöhnliche Zuversicht am Anleihenmarkt (was sonst sollte es
sein, wenn man dem weltgrößten Schuldner Geld leiht ... zu den
niedrigsten Zinssätzen seit 50 Jahren ... einem Schuldner, der offen
verspricht, seine Währung abzuwerten ... was ist das sonst als der
Spiegel eines extremen, fast wahnsinnigen Vertrauens?) bald Furcht
weichen sollte, scheint nicht nur offensichtlich zu sein, sondern auch
sympathisch. Das ist der Weg, wie die Welt funktioniert. Tag wird zu
Nacht, gute Renditen werden zu schlechten Renditen, außergewöhnlich
wird zu Mittelmaß, Volcker wird durch Greenspan ersetzt ... eine
Politik des leichten Geldes folgt einer Politik des knappen Geldes ...
und dann fallen die Räder ab!
Aber wann und wie?
32. Jahr des Dollarstandards
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Wo befinden wir uns gerade? Ich meine natürlich ökonomisch.
Physisch weiß ich, wo ich mich befinde. In meinem Büro in Paris, an
einem bewölkten Tag. Und metaphorisch?
Wollen Sie wirklich wissen, wo wir uns metaphorisch befinden, liebe(r)
Leser(in)? Natürlich nicht, aber ich werde es Ihnen trotzdem sagen.
Hier. Ich befinde mich auf dieser Erde, und bin mit einem Widerspruch
konfrontiert; ich erwarte sowohl eine Inflation als auch eine
Deflation. "Sie können nicht beides haben", sagen mir meine Leser.
Entweder zerstört eine Inflation die Anleihenkurse, oder eine
Deflation zerstört die Aktienkurse, sagen sie. "Sie werden beide
zerstört werden", so meine Wette.
Wir befinden uns im 32. Jahr des Dollarstandards. Sehen Sie sich die
Reserven der Zentralbanken der Welt an. Was finden Sie da? Ich weiß es
nicht, aber mir ist gesagt worden, dass diese Zentralbanken 75 % ihrer
Reserven in der Form von "Dollar" halten. Was ist ein Dollar? Nun ...
es ist was es ist ... ein Stück Papier, das man für andere Dinge
eintauschen kann.
Als der Dollarstandard im Jahr 1971 begann, konnte man einen Dollar
für 1/34 einer Unze Feingold eintauschen. Genau deshalb dachten viele
Leute - besonders die Franzosen -, dass das ein sehr gutes
Tauschverhältnis sei. Worauf sich die US-Regierung sich entschloss,
das zu stoppen. Deshalb sagte die Nixon-Administration, dass der Wert
des Dollar fortan am freien Markt bestimmt werden sollte - was
effektiv zu einer Verringerung der Schuldenlast der USA führte, wegen
der folgenden Dollarabwertung.
Diese Ankündigung der US-Regierung ließ damals überall in der Welt die
Alarmglocken läuten. Die Investoren begannen sich zu fragen, was sie
für ihre Dollar bekommen würden. Die Fed hatte schließlich die
Druckerpresse für Dollar; die Fed bot der Welt natürlich genug Dollar
an, damit die Räder der Wirtschaft in Betrieb blieben ... aber die
Investoren hatten die Befürchtung, dass die Fed es übertreiben könnte.
Natürlich würde "leichtes Geld" zu rollenden Räder führen - aber diese
Räder könnten irgendwann überdrehen und abfallen! 1980 konnte man für
einen Dollar nur noch 1/840 einer Feinunze Gold kaufen. Die Investoren
rechneten damit, dass dieser Wert in der Zukunft noch weiter fallen
würde.
Der Markt lässt niemals Erwartungen aufkommen, ohne auch eine
Enttäuschung aufkommen zu lassen. Diese Überraschung war der damalige
Fed-Vorsitzende Paul Volcker, der die Kreditvergaberegeln der Banken
verschärfte, die Zinsen erhöhte, die Inflationsrate senkte und deshalb
die Fundamente für den großen Boom der nächsten 2 Jahrzehnte legte.
Ich denke, dass dieser Boom im Jahr 2000 endete, als der Aktienmarkt
seit Topp erreichte. Im folgenden Jahr erreichte auch der Dollar sein
Topp. Im Sommer 2001 konnte man für einen Dollar 1/260 einer Feinunze
Gold kaufen. Heute, 2 Jahre später, kauft ein Dollar nur 1/360 einer
Feinunze Gold.
Aber was weiß ich schon? Am Mittwoch z.B. ist der Goldpreis um 6
Dollar gefallen. Jetzt, wo die Fed wirklich aufs Gaspedal tritt,
scheinen das die Investoren nicht zu bemerken. Ihre Erwartungen sind
auf epischen Höhen. Was! Die meisten erwarten, dass der große Boom für
immer weitergehen wird. Der Anteil der "Bären" unter den Investoren
ist auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Gold war in den letzten
2 Jahren das beste Investment ... aber wer glaubt schon, dass das auch
weiterhin so bleiben wird?
Stattdessen leihen die Fondsmanager und Kleinanleger der US-Regierung
weiterhin bereitwillig Geld (indem sie US-Anleihen kaufen), so als ob
diese das beste Kreditrisiko der Welt bieten würde ... und sie kaufen
Aktien, als ob sie in die Zukunft sehen könnten und dort höhere Kurse
sehen würden.
Und ich weiß nicht genau, was ich denken soll. Dass die Aktien kein
Schnäppchen mehr sind, scheint offensichtlich zu sein. Und dass diese
außergewöhnliche Zuversicht am Anleihenmarkt (was sonst sollte es
sein, wenn man dem weltgrößten Schuldner Geld leiht ... zu den
niedrigsten Zinssätzen seit 50 Jahren ... einem Schuldner, der offen
verspricht, seine Währung abzuwerten ... was ist das sonst als der
Spiegel eines extremen, fast wahnsinnigen Vertrauens?) bald Furcht
weichen sollte, scheint nicht nur offensichtlich zu sein, sondern auch
sympathisch. Das ist der Weg, wie die Welt funktioniert. Tag wird zu
Nacht, gute Renditen werden zu schlechten Renditen, außergewöhnlich
wird zu Mittelmaß, Volcker wird durch Greenspan ersetzt ... eine
Politik des leichten Geldes folgt einer Politik des knappen Geldes ...
und dann fallen die Räder ab!
Aber wann und wie?
Freitag, 20. Juni 2003
Der süße Geschmack der Inflation
von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan
In den USA sind die Konsumentenpreise letzten Monat um 0,3 % gestiegen
(Kernrate, ohne Energiepreise) - was ein recht deutlicher Preisanstieg
war und für eine Inflation spricht ...
Ahhhh! ... Wie süß das ist! ... Dieser erste leckere Geschmack eines
neuen inflationären Trends! Wie die meisten Süßigkeiten ist auch eine
Inflation nicht gesund. Aber für den Moment ... hm ... ist sie sehr
erfreulich - zumindest glauben das die meisten Marktteilnehmer
momentan. Die Inflation ist willkommen, da sie - im Gegensatz zur
puritanischen Deflation - die Schuldenrückzahlungen leichter macht,
die Immobilienpreise anfeuert und ebenso die Unternehmensgewinne. Sie
ist nur Freude und kein Schmerz ... so irgendwie.
Der Schmerz kommt ein bisschen später - natürlich - wenn ein Dollar
weniger Waren und Dienstleistungen kauft, als er es heute tut. Und
wenn die Ersparnisse "weginflationiert" werden, also deutlich weniger
wert sein werden, als die Sparer der Nation antizipiert hatten. Aber
die Aktienkäufer machen sich darüber keine Sorgen. Sie vertrauen dem
Fed-Vorsitzenden Greenspan, der ihnen sagt, dass Inflation eine gute
Sache sei, und dass man die böse Deflation um jeden Preis vernichten
müsse.
Die Kleinanleger machten sich derzeit überhaupt nicht viele Sorgen -
sie machen sich nur Sorgen darüber, dass sie vielleicht keine Aktien
besitzen. Als Resultat davon ist die "Nach-Spekulationsblase" am
Aktienmarkt vor unseren Augen immer größer geworden. Wie ihr
Vorgänger, die epische Spekulationsblase der 1990er, hat diese
aktuelle Spekulationsblase mehr Spekulation als Substanz ...
vernachlässigenswertes Ertragswachstum und hohe Bewertungen sind keine
gute fundamentale Voraussetzung für steigende Aktienkurse.
Und wie ihr Vorgänger wird diese "Nach-Spekulationsblase" durch die
Fed-Politik des leichten Geldes angeheizt. Die implizite "Drohung",
dass man am Geldmarkt nur 1 % Rendite erhält, drängt die Investoren
geradezu in riskantere Anlageformen, wie lang laufende Anleihen und
Blue Chips am Aktienmarkt. Die Fed-inspirierte Kasino-Mentalität hat
den Aktienmarkt von einem ZIEMLICH teuren Niveau auf ein SEHR teures
Niveau hochschnellen lassen.
Der Nasdaq-Composite ist in diesem Jahr schon um 25 % gestiegen - das
sind aufs Jahr hochgerechnet 56 % Plus. "Negative reale Zinssätze
dränge die Investoren in höhere Risikoklassen", so Mister Belkin,
Herausgeber des "Belkin Report". "Am amerikanischen Geldmarkt erhält
man derzeit nur rund 1 %. Die amerikanische Konsumentenpreisinflation
ist mehr als doppelt so hoch. Das ist ein kraftvoller Anreiz, um sein
Kapital in höherverzinslichen Anleihen (Anleihen mit größerem
Ausfallrisiko) und Lottoscheinen (Nasdaq-Aktien) anzulegen. Wenn ich
mich skeptisch anhöre, dann ist das korrekt ... ich stimme nicht mit
der Politik der Fed überein ( ...), aber wenn die Fed die Investoren
aus dem Risikospektrum drängen will und eine neue
Mini-Spekulationsblase schaffen will, dann hat sie sicherlich die
Kraft dazu."
Die "Kraft" der Fed ist natürlich nicht mehr als die kollektive
öffentliche Bereitschaft, teure Aktien zu kaufen. Wenn die Investoren
nicht bedingungslos an die "langfristige" Anlage in Aktien glauben
würden, dann hätte die Fed keine Kraft, eine Spekulationsblase
anzuheizen. Aber derzeit kann die Fed das - und tut es auch. Genau
jetzt. Allerdings könnte der Spekulationsblase bei den
Technologieaktien bald die Luft ausgehen.
"Trotz der zuletzt guten Zeiten, ist die Situation für die
Technologie-Bullen fürchterlich", schreibt Fred Hickey, Herausgeber
des "High Tech Strategist". Die Kabel und Leitungen, die diese
monströs überbewerteten Hightech-Aktien auf dem hohen Niveau gehalten
haben, brechen. Wenn es klar wird, dass die erhoffte wirtschaftliche
Erholung im zweiten Halbjahr nicht eintreten wird, und dass der
Ertragssprung im zweien Halbjahr ein Traum bleiben wird, dann wird es
Panik unter den Bullen-Investoren geben, die am Ende viele von ihnen
ruinieren wird ... dann werden wir von Wunschdenken gesteuerte
Kommentare über den gescheiterten Bullenmarkt für Technologieaktien
hören, der Art: "Wenn die Kurse doch nur wieder auf mein
Einstandsniveau steigen würden."
Diese "Nach-Spekualationsblase" ist genau so verletzlich wie ihr
Vorgänger gegenüber der Nadel der wirtschaftlichen Realität. Wie die
epische Spekulationsblase der 1990er wird auch diese aktuelle
Spekulationsblase für viele Investoren schlecht enden - so meine
Befürchtung. Warum nehmen die Investoren nicht einfach die Gewinne mit
und nehmen sich den Sommer über Urlaub?
Der süße Geschmack der Inflation
von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan
In den USA sind die Konsumentenpreise letzten Monat um 0,3 % gestiegen
(Kernrate, ohne Energiepreise) - was ein recht deutlicher Preisanstieg
war und für eine Inflation spricht ...
Ahhhh! ... Wie süß das ist! ... Dieser erste leckere Geschmack eines
neuen inflationären Trends! Wie die meisten Süßigkeiten ist auch eine
Inflation nicht gesund. Aber für den Moment ... hm ... ist sie sehr
erfreulich - zumindest glauben das die meisten Marktteilnehmer
momentan. Die Inflation ist willkommen, da sie - im Gegensatz zur
puritanischen Deflation - die Schuldenrückzahlungen leichter macht,
die Immobilienpreise anfeuert und ebenso die Unternehmensgewinne. Sie
ist nur Freude und kein Schmerz ... so irgendwie.
Der Schmerz kommt ein bisschen später - natürlich - wenn ein Dollar
weniger Waren und Dienstleistungen kauft, als er es heute tut. Und
wenn die Ersparnisse "weginflationiert" werden, also deutlich weniger
wert sein werden, als die Sparer der Nation antizipiert hatten. Aber
die Aktienkäufer machen sich darüber keine Sorgen. Sie vertrauen dem
Fed-Vorsitzenden Greenspan, der ihnen sagt, dass Inflation eine gute
Sache sei, und dass man die böse Deflation um jeden Preis vernichten
müsse.
Die Kleinanleger machten sich derzeit überhaupt nicht viele Sorgen -
sie machen sich nur Sorgen darüber, dass sie vielleicht keine Aktien
besitzen. Als Resultat davon ist die "Nach-Spekulationsblase" am
Aktienmarkt vor unseren Augen immer größer geworden. Wie ihr
Vorgänger, die epische Spekulationsblase der 1990er, hat diese
aktuelle Spekulationsblase mehr Spekulation als Substanz ...
vernachlässigenswertes Ertragswachstum und hohe Bewertungen sind keine
gute fundamentale Voraussetzung für steigende Aktienkurse.
Und wie ihr Vorgänger wird diese "Nach-Spekulationsblase" durch die
Fed-Politik des leichten Geldes angeheizt. Die implizite "Drohung",
dass man am Geldmarkt nur 1 % Rendite erhält, drängt die Investoren
geradezu in riskantere Anlageformen, wie lang laufende Anleihen und
Blue Chips am Aktienmarkt. Die Fed-inspirierte Kasino-Mentalität hat
den Aktienmarkt von einem ZIEMLICH teuren Niveau auf ein SEHR teures
Niveau hochschnellen lassen.
Der Nasdaq-Composite ist in diesem Jahr schon um 25 % gestiegen - das
sind aufs Jahr hochgerechnet 56 % Plus. "Negative reale Zinssätze
dränge die Investoren in höhere Risikoklassen", so Mister Belkin,
Herausgeber des "Belkin Report". "Am amerikanischen Geldmarkt erhält
man derzeit nur rund 1 %. Die amerikanische Konsumentenpreisinflation
ist mehr als doppelt so hoch. Das ist ein kraftvoller Anreiz, um sein
Kapital in höherverzinslichen Anleihen (Anleihen mit größerem
Ausfallrisiko) und Lottoscheinen (Nasdaq-Aktien) anzulegen. Wenn ich
mich skeptisch anhöre, dann ist das korrekt ... ich stimme nicht mit
der Politik der Fed überein ( ...), aber wenn die Fed die Investoren
aus dem Risikospektrum drängen will und eine neue
Mini-Spekulationsblase schaffen will, dann hat sie sicherlich die
Kraft dazu."
Die "Kraft" der Fed ist natürlich nicht mehr als die kollektive
öffentliche Bereitschaft, teure Aktien zu kaufen. Wenn die Investoren
nicht bedingungslos an die "langfristige" Anlage in Aktien glauben
würden, dann hätte die Fed keine Kraft, eine Spekulationsblase
anzuheizen. Aber derzeit kann die Fed das - und tut es auch. Genau
jetzt. Allerdings könnte der Spekulationsblase bei den
Technologieaktien bald die Luft ausgehen.
"Trotz der zuletzt guten Zeiten, ist die Situation für die
Technologie-Bullen fürchterlich", schreibt Fred Hickey, Herausgeber
des "High Tech Strategist". Die Kabel und Leitungen, die diese
monströs überbewerteten Hightech-Aktien auf dem hohen Niveau gehalten
haben, brechen. Wenn es klar wird, dass die erhoffte wirtschaftliche
Erholung im zweiten Halbjahr nicht eintreten wird, und dass der
Ertragssprung im zweien Halbjahr ein Traum bleiben wird, dann wird es
Panik unter den Bullen-Investoren geben, die am Ende viele von ihnen
ruinieren wird ... dann werden wir von Wunschdenken gesteuerte
Kommentare über den gescheiterten Bullenmarkt für Technologieaktien
hören, der Art: "Wenn die Kurse doch nur wieder auf mein
Einstandsniveau steigen würden."
Diese "Nach-Spekualationsblase" ist genau so verletzlich wie ihr
Vorgänger gegenüber der Nadel der wirtschaftlichen Realität. Wie die
epische Spekulationsblase der 1990er wird auch diese aktuelle
Spekulationsblase für viele Investoren schlecht enden - so meine
Befürchtung. Warum nehmen die Investoren nicht einfach die Gewinne mit
und nehmen sich den Sommer über Urlaub?
Freitag, 20. Juni 2003
China - das Damoklesschwert der USA
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
*** Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich die US-Wirtschaft in
fähigen Händen befinden, und dass sich alles jeden Tag verbessert, in
jedem Bereich. Dennoch sagt der US-Finanzminister, dass es schwierig
sein könnte, einen Jobs zu finden. "Die Job-Aussichten in Kalifornien
sind schwach", so die LA TIMES. "Die Aussichten auf Jobs in Michigan
sind niedrig", so die Detroit Free Press.
*** Marschall Auerback glaubt, dass China die Kraft hat, die
US-Wirtschaft zu zerstören ... genauso wie der Internationale
Währungsfonds in Argentinien den Stöpsel gezogen hat. Ich habe gestern
über die Ansichten von Auerback berichtet. Am gleichen Tag muss der
US-Finanzminister Snow darüber nachgedacht haben. Denn in den heutigen
Nachrichten finden sich die Schlagzeile "China könnte Währung bald
floaten lassen, sagt Snow", so die Washington Post.
Ich komme auf Auerback für die Erklärung zurück: "Wenn sie (die
Chinesen) sich von der Bindung an den Dollar lösen, ist es sehr
wahrscheinlich, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen großen Betrag an
Gold angesammelt haben, um ihre Währung zu decken (das könnte auch
erklären, warum die chinesische Regierung so zurückhaltend ist, wenn
es um ihre Goldkäufe der letzten Dekade geht). Sobald die Chinesen
fühlen, dass bei ihnen alles in Ordnung ist, werden sie versuchen,
dass ihre Währung die asiatische Reservewährung wird - und letztlich
die bevorzugte Währung der Welt."
"Eine auf dem Remnimbi (chinesische Währung) basierende asiatische
Währungsunion mag weit entfernt scheinen - aber vor 15 Jahren schien
auch die Idee einer gemeinsamen europäischen Währung weit entfernt. In
vielen Punkten wäre eine asiatische Währungsunion, die auf der
chinesischen Währung basieren würde, weniger problembeladen als der
Euro. Im Gegensatz zum Euroland würde eine asiatische Währungsunion
mit der Präsenz eines dominierenden Landes starten - China (sowohl
wirtschaftlich als auch kulturell) - was die Übernahme einer
bestehenden Währung ermöglichen würde, im Gegensatz zur Schaffung
einer neuen Währung und der Aufgabe zahlreicher nationaler Währungen.
Es gibt auch eine große chinesische Diaspora in den asiatischen
Emerging Markets; die Konsequenz ist, dass es viele der traditionellen
sprachlichen und historischen Barrieren, die es in der EU gibt, in
Asien nicht im gleichen Umfang gibt."
"Es gibt eine gemeinsame, kulturelle konfuzianische Ethik in der
gesamten Region. Es gibt auch eine natürliche Hinwendung zum Sparen,
was diese Region zum größten Hort internationaler Reserven macht. Wenn
diese Reserven durch große Goldbestände gedeckt würden (die gerade
perverserweise von westlichen Zentralbanken verkauft oder verleast
werden), dann würde die Vision von China als dem Epizentrum einer
asiatischen Währungsunion noch glaubhafter."
"Was das in Relation zu den USA bedeutet, ist, dass die USA - wie
Argentinien ca. 2001 - nicht länger ihr eigenes wirtschaftliches
Schicksal kontrollieren. Im Fall der USA ist das Damoklesschwert nicht
der Internationale Währungsfonds, sonder China. Der Todesstoß für die
US-Wirtschaft könnte die chinesische Entscheidung sein, die eigene
Währung frei floaten zu lassen. Denn viele andere asiatische
Zentralbanken (mit der möglichen Ausnahme Japan) könnten dann eine
verlockende Alternative zum US-Dollar finden, was diesen in den freien
Fall schicken würde, was dem amerikanischen Kreditsystem ungekannten
Schaden zufügen würde. Die amerikanischen Entscheidungsträger - die
dauernd danach schreien, dass die chinesische Währung doch endlich
frei floaten sollte -, sollten vorsichtig sein, was sie sich wünschen.
Das könnte auch der Abschluss einer außergewöhnlichen Periode der
Finanzgeschichte werden."
China - das Damoklesschwert der USA
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
*** Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich die US-Wirtschaft in
fähigen Händen befinden, und dass sich alles jeden Tag verbessert, in
jedem Bereich. Dennoch sagt der US-Finanzminister, dass es schwierig
sein könnte, einen Jobs zu finden. "Die Job-Aussichten in Kalifornien
sind schwach", so die LA TIMES. "Die Aussichten auf Jobs in Michigan
sind niedrig", so die Detroit Free Press.
*** Marschall Auerback glaubt, dass China die Kraft hat, die
US-Wirtschaft zu zerstören ... genauso wie der Internationale
Währungsfonds in Argentinien den Stöpsel gezogen hat. Ich habe gestern
über die Ansichten von Auerback berichtet. Am gleichen Tag muss der
US-Finanzminister Snow darüber nachgedacht haben. Denn in den heutigen
Nachrichten finden sich die Schlagzeile "China könnte Währung bald
floaten lassen, sagt Snow", so die Washington Post.
Ich komme auf Auerback für die Erklärung zurück: "Wenn sie (die
Chinesen) sich von der Bindung an den Dollar lösen, ist es sehr
wahrscheinlich, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen großen Betrag an
Gold angesammelt haben, um ihre Währung zu decken (das könnte auch
erklären, warum die chinesische Regierung so zurückhaltend ist, wenn
es um ihre Goldkäufe der letzten Dekade geht). Sobald die Chinesen
fühlen, dass bei ihnen alles in Ordnung ist, werden sie versuchen,
dass ihre Währung die asiatische Reservewährung wird - und letztlich
die bevorzugte Währung der Welt."
"Eine auf dem Remnimbi (chinesische Währung) basierende asiatische
Währungsunion mag weit entfernt scheinen - aber vor 15 Jahren schien
auch die Idee einer gemeinsamen europäischen Währung weit entfernt. In
vielen Punkten wäre eine asiatische Währungsunion, die auf der
chinesischen Währung basieren würde, weniger problembeladen als der
Euro. Im Gegensatz zum Euroland würde eine asiatische Währungsunion
mit der Präsenz eines dominierenden Landes starten - China (sowohl
wirtschaftlich als auch kulturell) - was die Übernahme einer
bestehenden Währung ermöglichen würde, im Gegensatz zur Schaffung
einer neuen Währung und der Aufgabe zahlreicher nationaler Währungen.
Es gibt auch eine große chinesische Diaspora in den asiatischen
Emerging Markets; die Konsequenz ist, dass es viele der traditionellen
sprachlichen und historischen Barrieren, die es in der EU gibt, in
Asien nicht im gleichen Umfang gibt."
"Es gibt eine gemeinsame, kulturelle konfuzianische Ethik in der
gesamten Region. Es gibt auch eine natürliche Hinwendung zum Sparen,
was diese Region zum größten Hort internationaler Reserven macht. Wenn
diese Reserven durch große Goldbestände gedeckt würden (die gerade
perverserweise von westlichen Zentralbanken verkauft oder verleast
werden), dann würde die Vision von China als dem Epizentrum einer
asiatischen Währungsunion noch glaubhafter."
"Was das in Relation zu den USA bedeutet, ist, dass die USA - wie
Argentinien ca. 2001 - nicht länger ihr eigenes wirtschaftliches
Schicksal kontrollieren. Im Fall der USA ist das Damoklesschwert nicht
der Internationale Währungsfonds, sonder China. Der Todesstoß für die
US-Wirtschaft könnte die chinesische Entscheidung sein, die eigene
Währung frei floaten zu lassen. Denn viele andere asiatische
Zentralbanken (mit der möglichen Ausnahme Japan) könnten dann eine
verlockende Alternative zum US-Dollar finden, was diesen in den freien
Fall schicken würde, was dem amerikanischen Kreditsystem ungekannten
Schaden zufügen würde. Die amerikanischen Entscheidungsträger - die
dauernd danach schreien, dass die chinesische Währung doch endlich
frei floaten sollte -, sollten vorsichtig sein, was sie sich wünschen.
Das könnte auch der Abschluss einer außergewöhnlichen Periode der
Finanzgeschichte werden."
Freitag, 20. Juni 2003
Krise des amerikanischen Kapitalismus
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Anmerkung in eigener Sache: Dieser Artikel ist ein Klassiker von Bill
Bonner und wurde das erste Mal am 4. Juni 2002 veröffentlicht - passt
aber auch auf die heutige Situation. Urteilen Sie selbst!
Der Dollar und das US-Imperium stehen an der Schwelle der Größe. Aber
auf welcher Seite?
Dieser Gedanke kam mir, als ich am Dulles Flughafen in Washington
etwas Aufenthalt hatte. Die ersten Sonnenstrahlen trafen gerade das
Terminal. Die Vögel sangen in den Bäumen. In der Hauptstadt begann ein
schöner, warmer Frühlingstag.
"Morgen in Amerika", das war das Motto der ersten Amtszeit von Ronald
Reagan. Dieser "große Kommunikator" stärkte die Angebotsseite ... und
das ganze Land schien aufzublühen. Der amerikanische Kapitalismus war
in Höchstform. Die Investoren konnten in den nächsten 2 Jahrzehnten
reiche Ernte halten.
Erfolg korrigiert sich selbst - wie ich beobachtet habe. Jeder Bulle
findet irgendwann seinen Bären. Jede Spekulationsblase findet ihre
Nadel. Und jedes Imperium findet irgendwann seine Wandalen.
Technologie und Wissenschaft mögen Fortschritte machen ... aber
Märkte, Politik und Liebesaffären machen keine Anstalten hin zu
"Fortschritt". Stattdessen folgen sie Zyklen: Phasen von großherzigem
Vertrauen folgen gefürchtete Momente der Verzweiflung ...
Die Leute gehen nicht wirklich kollektiv von Dunkelheit ins Licht ...
sondern sie rasen von einem Mythos zum nächsten, so meine
Einschätzung. Sie glauben an das Gottesgnadentum des Königs, und
wechseln dann zum erhabenen Recht der Demokratie ... sie legen eine
Epoche lang ihre Leben in die Hände der Kirche ... und vertrauen in
der nächsten Epoche ihrer Regierung. In einer Ära denkt man, dass ein
Imperium auf ewig Bestand habe; in der nächsten Ära setzt man auf
Nationalstaaten. Nachdem man das Kissen des Glaubens im Mittelalter
abgeworfen hatte, ... ging die Menschheit zur anderen Seite des
Tisches, und sie glaubten an die Illusion der Vernunft.
1998 mag es so ausgesehen haben, dass dem amerikanischen Kapitalismus
die Zukunft gehören würde; als die Zukunft dann eintrat, war das nicht
mehr so klar. "In den letzten 2 Dekaden", so Matthew Lynn, Kolumnist
bei Bloomberg, "waren die wirtschaftlichen News, die aus den USA
kamen, fast immer positiv. Jetzt ist das Pendel in eine andere
Richtung geschwungen."
"Die Dominanz des Dollar an den Devisenmärkten vergeht. Das
(amerikanische) Handelsbilanzdefizit beginnt, den Volkswirten Angst zu
machen. Der Aktienmarkt zeigt kein Zeichen einer Erholung. Und der
gute Ruf der amerikanischen Unternehmen wird zunehmend beerdigt: Jetzt
wird sogar die ehemalige Gesellschaft des US-Vizepräsidenten Dick
Cheney untersucht, weil sie eventuell die Bilanzen gefälscht hat."
Jim Grant fügt hinzu: "Der Kapitalismus begann während der Amtszeit
von US-Präsident Carter einen größeren Aufwärtstrend, als die Leute es
am wenigsten erwarteten. Und dann begann ein größerer Abschwung
während der Administration von George W. Bush - auch diesmal wurde das
Land davon überrascht."
Ich persönlich bin mit Prognosen ja sehr vorsichtig. Ich bin nicht
notwendigerweise weise; nur misstrauisch. Ich weiß nicht, was die
Zukunft bringen wird. Aber ich weiß, dass ich kein Geld verdienen
kann, wenn ich so denke, wie alle anderen denken ... oder wenn ich
jeden Mythos glaube, der die Augen der Öffentlichkeit gefunden hat.
Deshalb suche ich mir Trades, die nicht im Rampenlicht stehen ... und
manchmal bin ich dann ganz alleine.
Der amerikanische Kapitalismus stand auf der Wunschliste von fast
jedem in den letzten 20 Jahren. Nicht dass ich denke, dass mit diesem
Kapitalismus notwendigerweise etwas falsch sein muss. Aber er sieht
seit einigen Jahren überkauft aus. Ich versuche mir vorzustellen, wie
die andere Seite aussehen würde ... wie es wäre, wenn er überverkauft
aussehen würde.
In den frühen 1990ern verschwanden in den Buchläden die Bücher, die
japanische Geschäftspraktiken erläuterten. Diese Bücher wurden durch
Publikationen ersetzt, in denen amerikanische Tycoons die Hauptrolle
spielten. Bald waren die amerikanischen Geschäftsleute die Helden von
allen. Sogar im abgeschiedensten Sumpf oder Dschungel konnte man Leute
finden, die Bill Gates, Jack Welch oder Jeff Bezos verehrten.
Aber jetzt sind viele dieser amerikanischen Unternehmenshelden in
Ungnade gefallen.
Matthew Lynn erklärt: "Enron, Arthur Andersen und Henry Blodget ...
haben es erreicht, dass viele der unternehmerischen und
wirtschaftlichen Leistungen der letzten Dekade fad aussehen. Die
amerikanische Standardfirma, die jede Woche eine Zahl von Übernahmen
bekannt gab, und immer 30 % Zuwachs pro Quartal vermelden konnte, und
von atemlosen Analysten hoch gelobt wurde und ihre Vorstandsmitglieder
mit millionenschweren Aktienoptionsplänen belohnte - sieht jetzt nicht
annähernd so attraktiv mehr aus wie noch vor einem Jahr."
Und dann, so Lynn, sei da "der Bruch des technologischen Traums. Die
Story der weltwirtschaftlichen Führung der USA war zum großen teil
eine Story des Aufstiegs des Mikrochips. Der ganze Computersektor war
eine komplett amerikanische Industrie. Und solange diese Industrie
Fortschritte machte, machten es auch die USA."
"Die Technologie wird in den kommenden Jahren immer noch einen großen
Einfluss haben, aber sie hat sich von den Geschäftsleuten und
Innovatoren wegbewegt. In dieser Dekade wird es bei der Technologie um
ein besseres Design und um billigere Preise gehen - und um die
Verbesserung von vorhandenen Technologien, so dass sie billiger sind
und besser aussehen. Und das konnten bis jetzt europäische und
asiatische Unternehmen besser als amerikanische Unternehmen."
Lynn erwähnt auch das Scheitern der amerikanischen politischen
Führung. Nachdem freie Märkte und Freihandel fast 2 Jahrzehnte
gepredigt worden sind, hat George W. Bush ein merkwürdiges Signal
gesetzt, als er bestimmte Einfuhrzölle erhöhte.
Würde es Sie überraschen, wenn in den Buchläden die Bücher mit den
amerikanischen Tycoons verschwinden würden ...
.. und eine neue Gruppe von Büchern stattdessen dort erscheinen würde
- Bücher wie "Wealth and Democracy" - Reichtum und Demokratie - ...
von Kevin Phillips, in denen der Autos so argumentiert, dass das
europäische Modell des Kapitalismus dem US-Kapitalismus überlegen
sei ...
.. und die ausländischen Investoren entscheiden würden, dass sie
etwas weniger ihres Kapitals in den USA bzw. in Dollar anlegen
wollen ... ... und die ausländischen Zentralbanker darüber nachdenken
würden, ob sie nicht mehr als genug Dollar in ihren Safes haben ...
.. und Stunde für Stunde der Tag vergehen würde ... bis schließlich
der Abend anbricht?
Krise des amerikanischen Kapitalismus
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Anmerkung in eigener Sache: Dieser Artikel ist ein Klassiker von Bill
Bonner und wurde das erste Mal am 4. Juni 2002 veröffentlicht - passt
aber auch auf die heutige Situation. Urteilen Sie selbst!
Der Dollar und das US-Imperium stehen an der Schwelle der Größe. Aber
auf welcher Seite?
Dieser Gedanke kam mir, als ich am Dulles Flughafen in Washington
etwas Aufenthalt hatte. Die ersten Sonnenstrahlen trafen gerade das
Terminal. Die Vögel sangen in den Bäumen. In der Hauptstadt begann ein
schöner, warmer Frühlingstag.
"Morgen in Amerika", das war das Motto der ersten Amtszeit von Ronald
Reagan. Dieser "große Kommunikator" stärkte die Angebotsseite ... und
das ganze Land schien aufzublühen. Der amerikanische Kapitalismus war
in Höchstform. Die Investoren konnten in den nächsten 2 Jahrzehnten
reiche Ernte halten.
Erfolg korrigiert sich selbst - wie ich beobachtet habe. Jeder Bulle
findet irgendwann seinen Bären. Jede Spekulationsblase findet ihre
Nadel. Und jedes Imperium findet irgendwann seine Wandalen.
Technologie und Wissenschaft mögen Fortschritte machen ... aber
Märkte, Politik und Liebesaffären machen keine Anstalten hin zu
"Fortschritt". Stattdessen folgen sie Zyklen: Phasen von großherzigem
Vertrauen folgen gefürchtete Momente der Verzweiflung ...
Die Leute gehen nicht wirklich kollektiv von Dunkelheit ins Licht ...
sondern sie rasen von einem Mythos zum nächsten, so meine
Einschätzung. Sie glauben an das Gottesgnadentum des Königs, und
wechseln dann zum erhabenen Recht der Demokratie ... sie legen eine
Epoche lang ihre Leben in die Hände der Kirche ... und vertrauen in
der nächsten Epoche ihrer Regierung. In einer Ära denkt man, dass ein
Imperium auf ewig Bestand habe; in der nächsten Ära setzt man auf
Nationalstaaten. Nachdem man das Kissen des Glaubens im Mittelalter
abgeworfen hatte, ... ging die Menschheit zur anderen Seite des
Tisches, und sie glaubten an die Illusion der Vernunft.
1998 mag es so ausgesehen haben, dass dem amerikanischen Kapitalismus
die Zukunft gehören würde; als die Zukunft dann eintrat, war das nicht
mehr so klar. "In den letzten 2 Dekaden", so Matthew Lynn, Kolumnist
bei Bloomberg, "waren die wirtschaftlichen News, die aus den USA
kamen, fast immer positiv. Jetzt ist das Pendel in eine andere
Richtung geschwungen."
"Die Dominanz des Dollar an den Devisenmärkten vergeht. Das
(amerikanische) Handelsbilanzdefizit beginnt, den Volkswirten Angst zu
machen. Der Aktienmarkt zeigt kein Zeichen einer Erholung. Und der
gute Ruf der amerikanischen Unternehmen wird zunehmend beerdigt: Jetzt
wird sogar die ehemalige Gesellschaft des US-Vizepräsidenten Dick
Cheney untersucht, weil sie eventuell die Bilanzen gefälscht hat."
Jim Grant fügt hinzu: "Der Kapitalismus begann während der Amtszeit
von US-Präsident Carter einen größeren Aufwärtstrend, als die Leute es
am wenigsten erwarteten. Und dann begann ein größerer Abschwung
während der Administration von George W. Bush - auch diesmal wurde das
Land davon überrascht."
Ich persönlich bin mit Prognosen ja sehr vorsichtig. Ich bin nicht
notwendigerweise weise; nur misstrauisch. Ich weiß nicht, was die
Zukunft bringen wird. Aber ich weiß, dass ich kein Geld verdienen
kann, wenn ich so denke, wie alle anderen denken ... oder wenn ich
jeden Mythos glaube, der die Augen der Öffentlichkeit gefunden hat.
Deshalb suche ich mir Trades, die nicht im Rampenlicht stehen ... und
manchmal bin ich dann ganz alleine.
Der amerikanische Kapitalismus stand auf der Wunschliste von fast
jedem in den letzten 20 Jahren. Nicht dass ich denke, dass mit diesem
Kapitalismus notwendigerweise etwas falsch sein muss. Aber er sieht
seit einigen Jahren überkauft aus. Ich versuche mir vorzustellen, wie
die andere Seite aussehen würde ... wie es wäre, wenn er überverkauft
aussehen würde.
In den frühen 1990ern verschwanden in den Buchläden die Bücher, die
japanische Geschäftspraktiken erläuterten. Diese Bücher wurden durch
Publikationen ersetzt, in denen amerikanische Tycoons die Hauptrolle
spielten. Bald waren die amerikanischen Geschäftsleute die Helden von
allen. Sogar im abgeschiedensten Sumpf oder Dschungel konnte man Leute
finden, die Bill Gates, Jack Welch oder Jeff Bezos verehrten.
Aber jetzt sind viele dieser amerikanischen Unternehmenshelden in
Ungnade gefallen.
Matthew Lynn erklärt: "Enron, Arthur Andersen und Henry Blodget ...
haben es erreicht, dass viele der unternehmerischen und
wirtschaftlichen Leistungen der letzten Dekade fad aussehen. Die
amerikanische Standardfirma, die jede Woche eine Zahl von Übernahmen
bekannt gab, und immer 30 % Zuwachs pro Quartal vermelden konnte, und
von atemlosen Analysten hoch gelobt wurde und ihre Vorstandsmitglieder
mit millionenschweren Aktienoptionsplänen belohnte - sieht jetzt nicht
annähernd so attraktiv mehr aus wie noch vor einem Jahr."
Und dann, so Lynn, sei da "der Bruch des technologischen Traums. Die
Story der weltwirtschaftlichen Führung der USA war zum großen teil
eine Story des Aufstiegs des Mikrochips. Der ganze Computersektor war
eine komplett amerikanische Industrie. Und solange diese Industrie
Fortschritte machte, machten es auch die USA."
"Die Technologie wird in den kommenden Jahren immer noch einen großen
Einfluss haben, aber sie hat sich von den Geschäftsleuten und
Innovatoren wegbewegt. In dieser Dekade wird es bei der Technologie um
ein besseres Design und um billigere Preise gehen - und um die
Verbesserung von vorhandenen Technologien, so dass sie billiger sind
und besser aussehen. Und das konnten bis jetzt europäische und
asiatische Unternehmen besser als amerikanische Unternehmen."
Lynn erwähnt auch das Scheitern der amerikanischen politischen
Führung. Nachdem freie Märkte und Freihandel fast 2 Jahrzehnte
gepredigt worden sind, hat George W. Bush ein merkwürdiges Signal
gesetzt, als er bestimmte Einfuhrzölle erhöhte.
Würde es Sie überraschen, wenn in den Buchläden die Bücher mit den
amerikanischen Tycoons verschwinden würden ...
.. und eine neue Gruppe von Büchern stattdessen dort erscheinen würde
- Bücher wie "Wealth and Democracy" - Reichtum und Demokratie - ...
von Kevin Phillips, in denen der Autos so argumentiert, dass das
europäische Modell des Kapitalismus dem US-Kapitalismus überlegen
sei ...
.. und die ausländischen Investoren entscheiden würden, dass sie
etwas weniger ihres Kapitals in den USA bzw. in Dollar anlegen
wollen ... ... und die ausländischen Zentralbanker darüber nachdenken
würden, ob sie nicht mehr als genug Dollar in ihren Safes haben ...
.. und Stunde für Stunde der Tag vergehen würde ... bis schließlich
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