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    Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040 (Seite 5910)

    eröffnet am 10.12.06 16:57:17 von
    neuester Beitrag 16.02.24 09:33:08 von
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      schrieb am 30.07.09 09:11:59
      Beitrag Nr. 34.978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.674.789 von Pontiuspilatus am 30.07.09 08:43:01Leider lässt das dann für den Herbst/Winter wieder einen umso kräftigeren Rückschlag erwarten ...
      Aber bin auch ganz froh, darauf nicht versteckt im Zauderwalde warten zu müssen, *g*
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 09:09:01
      Beitrag Nr. 34.977 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.674.324 von shareholder4 am 30.07.09 01:00:33Och, das kann man so eigentlich nicht sagen, *g* ... Habe LINC hier schon mal '100 Worte' gewidmet, :D
      Ist für eine Bildungsaktie eher moderat bewertet, aber die insider-Vk. in jüngster Zeit halten mich ab.
      Sieht chartoptisch aber in der Tat ganz proper aus: Kurz vorm ath ähnlich EEI, auf einen kürzeren Zeitkontext projeziert.
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 08:57:40
      Beitrag Nr. 34.976 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.674.062 von Stromgegner am 29.07.09 23:16:14Danke für Dein statement; bist ja doch pharmaaffiner als ich ursprünglich mal dachte, *g*;)
      Sorry, falls mir Deine früher vl. mal bekannt gemachte NVS-Präferenz entfiel. Sah und sehe NVS ebenso vorne, und (zumal bei meienr Branchenskepsis) irgendwie schon beruhigend, besteht da breitester thread-Konsens, :laugh:
      Ansonsten grobe:D Übereinstimmung, wobei ich NVO in Deiner Agenda aber doch vermisse ... Auch ich habe so meine Probleme mit "Möchtegernpharmas"; dann lieber gleich eine handfeste biotech-Spekulation.
      Ich hatte mir 2008 neben NVS va. PFE und Sanofi angesehen; habe in punkto Sanofi adäquate Einwände. PFE finde ich schwieriger als vor der Aquisition einzuschätzen, abgesehen von dadurch (zusätzlich) bedingter fundamentaler Verschlechterung für absehbare Zeit.
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 08:43:01
      Beitrag Nr. 34.975 ()
      wenn man sich so den dow verlauf der letzten tage ansieht steigt momentan die wahrscheinlichkeit für einen ausbruch nach oben an.

      wäre dann das idealszenario und würde wohl wieder die meisten auf dem falschen fuß erwiscen.

      denn jeder möchte ja nun kaufen aber wartet auf nen rücksetzer. wenn sich der nicht einstellt und genau danach siehts bisher aus den das nachgeben der kurse verläuft auf diesem hohen niveau bisher in homöopathischen dosen
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 08:35:55
      Beitrag Nr. 34.974 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.674.370 von umbre am 30.07.09 02:42:28sehr guter artikel.

      besonders folgendes sollte man bei seiner vermögensstruktur nicht nur im hinterkopf behalten ;)

      Die Sorge ist in dieser Form unbegründet, wird doch auch der aktuelle Zyklus vermutlich auf dieselbe Art und Weise enden wie seine Vorgänger. Und damit einher wird wohl ein weiterer Mythos zu Grabe getragen werden: Die Solidität der Staatsanleihe als mündelsichere Anlage eines ausfallsicheren Schuldners. Es ist daher erstaunlich, dass, obwohl noch ausreichend Zeitzeugen vorhanden und die zwei großen deutschen Staatsbankrotten des 20. Jahrhunderts bestens bekannt und protokollieren sind, fast ausnahmslos alle Altersvorsorge- und Kapitalsicherungsstrategien ausschließlich mit der Bonität der z. Zt. am besten beleumundeten Staatsanleihen stehen und fallen.

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      Avatar
      schrieb am 30.07.09 02:42:28
      Beitrag Nr. 34.973 ()
      I. Entschuldung durch Inflation vs. Inflation durch Verschuldung

      Einer der von Vertretern fast aller politischen Schattierungen am weitesten verbreiteten geldtheoretischen Gemeinplätze ist der von der Entschuldung des Staates mittels notenpressengetriebener Inflation. Als besonders plakatives Beispiel hierfür wird die Entledigung der durch den I. Weltkrieg verursachten deutschen Staatsschulden im Rahmen der 1923 ausgelaufenen Hyperinflation angeführt. Seinerzeit betrugen die Staatsschulden am Ende dieses ersten Waffengangs nominell 164 Mrd. Mark, was im November 1923 einem 1918er Gegenwert von 16 Pfennigen entsprach.

      Im Laufe dieser Ausführungen soll dargelegt werden, dass eine staatlich getriebene Inflation die öffentliche Verschuldungsproblematik gerade nicht zu entschärfen vermag sondern vielmehr als dessen eigentliche Ursache angesehen werden muss. Dazu soll zunächst anhand der verfügbaren empirischen Daten für die Bundesrepublik Deutschland die Hypothese von der Entschuldung durch Inflation widerlegt werden, bevor der hier vertretene Ansatz auf Basis der gegebenen, geldpolitischen Rahmenbedingungen dargelegt werden soll. Zuletzt gilt es aufzuzeigen, dass die tatsächlich periodisch zu beobachtenden staatlichen Entschuldungsprozesse auf andere Art und Weise ausgeführt werden.


      II. Empirie der Inflation und Verschuldung

      Zwischen 1970 und 1979 betrug die Inflationsrate in der Bundesrepublik Deutschland 60,7% und markiert damit in ihrer Geschichte den bisherigen Höchststand einer Dekade. Analog dazu stieg das von der Bundesbank so definierte Geldaggregat M3 um 106,7%, ebenfalls der historische Spitzenwert. Wie entwickelte sich in diesem Zusammenhang die Verschuldung der öffentlichen Hand? Gemessen in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verzeichnete sie einen Zuwachs von 43,3%, was der zweithöchsten Steigerungsrate in einem Jahrzehnt entspricht (der höchste Zuwachs mit über 47% erfolgte vereinigungsbedingt in den 90er Jahren). Dieser Befund lässt sich verallgemeinern und auf alle Staaten mit einer Geldwirtschaft im konventionellen Sinn übertragen: Steigende Inflationsraten gehen tendenziell einher mit einer steigenden Geldmenge sowie steigender absoluter und relativer Verschuldung.

      Es existiert mithin ein Zusammenhang zwischen Inflation und Staatsverschuldung, allerdings mit genau dem umgekehrten Vorzeichen als es die Inflationsentschuldungsthese erfordern würde.


      III. Struktur der konventionellen Geldwirtschaft

      Alle modernen, industrialisierten Staaten verfügen heutzutage über eine konventionelle Geldwirtschaft mit nachfolgenden Strukturmerkmalen: Ein zweistufiges (Zentral-) Banksystem gepaart mit einem stoffwertlosen gesetzlichen Zahlungsmittel. Beide Merkmale sind zudem ausdrückliches Beitrittskriterium für den Internationalen Währungsfond (IWF).

      In einem solchen System wird Geld fast ausschließlich dadurch geschaffen, dass eine Person oder Organisation einen Schuldtitel, z. B. Obligation, einen Wechsel oder eine Schuldverschreibung, über den Umweg der Geschäftsbanken bei der Zentralbank gegen Ausgabe von Geld diskontieren lässt, d. h. im Gegenzug dafür weniger als den Nennwert erhält, wobei die Qualität des Titels von der Satzung der jeweiligen Zentralbank abhängt. In der Regel muss dieser Titel nach Ablauf einer vertraglich bestimmten Zeit durch den Einreicher zum vollen Nennwert ausgelöst werden, d. h. es muss mehr an die Zentralbank zurückgeführt werden, als diese selbst seinerzeit in den Verkehr gebracht hat, was wiederum zwischenzeitig einen neuen Geldnachfrager und damit Schuldner erfordert und dem ganzen System einen Kettenbriefcharakter auf niedrigem (Zins-) Niveau verleiht. Dies gilt selbstredend auch für Titel öffentlich rechtlicher Schuldner. In keiner konventionellen Geldwirtschaft - in allen wird nach den Prinzipien ordnungsgemäßer Buchführung bilanziert - ist es öffentlichen Institutionen möglich, sich via Druckerpresse “direkt“ zu bedienen. Hierzu ist immer erst das Eingehen entsprechender Verpflichtungen erforderlich, bei politisch relativ unabhängigen Zentralbanksystemen ist sogar die Einreichung von Titeln öffentlicher Emittenten bei der Zentralbank nicht bzw. nur beschränkt zulässig - d. h. der Staat muss sich in diesem Fall wie seine Bürger über den Kapitalmarkt finanzieren. Selbst das deutsche Reich sowohl unter dem Kaiser während des I. als unter dem Gröfaz während des II. Weltkrieges finanzierten sich - bilanztechnisch makellos - durch Einreichung bzw. Vermarktung von öffentlich Schuldtiteln. Die nationalsozialistische Regierung veranlasste hierzu sogar die Gründung der Metallurgischen Forschungsgesellschaft mbH sowie die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten. Die später kurz Mefo- und Öffa-Wechsel genannten Papiere der beiden (Schein-) Gesellschaften waren klassische staatliche Instrumente zur Vorfinanzierung von Rüstungsausgaben bzw. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

      Als geradezu beherrschendes wie überraschendes Element der konventionellen Geldwirtschaft kristallisiert sich damit die bilanztechnische Spiegelung zwischen dem resultierenden Aktivposten Geld als Zahlungsmittel einerseits und des geldgenerierenden Schuldtitels als Passivposten andererseits heraus.


      IV. Geldmengenausweitung als Voraussetzung der Inflation

      Ein wie auch immer definiertes Preisniveau spiegelt letztendlich immer das in gesetzlich monopolisierten Geldeinheiten ausgedrückte Angebots- zu Nachfrageverhältnis in einem Währungsraum wider. Die Ausstattung mit eben diesen Geldeinheiten wird dabei von der Bereitschaft und dem Willen der Wirtschaftsteilnehmer bestimmt, mittels eines Schuldverhältnisses Liquidität bzw. Geld zu schöpfen. Inflationäre Phänomene finden ihre Ursache damit in der Liquiditätsausweitung auf Basis zusätzlicher Verschuldung, ohne dass dieser mittelfristig eine entsprechende bzw. erwartete Ausweitung des (Güter-) Angebotes folgt. Prinzipiell sind damit auch nichtöffentlichen Institutionen in der Lage, eine inflationstreibende Geldnachfrage zu erzeugen, jedoch in verhältnismäßig bescheidenem Umfang, da sich insbesondere die begrenzte Verfügung potenzieller Sicherheiten und die im Gegenzug deflationär wirkende Notwendigkeit zur Leistungserbringung und damit Schuldenbedienung hierbei als streng limitierende Faktoren erweisen. Die privat vorhandenen und mobilisierbaren Sicherheiten können daher zur Erklärung dauerhaft hoher, breit angelegter Preissteigerungsraten - im Gegensatz zur Manie als kurzfristige, lokale Erscheinung - nicht herangezogen werden.

      Hierzu bedarf es vielmehr eines Schuldners, für den die kritischen Faktoren gerade keine Geltung besitzen, der also dank unbegrenzter Sicherheiten kein Ausfallrisiko birgt und selbst auch keine Leistung erbringen muss - der also uneingeschränkt kreditwürdig ist. Dies kann dem Charakter nach nur eine öffentlich rechtliche Institution sein, welche mittels ihres Monopols die zur Schuldenbedienung notwendigen Mittel jederzeit mit Gewalt zu beschaffen in der Lage ist und deshalb selbst auch nicht dem Leistungszwang unterliegt, was ja gerade die hervorragenden Ratings der meisten öffentlich rechtlichen Schuldner widerspiegelt. Bezeichnenderweise droht diesen meist vor oder in politisch labilen Zeiten die Herabstufung, also gerade dann, wenn ihr Gewaltmonopol in Gefahr ist.


      V. Der Staat als permanenter Aufschubschuldner

      Im Zeitalter der stoffwertlosen Währungen steht den öffentlichen Institutionen das Instrument der Münzverschlechterung zur Liquiditätsmehrung nicht mehr zur Verfügung, diese ist nunmehr lediglich über den Verkauf bzw. die Einreichung von Schuldverschreibungen am Kapitalmarkt bzw. bei der Zentralbank möglich, ausgenommen vielleicht gelegentliche Privatisierungsmaßnahmen. Da der öffentliche Schuldner nun jedoch einerseits nicht selbst zur produktiven Leistung verpflichtet werden kann, andererseits dank seines Gewaltmonopols über permanente Kreditwürdigkeit verfügt, ist er zu einer Operation in der Lage, die jedem anderen Schuldner verwehrt ist - der permanenten Verlängerung des Zahlungsziels durch Aufschuldung. Genau diese Operation ist es jedoch, welche überhaupt in der Lage ist, das gesuchte massive Inflationspotenzial hervorzubringen. Und die so erzeugte Inflation kann natürlich, ähnlich dem Versuch Münchhausens, sich am Zopf aus dem Sumpf zu ziehen, systemnotwendig niemals hoch genug sein, um den sie verursachenden Schuldenbestand zu entwerten, auf dem sie ja gerade basiert. Im Ergebnis resultiert bestenfalls eine gleichbleibende Relation der Schulden zum BIP auf höherem nominellem Niveau. Doch auch diese Kennziffer wird sich im Zeitablauf aufgrund überproportional dynamischer Ausgabensteigerungen verschlechtern. Denn da sich die in Geldfragen besonders sensible Masse der Wirtschaftsteilnehmer ungern übervorteilen lässt, wird sie die inflationäre Entwicklung vorwegzunehmen versuchen, was sich besonders in zwei Preiskategorien niederschlägt: Löhne und Zinsen. Und folglich erklommen auch diese beiden Größen, bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland, in den 70er Jahren nie wieder erreichte Spitzenwerte.

      Die, auch empirisch gestützte, Schlussfolgerung lautet daher: Das Ende einer inflationären Periode markiert auch immer einen Höchststand öffentlicher Verschuldung - relativ wie absolut. Im Jahr 1923 basierten die 524 Trillionen Mark Bargeldumlauf allein auf von der Reichsbank diskontierten Schatzanweisungen des Staates, zwischen 1933 und 1945 stieg die Verschuldung um ca. 3120% - beide Systeme waren vor den dann folgenden Währungsreformen in Höhe des mehrfachen BIP verschuldet - und nicht etwa schuldenfrei. Auch jede Form von "Helikoptergeld" würde sich in so einem Fall übrigens auch dann als unpraktikable Entschuldungsoption erweisen, wenn diese Liquidität - entgegen allen institutionellen Barrieren - als unbilanziertes Nettogeld abgeworfen würde. Denn das Auftauchen eines solchen Luftfahrzeuges würde mit hoher Wahrscheinlichkeit sofort die zur Währungskrise notwendige kritische Masse mobilisieren, was sich in der Folge unschwer an den Geld- und Rentenmärkten ablesen ließe.


      V. Die Entschuldung des Staates erfolgt in der Reform

      Die Entschuldung der öffentlichen Hand erfolgt auf geradezu triviale Art und Weise, nämlich durch Bankrotterklärung des Schuldners und den spiegelbildlichen, freiwilligen oder unfreiwilligen Gläubigerverzicht, also der letzten Halter der jeweils betroffenen Schuldtitel. Zeitlich erfolgt dieses Ereignis spätestens dann, wenn die gesamten Kosten der Inflation größer sind als das damit erzielbare Geldvolumen, so reichte beispielsweise der permanent fallende Geldwert am Ende des Jahres 1923 nicht mehr aus, um die Produktionskosten der 30 Papierfabriken mit ihren 30.000 Arbeiter aufzufangen, was einer faktischen, allgemeinen Annahmeverweigerung gleichkam. Meist dominiert dann bereits eine umfangreiche Währungskrise mit den entsprechenden und bekannten Nebeneffekten (Parallelwährungen, Schwarzmärkte, Selbstversorgung, etc.).

      Im Unterschied zu einem Privatkonkurs sind die Folgen allerdings ungleich dramatischer, daran ändert auch die euphemistische Umschreibung der nun folgenden Konkursverwaltung als Währungsreform nichts. Insbesondere zwei Personengruppen sind es, denen durch diesen Strukturbruch ein Opfer abgerungen wird: Die Letztbesitzer der untergegangenen sowie die Erstbereitsteller der in Entstehung begriffenen Währung.

      Erstere müssen, wie im Konkurs üblich, Teil- bzw. Vollabschreibungen ihrer Geldwerte vornehmen, da die Streichung von Schulden im Bankrott im Rahmen der doppelten Buchführung logischerweise mit der Streichung von Forderungen in gleicher Höhe einhergeht. Sie verlieren als Inhaber von Geld, Geldforderungen und in Geld nominierten Schuldverschreibungen und Verträgen den öffentlich verfügten Anteilswert ihrer Anlagen. Zweitere sind jene, die ebenfalls per öffentlichem Dekret mit einem Teil ihres Eigentums die Basis für die neu zu gründende Währung legen müssen. Sowohl bei der Umstellung auf die Rentenmark 1923 wie auch auf die Deutsche Mark 1948 lassen sich diese Phänomene hervorragend demonstrieren: Beide Male wurden sämtliche Guthaben und geldwerten Titel real fast vollständig abgewertet und in beiden Fällen wurde die neue Währung auf Basis nichtmobilen Eigentums neu aufgebaut. Immobilieneigentümern wurden 1923 und 1948 Zwangshypotheken ins Grundbuch eingetragen und die noch verbliebenen Vermögensbesitzer mussten 1948 zusätzlich im Rahmen der so genannten Lastenausgleichsabgabe eine Vermögensabtretung erdulden. In beiden Fällen vereinnahmte der Staat das neue Geld der neuen Währung und verteilte dieses um. Nun erst konnte jeweils ein von allen Altlasten befreiter, neuer Aufschuldungszyklus beginnen.


      VI. Umverteilung führt zu Aufschuldung führt zu Bankrott

      Die Entschuldung durch Inflation als finanzpolitischer Stein der Weisen erweist sich insgesamt sowohl empirisch als auch systemtheoretisch im Rahmen der aktuellen institutionellen Rahmenbedingungen als nicht realisierbare Operation. Vielmehr belegen hiesige Ausführungen das genaue Gegenteil, wobei sich, übrigens unabhängig von der konkreten inhaltlichen Ausgestaltung der gesellschaftlichen Ordnung, von den mesopotamischen Reichen im 3. Jahrtausend v. Chr. bis zum vorerst letzten Großbankrott durch Argentinien am 23.12.2001 ein Zyklus der Staatskonkurse als wirtschaftshistorische Konstante der Menschheitsgeschichte identifizieren lässt. Eine Ursache dafür dürfte in der herrschaftsbedingten und damit systemunabhängigen Notwendigkeit zur Umverteilung von einer Verlierer- zu einer Gewinnerfraktion liegen, wobei die Anreizstruktur für alle Formen von Herrschaft bei Vorlage konkurrierender Interessen im Zweifel den rationalen Weg des geringsten Widerstandes zu gehen gebietet. Dies bedeutet, da konkurrierende Interessen direkt oder indirekt immer ökonomischer Natur sind, die Alternativen Steuererhöhungen oder Streichung von Besitzständen zugunsten der Ver- bzw. Aufschuldungsoption fallen zu lassen.

      Eine Anmerkung zum Abschluss: Die aktuelle finanzpolitische Debatte ist weitgehend von der Sorge geprägt, die Staatsschulden von heute wären die Steuern von morgen. Die Sorge ist in dieser Form unbegründet, wird doch auch der aktuelle Zyklus vermutlich auf dieselbe Art und Weise enden wie seine Vorgänger. Und damit einher wird wohl ein weiterer Mythos zu Grabe getragen werden: Die Solidität der Staatsanleihe als mündelsichere Anlage eines ausfallsicheren Schuldners. Es ist daher erstaunlich, dass, obwohl noch ausreichend Zeitzeugen vorhanden und die zwei großen deutschen Staatsbankrotten des 20. Jahrhunderts bestens bekannt und protokollieren sind, fast ausnahmslos alle Altersvorsorge- und Kapitalsicherungsstrategien ausschließlich mit der Bonität der z. Zt. am besten beleumundeten Staatsanleihen stehen und fallen.

      http://liberty.li/magazine/?id=4406&q=Die+Regierung+und+die+…
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 02:38:29
      Beitrag Nr. 34.972 ()
      Volkswirt der Deutschen Bank
      Die D-Mark hätte die Finanzkrise noch verschärft
      (20) Von Daniel Eckert 29. Juli 2009, 16:52 Uhr
      Viele Bundesbürger weinen der D-Mark noch gerne eine Träne hinterher. Was wäre eigentlich, wenn wir die D-Mark noch hätten? Wir wären die Deutschen damit durch die Krise gekommen? Eine Antwort auf diese Fragen versucht Nicolaus Heinen, Volkswirt bei Deutsche Bank Research.


      WELT ONLINE: Wie hätte sich die D-Mark, wäre sie noch da gewesen, in der Finanzkrise verhalten?

      Nicolaus Heinen: Wir hätten Phasen hoher Volatilität gesehen. Es hätte eine massive Flucht internationaler Anleger in die D-Mark gegeben, und damit eine massive Aufwertung. Unsere Exporte wären in Folge noch weiter eingebrochen, als sie es im Zuge der Investitionsflaute ohnehin schon tun. Andere Länder hingegen hätten dem enormen Abwertungsdruck auf ihre Währungen nur durch drastische Zinserhöhungen begegnen können und damit ihre Binnenkonjunktur noch weiter abgewürgt. Hätten wir die D-Mark noch, gäbe es heute in Europa wieder Kapitalverkehrsbeschränkungen und Protektionismus.

      WELT ONLINE: Welche Auswirkungen hätte das auf die Fiskalpolitik der einzelnen Länder der Währungsunion gehabt?


      Heinen: Haushaltspolitisch hätte Deutschland vom Zustrom des Kapitals natürlich profitiert und sich komfortabel refinanzieren können. Andere Länder hätten sich das Vertrauen internationaler Anleger mit hohen Zinsen erarbeiten müssen. Das hohe Zinsniveau hätte deren Haushalte dann weiter belastet – neben den Steuerausfällen und Aufwendungen für Bankenrettung und Konjunkturpakete. Ähnliches können wir heute auch in der Eurozone beobachten: Griechenland, Portugal, Spanien oder Irland müssen erhöhte Risikoaufschläge auf die Renditen ihrer Staatspapiere zahlen. Das Problem ist jedoch vorerst überschaubar. Hätten wir allerdings die Mark noch, wären diese Verwerfungen weitaus schlimmer geworden und hätten zu einem Teufelskreis aus steigenden Zinszahlungen und höherer Verschuldung geführt.

      WELT ONLINE: Welche Länder haben den größten ökonomischen Nutzen durch den Euro?

      Heinen: Den größten ökonomischen Nutzen hatten die Länder, die massive Vorteile aus der Konvergenz der Zinsen im Vorfeld der EWU auf ein niedriges Niveau ziehen konnten - etwa Griechenland, Spanien und Italien. Allerdings haben diese Länder diese Steilvorlage nicht genutzt. Das niedrige Zinsniveau zog keine nachhaltigen Investitionen mit sich. Vielmehr nährte das billige Geld Spekulationsblasen im Immobiliensektor oder floss in den Konsum auf Pump. Diese Länder haben an relativer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Eurostaaten eingebüßt. Auf der anderen Seite sehen wir Länder, die ihre Volkswirtschaften wettbewerbsfähig gemacht haben - ich denke da an Österreich oder die Benelux-Staaten. Hier war der Euro zunächst Stabilitätsanker und hat dann als Katalysator für tief greifende Strukturreformen gewirkt.

      WELT ONLINE: Welche Länder profitieren politisch am meisten davon?

      Heinen: Grundsätzlich bringt der Euro natürlich Vorteile für alle EWU-Länder, denn die gemeinsame Währung verleiht Europa ein stärkeres Gewicht auf den internationalen Kapitalmärkten und verbessert die Refinanzierungsmöglichkeiten für die europäischen Unternehmen. Davon profitieren selbst Staaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben. Zudem kann eine zukünftige EWU-Mitgliedschaft als Stabilitätsorientierung dienen, wenn wir an die Euro-Aspiranten in Osteuropa denken. Mit dem Euro als Fernziel lassen sich wichtige Reformen innenpolitisch wesentlich leichter verkaufen. Das zeigen auch Slowenien und die Slowakei, die Brückenköpfe der Eurozone in Osteuropa.

      WELT ONLINE: Glauben Sie, eine eigenständige Bundesbank wäre mit der Finanzkrise souveräner umgegangen als die EZB?

      Heinen: Ein klares Nein, denn trotz ihrer Unabhängigkeit als Zentralbank wäre die Bundesbank heute viel stärker äußeren Zwängen ausgesetzt als die EZB. Zunächst hatte die DM bei Weitem nicht das Gewicht des Euros: Über ein Viertel aller weltweit deklarierten Währungsreserven werden heute in Euro gehalten, Tendenz steigend. Die DM erreichte in guten Zeiten nur 15 Prozent, der Dollar dominierte noch stärker. Dann ist da das Argument der kritischen Masse: Deutschlands Größe hätte nicht ausgereicht, um als Währungsraum einen ruhenden Pol zu bilden. Das gilt auch für die kleineren Währungen Europas, die verstärkt unter spekulativen Attacken zu leiden gehabt hätten. Die Krise des EWS 1993 hat da einen ersten Vorgeschmack gegeben. Die internationale Rolle des Euros und die wirtschaftliche Größe der Eurozone sind also die Pfeiler, auf denen die EZB souverän handeln kann.

      WELT ONLINE: Ein Wort zum Goldstandard: Manche Volkswirte räumen ein, dass die relativ hohen Edelmetallreserven der Bundesbank in der Krise psychologisch gestützt hätten. Teilen Sie diese Meinung?

      Heinen: Psychologisch natürlich, denn Gold beruhigt Anleger. Doch das hat sich nach der Einführung des Euros nicht geändert. Die EZB verfügt über Goldreserven von über 530 Tonnen. Das klingt nach wenig, doch die Reserven der Zentralbanken der Euro-Staaten kommen auf über 10.000 Tonnen – weitaus mehr als die 8100 Tonnen der USA. Internationale Anleger wissen das – aus diesem Grund ist die Bedeutung des Euros als internationale Reservewährung gestiegen.

      WELT ONLINE: Ist eine über das Psychologische hinausgehende Unterlegung des Euro mit Gold oder anderen Rohstoffen aus Ihrer Sicht möglich und sinnvoll?

      Heinen: Möglich wäre das, sinnvoll aber auf keinen Fall! Kehrten wir zum Goldstandard zurück oder würden einen Gemischtwarenstandard einführen, würden wir die Geldmenge den Verwerfungen an den internationalen Rohstoffmärkten ausliefern. Das kann nicht im Sinne von Geldwertstabilität sein. Da ist mir eine gute Zentralbankverfassung wie die der EZB lieber. Das derzeitige System frei schwankender Wechselkurse hilft, kurzfristige Schwankungen in der Wettbewerbsfähigkeit auszugleichen. Daher ist der Papiergeldstandard krisentauglich - zumal es verantwortungsvolle Zentralbanker gibt, die die Liquidität rechtzeitig wieder aufsaugen werden.
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 01:00:33
      Beitrag Nr. 34.971 ()
      Lincare Holdings sieht auch sehr gut aus ohne mich jetzt näher mit der Aktien befasst zu haben:p manchmal sagen eben Charts mehr als tausend Wörter:D
      Avatar
      schrieb am 30.07.09 00:16:10
      Beitrag Nr. 34.970 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.672.587 von investival am 29.07.09 20:06:44Keiner Lust, an der FSB100-Liste mitzusortieren?

      TRCR ist mir neulich mal über den Weg gelaufen. Sind ziemlich weit oben auf der Liste.

      Leider tummeln sich in diesem Markt sehr viele Konkurrenten und die Eintrittsbarrieren sind nicht sehr groß.

      Andererseits sind die Margen überraschend gut. Deulich besser als beim Marktführer MEDQ.

      http://www.transcendservices.com

      Eine heiße Nudel - keine Frage. :D

      Avatar
      schrieb am 29.07.09 23:16:14
      Beitrag Nr. 34.969 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.666.522 von investival am 29.07.09 08:21:17Da Dein PS unrealistisch ist resp. in fernster Zukunft >2040 breites Grinsen liegt und sich Selbstbeweihräucherung wie ein roter Faden durch diesen thread zieht *g*, solltest Du von nicht mehr als bevorstehenden pullbacks zu den 200d MAs ausgehen

      :laugh:

      Wahrscheinlich hast Du meine Frage in Reaktion auf Deine letzten Beiträge nach Deinem aktuellen und ggf. depotrealen Pharma-ranking beim posting-Überflug übersehen,

      Ähem.

      An erster Stelle Novartis, seit Jahren...

      Grundsätzlich interessant finde ich außerdem Pfizer, Merck, Takeda, Roche, wobei wohl Pfizer + Merck zusammen nicht unbedingt sein muss und mir erstere dann doch noch attraktiver vorkommt. Roche ist mir traditionell zu teuer - da tut es auch stattdessen Novartis, die ein wenig wie die Made im Speck zu sitzen scheinen.

      Gut gelaufen ist jüngst AstraZeneca. Eigentlich fundamental nicht besonders interessant wirkend, aber noch immer nicht teuer und mit Momentum. Hatte mal was von Übernahmespekulation durch Sanofi-Aventis gelesen.

      Letztere fände ich interessant gepreist, wenn mich nicht die französische Quellensteuer ärgern würde (und die Übernahmegefahr stören würde - SanofiAventis wird wohl kaum gekauft werden, sondern eher selber kaufen wollen...).

      Den weiteren größeren Playern kann ich nicht viel abgewinnen (Glaxo aus UK, Ely und die weiteren Amerikaner), den kleineren noch weniger. Eher höheres Risiko und auch keine niedrigere Bewertung als die großen.
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