Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots (Seite 5376)

[EnergyRango]

BDI

Die Europäische Investitionsbank will das Kroatien-Projekt finanzieren.

http://www.biodieselmagazine.com/articles/575942/bdi-designe…

[hzenger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.961.075 von katjuscha-research am 29.10.15 13:22:28

Ich glaube ganz oft ist es einfach guter Wille und schlechte Durchführung, weil Sachen zu theoretisch angegangen werden.

Da beschwert sich halt irgendwer über "Bias" in gekauften Researchreports. Und die Regulierer denken "ah ja stimmt, gekaufte Reports sind ja schlecht für die Anleger, wir verbieten das". Finde das auch alles recht frustrierend.

Jetzt ist die Sache mit den Reports natürlich nicht das Ende der Welt, aber wie Du sagst hat man halt den Eindruck, dass alle Änderungen immer nur nach hinten losgehen.

Am schlimmsten ist wohl Dein Punkt mit der Aktienkultur. Den meisten Deutschen ist halt einfach nicht bewusst, was Minizinsen wirklich heißen: nämlich eine massive Reduzierung des Lebenseinkommens durch die Hintertür. Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, dass die Leute sich zwar über ein paar Milliarden Kosten für dies und das aufregen wie die Rohrspatzen und Bewegungen wie Pegida gründen. Aber das, wo ihnen WIRKLICH das Geld aus der Tasche gezogen wird, nehmen sie einfach stillschweigend hin.

Dieses Wochenende habe ich mit der Freundin eines Kollegen gesprochen, die Bankerin ist. Sie meinte, dass für sie Aktien ja nie in Frage kämen, weil es ja so riskant sei. Ich hab vorsichtig versucht auf die Statistiken hinzuweisen, die die Wertentwicklung über längere Zeiträume zeigt. Hab dann auch noch ein wenig argumentiert, dass bei einem Earnings Yield des DAX von derzeit über 8% eine gute Rendite über einen Zeitraum von 20 Jahren praktisch garantiert ist, wenn man daran glaubt, dass unser BIP in dem Zeitraum jedenfalls nicht schrumpft. Aber das hilft alles nix. Nichtmal für 5% Depotgewichtung Aktien. Und das bei einer studierten Bankerin!

Sie sagt, sie legt lieber in Lebensversicherung an. Für 2% Rendite minus Kosten plus ein mittlerweile nicht unerhebliches Ausfallrisiko. Was soll man da noch argumentieren? Diese ganze Generation von Leuten wird halt schön bis 80 arbeiten.

[katjuscha-research]

Man muss sich doch über das Rumgeheule nicht mehr wundern, dass trotz Rallye so wenig Deutsche in Aktien invesieren.

Neben den ohnehin bekannten Tatsachen zum übertriebenen Risikobewusstsein der Deutschen und ihrem Hang zum Sparkonto hat man doch in den letzten Jahren vielfach dafür gesorgt, dass sich das möglichst nicht ändert.

Erst die Abschaffung der einjährigen Spekulationsfrist und Einführung der 25% Abgeltungssteuer, was die ohnehin weniger Privatanleger dazu verführte zu spekulieren und zu traden (möglichst noch mit Derivaten) statt in deutsche, mittelständische Unternehmen nach Analyse langfristig zu investieren. Selbst hier im Thread, wo man eher noch Leute vorfindet, die auf SmallCaps stehen und sie langfristig halten könnten, wird oft getradet. Und das alles wurde mitten in der Finanzkrise beschlossen, wo man eigentlich die Spekulation regulieren wollte. Der Witz des Jahrzehnts.

Dann die Urteile hinsichtlich Delistings, wo hier ja ausführlich drüber diskutiert wurde. Ein heftiger Schlag ins Kontor für echte Investoren.

Und nun das hier hinsichtlich der Researchberichte.



Man bekommt das Gefühl, da sitzen Finanzlobbyisten in den Behörden und Gremien, die die Aktienkultur zugunsten der Spekulation töten wollen. Aber okay, letztlich reiht sich das nur in die verfehlte Politik seit den späten 70er Jahren ein, an die wir so kranken. Die letzten News der Notenbanken aus Europa, Japan und China passten da ja gut ins Bild. Ich bin nun wahrlich keiner dieser Untergangspropheten (ganz im Gegenteil), aber man fragt sich echt wie das enden soll. Wie kommt man aus dieser Spirale aus Geldflut, Staatsschulden, extrem Ungleichheit privater Vermögen, extremes Ungleichgewicht aus Finanzwirtschaft und Realwirtschaft, sinkender Reallöhne etc. wieder raus? Mit sozialer Marktwirtschaft und entsprechender Aktienkultur auch im Hinblick auf die Bedeutung der Privatanleger und börsennotierten Mittelständler hat das doch alles nichts mehr zu tun. Bin ehrlich gesagt etwas frustriert. Was sitzen da nur für Flitzpiepen in den Ministerien, Ausschüssen etc.?

[sdaktien]

Dann sind sie nett aber nicht schlau.

Wer bei der EU arbeitet braucht das aber auch nicht, der hat ausgesorgt.

[hzenger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.960.463 von sdaktien am 29.10.15 12:06:18

Ich denke, das ist durch. MIFID II ist verbindlich verabschiedet und muss bis spätestens 2017 von den EU Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden.

Ich kenne zufällig ein paar Leute, die daran bei der EU mitgearbeitet haben. Nette Leute. Schlaue Leute. Aber haben in ihrem Leben noch nie eine Aktie besessen.

[sdaktien]

Jede Einschätzung zu einem Unternehmen ist eine Meinung. Die Börse, der Markt, beruht auf der Vielfältigkeit dieser Meinungen. Diese Meinungsvielfalt ist durch solche Vorgaben gefährdet.
Ich frage mich, ob es sich hierbei nicht um eine Art von Zensur durch die Hintertür handelt. Das ist für den Finanzplatz Deutschland nicht förderlich. Wir brauchen für die Börse mehr Diskussion, nicht weniger.

Diese Richtlinien sind bislang noch in der Planung. Welche Möglichkeiten haben Interessierte auf diese Richtlinie Einfluss zu nehmen?

[hzenger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.960.259 von InsertName am 29.10.15 11:43:19

Vielen Dank. In meinen Augen ist das eine sehr schlechte Nachricht und eine absurde Überregulierung.

Momentan sind Auftragsstudien als solche gekennzeichnet und als Anleger berücksichtigt man das sinnvollerweise. Es ist daher klar, dass viele Studien übertriebene Annahmen machen etc. Aber mir ist diese Auftragsinformation dennoch viel lieber als gar keine Researchstudien. Das wird einfach nur den Informationsfluss verringern und es damit Smallcaps schwerer machen, Kapital einzutreiben. Insbesondere sind davon Privatanleger getroffen, die keinen direkten Zugang zum Management haben.

Außerdem sind solche Regulierungen ja leicht zu umgehen, wenn Analysehäuser auch noch andere Dienstleistungen für die Unternehmen erbringen. Die Folge wird also sein, dass es Kreuzsubventionierung durch andere Dienstleistungen geben wird. Allerdings wird es sicher weniger Studien geben, weil eben nicht jeder andere Dienstleistungen für die Unternehmen erbringt. Das könnte letztlich dazu führen, dass die noch geschriebenen Analysen nicht mehr kostenlos auf der Website der Emittenten heruntergeladen werden können.

Vielen Dank an die EU und MIFID, die uns ganz toll "schützen". Sehr schade und schlecht für Anleger und Unternehmen in meinen Augen.

[InsertName]

Die neue Finanzmarktrichtlinie könnte die Verfügbarkeit kostenloser Research-Berichte, insbesondere für kleine Unternehmen, verringern. Gut, wirklich gehaltvoll und vertrauenswürdig waren diese Sell-Side-Analysen eh noch nie. Aber die Aufmerksamkeit des Kapitalmarkts für Small Caps dürfte sich weiter verringern.
https://www.consorsbank.de/News/CNIDis22053469

[trustone]

Borussia Dortmund heute mit der nächsten Tor Gala und einem 7:1 Sieg im DFB Pokal! Gerade auch Trader sollten sich die Aktie mal auf die Liste setzen.
Ich erwarte hier einen deutlichen Ausbruch nach oben die nächsten Tage und Wochen.

Fundamental gehört die BVB Aktie sowieso schon zu den am günstigsten bewerteten Aktien am deutschen Markt.

[valueanleger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.952.753 von Kleiner Chef am 28.10.15 15:39:16

@KC,
sehe ich bei Manz genauso.
Übrigens Glückwunsch zu Cytosorbents - Cyto springt tatsächlich wieder an.
Gruß Value.