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    Peak Oil und die Folgen (Seite 856)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 25.04.12 18:40:32
      Beitrag Nr. 6.744 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.087.589 von Triakel am 25.04.12 18:05:39Okay Triakel,

      wir sind ja meistens sowieso weitgehend einer Meinung, abgesehen von Unterpunkten (wobei kaum jemand mit deinen Detailkenntnissen mithalten kann).

      Wie wärs, wenn wir uns in der konkreten Frage in der Mitte treffen, wir haben nämlich beide irgendwo recht.

      Was du nun anführst, bestätigt ja mein Eingangsargument, dass die Gerechtigkeitsfrage bei zunehmender Problemverschärfung sich innerhalb der Staaten von allein regeln wird ;)

      Sagen wir so, wenn es ans Eingemachte geht, wird bei allen Betroffenen die Tendenz zur Feindbildsuche zunehmen, so ist Homo "sapiens" offenbar programmiert. Und da ist es nicht ratsam, sondern eher gefährlich als Noch-Reicher/Privilegierter ins Feinbildschema zu passen.
      Gleichzeitig gibt es bei den verschiedenen Staaten sicher kulturelle, historische, religiöse und wirtschaftliche Unterschiede in der Ausprägung dieser Tendenz.
      Boko Haram und die Maoisten in Indien sind schon länger aktiv, in Indien hast du ja sogar derzeit noch das umgekehrte Phänomen, dass der Massenwohlstand dank Globalisierung wächst, ich denke, die Maoisten sind eher Relikt einer anderen Zeit.
      Der Erfolg Boko Harams hat vermutlich nicht nur mit den extremen Unterschieden zwischen Arm und Reich in Nigeria zu tun, sondern auch mit den massiven finanziellen Zuwendungen reicher islamistischer Staaten wie Saudi Arabiens, der Zulauf ist auch auf den islamischen Norden beschränkt, während die Ölfelder meines Wissens nach überwiegend im christlichen Süden liegen.
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      schrieb am 25.04.12 18:05:39
      Beitrag Nr. 6.743 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.087.497 von Algol am 25.04.12 17:49:47Na, Algol,
      dann schaue Dir mal in Nigeria das explosionsartige Anwachsen von Boko Haram an und die damit einhergehenden Gewaltexzesse im mittleren und nördlichen Teil von Nigeria.
      Oder die noch immer duch Freischärler sehr unsichere Lage im Bereich des ölreichen Nigerdeltas, wenngleich die mediale Aufmerksamkeit da etwas nachgelassen hat.
      Das sind schon gesellschaftliche Auflösungserscheinungen, die nicht zuletzt der sozialen Lage und der sozialen Differenzierung geschuldet sind.
      Und in Indien haben Maoisten größere Gebiete in einigen westlichen Bundesstaaten unter ihrer Kontrolle.
      Gesellschaftliche Fliehkräfte durch extreme soziale Differenzierungen sind auch in den Ländern des Südens ein zunehmendes Problem.
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      schrieb am 25.04.12 17:57:06
      Beitrag Nr. 6.742 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.087.497 von Algol am 25.04.12 17:49:47Es muss heißen:

      Und selbst in den urkapitalistischen USA, wo die Meinung, dass jeder seines Glückes Schmied ist, weit verbreitet ist, scheint sich im Zuge der beginnenden Massenverarmung ein Bewusstseinswandel einzustellen.
      Avatar
      schrieb am 25.04.12 17:49:47
      Beitrag Nr. 6.741 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.087.330 von Triakel am 25.04.12 17:18:24Gut argumentiert Triakel,

      aber ich denke, hier muss man genauer hingucken, wobei ich selbstverständlich nicht sicher bin, dass ich recht habe, das wird die Zukunft zeigen.

      Also zu deiner Erwiderung, Nigeria oder Indien kannst du nicht mit den OECD-Staaten vergleichen. Die Menschen in der 3. Welt waren immer sehr arm, haben Wohlstand, wie wir ihn für selbstverständlich halten, in der Breite nie kennengelernt. Wenn es dort einzelnen dank Globalisierung und noch vorhandener Ölverfügbarkeit gelingt, zu Wohlstand zu kommen, dann wirkt das für die verarmten Massen eher als Ansporn, es ihnen gleichzutun. Die deutschlandspezifischen Neidreflexe sind dort unbekannt, man erfreut sich eher daran, dass es offenbar einen Weg gibt, die Armut zu überwinden.
      In Staaten wie Indien gab es zudem schon immer extreme Unterschiede zwischen den verschiedenen Kasten, das hat dort auch religiöse Wurzeln und wird als gottgegeben hingenommen.

      Anders ist die Situation in den entwickelten Staaten. Ich habe hier letztens einen Link zu Griechenland reingestellt, wonach es dort gegenüber früher zunehmend verpönt ist, Reichtum zur Schau zu stellen.
      Und selbst in den urkapitalistischen USA, wo die Meinung, dass jeder seines Glückes Schmied ist, scheint sich im Zuge der beginnenden Massenverarmung ein Bewusstseinswandel einzustellen. Gerade die Banker haben auf den Hauptversammlungen zunehmend Schwierigkeiten, ihre Gehaltsvorstellungen gegenüber ihren Aktionären durchzuboxen, sicher eine erfreuliche Entwicklung, wobei die ausgeprägte deutsche "Neidkultur" auf der anderen Seite auch über über das Ziel hinausschießt.
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      Avatar
      schrieb am 25.04.12 17:18:24
      Beitrag Nr. 6.740 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.087.157 von Algol am 25.04.12 16:47:24"kannst du dir vorstellen, dass Einzelne noch mit dem SUV über leere Autobahnen brettern, während die breite Masse hungert und friert?"

      Dann schaue mal beispielsweise nach Nigeria oder Indien, Algol. Da hast Du Beides:
      S-Klasse (und zwar die Superlong-Version) und Hunger.
      Man muss also garnicht sein Vorstellungsvermögen aktivieren, sondern nur die Realität von heute in einer Reihe von Ländern betrachten.
      Und selbst in den USA gibt es Menschen ohne Obdach, ohne Schutz einer Krankenversicherung und durchaus auch einer Mangelernährung, und auf der anderen Seite den Trend zum Dritt-Jet und zur Zweityacht.
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      schrieb am 25.04.12 16:47:24
      Beitrag Nr. 6.739 ()
      @ Looe, Triakel,

      dem Wachstumswahn sind gegen offensichtliche Realitäten Rechte wie Linke verfallen.
      Die Rechten sind beim Thema Feindbildsuche auch keinen Deut besser (eher noch abwegiger), hier Reiche, Eliten, Märkte, Konzerne, Banken, Spekulanten, Politiker, bei den völlig Spinnerten die Bilderberger, dort Türken, Chinesen, Einwanderer, bei jüdischen Bankdynastien trifft man sich dann...

      Denn eine zukünftige sozialdarwinistische Gesellschaft aus (Ver-)Hungernden und immer noch Prassenden zugleich wird nicht funktionieren

      Nochmal Triakel, das sehe ich genauso. Ich halte es nur angesichts der Gesamtproblematik (Zivilisations-Crash) für nebensächlich, ferner wird sich das innerhalb der Staaten auf eher brutale Art selbst regeln, kannst du dir vorstellen, dass Einzelne noch mit dem SUV über leere Autobahnen brettern, während die breite Masse hungert und friert?
      Ein gewisser Gruppen-Egoismus ist ferner im Menschen angelegt, ich denke, dass Staaten wie Qatar oder Neuseeland ihre günstigeren Rahmenbedingungen wenn möglich verteidigen werden.
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      schrieb am 25.04.12 16:30:14
      Beitrag Nr. 6.738 ()
      Danke für eure Beiträge, das Thema ist komplex und wenn man angemessen differenziert, dann kommen z.T. problematische Ergebnisse heraus.

      Bei der Umverteilung gibt es gleich mehrere Fallstricke.
      In den Demokratien ist Umverteilung beim Wähler sehr beliebt, weil die meisten hoffen, davon eher zu profitieren.
      Wenn Monsieur Hollande in Frankreich ankündigt, Reiche hoch besteuern zu wollen und den gesetzlichen Mindestlohn deutlich zu erhöhen, dann kommt das natürlich bei der Masse der Wähler gut an, auch wenn das gleich aus mehreren Gründen absoluter Schwachsinn ist,
      nämlich weil die Arbeitslosigkeit (besonders die Jugendarbeitslosigkeit) in Frankreich ohnehin schon sehr hoch ist.
      Wenn zukünftig ein Unternehmen die Wahl hat in Frankreich oder in Rumänien, China usw. zu produzieren, wird es sich natürlich noch weniger für Frankreich entscheiden. Zur Globalisierung kann man stehen, wie man will, sie ist Realität, im übrigen eine Realität, von der die wahren Armen (Rumänen, Chinesen usw.) erfreulicherweise profitieren, unsere Linken interessiert merkwürdigerweise egoistisch nur das (vermeintliche) Wohlergehen der Pseudo-Armen im eigenen Land.
      Unternehmen, die nicht ins Ausland abwandern können, z.B. Großbäcker etc. werden die höheren Lohnkosten an den Kunden weitergeben, was die Kaufkraftverluste der breiten Masse noch verstärkt.
      Nun zu den "Reichen", hier muss man differenzieren, es gibt sicher welche, die zu "Unrecht" reich sind (Bonusbanker) oder per Zufall (Erben).
      Gleichzeitig sind aber viele Reiche auch diejenigen, die mit Kreativität und Intelligenz auch Arbeitsplätze schaffen, ohne Kapital ist das schwierig.
      Und das ist auch ein weiteres Manko, man kann umverteilen und Wohltaten ans Volk damit verteilen, aber irgendwann ist nichts mehr zum Umverteilen da, während die sozialen Wohltaten weiterhin Geld kosten.
      Ein weiteres grundsätzliches Problem, Aurisa hat es auch erwähnt, würde man im weltweiten Maßstab gerecht umverteilen, würde man das Ressourcenproblem dramatisch verschärfen, denn mehr Wohlstand bedeutet mehr Konsum, sprich mehr Ressourcenverbrauch. Ein Milliardär wie Warren Buffett kann gar nicht so viel konsumieren, wie Millionen von Afrikanern denen man seine Milliarden zuweist.
      Das simple Feindbild reich=schlecht passt sowieso nicht bei genauerem Hingucken. W. Buffett z.B. wohnt seit Jahrzehnten sehr bescheiden im gleichen kleinen Haus, vermutlich verursacht manch ein Daimler-Malocher, alle 2 Jahre ein Jahreswagen, zweimal pro Jahr nach Malle, eine größeren Ressourcenverbrauch als Mega-Reiche wie Buffett.
      Zurück zu Monsieur Hollande, was er und seine Wähler auch übersieht, Frankreich lebt über seine Verhältnisse, die Schulden wachsen Richtung griechische Dimensionen. Die Realität verlangt ein Gegensteuern, übrigens nicht nur die Schulden und die Realität der Globalisierung, sondern noch viel brachialer und zunehmend das Ressourcenproblem, sparen statt Geld ausgeben ist zwingend vorgegeben. Dabei ist es übrigens völlig irrelevant, dass auch beim Sparen die Wirtschaft kollabiert, das Wachstums-/Konsumsystem ist eben angesichts der Realitäten gänzlich fehlkonstruiert.
      Wenn M. Hollande das ignoriert, werden diejenigen, die die Schulden-Exzesse finanzieren ähnlich wie in Griechenland vorsichtiger werden und höhere Zinsen verlangen :eek: :D
      Eine solche Politik ist also auf Kollisionskurs mit der Realität, auch wenn Hollande und seine Wähler meinen, nur das Beste und Gerechteste zu wollen.
      Die Folgen werden sie selbst tragen (wir wegen des Euros übrigens auch, Frankreich ist eine Nummer zu groß).
      Schlimm ist das nicht, temporär werden Rumänen, Chinesen usw. davon profitieren und Frankreich wie die Eurozone wird dadurch noch schneller zu dem gezwungen werden, was wegen der Ressourcenproblematik sowieso zwangsläufig am Ende steht, ein Leben auf deutlich niedrigerem Niveau...

      Zum Thema Spenden,
      da der Mensch selbst das Problem ist, spende ich nur noch für den Erhalt ökologischer Inseln (BUND, Greenpeace).
      Für die Welthungerhilfe würde ich nicht spenden, das bedingt (leider!) ein forciertes Fahren vor die Wand am Ende der Sackgasse.
      In Verbindung mit Menschen würde ich nur Projekte massivster Geburtenkontrolle unterstützen.
      Avatar
      schrieb am 25.04.12 16:26:45
      Beitrag Nr. 6.737 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.086.975 von Looe am 25.04.12 16:13:56Vor 10 Jahren hat das Politbüro der EU beschlossen, den EU-Raum zum dymamischsten Wirtschaftsraum weltweit zu machen.
      Die Umsetzung kann sich heute jeder ansehen.
      Ausnahmsweise überhaupt mal Nicht-Wachstum zu denken ist (nicht nur) für Politikergehirne offensichtlich unmöglich.

      Dabei wäre das einzige zukunftsweisende Denken: wie bekommen wir es hin, Schrumpfung so zu organisieren, dass uns nicht die gesamten Gesellschaften und die halbwegs erfolgreiche europäische Aufklärung um die Ohren fliegen.
      Bei dieser Fragestellung stellt sich dann allerdings sehr wohl auch die Gerechtigkeitsfrage. Denn eine zukünftige sozialdarwinistische Gesellschaft aus (Ver-)Hungernden und immer noch Prassenden zugleich wird nicht funktionieren.
      Aber diesbezüglich vertrete ich ja hier eine Minderheitenmeinung.
      28 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.04.12 16:13:56
      Beitrag Nr. 6.736 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.086.719 von Looe am 25.04.12 15:31:36Draghi fordert Wachstumspakt für die Euro-Zone


      „Was mir jetzt vor allem durch den Kopf geht, ist, dass wir einen Wachstumspakt brauchen“, sagte Draghi im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel. Die Euro-Staaten müssten mit Strukturreformen für mehr Wachstum sorgen."
      http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/e…

      Tja.. was dem so alles durch den Kopf geht :laugh: Wachstumspakete ?? was soll denn da wachsen ? die Schulden ?? die wertlosen Papiergeldmengen ? vielleicht die Zahl der Banken, die Derivate ?? ich dachte, die wären inzwischen hoch genug ..habe ich da etwas nicht mitbekommen ?
      Dieser Draghi ist schon ein richtiger Schelm .:laugh:
      29 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.04.12 15:31:36
      Beitrag Nr. 6.735 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.084.948 von Algol am 25.04.12 10:27:18Die linke Denke, dafür Nutznießer zu suchen und zu brandmarken, geht in diesem Fall völlig an der Realität vorbei, denn es wird über kurz oder alle treffen und alle sind (mehr oder weniger und wir hier alle eher MEHR) mitverantwortlich.


      Hallo Algol,

      Genau so wird es sein, das fürchte ich auch.In diesem "Boot" werden wir dann zum ersten Mal in der Geschichte, wohl (fast) alle gemeinsam sitzen, weil es auch kein anderes mehr gibt.... ist dann auch eine Art von Gerechtigkeit.

      Die "Rechten" glauben, dieses unlösbare Problem mit mehr Wachstum lösen zu können, was auf Grund der Dimension völlig aussichtlos ist und im Ergebnis dann hauptsächlich im "eigenen Portemonnaie" erscheint.
      Die "Linken" wollen es auf der Umverteilungsschiene lösen, schaffen für sich und ihre Claqueure gut bezahlte Staatsjobs... mit dem gleichen End-Ergebnis :laugh::laugh:
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