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[Latinl]

Erstes US-Opfer der Euro-Schuldenkrise

Drei Jahre nach dem Untergang von Lehman ist erneut eine prominente Wall-Street-Firma pleite: der Wertpapierhändler MF Global meldete Insolvenz an. Das Unternehmen hat sich mit Wetten auf europäische Staatsanleihen verhoben.

MF Global-Chef Corzine hat sich mit europäischen Staatsanleihen verspekuliert.
MF Global ist in der Finanzwelt ein bekannter Name. Das Brokerhaus wickelt für Hedgefonds Geschäfte mit Währungen, Derivaten und Rohstoffen ab. Darüber hinaus betreibt das vom ehemaligen Goldman-Sachs-Chef Jon Corzine geführte Unternehmen Eigenhandel.

Mit europäischen Staatsanleihen verzockt
Letzteres wurde dem Broker zum Verhängnis. MF-Global-Chef Corzine hatte darauf spekuliert, dass die Europäer rasch ihre Schuldenkrise in den Griff bekommen und sich mit Anleihen von Spanien, Irland, Portugal oder Italien zu vermeintlich günstigen Preisen für 4,5 Milliarden Euro eindecken. Die Rechnung ging nicht auf. Das Drama um Griechenland sorgte dafür, dass der Wert der Staatsanleihen schrumpfte.

MF Global rutschte daraufhin tief in die roten Zahlen, die Bonität wurde auf Ramschniveau abgestuft. Die Rettung sollte die Übernahme durch den Rivalen Interactive Brokers Group bringen. Doch dann platzten die Verhandlungen. Fieberhaft suchte MF Global nach einem letzten Ausweg und buhlte um Käufer für verschiedene Geschäftsbereiche - vergeblich. Am Montagnachmittag (MEZ) musste der Broker Gläubigerschutz nach "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts stellen.

Die Aktien brachen am Montag im Frankfurter Handel um knapp 50 Prozent ein. Zum Börsenstart an der Wall Street wurden die Titel vom Handel ausgesetzt.

MF GLOBAL HOLDI...

0.45-0.43-48.92%Erinnerungen an Lehman
Die Pleite erinnert ein bisschen an den Bankrott von Lehman Brothers vor drei Jahren, ist aber in den Ausmaßen nicht vergleichbar. Als Lehman zusammenbrach, hatte die Investmentbank Vermögenswerte von 639 Milliarden Dollar. Bei MF Global sind es "nur" 41 Milliarden - aber immerhin noch mehr als der US-Autobauer Chrysler bei seiner Insolvenz in den Büchern hatte. In gewisser Weise handle es sich um "Baby-Lehman", meinte Michael Epstein von CRG Partners. Freilich schätzen die meisten Marktteilnehmer, dass die Insolvenz keine dramatischen Auswirkungen auf die Börse hat – wie damals Lehman.

Im Sog der Pleite von MF Global gaben am Montag auch weltweit die Bankenwerte nach. Die Titel der Deutschen Bank und Commerzbank büßten über acht Prozent ein, die Aktien von JPMorgan, Citigroup und Bank of America purzelten um drei bis sechs Prozent nach unten.

In der Nacht zum Dienstag sickerte in den Medien durch, dass beim Brokerhaus MF Global Kundengelder von gut 700 Millionen Dollar vermisst würden. US-Aufsichtsbehörden hatten laut der "New York Times" das Fehlen der Gelder in den vergangenen Tagen bemerkt.


http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_569305

[roterBiker]

seine Schäfchen wird er schon ins trockene gebracht haben....
ansonsten was interessieren mich die Zahnschmerzen von Eskimos...

[superdaytrader]

Cool,dann bleiben die Amis ja auf den Schulden sitzen ,und nicht die Deutschen

[Pfandbrief]

Diese Sache könnte noch interessant werden. Der Laden hat ca. 40 Milliarden Bilanzsumme und ist 80:1 geleveragt.

Die Erfahrung zeigt, dass da scheibchenweise Schweinereien ans Tageslicht kommen werden nun, dass es gleich so hart anfängt mit der vermuteten Veruntreuung von Kundengeldern ist überraschend.

Der Ticker ist übrigens NYSE:MF, in Deutschland WKN A0YGDA. Ist ausgesetzt.

[dig101]

Antwort auf Beitrag Nr.: 42.284.175 von superdaytrader am 01.11.11 10:24:53

Cool,dann bleiben die Amis ja auf den Schulden sitzen ,und nicht die Deutschen


die meisten banken haben eh ihre ausfälle bei amerikanischen unternehmen wie aig versichert das heisst wenn es zu einem schuldenschnitt kommt ,holen die es sich wieder über ihre versicherung

[Pfandbrief]

Die Geschäfte von MF Global mit europäischen Staatsanleihen waren (wenn man ihrer Berichterstattung noch glaubt!) ziemlich harmlos.

http://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1401106/0001193125112…

Ganz am Schluss dieses Files die Tabelle zeigt ihre europäische Staatsanleihenposition. Man beachte dass Griechenland gar nicht dabei ist. Die Fälligkeiten sind nur bis Dezember 2012. All diese Anleihen werden höchstwahrscheinlich voll bedient werden.

Aber da sieht man mal wieder die Problematik von exzessiver Leverage, die dann selbst bei geringfügigen Schwankungen zu der Spirale Vertrauensverlust -- Insolvenz führt.

[dig101]

Antwort auf Beitrag Nr.: 42.284.297 von Pfandbrief am 01.11.11 10:42:21

die frage ist wer kommt hier als nächstes und jetzt wird es noch schlimmer die griechen können selber abstimmen ,die die 8 mrd an renten eingetrichen haben haben sollen jetzt über massive kürzungen abstimmen


die haben ihr land selber runter gewirtschaftet bis es nicht mehr ging ,man hätte nie einen cent dort investieren dürfen ob in anleihen oder sonst was

die frage ist auch was passiert inden ländern wie spanien mit den banken die sehr viel noch in griechenland hatten die müssen mit mrd gestützt werden


der dow und dax stehen viel zu gut da die krise ist noch lang nicht vorbei


nur meine meinung

[web1]

EINE kleine unbedeutende Insolvenz für die USA

Da gehen hunderte kleine Banken den Bach runter und
auch das ist völlig belanglos

THATS AMERIKA - YES WE CAN

[Projektleiter]

Wieder eine Zockerbank weniger, so what...

[Pfandbrief]

Netter Laden, das...

WASHINGTON (AP) -- MF Global, the securities firm led by Jon Corzine, admitted using clients' money as its financial troubles mounted, a federal official says.

An MF Global executive admitted that to federal regulators in a phone call early Monday after regulators raised questions about the company's books, according to an official familiar with the conversation.

It is not clear where the money ended up or what it might have been used for, said the official, who spoke on condition of anonymity because he wasn't authorized to discuss an investigation by federal regulators.

Government rules require securities firms to keep clients' money and company money in separate accounts. Violations can result in civil penalties.

MF Global filed for bankruptcy protection Monday, after a big bet on European debt threatened to topple it.

The investigation of MF Global Holdings Ltd. is preliminary. A formal investigation by the company's main regulator, the Commodity Futures Trading Commission, requires a vote by its five commissioners.

It isn't clear whether the violations could lead to criminal charges. At a news conference, Manhattan U.S. Attorney Preet Bharara would not comment on whether a criminal investigation is underway involving the revelations at MF Global.

Earlier Tuesday, the head of the Chicago Mercantile Exchange said that MF Global had violated rules requiring it to keep clients' money in separate accounts.

Craig Donohue, CEO of CME Group Inc., which operates exchanges where derivatives are traded, said MF Global was "not in compliance" with requirements set by CME and the CFTC.

"While we are unable to determine the precise scope of the firm's violation at this time, we are investigating the circumstances of the firm's failure," Donohue said.

Derivatives are investments whose value is based on the value of some underlying asset. MF Global was one of the biggest players in the derivatives market.

CME Group is involved in the investigation because it regulates companies that trade on its exchanges. Government regulators empower companies that run exchanges to enforce trading rules. When serious violations are alleged, these companies and regulators both investigate.

The firm did not respond to a request for comment. Interactive Brokers, which was considering buying MF Global until the problems came to light, declined to comment.

Corzine, a former New Jersey governor and chief of Goldman Sachs, took over MF Global last year. He led MF Global to make more trades for the company's own profits, a practice known as proprietary trading. Proprietary trading helped turn Goldman into a trading powerhouse in recent years.

Under Corzine's leadership, MF Global bet $6.3 billion on debt issued by Italy, Spain and other European nations with troubled economies. Those bonds have lost value in recent weeks as fears have intensified that some European countries might default.

Regulators said in September that MF Global was overvaluing some of its European debt investments. It required the company to raise more cash, according to court papers filed on Monday.

MF Global reported its biggest ever quarterly loss last week, mainly because of losses on proprietary trading. Credit rating agencies downgraded the company's bonds to junk status. And business partners demanded that it put up more cash to guarantee its trades. The result was a cash crunch that forced MF Global into bankruptcy court.

MF Global is the first big Wall Street casualty of the European debt crisis, which has roiled financial markets for months. Greece can't afford to pay its debts without outside help. European leaders have been wrangling over the details of bailouts for Greece, Ireland and Portugal.

Europe's debt problems threaten the financial system because European banks hold billions in debt issued by Greece and other troubled countries. Losses on those bonds could topple the biggest European banks. MF Global's failure highlights that threat on a smaller scale.

The Securities and Exchange Commission and the CFTC have said they and other regulators were monitoring MF Global's situation for days "in anticipation of a transaction that would include the transfer of customer accounts to another firm."

The regulators said MF Global had reported "possible deficiencies" in client accounts, but they did not reveal that the company had diverted client money.

That proposed deal fell through after regulators and the potential buyer, Interactive Brokers, couldn't make the numbers add up. The discrepancies led to MF Global's admission at 2 a.m. Monday, the official said.

Trading of MF Global shares was permanently suspended on the New York Stock Exchange Tuesday afternoon.

Associated Press writer Larry Neumeister in New York contributed to this report.

[Pfandbrief]

Handel an den Pinksheets wieder aufgenommen (Symbol MFGLQ), aktuell 0,325 USD, -73 %.