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    Putin vs. Khodorkovsky - „Carlito‘s Way“ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.12.04 13:46:38 von
    neuester Beitrag 18.12.04 17:04:25 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 18.12.04 13:46:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Putin vs. Khodorkovsky - „Carlito‘s Way“

      Um einen Bogen zwischen dem U.S. Schauspieler Al Pacino in Brian de Palmas Film „Carlito‘s Way“ zu Russlands inhaftierten Öl-Milliardär Mikhail Khodorkovsky zu spannen, bedarf es nicht allzu viel Phantasie. Man tausche lediglich die Droge Kokain gegen Öl und die Story ließe sich spielend transformieren. Mit Russlands Präsidenten Vladimir Putin als Regisseur wird aus der Fiktion im Handumdrehen harte Realität und - konform mit der Drehbuchvorlage - ein Finale ohne „happy end“. Folgt man der Kritik der westlichen Presse, wurde das „Gute“ vom „Bösen“ besiegt.

      Die Dreharbeiten zogen sich über 20 Monate hin. Laufend wurden Änderungen am Drehbuch vorgenommen und noch häufiger wurden solche Änderungen weltweit von den Medien mit stürmischen Kommentaren begleitet. Noch größere Schwierigkeiten gab es insbesondere bei der Zuordnung eine weiblichen Hauptrolle. Nachdem man keine Darstellerin vom Kaliber einer Penelope Ann Miller finden konnten, vergab man kleinere Nebenrollen an Laiendarstellerinen: zuerst verpflichtete man wohl eher aus Verlegenheit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, doch das erbärmliche Spiel war nur von kurzer Dauer. Erst am Ende der Handlung glänzte eine bis dahin Unbekannte aus dem warmen Texas. Letitia Clark in der Rolle einer amerikanischen Konkursrichterin sorgte für Furore. Nicht wenige Kritiker trauen ihr nach dem Auftritt eine größere Karriere zu. Kein Wunder, denn es steht zu vermuten, dass sie vom größten Schauspieler der Vereinigten Staaten rechtzeitig vor ihrem Auftritt gecoacht wurde. So geriet der vorletzte Akt der Drehbuchvorlage zu einem Kriminaldrama ganz besonderer Güte. Der letzte Akt hingegen konnte nicht einmal mit seiner Kulisse, einem Auktionshaus, beeindrucken. Die nüchterne, grau in grau gehaltene Inszenierung war vom Regisseur nicht anders gewollt. Dafür saß der Effekt um so mehr.

      Die mit rund 10 Milliarden Dollar wohl teuerste Produktion aller Zeiten dürfte wohl kaum noch zu toppen sein, folgt man dem Spektakel der Medien weltweit. Dass der Regisseur mit den Einnahmen aus den Aufführungsrechten ebenfalls Rekordgewinne verbuchen dürfte, steht ebenfalls außer Frage.

      Cheers
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      schrieb am 18.12.04 15:59:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Redigierte Fassung für Sonntag.

      Putin vs. Khodorkovsky - „Carlito‘s Way“

      Um einen Bogen zwischen dem U.S. Schauspieler Al Pacino in Brian de Palmas Film „Carlito‘s Way“ zu Russlands inhaftierten Öl-Milliardär Mikhail Khodorkovsky zu spannen, bedarf es nicht allzu viel Phantasie. Man tausche lediglich die Droge Kokain gegen Öl und die Story ließe sich spielend transformieren. Mit Russlands Präsidenten Vladimir Putin als Regisseur wird aus der Fiktion im Handumdrehen harte Realität, gefolgt von einem laut Drehbuch konformen Finale ohne „happy end“. Folgt man der Kritik der westlichen Presse, wurde das „Gute“ vom „Bösen“ besiegt.

      Die Dreharbeiten zogen sich über 20 Monate hin. Laufend wurden Änderungen am Drehbuch vorgenommen und noch häufiger wurden solche Änderungen weltweit von den Medien mit bunten oder apokalyptischen Kommentaren begleitet.

      Größere Schwierigkeiten gab es auch bei der Zuordnung einer weiblichen Hauptrolle. Nachdem man keine Darstellerin vom Kaliber einer Penelope Ann Miller finden konnten, vergab man kleinere Nebenrollen an Laiendarstellerinen: zuerst verpflichtete man - wohl eher aus Verlegenheit - Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, doch ihr erbärmliches Spiel vergeudete wertvolle Drehzeit. Erst am Ende der Handlung glänzte eine bis dahin Unbekannte aus dem warmen Texas. Letitia Clark in der Rolle einer amerikanischen Konkursrichterin sorgte für Furore. Nicht wenige Kritiker trauen ihr nach dem Auftritt eine größere Karriere zu. Kein Wunder, denn es steht zu vermuten, dass sie vom größten Schauspieler der Vereinigten Staaten rechtzeitig vor ihrem Auftritt gecoacht wurde.

      So geriet der vorletzte Akt der Drehbuchvorlage zu einem Kriminaldrama ganz besonderer Güte. Der letzte Akt hingegen konnte nicht einmal mit seiner Kulisse, einem Auktionshaus inmitten der russischen Hauptstadt, beeindrucken. Die nüchterne, grau in grau gehaltene Inszenierung war vom Regisseur nicht anders gewollt. Dafür saß der Effekt um so mehr.

      Die mit rund 10 Milliarden Dollar wohl teuerste Produktion aller Zeiten dürfte kaum noch zu toppen sein, folgt man dem Spektakel der Medien weltweit. Dass der Regisseur in seiner zweiten Eigenschaft als Produzent durch die Einnahmen aus den Aufführungsrechten Rekordgewinne verbuchen dürfte, steht ebenfalls außer Frage. „Carlito‘s Way“ unter russischer Federführung mausert sich zum weltweiten Kassenschlager, bei dem insbesondere wohlbetuchte Zuschauer aus der internationalen Öl-, Gas- und Bankenlobby wohl über längere Zeiterfolglos Schlange stehen werden. Derweil bleiben Ticketpreise für Stehplätze auf dem Schwarzmarkt ein gut gehütetes Geheimnis.

      Verleihnummer international: WKN: 632319
      Verleihnummer Russland: WKN 903276

      Fröhliche Weihnachten.
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      schrieb am 18.12.04 17:04:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ein guter Film hat immer ein überraschendes, unerwartendes ENDE, doch Dieses traue ich diesem Film nicht zu,
      wie heißt die Auszeichnung für den schlechtesten Film?


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