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    +++ Erster Mord am Neuen Markt? +++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.07.02 19:09:14 von
    neuester Beitrag 15.07.02 16:36:55 von
    Beiträge: 16
    ID: 607.427
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      Avatar
      schrieb am 12.07.02 19:09:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Klingt fast zu unglaublich, um wahr zu sein: Laut Prior-Börse
      gibt es Hinweise auf einen gewaltsamen Todesfall im Hause
      SER Systems. Habe mal gesucht, ob ich fast dazu finde,
      aber das einzige war ein kurzer Absatz bei mm:

      Der Alleinvorstand Kurt-Werner Sikora ist erst seit 17. Juni im
      Amt. Sein Vorgänger Gert Reinhardt wohne inzwischen in
      Großbritannien, hieß es.

      Nach Angaben des "Platow Briefs" wird der ehemalige
      Vorstandschef per Haftbefehl gesucht. Nach Angaben des
      Börsenbriefs gibt es Ungereimtheiten um den Tod eines
      kaufmännischen Mitarbeiters, der mit den Geschäftszahlen von
      SER befasst war.


      (aus http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,205074,00.…)

      Weiss jemand mehr darüber?
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 19:19:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      test
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 19:19:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      es wird immer bizarrer..
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 19:37:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nein, weiss auch nix. :(
      Aber Lust, ein paar dieser nimmersatten Geier-Manager über´n Jordan zu schicken, verspür ich seit längerem auch. :D
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 19:52:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ WAlexandro

      Geht mir ähnlich :laugh:

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      schrieb am 12.07.02 19:59:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das Leben ist hart :D
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 22:07:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das ist ein derart hanebüchener Unsinn, daß ich mich dazu äußern muß: Es gibt keine Ungereimtheiten um den Tod eines kaufmännischen Mitarbeiters! Er ist im Krankenhaus an einem Herzinfarkt gestorben. Ich hoffe sehr, daß seine Hinterbliebenen nichts von diesem Sch... mitkriegen.

      Vielleicht wußtet ihr es noch nicht: Nicht alles, was gedruckt oder im Internet zu finden ist, ist auch wahr. Und vieles, was hier veröffentlicht wird, ist nur Müll.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 23:32:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ lago:

      Danke für die Info. Woher weisst Du denn, dass der
      Mitarbeiter im Krankenhaus an einem Herzinfarkt
      gestorben ist? Kann man das irgendwo nachlesen?
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 23:34:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zusatzfrage:

      Wie kommt es, dass Du seit dem 18.02.2002 registriert bist
      und seitdem erst ein Posting geschrieben hast?
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 09:41:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ Lago,

      bei allem Verständnis für Deinen Unmut, den Du als Kenner der wahren Zusammenhänge hier empfinden musstest.
      Aber wäre es nicht gerechter, Deinen Zorn gegen die Urheber der Information (in diesem Falle wohl Prior-Börsenbrief) zu richten als gegen die Schreiber der Beiräge in diesem Thread?

      Das über Organe geschriebene und veröffentlichte Worte hat nun mal eine besondere Bedeutung. Und wie soll der Leser immer in der Lage sein, den jeweiligen Wahrheitsgrad zu prüfen? Dazu gibt es Pressegesetze, die bei Verstössen Anwendung finden.

      Wenn Du also etwas für die betroffene Familie, die unter den von die klargestellten Umständen ebenfalls unser aller Bedauern hat, tun willst, dann schreibe einen bitterbösen Leserbrief an die Urheber der Falschmeldung und verlange einen Widerruf und Richtigstellung.

      Die hier im Thread widergegebenen Reaktionen, die alle auf eine inhaltliche Richtigkeit der Pressemeldung abgestellt waren, solltest Du vor diesem Hintergrund und in Anbetracht einer Unzahl von Börsenskandalen zum Nachteil von uns Kleinanlegern aber auch verstehen und dies nicht ohne weiteres als "Müll" abtun.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei und stehe Dir gegebenen falls gerne als Zeuge zur Verfügung.


      Gruß
      WAlex
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 09:45:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich habe hingegen gehört, der dicke Reinhardt sei umgekippt und über den armen Mann gerollt. Der Typ soll platt gewesen sein wie eine Flunder.

      Aber Ihr wisst ja - nicht alles, was im Internet veröffentlicht wird, ist wahr!
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 18:40:41
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ist der dicke Reinhardt nicht geplatzt,
      als er umgekippt ist?
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 18:49:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      @cyberkai99
      zu #8: in Duetschland üblicherweise auf dem Totenschein
      zu #9: kein Bedarf, mich in die größtenteils emotionalen und unsachlichen Beiträge einzumischen, siehe Beiträge #11 und #12 dieses Threads

      @WAlexandro: Danke für den Tip

      Gruß
      iago
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 18:58:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel2395.php

      dort z.B. wird auch auf den angeblichen Mord eingegangen
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 16:24:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ Iago

      Vielen Dank für die Info.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 16:36:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      nur eine kleine allgemeine randnotiz zum thema "totenschein und unentdeckte morde":

      Tödlich banal

      Viele Morde bleiben in Deutschland unentdeckt - weil die Ärzte Verbrechen nicht erkennen und
      der Staat nicht genug Geld für Obduktionen hat.

      von ULRIKE HERRMANN

      Die Wirklichkeit ist banal - jedenfalls banaler als ein Krimi. Was in Büchern mühsam ertüftelt wird, ist in Wahrheit ganz einfach: der perfekte Mord. Als Hausmittelchen eignet sich das Pflanzenschutzmittel E 605. Damit es niemand versehentlich verschluckt, ist es blau gefärbt, schmeckt und riecht unangenehm. Doch sind diese sinnlichen Warnhinweise leicht zu kaschieren, wie eine Hausfrau aus Kempen bei fünf Morden herausgefunden hat. Man muss nur Heidelbeersoße mit ungefähr zwanzig Tropfen E 605 versehen, stark zuckern und zu Pudding reichen. Schon stellte sich bei drei Ehemännern, bei Vater und Tante ein Pseudo-Herzinfarkt ein. 1983 überführte sich die Mörderin selbst, als sie einer unliebsamen Schwiegertochter den Tod androhte.

      E 605 hat übrigens einen Makel: Es bleibt jahrelang nachweisbar. Viel perfider ist es, eine Überdosis Insulin zu spritzen. Das ist absolut tödlich - und hat sich schon nach vier Stunden zersetzt. Mörder gehen aber auch sicher, wenn sie nur den gängigen Vorurteilen vertrauen: Stirbt ein Baby, war es bestimmt "plötzlicher Kindstod". Endet ein Auto am Baum, wird Selbstmord angenommen; bei Drogenabhängigen erscheint der "goldene Schuss" nahe liegend; verscheidet ein Pflegefall, so hat man ja genau das lange erwartet; Alkoholiker sterben selbstverständlich an Organversagen, und auch bei Obdachlosen kann ein Tod nicht erstaunen - bei dem Lebenswandel ...

      Doch ist ein perfekter Mord gar nicht nötig, um als Täter zu entkommen. Im Gegenteil: Häufig werden selbst Indizien wie Würgemale am Hals von den Leichenbeschauern übersehen. Rechtsmediziner schätzen, dass höchstens die Hälfte aller Tötungsdelikte erkannt werden. Die anderen Opfer, 1.200 bis 2.400 pro Jahr, werden umstandslos ins Grab gesenkt.

      Nun wäre all dies voyeuristisch ergiebig, aber unerheblich - wäre nicht die Politik daran schuld, dass Morde unentdeckt bleiben. "Tote haben keine Lobby", diesen Titel wählte die Journalistin Sabine Rückert programmatisch, um einen Skandal des Desinteresses anzuprangern.

      Der nonchalante Umgang mit den Toten beginnt schon bei der Leichenschau. Sie wird meist vom Haus- oder Notarzt durchgeführt - die beide von Pathologie keine Ahnung haben. Eine Studie in Görlitz, noch zu DDR-Zeiten erstellt, untersuchte die Erfolgsquote: In 40 Prozent aller Fälle wurde die Todesursache völlig falsch, bei 20 Prozent teilweise falsch angegeben. Aber mit welcher Diagnose auch immer: Mit Verve wird für einen "natürlichen" Tod plädiert. Nur bei fünf bis zehn Prozent aller Leichen ringen sich die Ärzte dazu durch, auf dem Totenschein "nicht natürlich" oder "ungeklärt" anzukreuzen. Diese Entscheidung wird ihnen auch nicht leicht gemacht: Da sind die Verwandten, oft ebenfalls Patienten des Arztes, die es als kränkenden Verdacht erleben, wenn ihr Familienmitglied nicht normal verschieden sein soll. Da ist die Polizei, die zum Leichenfundort ausrücken muss. Dies ist auf dem Land mit den weiten Anfahrtswegen, aber auch am Wochenende unbeliebt. Ärzte erleben immer wieder, dass sie von der überlasteten Polizei gedrängt werden, doch bitte eine "natürliche" Todesursache festzustellen.

      Aber auch wenn der Tod als ungeklärt oder nicht natürlich gilt, beantragt die Polizei nur selten eine Obduktion. Schließlich kostet die 600 bis 700 Mark. Dies wirkt allzu leicht wie rausgeschmissenes Geld, wenn es doch nur Herzversagen war. Also kommen nur ein bis zwei Prozent der Toten in die Gerichtsmedizin; sechs Prozent werden in Kliniken untersucht. Mit der skurrilen Konsequenz, dass etwa alle drei Tage in der Bundesrepublik ein Leichnam exhumiert wird, um die Todesursache doch noch zu ermitteln - weit öfter als in jedem Nachbarland.

      Beispielhaft ist etwa Österreich: Dort dürfen nicht die erstbeste Mediziner den Totenschein ausfüllen, sondern nur spezialisierte Gemeinde- oder Amtsärzte. Gleichzeitig beträgt die Obduktionsrate 20 Prozent. Entsprechendes fordert Rückert auch für Deutschland - als "das Mindeste": Fachleute für die Leichenschau und eine Autopsie bei allen unklaren Todesumständen.

      Doch dazu wird es wohl nicht kommen; eher werden die Länder einige der 29 rechtsmedizinischen Institute schließen, um ihre Haushalte zu sanieren. Ein Kalkül, hinter dem sich Dunkles verbirgt? Dies vermuten jedenfalls Fred Sellin und Klaus Weber, die ihr Fast-Plagiat von Rückert wenigstens mit einer Verschwörungstheorie aufpeppen. Die beiden freien Journalisten ahnen dunkel, dass sonst "die Erfolgsstatistiken der Kriminalpolizei neu geschrieben werden müssten". Vorbei wäre es mit der Rekordaufklärungsquote von 95 Prozent, wenn alle Tötungsdelikte erkannt würden.

      Das klingt plausibel für Agatha-Christie-Leser: Mehr Taten macht mehr Polizisten, die ausschwärmen müssen, um in mühsamen Indizienketten herauszufinden, dass es doch nicht der Gärtner war. Nicht jeder Ermittler ist ein genialer Hercule Poirot; da scheint es einleuchtend, dass die Fehlerquote mindestens ebenso steigen muss wie die Zahl der Fälle. Nur: Die Wirklichkeit ist eben banaler. Im realen Leben wird oft der Nächste getötet - meist in einer Verirrung der Gefühle, gelegentlich aus Habgier. Der Mord an Unbekannten ist selten und kommt noch am ehesten bei Sexualdelikten vor. Wird ein Tod also erst einmal als gewaltsam eingestuft, muss die Polizei oft nicht lange suchen, um den Schuldigen im Bekanntenkreis des Opfers zu finden. Um die Aufklärungsquote also braucht sich niemand zu sorgen.

      Aber Sellin und Weber bieten ja noch eine zweite Verschwörungstheorie: Der Staat begrenze die Obduktionen, um die Folgekosten zu minimieren. Unter anderem wolle er bei den Gefängniszellen sparen. Wie düster! Und nicht einmal unwahrscheinlich - bis man sich erinnert, dass die Knäste auch deshalb überfüllt sind, weil dort viele ihre Geldstrafen absitzen, die sie nicht bezahlen können.

      Paradox: Für die drakonische Bestrafung von Bagatellvergehen reichen die Mittel immer - nicht aber, wenn es Tötungsdelikte zu entdecken gilt. Das hat durchaus zynische Logik. Denn erstens sind die Opfer tot und können sich nicht beschweren. Zweitens ist Prävention nicht möglich. Jeder kann zum Mörder werden. Zudem ist eine Wiederholungsgefahr fast nie gegeben; die meisten töten nur einmal. Serienmorde sind selten. Nur bei Rückert und Sellin/ Weber nicht. Dort füllen sie ganze Kapitel. Überhaupt diese vielen Fallgeschichten, die selbst bei Rückert manchmal die politische Analyse verdrängen: Sie strengen an; der aufgenötigte Voyeurismus langweilt. Eben weil die Realität so viel banaler ist als Krimis.

      ----


      quelle: taz 03.07.01


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