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    eröffnet am 30.06.03 15:54:14 von
    neuester Beitrag 13.07.03 11:11:12 von
    Beiträge: 28
    ID: 748.299
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      schrieb am 30.06.03 15:54:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      wer kann bezeugen das dieser Mann diese Aussage wirklich machte?


      “Give me control of a nation’s money and I care not who makes the laws.”

      — Meyer Amschel Rothschild
      first patriarch of the Rothschild dynasty


      Machen vielleicht mittlerweile diese Mächtigen sogar die Gesetze?
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 15:57:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      kein wunder - war ja auch ein banker - aber hat sich damals ein gutes weingut zugelegt ;) hicks ;)
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 16:15:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      “The few who understand the system, will either be so interested in its profits, or so dependent on its favors that there will be no opposition from that class, while on the other hand, the great body of people, mentally incapable of comprehending the tremendous advantages...will bear its burden without complaint, and perhaps without suspecting that the system is inimical to their best interests.”

      — Rothschild Brothers of London
      communiqué to associates in New York
      June 25, 1863


      “A great industrial Nation is controlled by its system of credit. Our system of credit is concentrated. The growth of the Nation and all our activities are in the hands of a few men.

      “We have come to be one of the worst ruled, one of the most completely controlled and dominated Governments in the world — no longer a Government of free opinion, no longer a Government by conviction and vote of the majority, but a Government by the opinion and duress of small groups of dominant men.”

      — Woodrow Wilson
      U.S. President during capitalist World War I


      “Behind the ostensible government sits enthroned an invisible government owing no allegiance and acknowledging no responsibility to the people. To destroy this invisible government, to befoul the unholy alliance between corrupt business and corrupt politics is the first task of the statesmanship of today.”

      — President Theodore Roosevelt
      1906



      “I see in the near future a crisis approaching that unnerves me and causes me to tremble for the safety of my country. As a result of the war, corporations have been enthroned and an era of corruption in high places will follow, and the money power of the country will endeavour to prolong its reign by working upon the prejudices of the people until all wealth is aggregated in a few hands and the Republic is destroyed.”

      — Abraham Lincoln
      1865


      “I hope we shall crush in its birth the aristocracy of our moneyed corporations, which dare already to challenge our government to a trial of strength and bid defiance to the laws of our country.”

      — Thomas Jefferson
      1812



      “The real truth of the matter is, as you and I know, that a financial element in the large centers has owned the government of the U.S. since the days of Andrew Jackson.”

      — President Franklin D. Roosevelt
      in a letter written to Colonel House
      November 21, l933
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 16:28:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      @lostLillith Du solltest Dir auch mal die Homepage von UBS Warburg in der Schweiz betrachten.
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 16:28:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      das mit dem Weingut ist nebensächlich, die ganze Weltpolitik ist und wird durch diese Fanilie beeinflußt und das immer nur für das Wohl der Menscheit würde jemand schreiben welcher keine Ahnung hat.

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      schrieb am 30.06.03 17:33:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1 @LostLilith

      Weißt Du auch wer Meyer Amschel Rothschild, der Begründer der Rothschild-Dynastie, gewesen ist ? Die Judengasse in Frankfurt - sein Geburtsort - erzählt Dir eine bekannte Geschichte ? Die Judengasse war eine besondere Gasse und hat eine Geschichte, die bis 1460 zurückreicht, sie wurde eigens für Juden gebaut und reserviert, als Ghetto in Abgrenzung, entstanden aus damaligen Forderungen einer "Empfindlichkeit" der Frankfurter Bevölkerung nebst Stadtrat und Christenkirche, die sich ebenfalls mit Vehemenz für die Ausgrenzung der Juden aus der Allgemeinheit des Stadtbildes einsetzten. Nachts sowie an Sonn- und Feiertagen wurde dieses Ghetto übrigens stets geschlossen, niemand konnte heraus und niemand herein. Man wollte sich getrennt wissen von den Juden. In dieser lieblchen Idylle, wohlwollend von Christen zugedacht und erbaut gleich am stinkenden Abwasserkanal der Stadt, gegenüber der alten staufischen Stadtmauer, ist also zu späteren Zeiten Rothschild Nr. 1 geboren.

      Ist doch toll, was der Mann dann alles angeschoben hat, aus dieser zugedachten Lage heraus. Nicht wahr ?;)

      Übrigens, daß Mächtige sich in laufende und bestimmende Politik tatkräftig einbringen, ist seit langer Zeit ein Faktum, auch in Deutschland: z.B. die altehrwürdigen Erfindergeister mit ihrem aufrichtigen Vaterlandspatriotismus, die man heute in jedem Brockhaus nachschlagen kann, Namen wie Bosch; Duisberg; Haber etc. usw. haben sich hier auch in einer ganz besonderen Note verewigt, per bestimmenden und diktierenden Einfluß in die Kriegspolitik Deutschlands.

      Stichpunkt I.G. Farben ! Aber ihr Stapellauf war mit Auschwitz nicht zu treffen, dazu müssen wir dann noch einige Jahrzehnte zurückgehen, zum Gaskrieg des 1. Weltkrieges. Phosgen, Brom, Chlorgas und sonstige gewinnbringende Schöpfungen mit neuem Zweck in der Umfunktion....;)

      Du siehst, wir sprechen hier keinesfalls über etwas jüdisch-spezifisches, Macht wird allen Ortes mißbraucht !

      TT
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 18:55:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      @GloccaMorra sie besitzen mindestesn 100 Weingüter, Parfüm´s, Mode, Diamantenhandel, Rohstoffe, usw,usw. Gold, Dollarmonopol...ach was weiß ich noch alles.

      Alles was hochpreisig ist.

      Sie sind besser als Jakob Fugger jemals war. Und dann gucken wir mal auf der caritativen Seite. Weiß Jemand was dazu?
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 19:01:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      #6: das weiß ich alles und habe es nie bestritten...

      Nur kann freilich die jahrtausende Jahre lange Verfolgung der "ersten" Zinsnehmer kein Argument dafür sein, sozusagen ein Persilschein für diese Gruppe auszustellen und den Mißbrauch der Macht rechtfertigen.


      Es fehlt nicht viel, und unsere Gesellschaften werden sich wieder Sündenböcke suchen ( eigentlich machen wir das ja jetzt schon - BinLaden wars )


      #5 Korrekt! Wenn es allerdings zu Weltkriegen und Plutokratischen Regierungen führt wird man ja wohl aufschreien dürfen, egal wer Verantwortlich für den Machtmißbrauch ist!
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 19:12:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      " In den Beratungen der Regierung müssen wir auf illegitime Einfüsse achten, seien sie nun vom militärisch-industriellen Komplex gewollt oder nicht! Das Risiko gegen uns gerichteter Entwicklungen einer usupierten Macht besteht und wird weiter bestehen. Wir dürfen niemals das Gewicht einer solchen Vereinigung unsere Freiheit oder den demokratischen Prozeß bedrohen lassen. Wir dürfen nichts als gegeben voraussetzen. Nur Wachsamkeit und bürgerliches Bewußtsein vermögen das Gleichgewicht zwischen dem Einfluß der gigantischen industriellen Maschinerie und der militärischen Verteidigung sowie unseren Methoden und unseren friedlichen Zielen zu garantieren, so dass Sicherheit und Freiheit gleichermaßen gedeihen können."

      Dwight Eisenhower, Farewell Adress, 17.1.1961
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 19:22:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      wie kam es dazu das diese Gruppe in einem Putsch die Kontrolle übernehmen konnte?

      Warum war die Demokratie so schwach?


      Ein Grund war der Austausch aller wichtigen Staatsresorts durch "CIA-und Bush-Clan-treue Gangster"


      http://www.wsws.org/de/2001/aug2001/cont-j08.shtml

      Es scheint fast so als das es einen vereinbarten Punkt gab, als selbst die wichtigsten Ämter von den Putschisten übernommen worden waren, die Maßnahme 11.9 einzuleiten, um die Ziele komplett zu verwirklichen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 19:53:51
      Beitrag Nr. 11 ()
      >Warum war die Demokratie so schwach?<
      Naja, immerhin ist sie so stark, daß sie solche Schwachmaten auch noch posten lassen kann.

      >durch "CIA-und Bush-Clan-treue Gangster"<
      Merkwürdig nur, daß die `CIA-Gangster` dem Bush dauernd Knüppel zwischen die Beine werfen, wo sie doch Deiner Verschwörungstheorie zufolge am gleichen Strick ziehen sollten, nicht?

      >die Maßnahme 11.9 einzuleiten<
      Durch Wiederholung saudummer Thesen werden diese nicht glaubwürdiger, allenfalls Saudumme am Tresen werden gläubiger.
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 08:07:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      Merkwürdig nur, daß die `CIA-Gangster` dem Bush dauernd Knüppel zwischen die Beine werfen, wo sie doch Deiner Verschwörungstheorie zufolge am gleichen Strick ziehen sollten, nicht?


      Das war mal so, bis man schnell eine neue Stasi gründete.
      Seitdem ist George Tenet doch wieder Bush bester Freund!

      Vielleicht war es auch eine Verschwörung innerhalb der USA, und durch Erpressung scheint es nur so, als ob man am gleichen Strick zieht.
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 09:25:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hmm, also hast Du nun oben Mist verzapft oder hat demzufolge die `neue Stasi` 11/9 Deiner Ansicht nach rückwirkend inszeniert :confused:

      >Vielleicht war es auch eine Verschwörung innerhalb der USA, und durch Erpressung scheint es nur so, als ob man am gleichen Strick zieht.<
      Klar, das ganze Leben ist eine einzige Verschwörung und Erpressung, man kann machen was man will, am Ende ist man doch mausetot :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 09:44:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      Department for Homeland Security

      Abteilung für Staatssicherheit

      Oder Heimatsicherheit?

      ist das nicht eines...??

      Wer beantwortet die Fragen zum 11.9?
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 09:56:39
      Beitrag Nr. 15 ()
      >ist das nicht eines...??<
      Mei, bei genügend großer Beschränktheit wird alles eins :) .

      >Wer beantwortet die Fragen zum 11.9?<
      Tröste Dich, die Frage gleichen Kalibers, ob schlichter Einfaltspinsel oder nur fortgeschritten denkresistent, scheint sich hier im Lauf der Zeit auch von selbst zu beantworten :D
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 10:05:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      Alles ist Eins- da stimme ich zu!


      Tröste Dich, die Frage gleichen Kalibers, ob schlichter Einfaltspinsel oder nur fortgeschritten denkresistent, scheint sich hier im Lauf der Zeit auch von selbst zu beantworten


      Was meinst du damit?
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 10:14:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      Brokateur war hier recht deutlich - und man kann es ihm nicht verdenken, bei dem Schwachsinn, der hier wieder verzapft wurde...
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 10:58:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      raus aus meinen thread, oder unterlasse solche Äußerungen!


      :p
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 11:04:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wenn ich also Dir genehme Äußerungen mache, darf ich im Thread bleiben?

      Nein, wie groooßzügig. ;)

      Aber Brokateur hat nun einmal recht. Von einem Putsch in den USA zu schreiben, ist nun einmal sehr verstiegen. Noch nicht mal die Demokratische Partei behauptet so etwas - und die wären ja wohl die ersten Opfer, hätte es einen "Putsch" gegeben.
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 11:12:38
      Beitrag Nr. 20 ()
      Noch nicht einmal die demokratische Partei :laugh:
      Wieso sollten diese zu den opfern gehören so lange sie genau das gleiche sagen und machen wie die Regierung?

      Der War on Terror hat alle blöd gemacht- und blind!

      Und genau das scheint passiert zu sein.

      Ich bin mir sicher ein Untersuchungsausschuß, dessen Leiter nicht gerade früher Außenminister oder CIA-Chef war würde das herauskriegen- aber es gibt ja niemanden mehr der kritische Fragen stellen kann, und alles andere wird aus Gründen der Sicherheit im Antiterrorkampf verschwiegen, selbst dem Kongress-

      deine Demokratie hat sich über Nacht in Luft aufgelöst, viel braucht man heute da anscheinend nicht mehr für!
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 11:19:43
      Beitrag Nr. 21 ()
      sbi: fahr mal in Urlaub und entspann Dich. Das ist ein guter Rat.

      Es wird langsam wirklich peinlich, wie Du Dich da in Dinge verrennst. In 2 Wochen bist Du vorraussichtlich fest davon überzeugt, dass der WTC-Anschlag von Bush und Co in Auftrag gegeben wurde.

      Tatsache ist: die Welt ist ein bißchen komplizierter als ein Marionettentheater. Geh mal ins wirkliche Leben raus und guck Dir an, wie Menschen sich verhalten. Wie seltsam oder wie unberechenbar, wie eigensinnig und wie widersprüchlich.
      Und dann vergiss Deine "irgendwer-muss-das-doch-alles-lenken"-Theorien.
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 11:24:49
      Beitrag Nr. 22 ()
      Wie können Fragen peinlich sein?

      Da mir niemand die fragen die Aktenzeichen 11.9 aufwarf beantworten konnte und da es mehr als genug Hinweise für meine These gibt solltest du mal die Wirklichkeit anschauen und überlegen, ob das was z.Z. in den USA passiert noch normal und demokratisch ist!


      Cui bono?


      Wenn die Welt auf einmal eine Entwicklung nimmt die auf Webseiten vorher angekündigt worden sind und das ganze kurz nach der Übernahme der Ämter durch hochrangige Vertreter dieser Organisation geschieht, die zufällig vorher alle auch noch hochrangiger Vertreter von Firmen waren, die von der Entwicklung profitieren...
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 13:19:35
      Beitrag Nr. 23 ()
      Gratuliere LostLilith,

      Du hast es geschafft, in wirklich allerkürzester Zeit die
      Zwischenhirnintelligenzija des w:o-Boards anzuziehen.

      Nicht schlecht, nicht schlecht :) ....
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 13:27:48
      Beitrag Nr. 24 ()
      Kein großes Problem.


      Man braucht ja nur unangehme Fragen stellen! :D
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 08:20:18
      Beitrag Nr. 25 ()
      Es erscheint somit angebracht, mit den Bemerkungen zu schließen, die Earling Carothers »Jim« Garrison, ein Bezirksstaatsanwalt von New Orleans, schon im Oktober 1967 in einem Interview äußerte. Er hatte den lokalen Geschäftsmann Clay Shaw im Zusammenhang mit der Ermordung John F. Kennedys vor Gericht gebracht. Garrison schrieb damals:

      »Am meisten macht mir Sorgen, und ich habe das in diesem Fall (der Ermittlungen zu Kennedys Ermordung, A. d.U.) exemplarisch erfahren, dass wir in Amerika in der großen Gefahr sind, langsam zu einem protofaschistischen Staat zu werden. Es wird ein anderer faschistischer Staat sein, als der, den es in Deutschland gegeben hat; der entstand aus der großen Depression und versprach Arbeit und Brot, während unserer, seltsam genug, anscheinend aus dem Wohlstand entspringt. Aber letzten Endes beruht er auf Macht und der Unfähigkeit, menschliche Ziele und das menschliche Gewissen über das Diktat des Staates zu stellen. Seine Ursprünge lassen sich auf die gigantische Kriegsmaschinerie zurückführen, die wir seit 1945 aufgebaut haben, der militärisch-industrielle Komplex vor dem uns Eisenhower Siehe Posting #9 vergeblich gewarnt hat, der jetzt jeden Aspekt unseres Lebens dominiert. Die Bundesstaaten und der Kongress haben ihre Macht unter den Bedingungen des Krieges allmählich an die Exekutivgewalten abgegeben; und so haben wir verfolgen müssen, wie hier ein arroganter, aufgeschwemmter bürokratischer Komplex entstanden ist, der sich von allen in der Verfassung vorgesehenen Kontrollmechanismen völlig befreit hat.
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 15:24:38
      Beitrag Nr. 26 ()
      Macht im Matriarchat

      Die Begriffe "Macht" und "Herrschaft" bringt Diskutierende immer wieder dazu, ins Schwimmen zu kommen, weil unter "Macht" viel Verschiedenes und Diffuses verstanden wird. Oft verbindet sich mit der Vorstellung von "Macht" ein negatives Gefühl, das sich aber eigentlich nur auf den Missbrauch von Macht bezieht.
      Was aber ist Macht, wenn sie nicht missbraucht wird? Ist sie dann etwas Positives, und löst sie in uns andere Gefühle aus?
      Hier zeigt sich bereits eine Ambivalenz im Begriff "Macht", die geklärt werden muss.

      Deswegen möchte ich den Begriff "Macht" durch zwei andere ersetzen, die genauer sind und die Ambivalenz auflösen. Einerseits kann "Macht" nämlich soviel wie "Herrschaft" bedeuten, andererseits kann "Macht" so etwas meinen wie "natürliche Autorität! Stärke! Würde haben". Das fällt keineswegs zusammen, obwohl wir uns seit der Antiautoritäts-Diskussion angewöhnt haben, beides fälschlicherweise in einen Topf zu werfen.

      So ist in den letzten Jahren leider untergegangen, dass "natürliche Autorität" (nicht angemaßte Autorität) etwas anderes ist als "Herrschaft".

      Ich möchte diese Begriffe wieder trennen, denn sie bedeuten keineswegs dasselbe. Was also ist "Herrschaft", und was ist "natürliche Autorität"? Beides sind ja Machtstrukturen.

      Herrschaft

      Die Struktur von Herrschaft wurde von Christian Sigrist klar definiert als die Verbindung von

      Befehlen auf der einen Seite und
      Gehorchen auf der anderen Seite.
      Die befehlende Person erreicht Gehorsam auf der anderen Seite nicht auf der Basis von Freiwilligkeit, sondern durch Zwang. Damit sie Gehorsam erzwingen kann, braucht sie einen Erzwingungsstab, nämlich Leute, die ihre Befehle mit Gewalt bei anderen gegen deren Willen durchsetzen.

      Erzwingungsstäbe sind zum Beispiel Krieger, Polizei, Militär, Justiz, Gefängnisse, Steuerbehörden, Ämter und so weiter. Mit Gewalt ist dabei nicht nur diejenige gemeint, die über Faust, Speer, Schwert und Gewehr durchgesetzt wird (direkte Gewalt), sondern auch die verdeckte und legalisierte Gewalt, die Menschen - insbesondere Frauen - dazu zwingt, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollen (strukturelle Gewalt).

      Das alles gehört zum Erzwingungsstab,

      und die Existenz eines solchen Erzwingungsstabes ist das Kriterium für Herrschaft.

      Denn durch einen Erzwingungsstab kann ein Mensch oder eine Gruppe anderen den eigenen Willen aufzwingen, das heißt, sie beherrschen.

      Natürliche Autorität

      Natürliche Autorität gründet sich nicht auf einen Erzwingungsstab.

      Wir sagen oft, eine erfahrene alte Frau oder ein erfahrener alter Mann hat in der Familie eine gewisse Autorität, sie haben dort aber keinen Erzwingungsstab. Auch die Sippenmütter in matriarchalen Gesellschaften besaßen natürliche Autorität, aber sie hatten keine Polizei an ihrer Seite, keine Krieger, die das durchsetzten, was sie meinten.

      Natürliche Autorität ist die Verbindung

      des Ratgebens auf der einen Seite und
      des freiwilligen Akzeptierens dieses Rates auf der anderen Seite.
      Da sie auf Freiwilligkeit beruht, kann das Befolgen des Rates auch unterlassen werden. Das ergibt eine ganz andere Gesellschaftsstruktur, die nach anderen Regeln organisiert ist als der von Herrschaft durchzogene Staat.

      Nach den ethnologischen Berichten über Matriarchate werden diese Ratschläge in der Regel angenommen.

      Die Sippenmütter matrilinearer Sippen oder Clans genießen bei den Sippenmitgliedern so großes Vertrauen, dass die Akzeptanz sehr hoch ist, wenn sie Rat geben.
      Warum ist das so?

      Erstens ist eine Sippenmutter die älteste Frau der Sippe und die (Groß)Mutter aller anwesenden Töchter, Söhne, Enkelinnen und Enkel. Diese nehmen nicht an, dass die Frau, die sie geboren und gepflegt hat, etwas gegen sie tut - hier spielt das familiäre Band eine große Rolle.

      Im familiären Rahmen muss, anders als bei Gruppen aus einander fremden Personen, Vertrauen nicht erst hergestellt werden.

      Das ist ein wichtiger Punkt, denn Matriarchate sind in der Regel Verwandtschaftsgesellschaften, das heißt, sie sind ausschließlich nach Verwandtschaftslinien organisiert. Alle Menschen sind im Gefüge des Stammes miteinander verwandt, wissen es auch und pflegen diese Beziehungen. Das Verwandtschaftsband, das Vertrauen herstellt, durchzieht den ganzen Stamm.

      Damit habe ich das erste Kriterium genannt, auf dem die natürliche Autorität beruht, nämlich auf Vertrauen. Wenn dieses fehlt, funktioniert natürliche Autorität nicht.

      Das zweite Kriterium ist Kompetenz. Sie beruht auf den Kenntnissen, über die erfahrene ältere Frauen (und Männer) in einer matriarchalen Gemeinschaft verfügen und die jüngere Mitglieder der Sippe noch nicht haben können: Erfahrung über Lebensprozesse, über soziale und natürliche Zusammenhänge, Wissen von speziellen Künsten und Techniken und so weiter. Daraus entsteht Kompetenz, die zum Schutz und als Orientierungshilfe für die jüngeren Mitglieder der Gemeinschaft so wichtig ist, ohne die sie nicht überleben könnten.

      Wir finden in matriarchalen Gesellschaften daher immer Achtung und Respekt vor den älteren Menschen.

      Das dritte Kriterium ist Integrationsfähigkeit. Denn was ruft Vertrauen hervor, und worin beweist sich der Besitz von Erfahrung?

      Es ist die Gabe, Probleme lösen zu können, Verhandlungen zu führen, bei denen alle zu ihrem Recht kommen, verschiedene Menschen an ihrem richtigen Ort einzusetzen und sie dort zur Weiterentwicklung zu führen, kurz: die Fähigkeit des Integrierens.

      Durch diese drei Kriterien lässt sich "natürliche Autorität" definieren, und sie zeigt sich dabei auch als eine Macht - aber nicht als eine Macht durch Zwang, sondern als eine Macht durch Einsicht. Bei Gesellschaften mit natürlicher Autorität laufen Entscheidungsfindungsprozesse anders ab als bei Herrschaftsgesellschaften. Bei letzteren fällt eine Person oder eine Gruppe allein eine Entscheidung und zwingt sie durch ihren Erzwingungsstab den anderen Menschen auf. Bei Gesellschaften mit natürlicher Autorität werden alle in den Entscheidungsfindungsprozess einbezogen.

      Ein Beispiel finden wir in der matriarchalen Gesellschaft der Minangkabau auf Sumatra. Eine Sippenälteste erzählte, wie die Entscheidung in ihrem Sippenhaus zustande kommt:

      Zuerst besprechen sich die Frauen und Männer in getrennten Gruppen zu einem bestimmten Problem, und sie hören erst auf, miteinander zu reden, wenn sie untereinander einig sind, also einen Konsens gefunden haben. Dann begegnen sich die beiden Gruppen und diskutieren miteinander weiter, und zwar so lange, bis sie wiederum Einigkeit erreicht haben. Sollten sie nicht zur Einigung kommen, dann - erst dann, sagte die Sippenälteste und lächelte - fälle sie selbst die endgültige Entscheidung als das Zünglein an der Waage. Auf dem Boden ihrer natürlichen Autorität wird das akzeptiert, aber nicht als ihre einsame Entscheidung, sondern als Abschluss eines Entscheidungsprozesses, an dem alle Sippenmitglieder teilgenommen haben.

      Ähnlich wie im Sippenhaus verläuft die Entscheidungsfindung im Stamm. Frauen und Männer diskutieren getrennt die Angelegenheit untereinander, dann werden die Ergebnisse vom Stammesrat koordiniert, und die Sache wird per Konsens der ganzen Gesellschaft entschieden.

      Ein Krisenbeispiel dazu stammt aus der matriarchalen Irokesen-Gesellschaft:

      Dort wurden sich Frauen und Männer einmal nicht einig, ob eine Fehde - die die jungen Männer führen wollten - nun geführt werden müsse oder nicht. Die Angelegenheit wurde von allen Sippenmüttern im Stamm so entschieden, dass die Fehde nicht geführt werden sollte. Sie verliehen ihrer Entscheidung Nachdruck, indem sie den jungen Kriegern, die die Fehde führen wollten, die Lebensmittel für diese Fehde sperrten. Das ist eine Sanktion, allerdings durchgeführt ohne Erzwingungsstab. Denn die Männer hätten jetzt ihre Waffen nehmen und mit Gewalt die Lebensmittel von den Frauen rauben können. Dazu kam es aber nicht, sie akzeptierten die Entscheidung der ältesten Frauen.

      Spitzt sich eine derartige Krise noch mehr zu, kann es zu einer Sezession kommen, zum Auszug eines Teils des Stammes, der sich dann neue Wohnung sucht.

      Das ist ein extremer Fall, aber noch immer spiegelt er,
      dass keine Herrschaft ausgeübt wird.

      Denn in einem Herrschaftsstaat wird ein solches Problem anders gelöst: Sezessionen werden verhindert durch militärische Niederwerfung und Unterdrückung der rebellierenden Bevölkerung, die dann zum Bleiben gezwungen wird.
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 13:19:27
      Beitrag Nr. 27 ()
      zu 25 und 9:


      Die Clans übernehmen die Aussenpolitik
      Der kleinen Mühe sollte man sich unterziehen, wenn eine Politik seit zwanzig Jahren von einer Reihe rechter Lobbygruppen und Denkfabriken konzipiert wird. Das American Enterprise Institute, die Hoover Institution, das Center for Security Policy, das Jewish Institute for Security Affairs, das Hudson Institute, die Heritage Foundation, das Cato-Institute, das Institute for American Values haben sie formuliert. Die meisten dieser Thinktanks sind einflussreiche, personell stark besetzte Organisationen, meist gegründet und finanziert vom militärisch-industriellen Komplex, von den Ölkonzernen und anderen Konzernen. 1997 führte William Kristol eine Koalition von rechten Revolutionären, Neokonservativen und christlichen Fundamentalisten im Project for the New American Century (PNAC) zusammen. Übrigens auch beim Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert dabei: die Bush-Familie, mit Cheb Bush, der damals noch der Kronprinz war, aber als Gouverneur von Florida eine wichtigere Rolle zu spielen hatte, bei der erzwungenen Wahl George Doubleyous. Jetzt muss er ein wenig warten, bis er als Bush III. ins Weisse Haus einziehen darf. Gore Vidal (Gore-Clan) hatte uns gewarnt: Amerika wird von Claninteressen regiert.
      12 der 25 Erstunterzeichner des PNAC zogen in die Regierung Bush oder sie beratenden Institutionen ein, darunter die Schlüsselfiguren Rumsfeld, Cheney, Wolfowitz, Richard Perle (er musste seinen Posten gerade räumen, wegen allzu offensichtlicher Kollision mit seinen Geschäftsinteressen). Das möchte man keine Beeinflussung mehr nennen, sondern einen Überfall: Der PNAC hat die US-Regierung, zumindest in der Aussenpolitik, übernommen. Noch eine Verschwörungstheorie? Nein, die Sache liegt simpler: Die Übernahme wurde in aller Öffentlichkeit betrieben, mit letztem Aufwand und hoher Disziplin der PNAC-Köpfe. Ihre Politik, das dürfen wir vermuten, ist kohärent. Sie folgt einem Plan.
      Emmanuel Todd hat eine Vermutung. Er baut sein Buch «Weltmacht USA. Ein Nachruf» um die These, nicht die Stärke treibe Amerika zum aggressiven Umbau der Welt, sondern die militärische und wirtschaftliche Schwäche. Das Empire sei ein Hegemon im Niedergang. Mit Gestikulationen, mit der Simulation imperialer Macht durch Kriege gegen schwache Gegner wie den Irak suchten die USA ihre Plünderungsökonomie zu retten. Dadurch sei Amerika ein Stör- und Krisenfaktor für die friedliche Entwicklung der Welt. Das werde Europa zur Einigung um das deutsch-französische Paar und zum Schulterschluss mit Japan und der wiedererweckten Atommacht Russland zwingen. Am Ende sieht er eine multipolare Welt entstehen.
      Dieser Blick überrascht vor allem darum, weil ihn ein Mann auf die USA wirft, der in Frankreich im rechten Lager steht und Francis Fukuyamas These von der zwangsläufigen Demokratisierung der Welt anhängt. Da tut sich ein breiter Atlantikgraben auf. Jacques Chirac wird sich die Sicht zu Eigen gemacht haben. Er vertraut Todd, seit ihm dieser mit einem Strategiepapier über die sozialen Gräben im Land in den Neunzigern zum Wahlsieg verhalf.

      Lufthoheit über die Köpfe
      Wolfowitz, Kristol und ihre Freunde werden das mit harten Worten als typische französische Polemik abtun. Sie haben sich in den USA und nach Europa hinein mit der These vom «mildtätigen Imperialismus» die Lufthoheit über die Köpfe gesichert. Knapp: Nur die USA könnten die Welt zu Frieden und Demokratie führen, indem sie ihr das amerikanische Modell aufdrückten – notfalls mit Gewalt. Es ist die Weiterführung des Lehrsatzes aus fordistischen Zeiten: Was gut ist für General Motors, ist gut für Amerika. Heute heisst er: Was gut ist für Amerika, ist gut für die Welt. Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice schrieb im Januar 2000: «Amerikas Werte sind universell.» In religiöser Verklärung machte Bush daraus den «Auftrag Gottes» an den Präsidenten und die amerikanische (auserwählte) Nation, ihr Modell, also Gottes Modell, der Welt aufzudrücken.
      Freilich ist die Lufthoheit der Wolfowitz-Kristol-Gang eine mediale Täuschung. Vor und nach Todd haben verschiedene US-Denker den Niedergang des Empires beschrieben. Immanuel Wallerstein, einer der führenden Historiker an der Yale-Universität, schrieb in der Zeitschrift «Foreign Policy» einen langen Aufsatz («The Eagle Has Crash Landed») unter der Frage: «Werden die Vereinigten Staaten lernen, ruhig zu verblassen, oder wird der Widerstand der Konservativen den langsamen Niedergang in einen raschen und gefährlichen (für die ganze Welt gefährlichen) Fall verwandeln?» Anatol Lieven von der Carnegie-Stiftung fragt, ob wir nicht gerade «das Ende des Westens» erlebten. Charles Kupchan, Professor an der Georgetown University glaubt, Europa sei die kommende Macht («The End of the American Era»). Das neuste Buch von Joseph S. Nye, der die Kennedy School of Government in Harvard leitet, heisst: «Das Paradox der amerikanischen Macht. Warum die einzige Supermacht der Welt Verbündete braucht.» Nye glaubt, dass die Bush-Leute durch die Vernachlässigung der «Soft Power» (Zusammenarbeit, Verträge, Überzeugung, positive Anreize, US-Modell etc.) scheitern werden, zum Nachteil Amerikas. Im Pariser «Le Monde» gab Graham Fuller, lange Nummer zwei der CIA, den Europäern den kaum kaschierten Hinweis, auf ihrem Widerstand gegen Bushs Pläne zu beharren – Europa sei ein historisch einmaliges Modell, schrieb er.
      Merkwürdig aber ist: Jeder dieser Köpfe hat Ansätze für eine Kritik des Empire – doch keiner wagt sich auf das Terrain der revolutionären Weltsicht von Wolfowitz/Kristol, denn sie haben ihre Schlüsse aus der Entwicklung des Kapitalismus gezogen. In einer Art radikaler Umkehrung der Kritik an der entfesselten Globalisierung rüstet diese Gang für den Weltbürger- krieg einer globalisierten Elite gegen den Rest der Menschheit. Sie hat weder die Illusion noch den Wunsch, die wachsenden sozialen Unterschiede in Amerika oder in der Welt und die Konflikte, die daraus wachsen, zu zähmen. Genau dies aber bleibt bei Todd, aber auch Europas Sozialdemokraten, bei Nye oder den US-Demokraten ungesagt und unwidersprochen. Sie halten sich in einer Zeit, in der sich die grossen Konzerne und das Finanzkapital längst ihren Gesellschaften und den Nationalökonomien entzogen haben, an das alte Bild von der Konkurrenz zwischen Nationen. Sie blenden aus, dass wir mitten in einem historischen Umbruch stehen, der eine 500-jährige Epoche beendet.

      Wo steht der Feind?
      Kurze Rückblende. Um das Jahr 1990 herum, am Ende des Kalten Krieges, befiel die Sieger Depression. Bisher war die Welt ein harscher Platz, mit der Konkurrenz der Systeme, der gegenseitigen atomaren Bedrohung und dutzenden von Stellvertreterkriegen in der Dritten Welt (mehr als zwanzig Millionen Tote), aber die Teilung machte sie für die Amerikaner doch zu einem geordneten Platz. Die Nationen waren nur Fähnchen auf der Generalstabskarte: Entweder gehörten sie zur einen oder anderen Seite, Staatsstreiche, Bürgerkrieg oder Interventionen sorgten für den Wechsel des einen oder anderen Staates auf die richtige Seite. Um die Gesellschaften brauchte man sich nicht zu kümmern – es ist verblüffend, wie wenig die Amerikaner zum Beispiel über Mittelamerika und Vietnam wussten oder wie sehr sie die islamische Revolution in ihrem Protektorat Iran überraschte. Unter der Decke der Blockkonfrontation konnte der globale Klassenkampf weitergehen. Die koloniale Plünderung wurde in nachkolonialen, billigeren Formen weitergeführt.
      1990 war der Feind weg, und unvermittelt stand Amerika einer zerrissenen, zu zwei Dritteln armen Welt gegenüber. Alle Erklärungsmodelle brachen zusammen. Die eigene Ideologie vom alles fügenden Markt war nackt. Gleichzeitig erfuhr die Globalisierung einen scharfen Schub. Globalisierung wird bei uns gerne schwammig als die Ausdehnung des kapitalistischen Marktes auf die ganze Welt gesehen, als Beschleunigung der Kommunikation, der Kapitalflüsse etc. Tatsächlich ist Globalisierung ein soziales Erdbeben: die Lösung eines entscheidenden Teils des Kapitals von ihren Gesellschaften, also die Emanzipation von jener Form der politischen Organisation der Menschheit, die das Kapital mitgeschaffen hatte. Zwischen 1985 und 1995 entstanden mehr transnationale Konzerne als in den zweihundert Jahren zuvor. Sie erwirtschaften heute fünfzig Prozent der Wertschöpfung. Da ist eine Ökonomie entstanden, die sich jedem politischen Zugriff entzieht. Bill Clinton folgerte: «Big government is over.»
      In jener Zeit setzte eine rege Tätigkeit in Thinktanks und an Universitäten ein. Eine neue griffige Beschreibung der Welt musste gefunden werden. Samuel Huntingtons These vom Krieg der Kulturen, später Fukuyamas Buch über das Ende der Geschichte wurden bestimmend für die Diskussion. Inzwischen ist die Unterteilung der Welt in Barbaren (die Armen) und Zivilisierte (wir, die Reichen) ein Muster, das die amerikanische Wissenschaft und die Politik beherrscht und durchdringt, wie Mark B. Salter von der amerikanischen Universität in einer erhellenden Studie zeigt. «Die Behauptung scheint krass», sagt Salter, «aber es ist ein Konzept, das sich in unterschiedlichsten Ausformungen in alle möglichen Denkmuster drängt.» Das binäre Weltbild hat sich längst auch in europäische Köpfe geschlichen. Es hat einen bestechenden Vorteil: Es öffnet die barbarische Welt (die armen Länder) für die Gewalt der «Zivilisierten». Salters Buch schmückt ein Bild der Gefangenen von Guantánamo unter weisser Folter. Darüber der Titel: «Barbaren & Zivilisierte».

      Das künftige Lebensmodell der Eliten
      Darin liegt das Entscheidende. Die rechten Revolutionäre um Wolfowitz & Kristol glauben, dass die Menschheit vor der Alternative steht, entweder mit der Marktwirtschaft zu brechen – was sie nicht wollen – oder mit zunehmenden sozialen Differenzen, zunehmender Gewalt, dem molekularen Bürgerkrieg zu leben. Dafür rüsten sie. Die Burg zieht die Zugbrücke hoch. Gated Communities sind das künftige Lebensmodell für die Eliten. Amerika sucht keine territoriale Ausdehnung. Sein Imperialismuskonzept ist nicht mehr amerikanisch – es ist das Unterfangen, sich den globalisierten Eliten als Gewaltmonopolist anzubieten. Um das durchzusetzen, werden Feinde geschaffen. Wieder hat Huntington mit «Muslim Wars» für das notwendige Konstrukt gesorgt. «Was wir jetzt brauchen», sagte Paul Wolfowitz im März 2001, ein paar Monate vor dem 11. 9., «ist ein Pearl Harbour.» Ähnlich stand es auch in einer PNAC-Studie, die zur Vorlage für die nationale Sicherheitsstrategie wurde. Sie haben den 11. 9. ersehnt. Der 11. 9. ist ihr Mantra. Der 11. 9. ist der Hammer, der auf jede Schraube passt. Früher harsch und konfliktuell, aber geordnet, ist die Welt nun nur noch «gefährlich», ein Niemandsland aller Gefahren (ausserhalb der Gated Communities). Bush sagt es in jeder Rede dreimal.
      Was nicht nur Todd in der Tragweite des Vorgangs verschleiert, ist ein typisches Phänomen historischer Umbrüche: Wir stehen mit einem Bein in der alten geschichtlichen Sequenz (Konkurrenz und Bündnisse zwischen Nationalstaaten) und mit dem anderen Bein schon in einer neuen – einer Welt, in der die Staaten nicht mehr die Funktion haben, zwischen Kapital und Arbeit zu vermitteln, unterschiedliche Interessen auszugleichen, Konflikte zu zivilisieren, sondern nur noch für die Sicherheit der Eliten und die Ruhigstellung der Bewohner (die dann keine Bürger im eigentlichen Sinne mehr sind) zu sorgen. Dafür, und das übersieht man vor lauter Krieg in Mesopotamien auch, bauen der christliche Fundamentalist John Ashcroft (Justiz) und das Ministerium für Homeland Security unter Tom Ridge den Überwachungsstaat und zersetzen den Rechtsstaat. Ashcrofts Vorstellung von einer guten Ordnung ist die Theokratie.
      Wolfowitz und Kristol sind Atheisten. Ihr Leitphilosoph ist Léo Strauss, der in Chicago lehrte, dem Hort der rechten Revolution. Die Straussianer werden unterschätzt. Sie haben die Politikwissenschaften an fast allen grösseren Universitäten unterwandert. Fukuyama ist einer von ihnen. Strauss machte eine radikale Kritik der bürgerlichen Ideologie und griff auf aristokratische Herrschaftsformen des Altertums zurück: Sein Idealstaat wird von einer kleinen Elite von Denkern verwaltet, die Demokratie ist nur noch eine Form. «Demokratie», hat Robert Kaplan, ein anderer Lieblingsautor Washingtons geschrieben, «wird nur eine kurze Klammer in der Geschichte gewesen sein.»
      Was die Bush-Leute da in Szene setzen, ist ein antizivilisatorisches Projekt. Der Westen wird liquidiert, internationale Öffentlichkeit wird liquidiert, «Weltzivilgesellschaft» und «Weltinnenpolitik» werden liquidiert. Besser: sollen liquidiert werden. Es ist eben – nur ein Projekt. Umbruchzeiten sind auch Zeiten, die Chancen für Veränderung, demokratische Organisation, Widerstand bieten. Vorausgesetzt, wir können auf beiden Beinen, in beiden Sequenzen stehen und handeln. Und: Das Zeitfenster ist klein.


      http://www.woz.ch/wozhomepage/usa03/fahrni14j03.htm
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 11:11:12
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ich sehe in naher Zukunft eine Krise heraufziehen. In Friedenszeiten schlägt die Geldmacht Beute aus der Nation, und in Zeiten der Feindseligkeiten konspiriert sie gegen sie. Sie ist despotischer als eine Monarchie, unverschämter als eine Autokratie, selbstsüchtiger als eine Bürokratie. Sie verleumdet all jene als Volksfeinde, die ihre Methode in Frage stellen und Licht auf ihre Verbrechen werfen. Eine Zeit der Korruption an höchsten Stellen wird folgen, und die Geldmacht des Landes wird danach streben, ihre Herrschaft zu verlängern, bis der Reichtum in den Händen von wenigen angehäuft und die Republik vernichtet ist.»
      Abraham Lincoln, US-Präsident, 21.11.1864


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