Peak Oil und die Folgen (Seite 1415)

[schlangenmeister]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.138 von smiths74 am 01.09.10 21:28:58

hallo smiths74,

du hälst vorträge zu peak oil! cool

vielleicht kannst du ja mal bei uns in der nähe einen vortrag halten (hessen)? ich hätte da evtl möglichkeiten ( strukturen und räumlichkeiten sind da), muß da aber erst noch mit ein paar personen sprechen. da würden dann auch einige kommen.

habe hier schon erreicht, dass the oil crash in einem ausbildungsjahrgang gezeigt wurde.
die klasse hat dann sogar eine arbeit dazu geschrieben.

die menschen müssen für das thema sensibilisiert werden. j4e schneller, umso besser.

ich wünsche dir viel erfolg bei deinen vorträgen,

drücke dir die daumen, wird bestimmt gut

viele grüße
schlangenmeister

[Triakel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.617 von smiths74 am 01.09.10 23:08:53

Ja smiths,
dieser Chart ist aussagekräftig. Bedarf allerdings eventuell einer gewissen Erläuterung, wenn man vor Menschen spricht, die sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben.
Denn ich bin mir nicht sicher, ob die wirklich begreifen, dass wir aus dem Ölzeitalter innnerhalb von nur 20 Jahren zwischen 2015 und 2035 abstürzen werden. Minimale Import-Restmengen mal außen vor gelassen.

Aber ich bin sicher, Du bringst das anschaulich rüber. Das bringt den einen oder anderen vielleicht dazu, sich schon mal in landwirtschaftliche Fragen einzuarbeiten, seine persönliche Leistungskraft zu stärken und solidarische Netzwerke gegenseitiger Hilfe zu etablieren. Dann wird die ganze Geschichte konstruktiv.
Natürlich muss die Botschaft lauten: "Kopf hoch - das Leben geht weiter. Wenn man bereit ist, sich aktiv auf die neuen Verhältnisse einzustellen".

[Triakel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.984 von Mandala64 am 02.09.10 02:44:04

Hallo Mandala,
für den american way of life reichen die Ressourcen nicht eiinmal für 2 Milliarden Menschen auf Dauer, nach dem Ölzeitalter nicht mal für 1 Milliarde Menschen.
Eine wieder deutlich mehr agrarisch geprägte Gesellschaft ist für mich keine Horrorvision, obwohl natürlich auch ich ein Kind des industriellen Wertschöpfungsmaximums bin.

Ja, Marokko ist interessiert an Desertec. Weshalb ja die Kapazitäten, die in den ersten Jahren entstehen werden, alleine für den marokkanischen Strombedarf vorbehalten sind. Zunächst fließt also überhaupt kein Strom nach Europa.
Und ich vermute, dabei wird es dann auch bleiben, mangels potenter Investoren, die bereit sind, jahrzehntelanges unkalkulierbares geopolitisches Risiko für Investment zu tragen.

[Algol]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.984 von Mandala64 am 02.09.10 02:44:04

Mandala,
ein guter und sachlicher Beitrag, ich fürchte allerdings angesichts einiger Realitäten zu optimistisch...
Richtig ist, dass es auch mit einem "Weiter so" nicht weiter gegangen wäre, insbesondere, wenn man die Entwicklung in den Schwellenländern im Blick hat, den allgemeinen Ressourcenverbrauch und den Klimawandel, wir haben nicht nur ein Ölproblem.
Richtig ist auch, dass nur eine Politik der kleinen Schritte, den Totalabsturz, bzw. worst case, abmildern kann.
Falsch ist aber leider, dass auch unter Ausnutzung sämtlicher Möglichkeiten langfristig ein Erhalt des heutigen Lebensbedingungen möglich ist. Es ist leider sogar sehr fraglich, ob ohne das billige Öl überhaupt 7 Milliarden Menschen auf dem Planeten ernährt werden können, wenn man sich die Abhängigkeit der Nahrungsmittelproduktion vom Öleinsatz anschaut.

Und ganz entscheidend ist das Problem des EROEI, vermutlich ist dir dazu der folgende erhellende Link noch nicht bekannt:

http://www.feasta.org/documents/risk_resilience/Tipping_Poin…

[Mandala64]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.617 von smiths74 am 01.09.10 23:08:53

Es wird eh nur einen Weg der vielen kleinen Lösungen geben..

@smiths74

seh ich genauso. Peak-Oil kann auch positive Impulse für den Umbau der Gesellschaft geben. Wären die Ölreserven unbegrenzt, ginge es ja so wie jetzt auch nicht weiter. American way of live für >6 Mrd. Menschen hält unsere Erde eben nicht aus.
Alternativen wie Biokraftstoffe, Elektroautos und Energiesparen werden erst mal Zeitgewinn bringen. Der sollte genutzt werden, um das (erforderliche) Wirtschaftswachstum auf eine effizientere, nachhaltigere Weise zu erzielen und die Nahrungsmittelproduktion zu sichern.

Was Desertec betrifft, die Technik funktioniert und kann noch weiter optimiert werden.
Der Zeitplan ist ergeizig aber zurzeit ist das Geld ja knapp und das Öl mal wieder vergleichsweise billig. Politik und Wirtschaft richten ihr Handeln meist recht kurzfristig aus.
Unter den MENA-Staaten ist Marokko Vorreiter für das Projekt. Die haben keine eigenen Energieresourcen und steigenden Energiebedarf. Stromleitungen zwischen Spanien und Marokko gibt es schon - nur fließt zzt. die Elektrizität noch in die andere Richtung.
Vergleichbare Projekte sind auch in USA und Indien in Planung. Das erste große solarthermische Kraftwerk wurde in den 80er Jahren, als Öl teuer war, in Kalifornien erbaut und liefert auch heute Strom. Die Zeit arbeitet also für Desertec.

Desertec
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1261387/
Kramer Junction
http://theenergylibrary.com/node/571

11.01.2010 / Regierungsprogramm - Indien startet Solar-Großoffensive
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,671352,0…

[smiths74]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.448 von Triakel am 01.09.10 22:30:42

Hallo Triakel,
Das habe ich unter: Was ist Peak Oil!
Da habe ich das Export Land Modell mit drei Beispielen und dieser Grafik:




Hast du eine bessere Grafik?
Hier übrigens ein Artikel über Peak Phosphor. Kann sein das du ihn aber schon mal gepostet hattest! Er ist von April 2010!
http://www.foreignpolicy.com/articles/2010/04/20/peak_phosph…

Ich fand die Arte Sendung dahingehend gut, dass sie sehr schön dargestellt hat, wie sehr sich die ganze Welt um Öl dreht! Kein Krieg seit dem 1. Weltkrieg, bei dem es nicht direkt oder indirekt um Öl gegangen ist! Wie wird das dann wohl wenn das Zeug echt knapp wird...

@mandala64
Diese Treibstoffe der 2. Generation können vielleicht einen kleinen Beitrag leisten! Es wird eh nur einen Weg der vielen kleinen Lösungen geben, da es den Königsweg nicht mal ansatzweise gibt. Leider ist der EROEI ziemlich miserabel, was heißt, das sehr wenig Energie NETTO übrig bleibt. Unsere Gesellschaft braucht aber leider sehr viel "überschüssige" Nettoenergie!
Mir ist übrigens heute "zu Ohren" gekommen, das es Probleme innerhalb des Desertec Konsortiums gibt. Es wird wohl gemunkelt, das Desertec vor dem Aus steht, da das Projekt wohl bisher in keinem nationalen Entwicklungsprogramm für die zukünftige Stromversorgung berücksichtigt worden ist....wie gesagt, hab ich erzählt bekommen und nicht verifiziert! Das wäre echt der Hammer..
Bis denne

smiths74

[Triakel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.085.138 von smiths74 am 01.09.10 21:28:58

Hallo smiths,
1 Punkt fehlt bei Deinem Vortrag:
"Warum sich die globale Förderverlaufskurve und die deutsche Verfügbarkeitsverlaufkurve bei Öl prinzipiell unterscheiden und ein Glockenkurvenverlauf der Verfügbarkeitsmengen für uns eine völlig unrealistische Annahme ist."

Nebenbei: wirklich Neues hat mir die ARTE-Sendung nicht gebracht. Aber wir hier sind ja auch nicht das Maß der Dinge.
Immerhin wurde am Rande die wundersame Vermehrung des Öls in den OPEC-Ländern in den 80er Jahren angesprochen. Aber nicht, dass es seit 25 Jahren nicht in einem Jahr eine Reduzierung der Reserveangaben um die aktuelle jährliche Fördermenge gegeben hat. Jedes Jahr wurde also exakt die Menge neu gefunden, die gefördert wurde.
Allah ist mächtig und voller wundersamer Geschenke für die, die an ihn glauben.

[Mandala64]

Biokraftstoffe der zweiten Generation könnten ein Weg sein, Öl zumindest teilweise zu substituieren. Diese Kraftstoffe können auch aus pflanzlichen Reststoffen wie Stroh und Holzspäne gewonnen werden. Somit ergibt sich hier nicht zwingend die Konkurrenz zur Produktion von Lebensmitteln. Das Verfahren ähnelt der Kohleverflüssigung. In beiden Fällen wird ein Synthesegas erzeugt und daraus mittels Fischer-Tropsch-Synthese Kraftstoff erzeugt. Mittels Kohleverflüssigung hat Südafrika während der Apartheit trotz Ölembargo seinen Kraftstoffbedarf decken können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Tropsch-Synthese

Biomass to Energy
http://www.choren.com/de/
Animation
http://www.choren.com/swf/carbo_v.htm

Fischer-Tropsch-Diesel
http://www.aral.de/aral/sectiongenericarticle.do?categoryId=…

EPA: Clean AlternativeFuels:Fischer-Tropsch
http://www.afdc.energy.gov/afdc/pdfs/epa_fischer.pdf

[smiths74]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.084.215 von DieGmbH am 01.09.10 19:12:51

Hallo DieGmbh, hallo Forum,
morgen geht es los..
eak-oil-oder-das-ende-des-billigen-oels&catid=13:meldungen&Itemid=2" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.gruene-aachen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1095eak-oil-oder-das-ende-des-billigen-oels&catid=13:meldungen&Itemid=2
Die HD Kamera liegt neben mir.., obwohl ich befürchte, dass die Kamera mich etwas nervös machen könnte...Bin mal gespannt, wieviele Leute kommen. Es stand heute noch in der Zeitung..
Der Vortrag hat zurzeit rund 60 Folien und wird wohl ne Stunde dauern. Er ist folgendermaßen gegliedert:
Prolog: Der Weltenergiebedarf
Wie entsteht Erdöl ?
Wie wird es gefördert ?
Warum ist Erdöl so wichtig ?
Was bedeutet „Peak Oil“ ?
Energieeffizienz als Lösung?
Was ist Netto-Energie ?
Fazit

Viele Grüße an Alle!

smiths74

[Coxos]

das hier ist lesenswert
http://books.google.de/books?id=3DmsQLtWq1wC&dq=the+russian+…