World Gold Council: Zentralbanken stocken Goldreserven auf! - Seite 2
Argentinien und die Türkei kaufen wieder zu
Bemerkenswert sind die Zukäufe zweier krisengeplagter Staaten. So hat Argentinien im September noch 1,8 Tonnen Gold verkauft, nun erwarb die Banco Central de la República Argentina (BCRA) 1,8 Tonnen Gold. Auch die Türkei ist als Käufer zurückgekehrt und hat im Oktober 10,7 Tonnen Gold ihren Beständen hinzugefügt. Allerdings hatte die Türkiye Cumhuriyet Merkez Bankasi (TCMB) ihre Bestände im Zuge der Lirakrise reduziert, so dass die Türkei aktuell nur noch auf Rang 21 der größten Goldhalter steht. Die wirtschaftlichen Aussichten für Ankara haben sich übrigens deutlich verschlechtert. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft nur noch um 1,6 Prozent. Auch wenn sich die Inflationszahlen leicht verbessert haben, rechnet der Analysten-Konsens mit einer deutlich schlechteren Entwicklung in den Wintermonaten und für 2019. Die meisten Beobachter taxieren das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr auf 0 bis 1 Prozent. Neben den hausgemachten Problemen des Landes dürfte sich nun auch die schwächere wirtschaftliche Entwicklung in Westeuropa bemerkbar machen. Die EU ist der wichtigste Handelspartner des Landes.
Gold in Pfund springt auf 15-Monatshoch
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Wer im Sommer übrigens zu den niedrigen Preise Gold gekauft hat, dürfte sich nun freuen. Denn der Goldpreis markierte in den vergangenen Tagen ein Fünfmonatshoch und hält sich aktuell nahe dieses Niveaus. Nicht freuen dürften sich die Briten. Das Bank of England wird ja bis heute dafür verspottet, dass sie zur Jahrtausendwende – quasi zum Tiefpunkt – große Teile ihre Goldbestände zu Preisen um 300 US-Dollar verkauft hatte. Nun führt das Brexit-Chaos nicht nur zum Absturz des Pfund. Der Goldpreis markierte gestern in Landeswährung ein 15-Monatshoch. Das zeigt, dass Gold als Krisenwährung funktioniert. Auch zu den Hochzeiten der Argentinien- und Türkeikrise in diesem Sommer war auf das Edelmetall Verlaß. In Landeswährung wurden jeweils neue Mehrjahreshochs markiert. Generell lohnt sich der Blick auf die langfristigen Trends. Während insbesondere westliche Staaten in der Nachkriegszeit ihre Goldbestände massiv reduzierten, ist seit dem Jahr 2006 eine Trendwende zu beobachten. Wie die obige Graphik von goldchartrus.com zeigt, haben seither vor allem Zentralbanken aus Osteuropa und Asien zugekauft. Neben Russland und China zählten viele Schwellenländer zu den aktiven Käufern am Markt. Insgesamt haben die Notenbanken ihre Bestände seither deutlich aufgestockt.