Macht euch das alles noch Spass? - 500 Beiträge pro Seite

[Pitu]

mir nicht mehr!
du kannst dich ja nichtmal in die u-bahn setzen, ohne daß dir ein teenie oder eine hausfrau mit einer börsenzeitung gegenübersitzt, während die daneben über infineon und t-online diskutieren. wenn früher im fernsehen in einer nicht-börsen-sendung etwas über aktien kam, hab ichs mir angesehen, heute schalte ich genervt um. und die häufigste begrüßung, die ich derzeit höre, ist: "und, wie stehen die aktien?"

pitu

[Wuddel]

Ja, ich liebe es. Abermillionen Euro dummes Geld. Liqidität ohne Ende! Leute mit 3sat-Empfehlungen abzocken usw.

[ripclaw]

du hast ja so recht. ich kanns auch nicht mehr hören. in jeder gottverdammten nachmittagssendung wird über aktien lamentiert, dabei kann man dann allen beteiligten ansehen, dass sie keinerlei ahnung haben und nur leuten wie dem förtsch nachplappern (lustig sind dann immer irgendwelche wortverdreher oder falsch benutzte fremdwörter...)

auch geht es mir auf den zwirn, dass die leute völlig blindlings hochspekulative werte kaufen, nur weils mal im spiegel oder der bild stand. (bspw. china online, da werden sich so manche, die da für 0,06 gekauft haben gewaltig ärgern)

naja, auch diese hype wird ein ende finden...

[Broker_Marvin]

Du solltest das nicht lieben sondern FÜRCHTEN.

[p1254]

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten...

Einerseits: Ja.
Zeitungen (wie Börse Online), Börsenbriefe, TV-Sendungen lese ich nicht (nur Handelsblatt oder FTD) bzw. sehe ich mir nicht an. Ich koche sozusagen meine eigene Suppe, ohne auf "Gurus" zu hören. Mit meinen Ergebnissen liege ich meistens (nicht immer) richtig - meinen Jahresschnitt poste ich nicht, weil mir den hier sowieso keiner glaubt (auf jeden Fall besser als so mancher spekulativer "Aktionär" ;-).

Andererseits: Nein.
Darunter fallen Deine angesprochenen Punkte, und eine Vielzahl der hier veröffentlichten Postings (wie: Kaspar F. empfiehlt Aktie X). Ich frage mich, wie will ein Mensch eine überdurchschnittliche Perfomance erzielen, wenn er Aktien kauft, die entdeckt sind ??

Kauft ein Mensch eine Aktie zu 8 Euro - ok - die Aktie läuft (langsam) auf 15 Euro - jetzt wird sie "empfohlen". Die "ganz Schlauen" wissen dank Faxabruf / Hotline / Hirnverkauf schon früher bescheid und kaufen - Aktie: 25 Euro und höher.
Um nun 100% zu erzielen, muss die Aktie auf ca. 40-50 laufen....

Der, der sie bei 8 Euro gekauft hat, hat das beste Ergebniss ohne Faxabruf, ohne Hotline, ohne Börsenzeitung - Fazit: was man braucht ist Geduld und man muss verstehen, in was man investiert.

Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört, mich über Möchtegernmilliadäre aufzuregen. Sollen Sie machen was sie wollen, ich mach das was ich will und wir alle leben harmonisch nebeneinander.

Tipp für Die U-Bahn: Schau aus dem Fenster...ist genauso spannend.

[Mr. Bucket]

Ich weiß gar nicht was ihr habt. Das wird vor Jahren in England auch nicht anders gewesen sein. Jahrelnag beschweren sich die Experten, Deutschland habe keine Aktienkultur und jetzt siet ihr auch nicht zufrieden. Ich denke das ganze wird sich legen ohne großen Crash, nämlich dann, wenn es normal wird. Wir brauchen halt eine Eingewöhnungszeit für den Normalbürger. Ich habe da kein Problem mit. Außerdem unterhaltet ihr euch garantiert auch über Aktien, wenn ihr entsprechende Leute in der U-Bahn trefft. Kann doch jeder sagen, was er will.

MfG
Ingmar

[edgar99]

Hi p1254,
ich muß Dir fast uneingeschränkt Recht geben;
die größten Kurssteigerungen sind mir gelungen, wenn ich selbst nachgedacht habe (nach dem Motto: welche Branche, welcher Trend ist noch nicht vom Markt ausreichend erkannt worden). Nach dem Kauf braucht man oft ziemlich viel Geduld, bis die Aktie explodiert.
Allerdings kann man auch gewaltig auf die Schnauze fallen (ist mir natürlich des öfteren passiert).
Gute Würfe überkompensieren a`la longue die Abstürze, wenn man ausreichend diversifiziert ist.
stay long !!
edgar99

[p1254]

edgar99: Du hast bestätigt, dass es noch Leute mit Verstand gibt...Danke!!


Mr.Bucket: Um nicht falsch verstanden zu werden - Ich gönne jedem seine Aktiengewinne. Ob Crash oder nicht Crash - ich bin kein Prophet - Die Gefahr liegt allerdings darin, dass der "Normalbürger" eine Korektur gerne als "Crash" bezeichnet und bei selbiger alles (unlimitiert) aus seinem Depot wirft.

Kritik übe ich an der Verhaltensweise vieler "Aktionäre". Neue Anleger werden mit heißen Tipps geködert (nicht nur B.F.) - diese folgen, ohne nachzudenken.

Ich habe zwar geschrieben, ich sehe keine TV-Sendungen, damit meine ich z.B. 3SatBörse (muss ich gar nicht sehen, hier erfährt man es, ob man will oder nicht).
Neulich in Spiegel-TV war ein Bericht über das Aktienfieber. Dort war ein Rentner (nichts gegen Rentner) der sagte, er habe ISION gezeichnet, er würde sie 2 Tage halten und dann verkaufen. Der Reporter: "Was machen die denn ?", Der Mann: "Internethandel" (Man sah wie sich seine Pupillen in Eurozeichen verwandelten). Der Reporter: "Was ist denn Internethandel"
- Antwort: "(Das) Weiß ich nicht !"

Dieser Bericht hat mir gezeigt, (ich habe mich nicht aufgeregt) dass viele Börsenteilnehmer in Sachen Aktien noch einiges zu lernen haben. Für mich ist das unverständlich - wenn ich Rentner wäre, hätte ich doch Zeit, mich genau zu infomieren. Jetzt kann man sagen, die verstehen das vielleicht nicht mehr so - Dann gibt es drei Möglichkeiten:
1.) Fonds 2.) Standardwerte 3.) Kaffeefahrt.

[grumbler]

hi pitu...

jetzt weiß ich was du meinst: neue BILD Schlagzeile

Börsen-Rausch: Die 99 besten Aktien der Welt...

und Montag: Die 33 Aktien aus aller Welt, die besonders große Chancen bieten, die allerdings auch entsprechend hohe Risiken in sich bergen.

also... ich persönlich finde es z.Zt. zwar auch übertrieben, was in den Medien abläuft, aber...

die Börse ist noch immer der transparenteste Marktplatz der Welt und Angebot und Nachfrage bestimmen der Wert der Aktien... Durch diesen "Boom", ausgelöst durch die Medien, kommen weitere Mittel an die Markt, die entsprechend untergebracht werden müssen...

Sollten die "Deutschen" langfristig ihr Kapital nur noch zu einem Bruchteil in Lebensversicherungen, Sparbriefen oder Sparbüchern anlegen, so hat das im Endeffekt doch für alle einen Nutzen... Nämlich eine höhere Bewertung der Aktien...

Zweifelsohne schlägt die Aktie langfristig das Festgeld um Längen... Gefährlich wirst erst dann, wenn meine Oma anfängt mit mir über Optionsscheine zu diskutieren oder mein Onkel anfängt, das Festgeld für`s Studium seiner Kinder in OTC-Werte umzuschichten

Man sollte bei Berichten über die Börse einen ähnlichen Zusatz wie auf Zigarettenschachteln anbringen:

Spekulieren gefährdet Ihr Kapital... oder wer das spekulieren anfängt, geht das Risiko hoher Kursverluste ein...


Gruß Grumbler

P.S. ich unterhalte mich (noch) immer und jederzeit gerne über Aktien... man kann dadurch doch entweder nur dazulernen oder vielleicht den einen oder anderen helfen und über die Risiken aufklären

[Kleopatra]

Hallo, P1224,

ich glaube, dass der "Normalbürger" nicht so blind ist, wie man ihm manchmal unterstellt. Beispiel: Im Herbst 98, in dem es ja wirklich ziemlich bergab ging, haben viele Fachleute Angst davor gehabt, dass der Normalbürger die Panik bekommt. Hat er aber nicht, und alle Profis haben sich gewundert.

Mich stört es nicht, dass jetzt viele Leute neu einsteigen - je mehr, um so besser. Das einzige, womit ich Probleme habe, ist, wenn so ein/e Jungbörsianer/in einmal einen guten Deal macht und mir dann erzählen will, wo es lang geht. Ich bin seit mehr als 10 Jahren dabei und habe schon eine Reihe von Leuten animiert, sich an der Börse zu engagieren. Allerdings mache ich auch jedem klar, dass er erst dann anfängt, die nötige Börsenreife zu bekommen, wenn er mal einen richtigen Verlust eingefahren hat.

In diesem Sinne,
Kleopatra

[Bilanzfriseur]

Macht es noch Spass?

[Iguana]

tja, so wie Mr.Bucket hatte ich zu der zeit auch noch gedacht.
aber die gierigen abzocker wollten lieber das schnelle geld, als die aktienkultur zu pflegen.

iguana