Goldpreis: Commerzbank rechnet mit Short Squeeze, Kursziel 1.300 Dollar - Seite 2
Ähnliche Situation wie 2015/16
Die Analysten schließen aus dieser Gemengelage, dass ein Short Squeeze wahrscheinlich sei: „Es bedarf auch heute nicht viel, um einen kräftigen Preisanstieg auszulösen. Wenn die Spekulanten damit beginnen, ihre (Netto-) Short-Positionen glattzustellen, kann es mit dem Preis sehr schnell wieder nach oben gehen.“ Eine ähnliche Situation gab es bereits zum Jahreswechsel 2015/16. Das war das letzte Mal, dass die Finanzspekulanten nennenswerte Netto-Short-Positionen hielten. Der Goldpreis stieg aufgrund von Short-Eindeckungen in den darauf folgenden sechs Monaten um 300 Dollar je Unze. Als Auslöser gilt bis heute der Einbruch des chinesischen Aktienmarktes im Januar 2016 in Folge von Sorgen, dass die Volksrepublik vor einem Wachstumseinbruch stünde. Der große Unterschied zu heute ist aber: Ende 2015 waren die Netto-Short-Positionen deutlich geringer. Aus diesen Gründen sehen die Analysten der Gelbbank den Goldpreis bis zum Jahresende auf 1.300 Dollar je Unze steigen. Für Ende 2019 erwarten sie gar 1.500 Dollar, weil dann auch der Zisnerhöhungszyklus der Federal Reserve beendet sein dürfte. Dies ist in diesem Jahr der Hauptgrund für den Anstieg des Dollar.
Goldaktien: Größte Profiteure eines Short-Squeeze
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Noch stärker als der Goldpreis konnten im ersten Halbjahr 2016 Goldaktien zulegen. Sollte es also wie von den Analysten erwartet zu größeren Short-Eindeckungen kommen und die Unzennotiz anziehen, sollten Goldwerte deutlich stärker hiervon profitieren. Hinzu kommt aktuell auch die Saisonalität, die für einen stärkeren Goldpreis und höhere AKtienkurse bei Goldwerten spricht. Einer der ausgebombten Werte der vergangenen MOnate ist MacDonald Mines Exploration (0,06 CAD | 0,03 Euro; CA5543244001). Die Kanadier stehen vor dem Produktionsbeginn auf ihrem Wawa-Holdsworth-Projekt in Ontario. Dort will das Unternehmen zusammen mit Northern Sun Mining eine oberflächennahe Oxidsandschicht abbauen (mehr hier). Derzeit arbeitet man an den technischen Details. Zudem hat man jüngst ein Gold-Nickel-Kobalt-Projekt nahe Sudbury hinzugekauft (siehe hier). Hier bekommt man derzeit also zwei Projekte für einen Börsenwert von knapp 6 Mio. kanadischen Dollar. Das sind umgerechnet lediglich 4 Mio. Euro und unterstreicht, wie stark die Unterbewertung bei den Goldwerten derzeit ist.