checkAd

    " 7 Samurai für Kirch " - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.08.02 06:16:59 von
    neuester Beitrag 03.08.02 11:13:02 von
    Beiträge: 2
    ID: 614.745
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 175
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 06:16:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im Schachern um KirchMedia hat mit der ersten Gläubigerversammlung im Münchener Arri-Kino der Showdown begonnen, die Zahl der Möchtegern-Käufer ist erstmals offiziell bekannt. Die öffentlichen Statements der Geschäftsführung aber werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten.


      München - Als die KirchMedia-Geschäftsführer Wolfgang van Betteray und Joachim Ziems ins Schwabinger Programmkino kamen, sprachen sie keinen Kommentar in die Kameras, beantworteten keine Frage wartender Journalisten. Insolvenzverwalter Michael Jaffé gab sich ähnlich reserviert. Alles Nötige werde bei einer Pressekonferenz gesagt.
      Wenn am Donnerstag überhaupt konkrete Fragen beantwortet wurden, dann die der Gläubiger. 211 Vertreter hatten sie zur ersten Versammlung der KirchMedia-Schuldner entsandt, insgesamt vertraten sie 507 Schuldner. Den größten Einfluss genießen die Banken und Hollywood-Studios. Aber auch kleine Lieferanten oder Mitarbeiter, deren Spesen unbezahlt blieben, hatten Zutritt.

      Rückzieher nicht ausgeschlossen

      Auf der Pressekonferenz im Anschluss ratterten Ziems, Betteray und Jaffé zwar eine Reihe präziser Zahlen herunter. Ziems etwa verriet, dass sieben Konsortien ein Angebot für KirchMedia eingereicht haben. Namen oder Zusammensetzung der Bietergruppen nannte er indes nicht. So müssen Beobachter weiter spekulieren, wer neben dem wohl chancenreichsten Konsortium um die Verlage Axel Springer, Bauer und SPIEGEL, neben der Gruppe um die Commerzbank und Columbia Tristar und neben dem französischen Sender TF1 noch dabei ist. Ist Silvio Berlusconi mit im Spiel? Mischt Rupert Murdoch mit? Antworten folgen, Termin unbekannt.

      Manch ein Bieter mag ohnehin nur deshalb ein Gebot abgegeben haben, damit er bei der nun folgenden "Due Diligence" einen neugierigen Blick in Kirchs Bücher werfen kann. Das Columbia-Commerzbank-Duo behält sich vor, einen Rückzieher zu machen, sobald es Kirchs umstrittenen Filmstock auf seine Versendbarkeit geprüft hat. Ob überhaupt alle sieben Angebote angenommen werden, entschiedet sich erst in den kommenden Tagen.

      Kirchs Fehler, Kirchs Visionen

      Immerhin zeichnet sich ab, dass die KirchMedia als Gesamtunternehmen verschachert und nicht filetiert wird. Ziems wertete das gleich als Rechtfertigung für Leo Kirchs Vision vom integrierten Medienkonzern. Es sei richtig, Produktion, Rechtehandel, Vertrieb und eigene Sender in einem Verbund zu bündeln. Falsch sei es nur gewesen, Verlustbringer wie Premiere an den Tropf der gesunden KirchMedia zu hängen. So falsch, dass zunächst 117 KirchMedia-Mitarbeitern gekündigt werden müsse.

      Ebenfalls nur ansatzweise bekannt ist, wie viel der Meistbietende für Kirchs Filmrollen, Sportrechte und TV-Beteiligungen ausgeben muss. Ziems verriet, die höchste Offerte belaufe sich derzeit auf 2,6 Milliarden Euro. Von wem sie stammt, durfte er freilich nicht sagen. Der Geschäftsführer hofft, dass es bei der Versteigerung zu einem Wettbieten kommt. Der Preis lasse sich dann wohl "optimieren".

      Das Zentralkomitee tagt

      Verglichen mit der möglichen Kaufsumme wirken die potenziellen Verbindlichkeiten der KirchMedia gigantisch: Nach Jaffés Worten haben die 512 Schuldner Forderungen in Höhe von 8,5 Milliarden Euro geltend gemacht. Auch angesichts des letzten, nun bestätigten Jahresumsatzes der KirchMedia von 1,35 Milliarden Euro eine stattliche Zahl. In der Summe sind aber auch 3,4 Milliarden Euro strittige Schadensersatzforderungen und 850 Millionen mögliche Verpflichtungen aus Put-Optionen inbegriffen, die KirchMedia für ungültig erklärt hat.

      Wer leer ausgeht und wer wenigstens einen Teil seiner Forderungen einstreicht - darüber muss jetzt der Gläubigerausschuss entscheiden. Er wurde im Arri-Kino konstituiert, über Stimmrechte und Machtverteilung sei "sehr konstruktiv" verhandelt worden, befand Ziems. Fortan liegt die eigentliche Macht bei diesem Zentralkomitee, nicht mehr bei der unübersichtlichen Versammlung. Zu seiner wichtigsten Sitzung trifft sich der Ausschuss Ende August oder Anfang September. Erst dann gibt es den eigentlichen K-Day: Den Tag, an dem sich entschiedet, wer die KirchMedia mit all ihren Chancen und Risiken zu welchem Preis übernehmen darf.

      Quelle: Der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 11:13:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      ARD und ZDF kaufen Bundesligarechte

      ARD und ZDF können weiterhin über die Fußball-Bundesliga berichten. Die Sender haben von Kirch Media die Zweitverwertungsrechte erworben.

      Die ARD wird weiter Kurzberichte von der Fußball-Bundesliga in ihren Nachrichtensendungen und Sportmagazinen zeigen, teilte der Sender am Freitag in Köln mit. Laut Vertrag mit Kirch Media können "Tagesschau" und "Tagesthemen" können künftig Ausschnitte von drei Spielen (bisher zwei) bis zu einer Gesamtlänge von maximal vier Minuten zeigen. Die Sportmagazine der Dritten ARD-Programme können bei ihrer Berichterstattung unter allen spielen wählen. Der Preis für die Rechte liegt laut Presseberichten bei 30 Mio. Euro.

      Mit dem Vertragsabschluss erhalten ARD und ZDF auch die früher an Kirch Media veräußerten Rechte für Pay- und Free-TV an den Olympischen Spielen 2004, 2006 und 2008 zurück. Davon unabhängig erwarb die ARD gemeinsam mit dem ZDF von Kirch Media die Fußball-WM der Frauen 2003 in Peking und den Confederations Cup der Männer 2005 in Deutschland. Die Sender werden beide Sportveranstaltung unverschlüsselt und uneingeschränkt ausstrahlen.


      "Sportstudio" gerettet

      Die Vereinbarung zwischen ZDF und Kirch Media sieht die Berichterstattung in den ZDF-Nachrichtensendungen und Ausschnitte von einem Spiel der Zweiten Fußball-Bundesliga in der "ZDF Sportreportage" am Sonntagnachmittag vor. Auch werden im "ZDF Sportstudio" alle Spiele und alle Tore zu sehen sein.

      "Wir haben die Preisspirale im Rechtehandel gestoppt. Das ZDF Sportstudio bleibt eine herausragende Adresse für die Bundesliga", sagte ZDF-Intendant Markus Schächter. Auch sei Olympia wieder voll und ganz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zuhause. Mit diesem Verhandlungsergebnis habe das ZDF seine Ziele erreicht.

      © 2002 Financial Times Deutschland


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      " 7 Samurai für Kirch "