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    sehr informativ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.08.07 10:09:34 von
    neuester Beitrag 01.08.07 13:14:28 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 01.08.07 10:09:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Am Rande eines Vortrags in Deutschland sprach die Neue Epoche mit dem Wirtschaftsanalysten Dipl. Ing. Walter K. Eichelburg aus Wien, manchen Lesern durch seinen Artikel über die Hyperinflation bereits bekannt. Er gilt in Anlegerkreisen als Contrarian und hinterfragt insbesondere das vorherrschende Fiat-Geld. Wir stellten ihm einige Fragen über seine Sicht der Weltwirtschaft.

      Frage: In Deutschland redet man von Aufschwung, hohen Steuereinnahmen, die Maastricht-Kriterien sollen erstmals erfüllt werden. Ihre Ansicht ist eine eher skeptische, wie ist demnach Ihre Sicht der Dinge?

      Antwort: Die generelle Situation ist einfach so, dass man 2002 weltweit eine wahnsinnige Reflationskampagne gestartet hat, das heißt, mit negativen Realzinsen. Die wirkliche Inflation hier im deutschsprachigen Raum liegt bei etwa sieben Prozent, in anderen EU-Ländern, vor allem in Süden, bei zehn Prozent, in Großbritannien und den USA ebenfalls bei real zehn Prozent. Wenn Sie die realen Zinsen ansehen, sehen Sie, dass diese also massiv negativ sind.

      Mit massiv negativen Zinsen kann man natürlich einen Aufschwung produzieren, solange der Anleihemarkt nicht negativ reagiert.

      Frage: Sie schrieben über mögliche Auslöser eines Finanzcrashs, insbesondere nennen Sie Hedgefonds, Derivate, Dollarproblematik oder einen Kreditcrash.

      Wo sehen Sie die größte Gefahr gegenwärtig?

      Antwort: Der Crash ist eigentlich schon unterwegs. Erstens: Am 27. Februar sind die Börsen weltweit abgestürzt, China, Europa, USA, dort hat man gerade noch einen fatalen Absturz verhindern können. Außerdem sterben gerade in den USA die Kreditgeber für die ganzen Hypotheken wie die Fliegen. Fast jeden Tag stirbt mittlerweile einer, die ganze Branche ist im wesentlichen tot. Die Bestimmungen wurden massiv verschärft. Jemand schrieb mal, dass die Weltwirtschaft es nicht verkraften könnte, wenn nur in Kalifornien die Immobilienpreise um 20 Prozent fallen würden. An dieser Stelle sind wir fast.

      Frage: Sie meinten vor kurzem, dass bei einem Ausfall von nur einem Prozent aller Derivate ein Crash unvermeidlich sei. Wieso könnte eine so kleine Anzahl ein Crashauslöser sein?

      Antwort: Ganz einfach, weltweit beträgt die Summe aller Derivate etwa 500 Billionen USD.

      Zwei Drittel bis 80 Prozent davon sind zinssensitiv, d.h wenn die Zinsen steigen, gibt es viel Ausfälle, und die Aussteller der Derivate müssen die Schäden ersetzen. Beim heutigen Kreditausfallrisiko müssten die Zinsen über 20 Prozent liegen. Ich bin der Meinung, dass die ganze Derivatepyramide um ein Prozent schief liegt, sollten die Zinsen weltweit nur um ein Prozent steigen. Das Ganze kracht dann unweigerlich zusammen.

      Frage: Wie sehen Sie generell den Einfluss der Private Equity und Hedgefonds in Deutschland? Man sagt, dass fast 7000 deutsche Firmen maßgeblich von diesen Fonds kontrolliert werden. Gibt es dabei Gefahren?

      Antwort: Gut, ob es 7000 sind, bezweifele ich persönlich, da sie nur größere und mittlere Firmen aufkaufen. Das ist natürlich ein Heuschreckengewerbe. Früher kauften die Private Equities Firmen mit Eigenkapital, heute kauft man zu 80 oder 90 Prozent Firmen nur mehr auf Kredit. Nur zehn Prozent ist Eigenkapital, das kommt wieder von Versicherungsfonds und so weiter; das ist die Spitze der Spekulation. Die Hedgefonds sind eine andere Sache, die handeln mit allem, womit man nur handeln kann. Selbst Goldman Sachs gab kürzlich zu, dass es nach den Krisen der letzten Zeit eigentlich eine Menge Hedgefonds-Leichen geben müsste. Da sie aber nicht aufgetaucht sind, kann man vermuten, dass die Zentralbanken, speziell Ben Bernankes Fed, diese Verluste monetisiert haben.

      Das deutet natürlich auf eine Hyperinflation hin, wir werden sehen, wie lange sie diese Situation aushalten können.

      Frage: Sie vermuten also, dass hinter dem Rücken der Öffentlichkeit bereits manche der Hedgefonds durch Monetisierung freigekauft wurden?

      Antwort: Es sieht so aus, dass deren Verluste von den Zentralbanken ersetzt wurden. Viele von denen werden aber doch zusammenkrachen. Letztes Jahr, das war noch eher harmlos, ist es mal mit Futures passiert, wenn es aber mit Kreditderivaten passiert, dann stürzt das System ab, wie es 1998 mit LTCM fast passiert wäre.

      Frage: Zur Immobilienblase in den USA. Vermuten Sie irgendwelche Auswirkungen auf Deutschland; immerhin gibt es Wirtschaftsexperten, die die Wichtigkeit der USA für die heutige Weltwirtschaft als geringer als früher einschätzen?

      Und wenn, könnte nicht in Deutschland das passieren, was in den USA passiert ist, d.h. die Immobilienpreise steigen rasant an? Bisher bewegten sich diese hierzulande nicht, oder im Osten der Republik fielen sie sogar teilweise. Könnte die EZ nicht mit billigem Geld, so wie damals in den USA, eine solche Welle auslösen und negative Einflüsse aus den USA neutralisieren?

      Antwort: Okay, dass sozusagen eine Immobilienblase in Deutschland aufgeblasen wird, wie es in Frankreich, Spanien und den USA gemacht wurde?

      Theoretisch ist das natürlich möglich. Voraussetzung ist aber , dass man sog. Subprime-Kredite vergibt, die also zu 100 Prozent fremdfinanziert sind. Finanzierung ohne Dokumentation der Kreditwürdigkeit ( wie in den USA üblich gewesen ) und natürlich mit billigen Anfangszinsen. Das war alles in den USA der Fall, vermutlich auch in Spanien und Frankreich, dort sind 98 Prozent aller Kredite variabel verzinst. So kann man eine Bubble aufbauen, was die deutschen Banken aber nicht machen. In Österreich übrigens auch nicht, oder kaum. So wird man keine richtige Bubble erzeugen können, und gerade jetzt nach den Ereignissen in den USA ist es eher fraglich.

      Frage: Viele Anleger wissen mittlerweile sicher, dass manche Statistiken geschönt oder gefälscht werden. Insbesondere das Smart Money dürfte es wissen. Wieso ist die Bubble, die Sie anführen, dann noch nicht geplatzt?

      Antwort: Es sind im wesentlichen zwei Gründe, warum das noch nicht passiert ist. Normalerweise müssten die Zinsen zum Inflationsausgleich bei über zehn Prozent liegen, plus Risikozuschlag, also bei 20 Prozent oder so. Die gefälschte Inflationsrate ist offenbar doch ein großes Geheimnis, darüber wird normalerweise von keinem Medium berichtet. Wenn man wissen will, wie hoch die Inflationsrate wirklich ist - also, in Wirklichkeit braucht man zum Investieren nur „Hausverstand“. Man muss nur Einkaufen gehen um zu sehen, dass die Preise eben massiv steigen, nicht so wie es die offiziellen Statistiken ausweisen. Das ist der eine Grund.

      Der zweite Grund ist der, die Zinsen werden mit Derivaten niedrig gehalten, ich verweise auf die erwähnte Derivatepyramide. Wenn diese wie erwartet einmal platzt, werden die Zinsen auf ein angemessenes Niveau hochschiessen, wie es Ende der Siebziger Jahre ebenfalls passiert ist; ebenso wird es diesmal passieren, nur diesmal mit fatalen Folgen. Das ist die logische Folge der weltweit hohen Verschuldung.

      Frage: Wenn die wirkliche Inflationsrate in den USA bei 10 Prozent liegt, würde es nicht bedeuten, dass die reale Wachstumsrate negativ ist...

      Antwort: Auch bei uns...

      Frage: ...dennoch gibt es, in den USA beispielsweise, eine niedrige Arbeitslosenrate, man redet doch von Arbeitsplatzzuwachs?

      Antwort: Es gibt dieses Death/Birth-Model in den USA, mit dem die Statistiken gefälscht werden. Das die Arbeitslosenstatistiken gefälscht werden, ist ja mittlerweile bekannt. Das wurde schon in den Achtzigern gemacht und wird immer schlimmer. Im Endeffekt haben Sie in Deutschland acht bis neun Millionen Arbeitslose, vier Millionen geben sie an. In den USA haben sie real 12½ Prozent Arbeitslosigkeit, und viereinhalb Prozent werden angegeben. Alle Statistiken sind gefälscht, besonders stark wird das Bruttosozialprodukt gefälscht. Wenn sie die reale Inflationsrate nehmen, und diese vom BSP abziehen, dann sind Sie überall negativ, auch bei uns sind Sie negativ. Sie haben eine Menge Inflation, aber ein Negativwachstum, eine Schrumpfung. Das ist die bekannte Stagflation aus den 1970er Jahren

      Frage: Wann vermuten Sie den Beginn der jetzigen Stagflation?

      Antwort: Man kann sagen, im Wesentlichen begann es schon im Jahr 2000.

      Frage: Sie sind ein bekannter Verfechter für Gold. Es scheint eine Korrelation zwischen den Bewegungen des Goldpreises, des Ölpreises und auch des Dollars zu geben, wie man das besonders im Dezember sehen konnte. Fällt das eine, steigt das andere und umgekehrt. Für US-Amerikaner steigt Gold in der Tat stark an, aber wie sieht es im Euroraum aus?

      Antwort: Es gibt seit etwa 2002 diese genannte massive Reflationskampagne mit negativen Zinsen. Um die Zinsen niedrig zu halten, müssen zwei Dinge gemacht werden:

      Man muss die offiziellen Inflationsraten mit Statistikmanipulationen niedrig halten, und der Goldpreis muss unten gehalten werden. Beim Goldpreis wird das schon seit den Achtziger Jahren gemacht.

      Allein zwischen 1999 und 2001 haben die Zentralbanken und Regierungen 2000 t Gold auf den Markt geworfen. Inzwischen weitere 1000 t, momentan sind die Franzosen stark am Markt. Das Problem liegt darin, dass das Spiel dann vorbei ist, wenn der Goldpreis ausbricht. Dann müssen die Zinsen steigen und die Derivatepyramide bricht zusammen.

      Es ist relativ einfach: Nachdem die Zentralbanken alle bei den niedrigen Zinsen zusammenarbeiten, kann der einzige Ausweg das Gold sein. Für einen Investor ist es immer günstig, sich an diesem Ausgang zu positionieren. So profitiert man am meisten.

      Zusatzfrage: Wie sehen Sie im vergleich dazu Silber?

      Antwort: Im Endeffekt sind alle Papiergeldberge Fiat-Money, durch Staatsbefehl gedecktes Geld. Das wird in die Hyperinflation gehen, und es wird dann nicht mehr genommen werden, die Menschen werden dann wieder Gold und Silber als Geld verlangen. Gold wird dann extrem teuer sein, eine Unze Gold wird ein Jahreseinkommen in der Unterschicht sein. Das kann sich dann niemand mehr leisten, also wird wieder Silber das Gold des armen Mannes sein. Da es zu wenig Silber gibt, wird das Silber prozentual stärker steigen, ich vermute auf 1:10, d.h. Silber hat also viermal höheres Potential als Gold. Es rentiert sich immer, auf das zu setzten, was die Masse braucht, nicht die Eliten.

      Frage: Wie lange kann nach Ihrer Meinung diese Manipulation aufrechterhalten werden und wer sind die Hauptakteure dieser Manipulation?

      Antwort: Die Zentralbanken und Wallstreet. Die amerikanische Zentralbank hat angeblich schon überhaupt kein Gold mehr zur Verfügung.

      Die einzigen, die noch Reserven haben dürften, sind die Franzosen, und die werfen gerade jetzt vor der Präsidentschaftswahl massenhaft Gold auf den Markt, um nicht die Zinsen erhöhen zu müssen, was alle Politiker fürchten. Mit der gleichen Methode konnten sie vor einem Jahr noch den Goldpreis um 100 USD drücken können, jetzt gelingt das nicht mehr. Irgendwann, wenn der Dollar stärker abverkauft wird, wird der Goldpreis hochschiessen und dann versagen alle diese Mechanismen. Wer dann noch nicht im Gold ist, wird wahrscheinlich keins mehr bekommen...

      Frage: Sie vermuten, dass die Franzosen gegenwärtig Haupakteure der Manipulation sind?

      Antwort: Das ist bekannt, das ist wirklich bekannt. Laut meinen Informationen haben sie allein in den letzten vier Wochen über 50 t auf den Markt geworfen.

      Frage: Sie kommen aus Österreich, und in den letzten vier Jahren wurde Österreich den Deutschen immer als Vorbild hingestellt, jetzt aber eher weniger. Wo sehen sie Unterschiede zwischen beiden Ländern?

      Antwort: Die Unterschiede sind nicht groß, in beiden Ländern ist die Politik sehr marode und wird von einem Großteil der Bevölkerung abgelehnt. Die Eliten, sowohl in Politik und Wirtschaft sind total abgehoben. Sie wollen die Mittelmäßigkeit, das wird ein massives Problem in der Konkurrenz zu Asien werden, da die nicht nur günstigere Preise anbieten können, sondern mittlerweile auch exzellente Qualität, und wenn hier nichts geschehen wird, wird das eine noch größere Katastrophe für den Westen werden, als wenn unser Geld untergeht.

      Frage: Etwas konkreter, wie sehen Sie momentan aus volkswirtschaftlicher Sicht die große Koalition in Deutschland?

      Antwort: Na ja, Murks. Genauso Murks wie die große österreichische Koalition. Es gibt keinen Unterschied.

      Die meisten Leute werden überrascht sein, wenn das alles los geht. Der große Dollarabverkauf scheint inzwischen begonnen zu haben. Wenn das alles beginnt, werden sich die Leute nicht mehr aus der wirtschaftlichen Sackgasse retten können.

      Frage: Herr Eichelburg, wir danken für das Gespräch.
      Avatar
      schrieb am 01.08.07 10:35:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      eichelburg der alte katastrophenprophet....

      Der verkündet seit Jahren regelmäßig den Untergang der Finanzmärkte.
      Eigentlich dürfte keiner mehr überrascht sein, wenn "das alles los geht" :laugh:

      ##

      Ist wie immer so: Die griffigsten Aussagen, werden von den meisten Ohren wahrgenommen, reines Kalkül :rolleyes: dabei vergisst man, dass es auch nur eine Interpretation des Marktgeschehens ist.
      Avatar
      schrieb am 01.08.07 13:14:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hyperinflation.:eek::eek::eek:


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