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    Seelenstriptease nach Bernd Hellingers Familienaufstellung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.04.04 20:25:42 von
    neuester Beitrag 22.04.04 21:56:28 von
    Beiträge: 11
    ID: 849.401
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      schrieb am 20.04.04 20:25:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      War gestern abend im Report zu sehen. Die Positionierung in der Familie nach Hellinger ist imho nur etwas für sehr starke Persönlichkeiten. Es ist keine wissenschaftliche Therapie sondern m.E. esoterischer Hokospokus, die die Betroffenen in Abhängigkeit der "Aufsteller" bringt und die Probleme, die durch die Familienaufstellung hervorgerufen werden, noch verschlimmern können.
      Nun aber zu dem Report:

      Bayerischer Rundfunk
      report MÜNCHEN
      Sendung vom 19.04.2004

      Das dubiose Geschäft mit der Seele -
      Familienaufstellung nach Hellinger
      Autorin: Andrea Mocellin

      Maren Hilscher verstand sich nicht mit ihren Eltern. Eine Familienaufstellung sollte helfen zu verstehen, was in ihrer Familie schief läuft. Bei einer bekannten Familienaufstellerin muss sie ihre Familie mit Playmobilfiguren darstellen. So würde man erkennen, welche Mechanismen zwischen den Angehörigen wirkten. Maren Hilscher wird die schnelle Lösung ihrer Probleme versprochen. Sie erzählt:

      "Da ich mich mit meinem Bruder sehr gut verstehe, habe ich meinen Bruder und mich gegenübergestellt. Dann sagte sie sofort darauf: Oh, das sieht aber nach Zoff aus. Dann habe ich gesagt, ich habe keinen Zoff mit meinem Bruder; darauf sagt sie zu mir, das müssen sie schon mir überlassen, wenn ich Ihnen sage, das ist Zoff, dann ist es Zoff."

      Das autoritäre Eingreifen der Aufstellerin bringt Maren Hilscher durcheinander. Ihr wird gesagt, dass ihr Bild von der Familie falsch sei, die Wirklichkeit sähe viel schlimmer aus. Sie erzählt weiter:

      "Ich bin dann nach Hause gefahren, wohnte damals noch sehr weit weg von München und auf der Autobahn hatte ich dann wirklich das Bedürfnis durch die nächste Leitplanke zu fahren, weil ich so fertig war und mit mir selber überhaupt nicht mehr klar kam."

      Der diese Psychomethode erfunden hat, ist der berühmte Bert Hellinger. Er praktiziert Familienaufstellung als Show vor oft 500 Leuten.
      Bei einer Aufstellung leidet der Teilnehmer an Psychosen. 10 Minuten hat er, um dem ehemaligen Missionar Bert Hellinger sein Problem zu schildern. Dann stellt dieser seine Familie mit Fremden auf.
      Nach einer Weile bricht die Stellvertreterin der Mutter in Tränen aus. Laut Hellinger fühlen die Stellvertreter während der Aufstellung wie die echten Familienmitglieder.
      Durch ein mysteriöses Kraftfeld seien sie mit ihnen verbunden. So könne man auch Verstorbene aufstellen und dadurch Familienverstrickungen lösen. In diesem Fall wurde die Mutter des Betroffenen sexuell missbraucht. Er ist das Kind aus dieser Verbindung. Hellinger hat die Frau des Täters im Abseits dazu gestellt. Sie soll ihn entlasten. Laut Hellinger treiben oft Ehefrauen ihre Männer zur Tat, weil sie sich sexuell verweigern. Bert Hellinger fordert die Stellvertretung für die Ehefrau auf:

      "Sag ihm, ich stimme zu. Sag ihm: Halte dich an die andere."

      Ihren Ehemann zum sexuellen Mißbrauch aufzufordern, fällt der Stellvertreterin schwer. Colin Goldner vom Forum kritische Psychologie sagt über die Methode Bert Hellingers:

      Kein einziger der Parameter, die eine wissenschaftlich seriöse Therapie ausmachen, findet sich bei Hellinger. Es gibt keine Diagnostik, es gibt keine Interventionslehre, es gibt keine Indikationslehre. Es gibt keine Praxeologie, es gibt keine Therapieeffizienzüberprüfung, nichts, was eine seriöse Therapie zu einer solchen macht. Hellingers Verfahren ist reiner Humbug. Es ist eine esoterisch durchwaberte Laienspielinszenierung, nicht mehr; die aber gleichwohl für den einzelnen Teilnehmer hochgefährlich werden kann."

      Viele Frauennotrufe machen immer wieder die Erfahrung, das Opfer sexuellen Missbrauchs bei Hellinger und seinen Nachahmern zum zweiten Mal zu Opfern werden. Traudl Wischnewski, Sprecherin der Bayerischen Frauennotrufe, erzählt:

      "Wir haben Frauen in Beratung, die bei Hellingeraufstellungen, bei ihm persönlich oder auch bei anderen nach seiner Methode waren, denen es sehr schlecht ging, obwohl sie zu Anfang gedacht hatten, es wäre eine Lösung ihres Problems. Sie müssen ja bei diesen Aufstellungen eben auf Anweisung von Herrn Hellinger, kann man schon sagen, die Sätze, die er ihnen vorsagt, nachsprechen, z.B. Papa, ich habe es gerne für Dich getan."

      Trotzdem, der Markt der Familienaufstellungen nach Hellingers Methode wächst ununterbrochen. Schon 2000 Aufsteller, die sich auf Hellinger berufen, gibt es alleine im deutschsprachigen Raum. Viele haben keinerlei psychotherapeutische Ausbildung. Besonders häufig bieten mittlerweile Heilpraktiker das esoterisch durchtränkte Familienstellen an, aber auch bei Kirchen und Volkshochschulen wird man fündig.
      In seinem neuestem Buch, "Gottesgedanken", stößt man
      unerwartet auf ein Kapitel, in dem sich Hellinger in einem Dialog mit Adolf Hitler auseinander setzt. Darin schreibt er:

      "Manche betrachten Dich als einen Unmenschen, als ob es je jemanden gegeben hätte, den man so nennen darf."

      Immer wieder entlastet Bert Hellinger in seinen Äußerungen Adolf Hitler und die Nazis. Manchmal geht er sogar noch weiter. Der Psychologieprofessor Klaus Weber von der Fachhochschule München gibt ein Beispiel hierfür:

      "Hellinger sagt in einer Familienaufstellung ganz deutlich zu einer Frau, die Jüdin ist, sie soll sich bei ihrem Mann bedanken, sie soll ihn würdigen, dass er sie geheiratet hat, obwohl sie Jüdin ist. Und er benutzt in all seinen Büchern das Vokabular der Nazis aus dem ersten Reichsbürgergesetz von 1935, in dem er dauernd von Halbjuden oder Vierteljuden spricht."

      Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht mehr als Zufall, dass die ehemalige Reichskanzlei Adolf Hitlers in Berchtesgaden mittlerweile Bert Hellingers neuer Wohnsitz ist. Diese einzige Außenstelle der Reichskanzlei in Berlin war für die Nazidiktatur ein wichtiger Ort. Da Adolf Hitler lieber am Obersalzberg als in Berlin weilte, benötigte er vor Ort die Infrastruktur für seine diktatorischen Entscheidungen. Bis vor kurzem waren die Konferenzräume sowie Hitlers Arbeitszimmer kaum verändert. Bert Hellinger jedenfalls scheint gerne in diesem historisch so belasteten Gebäude zu wohnen.
      Auch Renate Moschner ist Opfer des autoritären Führungsstils, der bei Familienaufstellungen nach Hellingers Methode herrscht.
      Völlig verzweifelt macht sie vor zwei Jahren eine Familienaufstellung bei einem Schüler Hellingers, weil sich ihre beiden Töchter von ihr zurückgezogen haben.
      Der Nervenheilarzt Robert Langlotz legt sie während der Aufstellung ins fiktive Massengrab zu ihrem im Krieg getöteten Großvater. Familienverstrickungen, die zum Verlust der Töchter geführt haben, sollen so ergründet werden. Doch nach der Seelenshow ist Renate Moschner komplett verwirrt:

      "Ich bin also voller Verzweiflung nach Hause gefahren und hab dann gleich am nächsten Tag bei Doktor Langlotz angerufen. Dann bin ich in die Sprechstunde und dann habe ich ihn um Hilfe gebeten und dann ist er aber sofort wieder aufgestanden, hat meine Hand genommen, hat mich rausgeführt und hat mir gesagt, er kann mir nicht helfen. Ich hab geweint und hab gesagt, bitte Robert hilf mir."

      Wie alle Familienaufsteller sucht der Nervenheilarzt und Familienaufsteller Robert Langlotz die Ursache von Problemen bei den Vorfahren. Das Teilnehmer dadurch ins Gefühlschaos gestürzt werden können, versucht er herunterzuspielen:

      "Es kann natürlich auch mal sein, dass bei einer Aufstellung informationen noch gefehlt haben oder, dass vielleicht auch der Leiter etwas nicht richtig gesehen, nicht richtig interpretiert hat. Das lässt sich dann manchmal erstaunlich schnell auch durch ein Gespräch am Telefon oder auch in der Praxis klären."

      Allerdings, Renate Moschner litt nach der Familienaufstellung ein Jahr lang an psychosomatischen Beschwerden. Der Familientherapeut Prof. Arnold Retzer über mögliche Folgen des Verfahrens:

      "Eine weitere Möglichkeit von Schwierigkeiten, die ich sehe, in die Kandidaten der Hellinger-Aufstellung kommen können, sind Situationen, in denen diese Kandidaten von häufig quälenden Ungewissheitsfragen oder Ängsten geplagt sind, die bishin zu psychatrisch zu behandelten Zuständen führen können."

      Auf zwei Interviewanfragen von report München hat Bert Hellinger nicht reagiert. Familienaufstellung ist in allen Varianten ein lukratives Geschäft. Doch nach dem Seelenstriptease bleiben die Teilnehmer sich selbst überlassen.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 21:55:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo koalabaer25,

      ich kann zu diesem Thema einiges beitragen. Zunächst dieser link, den ich nach einer Sendung, die ebenfalls scharfe Kritik übte, gespeichert habe:
      http://www.sgipt.org/kritik/helling/helling1.htm

      Welche das war und wann sie gesendet wurde, weiß ich nicht mehr; es dürfte etwa ein bis zwei Jahre her sein.

      Der Report-Beitrag von gestern ist verdienstvoll und verfälschend zugleich.
      Hellinger selbst ist aufgrund dessen, was da berichtet wurde - am deutlichsten zum Thema Hitler - als äußerst zwielichtige, gefährliche Figur zu beurteilen: selbstherrlich, anmaßend, unduldsam, fanatisch. Ein Psychodiktator offensichtlich, der obendrein noch völlig abwegige politische Ansichten durchscheinen läßt. Gestik, Mimik und Tonfall dieses Mannes, in den Videoaufnahmen zu sehen bzw. zu hören, verursachen zumindest bei mir ein beklemmendes Gefühl: kein "Menschenfreund", kein warmherziger Mensch, sondern ein Schauspieler mit "kaltem Herzen", der seine Klienten zu eigener Selbstdarstellung benutzt.
      Hier eine Warnung auszusprechen ist sicher ein Verdienst der Sendung.

      Die Verfälschung:
      Es hieß, es würden inzwischen um die zweitausend Leute in Deutschland diese Methode praktizieren, und mit dieser Information hatte es sich (übrigens ist im o.g. link noch von einigen Dutzend die Rede). Der Eindruck bleibt daher, daß alle diese sich - logischerweise - genauso dubios verhalten.
      Ich selbst bin vor einigen Jahren schon durch Zufall auf ein Ehepaar gestoßen, das diese Methode zwar auch anwendet, aber in entscheidenden Punkten geändert, "verbessert" und "menschlich" gemacht hat. Für diese Leute - und da kann ich nur sagen, man möge es glauben - würde ich jederzeit die Hand ins Feuer legen.
      Mir sind im Leben kaum jemals Menschen begegnet sind, die mir persönlich so sympathisch erschienen wie dieses Ehepaar. In den Aufstellungen ergänzen sie sich optimal, was Gesprächsführung und das "Aufspüren" des jeweiligen "Problems" betrifft, und es zeichnet sie ein sehr, sehr geduldiger, einfühlsamer Umgang mit den Leuten um, die die Aufstellungen machen, ohne Drängen in eine vorgegebene Richtung und ohne Aufoktroyieren einer Lösung.

      Ich habe überlegt, ob ich die url ihrer Internetseite hier reinstellen soll, aber obwohl diese öffentlich ist, möchte ich das lieber lassen - das ginge wohl zu weit. Wen es interessiert, der kann sie gerne per BM bekommen.

      P.S.: Ich habe miterlebt, daß "es wirkt" .


      Gruß Vicco
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 22:30:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Vicco B.,

      Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Ich hatte nur "indirekt" mit der Familienaufstellung zu tun, kannte aber den/die Aufsteller. Meine Einschätzung ist wie bereits erwähnt sehr kritisch, eher ablehnend. Die Familienaufstellung wird viel von Heilpraktikern und sogenannten "Esoterikern" praktiziert, denen zumeist eine psychotherapeutische Ausbildung fehlt. In diesem esoterischen Dunstkreis wird außerdem viel Geld verdient (und einiges geht nur über Barzahlung - habe ich selber erlebt). Den Betroffenen wird m.E. nicht geholfen, man läßt Síe mit Ihren Problemen allein. Und das finde ich wiederum unverantwortlich.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 22:33:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Noch ein P.S. zu Sendung:

      Mir fiel auf, daß am Schluß als "Experte" derselbe Psychologe zu Wort kam, der in der damaligen Sendung schon gezeigt wurde (und zwar als einziger!). Ich habe ihn wiedererkannt, ein auffälliger Typ mit langen bloden Haaren.
      Schade - damals hatte ich einiges über ihn recherchiert, was ich jetzt nicht mehr wiederfinde; es gab Anlaß, seine Aussagen stark in Zweifel zu ziehen. Ich weiß leider nicht mehr, was es war - er hatte selber keine fundierte Ausbildung oder eine Privatfehde mit Hellinger oder irgendetwas anderes, Ungutes dieser Art.

      Der Bericht war, wenn auch wichtig und sinnvoll, gleichwohl mit heißer Nadel gestrickt.
      Avatar
      schrieb am 20.04.04 22:48:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Familienaufstellung wird viel von Heilpraktikern und sogenannten " Esoterikern" praktiziert, denen zumeist eine psychotherapeutische Ausbildung fehlt. In diesem esoterischen Dunstkreis wird außerdem viel Geld verdient (und einiges geht nur über Barzahlung - habe ich selber erlebt). Den Betroffenen wird m.E. nicht geholfen, man läßt Síe mit Ihren Problemen allein. Und das finde ich wiederum unverantwortlich.

      Da hast Du absolut recht. Ich habe auch dieses mal kennengelernt, vor Jahren, als ich durch eine Kollegin im Bonner Raum auf einen Typen stieß, der gerade auch in Sachen Hitler (das kam irgendwann nebenbei mal raus) äußerst krude Ansichten hatte ("Der große Beweger" :mad: ). Schwarze waren für ihn nur "Bimbos" etc.
      Diese Frau, selbst noch sehr jung, hatte auf tragische Weise ihren Mann verloren und das Leid, dem äußeren Anschein nach, erstaunlich gut bewältigt. Als ich sie vorsichtig danach fragte, was ihr denn dabei helfen würde, erzählte sie von diesem Typen und seinen, ja, man muß wohl sagen, Anhängern. Ich habe ein paar Treffen mitgemacht und mich dann verabschiedet - es war einfach unglaublich, wie sich auch hochgebildete Leute von ihm anziehen ließen.

      Wenn ich an den ganzen Schmarrn denke, den er in jede Richtung verbreitete (angeblich schützten Kondome nicht gegen Aids, da die Viren so klein seien, daß sie zwischen den Gummimolekülen hindurchschlüpfen könnten - er hatte wirklich zu allem und jedem die "endgültige" Weisheit), kann ich´s auch heute noch nicht fassen...

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      Avatar
      schrieb am 20.04.04 23:42:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      hallo vicco und koala ;)

      ansich halte ich die Idee der Visualisierung von Beziehungen für eine gute Idee. Beziehungen sind nun mal etwas extem wichtiges im menschlichen Leben.

      Auch ist es erstaunlich, wie tief Gefühle in diesem Setting angesprochen werden.

      Aber wie eingangs erwähnt, ist das nur was für sehr starke Persönlichkeiten, die sehr selbstbewußt sind und auch den Anleiter in seiner Rolle "auseinander nehmen" können.

      Und genau die gehen eher selten zu so einer Veranstalung.

      Wie Vicco beschreibt, kommt es extrem auf die Anleitung an, und genau hier wird auch nach meiner Einschätzung fürchterlich Mist gebaut.

      Jeder Mensch hat nun mal sein Weltbild, und bringt es unweigerlich in so eine "Therapie" mit ein. Wenn sich nun jemand vollkommen offenbart hat, gänzlich ausgeliefert ist - der Interpretation des Anleiters, ist er nur schwerlich in der Lage, dessen Fehleinschätzungen in dessen "Expertise" zu erkennen.

      Ich hab da einen erlebt, der ritt ständig auf dem Thema Schuld herum, die Verwandte/Vorfahren in der Nazi-Zeit auf sich geladen hätten und sich bis heute belastend auswirken sollen. So ein Schmarn !!!!!!!!!

      Bei fast jedem brachte er dieses Thema ein, und ging oft sehr unsensibel um mit den Aufgestellten, so als wär ihm nicht bewußt, was für einen inneren Nachhall seine Worte in dieser Situation haben.

      Daß es keine nachfolgende Unterstützung gibt, ist ein weiteres, schweres Manko dieser Methode der "Selbsterkenntnis".

      Entlastend für den Hellinger fällt mir nur noch ein, daß viele andere psychotherapeutische Ansätze ebenfalls von Methodik und Ansatz her im Hokus-Pokus-Bereich angesiedelt sind, bzw. deren Wirksamkeit oft als "nicht erwiesen" angesehen werden muß - zumindest, wenn es um das Erreichen konkreter Ziele geht.

      Manche Leute brauchen eben auch mal einen "Tritt in den Hintern" und keine stundenlange Selbstbeschau ihres seelischen Innenleben.

      In diesem Sinne: "Gut daß wir darüber gesprochen haben" :laugh: :D :laugh: :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 10:10:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      Guten Morgen Denali,

      Manche Leute brauchen eben auch mal einen " Tritt in den Hintern" und keine stundenlange Selbstbeschau ihres seelischen Innenleben.

      Diese Aussage trifft den Kern und ist meist realistischer und praxisbezogener als der esoterische HokusPokus.

      Die Betroffenen geraten, da eine nachfolgende Unterstützung meistens fehlt, in eine emotionale Abhängigkeit der "Aufsteller". Da, wie bereits erwähnt, starke Persönlichkeiten diesem Schauspiel fern bleiben, unterstützen die weniger starken Persönlichkeiten unbewußt und/oder auch mangles fehlendem Selbtsbewußtsein die Autorität der Aufsteller und machen sich abhängig von diesen. Diese nutzen diese Schwäche für sich aus.
      Selbstverständlich gibt es wie immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 23:07:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      interessantes Thema, vielleicht komm ich morgen dazu, noch was beizutragen....
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 01:37:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      jau, wäre schön ;)
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 18:42:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      mal ein paar Anmerkungen, zum Teil Wiederholungen von Dingen, die andere geschrieben haben, erst mal nur knapp:

      - Ich hab diese Methode selbst "so" zwar noch nicht mitgemacht, aber auch mal auf einem Seminar so etwas ähnliches...ich denke, das Grundprinzip war ähnlich.
      - Daher weiß ich auch, dass es nicht unbedingt erklärbar sein muss, was dort passiert, dass es aber durchaus sein kann, dass die Menschen sehr tief im Unterbewußtsein sehr ähnliche "Funktionsweisen" haben, die dennoch dazu führen, dass so eine Aufstellung bestimmte Wirkungen hervorruft. Weil zum Beispiel jeder, der in einer Familie groß geworden ist, die Position "Kind" kennt, ein Bild vom "Vater" hat usw...

      - Jede Methode ist allerdings nur so gut wie die Leute, die sie anwenden. Auf jedem Gebiet. Wobei diese Psycho-Ecke ein sehr gefährliches Gebiet ist, um Fehler zu machen. Wie ein schlechter Herzchirurg eine Lebensgefahr darstellen kann, so kann ein schlechter Psycho-Helfer (mehr sind viele ja nicht) unermesslichen Seelen-Schaden anrichten.

      - Der Artikel deutet an, dass hier sehr schlechte Leute tätig waren, die ihre eigenen Probleme anderen aufdrücken, weil sie zu sehr in ihnen gefangen sind. Eine missbrauchte Frau kann ZB eine sehr gute Stütze für andere Opfer sein, sie kann aber - wie vor einigen Jahren erlebt - aber auch eine große Gefahr darstellen, wenn sie alle Probleme der Welt darauf zurückführt, dass sie auf sexuellem Mißbrauch beruhen müssen. Was damals zu einigen Prozessen führte, die mit Freisprüchen endeten und schlimmen Vorwürfen gegen die "Helfer" von Wildwasser - einer in Süddeutschland ging besonders durch die Presse.

      - Schließlich spricht Vicco noch einen Punkt an, der eine ganz andere Frage aufwirft, nach der Qualität der Pressearbeit in Deutschland. Wie es schlechte Psychologen, Herzchirurgen und schlecht Putzfrauen gibt, gibe es eben auch viele schlechte Journalisten. Die einfach alle Naslang ihre alten Berichte wieder aufwärmen, ein wenig verändern und erneut verkaufen...mal wieder "Herzkreis", "Familienaufstellung" "Autobahnraser" gefällig...und schnell ein paar Bekannte angerufen, die man das letzte Mal schon hatte. Da weiß man, was man kriegt und ist schnell fertig....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 21:56:28
      Beitrag Nr. 11 ()
      zu ergänzen vielleicht noch:

      Die Esoterik-Szene ist natürlich wirklich ein Tummelplatz für Scharlatane, weil man da eben sehr leicht den "gesunden Menschenverstand" ausschalten und hinter die Aufklärung zurückfallen kann. Da ist eben Glauben angesagt, was Betrügern Tür und Tor öffnet.
      Und wenn es nicht wirkt, dann hat man eben nicht "genug geglaubt"....:rolleyes:


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