Deutsche Rohstoff AG: Meldungen, Analysen, Meinungen (Seite 1337)

[Origineller_Name]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.130.147 von Origineller_Name am 29.07.19 23:04:11

Der Fairness halber sei vermerkt, daß NOG heute 10,7 % zugelegt hat. Auch in diesem Fall hat quasi der gesamte Sektor den Hebel umgelegt. Das dürfte wohl weniger am WTI-Anstieg um 2% als eher an den ersten hereintrudelnden Quartalszahlen aus der Ölindustrie gelegen haben. ConocoPhillips wurde offensichtlich für gut befunden, obwohl mit mehr Förderung weniger verdient wurde, und heute früh in einer Meldung (https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/foerdermenge-gesti…) dazu ein denkwürdiges Zitat zu lesen war:

"Das Management will Investoren und Analysten im November einen Plan vorlegen, wie es auch langfristig erfolgreich sein kann."

Also wenn die Investoren und Analysten daran scheinbar schon bei einem Öl-Giganten wie ConocoPhillips Zweifel hegen...

Egal, heute wurde offensichtlich darauf spekuliert, daß kleine und mittlere Krauter wie NOG und Extraction (+10 %) vielleicht doch nicht so schlimm abgeschnitten haben, wie befürchtet.

Morgen wissen wir dann genaueres.

[Wertefinder1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.133.978 von mallemartin am 30.07.19 14:07:49

Im Originalbrief von Sean Fieler http://www.forexlive.com/news/!/this-is-the-painful-sound-of… steht, das der Fonds 74,7 % seines Wertes im letzten Jahr verloren hat. Also der krasse Verlust geht nicht über die 4,5 Jahre seit Auflegung, sondern war extrem in den letzten 12 Monaten.

Halt ein Spiegelbild der Entwicklung bei den US Öl- und Gas-Explorern. Dagegen ist die Kursentwicklung bei der DRAG Aktie noch Gold.

[mallemartin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.132.955 von Wertefinder1 am 30.07.19 12:12:09

danke für diese info

ja ich denke genau das ist der springende punkt. die leute handeln und denken teilweise extrem kurzfristig. beyond meat hat eine lächerliche bewertung für ein leicht zu kopierendes/substituierendes produkt. öl und gas sind hingegen auf mittlere sicht nicht ersetzbar, aber die leute mögen eben, was gerade heiß ist und lassen den rest links liegen... alles nichts neues für uns

[Wertefinder1]

Das schlägt offenbar ein wie eine Bombe: Das bekannte US-Investmenthaus Equinox schliesst einen kleinen spezialisierten Energie Fond - bei 85 % (94%?) Verlust seit Auflegung des Fonds im Januar 2015. Die Anleger bleiben somit auf ihrem Verlust sitzen.

https://dealbreaker.com/2019/07/equinox-energy-closed

Begründet wird die nach dem eigenen Empfinden unglaublich schlechte Performance mit einer Reihe von Faktoren: Schlechte Aktienauswahl, eine Baisse bei E&P-Unternehmen, eine Baisse bei den westkanadischen Energiepreisen und eine Baisse bei den kleineren Cap-Energieunternehmen, auf die sich der Fonds konzentriert hatte. Im Grunde alles nur irgendwie denkbar Mögliche ist da Zusammengekommen und Equinox bedauert zutiefst jemals diesen Fonds auf kleinere Rohstoffwerte aufgelegt zu haben.

Von 46 Mio. USD sollen noch 3 Mio. USD vorhanden sein. Investiert nur noch in 2 Firmen. Der Fondsmanager rät seinen Kunden zum Verkauf des Fonds vor dessen Schließung, um die steuerlichen Verluste zu sichern. Und um Re-Investition des Geldes dann direkt in diese 2 Aktien.

Vllt. ist das ja kein Einzelfall. Wenn man sich bei Morningstar die Bewegungen anschaut, dann stellt man fest, das eine ganze Menge meiner Meinung nach US Smallcap Fonds diese Öl/Gas-Explorer-Aktien verkauft haben. Ein sich selbst verstärkender Trend? Schlimmstenfalls bis zur Kapitulation wie oben?

Für soetwas findet man dann natürlich auch keine fundamentale Begründung. Weil verkauft wird, weil der Kurs gefallen ist. Und das lässt den Kurs weiter fallen und der nächste verkauft im Domino-Effekt. Wie umgekehrt Aktien wie Beyond Meat, Tesla, diverse Cannabis-Aktien unvernünftig nach oben gekauft werden, bis dort die Bombe platzt.

[Unkreativer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.130.756 von KMST am 30.07.19 07:39:21

Auch bei Hammer Metals gibt es Neuigkeiten. Ob die DRAG daran teilnimmt, wird leider nicht gesagt.

https://yourir.info/resources/9a684c240aaef4cb/announcements…

[Wertefinder1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.131.278 von Be_eR am 30.07.19 08:57:05

Das bezieht sich auf Kohleunternehmen.

Wobei der Kohleverbrauch in den nächsten Jahrzehnten nicht zurückgehen soll. Indien z.B. soll die Kohleverbrennung verdoppeln. 75 % der Kohle soll heute schon in Asien verbrannt werden, 1,8 % in Deutschland.

Und wenn es so wäre, dann müssten ja auch die großen Aktien wie Chevron oder Exxon betroffen sein. Die sind seit Jahresanfang allerdings im Plus.

[Be_eR]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.130.018 von Wertefinder1 am 29.07.19 22:44:14

bitte nicht vergessen, dass bereits eine ganze Reihe institutioneller Investoren den Ausstieg aus klimaschädlichen Produzenten verkündet hat, siehe Allianz oder Norwegischer Staatsfonds etc.

Und selbst wenn das insgesamt nur 5% der Anleger sind, schlägt sich dies überproportional auf die Kurse nieder, denn ein Abverkauf von einer solchen Menge Aktien zieht weitere Verkäufe anderer Marktteilnehmer nach sich, die ihre stop-loss Marken gesetzt haben.

[KMST]

Almonty Announces the Acceptance by the Lending Bank of the Final Technical Due Diligence Report on the Sangdong Mine Development Project and the Commissioning of the Pilot Plant

https://www.goldseiten.de/artikel/421136--Almonty-Announces-…

[Origineller_Name]

NOG präsentiert sich weiter erschreckend schwach.

Heutiger Schluß mit minus 3,8 % auf neuem 52-Wochen-Tief bei 1,50 $. Damit hat die Aktie, welche der DRAG in Q2 schon ein sattes Bewertungsminus von 4,86 Mio $ (= 81 Ct. Wertverlust/NOG-Aktie von 2,74 $ auf 1,93 $) eingebracht hat, nun in nicht einmal einem Monat weitere 2,58 Mio. $ Wert bei der DRAG vernichtet (= 43 Ct. Wertverlust/NOG-Aktie von 1,93 $ auf 1,50 $).

Inwiefern das ganze NOG-spezifische Gründe hat, oder das Prinzip "mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen" gilt, läßt sich dabei schwer sagen. Wertefinder hat schon Recht damit, daß der gesamte Sektor scheinbar schon irrational abgestraft wird. Nun muß man aber beachten, daß in den amerikanischen Ölwerten (im Gegensatz zur DRAG) häufig institutionelle Anleger stark vertreten sind. Es wird spannend sein, die Quartalsmitteilungen zum Ende von Q2 und dann vor allem zum Ende von Q3 zu sehen. Wenn sich da bestätigt, daß die Institutionellen stark verkaufen, dann stehen alle Ampeln auf Rot. Vielleicht sehen wir ja gerade den Beginn der finalen Abkehr von klimaschädlichen Investments. Ob aus Angst vor den Anlegern oder aus Angst vor einer Verteuerung für die Verbraucher (z.B. CO2-Steuern), und damit dem früher oder später unausweichlichen Knockout für viele Förderer. Und wer schlau ist (oder sich dafür hält) oder genug Angst vor seinen Fonds-Käufern hat, verkauft dann möglicherweise doch lieber jetzt schon einmal anstatt erst in fünf Jahren, wenn der von Wertefinder angeführte Index sich vielleicht noch einmal halbiert/geviertelt/gezehntelt (bitte nach Gusto auswählen) hat.

Das einzig tröstliche für die DRAG ist, daß es bei NOG in diesem Tempo nicht weitergehen kann, sonst wäre NOG bereits Mitte November bei 0,00 $.

Obwohl: sag niemals nie...

[Wertefinder1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.129.703 von Mustang66 am 29.07.19 21:58:03

Der Analyse nach eben nicht. Der WTI-Preis ist seit Anfang des Jahres ca. 20 % gestiegen. Aber der amerikanische Öl- und Gas-Produzentenindex ist in der Zeit um weitere 20 % gefallen. Da gibt es im Gegensatz zu früheren Zeiten keine Korrelation mehr.

Eine Korrelation kann man zumindest 2019 mit dem amerikanischen Gaspreis sehen, weil der ähnlich gefallen ist. Nur heisst es hier in Deutschland immer, das Gas aus den USA verglichen mit Gas aus Rußland oder aus Arabien zu teuer ist. Also müsste man den Gasmarkt in den USA analysieren und wie da Produktion und Verbrauch zukünftig im Verhältnis stehen.

Obwohl andererseits das fundamental wenig Sinn macht, weil die Firmen ihr Geld wesentlich mit verkauftem Öl verdienen und weniger mit Gas, auch wenn vllt. mehr BOE Gas als Öl produziert wird. Und weitere Produkte machen bei manchen Firmen einen weiteren bedeutenden Erlösumfang aus.

Aber an der Börse scheint man den fallenden Gaspreis als Begründung dafür zu nehmen, das auch die Aktienkurse der Firmen weiter in's Bodenlose verkauft werden. Und auch bei der Deutschen Rohstoff AG wird der Fördermix ohne neue Bohrungen ja zu Gunsten des Gasanteils gehen.