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    Mineralbunnen: Nur ein Sch..jahr? (Seite 8)

    eröffnet am 12.06.09 11:02:54 von
    neuester Beitrag 02.06.23 16:34:23 von
    Beiträge: 88
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      schrieb am 15.12.10 07:05:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Zu den Hintergründen des Verkaufs schreibt die Geislinger Zeitung:

      Überkinger wird verkauft

      Autor: RODERICH SCHMAUZ | 15.12.2010

      Was schon lange erwartet worden war, wird nun Realität: Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG verkauft auf Jahresbeginn 2011 den Brunnenbetrieb am Heimatstandort Bad Überkingen. Das ist das Ergebnis einer Aufsichtsratssitzung, die gestern in Bad Überkingen stattfand. Mit dem Beschluss wird das Ende eines Traditionsunternehmens eingeläutet - zumindest in seiner alten Form.

      In einer Ad-hoc-Mitteilung meldete gestern die börsennotierte MinAG die Veräußerung und sprach eine Gewinnwarnung aus. Demnach hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, "den Brunnenbetrieb in Bad Überkingen an ein Investorenkonsortium zu veräußern. Der Abschluss eines entsprechenden Kaufvertrages ist für kommende Woche geplant. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart".

      Aus der damit einhergehenden Wertberichtigung von über 16 Millionen Euro in der Bilanz der AG resultiert die Gewinnwarnung. Die MinAG erwartet statt eines Fehlbetrags "im niedrigen einstelligen Millionenbereich" nun einen Jahresfehlbetrag von 20 Millionen Euro. Das weist auf einen sehr niederen Verkaufspreis hin.

      Vorstandschef Michael Bartholl, der Anfang Oktober die Nachfolge von Heinz Breuer angetreten hat, ergänzte gegenüber unserer Zeitung, dass der Verkauf die Immobilie, den Abfüllbetrieb und die Rechte an den Marken "Überkinger", "Ü" und "Adelheid" betreffe. Alle 60 Mitarbeiter im Brunnenbetrieb würden "mit allen Rechten und Pflichten" von den neuen Eigentümern übernommen. Der Verkaufspreis sei ausgehandelt, einige Modalitäten müssten im Detail noch abgeklärt werden. Bevor die neuen Eigner in der kommenden Woche den Vertrag unterzeichnet haben, will Bartholl die Namen nicht nennen. Die Neuen kämen aus der Branche.

      Unberührt vom Verkauf bleibt neben dem Bad-Hotel das Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum der MinAG in Bad Überkingen, in dem derzeit noch 80 Beschäftigte für alle Brunnenstandorte tätig sind.

      Seit Jahren schrieb die MinAG rote Zahlen, verursacht unter anderem durch die radikale Änderung im Mineralwassermarkt, auf dem Discounter mit Billigwässern innerhalb weniger Jahre große Marktanteile erobert haben. Gravierend war der Niedergang der Traditionsmarke Überkinger. Der Brunnenstandort war nur noch ansatzweise ausgelastet und hoch defizitär. Bartholl erkennt hier durchaus Versäumnisse in der Vergangenheit.:look:

      Während sich die MinAG laut Bartholl künftig auf ihre ertragsstarken Marken wie Staatlich Fachingen, Teinacher und Krumbach konzentrieren will, möchten die neuen Eigentümer die bisherigen Marken weiterhin regional vermarkten; zudem wollen sie im "Preiseinstiegsbereich", also bei Billigwässern, tätig werden. Das verspricht eine bessere Auslastung der großen Abfüllanlage. So eröffnen sich nach Einschätzung Bartholls neue Chancen und Perspektiven für den Brunnenbetrieb Bad Überkingen.

      Die Belegschaft wurde gestern informiert. Sie nahm die Nachricht gefasst auf, berichtet Betriebsratsvorsitzender Helmut Klingl. Er sieht im Verkauf mehr Chancen als Risiken für den Standort und seine Arbeitsplätze. Zuletzt sei der Abfüllbetrieb ohnehin eher das fünfte Rad am Wagen der MinAG gewesen. Andererseits befürchtet Klingl, dass die Arbeitsplätze in der Verwaltungszentrale am Standort Bad Überkingen mittelfristig gefährdet sind.:look:
      Avatar
      schrieb am 14.12.10 16:24:58
      Beitrag Nr. 17 ()
      Mineralbrunnen Überkingen-Teinach: Beteiligungsveräußerung

      14.12.10 14:51
      Ad hoc

      Bad Überkingen - Der Vorstand der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG hat heute mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, den Brunnenbetrieb in Bad Überkingen an ein Investorenkonsortium zu veräußern. Der Abschluss eines entsprechenden Kaufvertrages ist für die kommende Woche geplant. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

      Die Veräußerung des Brunnenbetriebs Überkingen wird aufgrund der erforderlichen Wertberichtigungen :look:einen negativen Ergebniseffekt von ca. EUR 16,3 Mio. zur Folge haben. Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG erwartet daher für das Geschäftsjahr 2010 an Stelle eines Jahresfehlbetrags im niedrigen einstelligen Millionenbereich nunmehr einen Jahresfehlbetrag in der Größenordnung von mehr als EUR 20,0 Mio.:confused::(

      Bad Überkingen, 14. Dezember 2010

      Der Vorstand
      (Ad hoc vom 14.12.2010) (14.12.2010/ac/n/nw)
      Avatar
      schrieb am 30.07.10 07:31:52
      Beitrag Nr. 16 ()
      Zur diesjährigen HV schreibt die Geislinger Zeitung:

      MinAG will flexibler werden

      Stuttgart / Bad Überkingen. Der Dezentralisierung der Mineralbrunnen AG in selbstständige Tochterunternehmen steht nichts mehr im Wege. Auf der Hauptversammlung stimmten die Aktionäre für die Ausgliederung der Brunnenbetriebe.

      Das grüne Licht für die von langer Hand geplanten Neuordnung der Mineralbrunnen AG kam nicht überraschend: Auf der Aktionärsversammlung am Mittwoch im Internationalen Congresscenter in Stuttgart, bei der etwa 60 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals anwesend waren, stimmten die Anteilseigner den Plänen zu, die sechs Niederlassungen Bad Überkingen, Bad Teinach, Kißlegg, Fachingen, Tucano in Lauterecken und Niehoffs Vaihinger Vertriebs GmbH mit Sitz in Bad Überkingen in selbstständige GmbHs umzuwandeln. Bisher werden diese Unternehmensbereiche vom Dienstleistungszentrum in Bad Überkingen zentral geführt.

      Dies wird sich ab dem Jahr 2012 ändern. Durch die Umstrukturierung wird die "alte MinAG" eine Finanzholding mit nur noch insgesamt knapp 20 Mitarbeitern, zu der auch der Bereich Informationstechnik gehört. Deutlich aufgewertet werden dagegen die dezentralen Standorte. Sie bekommen eigene Vertriebs-, Marketing- und Verwaltungsbereiche sowie jeweils einen Geschäftsführer.

      Wie Vorstandssprecher Heinz Breuer auf der Hauptversammlung betonte, ist der Umbau des Unternehmens erforderlich, um schneller und flexibler auf die rasante Entwicklung des Marktes zu reagieren und verstärkt regionale Präsenz zu zeigen. Ziel sei es, Marktanteile zu halten und bei einer konjunkturellen Erholung gut gerüstet den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können.

      Nach Breuers Worten war das zurückliegende Jahr 2009 das schwierigste in der Firmengeschichte. Dennoch konnte das Ergebnis der Mineralbrunnen AG mit einem Minus von 2,4 Millionen Euro deutlich verbessert werden. Zum Vergleich: 2008 fuhr man noch ein Minus von 20 Millionen Euro ein.

      Das Konzernergebnis verbesserte sich auf Minus 9,3 Millionen Euro (2008: Minus 18,6 Millionen Euro) und das EBITDA des Konzerns stieg von sechs auf 10,6 Millionen Euro. Das EBITDA der Mineralbrunnen AG beträgt 4,9 Millionen Euro (2008: Minus 5,9 Millionen Euro).

      Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Breuer ein leicht negatives Ergebnis vor Steuern. Der Vorstandssprecher wertete dies als Signal dafür, dass sich das Unternehmen in die richtige Richtung entwickelt. "Langfristig streben wir eine Umsatzrendite zwischen ein und drei Prozent an."

      Bei der Verwendung des Bilanzgewinns in Höhe von 530 000 Euro folgten die Aktionäre den Vorschlägen von Aufsichtsrat und Vorstand. Für jede Vorzugsaktie wird eine Dividende von elf Cent für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 ausgeschüttet. Die Stammaktien gehen leer aus.

      Obwohl die Mehrheit der Anteilseigner allen zur Abstimmung anstehenden Punkte zustimmten und Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung erteilten, musste sich die Unternehmensspitze einigen kritischen Fragen stellen. Insbesondere das noch ausstehende Personalkonzept für die bevorstehende Umstrukturierung wurde angemahnt. Wie Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Richard Weber betonte, wolle man die personellen Weichenstellungen erst in Angriff nehmen, wenn die Zustimmung der Hauptversammlung zum Unternehmensumbau erfolgt sei. Diese Aufgabe kann jetzt erledigt werden. Dabei steht auch die Nachfolge von Heinz Breuer auf der Tagesordnung. Denn er geht am 30. September in den Ruhestand.:look:

      (30.07.2010)
      Avatar
      schrieb am 07.05.10 11:10:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      Es werden neue Ideen realisiert:

      Sonnenstrom für über 200 Haushalte

      Autor: RALF HEISELE | 07.05.2010 (Geislinger Zeitung)

      Bad Überkingen. In Bad Überkingen wird derzeit eine der größten Fotovoltaik-Anlagen in der Region errichten - und zwar auf den Dächern der Mineralbrunnen AG.

      Die Stadtwerke Osnabrück haben im vergangenen Herbst eine Solaroffensive gestartet und bis dato zehn Fotovoltaik-Großanlagen gebaut - nicht nur auf den Dächern eigener Immobilien, sondern auch auf gemieteten Flächen. Ihr Kooperationspartner ist dabei auch die Mineralbrunnen AG in Bad Überkingen.

      Nachdem die Stadtwerke bereits im Dezember am MinAG-Standort in Kißlegg-Krumbach eine Anlage in Betrieb genommen haben, werden derzeit die Dächer am Bad Überkinger Stammsitz mit insgesamt 4000 Solarmodulen bestückt. Die Anlage soll im Juni ans Netz gehen und jährlich knapp 730 000 Kilowattstunden Strom produzieren. Die Stadtwerke werden dafür nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) vergütet - ... Mit dem eingespeisten Strom könnten über 200 Haushalte versorgt werden. Die Einsparung an Kohlenstoffdioxid beziffert der Betreiber mit 610 Tonnen im Jahr.

      Die Stadtwerke Osnabrück investieren allein in die Bad Überkinger Anlage rund zwei Millionen Euro, wie Pressesprecher Marco Hörmeyer gestern gegenüber unserer Zeitung mitteilte. Aufgrund der topografischen Lage der Mineralbrunnen AG mitten im Tal sollen die Solarmodule eine spezielle Beschichtung bekommen, um Blendeffekte zu vermeiden.

      Auch die Mineralbrunnen AG steht hinter der Partnerschaft zur Erzeugung regenerativer Energien. So sei neben der Größe des Daches vor allem die günstige geografische Lage Bad Überkingens entscheidend gewesen, erklärt MinAG-Vorstand für Vertrieb und Marketing, Maik Schumacher. Der Standort gehöre zu den sonnenreichsten Gegenden.
      Avatar
      schrieb am 30.04.10 08:01:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      Inzwischen ist auch der GB 2009 verfügbar: www.mineralbrunnen-ag.de/download/pdf/gebe_2009.pdf

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      schrieb am 30.04.10 07:54:22
      Beitrag Nr. 13 ()
      Von der BPK berichtet die Geislinger Zeitung:

      MinAG: Kostenbremse wirkt

      Autor: JOCHEN HORNDASCH | 30.04.2010

      Stuttgart / Bad Überkingen. Die Mineralbrunnen AG hat ihr Ergebnis im zurückliegenden Geschäftsjahr 2009 trotz Umsatz- und Absatzrückgang deutlich verbessert. Dennoch schreibt der Konzern im Finanzergebnis weiter rote Zahlen.

      Die Wirtschaftskrise hat auch die Getränkebranche gebeutelt. Wie der Vorstandssprecher der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG Heinz Breuer gestern bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Stuttgart erläuterte, ging der Umsatz der MinAG bei den Mineralwässern und Süßgetränken gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Millionen Euro auf 99 Millionen Euro, im Konzern von 192 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 168 Millionen Euro im letzten Jahr zurück.

      Durch die Schließung des Standorts Beinstein im Remstal sowie durch den Rückgang des Absatzes und einen kostenbewussten Einkauf von Betriebsmitteln, Rohstoffen und Energie konnte der Aufwand für Material im Konzern um knapp 20 Prozent gesenkt werden. Der konzernweite Personalabbau um über 100 Mitarbeiter, wobei 50 Mitarbeiter davon allein auf den Standort Bad Überkingen entfallen führt nach Breuers Worten zu einer anhaltenden Verbesserung des operativen Ergebnisses.

      Das Jahresergebnis der Mineralbrunnen AG liegt bei Minus 2,37 Millionen Euro (2008: Minus 19,96 Millionen Euro), das Konzernergebnis bei Minus 9,3 Millionen Euro (2008: Minus 18,6 Millionen Euro). Der EBITDA, also das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg im Konzern von sechs auf 10,6 Millionen Euro; das EBITDA der Mineralbrunnen AG beträgt 4,9 Millionen Euro (2008: Minus 5,9 Millionen Euro), was einer Rendite von 5,01 Prozent (2008: Minus 5,31 Prozent) entspricht.

      Aufgrund des negativen Jahresergebnisses wird die Mineralbrunnen AG auch in diesem Jahr keine Dividende auf Stammaktien ausschütten. Breuer zufolge wird der Vorstand der Hauptversammlung am 28. Juli in der Stuttgarter Liederhalle aber vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,11 Euro je Vorzugsaktie für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 zu zahlen.

      Der Absatzrückgang wird nach Breuers Ansicht aufgrund der wirtschaftlichen Lage auch im laufenden Geschäftsjahr anhalten. In diesem Jahr gehe es in erster Linie darum, Marktanteile zu halten und gleichzeitig das Unternehmen so zu positionieren, um zum Zeitpunkt eines konjunkturellen Aufschwungs eine gute Ausgangsposition einnehmen zu können. Breuer rechnet damit frühestens Mitte 2011.

      Um frühzeitig gerüstet zu sein, haben sich Vorstand und Aufsichtsrat der Mineralbrunnen AG eine Verschlankung durch eine Veränderung der Unternehmensstruktur verordnet, die allerdings noch der Zustimmung durch die Hauptversammlung bedarf. Demnach sollen die Niederlassungen Bad Überkingen, Bad Teinach, Kißleg, Fachingen, Tucano in Lauterecken und Niehoffs Vaihinger Vertriebs GmbH mit Sitz in Bad Überkingen in selbstständige GmbHs umgewandelt und nicht mehr wie bisher vom Dienstleistungszentrum in Bad Überkingen aus zentral geführt werden. Breuer verspricht sich von der neuen Struktur mehr Flexibilität und Schnelligkeit auf den regionalen Märkten sowie mehr Effizienz und Ertragspotenzial. Im Gegenzug muss der Standort Bad Überkingen Federn lassen. Nur noch der Bereich Informationstechnik sowie wenige Beschäftigte werden in der Holding verbleiben. Etwa 70 Mitarbeiter in Bad Überkingen sind von diesem Konzernumbau betroffen und müssen ihre Koffer packen, wobei sozialverträgliche Lösungen gesucht werden. Bis Ende 2012 besteht aber kein Grund zur Sorge. Durch den Standortsicherungsvertrag ist bis dahin eine Versetzung ausgeschlossen
      Avatar
      schrieb am 23.04.10 10:28:01
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich würde das nicht so unproblematisch sehen. Wenn die einzelnen Brunnenbetriebe erst mal ausgegliedert sind kann der Großaktionär ganz einfach großzügigerweise mit kleinem Geld die einzelnen Betriebe rauskaufen (weil sie defizitär sind;))und die Aktionäre können dann nicht mehr mitreden...
      Avatar
      schrieb am 22.04.10 21:42:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      Es soll ein neues Organisationsmodell eingeführt werden:

      Die MinAG dezentralisiert

      Autor: RODERICH SCHMAUZ | Geislinger Zeitung vom 22.04.2010

      Bad Überkingen. Konsequente Dezentralisierung heißt bei der derzeit zentral gelenkten Mineralbrunnen AG die neue Marschroute: Alle Brunnenbetriebe sollen selbstständig agierende GmbHs unterm Dach einer Holding werden.

      Der Konzern der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG soll, wie gestern kurz gemeldet, umgebaut werden: Die einzelnen Brunnenbetriebe werden ausgegliedert und vollkommen selbstständige GmbHs. Die Bedeutung der Zentralverwaltung in Bad Überkingen sinkt damit drastisch, das gilt auch für die Befugnisse des Vorstandes. Aus der "alten MinAG" wird eine Finanz-Holding. Gegenwärtig erläutern die Vorstände Heinz Breuer und Maik Schumacher das neue Konzept den Mitarbeitern an den einzelnen Brunnenstandorten. Die Aktionärsversammlung muss es am 28. Juli absegnen. Nach Übergangs- und Vorbereitungsphasen soll die neue Struktur Anfang 2012 voll greifen.

      "Jede Organisation hat ihre Zeit", so kommentiert Breuer den Abschied von der Zentralisierung. Es entstehen sechs GmbHs: Überkingen, Kißlegg, Teinach, Fachingen, Tucano-Vertrieb (für Gastronomie und Großhandel) und Tucano-Produktion (für den Lebensmittelhandel). Die drei letztgenannten GmbHs genießen bereits jetzt eine gewisse Unabhängigkeit. Alle müssen ihre Gewinne an die MinAG-Holding abführen.

      Jede GmbH hat ihre eigene Verwaltung mit einem Geschäftsführer an der Spitze. Diese Funktionsträger sollen noch in diesem Jahr benannt werden. Der jeweiligen GmbH gehören die Gebäude und Anlagen, Quell- und Markenrechte, sie entscheidet vor Ort über Investitionen und Produktentwicklungen, sie ist verantwortlich für Marketing und Vertrieb - und zwar mit eigenem Außendienstteam.

      Letzteres ist für Breuer der springende Punkt: Angesichts eines ausufernden Sortiments im Konzern von rund 500 Artikeln sei der gemeinsame Vertrieb nicht mehr all den unterschiedlichen Marken gerecht geworden - zu Lasten bestimmter Produkte. Wenn jemand konkret verantwortlich sei, könnten die Potenziale, die gerade in regionalen Wässern wie zum Beispiel dem Überkinger schlummerten, besser genutzt werden. Von kleineren Unternehmenseinheiten verspricht sich Breuer effektivere, flexiblere und schnellere Arbeitsprozesse. "Das ist eine Aufwertung für die Brunnenstandorte, sie bekommen die existenzielle Verantwortung für ihre Marken."

      Zwischen Holding und Brunnenbetrieben ist eine Immobilien-KG zwischengeschaltet. Ihr gehören alle Grundstücke, welche sie zu ortsüblichen Preisen an die Brunnenbetriebe verpachtet. Damit soll eine Eigentumsübertragung an die GmbHs verhindert werden, durch welche Grunderwerbssteuer in siebenstelliger Höhe fällig würde, erklärt Breuer.

      Vom bisherigen Dienstleistungszentrum in Bad Überkingen, das für alle Brunnen zuständig war, bleibt die IT-Abteilung übrig - und der Vorstand mit einem Teil der Finanzbuchhaltung, insgesamt zusammen nur 17 Leute. Die übrigen werden den drei Brunnenstandorten zugeordnet, wobei Bad Überkingen natürlich der unproblematischste ist.

      Breuer mag es derzeit nicht beziffern, wieviele Stellen in Bad Überkingen letztlich wegfallen, wo bis Ende 2012 eine Standortgarantie gilt. Zu den rund 160 über das Dienstleistungszentrum geführten Beschäftigten gehörten zahlreiche Außendienstler, die deutschlandweit agieren. Das seien also keine örtlichen Arbeitsplätze, gibt Breuer zu bedenken. Betroffen könnten von einem Ortswechsel vielleicht 40 Personen sein.

      Insgesamt erziele man im Verwaltungsbereich personelle Einsparungen, wohingegen der Außendienst gestärkt werde. Breuer geht unterm Strich nach dem Konzernumbau von 30 Stellen weniger aus. Ende 2009 zählte die MinAG 783 Beschäftigte.

      Ob die GmbH-Ausgliederung den Verkauf einzelner Standorte vorbereite? Diese Befürchtung entkräftet Breuer mit dem Hinweis darauf, dass auch mit dem bisherigen Unternehmens-Konstrukt Güstrow, Beilstein und Bad Imnau verkauft, beziehungsweise stillgelegt worden seien. "Nach dem neuen Modell lassen sich eher weitere Brunnen leichter andocken", sagt Breuer. Ob letzteres noch unter seiner Ägide eintreten wird, lässt er offen. Denn Ende September wird der dann 61-jährige Vorstandssprecher ausscheiden - "normale Abläufe vorausgesetzt", fügt er einschränkend hinzu.
      Avatar
      schrieb am 24.12.09 00:34:35
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Spammposting
      Avatar
      schrieb am 16.12.09 10:31:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      Inzwischen wurde auch über konkrete Maßnahmen berichtet:

      "Wir sind auf dem richtigen Weg"

      Autor: RODERICH SCHMAUZ | Geislinger Zeitung vom 11.12.2009

      Bad Überkingen. Mit "gesundem Optimismus" blickt MinAG-Vorstandsmitglied Maik Schumacher ins neue Jahr: "Wir sind auf dem richtigen Weg."

      "Viele gute Ansätze" sieht Maik Schumacher, als Vorstandsmitglied der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG seit Februar 2009 auch für Marketing und Vertrieb zuständig. Lichtblicke erkennt er für die AG, die eine schwierige Phase mit zuletzt tief roten Zahlen durchgemacht hat, aber auch für den Abfüllstandort Bad Überkingen, dessen zu geringe Auslastung Sorgen bereitet.
      Wenn sich heute der MinAG-Aufsichtsrat in Bad Überkingen zu einer Sitzung trifft, kann Schumacher dem Gremium berichten, dass vom neuen "Überkinger sanft" an den zehn ersten Handelstagen bereits 80 000 Liter ausgeliefert worden sind. "Das ist immerhin ein halber Lkw pro Tag", verdeutlicht Schumacher. Die Resonanz des Großhandels im süddeutschen Raum sei schon jetzt hervorragend.
      2010 sollen mit einem ungewöhnlich hohen Werbebudget die drei Varianten des natriumarmen, aber kalziumhaltigen Überkinger sanft ("naturell", "perlend", "prickelnd" - je nach Kohlensäuregehalt) aus der Hausener Juraquelle beworben werden, ergänzt Marketingleiterin Christina Lauber. Zurück zu den Wurzeln und zum guten Namen "Überkinger", lautet angesichts des nach wie vor hohen Bekanntheitsgrades der Marke in Bayern und Baden-Württemberg Laubers Devise in Zeiten, in denen Regionalität hoch im Kurs stehe. "Wir müssen uns auf unsere Herkunft rückbesinnen", pflichtet ihr Schumacher bei. Der neue Überkinger entspreche dem veränderten Geschmack der Verbraucher, parallel dazu wird der hoch mineralisierte Überkinger für Sportler im Handel bleiben.
      "Mit der Marke den Abfüllbetrieb in der Grundlast absichern", so lautet Schumachers Hoffnung in den neuen Überkinger. Nach dem Abzug von standortungebundenen Süßgetränkeabfüllungen aus Bad Überkingen sei hier aber Personalabbau trotzdem notwendig. Er solle aber in Verhandlungen mit dem Betriebsrat "halbwegs erträglich gestaltet" werden.
      Schumacher nennt weitere Faktoren, mit denen die Mineralbrunnen AG wieder Terrain gut mache:
      Seit Frühjahr wird in Bad Überkingen "Diana" abgefüllt. Dieses Mineralwasser im Billigsegment ist nur in Glasflaschen erhältlich, der Kasten um zwei Euro.
      Mit "Staatlich Fachingen" erzielte die AG 20 Prozent mehr Umsatz. Ähnlich erfolgreich sei "Teinacher" im Gastrobereich. Schwarze Zahlen schreibe die MinAG in Kisslegg und mit Säften.
      Der defizitäre Abfüllstandort Beinstein ist seit Januar geschlossen, Bad Imnau soll noch in diesem Jahr verkauft werden.
      Im Handelsbereich hat die MinAG Führungspositionen neu besetzt - mit Erfolg.
      Erstmals hätten in diesem Jahr die Billigwässer der Discounter nur noch einen geringen Marktanteil hinzugewonnen.
      Der November war der erste Monat, in dem die MinAG-Bilanzzahlen deutlich im Plus lagen, berichtet Schumacher. Man sei auf dem richtigen Weg.
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