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    Ist die Solar-Blase geplatzt??? Pro und Kontra oder will.............................. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.06.09 01:05:36 von
    neuester Beitrag 13.06.09 19:16:35 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 13.06.09 01:05:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      der Aktionär nur einen neuen Boom erwirken? Die meisten Ags haben doch grade einen Lauf und nun werden die Anleger wohl sehr weit oben in die Werte geschickt. Oder:confused: Ist es nicht so, dass aktuelle in der Krise die Bewertung teilweise egal ist und Kurse bei jeder Krisenmeldung einbrechen können?


      Solar-Blase geplatzt?
      Alfred Maydorn

      Lässt sich die Entwicklung bei Solar-Aktien mit dem Internet-Hype der 90er-Jahre vergleichen?


      Die Parallelen sind auf den ersten Blick frappierend: Ähnlich wie beim Internet-Hype Ende der 90er-Jahre sind auch während des Solarbooms von 2004 bis 2007 die Kurse um mehrere hundert Prozent in die Höhe geschnellt. Teilweise, wie bei Solarworld, waren es sogar einige tausend. Und dann kam es – wie schon bei den IT-Werten – zum großen Einbruch: Binnen weniger Monate verpuffte der größte Teil der Gewinne, viele Aktien gaben um mehr als 90 Prozent nach. Die Profis nennen das einen „Shake-Out“ – und tatsächlich werden auf dem Weg nach unten nicht nur die Anleger, sondern auch viele Firmen „herausgeschüttelt“.

      Die wenigsten Internetunternehmen überlebten den damaligen Absturz. Und heute prognostizieren viele Experten der Solarbranche eine ähnliche Pleitewelle. Zumal es jüngst mit Sunline das erste deutsche Solarunternehmen dahingerafft hat. Keine Frage, es wird noch weitere Pleiten geben, aber längst nicht in dem Ausmaß wie damals, als eine Internetbude nach der anderen in Rauch aufging. Denn neben den vielen Parallelen gibt es einen gravierenden Unterschied: Die überwiegende Mehrheit der Solarunternehmen arbeitet profitabel.

      Zweifellos waren auch die Aktien der Solarunternehmen auf dem (vorläufigen) Höhepunkt des Booms im Jahr 2007 der Realität etwas enteilt, aber längst nicht so extrem wie zu den Hochzeiten der Internetaktien, als umsatzlose Start-Ups Milliardenbewertungen erreichten. Hier ein paar Beispiele: Die Beteiligungsgeschäft CMGI kam in der Spitze auf 70 Milliarden Dollar, der Softwareentwickler Infospace kostete damals rund 50 Milliarden. Damit waren alleine diese zwei Unternehmen mehr wert als die 25 größten Solarfirmen, die es auf dem Höhepunkt des Solarbooms Ende 2007 auf einen Börsenwert von zusammengerechnet gerade einmal 100 Milliarden brachten.

      Die Solarindustrie ist im Vergleich zu den Anfängen des Internets weitaus werthaltiger und sie wird überdies weltweit staatlich gefördert. Es gab daher bei Solaraktien keine Spekulationsblase, folglich konnte auch nichts platzen; es wurden lediglich zwischenzeitliche Überbewertungen abgebaut. Durch die Finanzkrise und die allgemein miese Stimmung am Aktienmarkt ist man dabei allerdings weit über das Ziel hinausgeschossen. Selbst nach der jüngsten Erholung sind viele Titel im Solarsektor noch immer deutlich zu niedrig bewertet und bieten insofern prima Kaufgelegenheiten.
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 07:27:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich finde man kann nicht von einer Solar Blase sprechen. Sicherlich sind manche Werte ab und zu etwas überbewertet, wie bei allen anderen Werten auch. Aber wenn man vernünftige Stopps setzt, dann kann da nicht viel passieren.
      Ich selbst gehe davon aus, das der Boom der Solarwerte noch lange Zeit anhält, besonders in China.
      Wolf-Dieter
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 09:20:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      :)Ich bin davon überzeugt, das die Solarbranche erst am Anfang steht. Vor allem in China wird die Solarindustrie stark zulegen. Es wird doch schon vorgemacht. In Kalifornien gibt es größere Bürogebäude, die Ihre Energie hauptsächlich aus Solarstrom, den sie selber produzieren, gewinnen und den Rest ins Netzt einspeisen. Diese Häuser sind fast komplett mit Solarzellen zugepflastert. Es wird doch auch an Möglichkeiten geforscht, in Wüsten gigantische Solaranlagen zu installieren. Hier liegt nur noch das Problem, wie bekomme ich den Strom, aus der Wüste in die Städte nach Europa? Aber in naher Zukunft wird auch dieses Problem gelöst.

      Eigentlich spricht doch alles für Solar-oder Windenergie. Der Rohstoff wird uns nie ausgehen.

      CvH :cool:
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 10:35:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.386.151 von ClausVonHagen am 13.06.09 09:20:53

      Doch wird er...Aber bis dahin wird es Dich nicht mehr interessieren, was mit Deiner Solaraktie passiert :D
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 10:50:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Ich werde auch eins ranhängen, nämlich einen Chart Claymore/MAC Global Solar Energy Index ETF (braun) relativ zum S&P 500 (schwarz)
      Paar Worte aber doch noch dazu...
      Ich denke, dass man realistisch auf einen Solar-Aufschwung hoffen kann. Hatte z.B. lange Bedenken, weil die Japaner unheimlich viel Kapazitäten aufbauten - dass das auf den Weltmarkt schwappt. Nun sind aber auch Nippon und China dabei, Incentivprogramme anzuschieben. Zusammen mit den USA - ich denke, da geht schon was.
      In 2009 wird es allerdings schon preisbedingt weltweit einen deutlichen Umsatzeinbruch geben. Es sollte eigentlich in H2 noch eine Konsolidierungswelle geben, die Wackelkandidaten eliminiert. (Übernahme oder Pleite) Wer da durchkommt, der sollte dann normalerweise ab 2010 profitieren können.
      Ich denke allerdings nicht, dass wir nochmal Bewertungen von dem Höhepunkt des 1. Booms sehen. Die Zeiten sollten vorbei sein. Es gibt sehr viel mehr Anbieter, und vielleicht nach 2012/13 wird das eine ganz normale zyklische Branche werden, wie die Bauwirtschaft z.B.
      Ausserdem sollte man dringend auf die Bilanzen der Unternehmen achten. Es gibt riesen Unterschiede bei den Verschuldungen. Wenn man sich die Aktien in den letzten 9 Monaten relativ zueinander anschaut, dann sind ganz klar die Outperformer, wo die Unternehmen ihre Verschuldungssituation und auch den operativen Cashflow im Griff haben. Underperformer sind die Firmen, wo das nicht der Fall ist. Also auf Debt/Sales; Debt/Cashflow; etc muss man ein Auge haben. Wer da überzogen hat, wird es schwer haben, den Hintern hochzukriegen. (Zinsen für Kredite sind Kosten und Schulden mindern den Net-Value des Unternehmens.)

      Gruß
      s.
      Hier jetzt der versprochene Chart: Solarindex / S&P500

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      Avatar
      schrieb am 13.06.09 15:28:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das es dieses Jahr noch mal zu einer Konso kommt denke ich auch. Ich denke ebenso das einige Gesellschaften es nicht schaffen werden zu überleben. Es wird ein Reinigungsprozess kommen. Den nächsten größeren Anstieg des Marktes wird es meiner Meinung im Herbst geben. Im sommer werden die Gewinne aus dem laufenden Anstieg, meiner Ansicht mitgenommen. Bei Gesellschaften aus China bin ich noch vorsichtig. Dort würde ich nur die größten anfassen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 15:43:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.385.887 von dachs001 am 13.06.09 01:05:36Eine Blase würde ich nicht sagen, denn selbst vor dem großen Crash hatten die meisten Solarunternehmen schon Gewinn gemacht und KGV´s von 20-30! Ganz im Gegensatz zur Blase am Neuen Markt und der Internetblase Ende der 90iger. Die Internetunternehmen machten noch zu 70% Verluste und Yahoo oder AOL hatten KGV´s von 100- 1000!


      Dennoch wurden die Solaraktien massiv nach unten gedrückt und haben teilweise nur noch KGV´s von 5 - 15!

      Ich sehe hier klare Kaufkurse! Ein gutes Beispiel ist Solon! Würde man das Unternehmen jetzt komplett auflösen bliebe ein EK von 350 Mio Euro übrig. Jeder AKtionär würde als über 26 Euro pro Aktie bekommen, der Kurs steht aber nur bei 10,50 Euro!

      Ähnlich niedrig bewertet sind auch Aktien wie Solarparc, Solarworld, Q-Cells oder Aleo um nur ein paar zu nennen.

      Unternehmen wie Conergy oder Solar2 werden vielleicht auf der Strecke bleiben, aber deren Marktanteile gehen dann an Solarparc und Co, eben den Solarunternehmen die auch letztes und dieses Jahr trotz Kriese Gewinn machen!
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 16:37:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.387.061 von jespkohl am 13.06.09 15:43:05ohne gross nachgerechnet zu haben kann ich dir schon sagen deine solon rechnung stimmt nicht falls du BV (Book Value) benutzt hast...da eine aufloesung nur im zusammenhang mit einem konkurs passiert(dies ist nicht unbedingt relevant in solon's fall)

      zu deiner rechnung...schaetzungsweise hast du die BV's genommen und das so ausgerechnet..leider kann man das so nicht rechnen (waere schoen da es eine einfach rechnung ist) da BV's wie der name schon hergibt nur in den buechern steht....praktisch ein fiktiver wert der eigentlich aussehen kann wie er will....je nach depreciation method....also verlass dich nicht auf sowas bei den aktien kauefen BV sagt sehr, sehr wenig ueber ein unternehmen aus...(wenn ich dir den tip geben darf...nimms mir nicht uebel...aber falls du keine BV's benutzt hast wuerde mich interessieren wie du das gerechnet hast...)

      Ob solar eine blase ist im moment wuerde ich eher sagen nein...unternehmen erwirtschaften solide gewinne....nur das cash flow generieren faellt den solar ein bissl schwer..durch die erforderlichen hohen capital costs bei solar unternehmen...dadurch ist die branche auf kurz oder lang auf konsolidierung angewiesen...das eine blase in 2006-2008 entstanden ist koennte man durchaus so sehen..da es ein markt war wo die suppliers am laengeren hebel sassen....nun ist die welt anders und die customers duerfen sich freuen...also to summarize...wenn ueberhaupt gab es eine blase die geplatzt ist...heute ist keine blase mehr da aber eine branche die konsolidierung benoetigt....mfg CW
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 16:50:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.387.161 von dicki31785 am 13.06.09 16:37:03ohne gross nachgerechnet zu haben kann ich dir schon sagen deine solon rechnung stimmt nicht falls du BV (Book Value) benutzt hast...da eine aufloesung nur im zusammenhang mit einem konkurs passiert(dies ist nicht unbedingt relevant in solon's fall)


      Tja, im Gegensatz zu dir habe ich mir die Mühe gemacht und groß nachgerechnet, solltest du vielleicht auch mal machen!

      Wahrscheinlich hast du deswegen auch nicht den Sinn meines Postings verstanden. Es war rein hypothetisch, denn von einer Insolvenz in Verbindung mit Solon zu sprechen ist der Witz des Jahrhunderts.

      Für mich ist das ein Gerücht, dass von Shortsellern massiv in diversen Börsenboards gestreut wird. Fakt ist, dass Solon noch 5 Jahre lang so hohe Verluste pro Quartal erzielen kann und immer noch nicht Pleite ist! (mach dir mal die Mühe und arbeite dir den kompletten Jahresabsschluss auf dem elektronischen Bundesanzeiger durch, es lohnt sich auch wenn es Zeit kostet)
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 17:16:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.387.188 von jespkohl am 13.06.09 16:50:36hmmm ne brauche ich nicht ...bin kein aktionaer und habe auch kein interesse an deutschen solars (als aktionaer) zumindest nicht so sehr im detail operative eckdaten (und guidance) reichen mir um sich ein bild von der branche zu machen...

      Habe zwei chinesen und ein ami im depot (die letztere steht aber auf der abschussliste).....glaube nicht unbedint das die deutschen solar firmen die grossen gewinner sein werden, "when all is said and done"...aber da denkt ja bestimmt jeder anders:)mfg CW
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 17:19:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.387.228 von dicki31785 am 13.06.09 17:16:37Gerade weil man ja von den Chinesen so ausführliche Bilanzen und Daten zu Gesicht bekommt :laugh:


      Ne du, da bleibe ich lieber,vielleicht ein wenig patriotisch(und nicht nur deshalb, auch wegen der Informationstransparenz) bei meinen Deutschen Solarwerten wie Solon oder Solarparc ;)
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 18:22:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.387.236 von jespkohl am 13.06.09 17:19:55noe das offensichtlich nicht aber die produktionskosten sind nicht wirklich zu schlagen...zumindest die von den firmen die voll integriert sind (siehe TSL,YGE, etc.)..

      Aber ich denke die rendite wird sicherlich langfrisitg besser sein als bei den deutschen(das ist nur meine meinung)....

      bei den chinesen wuerde ich nicht so voreillig sein bezueglich deren informationspolitik gibt sicherlich hier und da ein paar schwarze schafe aber es gibt sehr viele firmen die in sachen disclosure vorbildlich sind....mfg CW
      Avatar
      schrieb am 13.06.09 19:16:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.387.365 von dicki31785 am 13.06.09 18:22:30Gerade bei den Chinesen würde ich so einige angebliche Bilanzen und veröffentlichte Zahlen anzweifeln!

      Gerade von chinesischen Werten, egal welcher Art, würde ich mal die Finger vonlassen!

      China perfektioniert die Kontrolle des Internet


      Nach einer Studie hat China das umfassendste und effizienteste Filtersystem der Welt, auch dank der Mithilfe durch westliche Unternehmen
      Das Internet, so war die Hoffnung, würde auch totalitäre Systeme untergraben und eine Demokratisierung mit sich bringen. Haben die Menschen erst einmal Zugriff, so könne man den Informations- und Kommunikationsfluss letztlich nicht völlig kontrollieren und zensieren. Allerdings wurde diese optimistischen These schon vor Jahren bezweifelt ([local] Lässt sich das Internet wirksam von autoritären Staaten kontrollieren?). Obgleich die Zeitspanne sicherlich für eine endgültige Beurteilung noch zu kurz ist, so zeigt eine neue Studie der [extern] OpenNet Initiative (ONI) über die staatliche Kontrolle des Internet in China doch, dass sich diese mit großem Aufwand recht effektiv bewerkstelligen lässt.

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      In dem gestern von einem Team aus Forschern von der Harvard University, der University of Toronto und der Cambridge University veröffentlichten Bericht über die Internetkontrolle in China ([extern] Internet Filtering in China in 2004-2005), heißt es gleich im ersten Satz, dass es sich um das am meisten ausgeklügelte System der ganzen Welt handelt. Im Vergleich mit anderen Ländern sei die Kontrolle "umfassend" und "effizient". Sie finde auf mehreren Ebenen der rechtlichen und der technischen Kontrolle statt. Zahlreiche Behörden und Tausende von Angestellten sind damit beschäftigt, die Chinesen auch im Internet im Sinne der Regierung in den vorgegebenen politischen, moralischen und religiösen Grenzen zu halten, während man sich gleichzeitig aus wirtschaftlichen Gründen auf das Internet stützt und eine größere Nutzung anstrebt.

      Untersucht wurde für die Studie, auf welche Inhalte die chinesischen Internetnutzer nicht zugreifen können. Zensiert wird nicht nur der Zugriff auf Websites, Weblogs oder Diskussionsforen, sondern auch Emails werden blockiert. Verpönte Inhalte, von denen die chinesischen Bürger ferngehalten werden sollen, sind die Unabhängigkeit von Tibet oder Taiwan, Dalai Lama, die Sekte Falun Gong, das Massaker auf dem Tiananmen-Platz, oppositionelle Parteien oder Organisationen und von der Parteidoktrin abweichende Meinungen. Allerdings sind etwa die meisten US-Medien wie CNN, MSNBC oder ABC frei zugänglich, BBC scheint aber nicht zu trauen und bleibt blockiert, da es hier wohl auch Informationen in chinesischer Sprache gibt. Erstaunlicherweise haben die Chinesen auch auf die meisten Webseiten Zugang, die sich mit Menschenrechten beschäftigen oder die Anonymisierungsdienste anbieten. Streng kontrolliert werden hingegen die Möglichkeiten, im Internet etwas zu publizieren. Nachrichten dürfen nur von staatlichen anerkannten Medien veröffentlicht bzw. von diesen übernommen werden.

      ERROR 404 - File Not Found

      Wie die Autoren schreiben wird das Internet dynamisch und an mehreren Punkten gefiltert. Das macht es schwer festzustellen, wie und warum etwas blockiert wird. Wird auf blockierte Seiten zugegriffen, so erscheint in aller Regel eine Fehlermeldung, beispielsweise "404 error". Allerdings produzierten Zugriffe aus dem Ausland auf Seiten, die vom Inland aus zugänglich sind, zu 20 Prozent Fehlermeldungen. Filter werden nicht nur an den Backbones angebracht, sondern auch bei den Providern. Wie schon länger bekannt, mussten sich auch die Suchmaschinen wie Google dazu verpflichten, die Suchbegriffe zu zensieren und bestimmte Ergebnisse nicht anzuzeigen. Allerdings werden manche Suchbegriffe nicht von den Suchmaschinen selbst, sondern an den Gateways blockiert. Cybercafes, in denen viele Chinesen das Internet nutzen, müssen die Benutzung aufzeichnen und die Logs 60 Tage lange vorrätig halten. Dasselbe gilt für alle Internetprovider. Cybercafes sind überdies verpflichtet, Filter einzubauen und die Zugriffe auf die zensierten Seiten aufzuzeichnen und zu melden.

      Die genaue Zahl der Internetbenutzer ist nicht bekannt. Offizielle Zahlen nennen 90 Millionen Menschen, von denen die Hälfte bereits über eine Breitbandverbindung verfügt. Zählt man diejenigen hinzu, die von Internetcafes aus zugreifen, so sollen es mindestens 130 Millionen Menschen sein, deren Nutzung mit großem Aufwand kontrolliert wird. Technisch beruhen die Filtermaßnahmen übrigens weitgehend auf westlicher Technologie, die vor allem aus den USA von den Unternehmen Cisco Systems, Nortel Networks, Sun Microsystems und 3COM stammt. Diese Unterstützung haben Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty, Human Rights Watch oder Journalisten ohne Grenzen schon seit Jahren verurteilt, da sie damit das undemokratische System direkt stützen. Wie immer rechtfertigten sich die Unternehmen, dass sie ja nur die Technik liefern ([local] Geschäfte im "weltweit größten Gefängnis" für Internetnutzer). Allerdings weist auch ONI erneut darauf hin, dass beispielsweise Cisco spezielle Router für China entwickelt haben soll. Überdies haben die Cisco-Router auch Filterfunktionen eingebaut, mit denen sich Angriffe abwehren, auch eben auch Zugriffe auf Seiten blockieren lassen.
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      Um die Internetkontrolle im Detail zu erfassen, wurde sie von den Forschern mit vier unterschiedlichen Methoden empirisch überprüft. Sie testeten in China mit der Hilfe von Freiwilligen an verschiedenen Orten selbst, welche Inhalte blockiert werden. Darüberhinaus griffen sie auf Proxy-Server zu, um die Ergebnisse zu bestätigen. Dann wurden Inhalte auf Blogs bei drei der größten Blog-Provider eingerichtet, um deren Filtermaßnahmen zu eruieren. Und schließlich wurden Emails von und zu Accounts bei unterschiedlichen Providern geschickt.

      Internetfestung China als Vorbild?

      Die Autoren sagen, dass die Kontrolle natürlich nicht perfekt sei. So werden mehr Seiten als notwendig blockiert, vermutlich um sicher zu gehen, dass keine unerwünschten Informationen zugänglich werden. Andererseits lässt sich die Erkennung von Begriffen bei Blogs manchmal umgehen und kann man auf an sich zensierte Inhalte auf Seiten zugreifen, die noch nicht entdeckt wurden. Allerdings halten sie fest, dass die Kontrollmaßnahmen, wie sich im Vergleich mit früheren Studien sehen lässt ([local] Gefiltertes Internet für China), in den letzten Jahren immer weiter perfektioniert wurden. Berücksichtige man, dass die Zahl der Internetbenutzer in China weiterhin explosiv wachse, müsse man besorgt sein, dass das chinesische Filtersystem auch für andere Staaten zum vorbildlichen Modell werden könnte. Was China selbst anbelangt, so findet jedenfalls im Internet keine Demokratisierung und Liberalisierung statt.

      Was sich allerdings auch feststellen lässt, dass China offenbar manche Aktivitäten der Internetnutzer wenn nicht fördert, so doch zumindest geschehen lässt. So wurden in den letzten Tagen japanische Webseiten, darunter auch solche der Regierung wie die von Ministerpräsident Koizumi oder die des Außenministeriums, vermutlich von chinesischen Hackern aus Protest gegen die Verharmlosung der Taten japanischer Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg in China [extern] angegriffen und teilweise lahm gelegt. Japanische [extern] Medien gehen davon aus, dass diese Angriffe von der Regierung gefördert werden müssen, weil das Internet so kontrolliert ist, dass solche Aktivitäten auf jeden Fall erkannt werden würden.

      So hatte China Daily erst Ende März [extern] gemeldet, dass ein chinesischer Hacker festgenommen worden sei, der eine Armee von 100.000 Computer als Zombies, davon 60.000 in China, für DDoS-Angriffen verwendet hatte. Und trotz der Kontrolle nimmt angeblich auch in China die Internetkriminalität zu, nach China Daily handelt es sich dabei vornehmlich um Pornographie, Betrug und Glücksspiele.


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