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    UST - Der ultimative Koenig - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.05.00 21:06:34 von
    neuester Beitrag 18.03.03 18:32:43 von
    Beiträge: 100
    ID: 127.616
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      Avatar
      schrieb am 01.05.00 21:06:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich fuer meinen Teil habe die ultimative Aktie gefunden:
      UST Inc. - United States Tobacco Inc.

      Dieses Unternehmen produziert Schnupf- und Kautabak, Wein und Zigarren
      und ist in den USA beheimatet, wo es fast alle Umsaetze macht. 90 % der
      Umsaetze werden mit Tabak gemacht, aber dennoch ist dieses Unternehmen,
      im Gegensatz zu MO in keine Schadensersatzklagen von Seiten geschaedigter
      Raucher verwickelt.

      Trotzdem hat die Aktie in den letzten Monaten massiv an PREIS verloren
      (nicht an Wert). Grund dafuer sind die schlechten Informationen auf Seiten
      der Anleger, die alle Tabakfirmen in einen Topf schmeissen.

      Die Daten, die fuer UST sprechen:

      - KGV von 5,4.

      - Dividendenrendite von 11 %, seit 1912 ununterbrochen
      Dividende gezahlt.

      - Der Gewinn hat sich von 1989 bis 1998 verdreifacht, bei MO
      nur verdoppelt.

      - Gewinnspannen von mehr als 32 %, Coca-Cola hat nur 19 %,
      MO nur 9 %

      - Eigenkapitalrendite von ueber 100 %.

      - Schulden unterhalb des jetzigen Jahrsgewinns

      - In den USA 76 % Prozent Markanteil bei Schnupf- und Kautabak,
      das die meisten Gewinne erwirtschaftet.

      Die Daten sprechen fuer sich.
      Avatar
      schrieb am 01.05.00 21:37:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      hi buffet!

      hört sich alles schön und gut an was du hier schreibst. ein blick auf den chart genügt mir aber um nicht in diesen wert zu investieren.

      außerdem sind tabakwerte nun mal out und werden auch so schnell nicht mehr zurückkommen, da die amerikanische regierung etwas dagegen hat.

      es gibt hunderte gute investments (viel mehr als ich mir leider leisten kann), warum sollte man gerade in einen wert investieren, welcher, wie alle tabakwerte in amerika, mit der regierung einen übermächtigen widersacher hat? warum soll ich als investor dieses risiko eingehen?

      ich würde an deiner stelle die finger davon lassen (falls du noch nicht investiert bist). wenn es so ein toller wert wäre, würde auch der chart eine andere sprache sprechen.

      ansonsten viel glück bei deinen investments.

      mfg
      börsenfüxlein
      Avatar
      schrieb am 01.05.00 22:05:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo,

      ich bin in Phlip Morris investiert (einstiegskurs 24 euro). ich denke, hier gibt es mehr chancen als bei UST inc.

      ich seh die sache auch relativ langfristig, MO ist international tätig und der umsatz-anteil der usa sinkt von jahr zu jahr
      (asien... :) )

      zudem sieht es charttechnisch bei MO weitaus besser aus als bei UST, auch wenn hier wohl eine bodenbildung stattfindet.

      MO ist eine der besten (value)firmen der welt, das wird sich auch in dem aktienkurs wiederspiegeln, falls die amerikanische regierung nicht zu viel mist in zukunft baut.....

      mein fazit: qualität setzt sich durch
      Avatar
      schrieb am 01.05.00 22:12:06
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.05.00 09:29:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Buffets Erbe, Börsenfüxlein, WarrenJr

      also, ich glaube kaum, dass die Regierung das Rauchen abschaffen kann, in einigen Bundesstaaten regt sich der Widerstand. Aber ein Risiko bleibt.

      Und Börsenfüxlein, wenn Tabakwerte Out sind, ist das doch ein Grund, sich das näher anzuschauen.

      Einen "Geheimtipp" habe ich schonmal gepostet: ich lehre an der Boston University und sehe wie die jungen Studenten (und vor allem Studentinnen) aus Protest rauchen wie die Schlote. Ich glaub einfach nicht, dass so etwas wie dsa Rauchen totzukriegen ist.

      Max

      Der Zigaretten-Nicht-Raucher und gelegentliche Cohiba, Montechristo und Davidoff-Raucher

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      Avatar
      schrieb am 02.05.00 16:36:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo WarrenJr,

      ich war auch eine Zeit lang in MO investiert, bin jetzt aber komplett draussen. Das bei
      MO charttechnisch irgendetwas besser aussieht als bei UST wage ich zu bezweifeln,
      aber was interessiert mich schon Charttechnik (ausser das der Kurs seit ueber einem
      Monat bei 15 duempelt).

      Vom Kerngeschaeft ist MO ein Top-Unternehmen, aber
      haette MO nicht ein Sammelsurium von Klagen am Hals, waere ich wahrscheinlich
      in dem Wert geblieben. Ich glaube keineswegs, dass MO bankrott geht -- das wird
      die Politik mit Ruecksicht auf die Arbeitsplaetze in einigen Suedstaaten nicht zulassen.
      Wahrscheinlich ist es aber, das MO auf mehrere Jahrzehnte einen Grossteil seiner
      Gewinne abfuehren muss -- und sei es nur aus dem Zigarettengeschaeft, das sind
      62 % der Gewinne. Im besten Fall erhaelt man dann ein aktuelles KGV von 16.
      In jedem Fall ist das Unternehmen dann normal bewertet
      bis voellig ueberbewertet, da vielleicht alle Gewinne abfliessen werden.
      Selbst wenn Bush die Praesidentschaftswahl dieses Jahr gewinnt und eine
      Hoechstgrenze fuer Schadensersatzsummen einfuehrt, die Masse der Klagen kann
      das aufwiegen und die Gesamtsummen dennoch in die Hoehe treiben (Mehrere
      deutsche Krankenkassen wollen in den USA klagen).

      UST dagegen ist risikolos und dass das Unternehmen derzeit eine Wachstums-
      schwaeche hat, laesst sich verschmerzen. Auf 10-Jahres-Sicht ist UST aber staerker
      gewachsen als MO (und genausostark wie Coca-Cola). Dass UST nur in den USA
      und Kanada taetig ist, ist ein kleiner Nachteil, aber Nordamerika ist allein durch
      den Bevoelkerungszuwachs selbst fuer rauchfreien Tabak ein Wachstumsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 02.05.00 21:47:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi Buffets Erbe,

      UST dagegen ist risikolos und dass das Unternehmen derzeit eine Wachstums- schwaeche hat, laesst sich verschmerzen.

      Warum denn das? Wird sich die Situation denn aendern? Ich habe keine Ahnung ueber Kau-Tabak etc...aber revenue increase war auch nicht gerade dramatisch (5% wenn ich es richtig gelesen habe). Oder bin ich auf dem falschen Dampfer?

      CashKing
      Avatar
      schrieb am 03.08.00 22:37:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi Buffets Erbe,

      ich interessiere mich seit Anfang 2000 für UST. Mich würde ja mal interessieren, wie Du auf sie gestoßen bist?
      Ich kenne nur zwei Artikel über sie - einer aus dem WSJE und der andere aus Finanzen, wo sie als Zigarrenfirma empfohlen wurden.
      Da hatte der Verfasser offensichtlich seine Hausaufgaben nicht gemacht. Jedenfalls habe ich angefangen eine Position in UST
      aufzubauen und suche noch jemanden, mit dem man Gedanken austauschen kann.
      Wenn Dein Englisch gut genug ist, würde ich Dich gerne rüber zum yahoo UST message board einladen. Schau doch mal vorbei, dort
      sind noch ein paar mehr intelligente Leute, die sich für UST interessieren. Die Adresse lautet:
      http://messages.yahoo.com/?action=q&board=UST

      Das yahoo UST board checke ich fast täglich ab. Laß von Dir hören, wenn Du an einem konstruktiven Gedankenaustausch
      interessiert bist.
      Avatar
      schrieb am 09.08.00 09:34:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo philojoephus,

      in der Tat bin ich in Finanzen auf UST gestossen. Nachdem ich meine MO-Aktien
      wegen der Sammelklagen verkauft habe, habe ich durch Zufall den Artikel in Finanzen
      entdeckt. Der Artikel war natuerlich, wie immer in den heutigen Finanzzeitschriften,
      schrott, weil erstens die wichtigen Informationen sowieso vorenthalten wurden und
      zweitens schlecht recherchiert wurde, wie Du schon erwaehntest.

      Ich habe schon geahnt, dass es in der Tabakbranche eine ganze Reihe
      preisguenstiger Unternehmen gibt und bin die Liste der beschriebenen Unternehmen
      der Reihe nach bei
      http://profiles.wisi.com

      durchgegangen.

      UST war von diesen meiner Meinung nach das beste Investment und hatte all die
      Qualitaeten, die nach der Philosophie Buffetts ein gutes Investment ausmachen
      (siehe auch die Liste oben). Der einzige Punkt, ueber den ich mir Gedanken mache,
      ist die Frage, ob Schnupf- und Kautabak in den USA in der juengeren Generation
      genauso wichtig ist wie in der aelteren. In Deutschland kann man offenbar die Frage
      auch nicht beantworten, sie ist aber die entscheidende, will man die Zukunft
      von UST auf 30 Jahre schaetzen. Die Conwood-Klage finde ich dagegen zweitrangig,
      da geht es um Strafen eines 2-fachen Jahresgewinnes und nach der Berufung
      wird diese Summe weiter sinken. Ausserdem sind im Gegensatz zu den
      Raucherklagen gegen MO und Konsorten keine weiteren Klagen in dieser Sache
      zu befuerchten.

      Ich werde mich aber jetzt in dem YAHOO-Board mal umschauen und mitreden, ich
      denke, mein Englisch ist gut genug.

      B. E.
      Avatar
      schrieb am 09.08.00 10:24:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      Nochmal hallo philiojoephus,

      ein anderes tolles Investment ist fuer mich

      Fairfield Communities Inc., Tickersymbol FFD

      Schau Dir den Wert ruhig mal an. Die einzige Schwachstelle ist meiner Meinung
      nach die Langfristigkeit des Wachstums, aber auf mittlere Sicht durchaus interessant.

      B. E.
      Avatar
      schrieb am 10.08.00 21:49:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hi Buffetts Erbe,

      ich fand den Namen ja etwas hochtrabend, wenn ich daß sagen darf, aber mal sehen. Auch ich bin ein Fan von Buffett. Im übrigen soll er wohl schon einmal in UST investiert haben. Laut Buffettology (S. 363 dt. Ausgabe) steht diese Firma zumindest auf seiner Liste; sagt Mary Buffett, die Ex-Frau seines Sohnes.
      Über den Verkauf des Produktes mache ich mir keine Sorgen. Es ist vielleicht richtig, daß nicht mehr so viele Junge Menschen Kautabak kaufen, aber unterschätze nicht daß Potential bei Rauchern. In den USA darf man in keinem öffentlichen Gebäude oder Platz mehr Rauchen. Der Nikotinbedarf kann wohl über Nikotinkaugummies nicht so gut gedeckt werden, wie mit Kautabak. Schau dir dazu mal die Studie von Dr. Brad Rodu an:

      http://www.dental.uab.edu/www/oralpath/FSO.html

      Auch wenn die Dinge sicher nicht so positiv sind, wie sie dort dargestellt werden, so denke ich, daß sie sich in Zukunft noch stärker auswirken werden. Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß ein anderes Managment mehr aus UST herausholen könnte. Masuruha meinte in Post 816, daß das große Wachstum der 70er und 80er Jahre auf die Marketingkampagnien zurückzuführen ist. Da wäre also weiteres Potential.
      Und wie steht`s mit dem Ausland. Mark Rozell von Investors Relation hat mir erzählt, daß Kautabak in der EU (mit Ausnahme von Schweden) verboten sei. Zumindest für Deutschland gilt das nicht. Denkst Du nicht, daß man mit einer entsprechenden Werbekampagne, auch hier Leute für das Produkt begeistern könnte. Wie wäre es, wenn man es als Alternative zu Ernergie Drinks, Kaugummies und Zigaretten darstellt?
      Hast Du wegen Deiner Frage schon mal bei der Firma angerufen? Ich habe Herrn Rozell schon drei mal in diesem Jahr länger als eine halbe Stunde belästigt. Das fällt auf, aber wenn wir uns in Zukunft die Anrufe teilen, können wir mehr Fragen stellen.
      Bist Du mittlerweile in UST investiert? In welcher Range würdest Du kaufen? Meine Grenze liegt bei 16 Dollar, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob auch bei 16 Euro schluß sein sollte, da ich den Dollar für stark überbewertet halte.

      Hast Du schon mal das Buch Antizyklisch Investieren von Anthony M. Gallea gelesen?
      Was hältst Du von Hugo Boss? Die würde ich z.Z. bei 80 - 100 Euro pro Stammaktie kaufen.
      Die letzten paar Tage habe ich mit Dail Corp. (Kürzel: DL) beschäftigt und denke, daß ich da rein gehen werde.
      Hast Du vielleicht eine Idee, wie man mit Dollars short gehen kann? Ich überlege schon die ganze Zeit, welche Bank einem zu vernünftigen Zinsen Dollars für ein/zwei Jahre leiht.

      FFD werde ich mir mal anschauen. KGV von 5,5 klingt gut. Wie hoch sind denn die Owner Earnings?

      Boy, jetzt mach ich erst mal Schluß und warte auf Deine Antwort. Tschau JOE:)
      Avatar
      schrieb am 11.08.00 16:06:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo philojophus,

      der Name ist in der Tat hochtrabend, aber das sollte hier erlaubt sein und auch
      nicht zu ernst genommen werden (es finden sich hier eine Menge Buffetts oder
      Kostolanys oder wer auch immer).

      Ich denke auch, dass das Management nicht uebermaessig gut ist und mehr aus UST
      herausholen koennte. Auch eine internationale Ausrichtung waere nicht schlecht.
      Ich habe noch bei einem Unternehmen angerufen, in das ich investieren will, aber die
      Idee ist garnicht so verkehrt.

      Das Buch "Antizyklisch Investieren" habe ich noch nicht gelesen. Ich kenne "Buffett -
      Sein Weg ...." von Hagstrom, "Die Buffett-Methode" von Simmons und "Intelligent
      investieren" von Benjamin Graham. Allerdings hat mir das letztere nur insoweit gefallen,
      als dass etwas Grundlegendes ueber die Anlagephilosophie mitgeteilt wurde. Ansonsten
      hat er zuviel ueber Anleihen erzaehlt und Berechnungen angestellt.

      Hugo Boss ist eines der wenigen deutschen Unternmehmen, die mich mal interessiert
      haben, aber wirklich ueberzeugt hat es mich fuer 100 EUR nicht (damaliger Kurs). Mit
      dem guenstigen Leihen von Geld kenne ich mich ueberhaupt nicht aus, kann Dir also leider nicht helfen.
      Ich bin in UST investiert und bei 14.56 $ reingegangen. So genau wuerde ich die
      Grenzen der Kurse zum kaufen oder nicht kaufen nicht ziehen. Allerdings ist mein
      Bedarf gedeckt und das Problem stellt sich bei mir nicht mehr. Ich werde
      (das ist ein Vorsatz) meine Anteile an UST nicht verkaufen, solange das
      Kerngeschaeft gesund ist.

      Ich werde mir DL mal ansehen. Die Owner Earnings von FFD weiss ich so auch nicht.

      Tschuess, Stefan
      Avatar
      schrieb am 11.08.00 18:08:39
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi Stefan?, Friedrich? , Stefan Friedrich???

      "Buffett - sein Weg ...", habe ich in Englisch gelesen. Fand ich für einen Einsteiger okay. "Die Buffett-Methode" hat mir bis auf die "Testfragen zum Verständis" überhaupt nicht gefallen. Persönlich gefällt mir "Buffettology" am besten. Vor allem die Mathematik (z.B. bei Aktienrückkäufen) ist dort sehr verständlich erklärt. Wenn ich was nachsehe, nehme ich meisten Buffettology zur Hand. Auch wenn das jetzt ein bißchen blöd aussieht, ich hab Buffettology in deutsch und in englisch, weil ich sie mir von Buffett unterschreiben lassen wollte. Doch leider hat er auf der Hauptversammlung 1999 nichts unterschrieben. Kannst ja mal in die Buchhandlung gehen und wenn es Dir zusagt, kannst Du die deutsche Ausgabe von mir für DM 40 anstatt DM 58 haben.
      Du hast gesagt, daß Du Mathe studierst. Da müßte Dich eigentlich das zweite Buch von Hagstrom interessieren. Es heißt "Investieren mit Warren Buffett". Darin wird erklärt warum man mit der Streuung seines Anlagevermögen günstigstenfalls nur durchschnittliche Ergebnisse erzielen kann. Deshalb liegt einer der großen Schwerpunkte des Buches auf dem sogenannten "Fokusinvesting". Oder anders ausgedrückt, warum es besser ist viel Geld in einige wenige erfolgversprechende Unternehmen zu investieren, anstatt viele kleine Investitionen in Unternehmen mit mittelmäßigen Chancen zu tätigen. Womit auch schon das zweite große Thema angesprochen ist. Nämlich wie man Wahrscheinlichkeiten des Erfolges in die Entscheidungsfindung für oder gegen eine Investition einfließen lassen sollte. Speziel dieses Thema müßte Dich eigentlich reizen.
      Der dritte Themenkomplex befaßt sich mit der Psychologie des Marktes. Man muß Hagstrom zugute halten, daß er mit seinem zweiten Buch der Erste ist, der aus den immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragenen Buffett-Grundsetzen ausbricht und eine ganz neue Seite von Buffetts Investmentstrategieen präsentiert. Er zeigt erstmals den sonst fehlenden Hintergrund für Buffetts überdurchschnittlichen Anlageerfolg. Vermutlich deshalb haben Warren Buffett und Charlie Munger das Buch auf der 99er Aktionärsversammlung wärmstens empfohlen haben.
      Schade ist jedoch, daß die graue Theorie nicht an mehr Beispielen aus Buffetts Karriere veranschaulicht wurde. So bleibt das Dargestellte oft abstrakt und für den Laien wenig verständlich. Auch wirken die teilweise herangezogene Statistiken meist so, als müßte Hagstrom beweisen, daß Buffetts Strategien tatsächlich funktionieren.

      Du sagst, daß Du die Kaufgrenzen nicht so eng ziehen würdest. Wieso? Auf welchen Wert bist Du den bei UST gekommen?
      Ich hatte für die letzten vier Jahre owner earnings (Eigentümergewinne) von ca. 400 Millionen Dollar im Jahr ausgerechnet. Bei 165 Millionen ausstehenden Aktien macht das 2,42 Dollar die Aktie. Da ich mindestens eine Rendite von 15 % erzielen will, und ich kaum mit Wachstum rechne, kann ich nicht mehr als 16 Dollar/Euro bezahlen.

      Wie berechnest Du den Wert von FFD, angenommen Du hast Dich prinzipiell entschieden in sie zu investieren, wenn Du keine Eigentümergewinne ausgerechnet hast? Wenn Du schon was zu FFD zusammengetragen hast, würde mich das interessieren.

      Ich habe Dir im folgenden eine Zusammenfassung von DL aufgeführt. Um den Investmentansatz zu verstehen, noch ein kleiner Hintergrund. Die Idee stammt aus dem Buch "Antizyklisch Investieren", dessen zwei wichtigsten aussagen die folgenden sind. Investiere erst, wenn eine Aktie mindestens 50 % gefallen ist und danach mindestens ein Insider Aktien im Wert von mindestens 120.000 Dollar gekauft hat. Es darf kein Insider noach dem Kurssturz verkaufen. Ich fahre diese Strategie nun schon seit einem Jahr und bin bisher sehr gut damit gefahren.

      DL ist um 70 % gefallen und nach dem Fall haben fünf Insider 23.700 Aktien im Wert von 268.986 Dollar gekauft (Durchschnittspreis 11,35 Dollar). Ich warte noch auf einen Rückruf der Firma, ob das Unternehmen Insidern Kredite für diese Käufe zur Verfügung stellt. Dann gelten die Insiderkäufe natürlich nicht, weil die Leute ja ihr eigenes Geld einsetzen sollen.

      Weiterhin ist der Vorstand ausgetauscht worden und die Compensation des neuen Vorsitzenden (Herbert Baum) ist ganz erheblich an die Entwicklung des Aktienkurses gekoppelt, was für mich einem Insiderkauf gleich kommt.

      Hier die restlichen Infos:
      Herbert Baum
      - seit 1997 im Aufsichtsrat
      - hat als Manager große Erfolge bei Campbell Soup und Quaker State Oil gehabt
      - hat einen Drei-Jahresvertrag bei Hasbro nach eineinhalb Jahren gekündigt, um diesen Job anzunehmen und will damit seine Karriere beenden; ist jetzt 63 und meinte, daß der Vertrag mit ihm keine Klausel enthalten wird, nach der er mit 65 in den Ruhestand gehen muß
      - bisher keinen Vertrag unterschrieben, aber es ist klar, daß sein Gehalt + bonus stark von der Entwicklung des Aktienkursen abhängen wird; "sitz im gleichen Boot wie Aktionäre"
      - hat nach Analystenmeinung einen guten Background
      - "I think he`ll have a good understanding of some of the merchandizing challenges the company faces."
      - "He has shown the ability to roll out new product lines and improve marketing."
      - Sagt daß er sehr konservativ ist, wenn es um Prognosen und zukünftige Gewinnerwartungen geht
      - Er ist nicht "comfortable" mit der Schuldenlast und daß Dail ziemlich schnell anfangen wird, Schulden zurückzuzahlen

      Probleme
      1. oberstes Problem ist, daß massiv Ware in die Läden gedrückt wurde, die dann dort liegen blieb, weil sie von den Konsumenten nicht gekauft wurde (load the trade/channel); so etwas wird immer gemacht, jedoch muß es im letzten Jahr super massiv gewesen sein ("the excess was very great"; "we created out own glut and I don`t know why" "overabundance of Dail Soap (old formula) in the market place")

      2. SPC (Specialty Personal Care Products); "has been a disapointment"

      3. Henkel Joint Venture, was sich als nicht so profitabel herausgestellt hat; hier soll über Preise und Marketing neu verhandelt werden

      Profit
      - bisher waren 77 cents pro Aktie für 2000 geschätzt worden (nach $ 1,17 in 1999)
      - noch im Juli wurde von der Gesellschaft für die zweite Jahreshälfte ein besseres Ergebnis als in der ersten Jahreshälfte (operativ 33 cents/real 24 cents) vorausgesagt.
      - Neu
      2000 60 cents
      2001 70 cents

      Die Firma
      - Führender Hersteller von Seifen und Lufterfrischern mit vier großen Marken
      1. Dail Soap
      # 1 und # 2 Marktanteil; 2 neue Produkte in 1999; Neueinführungen für 2000 geplant
      2. Purex
      Mittel gegen Insekten?
      3. Renuzit
      # 2 bei Lufterfrischern und Kerzen
      4. Armour
      Büchsenfleisch; # 1 bei Wiener Würstchen mit 50 % Marktanteil

      Übernahmeinteressenten
      Clorax, Sara Lee und Henkel KGaA

      Zukunft
      - operating plan for the year 2001 within the next 60 - 90 days
      - "We will not only worry how to get the products into the stores, but to get it out of them too."
      - "stabilize the business and show the value of the company"
      - "we have to do what is right for the shareholders" and therfore would consider sale and dividend cut

      bis später JOE:)
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 13:18:30
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo Buffetts Erbe und philojoephus,

      habe aufmerksam Eure Unterhaltung gelauscht. UST sieht auf den ersten Blick wirklich sehr ansprechend aus. Wird von Buffett selbst als Verbrauchermonopol bezeichnet. Allerdings finde ich die Wachstumsaussichten nicht sehr rosig. Zum gesundheitlichen Aspekt rauchlosen Tabaks habe ich einen wirklich interessanten Artikel gefunden (http://mitglied.tripod.de/~meenzer/sniffbericht.htm).

      Durch Euren Treat bin ich auf FFD gestoßen und hab einen ersten Blick riskiert. Gefällt mir von der Branche her besser wie UST. Nun aber meine Frage an Buffetts Erbe. Anfang des Jahres wurde bekanntgegeben, daß Fairfield durch Carnival (CCL) übernommen wird (1 Faifield = 0,3164 Carnival). Die Vorteile wurden umfangreich herausgearbeitet und beide Seiten schwellgten in höchsten Tönen füreinander. Am 25. Februar kam dann das Aus für die Übernahme. Mit dem 11. Juli wurde dann wiederum eine strategische Marketing Allianz zwischen beiden Unternehmen bekanntgegeben. Ist dies normal, kennst Du die Gründe für dieses Hin und Her?
      An einer Ausarbeitung zu FFD wäre ich auch sehr interessiert. Vielleicht könnte man sich ja austauschen. Was hällst Du denn nun in der Endkonsequenz von FFD? Wirst Du sie kaufen, Buffetts Erbe?

      Ach so, wie bitte genau sind Eigentümergewinne definiert. Vom Begriff her wäre es für mich der Gewinn je Aktie, aber so einfach sollte es sicher nicht sein.

      aloha, d.
      Avatar
      schrieb am 15.08.00 16:03:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo Mr. Diamond,

      ich werde einen neuen Thread fuer Fairfield Communities eroeffnen.

      B. E.
      Avatar
      schrieb am 15.08.00 16:47:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo philojoephus,

      ich werde auf bestimmte Dinge spaeter antworten. Was mich aber jetzt interessiert:
      Wie kommst Du auf $ 400 Mio. an Eigentuemergewinnen? Ich konnte diese
      Zahl durch die Angaben im Geschaeftsbericht nicht ausrechnen.

      Da ich von Gewinnen pro Aktie von $ 2.70 ausgegangen bin, komme ich bei einem
      langfristigen Marktzins von 10 % (dieser wird in den meisten Jahren unterboten)
      auf einen Wert von $ 27. Da ich UST mittlerweile als risikolos betrachte (auch durch
      den Konsumentenkreis von Schnupf- und Kautabak, der UST Langlebigkeit
      verspricht), ist jeder Preis unter $ 20 ein Kauf. Ich schaetze auch, dass wir in den
      naechsten Jahren wieder Wachstum sehen werden.

      In dem neuen Thread zu FFD schreibe ich auch, warum ich keine owner earnings
      zu FFD ausgerechnet habe. Aber wenn Du mir weiterhelfen kannst, waere das gut.

      Den Geschaeftsbericht zu UST kann man sich unter

      http://ustshareholder.com

      runterladen.

      B. E.
      Avatar
      schrieb am 16.08.00 22:01:43
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Buffetts Erbe und Mr. Diamond

      natürlich kann ich Euch sagen, wie ich die Eigentümergewinne bei UST ausrechnet habe.
      Grundsätzlich ist es so, daß die ausgewiesenen Gewinne eines Unternehmens nicht gleich den Gewinnen sind, die den Eigentümern
      zur Verfügung stehen, da das Unternehmen Ersatzinvestitionen machen muß, um konkurrenzfähig zu bleiben. Außerdem hat es
      Aufwendungen in der GuV, die effektiv kein Geld kosten, so daß dadurch wieder mehr für die Eigentümer übrigbleibt.

      Buffett nennt das Geld Eigentümergewinne, daß das Unternehmen nicht benötig, um seinen derzeitigen Stand zu halten bzw. konkurrenzfähig
      zu bleiben. Es ist freies Geld, daß an die Aktionäre ausgeschüttet werden kann oder für Aktienrückkäufe, Akquisitionen etc. verwendet werden
      kann. Die Eigentümergewinne entsprechen oft dem freien Cash-Flow bzw. sind ihm sehr ähnlich. Berechnen kann man sie folgendermaßen
      (bitte entschuldigt die englischen Begriffe, aber ich lese die meisten Bücher lieber in Englisch, weshalb mir die deutschen Begriffe nicht so geläufig sind):

      _net income after taxes..........(Jahresüberschuß)
      + depreciation..........................(Abschreibungen)
      + depletion................................(Substantzveringerung)
      + amortization...........................(Abschreibung)
      + other non cash charges........(z.B. Gelder die in die Rückstellungen geflossen sind)
      - Zugang aus Rückstellungen
      +/- extraordinary items.............(nicht operative Gewinne [minus]/Verluste[plus])
      - avarage capital expentiture...(durchschnittlich benötigte Ersatzinvestitionen)
      - additional working capital that might be needed (zusätzliches benötigtes Kapital)
      - capital gains............................(Gewinne aus Verkäufen über Buchwert)
      + capital losses.........................(Verluste aus Verkäufen unter Buchwert)

      = owner earnings

      Bei vielen Unternehmen sind die zwei Posten mit den größten Auswirkungen die Abschreibungen und die durchschnittlichen
      Ersatzinvestitionen. Buffett bevorzugt Unternehmen, die wenig Ersatzinvestitionen tätigen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
      Stellt euch die Deutsche Telekom vor, die daß genaue Gegenteil von Buffetts ideal ist. Nur um konkurrenzfähig zu bleiben, mußte sie
      Milliarden in den Aufbau von Glasfasernetzen und Mobilfunkstationen stecken. Die sind heute noch lange nicht abgeschrieben (amortisiert),
      da muß sie schon wieder Milliarden in UTMS-Lizenzen und den Aufbau der Infrastruktur stecken. Da bleibt für die Aktionäre nichts übrig.

      Doch nun zu UST (die Zahlen sind aus dem 10-K filing bei der SEC [www.freeedgar.com]):
      Zahlen in Klammern = Minus

      UST CONSOLIDATED STATEMENT OF CASH FLOWS (IN THOUSANDS)

      YEAR ENDED DECEMBER 31

      ............................................................................................1999...............1998...................1997


      OPERATING ACTIVITIES
      Net earnings..................................................................$ 469,293.......$ 455,279...........$ 439,138..............(Jahresüberschuß)
      Adjustments to reconcile net earnings to net cash
      __provided by operating activities:
      __Depreciation and amortization.....................................37,013.............31,726................30,491...............(Abschreibungen)
      __Deferred income taxes..................................................(1,894)..................236.................(8,779)..............(zurückgestellte Steuern)
      __Prepayment of royalties..................................................... --...................... --...................(25,732)
      Write-down of production costs and prepaid...................................................................................................(außerplanmäßige Abschreibungen von Vermögensgegenständen)
      __assets....................................................................................--.......................--.....................24,089.............(Vermögensgegenstände)
      __Gain on sale of property, plant and equipment..................--..................(7,840).................... --.................(apl. Gewinn durch Verkauf)
      __Gain on sale of a business..................................................--...................(2,820).................... --.................( ---||----)
      Changes in operating assets and liabilities:
      __Accounts receivable.......................................................(1,080).............(2,918)...................8,430
      __Inventories......................................................................(30,835)...........(57,087)................(56,146)
      __Prepaid expenses and other assets.......................... (11,630)..............2,084....................(1,884)
      Accounts payable, accrued expenses and other
      __liabilities............................................................................(6,271)............ 43,538....................8,743
      __Income taxes payable.......................................................5,067.................3,443..................(5,744)

      Net cash provided by operating activities.......................459,663........... 465,641...............412,606 <<<<====== (Bargeldzufluß durch operatives Geschäft)

      INVESTING ACTIVITIES
      Purchases of property, plant and equipment.................(59,289)............(56,266)...............(58,159)...........(Investitionen in Maschienen, Ausrüstung etc.)
      Dispositions of property, plant and equipment.................2,365...............20,749´..................2,409.............(Erlöse aus Verkauf von Maschienen, Ausrüstung etc.)
      Proceeds from the prepayment of royalties..........................--........................--......................25,732
      Proceeds from the sale of a business...................................--..................20,152´..................... --

      Net cash used in investing activities..................................(56,924)...........(15,365)...............(30,018)

      FINANCING ACTIVITIES
      Proceeds from borrowings.................................................567,365..................--.......................10,000.......(Erlöse aus Krediten)
      Repayment of borrowings.................................................(185,400)...........(10,000).............(150,000)......(Rückzahlung von Krediten)
      Proceeds from the issuance of stock..................................15,007..............38,769.................53,665........(Gelder aus der Begebung von Aktien)
      Dividends paid...................................................................(291,966).........(301,145).............(298,059)......(gezahlte Dividenden)
      Stock repurchased.............................................................(465,966).........(151,617)...............(45,719)......(Aktienrückkäufe)

      Net cash used in financing activities................................(360,960)..........(423,993).............(430,113)

      So, der Netto Barmittelzufluß durch das operative Geschäft (siehe Pfeil), ist bereits um alle Sondereinflüsse, Abschreibungen,
      Working Capital etc. bereinigt. Bei UST betrug dieser Betrag in den letzten 4-5 Jahren meistens 450 - 460 Millionen Dollar.
      Jetzt mußt Du nur noch schätzen, wieviel die Ersatzinvestitionen ausmachen. Daß ist für einen Leien nicht so einfach, aber man kann
      ja mal schauen, wieviel die Firma in den letzten Jahren investiert hat. Hinter dem Posten "Purchases of property, plant and equipment"
      findet man, was die Firma insgesamt ausgegeben hat für Maschienen etc. Bei UST in 1999 59,2 Millionen mit steigendem Trend.
      Meistens findet man in JA die Capital Expenditure genauer aufgeschlüsselt, was oft einen Rückschluß zuläßt, was Ersatz-, was
      Erweiterungsinvestition ist. Auch findet man Angaben über Abschreibungszeiträume etc. Ich muß zugeben, daß die Schätzung der
      Ersatzinvestitionen bei stark wachsenden Unternehmen noch schwieriger ist, weslhalb ich Unternehmen, die stark wachsen eher meide.
      Man kann die Investitionen auch ins Verhältnis zum aktuellen produktiven Anlagevermögen setzen, um so einen Eindruck zu gewinnen.
      Wie schnell die aktuellen Anlagen bei den derzeitigen Investitionsausgaben ersetzt sein werden. Bei UST wies 1999 der Posten "Property,
      plant and equipment, net" in der Bilanz 362 Millionen Dollar aus. Das meiste davon Maschienen, die relativ schnell (3-10 Jahre) ersetzt
      werden müssen (schneller als Gebäude, die über 20-40 Jahre abgeschrieben werden). Wenn man jetzt die 360 Mio $ Anlagevermögen
      durch die 60 Mio $ Investitionen teilt kommt man darauf, daß UST alle 6 Jahre seine kompletten Anlagen ersetzt. Sechs Jahre finde ich für
      Maschienen eine angemessene Zeit, weshalb ich schätze, daß die 60 Millionen für Investitionen angemessen sind, vielleicht sogar zu
      hoch. Doch ich bin konservativ, weshalb ich die vollen 60 Millionen als durchschnittlich Ersatzinvestitionen ansetze und auch keine
      Erlöse aus den Verkauf von alten Maschinen (1999 2,3 Mio) gegenrechne. Wenn man nun die 460 Millionen aus dem Operativen Geschäft
      um die 60 Millionen benötigter Ersatzinvestitionen kürzt, kommt man auf 400 Millionen Dollar Eigentümergewinne.
      In dem Posten Financing Activities seht Ihr dann, was UST mit dem Geld gemacht hat. Nähmlich Dividenden gezahlt und Aktien zurückgkauft.
      Noch ein Hinweis. Schaut Euch die Cashflowzahlen von Unternehmen immer an. Bei vielen Unternehmen mit viel, viel mehr Umsatz bleibt
      im operativen (d.h. eigentlichen) Geschäft viel weniger hängen als bei UST.

      400 Millionen : 164 Millionen ausstehende Aktien = 2,44 $ pro Aktie Eigentümergewinn

      Ich gehe auch von einem fairen Marktzins von 10 % aus, was einen Aktienkurs von rd. 25 Dollar rechtfertigt. Davon kann man
      nochmal 3,65 Dollar (600 Mio Eigentümergewinne : 165 Mio Aktien) für Conwood abziehen, wenn man möchte (600 Mio sind die
      Eigentümerkosten bei einer Schadensumme von 1,05 Mrd. Dollar nach Steuern). Ich persönlich denke nicht, daß sie überhaut etwas
      zahlen müssen, aber bei dem amerikanischen Rechtssystem weis man nie. Als konservativer Investor, gehe ich deshalb von einer
      möglichen Schadenssumme i.H.v 250 Mio. aus und ziehe nochmal 1 Dollar ab. Womit wir bei 24 Dollar sind. Ich rechne mit einem
      realen Wachstum von 2-3 % p.a. Allerdings habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, wie sich die Umstellung von 1,0 oz Büchsen
      auf 1,2 oz. Büchsen auswirkt. Lassen wir die 2,44 $ der einfachkeithalber als Basis stehen. Nach Graham sollte man erst kaufen,
      wenn man eine Aktie für 70 % ihres inneren Wertes handeln kann (siehe Intelligent Investor), womit ich auf einen Kaufkurs von
      16,80 US$ komme.
      Wie gesagt, ich weiß nicht, ob daß nicht auch meine Summe in Euro sein sollte. Ich denke, daß der Dollar stark (ca. 30 %) überbewertet
      ist. Wenn ich nun 20 Euro zahle und UST nicht weiter steigt, mache ich Verlust, wenn der Dollar fällt. So oder so finde ich, daß UST mittlerweile zu teuer ist um nachzukaufen.

      Boy o Boy, tut mir meine Hand weh. Für Kommentare und Anregungen bin ich dankbar.
      Avatar
      schrieb am 17.08.00 01:30:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      Tja, da hat sich ja bei UST einiges neues ergeben. So erfreut wäre ich über eine Aquisition aber nicht.
      UST wäre echt mal was langfristiges gewesen. So fällt schon wieder Steuer an. Zumal ich völlig zufrieden
      gewesen wäre ein paar Jahre nur die Dividende zu kassieren.

      Was ich noch fragen wollte, wie finde ich das FDD thread? Ich habe keine WKN für FDD gefunden. Werden die
      überhaupt in Deutschland gehandelt?

      With regards JOE:)
      Avatar
      schrieb am 17.08.00 03:13:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo Mr. Diamond,

      Boa, daß ist ja ein Mega guter Artikel. So viele Infos so zusammengefaßt, habe ich bisher noch nirgendwo gesehen. Und das auch noch in Deutsch. Wie bist Du nur auf den gestoßen? Wer ist eigentlich die Quelle? Zwischendurch, waren einige Zitate aus der Bibel und es wurde auf christliche Jugendliche und Jehova hingewiesen. Also Vorurteile hin oder her, selbst wenn dieser Artikel von Zeugen Jehovas verfaßt wurde, muß ich sagen, daß er außergewöhnlich objektiv ist. Ich bin auch sehr erstaunt darüber, daß der Autor nicht noch mehr versucht hat, über die deutlich geringeren Risiken von Kau- bzw. Mundtabak hinwegzutäuschen.
      Wenn man den Artikel genau ließt, merkt man auch sein Problem. Er schreibt immer wieder wie gefährlich Kautabak ist. Er nennt sogar Zahlen, so daß man sich ein Bild machen kann. Danach haben Benutzer von Kautabak ein viermal höheres Mundhöhlenkrebsrisiko und ein 50 mal höheres Kehlkopfkrebsrisiko als Menschen, die kein Kautabak konsumieren. An anderer Stelle spricht er sogar nur von einem 0,5-fach höheren Risiko für Mundkrebs.

      Erstens kommt auch er nicht um den Fakt herum, daß Zigaretten zw. 12 und 70 mal gefährlicher sind als Kautabak.

      Zweitens ist ein 50-faches Kehlkopfkrebsrisiko, wohl etwas zu hoch gegriffen. Selbst schwedische Studien (Schweden ist daß Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch und einem der strengsten Gesundheitsgesetzgebung in dieser Welt, wie ich vielleicht hinzufügen darf) haben nur ein leicht höheres Risiko (4-fach) festgestellt. Doch selbst 50-fach ist keine Hürde. In den ganzen USA gibt es jährlich ca. 30.000 Fälle von Kehlkopfkrebs, wobei die Häufigkeit in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Bei einer Bevölkerungsanzahl von 275 Millionen Menschen ergibt das eine durchschnittliche Wahrscheinlichkeit von 0.00011 %. Das fünfzigfache davon ist 0,0055 %. Immer noch verdammt wenig. Allerdings muß ich zugeben, daß ich keinen Vergleich zu anderen Todeswahrscheinlichkeiten gefunden habe. Ich such immer noch nach Autounfällen, finde aber keine Zahl.
      Übrigens während in der wissenschaftlichen Literatur verschiedenste Gründe für das Auftreten von Kehlkopfkrebs genannt werden, kommt eine führende Studie des staatlich unterstützen National Cancer Institute zu dem Schluß, daß Zigaretten und Alkohol für 75 % aller Kehlkopfkrebsfälle in den USA verantwortlich sind.

      Das Kautabak unangenehme Nebenwirkungen hat, z.B. Mundgeruch, gelbe Zähne und Entzündungen hervorrufen kann, ist eine andere Sache. Leberwurst, Nutella, Hamburger Büroarbeit, Fernsehen, Autofahren und spät aufbleiben (siehe posting time) haben auch ihre Nebenwirkungen. Hören wir deshalb auf sie zu essen oder zu tun?

      Übrigens, Buffetts Erbe bei durchgehen meiner Unterlagen habe ich noch folgendes Zitat gefunden:

      "Most disturbing is the fact that a third of the 12 million Americans who use smokeless tobacco are under 21 years old."

      Es stammt von Michael O`Shea, Ph.D. der im Parade Magazine vom 7. Mai 1995 einen Artikel veröffentlicht hat.

      Bis später JOE:)
      Avatar
      schrieb am 17.08.00 11:50:45
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ philojoephus,

      - Der FFD-Thread befindet sich bei Koenige, ist nicht zu uebersehen (leider wurde
      bei der Eingabe von FFD als Tickersymbol eine andere Aktie ausgesucht).

      - Mich haben die Uebernahmegeruechte auch schockiert. Ich habe daran
      gedacht, UST als Dauerinvestment zu betrachten.

      Da UST wenig Neuinvestitionen hat, bin ich immer vom ausgewiesenen Gewinn
      ausgegangen. Offenbar zeigt sich auch, dass die owner earnings nicht so weit
      vom ausgewiesenen Gewinn entfernt sind. Fuer die Bestimmung des Werts
      ist fuer mich viel wichtiger, dass die Zukunftsaussichten gut sind und nachdem, was
      ich bisher gehoert habe, ist das der Fall.

      B. E.
      Avatar
      schrieb am 17.08.00 16:27:38
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Buffetts Erbe und philojoephus,

      danke für die umfangreiche und vor allem am praktischen Beispiel durchgeführte Erläuterung der Eigentümergewinne. Werde es mal versuchen auf FFD anzuwenden.

      Bei der möglichen Übernahme durch RJR Reynolds ist die Rede von 5.5 bln $ Übernahmegebot. Bei ausstehenden Aktien in Höhe von 162,4 mln ergibt das ein Übernahmegebot von rund 33 $ je Aktie. Demnach wäre aktuell noch immer eine Kurssteigerung von fast 65 % möglich. Macht mich ein bißchen stutzig, daß dies der Markt nicht realisiert oder hab ich vielleicht ein Fehler in der Denke?

      aloha, d.
      Avatar
      schrieb am 18.08.00 14:05:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hello Mr. Diamond,

      Bezüglich der Übernahme.
      Die 5,5 Billionen beziehen sich auf den Kaufpreis inklusive übernommene Schulden (assumed debt). Das bedeutet, daß Du UST`s Schulden i.H.v. 540 Millionen Dollar von den 5,5 Milliarden abziehen mußt. Dann kommst Du auf ca. 30 Dollar pro Aktie.
      Der Analyst hat Martin Feldman of Salomon Smith Barney hat am Mittwoch in einem Bericht über UST, gesagt, daß UST für 28 Dollar die Aktie oder 4,6 Milliarden "eine attraktive Akquisition`` für RJR wäre.
      Warum der Markt dazu nicht stärker reagiert hat (ich finde 10 % an einem Tag schon stark), hat folgendes Poster wiedergegeben. Ich nehme an, daß Du dem Englischen mächtig bist.

      News.....maybe
      by: ferdiefor 8/17/00 12:19 pm Msg: 1036 of 1041

      RJR could be floating a trial balloon to see a market reaction to a potential offer. See if ARBs step up and take positions in advance and if so where they reprice stock in the near term which in turn tells RJR whether their bid would be adequate. I own MO and do not believe they would have any interest in UST. Too busy working on IPO for piece of Kraft Foods.
      Say the stock had spiked to $24 on just rumor. RJR would sense that $28 would not necessarily do the deal and end the speculation immediately. With such high institutional ownership its not uncommon to float trial balloons to see how the institutions will react too.
      S&P puts fair value at $37 whatever their definition of fair value means.

      Über die Owner Earnings von FDD würde ich mich freuen.

      Friedrich, wann meldest Du Dich wieder?
      Avatar
      schrieb am 18.08.00 14:26:41
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ihr beiden,

      ich brauche mal Eure Hilfe.

      Ich habe mir mal ein paar boards angeschaut. Es ist doch echt bescheuert, daß hier jeder Dödel irgendein
      thread eröffnen kann. Im Ergebnis gibt wohl einige Hundert threads mit kaum mehr als 20 postings. Selbst
      zu einzelnen Aktien gibt es verschiedene threads. Welchen Sinn macht den sowas? Mal davon abgesehen,
      daß sie sobald sie länger werden, ewig brauchen, bis sie runtergeladen sind und man ewig suchen muß,
      bis man die Stelle gefunden hat, wo man aufgehört hat. Wird Zeit daß Yahoo Threads in Dt. einführt.

      Nun zu meinen Fragen:
      1. Kennt Ihr noch andere Sites mit message boards in Deutsch? Vorzugsweise im amerikanischen Format
      a la posting Nr. soundso.
      2. Ich habe angefangen mich in Arbitrage zu versuchen. Dafür suche ich noch ein Board. Kennt Ihr eins? Oder
      habt Ihr eine Idee wo ich eins finden kann?

      Danke JOE:)
      Avatar
      schrieb am 18.08.00 19:21:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wo war ich nur mit meinen Gedanken, als ich die Eigentümergewinne erklärt habe? Bei UST natürlich, weshalb ich einen ganz
      entscheidenden Punkt vergessen habe. Der ausgewiesene Jahresüberschuß (Net Earnings), enthält bei vielen Unternehmen
      einmalige Gewinne oder Verluste, die man erst beim durchgehen der GuV, Cash-Flow-Rechnung und der Anmerkung zu den Zahlen
      findet. Wall Street ist besessen von Net Earnings Zahlen (auch Bottom Line genannt). Der Investor muß aber versuchen die langfristige
      wahre Ertragskraft des operativen Geschäftes einer Gesellschaft zu finden. Und da ist er mit dem Gewinn pro Aktie bei den meisten
      Unternehmen schlecht beraten. Ich habe mittlerweile über ein Dutzend Artikel gesammelt, wie Unternehmen an der Bottom Line basteln,
      nur um die Gewinne auszuweisen, die Wall Street erwartet. Da werden Gebäude weit über Buchwert verkauft und zurückgeleast. Bei
      Hightechfirmen können die Stock Option Pläne zu riesigen Steuerersparnissen führen (bei Cisco machen sie 19 % des operating
      Cash-Flow aus), was aber nur solange funktioniert, wie die Kurse steigen. Oder Umsätze werden schon heute gebucht, obwohl sie
      erst in ein paar Jahren anfallen, während dazugehörige Kosten über mehrere Jahre abgeschrieben werden (EMTV). Es werden auch
      gerne mal eben Beteiligungen mit fetten Gewinnen verkauft. Besonders bei Deutschen Unternehmen muß man vorsichtig sein. Die
      Eigenkapitalrendite vieler Unternehmen in Deutschland ist immer noch nicht auf einem internationalen Maß (12-15 %), was unter
      anderem an den vielen Vermögenswerten liegt, die über die Zeit angesammelt wurden. Wir reden hier nicht von Peanuts. Beispiel
      Commerzbank, im ersten Halbjahr hat die CoBa 1,9 Milliarden Euro verdient. Davon sind aber 834 Millionen Euro (oder 44 %)
      Gewinn aus dem Börsengang der Comdirekt Bank - ein außerordentlicher Gewinn, den man von den 1,9 Milliarden abziehen muß.
      Bei UST gibt es dieses Problem nicht in der Größe, kommt aber auch vor. Z.B. in 1998 wurde ein Geschäftsbereich mit einem
      Gewinn von 2,8 Millionen verkauft. In dem Falle Peanuts, weshalb ich auch nicht daran gedacht hatte es bei der Berechnung der
      Eigentümergewinne hervorzuheben.

      Bis dann JOE:)
      Avatar
      schrieb am 01.09.00 11:11:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo philojoephus,

      ich melde mich erst jetzt wieder, da ich lange Zeit keine Lust mehr hatte, etwas zu
      schreiben.

      Mein richitger Name ist Stefan. Auf diesem Board verwende ich Buffetts Erbe, damit
      sofort meine Anlagestrategie erkennbar wird. friedrich verwende ich bei yahoo, damit
      man mich nicht deswegen anmacht, das meine englische Ausdrucksweise der eines
      Sechstklaesslers aehnelt (ist halt unverkennbar ein deutscher Name), wie es Dir
      gerade passiert ist.

      Mit den Eigentuemergewinnen habe ich mich bisher nicht sonderlich beschaeftigt,
      aber Du hast recht, man bekommt ein genaueres Bild vom tatsaechlichen Gewinn.
      Ich habe eine neue wunderbare Finanzseite gefunden, und zwar
      http://www.marketguide.com,
      auf der man die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz und die
      Cash-Flow-Rechnung in standardisierter Form sehen kann, das heisst, man muss
      sich nicht mehr durch unendliche 10-K Forms oder Geschaeftsberichte wuehlen oder
      diese erst suchen.
      Wie ich eben schon erwaehnt habe, ergibt sich natuerlich ein Problem. Bei einem
      reifen Unternehmen wie UST werden sehr wenige Neuinvestitionen getaetigt und man
      kann daher die Eigentuemergewinne leicht ausrechnen. Bei einem
      Wachstumsunternehmen wie FFD dagegen kann man die Gesamtinvestitionen kaum
      auseinanderklamuesern und sich daher auch kein Bild von den Eigentuemergewinnen
      machen. Aber gerade dort waere es wichtig, um zu erkennen, ob taetsaechlich
      Gewinndynamik dahintersteht.

      Ich werde mir "Buffettology" und "Investieren mit Warren Buffett" in der Buchhandlung
      anschauen. Allerdings habe ich durch "Warren Buffett - sein Weg ,..." und
      "Die Buffett-Methode" sowie das Buch "Intelligent Investieren" schon ein recht gutes
      Bild von der Philosophie, die hinter dieser Anlagestrategie steht. Vielleicht wundert es
      Dich, aber obwohl ich Mathe studiere steht fuer mich die Berechnung des Wertes nicht an
      an erster Stelle meiner Ueberlegungen, da gerade das der groesste
      Unsicherheitsfaktor in der ganzen Geschichte ist. Nehmen wir weiter UST als Beispiel.
      Du haengst ein bisschen an dem Preis von $16 oder EUR 16, bei dem Du die Grenze
      zwischen Kaufen und Nicht kaufen ziehen wuerdest. Fuer mich sind andere Dinge
      entscheidender. Zum Beispiel bin ich mir ziemlich sicher, dass der jetzige Jahresgewinn
      nicht nachhaltig unterschritten wird, sondern langfristig weiter steigen wird
      (Bevoelkerungswachstum in den USA oder Raucher, die rauchfreien Tabk nehmen
      werden ). Von 1989 bis 1995
      hat UST ein Gewinnwachstum von 10 bis 20 % im Jahr gehabt, wieso soll das nicht
      wieder der Fall sein. Die unbstrittene Marktmacht von UST sichert Gewinne und
      Existenz von UST auf sicherlich 50 Jahre. Irgendwer hat im Yahoo-Board gesagt, dass
      niemand neu in diesen Markt einsteigen will und wird, das glaube ich auch.
      Ausserdem habe ich Angst vor einem riesigen Crash der High-Tech Werte in den USA.
      Das ist zwar eine alte Leier, aber solche Boomphasen haben nie eine weiche Landung
      hingelegt. Falls das zusaetzlich zu einer Rezession fuehren sollte oder eine Rezession
      zum Boersen-Crash, ist man mit UST auf der sicheren Seite. Der Kurs wird vielleicht
      auch einbrechen, aber in einer Rezession werden die Leute als Letztes an Ausgaben
      fuer Tabak oder Zigaretten sparen, sodass das operative Geschaeft von UST in keinster
      Weise gefaehrdet ist. All diese Punkte zusammen ergeben fuer mich ein Gesamtbild,
      das UST gerade im heutigen Aktienmarkt zu einem der besten Investments macht.

      Zur Zeit poste ich kaum im Yahoo-Board. Da sind taeglich soviele Posts, denen man
      antworten koennte, aber auch soviel Schrott, dazu habe ich keine Lust. Aber es lohnt
      sich, einfach US-Buerger nach Dingen zu fragen, die man in Europa nicht
      beantworten kann.

      Stefan
      Avatar
      schrieb am 01.09.00 14:48:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo Zusammen,

      unter instock.de findet ihr folgende Meldung!!!


      Gruß
      Volker Gelfarth



      http://www.instock.de/marktberichte/wallstreet/artikel/34325…

      Warren Buffett investiert in UST

      Die vom amerikanischen Milliardär Warren Buffett gemanagte Gesellschaft Berkshire Hathaway meldete am Montag bei der amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC den Kauf von 1,5 Millionen Aktien von United States Tobacco (UST). UST produziert und vertreibt Kau- und Schnupftabak der Marken Skoal und Copenhagen. Damit bleibt Buffett seiner Maxime treu, nur in Branchen zu investieren, deren Produkte er auch wirklich versteht. UST notiert aktuell unverändert bei 20-13/16 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 01.09.00 15:37:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      Buffett takes a dip with snuff company


      By Matt Andrejczak, CBS.MarketWatch.com
      Last Update: 4:50 PM ET Aug 29, 2000 NewsWatch
      Latest headlines

      WASHINGTON (CBS.MW) --Warren Buffett has sprinkled some tobacco into his closely watched portfolio of casualty insurers, food companies and electricity suppliers, adding a position in snuff tobacco producer UST Inc.

      Berkshire Hathaway (BRK.B: news, msgs), Buffett`s investment vehicle, disclosed late Monday that it purchased 1.52 million shares of UST in the second quarter, according to amended documents filed with the Securities and Exchange Commission.

      Greenwich, Conn.-based UST (UST: news, msgs), the holding company for United States Tobacco, is a major U.S. distributor and manufacturer of snuff and chewing tobaccos. Its leading brands include Copenhagen and Skoal.



      Buyout rumors surrounding UST have sent its shares soaring by more than 40 percent so far this fiscal quarter.

      As of June 30, Omaha, Neb.-based Berkshire Hathaway`s stake was valued at approximately $22.3 million. But amid speculation that UST will be bought by RJR Reynolds (RJR: news, msgs), the value of Buffett`s stake has increased to $30.4 million over the past two months.

      Monday`s SEC filing was Berkshire Hathaway`s first disclosure indicating ownership of UST stock this year. On Aug. 14, Buffett reported owning stakes in 19 companies worth $28.5 billion for the quarter ended June 30.

      In addition to UST, some of his holdings not previously reported in SEC filings this year included Gannett (GCI: news, msgs), the publisher of USA Today; athletic footwear giant Nike (NKE: news, msgs), and apparel company Liz Claiborne (LIZ: news, msgs).

      Berkshire Hathaway did not return phone calls to comment on UST.

      Shares of UST closed up 5/16 to 20 7/8; class B shares of Berkshire Hathaway closed at $1,897, down $3 for the day.
      Avatar
      schrieb am 05.09.00 17:46:55
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Stefan, hallo Volker

      Volker danke für Dein Post. Es freut mich zu sehen, daß noch mehr Leute sich für UST interessieren. Zumal ich mich in letzter Zeit oft frage, wer den hier in Deutschland immer die Geldkurse stellt, nachdem ich lange Zeit der Einzige war.

      Stefan ich wollte mich herzlich für Deinen Einwurf auf dem Yahoo board bezüglich meines Englisch bedanken. I poste nicht gerne, wenn ich in Eile bin und hätte es wohl besser lassen sollen. Man muß sich hinterher immer verbessern und steht wie ein Idiot da.

      Bei meiner UST Bewertung habe ich noch einen Fehler gemacht. Ich gehe von real 2-3% Wachstum aus und 10 % Discountrate, dann ist der Wert natürlich irgendwo zw. 30,50 und 35,00 Dollar (2,44 x 100 : 7 % oder 8 %). Jetzt, wo diese Werte schnell realisiert werden könnten und die alten Tiefs in weiter Ferne sind, denke ich darüber nach, noch das restliche Drittel, was ich für UST gedacht hatte, zu investieren.

      Übrigens fand ich immer, daß der eigentliche Rechenvorgang, daß einfachste bei der Bewertung ist. Ich finde wirklich schwierig ist es herauszufinden, ob die Annahmen der zukünftigen Zahlen stimmen. Da reicht es mir auch nicht aus festzustellen, daß UST zwischen Mitte der 70er und 90er stark gewachsen ist. Wieso die so stark gewachsen sind, ist die wichtige Frage? Denn, wenn ich das wieso kenne, kann ich auch entscheiden, ob es sich in der Zukunft fortsetzt. Einfach die Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben ist ein Fehler.
      Derzeit bezweifele ich, daß UST wieder diese Wachstumsraten (10-20 % p.a.) erreichen kann. Der Kautabakmarkt wächst nicht mehr so rasant wie früher (in den letzten drei Jahren 1-3 % p.a.). Es sind starke Konkurrenten aufgetreten. Swedish Match mit der Billigmarke Timber Wolf gibt es erst seit 1994. Seit damals ist ihr Marktanteil von 0,1 % auf 6,0 % gewachsen. Seit 1994 ist USTs Marktanteil von 84 auf 76 % gefallen. Masuhura hat erzählt, daß UST in den 80er sehr umfangreiche und erfolgreiche Werbung gefahren hat. Davon lebt die Firma heute noch, aber sie konnte bisher an den Erfolg nicht anknüpfen.

      Warum ich so an den 16 Euro hänge, hat was mit Warren Buffett zu tun. Seiner Meinung nach gibt zwei entscheidende Punkte, wenn man in ein Unternehmen investiert - Langfristige Business Fundamentals
      und Preis.

      Viele Investoren konzentrieren sich nur auf den ersten Punkt. Man hört dann solche Dinge, wie "Coca Cola wird seine Kola immer mit Profit verkaufen." Wenn das der einzige Punkt wäre, hätte WB Coca Cola ständig gekauft. Hat er aber nicht, sondern nur zu bestimmten Preisen. Der Preis den Du zahlst, bestimmt ganz entscheidend Deine Rendite. Deshalb lege ich soviel Wert darauf. Übrigens wird die Preiskomponente in keinen Buch über Buffett so stark hervorgehoben, wie in "Buffettology". Vielleicht ein Grund, warum ich es so gut finde.

      Ich hatte mich schon gefragt, wo Du bleibst. Checke auch öfters das FFD board hier bei wallstreetonline ab, da ich gehofft hatte, daß Du oder Mr. Diamond mal eine Eigentümerrechnung anstellt und sie erklärt.
      Ich warte immer noch darauf, um zu entscheiden, ob ich mir FFD genauer ansehe. Das hat auch was damit zu tun, daß man tagtäglich über so viele angeblich tolle Investmentmöglichkeiten ließt. Die wenigsten sind gut recherchiert und lohnen sich wirklich. Diesbezüglich scheinen wir ja einer Meinung zu sein. Wenn ich dann feststelle, daß jemand seine Hausaufgaben richtig gut gemacht hat und mich überzeugt, schaue ich es mir selbst noch mal an, um zu sehen, ob meiner Meinung nach was dran ist.
      Bei FFD ist mir nur aufgefallen, daß sie wohl immer noch Resortanteile verkaufen. Ich nehme an, daß der eigentliche Geschäftszweck die Verwaltung der Resorts ist, da der Verkauf von Anteilen nicht unbegrenzt fortzusetzen ist. Dann müßte man sich auf diesen Geschäftsbereich konzentrieren und Wachstum, Profitabilität etc. errechnen.

      MarketGuide habe ich mir mal angesehen. Ich fand die Hintergründe zu den Boardmitgliedern ganz interessant, da ich das bisher noch nicht gesehen hatte. Ansonsten, nehme ich lieber die SEC. Das ist halt die Quelle, was mögliche Übertragungsfehler reduziert. Weiterhin sind dort die Zahlen vom Unternehmen erklärt. Man erhält auch wichtige zusätzliche Infos, die einem sonst fehlen. Ich lese mir lieber alles durch, um hinterher festzustellen, daß nichts Wichtiges drin stand, als die Zusammenfassung eines anderen, wo ich vielleicht später feststelle, daß ein wichtiges Detail gefehlt hat. Als Fokusinvestor muß ich meine Hausaufgaben sehr gründlich machen, da ein falsches Investment meine ganze Rendite versauen kann.

      Das mit dem Crash, glaube ich übrigens auch.

      Wir ich Boards zum Thema Arbitrage finde, habe ich mittlerweile herausgefunden.

      Bis bald JOE:)
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 08:51:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      „Frage nicht nach dem Preis den Du für ein Unternehmen zahlst, sondern nach dem Wert (Value) den Du für Dein Geld bekommst!“ (Zitat: Warren E. Buffett)

      Ziel ist es Top-Qualität, mit einem erheblichen Abschlag zum inneren Wert zu kaufen, frei vom Aktienmarkt, Politik, Konjunktur und Wirtschaft. Wer nach diesen Grundsätzen handeln möchte, muss zum einem die Qualität eines Unternehmens definieren und klare Qualitätskriterien aufstellen, und zum anderen sich sehr viel Gedanken über einen fairen Unternehmenswert machen.

      Qualität UST:

      1. Allg. Unternehmensbeurteilung:

      Ist das Unternehmen einfach zu verstehen, hat es eine beständig Betriebsgeschichte?
      Werden die Produkte auch dringend benötigt, gibt es keinen direkten Ersatz?
      Gibt es wenig Restriktionen damit das Unternehmen multiplizierbar ist?
      Sind die Produkte eindeutig von der Konkurrenzprodukten zu unterscheiden?
      Verfügt das Unternehmen über eine monopolartige Stellung?
      Kann das Unternehmen noch genügend wachsen, hat es noch Wachstumsraum?
      Hat das Unternehmen eine Gestaltungsfreiheit der Preise?

      Diese Fragen können alle mit einem mehr oder weniger deutlichen „Ja“ beantwortet werden.

      2. Qualitätskriterien:

      - UST verfügt über genügend Eigenkapital. Der Verschuldungsgrad ist deutlich unter 70%.

      - Die Eigenkapitalrendite beträgt 1999 142%, für das Jahr 2000 über 200%! Der Durchschnitt der letzten 7 Jahre beträgt 157%.

      - Der geometrische Wachstumsdurchschnitt der Gewinne beträgt über die 7 Jahren 6,9%

      - UST behält ca. 40% der Gewinne ein und 60% werden als Dividende ausgeschüttet.

      - Die Umsatzrendite beträgt derzeit 29,3%, im geo. Schnitt der letzten sieben Jahre über 30%.

      - Auch die Cash Flow Marge von fast 35% ist beeindruckend.

      - Der Wachstumsdurchschnitt der Gewinne der Eigner bzw. des Netto Cash Flows beträgt für den gleichen Zeitraum 4,2 %
      (dabei habe ich die Sachinvestitionen mit durchschnittlich 20% berücksichtigt)


      3. Unternehmenswert

      Marktwert:
      Bei 162 Mio Aktien, und einem aktuellen Kurs von ca. 21$ beträgt der Marktwert 3.410 Mio $.

      Das durchschnittliche KGV von UST der letzten sieben Jahre beträgt ca. 13, das aktuelle liegt bei unter 8.

      Innerer Wert:

      3.1 Diskontmodell:
      Diskontiert man Netto Cash Flow auf den heutigen Zeitpunkt, erhält man den Barwert , bzw den heutigen Wert, dieses Zahlungsstromes. Auch in meinem Modell wird das zu erwartete Netto Cash Flow (Cash Flow – Sachinvestitionen) mit dem akt. Zinssatz der US-Staatsanleihen mit 30ig-jähriger Laufzeit diskontiert, wobei das Netto Cash Flow mit einer konservativen, angemessenen Wachstumsrate versehen wird. Sinken die Anleiherenditen steigt der Untermnehmenswert, steigen die Staatsanleihen sinken die Unternehmenswerte.

      Annahmen:

      Cash – Flow 1999: 506 Mio
      abzgl. Sachinvest.: 100.Mio
      Netto-Cash-Flow: 406 Mio

      30ig –jährige US Rendite: 7% (akt. Satz ist 5,7%)
      Wachstumsrate Netto - Cash Flow : 5%
      Wachstumsrate ab dem 11 Jahr: 2,5%


      Berechnung:

      E = c1.v + c2.v^2 +…...c10.v^10 + (cz.v^10 )/i


      E = Ertragswert
      c1, c2......c10 = Netto Cash Flow der Jahre 1-10
      cz = gleichbleibendes Netto Cash Flow im 11. Jahr
      i = p/100 = Kapitalisierungszinssatz
      v = 1 / (1+i) = Abzinsungsfaktor


      Demnach beträgt der Unternehmenswert min. 8.588 Mio $, bzw. einem Kurs pro Aktie von 50 - 60$.
      Dies entspricht einer Sicherheitsmarge von über 150% und ist der beste Wert den UST in den letzten sieben Jahren vorzuweisen hatte.

      3.2 Unternehmenswert auf Basis der Gewinne pro Aktie und KGV:

      Hierbei werden die aktuellen Unternehmensgewinne (Gewinne pro Aktie, GpA) mit der durchschnittlichen Wachstumsrate der letzten zehn bzw. fünf Jahre, über einen Zeitraum der kommenden zehn Jahren versehen. Das Ergebnis ist nun der prognostizierte Gewinn pro Aktie(GpA)im zehnten Jahr. Bei der Kursermittlung im zehnten Jahr wird nun das durchschnittliche, mittlere Kurs/Gewinn Verhältnis (KGV) der letzten Jahre verwendet. Dieses Verfahren prognostiziert nun den Unternehmenswert bzw. den Wert einer Aktie in zehn Jahren. (GpA im zehnten Jahr x durchschnittliches KGV)
      Unter Berücksichtigung des Zinseszins kann eine zu erwartende durchschnittliche Kursrendite, bezogen auf den heutigen Marktwert, ermittelt werden.

      Bei einem Gewinn von 2,78 pro Aktie, der durchschnittlichen Wachstumsrate von 6,9%, und einem durchschnittliche, KGV von 12,9 entspricht dies einer zu erwartenden Durchschnittsrendite von 16,4% .

      3.3. Unternehmenswert auf Basis Eigenkapitalrendite:

      Hierbei wird das aktuelle Eigenkapital pro Aktie mit der durchschnittlichen Eigenkapitalrendite der Vergangenheit versehen, die einbehaltenen Gewinne dem Eigenkapital zugeschlagen und in die Zukunft projiziert. Bei Eigenkapitalrenditen von über 100% ergibt dies natürlich astronomische Zuwachsraten. Unter Berücksichtigung des Zinseszins kann eine zu erwartende durchschnittliche Kursrendite, bezogen auf den heutigen Marktwert, ermittelt werden. Bei einem Eigenkapital pro Aktie von derzeit 1,1$, der durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von 157%, und einbehaltenen Gewinnen von durchschnittlich 40% berechnet sich ein Unternehmenswert im 10. Jahr, bzw. eine jährliche Steigerungsrate von 64,5%. Diese Zahl ist astronomisch, jedoch ist es beruhigend, dass es nach dieser Methodik der Beste seit 1993 berechnete Wert ist, und gibt zusätzliche Sicherheit.

      Fazit:
      Bei derzeitigen fundamentalen ist UST für mich bis ca. 25 $ ein Kauf, zwischen 25 und 45 eine Halteposition und ab 45 eine Verkaufsposition. Da sich aus meiner Sicht die fundamentalen weiter verbessern werden, muss die Range permanent angepasst werden, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass UST noch sehr lange die Kriterien erfüllt.

      Viele Grüße

      Volker
      Avatar
      schrieb am 10.09.00 18:53:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo alle zusammen,

      zuerst einmal bin ich froh, daß wir mittlerweile 4 Personen sind,
      die regelmäßig auf diesem Thread posten und ich halte das Niveau
      der Postings für ausgesprochen hoch (auf jeden Fall, wenn man
      bestimmte andere Threads als Vergleich heranzieht, ich habe mir
      aus Jux immer mal einen der OTI-Threads angeschaut).

      @ joe

      wie Dir bestimmt bekannt ist, braucht man eine Menge Zeit, um
      sich Unternehmen anzusehen und dann zu entscheiden, ob man
      die Aktie kaufen soll. Hilfreich ist es meiner Meinung dann, wenn
      bestimmte Internet-Seiten die Informationen aufbereiten und man
      schon von vorneherein ausschließen kann, das man die Aktie kauft.
      Für mich beginnt die Suche bei finance.yahoo.com in der Rubrik
      Research by Industry, dann bei corporateinformation.com, um zu sehen, wie Gewinne, Umsatz und die verschiedenen Renditen
      über 10 Jahre gelaufen sind. Als nächstes kommt mir marketguide.com zur Hilfe, um schnell die Bilanzen zu sichten.
      War das alles positiv, schaue ich mir auch die SEC-Filings und den Jahresbericht sowie die Boards zu dem Wert an. Wenn ich mir gleich die SEC-Filings anschauen würde, könnte ich Tag und Nacht nur Unternehmen suchen, die mir gefallen.

      Wahrscheinlich meinen wir in Bezug auf den Preis doch das gleiche.
      Der Preis eines Investments ist auch für mich eine entscheidende Größe, ansonsten hätte ich mir die Mühe mit UST nicht gemacht, sondern hätte KO oder G oder WWY gekauft. Allerdings hätte ich,
      wäre der Kurs nicht unter $ 16 gefallen, nicht kramphaft an der Marke festgehalten, sondern unter Umständen auch für $ 17, $ 18 oder $ 19 gekauft. Anders hat es, glaube ich, WB auch nicht
      gesehen. In diesem Markt gibt es sehr sehr wenige gute Unternehmen, die unter ihrem inneren Wert gehandelt werden. Andere Unternehmen werden um ein vielfaches höher bewertet als UST, WWY hat zur Zeit ein KGV von 27, KO eins von 84, das sind doch ganz andere Dimensionen.

      Zu FFD werde ich im anderen Thread antworten.

      @ volker,

      ich kenne die Unternehmenswert-Berechnungen mit der Eigenkapitalrentabilität, Du benutzt einen Wert von als Eigenkapital. Dabei mußt Du schon mal bedenken, daß UST in den letzten zwei Jahren im Vergleich zum Eigenkapital massiv Schulden angehäuft hat (es ist immer noch wenig, vergleicht man die Schulden mit dem aktuellen Jahresgewinn) Daher ist eine Eigenkapitalrendite von 157 % nicht sehr hilfreich für Berechnungen, jedenfalls scheinst Du selber eine Steigerungsrate der Gewinne von jährlich 64 % für unrealistisch zu halten. Meine Idee dazu ist, will man diese Methode wirklich anwenden, die langfristigen Schulden zum Eigenkapital dazuzurechnen und die Zinsaufwendungen zu den Eigentümergewinnen. Die Rendite aus diesen beiden Werten ergibt
      die Eigenkapitalrendite, wäre das Unternehmen völlig selbstfinanziert.

      Die Methode, damit den Unternehmenswert auszurechnen, hakt meiner Meing nach ziemlich. Ich glaube nicht wirklich, daß UST die
      einbehaltenen Gewinne zu einer Rendite von zum Beispiel 50 %,
      das ist wahrscheinlich die wirkliche Eigenkapitalrendite, anlegen kann. Jedenfalls haben sie es in den letzten 5 Jahren nicht geschafft.

      Das Diskontmodell haben joe und ich auch benutzt, nur waren wir mit unseren Annahmen etwas konservativer. Ich ging davon aus, daß der Gewinn stagniert bis in alle Ewigkeit und der ungünstigste Fall eines Marktzinses von 10 % eintritt. Damit haben wir den worst case,
      den ich mir vorstellen könnte, abgedeckt, denn der Marktzins bewegt sich selten oberhalb von 10 % und die Gewinne von UST sind in den letzten 10 Jahren nur einmal gefallen. Durch joes posts bin ich auch auf den Trichter gekommen, Eigentümergewinne zu benutzen, so daß
      ich einen Wert von $ 2.4 statt vorher $ 2.7 als Eigentümergewinne zur Berechnung nehme. Damit erhalte ich einen Wert von $ 24 als konservativste Schätzung des inneren Wertes.

      An deiner Berechnungsformel verstehe ich nicht, wieso Du von einer Gewinn-Wachstumsrate von 2.5 % ab dem 11. Jahr ausgehst, in der Berechnungsformel aber einen konstanten Netto-Cashflow verwendest.

      Bis dann, Stefan
      Avatar
      schrieb am 17.09.00 15:11:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Volker,

      Beeindruckendes Post. Was die Bewertung angeht stimme ich mit Stefan voll überein (Discount-Modell finde ich hier angebracht; konservativere Werte). Ich hatte mich auch mit den anderen Modellen versucht, fand aber höchstens den Vergleichs mit den KGV`s hilfreich. Das Modell mit der Eigenkapitalrendite, hackt deshalb, weil UST aufgrund des geringen Wachstums im eigentlichen Geschäft nicht in der Lage ist, hohe Summen anzulegen. Die Owner Earnigs stagnieren seit ein paar Jahren, was der beste Beweis dafür ist.

      Wie ich schon sagte, bin ich der Meinung, dass die Berechnung des Wertes, die leichteste Übung ist. Was Buffett auszeichnet, ist die stichhaltige Projektion der Zukunft. Und da reicht es nicht aus, die Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben, auch wenn das alle Bücher über Buffett glauben machen (Mir scheint, daß Du gerade Buffettology in ganzer Reinheit angewandt hast und darüber vergessen hast, daß Du, bevor Du rechnest, vor allem Deine Zahlen auf Plausibilität überprüfen mußt). Ich glaube die vergangene Leistung eines Unternehmen ist unter bestimmten Bedingungen eine gute Richtschnur für die Zukunft, sie kann aber nie das Nachdenken über die zukünftige Entwicklung ersetzen.
      Hättest Du vor ein/zwei Jahren Coca Colas (KO) Wachstumsraten der Vergangenheit einfach fortgeschrieben, wärst Du gehörig auf die Nase gefallen. Anfang dieses Jahres hat KO die langfristige Wachstumsprognose von 15 - 20 % p.a. auf 10 - 15 % p.a. gesenkt. Immer noch toll. Aber rein rechnerisch, sind 5 % mehr oder weniger über 10 Jahre ein Unterschied von 404 % Wachstum vs. 619 % Wachstum (bei 15 % bzw. 20 % Wachstum p.a.).
      Mich würdest Du richtig beeindrucken, wenn Du mir sagen kannst, wie UST diese Wachstumsraten (7 %) wieder erreichen soll. Ich habe mich noch nicht damit beschäftigt, wie genau sich die Umstellung von 1,0 oz. Dosen auf 1,2 oz. Dosen auswirkt, könnte mir aber Vorstellen, dass wir beim Gewinn in diesem Jahr sogar eher einen Rückgang sehen, als eine Steigerung. Die Preisflexibilität ist in den letzten Jahren auch stärker zurückgegangen, als es der Durchschnitt der letzten 7 Jahre glauben macht. Weiterhin verliert UST immer noch Marktanteile in einem zur Zeit stagnierendem Markt. Das der Rückgang in den letzten Jahren etwas nachgelassen hat, liegt an den steigenden Verkaufszahlen von Red Seal, der Billig Marke von UST. Doch an dieser Marke verdient UST nicht so gut, wie an Copenhagen oder Skoal. Und diese zwei Marken verlieren unverändert Marktanteile. Ob die Umstellung auf mehr Inhalt (bei Skoal) diesen Trend aufhalten kann muß sich erst zeigen.

      Letztendlich müssen wir uns aber nicht um ein paar Prozentpunkte streiten. Wir alle scheinen Buffett so gut zu kennen, dass wir wissen, dass er den Wert nie auf Heller und Pfennig ausrechnet, sondern eine Bandbreite im Kopf hat. Wir sind ja alle drei der Meinung, daß UST stark unterbewertet ist. Wie stark kann jeder selbst entscheiden. Es wird sich letztendlich darin ausdrücken zu welchen Kursen wir bereit sind nachzukaufen.
      Ich habe zu Höchstkursen (24,5 Euro) noch mal nachgekauft und meinen durchschnittlichen Kaufkurs auf über 18 Euro angehoben. Das liegt an unserer Diskussion, die auch mein Denken etwas verändert hat.
      UST ist auch bei 18 Euro meiner Meinung nach noch mindestens 40 % unterbewertet ($18 : $30 x 100). Bisher hatte ich mich zu sehr auf die Gewinnrendite (Eigentümergewinne : Kaufkurs x 100) konzentriert, die bei 18 Euro nicht mehr bei 15 % (2,44 : 18 x 100 =13,5 %) liegt. 15 % Rendite sind mein Minimum, die ich pro Jahr verdienen möchte. Was ich dabei übersehen habe, ist, dass ich ja noch daran verdiene, wenn UST wieder zu seinen fairen Wert ansteigt. Je nach dem wie schnell das passiert ist meine Rendite deutlich über 15 %.
      Da jetzt zwei Katalysatoren eingetreten sind, nämlich Buffett und RJR, die dafür sorgen, daß UST schneller wieder steigt, habe ich nachgekauft.

      Stefan,

      da haben wir uns misverstanden, ich gehe natürlich auch vom Groben ins Feine. Ich dachte Du wolltest vollständig auf die SEC-Filings verzichten und fand das als falschen Ansatz, weil Dir eine Menge Infos fehlen würden.

      Bis bald JOE:)
      Avatar
      schrieb am 17.09.00 22:15:36
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo Joe, Hallo Stefan

      zunächst eine organisatorische Angelegenheit:

      Das Wallstreet-Village ist vor einiger Zeit von Prof. Max Otte ins Leben gerufen worden. Wie sicherlich bereits bekannt geworden ist, hat sich Max Otte von Wallstreet-Village getrennt und somit werden in letzter Zeit die Beiträge in den verschiedenen Boards immer weniger. Max Otte bietet seine Leistungen nun unter www.Investor-Village.de an.

      Aus Praktikabilität und nicht zuletzt auch aus Verbundenheit und Freundschaft zu Max werde auch ich zukünftig unter der neuen Adresse posten, Ich würde mich freuen wenn wir dort unsere Diskussionen fortführen könnten. www.Investor-Village.de geht in einigen Tagen online.


      Nun zu Euren ausführlichen Antworten:

      Ich weiß nicht inwieweit Ihr meine Vorgehensweise beim Investieren und meine Simulation der Strategien kennt. Ich habe dazu bereits einiges in diversen Threads geschrieben. angefangen in Leonardos Atelier unter: „An Leo Wolfgang: Strategien“ bis hin zu Diskussionen über einige Unternehmen in den verschiedenen Threads der „Könige“ und „Leonardos Atelier“

      Ich erlaube mir noch mal ganz kurz zusammenzufassen:

      Nach dem Motto: „Das Rad muss nicht neu erfunden werden“, drängen sich für mich folgende Fragen auf:

      - Haben die großen Investoren allgemeine Investitionsgrundsätze und weisen sie möglicherweise Gemeinsamkeiten auf?
      - Kann ihre Vorgehensweise in eine klar definierte Systematik gebracht werden?
      - Kann eine Simulation der Strategie über einen längeren Zeitraum deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse beweisen? d.h.: Wie hätte sich das eingesetzte Kapital entwickelt, wenn über einen längeren Zeitraum nach der zu untersuchenden Systematik gehandelt worden wäre?

      Erst wenn eine solche Simulation weit überdurchschnittliche Ergebnisse aufdeckt, sollte über ein tatsächliches Umsetzen in die Praxis nachgedacht werden. Das Ergebnis ist ein systematisches, emotionsloses Handeln.

      Der erste Schritt der Methodik ist eine allgemeine Unternehmensbeurteilung.

      - Ist das Unternehmen einfach zu verstehen, hat es eine beständig Betriebsgeschichte?
      - Werden die Produkte auch dringend benötigt, gibt es keinen direkten Ersatz?
      - Gibt es wenig Restriktionen damit das Unternehmen multiplizierbar ist?
      - Sind die Produkte eindeutig von dern Konkurrenzprodukten zu unterscheiden?
      - Verfügt das Unternehmen über eine monopolartige Stellung?
      - Kann das Unternehmen noch genügend wachsen, hat es noch Wachstumsraum?
      - Hat das Unternehmen eine Gestaltungsfreiheit der Preise?

      Erst wenn diese Fragen eindeutig mit „ja“ beantwortet werden können, gehen die großen Investoren zu den nächsten Schritten über.
      Diese teilweise doch subjektive allg. Unternehmensbeurteilung soll nun mit ganz konkret bezifferbaren „Qualitätskriterien“ untermauert werden.

      Eigenkapitalrendite / Verschuldungsgrad
      In der hier vorgestellten Methode soll die Eigenkapitalquote ca. 30% von der Bilanzsumme und die Eigenkapitalrendite ca. 25% betragen. Auch die durchschnittliche EK-Rendite der letzten Jahre sollte über 25 % liegen, und über die Jahre wachsend verlaufen.

      Gewinnwachstum
      Die Gewinne des Unternehmens sollten anwachsen, und die Wachstumsrate über 10% liegen, auch im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre, sie sollte möglich kontinuierlich sein, und der 5 Jahresschnitt darf nicht stark vom 10 Jahresdurchschnitt nach unten abweichen. Bei dem Wachstumsdurchschnitt sollten Sie den geometrischen Wachstumsdurchschnitt verwenden, da er den Zinseszinseffekt berücksichtigt.

      Dividenden und einbehaltene Gewinne
      Das Unternehmen nach sollte möglichst viel Gewinn einbehalten, und nicht als Dividende ausschütten, da es sinnvoll ist den erwirtschafteten Gewinn im Unternehmen zu belassen und für weiteres Wachstum zu investieren. Größenordnung > 50% aus.

      Umsatzrendite
      Die Umsatzrendite sollte min. 10% betragen und über die Jahre anwachsen.

      Verzinsung der einbehaltenen Gewinne
      Wie haben sich die einbehaltenen Gewinne verzinst? Oder anders ausgedrückt: Was hat das Management aus den einbehaltenen Gewinnen an zusätzlichen Wert (Value) geschaffen?
      Jede einbehaltene Einheit soll sich in den 10 Folgejahren mit durchschnittlich min. 15% verzinst haben. Das Management sollte nur dann Gewinne einbehalten, wenn es in der Lage ist bei einer Reeinvestition eine höhere Rendite zu erwirtschaften, als das die Aktionäre außerhalb des Unternehmens tun könnten.
      (vgl, auch Buffettology von Mary Buffett, Kapitel: Sinnvoller Einsatz von einbehaltenen Gewinnen, S.294 ff.)

      Cash Flow Marge
      Die Cash Flow Marge sollte min. 15%, besser 20% betragen, und ebenfalls anwachsend verlaufen.

      Sachinvestitionen
      In der hier vorgestellten Systematik soll der prozentuale Anteil der Sachinvestitionen höchstens 40% vom Cash Flow betragen.



      Aus ca. 700 analysierten Unternehmen konnten bei nur 15 – 20 Gesellschaften die Fragen zur Allgemeinen Unternehmensbeurteilung mit einem klaren „ja“ beantwortet werden. Sie hätten also nur einen „Topf“ von 15 – 20 monopolartigen Unternehmen, aus denen Sie auswählen können. Bei den 700 Unternehmen gab es jedoch weitere 20-25 Unternehmen, bei denen zwar nicht alle Fragen zur allgemeinen Unternehmensbeurteilung mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet werden konnte, aber die weiteren konkret bezifferbaren Qualitätskriterien waren erfüllt. Bei diesen „weiteren Qualitätstiteln“ handelte es sich oftmals um die Marktführer der „New Economy“ wie z.B. Nokia oder Cisco Systems.

      Sehr ausgewogene und zufriedenstellende Renditen konnten erreicht werden, wenn zu 50% in die monopolartigen Unternehmen und zu 50% in die weiteren Qualitätswerte investiert wurde.

      Nachdem nun die „Qualität“ herausgefiltert ist, erfolgt der nächste Teil der Analysearbeit, die Bestimmung des wahren, inneren Unternehmenswertes, und eine daraus abgeleitete Renditeerwartung für die nächsten Jahre.

      Zur Unternehmenswertermittlung gelangen drei Verfahren zur Anwendung:

      -Diskontmodell
      -Unternehmenswert auf Basis der Gewinne pro Aktie und KGV
      -Unternehmenswert auf Basis der Eigenkapitalrendite

      Erst wenn alle drei Verfahren zufriedenstellende Ergebnisse hervorbringen ist ein Einstiegszeitpunkt vorhanden. Die Ergebnisse der Berechnungen habe ich bereits in meinem Vor-Post beschrieben.

      Sind alle Qualitätskriterien erfüllt und sind mindestens Renditen von 20 – 25% zu erwarten , wird das Unternehmen unabhängig von Marktlage, Konjunktur oder Politik, gekauft. Sinken die beiden letzten Werte um ca. 5% ab, wird es verkauft. Somit erhält man klare Signale bzgl. Kaufen – Halten – Verkaufen. Ändern sich die Fundamentalen der Unternehmen, so werden die Renditeerwartungen angepasst.

      Für mich war das systematische und emotionslose handeln an der Börse immer sehr wichtig. Seit 1988 nach dieser Systematik gehandelt hätte man über 40% Kursrendite p.a. erzielt. Ich habe dabei unterstellt das maximal einmal jährlich umgeschichtet wurde.
      In einen meiner Boardbeiträge hatte ich bereits einmal die einzelnen Depots seit 1988 beschrieben.

      Zu Euren konkreten Anmerkungen:

      Ja die Wertbestimmung auf Basis der Eigenkapitalrendite hackt in dem besonderen Beispiel UST aus den von Euch genannten Gründen.

      Ja, ich gehe bei meinem System nur von Vergangenheitsdaten aus .(es handelt sich ja um besonders beständige Unternehmen) Wenn ich glaube das Unternehmen in Zukunft ihre Position nicht halten können dann lasse ich sie weg.

      Aus dem Buch Buffettologie habe ich nur die Unternehmenswertermittlungen zwei und drei übernommen.

      Stefan, Cola ist ein sehr gutes Beispiel. Nach beschriebener Sytematik hätte man Cola 1989 gekauft, 1991 verkauft, 1994 wieder gekauft und 1996 wieder verkauft. D.h. also fast perfekt erwischt.
      Seit diesem Jahr war und ist Cola für mich ein Kauf unter 50$.

      Wenn Ihr möchtet sende ich euch gerne mal eine Analyse in Excel Format zu Coca Cola, dann wird einiges zu den Signalen klarer. Ihr könnt mich unter Gelfarth@gmx.de erreichen.

      Stefan, Ein Satz von Dir stimmt ganz besonders: ( nicht nur ein Satz, Eure gesamten Beiträge finde ich super!)

      „Letztendlich müssen wir uns aber nicht um ein paar Prozentpunkte streiten. Wir alle scheinen Buffett so gut zu kennen, dass wir wissen, dass er den Wert nie auf Heller und Pfennig ausrechnet, sondern eine Bandbreite im Kopf hat. Wir sind ja alle drei der Meinung, daß UST stark unterbewertet ist. Wie stark kann jeder selbst entscheiden. Es wird sich letztendlich darin ausdrücken zu welchen Kursen wir bereit sind nachzukaufen.“

      Ich persönlich habe UST noch gar nicht gekauft. Ich hatte sie lange auf der Watchliste, aber irgendwie hatte ich dann den Anschluss verpasst und sie blöderweise nicht gekauft. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen sie gegen meine MO auszutauschen. Die habe ich (auch durch mein zögern) zum glück optimal erwischt und bin schon in einem schönen Gewinn.

      Sobald ich eine Systematik (damit meine ich einen fast mechanischen Ansatz) finde, die nachweislich über viele Jahre bessere Ergebnisse hervorbringt, ändere ich meine Methode sofort. Mein einziges Ziel ist der langfristige Vermögensaufbau unter optimalen Chancen/Risko Aspekten. Seit 1990 hat mir diese Vorgehensweise sehr schöne Investitionserfolge beschert.

      Buffett ist der beste Investor auf der Welt, dennoch haben wir guten Chancen ihn kurzfristig zu „schlagen“, da wir unsere Colas (und Nokias und Ciscos) auch mal verkaufen können, Buffett kann das bei seinem Volumen nicht. Zudem haben wir steuerliche Vorteile gegenüber Herrn Buffett, so das uns ein umschichten von Zeit zu Zeit Vorteile verschaffen kann.

      Viele Grüße
      Volker
      Avatar
      schrieb am 19.09.00 18:11:52
      Beitrag Nr. 33 ()
      Mmhh, dank Dollarkurs ist die Quartalsdividende noch fetter ausgefallen - 0,43 Euro pro Aktie nach 15 % Quellensteuer ist ganz schön üppig.

      Ich werde mir die Internetseite mal ansehen. Letztendlich ist mir die Addresse egal, Hauptsache dort posten kompetente Leute. Ich persönlich warte immer noch darauf, daß Yahoo oder Onvista Message boards nach Yahoovorbild einrichten. Diese Art hier finde ich nämlich nicht sehr praktisch.

      J:)E
      Avatar
      schrieb am 22.09.00 18:48:09
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hallo philojoephus,

      kannst Du mir kurz erläutern, wie Einkünfte aus Dividenden amerikanischer Unternehmen, die
      bereits der Quellensteuer unterlagen, bei der persönlichen Einkommensteuererklärung hier in
      Deutschland besteuert werden, wenn man über der Freigrenze von 3100 DM aus Kapitaleinkünften
      liegt?

      Gehört vielleicht nicht direkt in diesen Thread, ist jedoch bei der Dividendenrendite von UST sicher
      nicht außer acht zu lassen.

      Danke im Voraus
      Benzini
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 17:54:07
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo Benzini,

      ich habe mir neulich einen Artikel zu dem Thema aus dem HB ausgeschnitten, den werde ich mir nochmal ansehen und Dir dann Bescheid geben.
      Das kann allerdings noch ein paar Tage dauern, da ich z.Z. nicht zu Hause bin.
      Soviel vorab:
      Wenn ich mich richtig erinnere, muß man da ein Formular für die amerikanische Steuerbehörde (IRS) ausfüllen und dann bekommt
      man eine steuerliche Gutschrift.

      Bis dann J:)E
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 22:56:46
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo alle zusammen,

      für die Gutschrift der Quellensteuer benötigt man das Formular W-8. Entweder bekommt man das bei seiner Bank oder man lädt es sich direkt bei der IRS runter.

      Aber ich habe noch eine Frage:

      Wie bekomme ich in den USA gezahlte Körperschaftsteuer zurück. Bis 2002 gilt ja ein Doppelbesteuerungsabkommen, das dort gezahlte Körperschaftsteuer in der hiesigen Einkommensteuerveranlagung verrechenbar macht. Oder handelt es sich dabei um die Quellensteuer?

      Bis dann, Stefan
      Avatar
      schrieb am 07.10.00 09:43:29
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hallo Benzini,

      Ich muß leider enttäuschen, zur amerikanischen Quellensteuer stand in
      dem besagten Handelsblattartikel nur der folgende Absatz:
      Wenn Dividenden gezahlt werden, wird automatisch nur der reduzierte
      Quellensteuersatz in Höhe von 15 % abgezogen. Der reguläre Satz beträgt
      30 %. Das Doppelbesteuerungsabkommen ermöglicht sich diese 15 % bei der
      deutschen Einkommenssteuererklärung anrechnen zu lassen. (HB 4./5.8.2000
      Investor S. 6)
      Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, ist es üblich, daß die
      Quellensteuer vollständig im Ausland einbehalten wird. Mit Hilfe von
      Formularen, die man bei der Depotführenden Bank einreicht, kann man bei
      bestimmten Ländern den Quellensteuerabzug (z.T. bis auf 0) senken. Das
      ist bei der amerikanischen Quellensteuer nicht notwendig/machbar, da
      sowieso nur der halbe Satz berechnet wird. Die 15 %, die abgezogen
      werden, kannst Du Dir bei der Einkommenssteuererklärung anrechnen
      lassen. Was ich nicht herausbekommen habe, ist, wie es sich verhält, wenn
      man so wenig zu versteuerndes Einkommen hat, daß man gar keine Einkommen-
      steuer zahlt. Die Frage diesem Fall ist, ob man die gezahlte Quellen-
      steuer sogar erstattet bekommt, anstatt sie verfallen lassen zu müssen,
      weil man nichts zum verrechnen hat.

      Tut mir Leid, daß es so lange gedauert hat. J:)E

      P.S. Ein paar ganz nützliche Hinweise findest Du noch, wenn Du bei der
      Suchhilfe zu den Boards hier „Quellensteuer“ angibst.
      Avatar
      schrieb am 08.10.00 16:39:51
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hallo Benzini, hallo philojoephus

      Ich unterhalte mich in dem Board `Recht und Steuern` in meinem Thread
      `Hilfe! Wie bekomme ich in den USA gezahlte Koerperschaftsteuer zurueck?`
      gerade mit einem Namens `Steuertiger`. Der hat echt viel Ahnung und ich habe
      ihm auch schon einige Fragen gestellt. Postet doch auch dort einmal. Viele
      hier aufgeworfene Fragen hat er dort schon beantwortet.
      Avatar
      schrieb am 17.10.00 19:27:34
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo Stefan,

      ich wollte Dir nur zu FFD gratulieren. Die haben ja auch eine beachtliche Performance hingelegt.

      J:)E
      Avatar
      schrieb am 12.11.00 10:49:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hallo philojoephus,

      danke dafuer. Wo postest Du denn jetzt? Hier hat offenbar keiner
      mehr Lust, etwas zu schreiben. Ich habe naemlich eine neue Value-Aktie
      gefunden, ueber die ich gerne berichten wuerde.

      Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 22:32:28
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hi Buffett,

      ich habe schon noch Lust zu posten allerdings gibt es zu UST im Moment ja nichts Neues zu sagen. Wenn ich ehrlich bin, hoffe ich, daß der Euro um den 15./16.12. noch mal richtig schwach ist, damit die Dividende wieder richtig fett ausfällt. Und wenn Du mich fragst, können wir für uns zum Posten dieses Board hier beibehalten. Ansonsten poste ich bei Klöckner (WKN 678 000) und value-mäßig bei Bijou Brigitte (WKN 522950). Bei letzteren kommen mir jedesmal die Tränen, wenn ich deren Zahlen sehe. Die sind einfach unglaublich gut. Besser als UST und keine Klage am Hals.

      Auf Deine Neue bin ich schon sehr gespannt.

      Bis bald J:)E
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 16:55:43
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo alle,

      das mit Fairfield Communities (FFD) hat sich insgesamt erledigt, da sie in kurzer Zeit
      von Cendant (CD) uebernommen werden. CD ist aber meiner Meinung nach ein sehr
      schlechtes Unternehmen, ueber das es sich nicht lohnt, zu schreiben (macht auch gerade
      Verlust).

      @philojoephus,

      ich habe mir vor einiger Zeit schon Dial Corp. (DL) angeschaut und festgestellt, dass
      ich sie nicht so besonders gut finde. Im letzten Quartal haben sin auf jeden Fall
      Verlust gemacht, so dass das KGV auf sagenhafte 46 hochgeschnellt ist. Es mag vielleicht
      insgesamt ein gutes Unternehmen sein, aber die Unstetigkeit der Gewinne schreckt mich
      ab. Ausserdem liegt die Eigenkapitalrendite bei nur 7 %, wobei das Verhaeltnis
      von langfristigen Schulden zu Eigenkapital 2 betraegt, d.h. die taetsaechliche
      Eigenkapitalrendite laege bei ca. 2.5 %.

      Meine neue Entdeckung hat den Namen

      Sturm, Ruger & Company Inc. (RGR)

      Bevor ich mir hier einen Wolf schreibe, gebe ich erstmal ein paar Infos zu RGR

      - RGR ist ein US-Unternehmen, das Waffen aller 4 Kategorien herstellt (rifles, shotguns,
      pistols and revolvers) sowie Golfschlaeger. Es ist der groesste US-Produzent von
      Freizeit-Waffen und dr einzige an der Boerse notierte (es lohnt sich also nicht, nach
      Konkurrenten zu forsten, es gibt ueber die wenig in Erfahrung zu bringen).

      - RGR gibt es seit 1950 und ist seitdem profitabel. Die Eigenkapitalrendite liegt derzeit
      bei 20 %, war aber auch schon bei 30 % und ist schuldenfrei, d.h. es handelt sich
      um eine "wahre" Eigenkapitalrendite. Auch der Umsatz hat sich seit 1990 verdoppelt.
      Die Verkaufszahlen fuer Waffen ueberhaupt wachsen langsamer und enthalten gewisse
      Zyklen im Gegensatz zum Tabakmarkt, da es fuer Waffen einen grossen
      Gebrauchtwaffenmarkt gibt (vergleichbar mit der Automobilbranche).

      - RGR hat ein KGV von 7.3 und eine Dividendenrendite von 9 %. Die Aktie kostet
      zur Zeit $ 8.81 und ist nach der konservativsten Schaetzung meiner Meinung nach
      $ 11 wert ( $ 30 Mio. Owner-Earnings als Durchschnitt der letzten 5 Jahre geteilt durch
      26.91 Mio. Aktien). Da die Gewinne aber im Durchschnitt seit Jahren steigen und
      keine Klagen oder sonst irgendetwas Boeses zu erwarten ist, ist man auf jeden Fall
      auf der sicheren Seite.

      Die Sicherheitsmarge ist offenbar nicht so gross wie bei UST, aber ich glaube,
      dass es zur Zeit nur ganz wenige Unternehmen gibt, die diese harten Pruefungen
      in Stabiltitaet, Wachstum, Konkurrenzabschreckung UND Preis bestehen koennen.
      Da hat mich dazu bewegt, meine FFD gegen RGR einzutauschen.

      Buffett
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 20:52:59
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hi Stefan,

      RGR, Mmh? Ich habe ein bißchen was von denen gehört. Werden auf dem UST Board auch regelmäßig (als not political correct und patriotisches Investment) empfohlen. Ich hatte sie mir bisher nicht näher angesehen, wegen der Klagen. Du schreibst nun, daß keine Klagen anhängig sind. Bist Du sicher? Wenn ich mich richtig erinnere, wollten die vor einiger Zeit als einzige der Industrie einen Vergleich abschließen und sich freiwillig Beschränkungen unterwerfen. Ich glaube es ging u.a. um Safty-Looks, damit Kinder die Waffen nicht so ohne weiteres benutzen können und um Schadensersatz wg. der Shootings an Schulen etc. Im letzten Moment war die Einigung allerdings gescheitert, weshalb ich mich nicht weiter mit ihnen beschäftigt habe. (Schade, den Artikel aus dem WSJE dazu habe ich leider schon weggeschmissen) Wenn ich richtig liege und die das sind, gelten sie als unortodox. So ähnlich, wie Ligett in der Tabakindustrie. Kann das sein? Mich würden zwei Dinge interessieren. Klagen und kaufen sie Aktien zurück? Ich werde sie mir nochmal ansehen. Du scheinst Dich ja wirklich mehr mit den Unternehmen zu beschäftigen, die Du empfiehlst, weshalb ich Deinen Tip sofort aufgreife. Allerdings werde ich wohl erst in 3-4 Wochen dazu kommen.

      Bezüglich Dail, muß ich zugeben, daß ich da etwas vorschnell war. Du hast recht, da passen ein paar Dinge nicht so zusammen, wie ich sie mir wünsche. Tut mir leid, daß ich Dich damit belästigt habe.

      Bijou ist anders. Bei denen bin ich bereits investiert und möchte noch ein paar Dinge prüfen, bevor ich mein Investment ausbaue. Deine oben genannten Kriterien erfüllt sie allemal und hat den großen Vorteil in Euro notiert zu sein. Denn mit dem Dollar fühle ich mich nicht ganz so wohl. Ich habe auch immer noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden, wie ich mit Wechselkursschwankungen umgehen sollte.

      Du weist doch, wie man hier Boards eröffnet. Eröffne doch wieder eins für RGR. Vielleicht finden wir ja noch ein paar Interessenten.

      Bis bald J:)E
      Avatar
      schrieb am 16.11.00 20:28:44
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo Stefan, Hallo Leute,

      interessanter Artikel über UST von Reuters. Es geht um ein neues "Spuck-freies" Kautabakprodukt, daß UST entwickelt hat. Mark Rozelle hatte schon vor einiger Zeit in einem Gespräch mit mir angedeutet, daß UST was in der Planung hat. Er klang ziemlich euphorisch, was dieses Produkt angeht. UST geht davon aus, daß dieses neue Produkt in den nächsten fünf Jahren 2-4 % p.a. zum Gewinnwachstum beiträgt. Insgesamt schätzt UST das Gewinnwachstum (earnings per share) auf 8-10 % p.a. in den nächsten 5 Jahren. Wobei Vincent Gierer in dem letzten Conference Call zu den Quartalszahlen des dritten Quartal explizit darauf hingewiesen hat, daß UST bei den 8-10 % bereits berücksichtigt hat, daß es Kunden geben wird, die von den bisherigen Produkten auf das neue Produkt umschwenken werden. Also ich finde, daß das alles durchaus positiv und machbar klingt. Hier nun der Artikel:

      Wednesday November 15, 7:09 pm Eastern Time
      For the more refined tobacco chewer: a spitless wad

      By Jonathan Landreth

      NEW YORK, Nov 15 (Reuters) - Chew on this. UST Inc. (NYSE:UST - news) announced plans on Wednesday to appeal to the more refined U.S. consumer of chewing tobacco by test marketing a new ``non-spit`` product late next year. Acknowledging that those who chew tobacco and then spit out the juice can sometimes have an image problem, the leading U.S. chewing tobacco maker`s head of investor relations Mark Rozelle said the new product is meant to increase social acceptability of the habit. ``Some people have a problem with spitting,`` he said. The new teabag-style pouches are also intended to boost UST`s share of the smokeless tobacco market and build sales among smokers who are looking for a nicotine alternative. ``There are 40 to 50 million adult smokers in this country who might be looking for an alternative,`` said Rozelle, whose firm holds about 79 percent of the smokeless tobacco market in the U.S., dwarfing the 13 percent held by its leading competitor, Memphis, Tennessee-based Conwood Co. Greenwich, Connecticut-based UST, which also said its principal subsidiary, United States Tobacco Co., is changing ist name to U.S. Smokeless Tobacco Co. during the first quarter of 2001, declined to discuss the product`s design or marketing plan. UST, which makes the Skoal and Copenhagen chewing tobacco brands, is in part taking its cue from a similar product`s growth in Sweden. ``Look at Sweden where 24 percent of the adult male population uses moist smokeless tobacco,`` said Rozelle.

      UST MAKES NO HEALTH CLAIMS FOR NEW CHEW

      Nearly half of tobacco dipping Swedes use what Rozelle called a ``moist smokeless tobacco pouch`` produced by a company called Swedish Match, which has U.S. operations based in Richmond, Virginia. ``If it`s anything like Snus, the Swedish product with low-levels of tobacco-specific nitrosamines, the chemical that is highly carcinogenic in humans, then they have a fascinating problem on their hands,`` said Professor Kenneth Warner, director of the Tobacco Research Network at the University of Michigan. ``If it`s in fact less dangerous, then they`re going to have to advertise that fact. The the question is: `What happens to the rest of their products? It`s a very delicate line.`` Still, UST`s Rozelle said it makes no health claims for its product. And anti-tobacco advocates point out that there will be health risks. ``If this it to indicate it`s safer because you don`t spit it, or it`s not as dirty a habit, that still doesn`t take away from the fact that it`s tobacco and there`s going to be some health consequences,`` said Paul Turner, the national coordinator of the National Smokeless Tobacco Education Program (NSTEP), a nonprofit organization. ``Tobacco is tobacco, addiction is addiction, and a health consequence is a health consequence. It don`t matter whether you smoke it, chew it, dip it or snort it,`` Turner said from his office in Cumming, Georgia. One recreational user of chewing tobacco said a ``non-spit`` product would not replace traditional chewing tobacco for him. ``I never fell for the gross-out factor,`` said Greg Clark, a New York City resident. ``Most of the time you`re chewing it`s outside on construction sites and you just spit on the ground,`` said Clark. ``It makes the day go quicker, and it`s a nice feeling. It`s part of the culture,`` he said. Five million plus adults chew tobacco and at least half of them have some college education, according to statistics from the U.S. Department of Health and Human Services. ``Tobacco normally has carcinogens in it and I`m sure this product does, too, even if it`s called spitless,`` said Turner. ``Twenty percent of white male high school students in the U.S. use smokeless tobacco,`` said Turner citing a 1999 risk behavior survey released by the Center for Disease Control, noting that there were several states that did not report, making the study`s results hard to weigh.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 17.11.00 13:55:03
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo,

      fuer RGR werde ich wahrscheinlich keinen neuen Thread eroeffnen, da ich gesehen
      habe, wie viele Leute bei meinem FFD-Thread gepostet haben: das war naemlich nur
      ich selber. Da hier mittlerweile sowieso sehr wenig Leute sind, kann man ueber RGR
      auch hier diskutieren.

      Das mit Dial braucht Dir nicht leid zu tun. Ich bin auch fuer jeden Tip dankbar und die
      schlechten Nachrichten bezueglich der Gewinne kamen offenbar auch erst vor kurzem,
      da ich sie mir direkt nach Deinem Artikel angeschaut habe und zu dem Zeitpunkt gar
      nicht schlecht fand. Jedenfalls hatten sie zu dem Zeitpunkt ein KGV von 11 und noch
      Gewinne geschrieben. Mit UST, FFD und RGR ist meine Pipeline an interessanten
      Investments auch schon zu Ende. Ich werde mir mal Bijou anschauen. Alles, was mir
      sonst fundamental gefaellt, ist einfach zu teuer: BF.A, BF.B, FNM, FRE, GCI, WWY.

      Der Artikel ueber UST gefaellt mir. Obwohl ich nicht beurteilen kann, ob die
      Entwicklung von spuckfreiem Kautabak und die strategischen Plaene Erfolg haben
      werden, gewinne ich den Eindruck, dass das Management nicht untaetig ist und sich
      auf den hohen Cash-Flows ausruht (Vincent Gierer hat 578.000 Aktien und auch
      deshalb wohl Interesse daran, Wachstum zu forcieren).

      zu RGR:

      Ich habe nichts von wirklich relevanten Klagen gegen RGR gehoert. Eigentlich
      ist eine solche Firma geradezu praedestiniert fuer Klagen irgendwelcher Waffengegner,
      aber ich surfe oft auf dem Yahoo-Board zu RGR umher und habe noch nichts davon
      gelesen. Dort wird nur gegen solche Sozialisten wie Gore, Hillary und Bill Clinton
      gewettert und uber den `second amendment`, also den Verfassungszusatz, dass der
      Staat eine Armee aufstellen soll zur Verteidigung seiner selbst und dass keinem Buerger
      das Recht auf Waffenbesitz eingeschraenkt werden duerfe, diskutiert. Ich habe mich uber
      RGR mit einigen Foerstern unterhalten. RGR baut Waffen fuer die Freizeit, bei denen
      maximal zwei Schuss hintereinander abgefeuert werden duerfen und danach geladen
      werden muss. Diese Waffen werden hauptsaechlich auf der Jagd benutzt. Die Diskussion
      in den USA um Waffenscheine und Registrierung dreht sich im allgemeinen um
      halbautomatische Waffen, die RGR gar nicht herstellt. Das sind naemlich die Waffen,
      bei denen die meisten Straftaten veruebt werden.

      RGR kauft auch keine Aktien zurueck. Ich weiss nicht warum, aber sie zahlen stur ihre
      Dividende und nehmen auch keine Schulden auf. Vielleicht sind sie so konservativ,
      dass sie sebst beim derzeitigen Niveau die Aktie nicht fuer unterbewertet halten.

      Buffett
      Avatar
      schrieb am 24.11.00 20:51:19
      Beitrag Nr. 46 ()
      Hi Buffett,

      Bei Vincent wäre ich mir nicht so sicher. Mir hat es schon sauer aufgestoßen, daß er sofort nachdem UST wieder ein bißchen gestiegen war, seine Optionen versilbert hat. Ein Director hat das gleiche getan. Das sieht nicht gerade nach Vertrauen aus. Zumal ich mich mal echt frage, wie man bei UST Optionen mit 14,85 U$ ansetzten kann. Unter 25 - 30 U$ sollte sich meiner Meinung nach überhaupt nichts abspielen.

      22-Aug-00
      GIERER, VINCENT A Chairman of the Board, Chief Executive Officer, Director
      65,000 UST Exercised Options at Average of $14.84/Share and Sold at $20.26/Share. Proceeds of $352,100.

      17-Aug-00
      CHAPIN, JAMES W Director
      60,000 UST Exercised Options at Average of $14.84/Share and Sold at $19.96/Share. Proceeds of $307,200.

      Trotzdem denke ich, daß man mit UST nicht viel falsch machen kann. Es ist ein "Fool-proof-business", wie Dein Namensgeber sagen würde.
      Übrigens habe ich über die letzten Monate das Weingeschäft von UST schätzen gelernt. Im WSJE waren einige Artikel dazu. Einmal hat Fosters, die australische Bierbrauerei, ein Premium-Wine-Estate in Californien zu einem sehr großzügigen Preis gekauft. Der Chef von Fosters sagte, daß sie auf diesem Gebiet in den nächsten Jahren große Wachstumspotentiale sehen. Weiterhin hat der größte US-amerikanische Premiumweinhersteller das erste mal seit den 70er Jahren wieder eine nationale Fernsehwerbekampagne gestartet (10 Mio. Dollar teuer) um Premiumweine zu puschen. Der Artikel ging davon aus, daß durch diese Werbekampagne der Segment der Premiumweine noch stärker ansteigt als er es eh schon tut. Und dann war da ja noch der RJR-Analyst der meinte, daß die Weinsparte von UST allein zw. 250-350 Millionen Wert sei. Einen Teil der Artikel habe ich runtergeladen. Wenn Du interesse hast, dann kann ich sie ja posten.

      Hey, und dann zu RGR. Da schlage ich Dich mit Bijou aber locker. Eigentümergewinne von geschätzten 5,00 Euro pro Aktie im nächsten Jahr (4,40 in 2000). Ein KGV von 6,4 auf Basis des 2001er geschätzen Gewinns. Eigenkapitalrendite von über 50 %, Umsatzrendite von 12 %, Dividendenrendite von ca. 8,9 % (Mit Steuergutschrift) und kein Wechselkursrisiko. Zur HV werden sie traditionell mit einen KGV von 10 zum Vorjahresgewinn gehandelt. Macht ein Kursziel von 44 € auf Sicht von 6 Monaten. Wenn Du mich fragst, müßten die, weil sie nur 40 % der Gewinns ausschütten und stetiges Wachstum bzw. stabile Gewinne haben (selbst 1995/96, den schärzesten Jahren im Einzelhandel seit dreißig Jahren haben die noch genug Gewinn gemacht um eine Dividende auszuschütten) mindestens so, wie eine Bundesanleihe behandelt werden. D.h. bei einer geschätzten Bruttodividende (inkl. Steuergutschrift) von 2,85 € und einer Umlaufrendite von 5,20 % macht das einen Kurs von 54,80 €. Douglas Holding wird mit einem KGV von 18,5 auf Basis 2001er Gewinn gehandelt. Ich weiß nicht, ob die so profitabel wie Bijou arbeiten, glaube es aber nicht. Da sie auch in Schmuck, wenn auch echtem, und Parfüm handeln, denke ich, kann man sie als Vergleich heranziehen. Bei einem KGV von 18 wäre Bijou 90 € Wert. Und dann kann man noch konservativ sagen 10 % durchschnittlicher Marktzins, 5 € Eigentümergewinne, 5 % Wachstum (in den letzten Jahren ist der Umsatz über 14 % p.a und der Gewinn über 30 % p.a. gewachsen) dann kommt man auf einen Kurs von 100 €. Ich bin der Meinung, wenn Bijou ein Daxwert wäre, dann wären vermutlich sogar die 100 Euro noch zu kurz gegriffen.

      What do you say? Mir kommen bei diesen Zahlen echt die Tränen.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 24.11.00 22:17:29
      Beitrag Nr. 47 ()
      Schnelle Antwort zu UST:

      Das hat mir eben gerade einen Schock versetzt mit den
      Optionen. Ich habe aber im Glossary von YAHOO! Finance
      nachgeschaut und gesehen, das Options NICHT von Unternehmen,
      sondern von Investoren ausgegeben werden. Das heisst,
      Vincent hat die Dinger auf dem freien Markt gekauft und
      wurden nicht von UST als Mitarbeiterverguetung ausgegeben,
      was, wie Du schon sagtest, fuer $ 14.84 weit unter ihrem
      innerem Wert gewesen waere. Die Optionen richteten sich
      von der ausgebenden Bank wohl nach dem damaligen Kurs.
      Aber schlimm genug, dass er bei $ 20 verkauft hat.

      Zu Bijou brauch ich noch ein bisschen Zeit.

      Buffett
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 11:16:57
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hallo Stefan,

      das Optionen nur von Investoren und nicht von Unternehmen begeben werden, kam mir doch etwas komisch vor. Schließlich sind Optionen teil des Gehaltes vieler amerikanischer Vorstandsvorsitzenden. Deshalb habe ich sicherheitshalber bei Mark Rozelle angerufen und der hat mir folgendes geschickt:

      mrozelle@usthq.com
      Datum: Wed, 6 Dec 2000 10:00:38 -0500
      Betreff: Chairman`s Options

      The shares exercised and sold a few months back were from stock options granted 10 years ago and set to expire in August. Although the Chairman didn`t want to sell them (he felt the stock was tremendously undervalued) he could not take on more debt to acquire them. As you may be aware, Mr. Gierer owns 577,000 shares (many under loan-$3.7 million) and has options outstanding on approximately 800,000 shares.

      mrozelle@usthq.com
      Datum: Thu, 7 Dec 2000 09:34:03 -0500
      Betreff: Options

      As I mentioned in my last note, these options were set to expire in August of 2000. All options exercised by our employees are granted by the Board of Directors. These options were given to Mr. Gierer and others 10 years ago. When the Board issues options, the price is determined by taking the average price on the day they were granted. The recipient of options has up to 10 years to exercise the option. If they do not exercise the option within the 10 year period, they expire.
      I hope this clears things up.

      Damit wäre also klar, dies waren vom Unternehmen begebene Optionen. 10 Jahre alt ist auch okay. Was mir nicht gefällt, ist, daß Optionen mit dem Durchschnittspreis des Tages der Ausstellung begeben werden. Kein toller Anreiz. Wenn Optionen im August 2000 begeben wurden, verdient sich das Management eine goldene Nase ohne auch nur einen Finger krumm gemacht zu haben. Naja, müßig darüber zu diskutieren, weil wir es sowieso nicht ändern können. Allerdings ist es ein Hinweis darauf, daß das Vergütungssystem teile von Selbstbedienung enthält. Bei dem Spruch "he felt the stock was TREMENDOUSLY undervalued" konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
      RGR Geschäftsberichte sind bei mir eingetroffen. Werde demnächst mal reinschauen.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 26.12.00 01:57:23
      Beitrag Nr. 49 ()
      Meine Wahl WO- User des Jahres 2000 fällt uneingeschränkt auf

      den 60 jährigen User mit den Namen AKTIENFILTER



      Liebe Wallstreet-Online Gemeinde,

      nachdem ich hier im WO schon recht lange interessante Beiträge lesen durfte(u.a. von Pop, Fredz, Gigaguru usw.), ist mir in den letzten Monaten ein User besonders positiv aufgefallen, der keinerlei eigene Interessen verfolgt und m.E. zum Wohle der normalen Aktienbesitzer schreibt.

      Mich hat dieser User von Anfang an begeistert durch seine klare und umfangreiche selbstgebastelte Strategie. Natürlich kann man mit dem User Aktienfilter auch über Einzelwerte debattieren, aber ihm geht es grundsätzlich um die Gesamtstrategie. Hierum lohnt es sich zu ringen wie er zurecht schtreibt.

      Er bastelte sich seine Gesamtstrategie selber und perfektionierte diese
      über die Jahrzehnte hinweg. Sein Erfolg gaben ihn Recht mit seiner ihm eigenen Strategie(u.a.“ Pyramidenbau“, Geschenkaktien usw.) in seinen ältesten Depots (er hat 25 Jahre Aktienerfahrung!) sind natürlich klassische Value- Werte. Aber auch er fing klein an und schildert uns viele Stationen seiner Erfahrungen.

      Er berichtet ausführlichst voller Leidenschaft und Hingabe über seine Erlebnisse und wie er sich speziell Informationen besorgt oder auch was viele Anleger immer wieder falsch machen( z.B. zuviel Geld auf zuviel riskante Aktien). Er schreibt, was man besser machen könnte und gibt konkrete Ratschläge nicht von oben herab, sondern freundschaftlich und so, dass wir normalen Aktienanleger damit etwas anfangen können..


      Aktienfilters Aussagen sind klar, logisch und nachvollziehbar. Es sind mir die eigenen Fehler in meiner Strategie bewusst geworden. Der Lerneffekt ist unglaublich.


      Hinzu kommt, dass der User Aktienfilter seine persönlichen Erfolge hinten anstellt und sich nicht als Guru verstanden sehen möchte. Um seine Strategie immer praktisch zu erläutern, ist es natürlich ab und an unumgänglich, die jeweiligen Performance zu erwähnen.


      Ich empfehle daher uneingeschränkt jedem WO-User sich die Beiträge des User´s Aktienfilter genau durchzulesen. Der Aha Effekt wird garantiert nicht ausbleiben.


      Ich für meinen Teil würde mir wünschen, wenn der User Aktienfilter mal über seine umfangreichen Erfahrungen ein Buch veröffentlichen würde. Vielleicht kann ihm dabei die WO-Readaktion behilflich sein. Ich wäre einer der ersten Käufer.


      Mein kritische Stimme zum User des Jahres 2000 bekommt daher



      AKTIENFILTER


      Uneingeschränkt zugesprochen.

      Ich möchte mich ausdrücklich bei den User Aktienfilter für seine tollen Beiträge bedanken und ihn animieren so weiterzumachen.



      Wie ist Eure Meinung liebe Wo- User?





      Euch allen wünsche ich ein weiterhin frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.

      Ein neues Jahrtausend beginnt......




      Gruß

      Euer Myoky
      Avatar
      schrieb am 18.02.01 20:22:03
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hallo Stefan,

      bist Du noch da? Ich war für zwei Wochen in Amerika und habe bezüglich UST etwas Marktforschung betrieben und Fotos gemacht. Nachdem ich es mit umfangreicher Hilfe geschaft habe, diese Bilder auf einen Webserver zu legen, wollte ich sie jetzt hier einstellen. Da das Runterladen aber soviel Zeit benötigt, dachte ich, es wäre schlauer für diese Bilder ein neues Thread zu eröffnen. Doch wie stellt man`s an? Kannst Du nicht ein neues Thread für mich eröffnen und mir schreiben, wie es geht? Ich wäre Dir sehr dankbar.

      Ich habe auch (eher zufällig) Marktforschung über RGR gemacht. Da meine Freundin erstmalig in den USA war, habe ich mit einem Freund verabredet, daß wir mal ein paar Pistolen und Gewehre schießen können. Fast seine ganze Kollektion bestand aus Ruger Waffen. Seiner Meinung nach das Beste, was es zu kaufen gibt. Ich fand gerade die Pistolen sehr gut, da sie einen sehr viel kleineren Rückschlag hatten als Pistolen gleichen Kalibers anderer Hersteller (z.B. Smith & Wesson oder Colt).

      Alles andere später, denn wenn es keinen interessiert, brauche ich mir auch nicht soviel Mühe zu machen.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 23:00:20
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hallo Friedrich,

      Ich habe wieder unser altes Board benutzt, da hier das runterladen nicht so lange dauert.

      Danke für die Links. Das mit dem Report ist ja sehr spannend. Ich habe ihn nur mal oberflächlich überflogen und werde ihn mir noch mal in Ruhe ansehen.
      Die Seite von Dr. Rodu kannte ich schon, da sie schon mal auf dem UST yahoo Message board geposted worden ist. Ich habe mich aber erst jetzt entschieden, daß Buch von Dr. Rodu zu bestellen. Willst Du auch ein Exemplar? Ich habe mit ihm ausgemacht, daß ich ihm $ 20 in Bar schicke, da ein Scheck wegen den Gebühren sehr teuer wird. Er will mir dafür das Buch per Airmail senden.

      Apropos, links. Ich finde es ja absolut Klasse, was für Artikel Stedddy Edddy immer so findet.

      Mit der RJR-Übernahme bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube schon, daß RJR mit diesen Gedanken spielt. Der Chef von RJR hat gesagt, daß er eine feindliche Übernahme nur deshalb vermeiden will, weil er Angst hat, daß einer der anderen Tabakkonzerne (vor allem Philip Morris) ein Gegenangebot machen könnte. Und wenn die mitbieten, dann sind hohe Preise gewiss. PM ist dafür bekannt, daß sie Höchstpreise zahlen können, die trotzdem nicht zu Gewinnverwässerungen führen. Das ist einer der bestgeführten Konzerne dieser Welt.
      Irgendjemand hat vor kurzem gepostet, daß UST vermutlich "the best kept secret" im US-Tabak Markt ist. Ich glaube er hat recht, wenn ich mir die Marktposition, die Umsatz- und EK-Rendite, das Wachstumspotential und the low ligitation profile ansehe. Wenn ich mir anschaue, wie wenig UST im relativen und absoluten Vergleich zur Zigarettenindustrie die an die Bundesstaaten zahlen muß, um sich für immer frei zu kaufen, kann ich immer nur ungläubig den Kopf schütteln. UST hat beim Kautabak 80 % Market share wohingegen PM bei Zigaretten "nur" 50 % hat. UST muß für nur 10 Jahre 2 % der net earnings von 1998 zahlen, wohingegen PM 25 Jahre 50 % seiner 1998er net earnings zahlen muß.

      Zu Bijou:

      Ein Gewinneinbruch muß die zukünftige Prognose nicht erschweren und kann eine der besten Kaufgelegenheiten sein. WB hat zwei seiner besten Investments zu Zeitpunkten gemacht, als die Unternehmen kurz vor der Pleite standen. 1. American Express, als sie in einen Fall Schadensersatz leisten mußten, der fast ihr gesamtes Eigenkapital aufgezehrte. 2. GEICO, die stark in andere Teile des KFZ-Haftpflichtmarktes expandiert und die Prämien zu niedrig kalkuliert hatten, so daß die Schadensansprüche nicht mehr durch Einnahmen und Eigenkapital gedeckt werden konnten.

      Ich muß allerdings zugeben, daß der Gewinneinbruch von Bijou nicht so bilderbuchhaft verlaufen ist. Ich weiß nicht einmal genau, wie es dazu kam. Ich habe die Geschäftsberichte dieser Jahre mehrmals intensiv gelesen, aber leider nichts konkretes gefunden. 1994 war laut Presseberichten eines der schwersten Jahre im deutschen Einzelhandel seit über dreißig Jahren. Das Tief bei der Gewinnentwicklung von Bijou war aber erst zwei Jahre später (1996). Ich kann es mir nur durch eine Reihe von Faktoren, wie schlechte konjunkturelle Lage, verpassen von Modetrends und überfällige Notwendigkeit von Filialrenovierungen erklären.

      Es gibt aber einen eindeutigen Trend, der seit über 10 Jahren festzustellen ist. Bijou erwirtschaftet eine Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite, die weit über dem Normalmaß ist. Laß Dir die folgenden Zahlen mal auf der Zunge zergehen:

      ...................................1990.....1991.....1992.....1993.....1994.....1995.....1996.....1997.....1998.....1999
      EK-Renta*..................33,5%...33,3%...32,5%...26,6%...24,9%..10,3%....8,4%....27,3%...43,8%...70,6%
      Nettoumsatzrendite**...8,5%.....7,9%.....7,3%.....6,4%.....6,2%.....3,0%...2,5%.....5,5%.....8,6%....12,6%

      *Gewinn nach Steuern/Eigenkapital (des Vorjahres) x 100
      ** DVFA Gewinn/Umsatz der AG x 100

      Es gab zwei Jahre einen Aussetzer, daß kommt in den besten Familien vor. Zum Vergleich 33,5 % ist Coca Colas Return on Equity. Die Werte für die letzten zwei Jahre sind um so erstaunlicher, weil 1997 24 % und 1998 44 % der Bilanzsumme liquide Mittel waren, die das Unternehmen nicht benötigt. Hätte man diese Gelder ausgeschüttet, wäre die EK-Renta noch höher ausgefallen, weil die Eigenkapitalquote niedriger gewesen wäre.
      Aufgrund der Steuerreform, wird die Nachsteuerumsatzmarge von heute (1999) 12,6 % auf über 15 % steigen. Ich denke, daß sie in der Zukunft mindestens über 8,5 % bleiben wird. Schau Dir dazu mal mein letztes Posting auf dem Bijouboard an - Stichwort Filialrenovierung, Warenwirtschaftssystem und Unternehmensgröße. All diese Faktoren haben dazu geführt, daß Bijou die Flächenproduktivität unglaublich gesteigert hat. Das sind auch die Wettbewerbsvorteile, von denen Du sprichst.

      Ich denke schon, daß Bijou ein Markenname ist, wenn ca. 9 von 10 Frauen wissen, wofür dieser Name steht. Es ist allerdings kein Franchise a la Coca Cola (große Burg mit festen Mauern und tiefem Wassergraben mit Piranias). Wenn hier ein Konkurrent auftreten würde, mit viel Geld und dem Ziel to put Bijou out of business, muß ich zugeben, that it could be done.
      Bijou ist in dieser Hinsicht kein Investment, daß man preiswert kauft und liegenläßt wie Coke. Hier muß man den Markt halt regelmäßig überprüfen - z.B. ob starke Konkurrenz auftritt. Sollte diese Konkurrenz nicht auftreten, wird Bijou weiterhin viel Geld verdienen.
      Bijou hat insofern etwas mit UST gemein, wo man aufgrund der anhängenden und möglichen Klagen, auch öfters mal nach dem Rechten schauen sollte.

      Darüber hinaus greift der Ansatz, daß WB nur in Werte mit Wettbewerbsvorteil investiert meiner Meinung nach zu kurz. WB hat auch regelmäßig in Werte investiert, die einfach nur unterbewertet waren und die er nach ein paar Jahren wieder verkauft hat. Diese Unternehmen haben nicht alle Kriterien erfüllt, weshalb es auch keine Langfristinvestments wurden. Trotzdem hat er in solche Werte investiert, wenn sie massiv unterbewertet waren. Schau Dir mal die alten Letters of the Chairman unter www.bershirehatheway.com an, da findest Du Unternehmen, von denen Du mir nicht glauben würdest, daß WB in so etwas investiert hat.
      Z.T. hat er diese Unternehmen nicht länger als ein Jahr gehalten. Halt solange, bis die Unternehmen ihre faire Bewertung wieder erreicht hatten.

      Kaiser Aluminum& Chemical Corporation (1978)
      Aluminum Company of America (1980)
      E W Woolworth Company (1980) <-- Einzelhandelsunternehmen wie Bijou!
      Exxon Corporation (1984)
      Auch eine Goldmine war mal darunter.

      Ich habe mittlerweile in mehreren Szenarien den Wert von Bijou errechnet. Unter konservativen Annahmen (Nettoumsatzmarge von 8,5 %) liegt er bei mindestens 65 Euro die Aktie.

      Normalerweise bin ich nicht für Vergleiche mit Unternehmen aus der gleichen Branche, weil die ja überbewertet sein könnten. Doch hier möchte ich es trotzdem tun, weil ich aufgrund der krassen Zahlen glaube, daß es deutlich macht, das Bijou auf jeden Fall unterbewertet ist.

      Alle aufgeführten Unternehmen sind C-DAX Retail vertreten.

      ....................................Bijou......Douglas....Fielmann....Beate Uhse....Metro....KarstadtQuelle

      Ek-Quote*...................54,6%......39,4%.......58,7%...........69,6%........17,3%..........20,6%

      NettoUmsatzrendite*...12,0%........2,9%...........6,0%...........4,3%..........0,63%..........1,4%

      Eigenkapitalrendite*.....43,2%......16,0%........17,0%............5,0%..........8,4%..........12,9%

      Return on assets*.........23,6%.......6,5%........10,0%............3,6%.........1,4%.............2,7%

      Aktienkurs per 9.3........34,30........38,00........42,20............12,75........49,45............38,11

      Gewinnerwartung 01**...4,90..........2,22..........2,22..............0,36..........1,37..............1,71
      KGV 2001.......................7,0..........17,1..........19,0...............35,4..........36,1.............22,3

      Gewinnerwartung 02**...5,60.........2,54..........2,59...............0,39..........1,65..............1,99
      KGV 2002.......................6,1.........15,0..........16,3.................32,7..........30,0.............19,2

      * um diese Zahlen vergleichbar zu halten, habe ich sie mir, bei der Deutschen Börse unter www.deutsche-boerse.de geholt; daß ist auch der Grund, warum sie von meinen Zahlen abweichen
      ** die Quelle für den erwarteten Gewinn ist bei allen Unternehmen (außer Bijou) I/B/E/S (The International Brokers Estimate System), diese Zahlen werden von der Wirtschaftswoche bzw. der Telebörse im statistischen Teil publiziert; der erwartete Gewinn für Bijou`s stammt von Börse Online; er weicht deshalb von meinen Prognosen ab, weil die Redaktion die Auswirkung der Steuerreform auf die Gewinnentwicklung noch nicht berücksichtigt hat

      Keines der anderen Einzelhandelsunternehmen wird mit einem KGV kleiner als 17 gehandelt (Bijou 7,0), obwohl keines dieser Unternehmen bei der Nettoumsatzrendite, der Eigenkapital-Rentabilität oder dem Return on Assets auch nur halb so gute Werte vorweisen kann wie Bijou. Für kein einziges dieser Unternehmen wird ein Gewinn pro Aktie prognostiziert, der auch nur halb so hoch liegt, wie der für Bijou (4,90 Euro). Und trotzdem notieren die Aktien aller Unternehmen (außer Beate Uhse) zu höheren Kursen als Bijou (34,30 Euro).
      Stellt Dir nur mal vor, Bijou würde mit einem KGV von 15 gehandelt werden - fünfzehn ist immer noch weniger als 17 (Douglas), 22 (KarstadtQ) oder gar 36 (Metro) - die Aktie würde über 70 Euro notieren und hätte immer noch Potential!!!
      Ich denke, daß man Bijou vom Geschäft her auf jeden Fall mit Douglas und von der Rentabilität her mit Fielmann vergleichen kann. Bijou ist unterbewertet!


      Hier noch ein Szenario, das mir weniger gefällt. Bijou hat zur Zeit eine Marktkapitalisierung von 90,0 Millionen Euro. In der Kasse sind vermutlich liquide Mittel in der Größenordnung von 27 Millionen Euro. 50 % der Aktien gehören schon dem Vorstand. Was sollte ihn davon abhalten, sich von der Hamburger Sparkasse (Haspa), in dessen Aufsichtsrat er sitz, einen Kredit i.H.v. von 55 Millionen Euro geben zu lassen, um die Freien Aktionäre für 38 Euro auszukaufen? 27 Millionen des Kredites könnte er sofort zurückzahlen und die restlichen 28 Millionen vermutlich in weniger als 3 Jahren. Das wirklich fiese an der Sache wäre, daß er durch das Einbehalten der Gewinne erst dafür gesorgt hat, daß der Kurs so niedrig ist, um hinterher die Aktionäre mit ihrem eigenen Geld auszukaufen. Dich als gerade erst dazugestoßenen Aktionär müßte das nicht stören, Du würdest trotzdem einen guten Schnitt machen.
      Ich halte dieses Szenario für sehr wahrscheinlich und weil ich nicht auf diese Weise über den Tisch gezogen werden will, arbeite ich gerade intensivst daran, daß dieses Szenario nicht eintritt. Entweder der Aktienkurs steigt oder die liquiden Mittel sinken. Beides zusammen (z.B. durch einen aggressiveren Aktienrückkauf) wäre mir natürlich am liebsten. Doch dazu mehr in der nächsten Woche auf dem Bijou Board.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 10:40:07
      Beitrag Nr. 52 ()
      @ die Leser vom Bijou Board,

      Ich staune, daß sich noch niemand von Euch mein Profil angesehen hat, um zu schauen, wo ich noch poste. Nun jetzt habt Ihr es gefunden. Ich hoffe, daß niemand von Bijou`s Management über das letzte Szenario in der vorhergehenden Message nachdenkt. Und weil ich den Vorstand nicht auf dumme Gedanken bringen will, wollte ich es auf dem Bijou Board auch nicht so deutlich schreiben. Deshalb bitte ich alle es dort auch nicht zu posten oder eine Referenz dazu zu machen. Danke.
      Das letzte Szenario ist der Hauptgrund für mein Werken. Meiner Meinung nach sollte es jeden Kleinaktionär von Bijou überzeugen, dafür zu stimmen, daß die liquiden Mittel von Bijou endlich freigesetzt werden. Wer glaubt, daß soetwas nicht passieren kann, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. In Europa und vor allem in Deutschtland werden zur Zeit massiv Investmentbankerteams zusammengestellt und Buyoutfonds aufgelegt. Marktkenner bezweifeln, daß die alle ausgelastet werden und die Fonds genug Deals zum investieren bekommen. Das bedeutet, daß die sich Deals suchen müssen. Wenn Bijou weiter so hohe liquide Mittel im Verhältnis zur Marktkapitalisierung hat, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Banker an die Tür von Bijou klopfen und Fragen, ob sie dem Vorstand behilflich sein dürfen, die "lästigen" Kleinaktionäre wieder los zu werden. Vor kurzem stand im WSJE das eine große internationale Bank einen Fonds nur für Deutschland aufgelegt hat, der sich auf kleinere Buyouts ab 15 Millionen bis 100 Millionen Euro spezialisiert.

      Denkt mal drüber nach. Und postet hier dazu.

      J:)E
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 15:10:34
      Beitrag Nr. 53 ()
      Bezüglich der HASPA muß ich mich korregieren. Da hatte man mir etwas Falsches gesagt. Herr Werner ist nicht im Verwaltungsrat der HASPA.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 20.04.01 00:59:31
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hallo Stefan,

      http://messages.yahoo.com/bbs?.mm=FN&board=7078816&tid=ust&s…

      Das (unter obrigen Link angeprisene) Buch von Dr. Rodu kann ich nur empfehlen. Es ist wirklich alles erschöpfend drin. Und trotzdem so verständlich geschrieben. Geschichte, Nikotinsucht, andere Drogen wie Heroin und Koffein, Arten und Marken des Kautabak, wie man ihn benutzt, wie er und Zigaretten wirken, Gesundheitsgefahren, Risikoprofile, Kundengruppen einfach alles. You name it. Er erklärt es super.
      Ich war skeptisch, was das von UST prognostizierte Wachstum angeht. Not any more. Hätte Volker damals dieses Buch gehabt, dann hätte er uns zeigen können, woher die Wachstumsraten wieder kommen können.
      Meine Größte Sorge galt aber immer möglichen Klagen in der Zukunft. Obwohl ich mich mit diesem Thema am intensivsten beschäftigt hatte, war ich mir nie wirklich sicher, da ich zu wenig über die medizinischen Studien gefunden habe. Mit diesem Buch ist das vorbei.

      Mit unserer gemütlichen Zweisamkeit ist es nun wohl auch vorbei, nach dem Du allen gesagt hast, wo sie uns finden. Naja, ist sowieso nur ein mentales Ding. Weißt Du, für mich war Dein Message Board immer so etwas wie unser kleiner privater Raum, auf dem wir unbeobachtet über alles quatschen können. Ich hatte mir extra mal die Rubrik rausgesucht, unter der der Thread läuft und dachte, in Finanzstrategien wird so schnell keiner auf uns aufmerksam. Zumal die ersten (Antwort)Postings nichts Gutes an UST lassen. Der oberflächliche Leser würde vermutlich gar nicht erst weiterlesen. Der interessierte Leser erkennt die Oberflächlichkeit (dieser Postings) und hätte vermutlich aufgrund Deines Eingangsstatements genauer nachgelesen. Naja, was soll`s.

      Du hast geschrieben, daß Du in letzter Zeit viel liest. Hast Du Dich mal mit USG beschäftigt? Die Namensähnlichkeit mit UST ist vielleicht ein gutes Omen? Ich bin auf den Wert durch einen Artikel im WSJE aufmerksam geworden. Wirklich interessant ist er aber erst geworden, nachdem Buffett eingestiegen ist. Er hat 14,98 % der Aktien gekauft. Ab 15 % wäre die Poison Pill ausgelöst worden. Vermutlich wollte er mehr kaufen, konnte aber wegen der Poison Pill (noch) nicht und hat deshalb auch noch einen ganzen Teil der USG Bonds gekauft. Er hat die Aktie um die 15 Dollar gekauft. Jetzt steht sie bei 12 Dollar.
      50 % des free Float sind short verkauft. Das mußt Du Dir mal vorstellen. Wenn Buffett wollte, dann könnte er allein mit seiner Position den Shorts gehörig das Wasser abgraben. Ich könnte mir aber eher vorstellen, daß er mit dem Management über eine Übernahme verhandelt. USG ist Amerikas größter Rigipshersteller, der low cost Anbieter und würde zumindest zu den Unternehmen passen, die WB in letzter Zeit gekauft hat.
      In letzter Zeit wurde viel über Asbestklagen geschrieben. Bush will das Gerichtssystem reformieren, damit den Schadenersatzsummen ein Deckel aufgesetzt wird (auch für Tabak gut). Wie dem auch sei, ich glaube schon, daß Buffett durch seine Versicherungen (die auch Asbest gecovered haben) sehr genau die Risiken kennt, die diese Klagen mit sich bringen.
      Wie Du festgestellt hast, bin ich zur Zeit auf dem Bijou Board sehr stark eingespannt und konnte deshalb nicht die ganze due dilligence machen, die ich gerne gemacht hätte. Trotzdem habe ich angefangen eine kleine Position aufzubauen. Denn, nachdem Goldman Sachs am 26.03. die Gewinnerwartung gesenkt und CSFB am 29.03. USG auf verkaufen gestuft hat, ist die Aktie am 16.04. unter höheren Umsätzen wieder gestiegen, obwohl Merrill Lynch an diesem Tag USG von neutral auf reduce gesetzt hat. Von den großen Brokerhäusern fehlt wohl nur noch Lehman Brothers, um den Reigen komplett zu machen. Irgendwie fehlt mir der Glaube, daß die Investmentbanken nichts mit den Shorts zu tun haben sollen. Vielleicht haben sie sogar selbst geshortet. Um 10 Millionen Aktien (von 40 Mio.) short verkaufen zu können, braucht man jemand (großes) bei dem man sich soviele Aktien borgen kann bzw. der so ein Geschäft abwickeln kann. Wer immer da als Mittler gedient hat, der weiß auch, daß es bei durchschnittlichen Tagesumsätzen von nur 500.000 Stück gelinde gesagt schwierig ist, eine solche Shortposition zu covern. Warum seinem Kunden und sich selbst nicht etwas helfen zu covern, in dem man eine Verkaufsempfehlung abgibt.
      Sieh Dir mal die Zahlen an. Auf dem USG Message Board Message 2349 ist ein link. Zwischen dem 15. November und dem 15 Dezember 2000 hat sich die Shortpostition von 5,4 auf 11,9 Millionen Aktien mehr als verdoppelt. Buffett hat genau in diesem Zeitraum 6,5 Millionen Aktien gekauft. Das entspricht exakt der neu aufgebauten Shortposition. Wer immer diese Shortposition eingegangen ist, hat enorme Probleme zu covern, da sich auch noch andere Institutionelle Anleger (Southeastern asset 6,4; Harris assoc.L.P. 5,7 und Knauf International 4,3) große Pakte zugelegt haben. Buffett hat Erfahrungen mit Shorts. Als der damals das ganze Silber gekauft hat, hatten die Verkäufer auch Probleme zu liefern, weil mehr Silber short verkauft war, als tatsächlich geliefert werden konnte. Buffett hat die Liefertermine damals sehr großzügig verschoben und sich die Zwischenzeit mit Leihezinsen von 16 % und mehr vergolden lassen.
      Die Aktie wird auch in Berlin unter 852784 gehandelt. What do you think?

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 29.04.01 15:25:30
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hallo philojoephus,

      danke erstmal für den Buchtitel. Ich werde nir das Buch auch bei Gelegenheit mal kaufen. Ich habe in der Tat in letzter Zeit nicht direkt gelesen, sondern nach anderen Unternehmen Ausschau gehalten, da sich die Diskussion über UST langsam totläuft (deshalb poste ich auch nicht mehr auf dem UST-Board bei Yahoo!). Aber jetzt erstmal zu den einzelnen Werten:

      --> Sturm, Ruger & Company, Inc. (NYSE:RGR)

      Ich habe RGR vor einiger Zeit für $10 verkauft. Auch wenn ich mehr Wert auf langfristige Entwicklung von Umsätzen und Gewinnen Wert lege, bin ich trotzdem aufgrund der enttäuschenden Quartalszahlen in 4Q2000 und 1Q2001 ausgestiegen. Insgesamt wächst das Unternehmen zu langsam, obwohl die Produkte von RGR einen wahnsinnigen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen: allgemein geschätzte Qualitität bei geringem Preis und einem Markennamen. Darüberhinaus ist RGR der führende Waffenhersteller in den USA und produziert als einziger in allen 4 Kategorien von Schußwaffen.

      --> Bijou Brigitte und Fossil, Inc. (NASDAQ:FOSL)

      Ich habe nicht alles von eurem Bijou-Thread gelesen aber ich halte Bijou auch für ein gutes Investment. Ich habe für mich aber Bijou immer mit FOSL verglichen und bei FOSL einen größeren Wettbewerbsvorteil ausgemacht als bei Bijou. Bijou stellt, soweit ich weiß, Schmuck her. Für den Kunden ist der Schmuck außer durch seine individuelle Form nicht von dem der Konkurrenz unterscheidbar. Das ist bei Uhren von FOSL anders. Hier ist sowohl der Name sehr bekannt als auch das Design aller FOSL-Produkte von der Konkurrenz unterscheidbar. Die Fundamentaldaten in finanzieller Hinsicht sind natürlich ebenfalls bestechend.

      FOSL: Sales & Profitability Summary

      Figures expressed in millions of U.S. Dollars

      Year Sales Sales Growth EBITDA % of sales Inc. bef Extra % of sales Emps Sales/ Empl
      1993 105.089 n/c 17.514 16.7% 11.485 10.9% 370 284,023
      1994 161.883 54.0% 27.720 17.1% 15.345 9.5% 558 290,113
      1995 181.114 11.9% 22.945 12.7% 12.057 6.7% 634 285,669
      1996 205.899 13.7% 27.499 13.4% 13.591 6.6% 430 478,835
      1997 244.798 18.9% 37.657 15.4% 18.942 7.7% 472 518,639
      1998 304.743 24.5% 59.765 19.6% 32.161 10.6% 535 569,614
      1999 418.762 37.4% 93.338 22.3% 51.826 12.4% n/a n/a
      2000 504.285 20.4% n/a n/a 55.883 11.1% 2,442 206,505

      Ich bin jetzt bei $17 eingestiegen, weil mir die Aktie doch besser gefällt als Bijou. Außerdem wundert es mich doch sehr, daß Bijou trotz dieser niedrigen Bewertung auf seinem ATH notiert, wo doch meistens diese niedrig bewerteten Titel aus dem Norden kommen. Im Prinzip heißt dies doch, daß Bijou seit 5 oder mehr Jahren so unterbewertet ist, oder habe ich etwas übersehen. Die anderen Fundamentaldaten habe ich im Bijou-Thread schon einmal kurz erwähnt.

      --> UST, Inc.

      Du hast Recht, am Anfang habe ich mich richtig geärgert über diese Postings, die sind ja dermaßen unqualifiziert, daß man gar nicht daruaf eingehen kann. Die neuesten Quartalszahlen von UST waren ja schon mal gar nicht schlecht und lassen dei Aussichten für das ganze Jahr doch ganz gut erscheinen.

      --> Salton, Inc. (NYSE:SFP)

      Meine neueste Errungenschaft ist SFP. SFP stellt elektrische Küchengeräte her und steht damit in Konkurrenz zu General Electric (NYSE:GE). Hier erstmal die Fundamentaldaten zu Umsätzen und Gewinnen:

      SFP: Sales & Profitability Summary

      Figures expressed in millions of U.S. Dollars

      Year Sales Sales Growth EBITDA % of sales Inc. bef Extra % of sales Emps Sales/ Empl
      1994 48.807 n/c 1.141 2.3% -2.944 -6.0% 70 697,245
      1995 76.991 57.7% 5.714 7.4% 0.651 0.8% 73 1,054,675
      1996 99.202 28.8% 7.275 7.3% 4.595 4.6% 122 813,135
      1997 182.806 84.3% 13.599 7.4% 4.399 2.4% 145 1,260,733
      1998 305.599 67.2% 33.980 11.1% 19.981 6.5% 219 1,395,428
      1999 506.116 65.6% 76.682 15.2% 34.543 6.8% 1,129 448,287
      2000 837.302 65.4% 175.664 21.0% 91.816 11.0% n/a n/a

      Die Eigenkapitalrendite liegt bei 41 % und betrachtet man das Unternehmen, wenn es rein selbstfinanziert wäre, erhält man immer noch 28 %. Das beste ist aber, das SFP zur Zeit mit einem aktuellen P/E von 3.5 gehandelt wird. Ich habe viel recherchiert und nach dem Haken gesucht, aber der einzige ist der, daß für dieses Jahr ein Gewinnrückgang von 20 % prognostiziert wird. Das ist aber nicht viel, damit hätte man ein P/E(2001) von 4.4. Der Wettbewerbsvorteil ist zwar nicht sehr groß (insbesondere bei Konkurrenz von GE) aber als kurzfristiges Investment durchaus interessant, da die Unterberwertung dermaßen stark ist. Übrigens steigen die Umsatzmargen im Geschäft von SFP. Ich kann mir das nur so erklären, daß die Produkte, die zur Zeit auf dem Markt sind, vor 3 bis 4 Jahren entwickelt worden sind und die Produktpipeline jetzt nicht mehr so stark gefüllt ist. What do think?

      --> USG Corporation (NYSE:USG)

      Hört sich in der Tat interessant an, auch wenn ich nicht so viel von Optionen verstehe. Aber Du meinst doch im Prinzip, daß die ganzen Short-Seller denken, sich zum aktuellen Kurs von $10.80 (also noch weiter gefallen) eindecken zu können, obwohl das ziemlich unrealistisch ist, wenn 50 % des Free Float short verkauft sind. Das macht das ganze zu einer echten Trading-Chance. Ich habe im Income Statement gesehen, daß der Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr nur durch eine außerordentliche Aufwendung von $900 Mio zustande gekommen ist. Ich habe noch nicht im Geschäftsbericht nachgelesen, worum es sich handelt, aber wenn man diese Aufwendungen gleichmäßg auf die letzten 5 Jahre verteilt und einen Steuersatz von 38.5 % annimmt, so erhält man einen Jahregewinn von immerhin $216 Mio, das sind $4.69 pro Aktie. Bei einem Kurs von $10.80 ist das gar nicht schlecht. Kurzfristig finde ich auch USG ein Investment wert.

      Das solls fürs erste mal gewesen sein.

      Gruss, Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 02.05.01 17:40:38
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo Stefan,

      What do I think? A company (SFP) with these kind of fundamentals is very interesting. Wenn ich dazu noch sehe, daß a whopping 4,39 Millionen shares short verkauft sind (as of April 6th), was 44,3 % des free float von 9,9 Mio. shares und 36,9 % aller ausstehenden Aktien (11,9 Mio.) entspricht und dazu die Tagesumsätze selten über 100.000 Stück liegen, dann ist das entweder ein absoluter Pleitekandidat oder eine Goldgrube. Wenn ich mir die Kursentwicklung der letzten Zeit ansehe, denke ich eher letzteres, da die Shorts vermutlich gerade dabei sind zu covern.
      Alles nur oberflächliche Analyse. Ich weiß. Aber dafür bist Du ja immer sehr genau.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 02.05.01 22:52:50
      Beitrag Nr. 57 ()
      Hallo philojoephus,

      kurze Zwischenfrage, bevor ich mehr schreibe:
      Wo bekommst Du Deine Informationen über die Anzahl der short-verkauften Aktien und deren Anteil am Freefloat her?

      Gruß, Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 03.05.01 18:41:20
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hallo Stefan,

      ich arbeite viel mit yahoo finance. Wenn Du Dir UST aufrufst, gibt es u.a. eine Option die sich "Profile" nennt. Dort auf der zweiten Seite unten rechte Spalte sind die Shorts, linke Spalte unten ist die Anzahl der ausstehenden Aktien und des Float. Auf der ersten Seite linke Spalte findest Du die Aktien, die von Insidern, Institutionellen und von Fonds gehalten werden. Die Angaben sind immer recht gut gepflegt und sehr übersichtlich, weshalb ich mir mit Ihnen meistens einen ersten Überblick verschaffe.
      Was die Shorts angeht, gibt es sogar spezielle Seiten, die (vor allem für Nasdaq-Aktien) genauere und aktuellere Daten liefern. Nach meiner Erfahrung aktualisiert Yahoo die Shortzahlen nicht immer sehr schnell. Ich habe die Seiten nicht im Kopf aber sie lauten so ähnlich, wie www.shortboy.com u.s.w.

      Regards J:)E

      P.S. Ich habe etwas MegaGeiles von Deinem Namensgeber bekommen. Wenn es eingescannt ist (mache ich nicht selbst), stelle ich es ein.
      Avatar
      schrieb am 17.05.01 20:05:41
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hallo Stefan,

      hier ist ein Post von Stedddy Edddy, das ich ziemlich aufschlussreich finde.

      The Competitive Landscape
      by: steadddy_eddy 05/17/01 05:31 am EDT Msg: 2049 of 2051

      THE 1970s
      In 1970 there are 17 million pounds of moist snuff output in America.
      In 1970 UST has 100% of the moist snuff market. Swisher International and Conwood enter the moist snuff market in the late 70s. There are 5 brands of moist snuff by the end of the 70s.

      THE 1980s
      In 1980 there are 26 million pounds of moist snuff output in America.
      In 1980 UST has 97% of the market. Swedish Match enters the market in the 80s becoming the 4th manufacturer of moist snuff. There are now 20 brands of moist snuff between the 4 manufacturers..

      THE 1990s
      In 1990 there are 44 million pounds of moist snuff output in America.
      In 1990 UST has 87% of the market. The 4 manufacturers of moist snuff now have 28 brands between them. From 1992 to 1998, the price value (discount) brands of snuff went from essentially 0 to 12% market share. Within 4 years of introduction, Swedish Match`s price-value Timberwolf snuff captures 7% of the moist snuff market.

      1999
      In 1999 there are 60 million pounds of moist snuff output in America.
      In 1999 UST has 76-77% of the market. The 4 manufacturers of moist snuff now have 40 brands between them. UST has 24 of those 40 brands.

      The following information was gleaned from the Conwood appellate brief of January 5th, 2001 which can be located on the UST website
      UST homepage > US Smokeless tobacco Co. > Conwood appeal
      Within the appeal, there is a section called "STATEMENT OF FACTS --- 1. Growth Of The Moist Snuff Industry"

      We have a classic "challenge and response" situation in the moist snuff category. After decades of total dominance, UST has finally met stiff competition coming from several directions. UST is pushing toward a major response --- renaming the company to emphasize a separation from Big Tobacco, the appointment of Kessler as head of the ST division, the upcoming spitless snuff which is essentially a fifth category of ST, and a marketing plan which will target smokers.

      I don`t believe the success of this plan is priced into the stock at the current time. In a sense, by owning UST the shareholder gets a high dividend value stock with a free wildcard thrown in. Maybe the wildcard will only result in two-of-a-kind, or it might complete a straight flush.
      Avatar
      schrieb am 20.05.01 15:00:59
      Beitrag Nr. 60 ()
      Ich habe den Artikel von ihm bereits gelesen und finde ihn
      auch sehr aufschlussreich. Ich muss aber zugeben, dass an
      UST sehr hohe Erwartungen gestellt werden. Es ist klar,
      dass es kaum Unternehmen gibt, die ueber ganz lange Zeit
      einen Markt komplett beherrschen. Ein Wachstumsmarkt wie
      der des rauchfreien Tabaks zieht daher Konkurrenz an und
      da die Menschen gewoehnlich auch neue Produkte ausprobieren,
      ist es fuer diese Konkurrenz nicht schwer, ein paar Prozent
      Marktanteil zu gewinnen. Aber trotzdem hat UST noch einen
      Marktanteil von 76 % und dieser hat sich in den letzten
      Jahren stabilisiert. Ich denke, die meisten Leute auf dem
      Yahoo!-Board suchen krampfhaft Schwaechen von UST, aber es
      gibt nun mal keine eierlegende Wollmilchsau bei Unternehmen,
      obwohl UST einer solchen schon sehr nahe kommt.

      Ist das uebrigens Dein eigener von Buffett unterschriebener
      Geschaeftsbericht bei den UST-Fotos?


      Gruss,

      Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 22.05.01 19:53:39
      Beitrag Nr. 61 ()
      Hallo Stefan,

      Ich glaube nicht, dass Steadddy Eddy versucht bei UST das Haar in der Suppe zu finden. Ich glaube eher, dass er uns zeigen will, welche Informationen es über Kautabak gibt und was für ein tolles Investment UST ist. Was er zur Konkurrenz geschrieben hat, bestätigt das doch. Er hat aufgezeigt, dass Konkurrenz aufgetaucht ist und Marktanteile erobert hat, aber UST heute trotzdem deutlich mehr Kautabak verkauft, als noch vor 10 oder 20 Jahren.
      Über neue Konkurrenz müssen wir uns bei UST wohl keine Sorgen machen. Nishisakawick hat in Post 246 eine ziemlich gute Zusammenfassung von UST`s Geschäft eingestellt. Der wichtigste Satz ist meiner Meinung nach der folgende:

      UST operates in a business segment which no one, NO ONE, wants to enter.

      Ich glaube er hat Recht. Die meisten Unternehmen haben viel zu viel Angst vor den möglichen Schadensersatzklagen. Als einzige potenzielle Konkurrenten blieben wohl nur noch die Zigarettenkonzerne. Doch da zweifele stark, dass die in das Geschäft durch den Aufbau von eigenen Marken einsteigen würden. Denn auch die Zigarettenkonzerne haben viel zuviel Angst vor Klagen. Das wurde bei der Übernahme von Nabisco durch Philip Morris mehr als deutlich.
      Ich habe die genauen Zahlen leider nicht mehr da, aber im Prinzip lief da folgendes ab. 80 % von Nabisco gehörten der Nabisco Group Holdings (NGH) wären 20 % des Unternehmens durch freie Aktien (NA) repräsentiert wurden. NGH hatte vor einigen Jahren ihre Tochergesellschaft RJR an die Börse gebracht. Trotz dieser Trennung vom Zigarettengeschäft hatte NGH ca. 50 Schadensersatzklagen von Rauchern anhängig, weshalb NGH permanent niedriger (zw. 20-50 %) bewertet wurde, als ihr 80 % Anteil an Nabisco wert war. Dieser Bewertungsabschlag war vorhanden, obwohl RJR bei dem Spinoff erklärt hatte, für sämtliche Schadensbeträge, die aus dieser Art von Klagen resultieren sollten, aufzukommen. Dieser Schutz durch RJR war eigentlich nur kosmetischer Natur, um die Investoren von NGH zu beruhigen, denn es war aus mehreren Gründen sehr unwahrscheinlich, dass NGH jemals hätte Schadensersatz leisten müssen. Trotz dieser Unwahrscheinlichkeit und des Schutzes hat Philip Morris nicht die Nabisco Group Holdings übernommen sondern ihr praktisch den 80 % Anteil von Nabisco direkt abgekauft. PM konnte durch diese Konstruktion Nabisco ohne den "Taint" der 50 Klagen kaufen. Für diesen 80 % Anteil hat PM ca. 13,5 Mrd. Dollar bezahlt obwohl man NGH zur gleichen Zeit für weniger als 11,0 Mrd. hätte kaufen können. PM hat also ca. 2,5 Mrd. Dollar (die Zahl weiß ich noch genau) mehr bezahlt, um 50 unwahrscheinlichen Klagen, die auch noch ein Konkurrent hätte zahlen müssen, aus dem Weg zu gehen. Geoffrey Bible sagte dazu nur, daß er schon genug Klagen am Hals hätte und sich keine weiteren aufladen möchte. Das fand ich wirklich unverständlich, da PM genau wie RJR in den meisten der 50 Fälle Mitangeklagter war und im Falle eines Ausfalls der anderen sowieso den ganzen Schaden selbst tragen muß.
      Von allen Zigarettenfirmen die mit Klagen belegt sind, hat PM wohl die meiste und umfangreichste Erfahrung, um die Zusammenhänge einzuschätzen. Wenn die schon solche Angst vor 50 extrem unwahrscheinlichen Klagen haben, dann werden die sich nicht neue wahrscheinliche Klagen aufhalsen, indem sie anfangen ein eigenes Kautabakgeschäft aufzubauen.
      Wusstest Du, dass UST der einzige Kautabakproduzent ist, der 1998 einen Vergleich (Smokeless Tobacco Master Settlement Agreement) mit den 50 Bundesstaaten geschlossen hat. Die anderen Kautabakproduzenten sind nicht vor Klagen der Bundesstaaten geschützt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bundesstaaten Klage erheben würden, wenn RJR oder PM in dieses Geschäft einsteigen würden. Die möglichen Gewinne bei einem Vergleich wären wohl zu verlockend.

      Yup, ist mein Geschäftsbericht. Ich habe auch noch eine signierte Ausgabe der "Letters to Shareholders from 1977 - 1988" erhalten. Kannst Du Dir vorstellen, wie ich mich darüber gefreut habe.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 12:42:18
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hallo Stefan,

      sag mal, hast Du Dich vielleicht schon mal mit Swedish Match (WKN 900439) beschäftigt? Ich komme drauf, weil in der aktuellen FINANZEN (06/2001) auf Seite 172 ein Artikel über den "Zigarrenartikel" vom April 2000 ist, in dem ja auch UST empfohlen wurde. Gemäß den Kommentaren in der Aktuellen Ausgabe ist Swedish Match immer noch eine lohnende Investition. Und mit Kautabak und Zigarren kennen wir uns doch ein bißchen aus.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 18:25:19
      Beitrag Nr. 63 ()
      Hallo Buffett’s Erbe,

      heute kam in den zwei Telebörsensendungen um 12:30 und 13:30 Uhr eine (für die Telebörse ungewöhnlich ausführliche) Doku über die diesjährige HV von BRK. Fand ich sehr interessant, zumal ein (kurzer) Einblick in das Headquarter im Kiewit Tower gegeben wurde. Anschließend fand noch ein Chat mit Holger Schwarz statt. Das ist der Reporter, der die Doku gemacht hat. Der Chat war nicht so toll, zumal die wirklich interessanten Fragen gar nicht zugelassen wurden. Den Chat findest Du unter: www.n-tv.de/chat

      Falls es Dich interessiert. Mehr zu Warren Buffett und das Woodstock für Kapitalisten gibt es in der Sendung n-tv Geld Spezial zu sehen, und zwar am Samstag, den 7.7.01 um 18 Uhr 15, sowie am Sonntag, den 8.7.01 um 12 Uhr 15. Einschalten lohnt sich, denn da gibt es noch mehr Infos zum Orakel von Omaha.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 23:41:50
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hallo philojoephus,

      leider besitze ich keinen Fernseher, um mir die nächsten Sendungen bei n-tv anzusehen, dennoch habe ich durch Zufall, als ich bei meinen Eltern zu Besuch war, einen Bericht zur Hauptversammlung von BRK gesehen, das war Mitte Mai. In dem Bericht wurde auch das oberste Stockwerk des Kiewit Tower gezeigt und da habe ich zum ersten Mal erfahren, daß die Holding nur 13 Mitarbeiter hat (ich dachte, die Holding wäre ein Versicherungsunternehmen mit riesigen Beteiligungen).

      Das mit dem Smokeless Tobacco Master Settlement Agreement habe ich auch so nicht gewußt, manchmal (obwohl man das nicht sein sollte) hat man sich auch soviel über ein Unternehmen informiert, daß man schlichtweg keine Lust mehr hat, noch tiefer zu recherchieren. Sind UST und Bijou Brigitte eigentlich Deine einzigen Steckenpferde oder hast Du noch mehr? Ich habe in letzter Zeit einige Unternehmen gefunden, die vielleicht interessant sein könnten, dazu aber gleich.

      Swedish Match habe ich mir mal kurz angeschaut, aber ein P/E von 17.5 und eine Eigenkaptalrendite von nur 20.77 % bei einem Verhältnis von langfristigen Schulden zu Eigenkapital von 1.12 schrecken mich schnell ab. Außerdem kann man nicht von der Kenntnis über die Märkte des rauchfreien Tabaks auf Zigarrenmärkte (genausowenig wie auf Zigarettenmärkte) schließen. Zigarren sind mehr Luxusartikel, deren Gebrauch eher den Zyklen von Modetrends ähnelt als das man dort ein kontinuierliches Wachstum wie bei rauchfreiem Tabak in den USA erwarten könne. Jedenfalls habe ich das mal in einem Fernsehbericht über Zigarren erfahren und man weiß ja aus eigener Erfahrung, daß das Rauchen von Zigarren selten eine Sucht ist. SWMAY weißt auch im Zeitraum von 1993 bis 1999 nahezu kein (höchstens ein minimales) geregeltes Wachstum bei den Umsätzen auf.

      Year Sales Sales Growth EBITDA % of sales Inc. bef Extra % of sales Emps Sales/Empl
      1993 0.945 n/c 0.215 22.7% 0.108 11.4% 2,888 327,095
      1994 1.015 7.4% 0.242 23.9% 0.147 14.5% 7,972 127,263
      1995 1.048 3.3% 0.249 23.8% 0.155 14.8% 7,357 142,454
      1996 1.104 5.4% 0.294 26.7% 0.165 15.0% 6,580 167,852
      1997 0.972 -12.0% 0.228 23.5% 0.136 14.0% 6,467 150,339
      1998 1.029 5.8% 0.208 20.2% 0.091 8.9% 10,467 98,270
      1999 1.135 10.3% 0.235 20.7% 0.561 49.4% n/a n/a

      Nochmal zurück zu Warren Buffett. Ich frage mich, ob sein Sinn für gute Investitionen noch funktioniert. Jedenfalls habe ich USG gekauft, aber zwar erst nachdem ich mich vergewissert habe, daß BRK auch USG gekauft hat. Jedenfalls bin ich ohne Verlust einen Monat später wieder ausgestiegen, weil mir die Sache zu heiß wurde, als der Quartalsbericht rauskam. Jedenfalls steht USG kurz vor dem Bankrott und ich weiß nicht, was Buffett veranlaßt haben könnte, ein solches Unternehmen zu kaufen (zum Preis von $15, jetzt steht die Aktie bei $5). Ich habe jedoch daraus gelernt, nie wieder eine Aktie blind zu kaufen, auch dann nicht, wenn BRK gerade vorher zu einem höheren Preis gekauft hat.

      Ich habe hier eine Liste von Unternehmen zusammengestellt, die ich beobachte und interessant finde. Ich habe extra keinen Text dazu geschrieben, da man sich die nötigen Informationen auch schnell selber besorgen kann und ich nicht ins Blaue schreiben will:

      NYSE:TBL -- The Timberland Company
      NASDAQ:BNHN -- Benihana Inc.
      NASDAQ:MLHR -- Herman Miller Inc.
      NASDAQ:LANC -- Lancaster Colony Corporation

      Wenn Du an einem der Unternehmen Interesse hast, kann ich auch mehr schreiben, was ich gut finde und mir aufgefallen ist, TBL ist zur Zeit mein heißester Kandidat.

      Gruß,

      Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 06.06.01 21:25:23
      Beitrag Nr. 65 ()
      Hallo ihr beiden,

      ich bin schon vor einiger Zeit auf euren hochinteressanten Thread aufmerksam geworden.

      Ich habe mir die von Buffets Erbe erwähnte Benihana ein bischen angesehen:

      Benihana(WKN902641)(US-Ticker BNHN):

      Benihana ist eine 1964 gegründete amerikanische Restaurantkette die zurzeit 56 asiatische Restaurants ausschließlich in den USA betreibt. Zusätzlich werden 13 Restaurants in Franchise betrieben.
      Die Kette erzielte letztes Jahr Umsätze von $137,5million, einen operativen Gewinn von $21million, ein EBITDA von $19,1million(Ergibt ein EBITDA-Marge von 14%) und einen Reingewinn von $8,7million.
      Die Marktkapitalisierung beträgt $74Millionen Dollar
      Diese ist auf ca 6,15 Millionen Aktien verteilt zu einem Kurs von ca 11,9$.
      Im Jahr 2000 wurden 1,34$ je Aktie Gewinn erwirtschaftet. Das ergibt ein P/E von ca.9 auf Basis des aktuellen Kurses von 11,9$
      In den vergangenen Jahren erreichte das Unternehmen eine durchschnittliche Wachstumsrate bei Gewinn und Umsatz von ca. 15% p.a.
      Dividenden werden keine bezahlt.

      Die Aktien befinden sich zu 65% in den Händen des Managments.

      Website: www.benihana.com

      Angesichts des Desinteresses der Anleger ist die Liquidität an den Börsen "miserabel"! Die Aktie ist zwar in Berlin notiert, aber es fand meines Wissens bisher noch nie ein Umsatz in Deutschland statt. In den USA werden täglich auch nur sehr, sehr wenige Stücke umgesätzt.

      Eine genauere Fundamentalanalyse habe ich noch nicht betrieben, da ich bisher noch keine Lust hatte mich mit meinen lückenhaften englischkenntnissen durch die Bilianzen
      zu quälen!

      Ich denke aber das man sich dieses Unternehmen durchaus genauer anschauen kann, denn ein P/E von 9 angesichts einer Wachstumsrate von ca 15%p.a. läßt auf eine eventuelle Unterbewertung schließen.

      M.f.G. thomtrader
      Avatar
      schrieb am 09.06.01 04:31:00
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo
      Dem kann ich mich nur anschließen, ein Super-Thread. Wobei ich von Investments in Branchen wie Kautabak oder Waffen nichts halte. Weder die Regierung noch die Menschen wollen solche Produkte. Diese Woche wurde MO zur Zahlung von 7 Milliarden $ Schadenersatz für einen einzigen Raucher verurteilt. Das spricht Bände. Zwar können sie die Preise leicht erhöhen, müssen aber womöglich einen Großteil zukünftiger Gewinne abführen und werden kaum weiter wachsen, wenn Raucher oder Waffenträger kriminalisiert werden.

      Zu LANC habe ich gestern einen Thread eröffnet, TBL habe ich auch auf der Watchlist, da würde ich bei etwa 35 $ kaufen. MLHR gefällt mir nicht so sehr, weil sie in einem Markt tätig sind, der in Zukunft unter Margendruck geraten wird, wenn Unternehmen Möbel nur noch online zum günstigsten Preis bestellen.
      Avatar
      schrieb am 09.06.01 13:27:32
      Beitrag Nr. 67 ()
      DimStar,

      Tue mir bitte einen Gefallen und informier Dich gründlicher, bevor Du etwas postest. Mit dieser Art von Postings spielst Du mit Deiner credibility.
      Das Urteil lautet über drei Milliarden Dollar nicht sieben. Es stimmt, dass das über die Zigarettenindustrie Bände spricht, nur was hat das mit UST zu tun? UST stellt keine Zigaretten her, war nicht Teil dieser Klage, ist auch sonst seit 1954 nur ca. 35 mal verklagt worden (vs. 2.400 bei MO), wobei die eine Klage, die zugelassen wurde eindeutig zugunsten von UST entschieden wurde (vs. mehrerer Klagen in Mrd. $-Dollarhöhe, die gegen MO entschieden wurden) und dass die Menschen seine Produkte (Kautabak) nicht haben wollen, ist schlicht weg Quatsch. Im Gegensatz zum Zigarettenkonsum, steigt der Konsum von Kautabak seit über drei Jahrzehnten, trotz ständig steigender Preise. Und fang bitte bloß nicht an, über Gesundheitsaspekte zu diskutieren, bevor Du Dich nicht eingehend über Kautabak informiert hast. Es lohnt sich einfach nicht.

      J:)E
      Avatar
      schrieb am 15.06.01 13:27:07
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo Stefan,

      Danke für Dein Posting zu Swedish Match, hat mir viel Arbeit erspart.

      So viele Steckenpferde - Buffett würde wohl circle of competence dazu sagen - habe ich noch nicht. So etwas braucht seine Zeit. Ich beschäftige mich mit dem Thema erst seit ca. fünf Jahren, wobei ich mich in den ersten drei Jahren hauptsächlich mit allgemeinen Themen, wie Geschichte der Börse, Spekulationsblasen, Zyklen, langfristige Entwicklungen, Psychologie, Volkswirtschaft etc. beschäftigt habe. Ich wollte mir erst das Wissen aneignen, um die heutigen Entwicklungen auch in einen größeren Zusammenhang sehen zu können. Erst danach habe ich mich auf Bilanz- und Branchenanalyse, Einzelwerte etc. konzentriert und bin immer noch dabei. UST war nach Hugo Boss meine zweite Daueranlage, Bijou ist meine Dritte. Z.Z. arbeite ich an meiner Vierten.
      Ein paar kleinere Positionen halte ich aufgrund des am 10./11.08.00 beschriebenen antizyklischen Investmentansatzes. USG war meine letztes Investment nach diesem Ansatz und z.Z. habe ich noch keine neuen Kandidaten gefunden.
      Zwischendurch vertreibe ich mir die Zeit bei Gelegenheit mit "Special Situation Investing", wie z.B. Risiko Arbitrage bei Übernahmen (Klöckner war so ein Wert) oder bestimmte Neuemissionen (z.B. Dt. Post). Bei diesen kurzfristigen Investments arbeite ich z.T. auch mit Leverage.
      Ein Steckenpferd gibt es allerdings noch - Gold. Auch wenn ich lange aufgehört habe, in einzelne Aktienwerte dieser Branche zu investieren und es nur einen kleinen Anteil meines Portfolios ausmacht, lese ich regelmäßig noch einige Newsletter und die Zeitungsberichte darüber. Sich mit diesem Thema zu beschäftigen, hat aus meiner Sicht zwei große und mehrere kleine Vorteile. Erstens kann man wunderbar prüfen, ob man wirklich so geduldig ist, wie man immer von sich behauptet. Es gibt wohl keine Anlageklasse, die seinen Anhängern in den letzten zwanzig Jahren solche zermürbende Ergebnisse und immer wieder zerstörte Hoffnungen geliefert hat, wie Gold. So müssen sich Aktienbesitzer zw. 1965 und 1982 oder zw. 1929 und 1950 gefühlt haben. Anleihebesitzer haben ihr Waterloo die ganzen 70er Jahre über erlebt.
      Zweitens, schützt es hervorragend davor übermütig zu werden. Bei den echten Goldcracks ließt man Hintergründe und Zusammenhänge, die manchmal so unglaublich sind, dass sie wohl ins Reich der Fantasy gehören, aber oft stecken dahinter auch fundamentale, belegbare Wahrheiten. Es sind diese Wahrheiten, die einen zwingen, wirklich langfristig zu denken und vorsichtig zu sein. Denn solche Phänomene wie z.B. Inflation, Spekulationsblasen oder Schuldenpyramide bauen sich langsam oft über Jahrzehnte auf, um dann abrupt oder über einen längeren Zeitraum heftigst zuzuschlagen (ein seit 11 Jahren aktuelles Bsp. ist Japan). Das Studium der Geschichte hat mich gelehrt, dass soetwas immer wiederkehrt und sich oft jahrelang hält.
      Ein kleiner Vorteil ist beispielsweise, dass Wissen, dass Gold seine Glanzzeit genau zu dem Zeitpunkt hatte, als in der Welt wüste Inflation herrschte und man mit Aktien und Anleihen real negative Renditen einfuhr. In dieser Zeit hat Gold eine Performance hingelegt, die keine andere Anlageklasse (Aktien, Renten, Immobilien) in den letzten 100 Jahren über einen so langen Zeitraum geschafft hat. Zwischen 1970 und 1980, das sind 10 Jahre, stieg die Feinunze Gold von 35,20 Dollar auf 870 Dollar. Das entspricht einer Rendite von über 37 % pro Jahr. Goldminenaktien sind noch stärker gestiegen. Selbst mit Technologie-, Internet- oder Biotechaktienindizes war über einem Zeitraum von 10 Jahren nicht eine solche Performance zu erzielen.

      Vielleicht darf ich Dir noch einen meiner Klassiker zum Besten geben. In einem Buch mit dem Titel "Leitfaden durch die Aktienanlage", dass 1983 vom Deutschen Sparkassenverlag ausgegeben wurde, kann man zur Anlage in Aktien folgendes lesen:
      "Die besonders verbreitete Scheu, bei Verlusten einen Verkauf zu empfehlen, ist gefährlich, da erfahrungsgemäß ein Durchhalten von Aktien weitere Verluste mich sich bringt. ...
      Die oben dargestellte Entwicklung des Aktienmarktes zeigt, dass eine Daueranlage in Aktien im allgemeinen keinen Schutz vor der "schleichenden" Geldentwertung gab. Dies wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass die Aktienkurse lange Zeit unter den Kursen von 1960 lagen und über die gezahlte Dividende ein Inflationsausgleich ebenfalls nicht zu erreichen war."
      Mei, wie haben sich doch die Zeiten geändert! Ich habe Dutzende solcher Beispiele gefunden. Eins vielleicht noch?
      In der November Ausgabe des 1977er Fortune Magazines hat Burton Malkiel einen Artikel mit dem Titel "Reports of the Death of Common Stocks Are Greatly Exaggerated" veröffentlicht. In diesem sieben Seiten langen Artikel hat er überzeugend und detailiert dargelegt, warum die Aktien in Zukunft überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften werden. Doch wer daraufhin angefangen hat zu investieren, mußte einen langen Atem haben, denn erst 1981, also vier Jahre später, fing der Aktienmarkt seinen 19jährigen Aufwärtstrend an. Alles was Malkiel in diesem 77er Artikel gesagt hat, ist bis heute eingetroffen. Umso erschreckender ist aus heutiger Sicht die Erkenntnis, dass sich die in dem Artikel beschriebenen Trends in Zukunft wieder umkehren werden. Folgerichtig hat Malkiel am 17.04.1998 einen Artikel mit dem Titel "Wall Street`s High Wire Act" im WSJE veröffentlicht, in dem er (nochmal) erklärt, warum die Aktien in den letzten 15 Jahren so stark gestiegen sind und warum er in Zukunft eine deutlich geringere Rendite erwartet. Damals stand er mit dieser Prognose noch relativ alleine da. Mittlerweile schlagen auch andere prominente Stimmen in diese Kerbe. Selbst Buffett traut sich mittlerweile wieder zu, eine langfristige Prognose abzugeben - sieben Prozent p.a. in den nächsten zehn Jahren lautet seine Schätzung.
      Du fragst Dich jetzt vielleicht, wer dieser Burton G. Malkiel ist? Er ist seit den 70er Jahren Ökonomieprofessor an der Princeton University und Begründer der Lehre vom Indexinvesting. Seit 1973 aktualisiert er regelmäßig sein Buch "A Random Walk down Wall Street", das es (endlich) seit ca. einem Jahr auch in deutscher Sprache gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass Dir der deutsche Titel vertrauter ist - er lautet "Börsenerfolg ist (k)ein Zufall".

      Seit dem Tag, als man anfing Buffett soetwas wie einen Midastouch zuzuschreiben, gab es Stimmen, die sich fragten, ob er seinen "Sinn für gute Investitionen" verloren hat. Ich denke, er hat ihn nie verloren. Allerdings macht auch er ab und an Fehler und vertut sich das eine oder andere Mal. Ob USG zu diesen Fehler gehört, kann man heute noch nicht sagen, dafür ist es noch zu früh. Und selbst wenn wir Kleinaktionäre mit der Investition richtig Geld verloren haben (ich jedenfalls), heißt das nicht, dass auch Buffett am Ende einen Verlust machen wird. Der hat nämlich eine Geduld, die den meisten von uns fremd ist und dazu noch Möglichkeiten, die wir einfach nicht haben.
      Um Dir seine Geduld und sein mentales Standvermögen mal zu demonstrieren, möchte ich Dir seine Investition in die Washington Post hier kurz nachskizzieren: 1973 kaufte er für 10,6 Mio. Dollar ungefähr 12 % der Aktien der Washington Post. Damals kostet die Aktie ca. 4 Dollar, was dem (schuldenfreien) Unternehmen einen Marktwert von ca. 80 Mio. Dollar gab. Buffett hatte jedoch ausgerechnet, dass der innere Wert der Washington Post Company bei 400 Mio. Dollar lag. Nach Buffetts Investment fielen die Aktien die nächsten zwei Jahre und sein Investment sank von 10,6 Mio. Dollar auf ca. 8 Mio. Dollar. Bis 1976 bewegte sich die Aktie nicht entscheidend über Buffetts Einstandspreis hinaus und erst 1981, also acht Jahre später, erreichte die Washington Post eine Marktkapitalisierung von 400 Mio. Dollar.
      (Diese Geschichte entstammt dem Buch "Warren Buffett, Vom bleibenden Wert; S. 215 der dt. Hardcoverausgabe)
      Du schreibst, dass die Firma kurz vor dem Bankrott steht und nicht verstehen kannst, dass Buffett in so ein Unternehmen investiert. Du weißt nicht viel über seine Investitionen, oder? Wie ich schon am 11.03.01 geschrieben habe, hat Buffett zwei seiner besten Investitionen zu Zeiten gemacht, als man von den Unternehmen genau dass sagte, was man heute über USG sagt, nämlich dass sie kurz vor dem Bankrott stehen. Wie das Washington Post Beispiel zeigt, ist Buffett in der Lage, dass zu tun, was er selbst predigt. Nämlich das tägliche auf und ab an der Börse vollständig zu ignorieren. Er kennt den Wert und er weiss, dass die Börse den wahren Wert eines Unternehmens manchmal jahrelang nicht erkennt. Wenn er sich sicher ist, hat er die Geduld jahrelang zu warten, bis sich das ändert. Wer von uns kann schon von sich behaupten eine solche Geduld zu haben bzw. sich so sicher zu sein?

      Ich habe mir mal FOSL angesehen. Was hast Du denn über die Insiderverkäufe rausgekriegt? Die machen mich nämlich etwas nervös. Wenn ein oder zwei Insider verkaufen, mag das in Ordnung gehen, aber wenn es vier ! Insider sind, macht mich das stutzig. Zumal alle erst verkauft haben, nachdem die Aktie im September 2000 so gefallen ist. Angenommen, dass alle Insider aus persönlichen Gründen verkaufen, weil sie das Geld brauchen (genaueres sagt ein Unternehmen selten), dann frage ich mich doch, wo diese Insider den Wert der Aktie sehen, wenn sie es vorziehen die Aktien zu Tiefstkursen zu verkaufen, anstatt einen Kredit aufzunehmen und später zu verkaufen. Die scheinen zumindest keine krasse Unterbewertung zu sehen.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 13:05:20
      Beitrag Nr. 69 ()
      Hallo philojoephus,

      das sind auch nicht alles meine Steckenpferde. Diese Werte
      stehen bei mir nur in der engeren Auswahl, welche zu werden.
      Zur Zeit beschaeftige ich mich mit Timberland. Ich bin im
      Prinzip erst zwei Jahre dabei, mich mit Buffetts Anlagestrategie
      auseinanderzusetzen, davor habe ich mich ein Jahr auch wie
      Du mit verschiedenen Ansaetzen zur Anlagestrategie und der
      Boerse, Volkswirtschaft, ... allgemein beschaeftigt. Ich habe
      auch erst zwei Buecher ueber Buffett gelesen und das ist schon
      laenger her, danach habe ich erstmal Benjamin Graham und
      Philip Fisher gelesen. Jetzt werde ich mir weitere Buecher
      ueber Buffett kaufen, auch das Buch ueber Focus-Investing.
      Das ist der Grund, weshalb ich garnicht mehr soviel ueber
      die Kaeufe wusste, bei denen Buffett Unternehmen gekauft hat,
      die kurz vor dem Konkurs standen, sie wurden in den Buechern
      auch nur kurz erwaehnt. Das Hauptaugenmerk lag dabei immer
      auf Investments wie Coca-Cola oder American Express.
      Von daher war es in der Tat etwas voreilig von mir, USG
      schon jetzt zu verteufeln, man moege es mir verzeihen und wir
      werden sehen, wie es sich entwickelt. Die Geduld, Jahre auf
      eine Wende bei USG zu warten, habe ich jedenfalls nicht.

      Ueber die Insiderverkaeufe bei FOSL habe ich leider auch noch
      nichts rausbekommen, ich werde es aber posten, sobald ich es
      weiss.

      Gruss,

      Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 20.06.01 17:23:45
      Beitrag Nr. 70 ()
      Hallo philojoephus,

      ich suche zur Zeit ein gutes Buch ueber die Bilanzierung nach
      US-Recht, also US-GAAP Vorschriften. Hast du ein solches Buch
      oder beschaffst Du dir die Informationen immer stueckweise
      aus den Geschaeftsberichten. Zum Beispiel muss man bei der
      Bewertung von Assets ziemlich aufpassen, genauso bei der
      Wahl der Abschreibungsmethode.

      Gruss,

      Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 01:29:33
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hallo Stefan,

      ich habe ein paar Bücher über US-Gaap, ob die wirklich alle gut sind, kann ich Dir leider nicht sagen, da ich noch nicht mit allen gearbeitet habe. Grundsätzlich schaue ich da nur rein, wenn ich ein bilanztechnisches Problem habe. Sie einfach nur so „zum Spaß“ zu lesen, ist für mich Zeitverschwendung, weil ich mir nicht merken kann, was da drin steht, wenn ich es nicht selbst ein- bzw. umsetze. Deshalb schaue ich da nur rein, wenn ich etwas genauer analysieren/verstehen will, dann merkt man sich die Zusammenhänge auch besser, weil man sie an einem Fall behandelt hat, der einen selbst interessiert. Im Internet (z.B. der SEC) steht auch eine ganze Menge.
      Als einzige Ausnahme habe ich das Buch „The Essays of Warren Buffett: Lessons for Corporate America“ zusammengestellt von Lawrence A. Cunningham (kostet neu $ 20) praktisch als „Einführung“ komplett gelesen. Weiterhin habe ich mir alle Letters to Shareholder von Warrens Webseite www.berksirehathaway.com in eine Worddatei kopiert, so das ich über die Suchen-Funktion nach Stichworten suchen kann. Buffett hat z.B. sehr ausführlich über Goodwill-Abschreibungen, Lifo und Fifo und Cash-Flow referiert. Als kostenloser Einstieg in Materie ist dieser Weg sicher am wärmsten zu empfehlen. Zusätzlich hatte ich mir jetzt auch noch die gedruckte Fassung (drei Bände) bei Berksire bestellt (kosten $ 40).

      Ich hätte da noch zwei Tips bei Deiner Büchersuche. Fachbücher sind sehr teuer, weshalb ich immer erst versuche, sie im Antiquariat oder auf Englisch (im Antiquariat) zu erhalten.
      Der Vogl-Verlag (Tel. 0911/764641) hat regelmäßig Wirtschaftstitel für weniger als 50 % des Listenpreises im Angebot. Das sind dann „Mängelexemplare“, die bis auf kleine Kanten, Kratzer bzw. Eselsohren aber voll okay sind, oder ältere Titel. Das Buch „Warren Buffett; Vom bleibenden Wert“ hatten die neulich ziemlich preiswert (weis nicht mehr wieviel genau, aber es waren deutlich weniger als die 119 DM, die es neu kostet). Auch eins meiner US-Gaap Bücher habe ich von dort, zwar ist es 1998 aufgelegt, aber wenn ich tatsächlich mal auf etwas stoße, das nicht in diesen Büchern enthalten ist, kann ich mich auch per E-Mail an das entsprechende Unternehmen selbst wenden.
      Dann gibt es im Internet das deutsche Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher unter www.zvab.de ; auch www.justbooks.de hat ab und zu mal was. Für englische Titel gibt es verschiedene Webseiten: www.alibris.com; www.booksold.com und www.bibliofind.com sind ganz gut. Mir fehlen immer noch Webseiten für Großbritannien und Australien, aber bisher bin ich mit den drei amerikanischen auch schon weit gekommen.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 01:35:27
      Beitrag Nr. 72 ()
      Es heißt natürlich Berkshire (mit h). Das ist ja fast so peinlich, als ob ich Buffett nur mit einem t geschrieben hätte. Sorry.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 27.06.01 16:00:42
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hallo Joe,

      das mit RJR und Austria Tabak habe ich auch gelesen (HB und
      FTD vom 25.06.01). Mal sehen, ob da was passiert.

      Bis demnaechst,
      Buffetts Erbe
      Avatar
      schrieb am 14.10.01 16:54:50
      Beitrag Nr. 74 ()
      Na Eure UST hat ja wirklich vorzüglich performed. Ich hatte mir auch welche zu ca. 18 $ ins Depot gelegt wegen der schönen Dividende und weil sie die seit 1912 immer gezahlt haben. Die Aktie steht im Moment auf ATH, ist aber immer noch nicht teuer und die Dividende von über 5 % bei dem niedrigen Zinsniveau ist auch jetzt nicht zu verachten.
      Daher kann ich mich eigentlich auch schwer von der Aktie trennen, obwohl ich durchaus die Befürchtung hege, daß sie mit einem Anziehen der Konjunktur in den USA erst einmal aus dem Blickfeld verschwinden könnte.
      Was im Moment für Fanatsie sorgt ist dieses neue Produkt Revel (?), das spittless ist und in das UST große Hoffnungen setzt. Was denkt Ihr darüber ? Würdet Ihr jetzt verkaufen und die Gewinne mitnehmen, ich tendiere eher zu halten.
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 20:38:57
      Beitrag Nr. 75 ()
      Hallo metabash,

      Wenn für Dich ein ATH und/oder potenziell weniger Interesse an einer Aktie ein Verkaufsgrund sind, dann musst Du wohl verkaufen. Für mich sind dass keine Verkaufsgründe. Für mich zählt eher die stattliche Dividendenrendite und die noch stattlicheren Eigentümergewinne (auf mein eingesetztes Kapital). Beide sind völlig unabhängig vom aktuellen Kurs, der durchaus noch mal kräftig fallen kann, falls der Prozess gegen Conwood wiedererwarten nicht gewonnen werden sollte. Spekulieren würde ich allerdings nicht darauf. Langfristig werden sowohl die Dividende, als auch die Eigentümergewinne weiter ansteigen. Davon gehe ich aus und zwar unabhängig davon, ob Revel ein Hit wird oder nicht. Das Unternehmen erwirtschaftet eine unglaubliche Eigenkapitalrendite, unglaublich viel Cash und ist unglaublich stabil. Ich kenne nichts vergleichbares. Das alles sind für mich Gründe die Aktie zu halten.
      Zu Revel: Ich kann nicht einschätzen, ob dieses Produkt ein Gewinner wird. Ich glaube aber, dass das Potenzial für ein solches Produkt enorm ist. Die Frage ist, ob UST es schafft, Raucher davon zu überzeugen Revel auszuprobieren und ob diese es als Alternative akzeptieren (und sei es nur für die Zeiten, in denen sie nicht rauchen können). Sollte das klappen, dann ist es ein Selbstläufer. Für mich ist Revel ein weiterer Grund nicht zu verkaufen. Denn wenn es wirklich so ein Hit wird, wie UST konservativ annimmt, dann werden die Gewinne ziemlich stark ansteigen. Ließ dazu mal das Buch "For Smokers Only: How Smokeless Tobacco Can Save Your Life" (siehe Post #53). Ich glaube kaum, dass Du dann noch Zweifel am Potenzial haben wirst. (Wenn Du in Berlin oder Umgebung wohnst, borge ich es Dir gerne).
      Vielleicht ist für Dich noch Interesse, dass die Analysten den Gewinnprojektionen des Management bisher nicht ganz glauben. Sie könnten also durchaus positiv überrascht sein, wenn in diesem Jahr tatsächlich 2,97 Dollar Gewinn erreicht werden.

      Ich sehe im Moment keinen Grund zu verkaufen.

      Du solltest Dich auch fragen, wie Du das Geld aus dem Verkauf sonst anlegen könntest. Wenn Du wirklich überzeugt bist, eine bessere Anlage als UST zu haben, würde ich mich freuen, wenn Du sie mit uns teilst.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 20:00:38
      Beitrag Nr. 76 ()
      Hallo philojoephus,

      danke für Deine Antwort. Manchmal kommen einem halt Zweifel, aber Du hast schon Recht, ich müßte das Geld auf andere Weise besser anlegen können, nur dann würde ein Verkauf Sinn machen. ich bin in der eigentlich sehr glücklichen Lage mit Tabakaktien in den letzten 20 Monaten meinen Depotwert deutlich gesteigert zu haben, neben UST hatte ich mir damals noch MO und RJR gekauft, einfach weil die Bewertung dieser Aktien irrational günstig war, fast genauso irrational wie die meisten Hightechaktien überteuert waren.
      RJR habe ich vor einigen Wochen verkauft, sie haben zwar die höchste Dividende, aber als reines US Tabak play auch das höchste Risiko bezüglich möglicher litigations, außerdem fehlt ihnen eine Wachstumsstory.
      MO war für mich ein absoluter " steal" um die 21 $, mit dieser Firma war ich allerdings vertraut, während UST für mich Neuland war, ich hatte mich vorher nie mit dieser Firma und ihren Produkten beschäftigt, mir war , obwohl ich schon einige Male in den USA war und auch dort ein Jahr studiert habe, die Bedeutung des smokeless tobacco markts nicht klar.
      Bislang habe ich einen sehr guten Eindruck von dieser Firma gewonnen, auch wenn das sehr konservative Management etwas die Dynamik vermissen läßt , die man im Konsumsektor benötigt, man hätte in den letzten Jahren sicher schon stärker in den " Rauchermarkt " endringen können, anstatt das Weingeschäft zu voranzutreiben, aber dies könnte sich nun mit Revel ändern.
      Wenn ich mir im Moment die Bewertung der Aktienmärkte anschaue, so erscheint es es mir zweifelhaft , ob man in den nächsten 5 Jahren Durchschnittsrenditen von über 10 % am Aktienmarkt erzielen wird, mit UST erscheint das sehr wohl möglich und sogar sehr wahrscheinlich, denn die Dividende ist bereits die halbe Miete, selbst wenn das anvisierte EPS Wachstum von 10 % nicht erreicht wird und es nur 7 % werden sollten, sollte es ausreichen um besser abzuschneiden als der Markt.
      Ich gehe davon aus , daß UST die Quartalsdividende im nächsten Jahr auf 0,48, vermutlich sogar 0,49 $ anheben wird.

      Schöne Grüße
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 16:24:51
      Beitrag Nr. 77 ()
      Die Quartalszahlen sind recht erfreulich:

      Related Quote
      UST 33.80 +0.29
      delayed 20 mins - disclaimer
      Quote Data provided by Reuters



      Friday October 26, 8:44 am Eastern Time
      Chewing tobacco maker UST`s 3rd-quarter profits up
      GREENWICH, Conn., Oct 26 (Reuters) - UST Inc. (NYSE:UST - news), the top U.S. maker of chewing tobacco, on Friday said third-quarter profits climbed 10.4 percent, boosted by strong growth at its smokeless tobacco and wine divisions.

      The company, whose U.S. Smokeless Tobacco Co. unit makes Skoal and Copenhagen chewing tobaccos, said net income rose to $124.2 million, or 75 cents per share, from $112.5 million, or 69 cents a share, a year earlier.

      Analysts had expected earnings of 72 cents to 75 cents a share, with an average estimate of 73 cents, according to research firm Thomson Financial/First Call.

      Net sales rose 7.2 percent to $417.8 million.

      In July the company said its third-quarter earnings per share should rise about 7 percent and it remained on track to meet its previous guidance for full-year earnings growth of 10 percent.
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 19:42:18
      Beitrag Nr. 78 ()
      @ metabash

      Die Quartalszahlen waren hervorragend und nicht nur die. Hast Du mal in den Conference Call reingehört (unter www.ustshareholder.com)? UST ist ein Unternehmen, dem der 11. September nichts ausmacht. Welches Unternehmen kann dass heute noch von sich behaupten. Folgendes hat Gierer dazu gesagt:
      (Dispite the tragedy of september 11) "From a business standpoint there is no adverse change in consumer demand for our smokeless tobacco or wine products. Some distributors did tighten inventories for the time and there is weakness on the wine side for the hospitality sector. But we do not believe that there is any change in consumer demand."

      Hier ist die Entwicklung diesen Jahres:

      1st Quarter longterm debt $ 868 Mio.; short term unchanged (= 0);
      2nd Quarter longterm debt $ 864 mio.; short term $ 3 mio.;
      3rd Quarter longterm debt $ 867 mio.; short term $ 0 mio.;

      1st Quarter Cash $ 572 Mio. restricted + $ 99 mio. free = total $ 671 Mio.;
      2nd Quarter Cash $ 593 mio. restricted + $ 114 mio. free = total $ 707 Mio.;
      3rd Quarter Cash $ 629 mio. restricted + $ 271 mio. free = total $ 900 Mio.;

      1st Quarter net debt postition $ 197 Mio.; Equity $ 312 Mio.
      2nd Quarter net debt postition $ 160 mio.; Equity $ 360 mio.
      3rd Quarter net cash position $ 33 mio.; Equity $ 453;

      Trotz der Auszahlung von bisher über 225 Mio. Dollar Dividenden in diesem Jahr hat das Unternehmen weitere 300 Mio. Dollar Cash angesammelt. Sollte der Conwoodfall Mitte-Ende nächsten Jahres gewonnen werden und UST die 340 Mio. Dollar Schulden, die im Zusammenhang mit der Kaution aufgenommen wurden, zurückzahlen, dann rechnet das Unternehmen damit ca. 500 Mio. Dollar Cash zu haben. Die könnten als Sonderdividende ausgeschüttet oder zum Aktienrückkauf verwendet werden. Letzteres halte ich für wahrscheinlich.

      Ich habe Dir eine Zusammenfassung von Aussagen zu UST`s Geschäft aus den letzten Conference Calls erstellt. Ich hoffe, sie helfen Dir, UST besser einzuschätzen.

      We believe, we will year for year sell more premium units; Volume growth in premium units will be positive; a conservative estimate is 1-2 % p.a. in the near term; 3 % p.a. growth in the segment is in line with the last 20 years; Gierer thinks growth of the ST-Segment will go on for the next few years, because of switching smokers; "We are becoming more agressive in directing our advertising and product development towards smokers." "We think there is an opportunity to grow the catagory faster than three percent. And that`s what the new advertising is. What the new product launches are about. And hopefully our new product in test - Revel - will prove to be an opportunity for us to significantly increase catagory growth."
      New products will bring in new consumers to the market place, thereby increasing category growth. That is important because over 90 % of the people entering the category, enter it using a premium product/brand. "So if you want to sell more premium products, you have to grow the category." Gierer said: "What I think is most important looking at the business: What is the overall category doing? Is it growing? And within that, are we selling more premium units dispite the growth of the price value segment."
      But after all, "We do not need a 5 % category growth to grow operating profit by 8 %." 1-2 % p.a. would be enough to reach that goal.

      UST hat seine Werbeausgaben im dritten Quartal um 140 % angehoben (nachdem sie im zweiten Quartal bereits um 25 % erhöht wurden). Ich denke, dass die Werbung für das weitere Wachstum sehr wichtig ist. Gemäß masuruha vom yahoo Board war die Werbung einer der Hauptgründe für das starke Wachstum in den 70ern und 80ern.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 14:09:06
      Beitrag Nr. 79 ()
      @ Stefan & all

      gibt’s Dich noch oder haben Dich die Prüfungen schon aufgefressen? Ich habe gehört, dass Du bei BB eingestiegen bist? Bist Du noch in UST investiert?

      Mir ist Martin Feldman leider zuvor gekommen, denn ich bin gerade dabei eine Studie über das aktuelle Potenzial von UST zu schreiben. Aber wozu beschweren. UST hat gestern ein All-Time-High erklommen (37,01 Dollar) und vermutlich ist die Aktie immer noch spotbillig. Mehr dazu ein ein paar Wochen. Hier erstmal die Nachricht und was steadddy_edddy dazu auf dem Yahoo Board geschrieben hat:

      RESEARCH ALERT-Salomon upgrades UST, sees stock buybacks

      NEW YORK, Thursday March 7, 12:00 pm Eastern Time, (Reuters) - Salomon Smith Barney on Thursday said that analyst Martin Feldman upgraded smokeless tobacco maker UST Inc. and increased his 2003 earnings per share estimate and price target on the shares, as he expects UST to reinitiate its buyback program early next year.
      Feldman, a tobacco industry analyst, upgraded UST to a ``buy, medium risk`` and raised his price target on the company`s shares to $41. The previous rating and price target were not available. He increased his 2003 earnings per share estimate to $3.34 from $3.25 and said that over the next 12 months, he anticipates ``total potential returns`` of 20 percent. Feldman said that he assumes that the company will be able to invest at least $150 million in a stock repurchase program in 2003 to buy back 3.8 million shares. UST remains a ``particularly`` defensive name within the tobacco sector, Feldman said.
      Greenwich, Connecticut-based UST is currently appealing a ruling against its smokeless tobacco unit in a marketing case against privately held rival Conwood Corp. In March 2000, a Kentucky judge ordered the UST unit to pay $1.05 billion in damages to Conwood over UST`s marketing tactics, tripling a jury`s call
      for the company to pay $350 million in damages. Feldman expects the Sixth Circuit Court of Appeals to rule on the Conwood case no later than the end of 2002. Feldman said that regardless of the outcome of UST`s appeal, he ``would expect the company to enhance shareholder returns in 2003.``
      He also expects that, once the Conwood litigation is resolved, UST will likely increase its dividend by more than 5 percent. In Dec. 2001, UST`s board approved a 4.3-percent increase in its 2002 quarterly dividend rate. ``If the Appeal Court either reduces or reverses entirely the Conwood Award, then UST`s buyback program in 2003 and annually beyond may reach or exceed $250 million,`` Feldman wrote in a note.
      Feldman said that his 2003 earnings forecast of $3.34 per share assumes a buyback of $150 million. If the company was to invest $250 million in the buyback program in 2003, earnings could reach $3.37 per share, he said.

      Der Artikel steht unter http://biz.yahoo.com/rf/020307/n37111208_2.html


      The Buyback Machine
      by: steadddy_edddy 03/07/02 01:20 pm Msg: 2455 of 2464

      We have finally taken out the old high of $36.94 established in 1997.
      In the first quarter of 2000, the Conwood verdict ended the continuous buybacks of the 90s.
      In millions of dollars, here are the buyback figures ---

      1990 --- 151.3
      1991 --- 184.4
      1992 --- 212.6
      1993 --- 236.7
      1994 --- 298.8
      1995 --- 274.8
      1996 --- 237.8
      1997 --- 45.7
      1998 --- 151.6
      1999 --- 466.0

      This comes to a grand total of 2.26 billion in buybacks for the 10 year period. During the same time frame, UST paid out 2.27 billion in dividends. Total earnings for the period comes to 3.8 billion. Dividends + buybacks were able to exceed earnings because UST resorted to borrowing in order to intensify buybacks.
      According to the 1999 annual report (letter to shareholders) --- "In December 1998, the Company announced its intention to borrow up to $1 billion over five years to accelerate the share repurchase program and for other corporate purposes. Using a portion of the proceeds of this borrowing, in addition to free cash flow, the Company repurchased 16.1 million shares for a total of $466 million during 1999."

      In the year 2000, net interest expense came to 34.3 million because of these borrowings. However, the 16.1 million shares repurchased (times a $1.76 dividend) saved the company $28.3 million.
      During the analysts conference of 2001 Vince Gierer stated that the buybacks would continue if the Conwood appeal was successful. The number he tossed out was $300 million for the first year. Feldman`s upgrade adds a nice piece of additional information --- even if the appeal is lost (and appealed higher up the ladder) the buyback program will begin again in 2003. There is just too much cash accumulating in the coffers of UST. We are close to having $900 million in cash already. The company earns $500 million a year and pays out $300 million in dividends. With very little capex, that extra $200 million per year has no where to go but back to shareholders in the form of buybacks.


      Mehr gibt’s später.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 21:34:53
      Beitrag Nr. 80 ()
      @ Stefan, Mark (& all),


      Nachdem ich nun schon fast zwei Jahre investiert bin und Zeit hatte mich mit dem Geschäft von UST auseinanderzusetzen, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass UST derzeit kaufenswert ist. Deshalb habe ich angefangen, meine Position in UST weiter auszubauen. Wie immer habe ich meine Gedanken aufgeschrieben und stelle sie hiermit zur Diskussion ein.

      Hintergrund:

      UST war eine der großen Wachstumsstorys seit Anfang der 70er bis Mitte der 90er Jahre. Der Markt für Kautabakprodukte und die Anzahl der Konsumenten in den USA stieg in dieser Zeit kontinuierlich an. Als Ursache für dieses starke Wachstum wird u.a. eine breitangelegte Werbeoffensive seitens UST und die Diskussion um die Schädlichkeit des Rauchens angegeben (ca. 1/3 der heutigen Kautabakkonsumenten sind oder waren Raucher).
      Bis Ende der 70er Jahre war UST das einzige Unternehmen, dass diesen Markt bedient hat. Dann traten die ersten zwei Konkurrenten Conwood und Swisher auf. Trotzdem hatte UST 1980 noch einen Marktanteil von 97 %. In den 80er kam dann noch der dritte (und bis heute letzte) Konkurrent Swedish Match dazu. Doch auch das änderte nichts an dem Erfolg von UST. Bis 1990 sank UST`s Marktanteil zwar auf 87 %, doch solange der Markt wuchs, konnte UST jedes Jahr die operative Marge um ein, zwei Prozentpunkte und den Gewinn um 15 - 26 % steigern.
      Seit Anfang der 90er begann sich der Markt jedoch zu verändern. Während die Konkurrenten bis dahin versucht hatten UST im hochpreisigen Premiumsegment Konkurrenz zu machen, führten sie nun Discountmarken (sogenannte Price/Value-Brands oder P/V-Brands) ein. Zum ersten mal hatten die Konsumenten die Möglichkeit, auf deutlich billigere Produkte umzusteigen. Der Markt, der bisher nur aus einem Hochpreis- bzw. Premiumsegment bestanden hatte, spaltete sich nun in ein Premiumsegment und ein Discountsegment auf. Zusätzlich wurde der Druck auf das Kautabaksegment dadurch verschärft, dass 1993 die Preise für Zigaretten erheblich gesenkt wurden, was Kautabakprodukte im Verhältnis zu Zigaretten deutlich verteuerte.
      Diese zwei Entwicklungen waren die Hauptursache dafür, dass das Wachstum im Premiumsegment bis 1996 zum Erliegen kam. Zwar wuchs der Kautabakmarkt insgesamt noch bis 1996 mit annehmbaren Raten weiter, doch das Wachstum wurde mehr und mehr durch die Discountbrands getragen, die in diesem Zeitraum ihren Marktanteil von praktisch 0 im Jahre 1990 auf über 7 % im Jahre 1996 ausbauten. Ab 1996 fing das Premiumsegment erstmals an leicht zu schrumpfen.
      Seit dem ist das Wachstum des gesamten Kautabakmarktes fast zum Erliegen gekommen. Das bisschen Wachstum, dass es gegeben hat, wurde vollständig durch die Discountbrands getragen, die ihren Marktanteil nun vor allem zu Lasten des Premiumsegmentes auf 18,3 % im letzten Jahr ausbauen konnten.
      Mit dem Schrumpfen des Premiumsegmentes wurde auch der Wettbewerbsdruck auf UST immer größer. Solange der Markt wuchs, konnte UST, trotz Marktanteilsverlusten, die Margen und Gewinne steigern, da der Kuchen insgesamt immer größer wurde. Doch als der Markt anfing zu stagnieren oder gar zu schrumpfen, verlor UST mit jedem Punkt Marktanteilsverlust immer mehr Geschäft. Nur aufgrund der jährlichen Preiserhöhungen konnte UST verhindern, dass sich der Geschäftsrückgang auch auf die Umsätze und den Gewinn durchschlug.
      Das Management von UST wurde von dieser Entwicklung völlig überrascht und war dementsprechend planlos. Zuerst versuchte es mit den alten Erfolgsrezepten und alten Strategien Herr der Lage zu werden. So wurden die Werbeausgaben wieder angehoben (Werbung war einer der Schlüssel für das Wachstum in den vorangegangenen zwei Jahrzehnten gewesen). Man räumte Rabatte auf die eigenen Produkte ein (Buy one - get one free), um die Konsumenten bei der Stange zu halten. Man brachte neue Produkte (= neue Geschmacksrichtungen) unter den bisherigen Marken heraus (=line extension) und führte ein eigenes P/V-Brand (RED SEAL) und eine günstigere und jüngere Premiummarke (ROOSTER) ein. Außerdem versuchte man ins Ausland zu expandieren.
      Doch das alles half nichts. Der Markt stagniert und UST verlor Jahr für Jahr Marktanteile. Die Gewinne fingen an zu stagnieren und die Margen sanken sogar. Seit 1996 schwanken die Eigentümergewinne (siehe Post# 16) praktisch um 400 Mio. Dollar.

      Als deutlich wurde, dass der Erfolg der P/V-Brands nicht aufzuhalten ist und sie weiter zulegen würden, fing das Management an (seit 1999), seine Strategie zu ändern. Während man bisher versucht hatte die Discountmarken in direkter Konkurrenz anzugehen, versucht man nun, dieser Konkurrenz durch das Erschließen neuer Kundengruppen aus dem Weg zu gehen. UST versucht praktisch neue Kundengruppen zu erschließen, um den Wegfall der bisherigen (Premium)Kunden zu (über)kompensieren. Da über 90 % der Erstkonsumenten mit einem Premiumprodukt anfangen, könnte diese Strategie funktionieren. Doch dazu später mehr.

      Grundsätzliches:

      UST prognostiziert für die nächsten fünf Jahre ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 10 % pro Jahr. Ich gehe davon aus, dass UST dieses Ziel bei weitem übertreffen wird, denn im Prinzip müssen für das Eintreffen dieser Prognose nur drei Dinge eintreffen:

      1. UST muss den derzeitigen Marktanteil (ca. 78 %) ungefähr halten

      -> Die Verbesserung des Preisleistungsverhältnisses (z.B. Skoal conversion), die stärkere Werbung (und damit stärkeres Wachstum des Marktes), die bereits durchgeführten und geplanten line extensions (z.B. Copenhagen pouches) sowie die Veränderungen im Kautabakmarkt (langsameres Wachstum der Discountbrands im letzten Jahr) lassen darauf hoffen, dass UST in Zukunft seinen Marktanteil zumindest halten kann. Bisher hatte man jedes Jahr im traditionellen Kautabakmarkt 1-2 Prozentpunkte pro Jahr verloren. Im letzten Jahr ist der Marktanteil jedoch nur noch einen halben Prozentpunkt (von 78 % auf 77,5 %) gefallen.

      2. der Kautabaktmarkt muss in Zukunft ca. 2-3 % pro Jahr wachsen

      -> in den 70er und 80er Jahren wuchs der Kautabakmarkt 4,3 % bzw. 5,4 % pro Jahr. In den 90er Jahren ist das Wachstum auf 3,5 % pro Jahr gefallen, wobei fast das gesamte Wachstum in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts stattfand. Seit 1996 ist der Markt kaum gewachsen. Vor allem das Premiumsegment stagniert seit dem. Trotzdem könnte es UST mit den eingeleiteten Maßnahmen gelingen wieder Wachstum von 2-3 % in den klassischen Kautabakmarkt zu bringen. Es könnten aber auch wieder deutlich mehr werden.

      3. UST muss Preiserhöhungen um die 6-8 % p.a. durchsetzen

      -> diese Preiserhöhungen scheinen Angesichts des Wachstums der Discountbrands sehr ambitioniert; sie liegen auch über den durchschnittlichen Preiserhöhung der letzten fünf Jahre (5,4 % p.a.) aber im Rahmen der Preiserhöhungen der letzten 10 Jahre (6,4 % p.a.); da im letzten Jahr der durchschnittliche Preis für eine Packung Premium Zigaretten erstmals seit 1993 wieder über den Preis einer Packung Premium Kautabak gestiegen ist ($ 2,64 vs. 2,47) besteht die Chance in Zukunft wieder höhere Preisanhebungen durchsetzen zu können; UST hat außerdem noch Reserven, was die Preisgestaltung angeht; UST hat im letzten Jahr sehr erfolgreich, die Anzahl der rabattierten Premiumpackungen (Buy on - get one free) und reduziert (um 13 Mio. auf 23 Mio. Packungen); Außerdem wurde die Höhe des Rabattes auf 75 cents pro Packung gesenkt; durch diese Maßnahmen steigt die Marge wieder an

      Was das Management in seiner Prognose jedoch völlig außen vor lässt, ist das Potenzial eines neuentwickelten Produktes [REVEL] und eine sich abzeichnende Aufwertung des Kautabakmarkes durch wissenschaftliche Studien und Antirauchergruppen.

      1. Die sich ändernde Wahrnehmung von Kautabak

      Bisher konzentrierten sich Anti-Raucher-Kampagnen nur auf Vorbeugung und die totale Aufgabe des Rauchen. In letzter Zeit kommt jedoch ein wachsender Teil des Fachpublikums zu der Überzeugung, dass viele Raucher nicht aufhören können oder wollen, weil sie zu stark vom Nikotin abhängig sind (so zeigen z.B. Studien in den USA, dass weniger als 10 Prozent der Raucher, die tatsächlich versuchen aufzuhören, wirklich das Rauchen auf Dauer aufgeben).

      Zum Verständnis ist es wichtig zu wissen, dass nicht das Nikotin, dass Gefährliche an einer Zigarette ist. Nikotin selbst macht zwar abhängig und kann in größeren Dosen tödlich sein, dass Gleiche trifft aber auch auf Alkohol und Koffein zu. In kleinen Mengen konsumiert wirkt sich Nikotin kaum schädlich auf den Körper (es erhöht den Blutdruck und die Herzfrequenz). Vielmehr ist die Form der Tabakeinnahme ganz entscheidend für das Gesundheitsrisikos eines Tabakkonsumenten. Nicht alle Formen von Tabak sind gleich schädlich bzw. haben das gleiche Gesundheitsrisiko. Das Verbrennen von Tabak ist der gesundheitlich schädlichste Prozess des Tabakkonsums, da dabei die meisten giftigen Stoffe frei werden (u.a. Teer, Kohlenmonoxid und krebserzeugende Nitrosamine). Die Zigarette ist deshalb einer der schädlichsten Mittel überhaupt dem Körper Nikotin zuzuführen (dazu kommt noch, dass sie dabei nicht mal sehr effektiv ist). Weil Tabakrauch meistens inhaliert wird, erhöht sich das Gesundheitsrisiko noch mal um ein vielfaches, da mehr Körperteile den giftigen Substanzen ausgesetzt werden. Deshalb sind Raucher einer solchen Vielzahl von Gesundheitsrisiken ausgesetzt.

      Weil es so schwierig ist vom Nikotin loszukommen, vom Nikotin selbst aber kein so großes Gesundheitsrisiko ausgeht, meinen immer mehr Experten, dass man dazu übergehen sollte, Raucher wenigstens zum Wechsel zu weniger gefährlichen Nikotinprodukten zu bewegen (sogenannte "Harm-Reduction-Strategy" ). Das heißt zu Produkten die zwar auch gesundheitsschädlich sind, aber nicht so gesundheitsschädlich wie Zigaretten. In diesem Zusammenhang ist auch Kautabak als risikoärmere Alternative im Gespräch. Es dürfte jedem sofort klar sein, dass Kautabak ein deutlich geringeres Gesundheitsrisiko hat, als eine Zigarette, schließlich fehlt ihm das Schädlichste einer Zigarette - der Rauch. Damit fallen eine ganze Menge spezifische Raucherkrankheiten sofort weg - z.B. Asthma, Lungenkrebs, Durchblutungsstörungen (Raucherbein), Emphysem u.v.a.m. . Das Risiko an Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken wird zumindest sehr stark reduziert.
      Viele werden jetzt denken, dass auf jeden Fall noch Kehlkopfkrebs und Mundhöhlenkrebs übrigbleiben (zusammengefasst: oraler Krebs). Es stimmt, das Rauchen diese Krebsarten verursacht. Allerdings wird in der Fachwelt immer mehr angezweifelt, dass auch Kautabak diese Krebsformen verursacht. So kommt die überwiegende Mehrzahl (9 von 12) der medizinisch-wissenschaftlichen Studien in den letzten zehn Jahren zu dem Ergebnis, dass es keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Krebsarten und Kautabak gibt. Die Hauptverursacher dieser beiden Krebsarten sind hingegen Rauchen und Alkohol (gemäß einer führenden Studie des staatlich unterstützen National Cancer Institute).
      Es gibt sogar ein sehr eindrucksvolles Beispiel aus der Praxis dafür - Schweden, das Land, das während des 20. Jahrhundert den höchsten pro Kopf Verbrauch an Kautabak hatte. Dort haben Studien kein Ansteigen von oralem Krebs in der Bevölkerung gezeigt. So fand eine schwedische Langzeitstudie mit 200.000 männlichen Kautabakkonsumenten heraus, dass pro Jahr nur ein Fall von oralem Krebs auftrat. Dies steht im scharfen Kontrast zu den übrigen europäischen Staaten, wo Kehlkopfkrebs als Todesursache parallel mit dem steigendem Zigarettenkonsum anstiegen ist (Kautabak wird in anderen europäischen Staaten praktisch nicht konsumiert). Die Ergebnisse dieser Studien und Beobachtungen haben in der Europäischen Union schon dazu geführt, dass auf den Packungen von Kautabak nicht mehr die Warnung "Verursacht Krebs" erscheint.
      Es ist auch noch erwähnenswert, dass diese zwei Krebsarten nur sehr, sehr selten auftreten und nur in ca. 50 % der Fälle tödlich sind. In den gesamten USA (mit seinen über 250 Millionen Einwohnern, davon ca. 46 Mio. Rauchern und/oder ca. 6 Mio. Kautabakbenutzern) treten jedes Jahr nur ca. 30.000 Fälle auf, wovon wiederum 75-90 % dem Alkohol und Rauchen zugeschrieben werden. Im Vergleich dazu werden jedes Jahr 419.000 Todesfälle direkt dem Rauchen zugeschrieben (die Zahl ist noch viel höher, da Zigaretten auch für viele Autounfälle und Brände verantwortlich sind).
      Dr. Brad Rodu, Professor und Leiter des Institutes für orale Pathologie an der Universität von Alabama in den USA, ist einer der stärksten Verfechter für einen Wechsel zum Kautabak. In seinem Buch "How Smokeless Tobacco Can Save Your Live" bringt er folgende Beispiele:

      1. Gemäß den Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (eine staatliche Einrichtung) sterben jedes Jahr in den USA 419.000 Menschen als direkte Folge des Rauchen. Wenn nun alle 46 Mio. Raucher in den USA, anstatt zu Zigaretten zu Kautabak greifen würden, könnte diese Zahl im schlimmsten Fall auf 6.000 Tote (durch Kehlkopf- oder Mundhöhlenkrebs) reduziert werden. Es könnten sogar deutlich weniger sein, falls die Studien recht haben, nach denen Kautabak nicht zu einem höheren Risiko für diese beiden Krebsarten führt.
      2. Ein Raucher hat gegenüber einem Nicht-Raucher eine um 7,8 Jahre verkürzte Lebenserwartung. Der Kautabakkonsument verringert seine Lebenserwartung nur um 15 Tage.



      Wie gesagt, die Diskussion um diese "Harm-Reduction"-Strategie hat gerade erst in den Fachzeitschriften und -kreisen begonnen. Doch sie hat neuen Schwung durch die Veröffentlichung eines 600-Seiten umfassenden Berichtes des Institute of Medicine erhalten. Dieser Bericht - "Clearing the Smoke" - wurde im Auftrag und mit der Unterstützung der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA; staatliche Gesundheitsbehörde der USA) erstellt und beleuchtet die Möglichkeiten "wissenschaftliche Verfahren zu entwickeln, mit denen potenziell weniger gesundheitsschädliche (nikotinhaltige) Produkte bewertet werden können." Es ist bemerkenswert, dass sich der Bericht ausdrücklich auch dafür ausspricht Kautabak als Alternative in Betracht zu ziehen.
      Es ist daher anzunehmen, dass die Diskussion um die "Harm-Reduction"-Strategie und Kautabak in Zukunft noch zunehmen wird. Irgendwann werden auch größere Tageszeitungen sich diesem Thema annehmen und einem breiten Publikum die Vor- und Nachteile schildern. Abgesehen vom Risikoaspekt hat Kautabak nämlich einige große Vorteile ggü. anderen Nikotinersatzprodukten:

      In den USA ist Kautabak in jedem Supermarkt und jeder Tankstelle erhältlich. Man braucht kein Rezept um es zu erwerben (bei medizinischen Nikotinersatzprodukten [mNEP], wie z.B. Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummi, ist immer ein Rezept nötig). Von einigen Forschern wird es als großer Nachteil einer Entwöhnungskur angesehen, dass man Zigaretten überall leicht erwerben kann, wohingegen es deutlich schwieriger ist an medizinische Nikotinersatzprodukte heranzukommen.
      Kautabak ist im Verhältnis um ein vielfaches günstiger als Zigaretten oder mNEP, da man mit deutlich weniger Tabak als bei Zigaretten, eine langanhaltendere Befriedigung erlangt. Das liegt daran, dass Kautabak eine Nikotinkonzentration im Blut erzeugt, die genauso hoch ist, wie die einer Zigarette. Da man den Kautabak jedoch üblicherweise länger im Mund behält, bleibt auch die Nikotinkonzentration länger auf einem befriedigenden Level. Gerade an diesem Punkt versagen jedoch die meisten mNEP (und Zigaretten sowieso). Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummi z.B. schaffen es z.T. nicht mal, die Nikotinkonzentration im Blut so hoch zu halten, dass der Raucher nicht das Bedürfnis verspürt zu rauchen (ganz davon abgesehen, dass auch Nikotinkaugummies nicht besonders schmecken). Deshalb fangen viele wieder an zu rauchen, obwohl sie z.B. Nikotinkaugummi nehmen.
      Pharmaunternehmen haben angefangen, neue Nikotinersatzprodukte zu entwickeln um eine bessere Wirkung zu erzielen. Bei diesen Produkten besteht jedoch das Problem, dass es kaum praktische Erfahrungen über die Risiken der (Langzeit)Anwendung dieser Produkte gibt. Das Gleiche gilt natürlich auch für neuartige Zigaretten, die damit werben weniger gesundheitsschädlich zu sein als andere (z.B. Omni von Vector und Eclipse von RJR).
      Dieses Problem gibt es bei Kautabak nicht. Hier gibt es praktische Erfahrungen, die seit über 50 Jahren auch wissenschaftlich dokumentiert sind. Und es gibt duzende Studien, die die Langzeitrisiken untersucht haben. Der überwiegende Teil dieser Studien kommt zu dem Ergebnis, dass Kautabak erheblich geringere Risiken aufweist, als Zigaretten. Einige stellen sogar fest, dass ein Kautabakkonsument kaum höhere Risiken eingeht, als jemand, der gar keinen Tabak konsumiert.

      UST selbst, versucht natürlich auch die Diskussion weiter voran zu bringen, um Raucher verstärkt für seine Produkte zu gewinnen und vor allem die Bevölkerung auf die unterschiedlichen Gesundheitsrisiken aufmerksam zu machen. Schon heute wirbt es mit Slogans wie "Enjoying Tobacco Flavour. Without Lighting Up.", "Go Smokeless" und "Smokeless Tobacco is distinctly different."

      Am 5. Februar diesen Jahres hat UST einen Antrag bei der Federal Trade Commission (FTC) eingereicht, in dem es um Stellungnahme bittet, ob es auf das geringere Risiko von Kautabak in seiner Werbung hinweisen darf. Laut Gesetz ist die FTC ermächtigt die Werbung für Tabakprodukte zu regulieren.
      Um den Erfolg dieses Antrages einschätzen zu können, hat UST auf einer Analystenkonferenz frühere Äußerungen von Timothy J. Muris, dem derzeitigen Vorsitzenden der Federal Trade Commission (FTC), zitiert. Der hat sich 1993 (in einem anderen Zusammenhang) deutlich dafür ausgesprochen, dass es Unternehmen erlaubt sein muss, wahre Aussagen über die gesundheitlichen Folgen ihrer Produkte zu machen: "...overly stringent regulatory requirements that inhibit or prevent truthful claims about the relationship between diet and disease create risks to public health. Fewer consumers will hear important health recommendations, and manufacturers will have greatly reduced incentives to improve products to reflect that advice. When opportunities to reduce the incidence of disease are not taken because of excessive regulatory requirements, the public health suffers."
      In einem Oversight Hearing im November letzten Jahres machte er noch mal deutlich: The FTC has the "authority", "ability" and "responsibility" to address reduced risk claims by tobacco manufactures.

      Die Erfolgsaussichten sind sicherlich auch durch das Einstellen von Bob Greenbaum im letzten Jahr gestiegen. Der bringt jahrelange Erfahrung von der FTC mit, wo er als Anwalt mehrere leitende Funktionen hatte, u.a. Assistant Director for Litigation, Assistant Director for Regional Operations, and Attorney Advisor to one of the Commissioners.

      Doch selbst, wenn die FTC UST`s vergleichende Werbung ablehnen sollte, so wird UST durch diesen Antrag seinem Ziel, breitere Bevölkerungsschichten auf Kautabak als Alternative aufmerksam zu machen, ein ganzes Stück näherkommen. Denn der Antrag ist auch ein cleverer Marketing Trick. UST hat nämlich vorgeschlagen, dass die FTC eine öffentliche Kommission einrichten soll, die über UST`s Vorschlag diskutiert. Alleine die dadurch ausgelöste Diskussion wird sicherlich zu einer größeren Wahrnehmung von Kautabak in der Bevölkerung führen.

      Auf einer Analysten Conference im Dezember letzten Jahres hat UST`s Vorstandsvorsitzendes Gierer schon gesagt: "Obviously if you can spread debate on the product [REVEL] and we got a lot of publicity and people in the public health community would say favourable things about it. That would be better than spending 50 million Dollar on advertising." And genau das versucht UST jetzt mir dem FTC Filing.

      Wer sich zu dem Stand der Diskussion und den Risiken von Kautabak stärker belesen will, findet eine sehr gute Zusammenfassung unter:

      http://www.ustinc.com/UST%20FTC%20Letter%20Final.PDF


      Doch selbst, wenn die breitere Bevölkerung die Diskussion um die geringeren Risiken beim Kautabakkonsum nicht mitbekommt, besteht die Möglichkeit, dass zumindest der Investment Community klar wird, dass UST nicht ein Tabakunternehmen mit erheblichen Schadensprozesspotential ist wie Philip Morris oder RJR. Dadurch könnte sich der Bewertungsabschlag der Aktie ggü. andern Konsumgüterherstellern erheblich abbauen.

      Das Problem möglicher Haftungsklagen, wie sie die Zigarettenindustrie zur Zeit in den USA erlebt, ist aus verschiedenen Gesichtspunkten bei Kautabak schwer vorstellbar.

      1. Wie bereits oben ausgeführt ist das Risiko überhaupt durch Kautabakkonsum zu erkranken deutlich geringer als beim Zigarettenkonsum. Weiterhin verlaufen beim Kautabakkonsum sowohl absolut als auch relative nur wenige Fälle tödlich.

      2. Es gibt keinen eindeutigen statistischen Beweis, die den Konsum von Kautabak mit
      Kehlkopfkrebs in Zusammenhang bring.
      Es gibt ca. 50.000 bis 60.000 wissenschaftliche Beträge, inklusive hunderter Studien, die sich mit Zigaretten und deren Auswirkung auf die Gesundheit befassen. Fast alle dieser Untersuchungen zeigen, dass es einen statistischen Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs sowie anderen Krankheiten und Beschwerden gibt.
      Im Gegensatz dazu gibt es ca. 34 Studien, die sich mit Kautabak und Kehlkopfkrebs beschäftigen. Während ein Teil dieser Studien auf einen statistischen Zusammenhang hinweist (14), ist das Ergebnis der Mehrzahl (20) dieser Studien, dass es keinen Zusammenhang gibt. In der Tat ist es sogar so, dass die überwiegende Zahl der Studien (9 von 12), die in den letzten 10 Jahren veröffentlicht wurde, keinen Zusammenhang zwischen Kautabak und Kehlkopfkrebs finden konnte. Zwei dieser Studien stammen aus Schweden, welches für seine strengen gesundheitlichen Regeln und Anforderungen bekannt ist. Es ist wichtig diesen Umstand hervorzuheben, da die Ergebnisse vor allem der älteren Studien angezweifelt werden, da nicht 100%ig wissenschaftlich gearbeitet wurde.
      Außerdem ist in amerikanischem Kautabak in den letzten zwanzig Jahren die Konzentration der krebserzeugenden tabakspezifischen Nitrosamine um 70 % reduziert worden, was natürlich auch das Gesundheits- und vor allem das Mund- und Kehlkopfrisiko reduziert hat.

      3. Selbst, wenn es einen eindeutigen statistischen Beweis zwischen Kautabakkonsum und
      oralem Krebs gäbe, sähe sich ein Anwalt vor dem Problem, dass dieser statistische Zusammenhang auch Zigaretten besteht und bei Alkohol vermutet wird.
      Es wird geschätzt, dass ein Drittel der Kautabakkonsumenten entweder Raucher sind oder waren. Die Tendenz ist weiter steigend. Weiterhin sind die wenigsten Menschen absolute Alkoholabstinenzler. Dadurch wird es noch schwieriger die Ursache für eine Erkrankung an oralem Krebs allein auf die Benutzung von Kautabak zurückzuführen.

      4. Kautabak ist im Vergleich zur Zigarettenindustrie ein relativ kleines Segment. Was dazu führt, dass es in der Öffentlichkeit nicht so stark war genommen wird. Außerdem sind die absoluten Gewinne der Kautabakindustrie im Vergleich zur Zigarettenindustrie nicht so gewaltig.
      In den USA werden pro Jahr 24 Milliarden Packungen Zigaretten an schätzungsweise 46 Millionen Raucher verkauft. Im Vergleich dazu sind es nur 1,1 Milliarden Packungen Kautabak. Der Marktanteil von Moist Smokeless Tobacco (Definition folgt weiter unten) am gesamten U.S. amerikanischen Tabakmarkt beträgt mit seinen 825 Mio. Packungen sogar nur etwas über 3 %. Über die Anzahl der Kautabakkonsumenten reichen die Schätzungen von 6 bis 12 Millionen, wobei ich denke dass die Anzahl eher im Bereich von 6 Millionen anzusetzen ist. Die Zigarettenindustrie verdient allein in den USA ca. 8 Milliarden Dollar, die Kautabakindustrie ca. 700 Millionen Dollar.

      Das eben Ausgeführte wird auch sehr deutlich, wenn man das Ligitation Profile (könnte man mit "Schadensprozessrisiko" übersetzen) von UST mit dem von Philip Morris vergleicht. Beide Unternehmen sind (in den USA) die unangefochtenen Marktführer in ihrem jeweiligen Segment - Philip Morris hat bei Zigaretten über 50 % Marktanteil, UST ca. 58 % des gesamten Kautabakmarktes. Hier ist eine Übersicht der seit 1954 gegen die beiden Unternehmen angestrengten, anhängenden und entschiedenen Produkthaftungsklagen:

      ..................................................................UST.............Philip Morris
      angestrengte Klagen insgesamt:...............40....................2.400
      davon zugelassenen Klagen:......................1..................über 50
      verlorene Klagen:........................................0......................12
      derzeit anhängend:......................................8................mind. 1.570

      Bei den 12 verlorenen Klagen gegen PM war auch der Spektakuläre Engle Fall in Florida dabei, bei dem die Zigarettenindustrie im letzten Jahr zu 145 Mrd. Dollar Schadensersatz verurteilt wurde. Natürlich ist man in Berufung gegangen und bisher musste die Zigarettenindustrie (bis auf einen Fall) noch nie einen der zugesprochenen Beträge bezahlen. Trotzdem kosten diese Klagen alleine Philip Morris über 600 Mio. Dollar im Jahr. Denn anders als in Deutschland, wo beim Gewinnen eines Falles die gegnerische Partei die eigenen Anwaltskosten trägt, zahlt in den USA jede Partei selbst den Anwalt.
      Der Engle Fall in Florida ist auch noch in anderer Weise spektakulär. Um zu verhindern, dass sie die 145 Mrd. Dollar als Kaution hinterlegen müssen, haben die Tabakkonzerne zugestimmt 700 Millionen Dollar auf ein Treuhänderkonto einzuzahlen. Dieses Geld wird in jedem Fall an die Kläger gezahlt, selbst wenn die Konzerne den Fall gewinnen sollten. Es gab Schätzungen, dass dieser eine Fall alleine die Zigarettenindustrie (über alle Instanzen) mindestens eine Milliarde Dollar kosten wird, vorausgesetzt sie gewinnt den Fall. Das Gefährliche an solchen Urteilen (und Vergleichen) ist, dass sie weitere Klagen nach sich ziehen, weil auch andere Anwälte ihr Glück versuchen wollen.

      Es gibt auch noch ein anderes Beispiel das deutlich macht, dass Kautabak ein sehr viel geringeres Schadensprozessrisiko hat als Zigaretten:
      1998 handelte die Zigarettenindustrie mit den 50 Bundesstaaten einen Vergleich aus : Die Zigarettenindustrie verpflichtete sich u.a. über 25 Jahre lang verteilt 246 Milliarden Dollar an die Bundesstaaten zu zahlen, die im Gegenzug auf alle zukünftigen Ansprüche verzichteten. Philip Morris, mit seinem 50 % Marktanteil, muss ca. die Hälfte dieser Summe aufbringen (rd. 130 Mrd. Dollar). Das entsprach damals dem 25fachen des gesamten 1998 ausgewiesenen pro-forma Gewinns (EBIT) der amerikanischen Tabaktochtergesellschaft. Und immerhin noch dem 8fachen des (pro-forma) EBIT des gesamten Philip Morris Konzerns (in das auch die Gewinne der internationalen Zigarettenverkäufe, des gesamten Lebensmittelgeschäftes [u.a. Kraft und Miller Bier] und die sonstigen Gewinne einfließen).
      UST machte auch einen Deal mit den 50 Bundesstaaten. Allerdings war dieser Deal freiwillig, denn es war von den Bundesstaaten (im Gegensatz zur Zigarettenindustrie) nicht verklagt worden. Um sich freizukaufen, muss UST, das damals einen Marktanteil von 58 % (des Kautabakmarktes) hatte, nur 10 Jahre lang Zahlungen leisten und maximal 200 Millionen Dollar bezahlen. 200 Millionen Dollar entsprachen weniger als einem Drittel des 98er EBIT.
      In Zukunft könnte dieser Deal zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil für UST werden. Da es der einzige Kautabakproduzent ist, der diesen Deal unterzeichnet hat, ist es auch der einzige Kautabakproduzent, der vor zukünftigen Schadensersatzansprüchen der Bundesstaaten sicher ist. Sollte sich jedoch der Kautabakmarkt zukünftig tatsächlich zu Lasten des Zigarettenmarktes vergrößern, dann könnten die Bundesstaaten versuchen die anderen Kautabakproduzenten auf Schadensersatz zu verklagen. Und Dann dürfte man sich wohl nicht mehr so günstig freikaufen können, wie UST es konnte.
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 21:39:18
      Beitrag Nr. 81 ()
      .
      2. Next Generation Product REVEL

      Es gibt verschiedene Arten von Kautabak. Bei den von UST hergestellten Kautabak handelt es sich um sogenannten Moist Smokeless Tobacco (MST). Dieser wird im Unterschied zum tatsächlichen Kautabak nicht wirklich gekaut (daher verwende ich die Übersetzung Mundtabak, um den Unterschied deutlich zu machen).
      Mundtabak sind fein geschnittene Kautabakblätter, die man zu einer Kugel formt und dann in die Backentasche oder zwischen die Lippe und Zahnfleisch steckt. Dort bleibt der Tabak dann so lange, bis man ihn wieder ausspukt. Während der Kautabak im Mund ist, entsteht Speichel, den man ausspucken muss.
      Dieses Ausspucken ist vermutlich der Hauptgrund für das schlechte Image von Kautabak. Denn wer so was schon mal gesehen hat, weiß, dass es ziemlich eklig ist. Es ist sicherlich auch die größte Hürde die potenzielle Konsumenten abschreckt traditionelle Kautabakprodukte zu benutzen. Auch lässt sich traditioneller Mundtabak nicht so einfach konsumieren, wie eine Zigarette. Die meisten Anfänger wissen z.B. nicht genau, wie viel Tabak sie nehmen sollen. Auch braucht es einige Übung das "Tabakbällchen" an einer Stelle im Mund zu halten. Sonst kann es passieren, dass die feinen Blätter sich überall im Mund verteilen, was ziemlich unangenehm und kein schöner Anblick ist.
      Doch genau diese Probleme soll es mit UST`s neuentwickelten Produkt REVEL nicht geben. Der Mundtabak befindet sich in kleinen vorgepackten Tütchen die man in den Mund steckt. Damit ist das Problem der Menge gelöst und es ist deutlich einfacher dieses Tütchen an einer Stelle zu behalten. Auch gibt es keine losen Tabakblätter mehr im Mund. Diese Tütchen sind sogar so handlich, dass man einen Vortrag halten kann, ohne das ein Außenstehender erkennt, dass man eins im Mund hat. Nach Gebrauch werden sie rausgenommen und weggeschmissen. Der größte Vorteil ist jedoch, dass bei der Benutzung kein Speichel und damit kein Bedarf zum Spucken besteht. Wer mehr über das Produkt erfahren möchte findet auf UST`s Webseite dazu Infos:

      http://www.shareholder.com/ust/news/20010801-52636.htm

      Es mag für einen Europäer schwer sein, sich vorstellen zu können, wieso ein solches Produkt viel Potenzial haben soll. Doch man muss sich vor Augen führen, wie stark das gesellschaftliche Klima in den USA Rauchern in den Wind bläst. Es gibt umfangreiche Print- und Fernsehkampagnen, die über die Risiken des Rauchens aufklären und Raucher z.T. wie abhängige Junkies darstellen. Raucher werden immer stärker wie Aussätzige behandelt. In den meisten Betrieben, Restaurants, in allen öffentlichen Gebäuden und auf öffentlichen Plätzen ist es verboten zu Rauchen. Vor kurzem drohte ein Gericht einer Raucherin an, ihr das Sorgerechtes für ihren (völlig gesunden) Sohn zu entziehen, wenn sie nicht aufhört zu rauchen. Dieser Kampf gegen das Rauchen nimmt manchmal Kreuzzugähnliche Züge an. Zum Teil werden Raucher öffentlich angefeindet. In den USA haben Zigaretten schon lange nicht mehr das positive Image, dass sie bei uns haben.
      So sollte es nicht verwundern, dass bei Umfragen fast die Hälfte aller RaucherInnen in den USA sagen, dass sie sich eingeschränkt fühlen. Sie stehen unter einem enormen Druck von Außen, das Rauchen aufzugeben. 45 Prozent aller RaucherInnen geben daher an, dass sie an einer gesellschaftlich akzeptierten Alternative zur Zigarette interessiert sind. Und genau dieses Marktpotential will UST mit seinem neuen Produkt REVEL erschließen.

      Bisher wurde Kautabak nur als Produkt für Männer vermarktet - 18 % aller männlichen Raucher in den USA geben an, schon einmal Kautabak probiert zu haben. Doch nur knapp 4 % benutzten es danach tatsächlich regelmäßig. Der Grund dafür ist, dass die traditionellen Kautabakprodukte einfach zu unhandlich sind.
      Bei dem neuen Produkt REVEL sieht das ganz anders aus. In den Märkten, in den UST REVEL seit Oktober 2001 testet, gaben 55 % der Raucher und Raucherinnen (!) an, sie würden REVEL sogar kaufen, nur um es auszuprobieren und über 80 % der Raucher würden eine kostenlose Probe probieren. Wirklich erstaunlich - und deutlich wichtiger - ist aber, dass fast die Hälfte der Raucher und Raucherinnen, die REVEL ausprobiert haben, sagen, dass sie das Produkt "bestimmt" oder " wahrscheinlich" regelmäßig benutzen würden (und sei es nur zu den Zeiten, in denen sie nicht Rauchen können). Dies sind sehr ermutigende Ergebnisse.

      Hier ist eine Aufstellung, was Vertreter von UST bisher zu REVEL gesagt haben:

      Analyst Meeting Anfang December 2001
      We are sampling [REVEL] in the marketplace with a dedicated one-on-one sampling program. Our sampling people tell us that this is the easiest product they have ever sampled. Trail is no issue. Consumers are willing to take the product. Put it in their mouth. Try it. They are extremely positive with the concept. We feel good about it at this point.
      We would not launch it, unless it could deliver a higher return. These are high margin products. And unlike the line extension - this is an entirely new category (=Segment). You are talking about women coming to our category. Now you are talking a 100 % incremental. With very attractive margins and much higher levels of incrementally. The pay-out ratios are very short. But that is not our concern. We want to make sure that the product sells and delivers repeat purchases. And then it will be managed financially.
      We will get a good handle (on where REVEL is going) after probably six month. To get a good read of where we go from there. It took four to five years of developing the product, to get the product right. Which I am confident we have right now. There are other things to learn in the test market. For example, which is the proper retail price to go out, which is the right investment spending level? This is different for us. We launched mostly line extensions in the past. This is the invention of an entirely new category. It is a traditional tobacco product, but it is a new way of looking at the product, new consumers. That takes higher investment levels getting that right.
      What`s the fastest? In six month if everything went perfect. If we need to adjust and read a little bit longer. We will do that as well. And we want to make sure, if we go, we go right.
      Let me be clear about this. This is not like COPENHAGEN demand taking off. If COPENHAGEN`s demand went up 10 %, we could probably fill it within sixty days. This product (REVEL) would mean additional equipment. If after six month it is going very well, we will order additional equipment. It is not like in the seventh month, we will roll it out nationally. It is going to take some time.

      Conference Call 26.01.2002
      On Revel: "Our best diagnostic data is coming in right now. We have gone and done focus group studies. And the focus groups tell us, what we`ve heard all along. That we have the product right. I think we are focused right now on making sure we got the marketing and communication and gaining the awareness of the proposition (Behauptung) (right). There is lots of learning there. Lots of learning between test markets. Lots of learning on how we merchandise the products. The product seems to be extremely well received." The nationwide launch of REVEL is "clearly" a second half event.

      Conference Call 19.04.2002
      REVEL is a key component of our pouch strategy and broadening consumer acceptance among adult smokers. We continue to be encouraged by the trends and consumer feedback. Some of the major learning from test market include:
      - > pricing; multiple price scenario`s where tested, including introductory levels, promotional
      discounts and relative pricing vs. cigarettes,
      - > advertising; our advertising must be more instructional than our original campaign; since
      we are creating a new category and are limited to non broadcast communication vehicles (that is hurting the marketing)
      - > merchandising; (in the stores) we must be closer to cigarettes, which is a challenge for obvious reasons. Short term this was solved with counter displays which is not practical on a broader roll out. New merchandising systems are under development, that we believe provide the long-term solution.

      Based on this information we have decided to keep open our test markets through the end of the year to provide further input as we make the aforementioned refinements and as we prepare to move into additional markets. The timing of this expansion will be late in the fiscal year or earlier in 2003 and must be balanced against the planned introduction of COPENHAGEN and SKOAL POUCHES scheduled for similar timing.
      We are excited about REVEL as we believe we have a winning product. Consumers like the product. We don`t feel we have a lot to do in that regard (the physical characteristics of the product are largely taken care of). It is more learning how to market the product. The biggest area of learning has been in the awareness area. The advertising in communicating what this product is and what it is for. That was hurt not just by the not broadcast, but in the test market you can`t even buy your traditional print. (It is difficult to get the advertising space just for the test markets. And it was difficult to judge, how the advertising was perceived. We learned that) we need to be more instructional. That`s the biggest single opportunity in helping people understand what the product is, how to use it and what it is for. We have to refine our advertising and then use it to build awareness at higher levels.
      Store case sales have been building over time. And the product already projects to deliver a significant increase in overall category growth. I like to remind everyone however that the REVEL launch is not included in any of our strategic plan projections, allowing us to get this important launch right. Including taking into account test market learning and making proper investments in marketing and capital equipment.

      UST scheint auch selbst tatsächlich an den Erfolg zu glauben. Nach dem die gesamten jährlichen Investitionen in den letzten Jahren im Durchschnitt immer so um die 50 Mio. Dollar gelegen haben (für den Kautabakbereich sogar unter 30 Mio. Dollar), sollen in den nächsten zwei Jahren jeweils 70 Mio. Dollar investiert werden. Da gleichzeitig die Investitionen auf Seite der Weinsparte zurückgefahren werden, dürften sich die Investitionen im Tabakbereich fast verdoppeln. Auch wofür diese Investitionen ausgegeben werden, spricht eine deutliche Sprache. Rund 52 % der 70 Mio. Dollar wird für und in neue Produkte investiert (2001 33 %; 2000 18 %). Ich sehe diese Investitionen vor allem im Zusammenhang mit der Aussage, dass man zusätzliche Ausrüstung kaufen muss, um nach und nach die gesamte USA mit dem Produkt beliefern zu können.

      Wie könnte sich UST und der Kautabakmarkt nach der Einführung von REVEL entwickeln?

      Es gibt in den USA 46 Millionen Raucher von denen viele das Rauchen ganz aufgeben möchten und sich fast die Hälfte eine gesellschaftlich akzeptierte Alternative zur Zigarette wünscht. Mit der wachsenden Diskussion um Nikotinersatzprodukten wird auch Kautabak stärker in Blickfeld der Öffentlichkeit gelangen. Kautabak hat viele Attribute, die es für eine gesellschaftlich akzeptierte Alternative prädestinieren. Es ist weit weniger gesundheitschädlich als Zigaretten und stellt keine Gefahr für unbeteiligte Dritte dar (kein Passivrauch, Autounfälle oder durch Zigaretten ausgelöste Brände). Und aus der Sicht von Dritten unterscheidet sich die Benutzung von REVEL kaum von der eines Kaugummi.

      Ich gehe für mein folgendes Szenario davon aus, dass UST von den 46 Mio. Rauchern nur wenige 100.000 pro Jahr zum Wechsel zu Kautabak/REVEL bewegen kann. Das das möglich ist, zeigt die Vergangenheit - ca. ein Drittel der heutigen Kautabakkonsumenten waren oder sind Raucher. Das würde dem Kautabakmarkt ein enormes Wachstum bescheren, da der gesamte Markt nur aus ca. 6 Millionen Kautabakkonsumenten besteht.
      Eine Person konsumiert im Durchschnitt 3 Packungen pro Woche, was 160 Packungen pro Jahr entspricht. Bisher betragen die Eigentümergewinne an einer Packung durchschnittlich 0,63 Dollar. REVEL soll sogar eine noch höhere Marge haben, als die bisherigen Premium Produkte, sodass der Reingewinn für dieses Produkt sogar noch höher liegen könnte. Weiterhin nehme ich in meiner Prognose an, dass der Eigentümergewinn pro Packung ab 2004 jedes Jahr um 2 Cents zulegt, so dass er 2011 bei 0,91 Dollar je Packung liegt.

      ...........................Zusätzliche............................Wachstum*..............zusätzlicher
      Jahr......Konsumenten......Packungen...........Markt.......Can Sales...Reingewinn

      2002....................0.....................0.....................0.................0...................0
      2003.........250.000...............40 Mio...............4,2 %...........6,3 %..........$ 25 Mio.
      2004.........500.000...............80 Mio...............4,0 %...........5,9 %..........$ 52 Mio.
      2005.........800.000.............128 Mio...............4,6 %...........6,7 %......…$ 86 Mio.
      2006......1.100.000.............176 Mio...............4,4 %...........6,3 %........$ 121 Mio.
      2007......1.400.000.............224 Mio...............4,2 %...........5,9 %........$ 159 Mio.
      2008......1.700.000.............272 Mio...............4,1 %...........5,6 %........$ 198 Mio.
      2009......2.100.000.............336 Mio...............5,2 %...........7,1 %........$ 252 Mio.
      2010......2.600.000.............416 Mio...............6,2 %...........8,2 %........$ 320 Mio.
      2011......3.000.000.............486 Mio...............4,7 %...........6,7 %........$ 384 Mio.

      * Markt im Jahr 2002 wird mit 6 Mio. Konsumenten angenommen und die Can Sales mit 634 Mio. Packungen (UST`s Durchschnitt in den letzten drei Jahren)

      Innerhalb von 10 Jahren würde das Segment mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 4,1 % p.a. auf 9 Mio. Konsumenten ansteigen. UST`s verkaufte Packungen würde mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 5,9 % auf 1.120 Mio. Stück (634 + 486) steigen. 3 Mio. konvertierte Raucher entsprächen gerade mal 6,5 % aller Raucher in den USA. Die Eigentümergewinne würde von heute 400 Mio. Dollar auf 784 Mio. Dollar ansteigen, das entspricht durchschnittlich 7 % pro Jahr. UST hat heute ca. 170 Millionen ausstehende Aktien und hat daher eine Marktkapitalisierung von 6,8 Mrd. Dollar.

      Das Problem mit diesem Szenario ist, dass es davon ausgeht, dass REVEL ein Erfolg wird. Ich glaube, dass man realistischerweise davon ausgehen kann und dass das Wachstum sogar noch stärker sein wird, weil wenige 100 Tausend Raucher im Jahr nicht wirklich viel ist. Doch wir sprechen hier von einem Produkt, dass sich noch nicht im Massenmarkt bewiesen hat und auch sehr wohl scheitern könnte.


      Es gibt auch noch Risiken für die Entwicklung des Aktienkurses, selbst wenn die Unternehmensentwicklung davon nicht beeinflusst wird:

      1. Die Wettbewerbs-Klage des Konkurrenten Conwood
      2. Schadensersatzklagen, die die Zigarettenkonzerne unter Druck bringen, könnten sich auch auf den Kurs der Aktie von UST auswirken, da sie sich bisher recht parallel zur Aktienentwicklung der Zigarettenkonzerne entwickelt hat
      3. Wechselkursrisko Dollar/Euro


      1. Conwood

      Conwood ist ein Wettbewerber von UST, der UST auf Schadensersatz verklagt hat. Conwood behauptet, dass UST gegen das Kartellrecht (Anti-Trust Act) verstoßen hat. Angeblich hat UST seine Quasimonopolstellung (78 % Marktanteil) dazu ausgenutzt, Verbraucherpreise festzusetzen und Wettbewerber zu behindern.
      Im März 2000 fällte eine Bundesjury in Kentucky ein Urteil zugunsten von Conwood. UST wurde zu einem Schadensersatz i.H.v. $ 350 Millionen verurteilt. Diese Summe wird aufgrund des Kartellgesetzes automatisch verdreifacht, so dass UST $ 1,05 Milliarden Dollar zahlen müsste. UST hat Berufung eingelegt und musste eine Kaution i.H.v. 500 Millionen Dollar hinterlegen. Das Geld für die Kaution wurde aus dem laufenden Geschäft und zusätzlichen Krediten finanziert. Die Kreditvereinbarung sieht vor, dass UST in jedem Quartal Geld auf ein Treuhänderkonto (restricted Cash) einzahlt. Seit dem hat sich UST`s Cashposition wie folgt entwickelt:

      2000 4th Quarter Cash $ 506 Mio. restricted + $ 96 Mio. free = total $ 602 Mio.;

      2001 1st Quarter Cash $ 572 Mio. restricted + $ 99 Mio. free = total $ 671 Mio.;
      2001 2nd Quarter Cash $ 593 Mio. restricted + $ 114 Mio. free = total $ 707 Mio.;
      2001 3rd Quarter Cash $ 629 Mio. restricted + $ 271 Mio. free = total $ 900 Mio.;
      2001 4th Quarter Cash $ 660 Mio. restricted + $ 272 Mio. free = total $ 932 Mio.;

      2002 1st Quarter Cash $ 683 Mio. restricted + $ 305 Mio. free = total $ 988 Mio.;

      Bei diesen Zahlen ist zu beachten, dass UST im letzten Jahr zusätzlich rund $ 300 Millionen an Dividenden gezahlt hat. Allerdings muss man die Zahlen etwas relativieren. So hat UST um letzten Jahr 116 Mio. Dollar durch die Ausübung von Optionen eingenommen und einen zusätzlichen billing day gehabt, der den Nettogewinn um rd. 15 Mio. Dollar erhöht hat. Die Eigentümergewinne - und auf die kommt es an - haben bei 413 Mio. Dollar gelegen. Um den extra billing day bereinigt sogar nur bei 398 Mio. Dollar.

      Die Entscheidung des Berufungsgerichtes im Conwood-Fall wird für Mitte bis Ende diesen Jahres (2002) erwartet. Sollte UST erneut verlieren, so wird der zu zahlende Betrag ca. $ 1,3 Milliarden betragen (wg. Zinsen und anderen Gebühren). Das Geld kann UST bezahlen, hätte dann aber weiterhin $ 800 Millionen langfristige Schulden und ca. $ 360 Millionen kurzfristige Schulden (die durch die dann fälligen Steuererstattungen kurzfristig zurückgezahlt werden). In diesem Fall will UST erneut in Berufung gehen.
      Sollte UST jedoch Recht bekommen, wovon auszugehen ist, würde UST die angesammelten liquiden Mittel dazu verwenden, um die für die Kaution zusätzlich aufgenommenen Kredite (ca. $ 400 Millionen) und die Einkommenssteuererstattungen (ca. $ 175 Millionen) zurückzuzahlen und hätte dann noch ca. $ 500 Millionen an freien Barmitteln. Dieses Geld soll in Aktienrückkäufe gesteckt werden. Bei Durchschnittskursen von $ 50 (aktuell $ 40,00) könnte das Unternehmen fast 10 Millionen Aktien zurückkaufen und so die ausstehenden Aktien um 6 % auf rund 159 Mio. Stück verringern.

      Da kaum einer der Marktteilnehmer damit rechnet, dass UST den Prozess verliert (auch ich rechne nicht damit), würde ein verlorener Prozess die Aktie ganz erheblich unter Druck bringen. Dies wäre eine großartige Chance für weitere Zukäufe. Die Bezahlung der Schadenssumme ist durch die angesammelten Barmittel, langfristige Kreditzusagen und dem starken CF von UST sichergestellt. Auf den Geschäftsbetrieb und die operativen Gewinne würde sich das bezahlen der Summe nicht auswirken - allerdings auf den Jahresüberschuss. UST schätzt jedoch schon im folgenden Jahr wieder kräftige Gewinne zu machen:

      UST`s geschätzter Effekt auf den Jahresüberschuss, falls der Conwood-Prozess verloren wird:

      2001: $ 491 million = + 11 %
      2002: loss of $ 273 million
      2003: $ 565 million
      2004: $ 646 million = + 14 %
      2005: $ 722 million = + 12 %

      Wer sich mehr zu dem Fall belesen will findet etwas unter:

      http://web.archive.org/web/20010301221423/www.ustobacco.com…

      Weil der Conwood-Fall ein Restrisiko birgt, denke ich, dass man jetzt erst ein Drittel des zu investierenden Betrages anlegen sollte und das zweite Drittel kurz vor und/oder nach der Conwood-Entscheidung.


      2. UST`s Aktie im Vergleich zu anderen Zigarettenherstellern

      Bisher war es so, dass UST`s Aktie im hohen Maße mit den Aktien anderer Zigarettenhersteller (vor allem der Aktie von Philip Morris) korreliert hat. Sind deren Aktien gestiegen, stieg auch die von UST und umgekehrt. Obwohl ich davon ausgehe, dass sich UST`s Aktie in der Zukunft von der Entwicklung der Aktien der Zigarettenherstellern abkoppelt (aufgrund der Neubewertung des Geschäftes von UST; siehe oben), lässt sich das nicht mit Sicherheit sagen. Natürlich wäre es für den fundamentalen Investor eine willkommene Aufstockungsgelegenheit, wenn UST`s Aktie aufgrund von Problemen der Zigarettenindustrie fällt. Für mich ist es daher gar kein Risiko. Aber da ich weiß, dass nicht alle Leser so denken, wollte ich auf diesen Umstand zumindest hinweisen.


      3. Wechselkurs Euro/Dollar

      Ich habe wiederholt gesagt, dass ich den Dollar für überwertet halte und denke, dass es (irgendwann) eine große Korrektur geben wird. Wenn das passiert wäre natürlich auch die Rendite eines Aktieninvestment in UST betroffen, denn der Europäische Investor hat nichts gewonnen, wenn die Aktie von UST um 30 % steigt und der Dollar gleichzeitig um mehr als 30 % fällt.


      Soweit zu meinen Gedanken. Ich werde in den nächsten 2-3 Wochen vermutlich nicht dazu kommen, viel zu Posten, da ich in Urlaub fahre und nicht meine ganzen Unterlagen mitnehmen kann. Aber sicher werde ich mich mal melden.

      Wer sich noch weitergehend informieren will, dem empfehle ich UST`s Webseiten:

      www.ustinc.com (auf der auch die Aufzeichnungen der letzten zwei Conference Calls und die des letzten Analystentreffen [sehr zu empfehlen] abgehört werden können)

      www.ustobacco.com

      und natürlich das amerikanische Message Board zu UST:

      http://messages.yahoo.com/?action=q&board=UST

      Dort hat vor allem Steadddy_Edddy eine Fülle von zusätzlichen Daten angesammelt. Deshalb hier noch eine Übersicht (thematisch geordnet) über die meisten seiner Postings:

      Oral Cancer
      # 2141 # 2142
      # 1970
      http://burningissues.org/~bi/mouthcancer.htm
      http://www.maxillofacialcenter.com/WVcancer98.htm

      History/Future of smokeless tobacco
      # 2179 / 2180 Cope/Bandits/Spittless Product
      http://views.vcu.edu/cpdd/98abs/fant.html
      http://www.geocities.com/Baja/Dunes/9969/chew.html
      http://members.spree.com/sip/cope1/dip.htm
      http://www.cigaretteoutlet.com/index.html
      # 2048
      # 1904 (History)
      http://www.hsc.virginia.edu/hs-library/historical/ALAV/spit.…
      http://www.tenement.org/rog_tuber.html
      http://www.historylink.org/output.cfm?file_id=2090
      http://forcesgeorgia.org/evidence/carol/edgerton.htm
      http://www.studentplanet.com/WARP/archives/Issue12_1/120199W…
      http://www.aganazzar.com/misscensus.html
      # 1938 (Future)
      http://razzberry.chickclick.com/_the_world/_addictions/_smok…
      # 1946 (History)
      http://rex.nci.nih.gov/NCI_MONOGRAPHS/MONO2/M2-Foreword.pdf
      # 1987 (Future)
      http://www.ftc.gov/bcp/reports/smokeless97.htm#3.
      # 1725 Those crafty Swedes
      http://www.greenwichtime.com/Greenwich/release/11-26-2000/ar…

      Others:
      # 1932 # 1951 #1960 # 2073 # 2075 # 2081
      # 1881 Tobacco use in the U.S.
      http://www.cdc.gov/tobacco/research_data/adults_prev/tabl_9.…
      http://www.cdc.gov/tobacco/research_data/adults_prev/adstat1…
      1672 UST and spitless chew
      http://www.msnbc.com/news/519567.asp

      Klagen:
      # 2122
      http://www.tobacco.org/News/documentquotes.html
      http://www.globalink.org/tobacco/docs/na-docs/ma970124.html

      UST performance:
      # 2030 # 2049 # 2052 # 2069 # 2115


      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 02:56:29
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hallo
      hier ein Auszug aus der ersten Ausgabe des Börsenbriefs ValueInvesting

      UST: Das Geschäft mit der Sucht
      Geschäftsentwicklung
      1997 1998 1999 2000 2001 ∅∅∅∅2002 (e) 2003 (e)
      Umsatz (Mio.) 1.401,7 1.423,2 1.512,3 1.547,6 1.670,3 1.800,0 1.950,0
      Umsatzwachstum 2,2% 1,5% 6,3% 2,3% 7,9% 4,0% 7,8% 8,3%
      Gewinn pro Aktie 2,37 2,44 2,68 2,70 2,97 3,10 3,30
      GpA-Wachstum -2,9% 3,0% 9,8% 0,7% 10,0% 4,0% 4,4% 6,5%
      Dividende pro Aktie 1,62 1,62 1,68 1,76 1,84 1,92 2,02
      Profil / Wirtschaftliche Situation: Marktführer bei Smokeless Tobacco mit tadelloser Historie
      UST ist die Holding der beiden Tochterunternehmen U.S. Smokeless Tobacco und International Wine & Spirits.
      Erstere ist der größte Hersteller von Smokeless Tobacco (frei übersetzt: „nicht gerauchter Tabak“;) in den USA und
      steuerte im Jahr 2001 87 Prozent zum Konzernumsatz bei. International Wine & Spirits vertreibt Premium-Weine,
      die allerdings nur 11 Prozent vom Gesamtumsatz ausmachen. Der dritte operative Geschäftsbereich von UST fällt
      umsatzmäßig mit 2 Prozent nicht ins Gewicht. Hierunter wird das Zigarren- und Auslandsgeschäft zusammenge-fasst.
      In 39 der letzten 40 Jahre konnte UST jeweils den Gewinn je Aktie steigern. Die Dividende wurde seit 1970 in
      jedem Jahr außer einem erhöht. Aufgrund einer extrem hohen Kapitalrendite (ROIC) von fast 80 Prozent in den
      letzten Jahren schüttete das Unternehmen weit über die Hälfte des Gewinns an seine Anteilseigner aus.
      Wettbewerb / Strategie: Anti-Tabak-Lobby – Gefahr oder sogar Chance?
      Smokeless Tobacco ist in den USA ein traditionelles Genussmittel. Neben Kau- und Schnupftabak fällt darunter
      vor allem Moist-Snuff, ein feuchter Tabak, der wie Kaffeesatz aussieht, zwischen Lippen und Zähne gelegt und
      nach dem Gebrauch wieder ausgespuckt wird. UST kontrolliert 40 Prozent des gesamten Smokeless-Tobacco-Marktes
      in den USA und besitzt im Teilsegment Moist-Snuff einen Marktanteil von 78 Prozent. Der Markt für
      Smokeless Tobacco befindet sich schon seit langem in der Reifephase. Nur im Teilsegment Moist-Snuff sind die
      Absatzzahlen in den letzten Jahren noch gestiegen. Die durchschnittlichen Preiserhöhungen lagen jedoch mit 6,3
      Prozent p. a. in den letzten 14 Jahren deutlich über den durchschnittlichen Mengenzuwächsen (3,8 Prozent p. a.).
      Daran erkennt man, dass sich Tabakhersteller grundsätzlich in einer außergewöhnlich guten Position gegen-über
      den Endabnehmern befinden. Aufgrund des Suchtfaktors können sie sich einer festen Käuferschicht sicher
      sein, die den nikotinhaltigen Tabak auch in Krisenzeiten und während Konjunkturflauten nachfragt. Selbst Preis-erhöhungen
      über der Inflationsrate führen zu keinem wesentlichen Nachfragerückgang. Auch die Wechselbereit-schaft
      der Tabakkonsumenten ist gering. Markenbekanntheit und -sympathie bzw. durch Werbung suggeriertes
      Image, für das die etablierten Tabakhersteller große Summen ausgeben, führen zu einer hohen Kundenbindung.
      Potentielle neue Konkurrenten müssten erhebliche finanzielle Mittel aufwenden, um die bestehende Käuferloyali-tät
      zu überwinden.
      Ein latentes Problem der Tabakunternehmen in den USA ist die schwer abschätzbare Gefahr, die Rechtsstrei-tigkeiten
      sowie gesetzlichen Restriktionen aufgrund der Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums innewohnt. Wäh-rend
      jedoch ein medizinischer und wissenschaftlicher Konsens darüber besteht, dass Zigarettenrauchen Lungen-krebs,
      Herzkrankheiten und andere Gesundheitsschäden verursacht, ist nach den Darstellungen von UST epide-miologischen
      Untersuchungen zur Folge ein vergleichbarer Kausal- bzw. statistischer Zusammenhang bei Smoke-less
      Tobacco und Mundhöhlenkrebs nicht gegeben. Auch wenn die Anti-Tabak-Lobby natürlich genau das Gegen-teil
      behauptet, bleibt in dieser müßigen Debatte letztlich festzuhalten, dass Smokeless Tobacco sicherlich ein ge-sundheitsschädigendes
      Genussmittel ist, aber längst nicht ein gleich hohes Gefährdungspotenzial wie Zigaretten-konsum
      aufweist, da die meisten Toxine erst bei der Verbrennung des Tabaks entstehen. In den USA stirbt unge-fähr
      die Hälfte aller Langzeitraucher aufgrund des Zigarettenkonsums, das sind mehr als 400.000 Menschen pro
      Jahr. An Mundhöhlenkrebs sterben ca. 9.000 Menschen pro Jahr; die meisten von ihnen sind zudem Zigaretten-
      Ticker: UST.NYSE Kurs: 39,99
      Währung: USD Ausstehende Aktien: 164,3 Mio.
      Liquidester Börsenplatz: New York Marktkapitalisierung: 6,6 Mrd.
      Kennzahlen 2002/2003: Rendite (inkl. Dividende):
      KGV 12,9 / 12,1 1 Jahr 47%
      KUV 3,7 / 3,4 3 Jahre 78% (21% p. a.)
      Dividendenrendite 4,8% / 5,1% 5 Jahre 100% (15% p. a.)
      raucher. Zugute kommt Smokeless Tobacco auch, dass beim Konsum keine anderen Personen durch Passivrau-chen
      geschädigt werden, wie dies bei Zigaretten der Fall ist. Von schwerwiegenden Rechtsstreitigkeiten sind denn
      auch UST und die anderen Smokeless-Tobacco-Hersteller bislang verschont geblieben. Während die Zigarettenin-dustrie
      ca. 2.400 Gerichtsprozesse bis Ende 2000 verzeichnete, waren es derer nur 35 bei den Smokeless-Tobacco-Herstellern.
      Lediglich einer davon endete mit einem Urteilsspruch, jedoch zugunsten von UST.
      Während das Zigarettenrauchen zunehmend an sozialer Akzeptanz verliert und aus dem öffentlichen Leben
      verbannt wird, könnte sich neues Absatzpotenzial für Smokeless Tobacco ergeben. In den USA gibt es etwa 5 Mil-lionen
      Smokeless-Tobacco-Konsumenten, eine vergleichsweise geringe Zahl gegenüber den 45 bis 50 Millionen
      Rauchern. 18 Millionen der Raucher sollen einer von UST in Auftrag gegebenen Marktstudie zur Folge nach einer
      akzeptablen Alternative zum Rauchen suchen. Allerdings finden viele Konsumenten, speziell Frauen, den Konsum
      von Moist-Snuff aufgrund des Tabakgeschmacks und der Notwendigkeit des Spuckens unappetitlich. Zudem ist
      das Smokeless Tobacco anhaftende Image (Bauarbeiter, Cowboys) für eine weitere Ausbreitung hinderlich ist. Der
      Image-Problematik von Moist-Snuff bewusst, forciert UST den Kampf um die Raucher mit einem neuen Produkt.
      Revel ist ein kleiner Beutel mit Moist-Snuff-Füllung und Minzearoma. Er hat damit einen tabak-untypischen Ge-schmack,
      befriedigt aber trotzdem die Nikotinsucht der Zigarettenraucher. Da die Konsumenten beim Genuss
      keinen Spuckreiz verspüren, könnte Spitless Tobacco eine diskrete und akzeptable Alternative für Raucher sein,
      die keine Zigaretten rauchen dürfen oder wollen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht abschätzbar, inwieweit
      sich das Konsumverhalten der Raucher ändern wird und ob Revel das Potenzial zu einem Verkaufsschlager hat.
      Auch andere Hersteller planen die Produkteinführung von Spitless Tobacco. Swedish Match, Marktführer von
      Kautabakprodukten in den USA, und Star Scientific testen ebenfalls vergleichbare Produkte. Zudem wird eine
      Reaktion der großen US-amerikanischen Zigarettenhersteller nicht lange auf sich warten lassen, falls vermehrt
      Raucher zu Spitless Tobacco wechseln.
      Management / Kapitalverwendung: Antitrust-Verfahren behindert Aktienrückkäufe und Ausschüttungen
      Etwa 90 Prozent des operativen Cashflows stehen UST jedes Jahr als freier Cashflow zur Verfügung. Es spricht für
      das Management von UST, dass es gar nicht erst versucht, die enormen freien Mittel aus dem Kerngeschäft in
      größerem Umfang in neue, womöglich unrentable Projekte zu reinvestieren. Stattdessen kommen sie via Dividen-den
      und Aktienrückkäufen direkt den Anteilseignern zugute.
      Ungemach droht UST eher von außerhalb des Unternehmens. Hauptkonkurrent Conwood beschuldigte UST,
      wettbewerbswidrige Maßnahmen anzuwenden, um andere Konkurrenten vollkommen aus dem Moist-Snuff-Markt
      zu verdrängen. Ein Gericht aus Kentucky gab im Frühjahr 2000 der Anklage von Conwood statt und verpflichtete
      UST, 1,05 Mrd. US-Dollar an den Konkurrenten zu zahlen. Zur Zahlung schuf sich UST entsprechende Kreditli-nien,
      die dem Unternehmen allerdings auferlegen, das Aktienrückkaufprogramm auszusetzen und seine Dividende
      jährlich um nicht mehr als 5 Prozent zu erhöhen. Zurzeit läuft ein von UST eingeleitetes Berufungsverfahren. Das
      Unternehmen rechnet noch in diesem Jahr mit einer positiven Entscheidung des Berufungsgerichts und strebt
      eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor einem anderen Gericht an. Doch selbst wenn die Berufung abgewiesen
      werden sollte und die Strafe aufrecht erhalten bleibt, hat dies keine nachhaltigen Auswirkung auf den weiteren
      Geschäftserfolg von UST. Zwar ist die Schadenersatzsumme von 1,05 Mrd. US-Dollar ein herber Verlust für das
      Unternehmen. Davon werden jedoch etwa 350 Mio. US-Dollar durch Steuereinsparungen kompensiert. Zudem
      erwirtschaftet UST jedes Jahr einen so hohen freien Cashflow, dass die finanzielle Sonderbelastung in drei bis vier
      Jahren abgetragen werden kann. Auch die Restriktionen hinsichtlich der Kapitalverwendung (Aktienrückkäufe,
      Dividendenerhöhungen) erledigen sich mit der Rückzahlung der Kredite.
      Bewertung / Empfehlung: Jährlich 10 bis 13 Prozent Rendite realistisch
      Allein aus dem freien Cashflow von 3 US-Dollar je Aktie erwachsen dem Anleger bei dem aktuellen Kurs von 40
      US-Dollar jährlich bis zu 7,5 Prozent Renditepotenzial. Etwa 5 Prozent lässt UST seinen Aktionären über Dividen-denzahlungen
      zukommen. Bis zu 2,5 Prozent werden (nach Abschluss des Antitrust-Verfahrens) entsprechend den
      bisherigen Gepflogenheiten des Unternehmens jedes Jahr mittels Aktienrückkäufen zurückgegeben. Hinzu kom-men
      mögliche Kurszuwächse aufgrund steigender Gewinne. Das Management von UST geht von einem jährlichen
      Gewinnwachstum von 10 Prozent in den nächsten Jahren aus. Nimmt man aus Vorsichtsgründen nur 5 Prozent
      pro Jahr an, käme es selbst bei einem gleich bleibend niedrigen KGV zu Kursaufschlägen von ebenfalls 5 Prozent
      pro Jahr. Insgesamt kann der Anleger unter diesen Annahmen eine jährliche Rendite von 10 bis 13 Prozent aus
      einem Investment in UST erwarten.
      Die beiden Problemfelder von UST sind hinnehmbar: Die Auswirkungen des Antitrust-Verfahrens sind nur
      temporärer Natur und gefährden den weiteren Geschäftserfolg nicht. Die Anti-Tabak-Lobby in den USA könnte zu
      einem nachhaltigen Problem werden. Jedoch setzen soziale Veränderungen und politische Restriktionen nicht von
      heute auf morgen ein, sondern sind das Ergebnis mittel- bis langfristiger gesellschaftlicher Prozesse, auf die wir
      Sie rechtzeitig hinweisen würden.
      IMPRESSUM
      Herausgeber: VALUEINVESTING GmbH, Balanstrasse 16, 81669 München, Tel.: 089 / 48 92 00 55, Fax: 089 / 48 92 00 66
      VALUEINVESTING erscheint zweimal im Monat. Abonnementpreis jährlich 240,– Euro inkl. MwSt. und Versand.

      Hallo Joe
      ich habe UST mittlerweile auch auf der Watchlist und ich muß sagen, daß auch mir bislang kein Unternehmen mit solchen Renditezahlen über solch einen langen Zeitraum bekannt ist. Zwar muß UST nicht viel Geld in ihr Geschäft stecken, um hohe Gewinne zu produzieren, andererseits können sie es aber auch nicht, weil es in diesem Markt wenig Wachstumsspielraum gibt. Sprich: Es kann passieren, daß 100 % ROI dem Aktionär weniger bringt als 15 %, wenn die vollen Jahresgewinne beim 2. Unternehmen wachstumsorientiert investiert werden können, während das erste z.b. nur Schulden zurückzahlen oder Dividenden ausschütten würde. Ich muß mir all die Informationen die du vorgestern gepostet hattest aber auch nochmal durchlesen. Ich rechne derzeit einfach noch anders. Ich suche mir Unternehmen aus, von denen ich meine, daß mindestens 10 % ROI mit reinvestierten Gewinnen langfristig erzielt werden kann und zinse dann die Jahresgewinne unter Berücksichtigung absinkender Aktienzahlen wegen Rückkäufen mit 10 % ab. Demnach halte ich UST für fair bewertet, aber mein Rechenschema ist insbesondere bei wachsenden Firmen mit hohem ROI viel zu konservativ. Auf der anderen Seite finde ich, daß nichts spekulativer ist, als eine Schätzung von künftigen Wachstumsraten und des Anteils der Gewinne, die renditebringend reinvestiert werden können.

      Grüsse
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 21:55:54
      Beitrag Nr. 83 ()
      @ Stefan & Mark

      This is so strange. Right now I am sitting in a public library with large windows looking at UST`s headquarter, which is just across the street. I will post the pictures later. Nice Gegend here.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 17:30:27
      Beitrag Nr. 84 ()
      UST Must Pay $1.05 Bln Antitrust Award, Court Says (Update1)
      By Greg Stohr


      Cincinnati, May 15 (Bloomberg) -- UST Inc. must pay a $1.05 billion award for illegally monopolizing the market for moist snuff, a U.S. appeals court ruled, upholding a jury verdict.

      UST shares fell $1.46, or 3.6 percent, to $39.15 in morning trading after news of the ruling.

      Greenwich, Connecticut-based UST, which makes the Copenhagen and Skoal brands, sought to overturn an award to Conwood Co., which makes Kodiak snuff.

      The 6th U.S. Circuit Court of Appeals in Cincinnati said in a 3-0 ruling, released today, that Conwood presented sufficient evidence that UST`s promotion efforts were ``exclusionary without a legitimate business justification.``

      http://www.bloomberg.com/fgcgi.cgi?T=marketsquote99_news.ht&…
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 18:57:35
      Beitrag Nr. 85 ()
      @joe: Bist du jetzt wegen Research nach Amerika gereist ;)
      Du hast in deinen Berechnungen überhaupt nicht daran gedacht das bei einem Erfolg von Revel Konkurenten auf den Plan gerufen werden.

      @joe+DimStar:
      Nach allen mir zur Verfügung stehenden Informationen bin ich schon fast überzeugt das REVEL ein voller Erfolg wird.
      Ich bin allerdings auch davon überzeugt das die Konkurenz den Markt nicht kamplos UST überlassen wird. Wie seht ihr die Sache?
      Eine Frage habe ich noch:
      Der Kautabakmarkt ist ja ein kleiner aber sehr attraktiver Markt. Wieso sind eigentlich Tabakgiganten wie MO bisher nicht in den Markt eingestiegen?

      M.f.G. thomtrader
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 04:07:20
      Beitrag Nr. 86 ()
      Ich würde UST nicht wegen Revel kaufen und diesbzgl. eher die Geschäftszahlen der nächsten Jahre abwarten. Ich kann die Umfragen (fast die Hälte will warscheinlich vom Rauchen zu Revel wechseln), die dort gemacht wurden, nicht nachvollziehen. Ich zweifle die Umfragen nicht an und in anderen Ländern gibt es andere Sitten, die mir vielleicht unbekannt sind, aber ich habe eine andere Vorstellung von der Realität. Das Rauchen gibt es schon länger als es die USA gibt und in freiheitlichen Gesellschaften ist es nur begrenzt möglich, eine Sucht einzudämmen, wenn sie seit Jahrhunderten weit verbreitet ist. Während der Prohibition wurde nicht weniger getrunken als vorher. An meinem Arbeitsplatz darf ich während der Arbeitszeit auch nicht rauchen und jeder Raucher versteht auch längst, daß man andere nicht belästigen oder gefährden sollte. Das hindert mich aber nicht daran, den aufgestauten Bedarf nach Feierabend nachzuholen und so dürften sich auch viele amerikanische Raucher verhalten. Viele Raucher haben mit einer Marke angefangen und nie eine andere geraucht, weil sie an den Geschmack gewöhnt sind. Ich würde auch nie eine andere Marke rauchen und schon gar nicht irgendwelche Kügelchen in den Mund nehmen. Das Produkt, das Leute wirklich zum Wechseln bewegen würde, wäre eine geschmackvolle Zigarette, die wissenschaftlich erwiesen deutlich weniger gesundheitsschädlich ist, aber das scheint kaum möglich, da der Schaden durch den Qualm entsteht. Es könnte aber durchaus sein, daß "Mundtabak"-Produkte einigen Leuten Spaß oder Ersatzgenuss bringen könnte, aber Projektionen über irgendwelche Wechselraten innerhalb von 10 Jahren würde ich noch nicht anstellen, solange es für Revel noch nicht mal einen einzigen Kunden gibt. Es wird darauf ankommen, daß UST das Produkt sehr langfristig promoted, weil es auch nur sehr langsam Marktanteile gewinnen kann und wenn das auch nur in kleinem Rahmen gelingt wäre das schon ein toller Erfolg und langfristig sehr wichtig für UST. Auf die Kunden, die man gewinnt, kann man bauen, weil die Geschmacksdifferenzierung beim Kau/Mundtabak ja noch viel höher ausfällt als bei Zigaretten und weil solche Kunden nicht mehr ständig darüber nachdenken aufzuhören. Verlassen im Sinne von Ertragsprojektionen zur Berechnung der Investmentrendite würde ich mich auf die Kautabakprodukte. Der Fortschritt zum "Mundtabak" ist ja wohl nur verpackungstechnischer Natur und wird warscheinlich dieselben Konkurrenten aus dem Kautabak-Markt anziehen. Für UST ist es in jedem Fall das Beste, als Erster solch ein Produkt einzuführen, auch wenn Tabakriesen beginnen könnten mitzumischen, wenn "Mundtabak" für Bewegung unter Rauchern führt.

      Kautabakkonsumenten nehmen das Zeug, weil sie während aktionsreicher Arbeit auf dem Bau oder in der Landwirtschaft nicht die Ruhe für Zigarettenzüge haben. Dies ist eine spezielle Minderheit, deren Vorlieben sich nicht auf Raucher übertragen solange sie nichts mit diesen Branchen zu tun haben und nicht jeden Tag Tabak spucken wollen. Deshalb dürften diese Produkte den Zigarettenmarkt nicht verkleinern und die Tabakriesen nicht besonders stören. Einige Zigarettenhersteller sind ja vielleicht auch gar nicht in Schweden oder in den USA präsent, so daß sie sich auf jeden Fall auf das Kernsegment konzentrieren. Weniger Konkurrenz erwarte ich bei diesen Renditekennzahlen aber nicht - sonst hätte Conwood UST schließlich auch nicht vorgeworfen, die Conwood-Werbung an Kiosks durch UST-Werbung ersetzt zu haben, indem sie den Ladenbesitzern unter der Hand Rabatte gewährt haben sollen. Ein Berufungsverfahren soll ja noch folgen.

      Skeptisch bin ich außerdem bzgl. der Annahme von 6 % Produktpreissteigerung über die nächsten Jahre und deshalb auch bzgl. der Gewinnprognosen. In der Vergangenheit mag es sich UST hat erlauben konnen, weil es in den USA ein sehr starkes Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung und wenig Konkurrenz in ihrem Markt gab. Bzgl. der Lohnentwicklung müsste ich etwas recherchieren, aber ich würde bei der Schätzung nicht so sehr von der Inflationserwartung abweichen, also etwa 3 %, weil es auch Regierungspolitik bleiben dürfte, die Tabaksteuern zu erhöhen. Wem das Wörtchen DCF was sagt, weiß welch große Bedeutung die Preisentwicklung für den Unternehmenswert hat.

      Vielen Dank nochmal an Joe für die interessanten Infos
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 16:53:41
      Beitrag Nr. 87 ()
      @ thomtrader

      1. Worauf Du wetten kannst.

      2. Bezüglich der Konkurrenten.

      Ich habe Herrn Rozelle darauf angesprochen. Er hat mir erklärt, dass es nicht einfach ist, Tabak so zu verändern, der er nicht unangenehm schmeckt. Für diese Prozesse hat man auch Patente. An REVEL hat die Forschungsabteilung von UST über 5 Jahre gearbeitet. Dafür hat UST einige Millionen Dollar investiert - „a small two digit number“. Er versicherte mir, dass es für die Konkurrenz sehr schwierig wird, dieses Produkt zu kopieren.
      Die Hürde wird wohl eher sein, dass UST dann gegen Philip Morris antritt. Die werden das Feld wohl kaum kampflos überlassen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass UST starken Rückenwind durch die öffentliche Debatte gewinnen wird.
      Und ich möchte nochmals betonen, dass meine Prognose ein reines Raten ist! Sie soll nur als Veranschaulichung dienen, damit man sich mal eine Vorstellung machen kann, wie sich REVEL auswirken könnte, falls es die oder die Wachstumsraten aufweist. Die Wachstumsraten können auch deutlich niedrigen sein. Ich habe keine Vorstellung davon, wie schnell REVEL am Markt akzeptiert wird. Das könnte super schnell gehen, wie das Beispiel mit Filterzigaretten zeigt (siehe nächstes Posting) oder auch super langsam. Ich glaube nur, dass es akzeptiert wird. Und hier ist wieso:

      @ all

      Ich habe diesen Text für das amerikanische UST Board geschrieben. Ich bitte um Verständnis, dass ihn nicht ins Deutsche übersetzt habe.

      Revel - a real life test

      I have to admit that the following story does sound like the fantasy of a very desperate shareholder. But it is not. It happened exactly like I am telling it. Scouts Honor.

      I was on my flight back from the UST shareholder meeting. Just as the plane was preparing for landing, the women next to me started a little chat about our destination city. She was about my age, maybe a few years older. All of the sudden she said, the first thing she is going to do, after we landed, is to smoke a cigarette. So, there I sat, thinking to me: This is exactly the kind of situation UST is envisioning for it’s new product REVEL. Why not ask her, whether she would like to try it? If it works with that women, then it will probably work everywhere else. So, I took the two packages (Regular & Mild), which I got at the meeting, and showed them to her. I explained that this is a new product in test markets. That it is for smokers for the times they can not smoke. Then I took the hurdle: I told her that it is a smokeless tobacco product, but - I hastened to add - one that the user supposedly does not feel the need to spit.
      She took the packages and read the box and the instruction very carefully. I told her to choose one of the flavours. She opted for the regular. She put it in the mouth and used it. Can you imagine how stunned I was? A women, taking a new smokeless tobacco product in test markets from a complete stranger. It was just as Murray Kessler said: Trial was no issue here. So, how did she like it?
      We kept on talking. She must have thought I am a scientist, I was asking
      so much questions and monitoring her carefully. Here is what she told me:

      She smokes about 2-3 pack of Marlboro regular cigarettes a day.

      It was very easy to hold the pouch in one place, but on the spot were she placed it, the gum started to feel hot. That’s why she had to move it around, which did not seem to be an easy task, since she had to use her finger to to it. But I guess that just needs a little practice. I had other smokers try it since then and they could move it easily with their tongue. Some of these smokers mentioned the heat too, but did not think it was really bad. I have had a couple of hard core dipper try it too and they told me that this heat development does occur sometimes when you put a pinch in your moth, but one gets used to it.

      After a few minutes she had no craving for a cigarette anymore, but still the craving of holding a cigarette in her hand. She complained that the regular flavour burned a little in the back of her throat, so she took it out and tried the mild one. It did not do this kind of irritation. The mild flavour was very „comfortable“. Both flavours taste like chewing gum, and just like chewing gum, it did no hinder her speech. In fact, had I not known she had something in her mouth, I would have never guessed. From what I smelled the mint must be very strong.

      She pointed to the side, where the warning said:

      „This product may cause mouth cancer.“

      I started to go into details about the lower risks of smokeless tobacco, but then I had an better idea. I asked her to get out her pack of cigarettes and read the warning on it. There it stated:

      „Smoking causes Lung Cancer, Heart Disease, Emphysema, And May Complicate Pregnancy.“

      I pointed out to her the different wording on the two boxes. On REVEL it states it „MAY cause“ and lists only one disease, while on the cigarette pack the „may“ is left out and there are three diseases listed. And I told her that cigarettes certainly cause mouth cancer with a much higher probability. That convinced her.

      She immediately grasped that this was a great product to be used at work. During the whole time (about 15 minutes) there was no need to spit. There was only very little saliva produced and she swallowed it. Which is okay, I was told by the person I called on the service number printed on the box.

      She told me that she could imagine women using it. But on several occasions she strongly urged me, to get UST to make other flavours too. She would like cherry. She stressed, that she can not stand mint and thinks there could be quite some more Americans feeling the same way. But that did not stop her to ask me whether I could give her the whole box. I told her, the two boxes is all I have and I could not give it to her. So she got very interested in where exactly the test markets are. Once she
      learned that one is in Ohio, she said she has to work there every once in a while and she will drive to Youngstown and get some boxes. When I suggested she could use SKOAL Bandits until the national roll out of REVEL, she said, she would never use smokeless tobacco, where she has to spit, because the „spitting is so disgusting“. She had tried pouches at one time, but she still had the craving for a cigarette and also had to spit, so she never used it again.
      She kept on asking to get at least another pouch for her connecting flight. I gave it to her and she threw away a whole piece of gum, just to get the paper to carefully wrap the pouch with it. She really thought this is a great product.

      This report tells us something else too. Mark Rozelle told me, that UST will take all the time it needs to get the product right the first time. Because, if UST does not roll out the best REVEL it can make, it runs the risk of loosing potential costumers. Because if people try it, and do not like it, they will not try it again, even if it is improved in a major way. And that is exactly what happened with this lady and SKOAL Bandits. I think this makes sense and therefore UST should take it’s
      Time (but of course it should not take forever).

      Since I was travelling a lot by airplanes I realized that in most airports it is completely forbidden to smoke and the special rooms where it is permitted are few, far apart and hard to find. I would imagine that airports would be a great site for a REVEL sampling area. Even though a lot of people do not have much time to catch the connecting flight, probably as much people have more time between connecting
      flights than they like to. Think about a sampling site close to the smokers room.
      Mark Rozelle, from UST’s Investor Relation, explained to me, that it is not very easy to set up a sampling site anywhere in the U.S., since it has to be walled of, one has to make sure no minors enter it and a few other things. A lot of these restriction would be taken care of, if one could set up a testing site within the smokers room. You could be sure only smokers enter it. And I believe there is even a sign there that you have to be alt least 18 years or older to enter it.
      It could be well worth the trouble, since the smokers there are very aware of the problem, that they are on allowed to smoke in the building and during the flight. Who would be more thankful for an alternative to cigarettes than they are? Would be interesting to know, whether UST is considering this?


      Since that flight I had a few more people try it. Here is what they said:

      Three long time SKOAL users:

      All liked REVEL (regular), but two of them had to spit even though compared to SKOAL it was very little. But he pointed out to me, that the reason for that, may be because he tried to suck on it, like he would on regular dip.
      They had different opinions on how long the flavour lasts. One said the flavour wore out after about 15 minutes, the other mentioned that the taste of SKOAL by now (after appr. 18 minutes) would probably all gone, but this has still a pretty good flavour to it. He also said, „the more I swallow the more the throat gets irritated, just as you would expect with tobacco. But it is still a very minor irritation. But I would not keep it in the mouth much longer (than 20 minutes) anyway.“
      Those three dippers, who tried it are sales people in a car lot. They explained to me, that they have to waste a lot of their dip, because each time a customer walks in, they have to get rid of it. They would not chew in front of a customer, because the spitting would be disgusting. Therefore all liked the basic idea of REVEL – a spittless smokeless tobacco. But the product right now, does not satisfy them. Two of them said, they would need three to four pouches to be satisfied, so this was not an real alternative for them. If at all, they would only use it, where they could not dip. At least one of them said, he would try and buy it, if it came with Straight Flavour.

      Two smokers in the U.S.:

      Both did not feel any heat, where the pouch was placed. It has a very good taste and is very easy to hold in one place. Both thought it was a good product for the working place. One said, he felt very comfortable with it and it does not bother him while talking. He wanted more and would buy it.


      Of course, for me, the real test of REVEL is, if you could get people in Germany to try it. And to my amazement it was rather easy to get men and women to try it:

      Two good friends of mine, one who still smokes and one who used to smoke, tried it in great detail for me:

      The mint taste of both flavours is equally strong. The flavour is a little bit stronger, than regular Wrigley’s spearmint gum, but not as strong as Wrigley’s Airwaves gum. At the beginning the mint taste is pretty strong, but then it weakens. After a while a second taste emerges. The smoker said it just tasted bitter the non-smoker thought, it tasted like liquorice. He also said, he could taste it in the whole mouth, not just in the spot where he had the pouch.
      The regular flavour burns a little bit in the throat, right there, where you swallow it, but nowhere else. That irritation becomes stronger, the more you swallow. The Mild does not do this irritation.
      The nicotine kick with the mild flavour is definitely weaker, about three to four times as weak, but so is the irritation in the throat. With the mild flavour the second (liquorice) taste emerges later, than with the regular. But once it is established it is as strong as the regular. Both thought even the mild flavour is very satisfying.
      The non-smoker thought one has to grow accustomed to the mint flavour. But then again, he pointed out, a lot of smokers do not taste as much and as good as non-smokers. So, they may not feel the same way about the taste of the product.
      He also explained to me, that since this product has almost no restriction, when it comes to usage, people might use it more often, then they would have smoked. His reasoning was that, when he still smoked, and was not restricted, like in a bar or so, he pretty much smoked one cigarette after another. And since REVEL can be used under almost any circumstance, it is well possible, that a consumer will use more pouches a day, then he would have smoked cigarettes.

      A lady who used REVEL mild:

      I was going to smoke a cigarette, but instead used your new product. I placed it in the mouth and started working again. It did not bother me a bit. I just worked as usual – even answered telephone calls. I had totally forgotten about it. Only because I looked at the clock I realized I had it already in the mouth for over 20 minutes. And just then I realized that the taste had changed. It was not so minty as before and there was a second taste, which I cannot really describe. It did not burn at all. The place where I kept it did not heat up. I had no trouble moving it around. The need for the nicotine was gone. It took care of that, but I still would have liked a cigarette, not so much for the nicotine, but out of the habit of holding and inhaling one. You have to know I only smoke very little. Sometimes just half a pack (of Marlboro lights) a day. I can go eight to ten hours before smoking again. I only smoke, when I can take the time to enjoy the cigarette. For example I
      would never smoke while walking. You just can not enjoy the cigarette, if you do something else. So I am probably not the right person to test this stuff.

      A man who used REVEL mild:

      I am smoking approximately two packs of Gauloises Light a day. I just tried the mild flavour. I had to take it out after approximately ten minutes, because the mint taste was to strong for me. I had the feeling the spot, where I put the pouch, became numb. I also had the feeling my cheek started swelling, but that could be just imagination, because of this numb feeling.
      After a while there was a second taste to it, but just very little of it. I would say that second taste tasted like the stuff they use for disinfection at the dentist, but I can not really tell what it was. It definitely stopped my craving for a cigarette.

      A lady smoker who tried Regular mild:

      I used it this morning, right after I got up. During this time I always have a big craving and must have a cigarette. I took it out after five minutes. It was pretty disgusting, like at the dentist, when they put this cotton pad between your cheek and the gum and it starts to soak up. I did not swallow anything. The mint taste was okay. But even though I did not like it, I have to admit, it works. I did not smoke a cigarette until I was driving to work (an hour later), which is the time I usually have my second cigarette. If the taste would be better I definitely would use it at work. When did you say it will be sold in Germany?

      I stopped testing after that, because the pouches where not moist anymore. So it could be, that this was the reason the last lady had this awful taste. To summarize my experience:

      The product works in the sense, that it kills the nicotine cravings. But smokers mention, that they still miss other parts of smoking, like holding or playing with the cigarette („I want to do something with my hand.“ ), or having the feeling of smoke going into their lungs. There is only little saliva produced, which up to a point does not taste bad at all. I had the feeling, this little saliva would be even less if people did not concentrate on the pouch in their mouth (which, of course, I told them to do). Everyone, even here in Germany, almost immediately grasped that this would be a great product for the times you can not smoke.
      I have no doubt, that there will be quite a few smokers using REVEL, at least for the times when they can not smoke!

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 16:56:13
      Beitrag Nr. 88 ()
      @ all

      I read through most parts of the Institute of Medicine`s Report "Clearing the Smoke", which stirred up the public debate on harm reduction strategies. By going through it, it seems to me that it is clearly pointing out, why REVEL should become a smashing success (the numbers in the []-brackets are the page numbers I quoted from or got the facts):

      "It is now well established that perceptions of the harmfulness of smoking affect behaviour. Much might be learned about the possible consequences of introducing PREPs from analysis of studies of smokers knowledge of the consequences of various types of tobacco products." [3-4] Therefore, to assess REVELs market potential it is interesting to study the change in perception of the danger of cigarettes. For example:
      In 1949 60 % of Americans considered cigarette smoking to be harmful. By 1999 that number had increased to 95 %. In 1954 only about 40 % of Americans considered cigarette smoking to be one of the causes of lung cancer. By 1999 that number had increased to 92 %. In 1957 less than 38 % of Americans considered cigarette smoking to be one of the causes of heart disease. By 1999 that number had increased to 80 %. All the while, "the sale of filter cigarettes went from 1 % of the market in 1952 to more than half of the market by 1960. In 1998, 98 % of cigarettes sold in the United States contained filters. And the market share of products yielding 15 mg of tar or less (as measured by the FTC assay; [so called mild cigarettes]) increased from 4 % in 1970 to more than 50 % in 1981.
      These products commanded approximately 80 % of the U.S. cigarette market in 1998." [1-4/5] It took these perceived to be less harmful cigarettes only eight and eleven years respectively to reach 50 % market share. Of course one cannot compare REVEL directly to these products. Since REVEL changes the concept of tobacco and nicotine consumption very significantly it probably will take quite longer for REVEL-kind products to reach 50 % market share. But it demonstrates how fast new products are adapted when they are perceived to be less harmful.

      Among smokers there is increased perception that different tobacco products could have different levels of harmfulness. "The percentage of smokers who felt that `some cigarettes (are) more hazardous than others` increased from 29,9 % in 1966 to 49,1 % in 1975." [3-5]
      That explains today`s high market share of mild cigarettes. Because, "both low-tar smokers and persons who`ve ever switched to lower-tar brands are more likely to (1) acknowledge the dangers of smoking, (2) be concerned about the health effects of smoking, (3) say their health has been effected by smoking, and (4) believe that their cigarettes are safer. In 1987, 44 % of smokers reported that they had ever switched to a low-tar brand to reduce their health risks." [3-5] However, "statistics show that 70 % of smokers [despite the forth believe still] say they want to quit (CDC, 1994) and 34 % of smokers make an attempt to quit each year." But only 2.5 % of smokers actually quit smoking (CDC, 1993b). [1-2] And 30 % of light smokers and 49 % of ultralight smokers said in a 1998 survey, that they "endorsed smoking their [light and ultralight] brand as a step toward quitting completely." [3-7]

      I think this altogether makes a strong case for REVEL and also shows that marketing should be concentrated on low-tar smokers. Since it is reasonable to expect the highest acceptance for REVEL among them. It is worth noting that the cigarette industry achieved the perception of a less hazardous
      cigarette, without ever making health claims for low-tar cigarettes. All that was used where "terms such as `mild`, `light`, and `smooth,` which likely were better advertising techniques than direct health claims. The health-protecting messages brought to mind the fact that protection was needed, raising anxiety in the smoker. However, terms such as mild, light, and smooth only suggested the concept of safety and did not bring to mind the health-compromising properties of the product." [3-2] It should be easy for REVEL to differentiate itself as a much less harmful way to enjoy tobacco, since it lacks the most commonly known harmful substance of cigarettes - smoke. That should be a strong urge for smokers to at least try REVEL. By choosing the slogan "Enjoying Tobacco Flavour. Without Lighting Up." UST`s marketing already points toward that direction.

      And maybe I can even calm masuruha fear of UST making health claims. Perhaps the FTC filing is just a clever marketing trick and UST does not really want to make that claim in it`s advertising. Perhaps all it wants is to spread the public debate on REVEL. I would like to remind you of the Analyst meeting were Gierer on the question, whether UST could make health claims, responded: "We have been trying to figure out, how to do that. I think the science supports that. But unless you really want stub your foot, you need to find a way of doing it in a responsible manner. And clearly we are looking for opportunities and ways that we might be able to do that. If we find them, then we will try...."
      "Obviously if you can spread debate on the product [REVEL] and we got a lot of publicity and people in the public health community would say favourable things about it. That would be better than spending 50 million Dollar on advertising."
      What if the filing was just made the put that last sentence into action? The filing clearly suggest, that the FTC should hold public workshop "to faciliate public discussion on this novel and important issue." If that really happens other people will make health claims for UST.

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 06:28:26
      Beitrag Nr. 89 ()
      Hallo Joe

      Als jemanden, der es genau mit seinen Investments nimmt, möchte ich dich gern fragen ob du dich auch schon mit dem Thema Mitarbeiteroptionen auseinandergesetzt hast. Wir können das ja bzgl. UST diskutieren. Im GB 01 heißt es:

      Under the Company’s current plans, options may be granted at not less than the fair market value on the date of grant and therefore no compensation expense is recognized for the stock options granted.

      Demzufolge zieht UST wie die meisten Firmen Optionskompensationen nicht vom Gewinn ab. Dabei kann es ja aber passieren, dass Mitarbeiter Aktien zu Preisen bekommen, die nicht dem Unternehmenswert entsprechen bzw. es ist möglich, dass die Mitarbeiter aus diesen Transaktionen in ein paar Jahren einen Gewinn erzielen, der heute nicht als Personalaufwand gebucht wird.

      Under the 2001 and 1992 Stock Option Plans, 6 million and 10.4 million shares, respectively, were originally authorized for grant and options first become exercisable, in ratable installments or otherwise, over a period of one to five years from the date of grant and may be exercised up to a maximum of ten years from the date of grant using various payment methods.

      Wenn ich z.b. der Meinung wäre, UST wäre 50 $ wert und sie geben dem Mitarbeiter heute das Recht, einen ersten Teil der gewährten Optionen in einem Jahr, den nächsten im 2. Jahr nach Gewährung usw zu 40 $ zu kaufen, dann müsste ich in meiner bereinigten G+V 10 $ pro gewährter Option vom Gewinn abziehen. Außerdem müsste ich mit einer steigenden Aktienzahl rechnen, bzw mit einer stärkeren Ausweitung des Aktienrückaufs, der dann aber nicht meinen Unternehmensanteil vergrößert sondern nur verhindert, dass er kleiner wird.

      Am Jahresende 01 gab es 14.257.800 offene Optionen bei 164.250.000 basic shares. Das entspricht 8,7 % der Aktienzahl. Tranchenweise werden nach 5 Jahren alle Optionen ausübbar sein. Davon sind aber bereits jetzt viele ausübbar, weil auch alte Optionen enthalten sind. Deshalb gehe ich davon aus, dass diese Optionen innerhalb von durchschnittlich 2,5 Jahren ausgeübt werden könnten. Die Ausübungspreise dieser Optionen werden die heutigen oder vergangenen Kurse sein, die unserer Meinung nach niedrig sind und waren. Wenn der UST-Kurs binnen 5 Jahren steigen würde, würden auch alle Optionsinhaber ihre Optionen ausüben, weil sie dann z.b. zu 40 $ kaufen und an der Börse zu 50, 60 oder 100 $ verkaufen könnten. Wenn die Aktienzahl somit um 8,7 % über 2,5 Jahre steigt, gibt es jährliche Steigerungen von 3,48 %. Wenn ich die Cashflows mit einem Diskont von 10 % abzinsen würde, müsste ich also vielmehr mit 13,48 % Diskont rechnen, wenn ich davon ausgehe, dass UST dieses Programm noch sehr lange weiterführt. Der errechnete Firmenwert wäre dann um 34,8 % niedriger als bei einem Diskont von 10 %, immer vorausgesetzt, dass wir es mit einer Aktie zu tun haben, die eigentlich mehr wert ist und in den nächsten Jahren steigen wird. Hinzukommt, dass die Personalkosten nicht gebucht wurden. Im letzten Jahr lag der Kurs bei durchschnittlich etwa 30 $. Es wurden 4.671.800 Optionen zu durchschnittlich 26,90 $ ausgeübt. Macht einen Gewinn für die Mitarbeiter von 14 Mio $, den man als Personalaufwand für die G+V vor 2,5 Jahren geltend machen könnte.

      Ich habe ein paar hundert solcher Programme gesehen und würde sagen, dass dieses im Rahmen dessen liegt, was auch die allermeisten anderen Firmen führen. Ich glaube aber, dass man bei den allermeisten Aktien allein nur deswegen starke Abschläge einrechnen muß soweit man ihnen überhaupt einen klaren Wert beimessen kann und wenn man davon ausgeht, dass sie in Zukunft steigen. Bei teuren Aktien gäbe es das Problem nicht, aber die sind ja von vornherein uninteressant. Siehst du das auch so ?
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 15:32:59
      Beitrag Nr. 90 ()
      @ DimStar

      Mir kribbelst wirklich schon in den Fingern und ich würde Dir gerne auf Dein letztes und vorletztes Posting antworten. Zumal ich noch etwas Material dazu habe (z.B. white collar workers and MST). Doch das will ich nicht so zwischen Tür und Angel machen, sondern in Ruhe. Und im Moment komme ich leider nicht dazu, weil ich erst mal all das abarbeiten möchte, was sich während meines Urlaubes angesammelt hat (Conference Calls anhören, Zeitung lesen, Notizen abschreiben, Video schneiden, Fotos scannen etc.). Ich muss Dich daher leider um etwas Geduld bitten.

      Das Du das Thema Mitarbeiteroptionen ansprichst, kommt mir aber sehr gelegen, weil ich auf diese Weise etwas Schleichwerbung in mein Posting einfließen lassen kann. Was hältst Du davon, Dir taufrisch anzuhören, was Warren Buffett von Mitarbeiteroptionen hält und wie er sie in seine Bewertungen einfließen lässt? Ich war nämlich in Omaha, NE auf der HV und Pressekonferenz von Berkshire Hathaway. Dort habe ich viel gefilmt und aufgezeichnet und bin derzeit gerade dabei eine CD und ein Video darüber zu produzieren. Zufälligerweise hat ein Journalist genau die Frage nach den Optionen auf der Pressekonferenz gestellt. Na, Interesse? Mehr dazu demnächst.

      Zum Thema Optionen bei UST habe ich schon mal was auf dem Board geschrieben (post 45 ff.). Ich kann mich auch erinnern auf dem letzten Conference Call gehört zu haben, dass bei einem Kurs von 40 Dollar alle ausstehenden Optionen im Geld und damit 100 % verwässernd sind. Es gibt derzeit keine Optionen, die höhere Basiskurse haben. Geht ja auch gar nicht, wenn UST nur den Tageskurs als Grundlage nimmt und die Aktie derzeit nahe dem All-Time-High notiert.
      In Post # 47 wird angesprochen, dass Vincent Gierer viele seiner Aktien auf Kredit gekauft hat. Mark Rozelle hat mir in unserem Gespräch im HQ versichert, dass UST auf der Rückzahlung des Kredites bei seinen Mitarbeitern (und Vince ist da keine Ausnahme) besteht. Ich hatte nämlich von anderen Unternehmen gehört, dass sie ihren Mitarbeitern die Kredite erlassen haben, nachdem die Spekulation (Kauf von Aktien auf Kredit) nicht aufgegangen war.

      @ thomtrader

      Du hast gefragt, warum solche Tabakgiganten wie MO bisher noch nicht in den Kautabakmarkt eingestiegen sind. Ich weiß es nicht, könnte mir aber folgende Gründe vorstellen, warum das bisher nicht passiert ist:

      1. Wie schon erwähnt ist es nicht leicht guten Kautabak herzustellen.
      2. Sicherlich wollen sich die Zigarettenkonzerne auch nicht selbst Konkurrenz machen. Denn schließlich tritt Kautabak mehr und mehr in Konkurrenz zu Zigaretten. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie bei einem Erfolg von REVEL Interesse hätten, UST zu übernehmen, um so einen Teil des verlorenen Geschäftes zu kompensieren.
      3. Der Markt für Moist Smokeless Tobacco (MST) ist bisher im Vergleich zum Zigarettenmarkt sehr klein - so werden in den USA jährlich ca. 24 Milliarden Schachteln Zigaretten an ca. 46 Millionen Raucher verkauft, aber nur ca. 800 Millionen Packungen Mundtabak an ca. 5-6 Millionen MST-Konsumenten. Darüber wird dieser kleine Mark nur von drei (nennenswerten) Kautabakproduzenten mit zwei sehr unterschiedlichen, aber sehr erfolgreichen, Geschäftskonzepten beherrscht. Das erste Geschäftskonzept kommt von UST mit seinen sehr starken Premiummarken. Es dürfte wohl kaum zu kopieren sein, es sei denn PM würde unter seiner Marlboromarke Kautabak verkaufen. Und das zweite Geschäftskonzept kommt von Swedish Match mit der sehr erfolgreichen Discount Marke Timber Wolf. Wer dieses Geschäftskozept kopieren wollte, müsste den Preis unterbieten und somit geringere Renditen in Kauf nehmen. Conwood liegt vom Geschäftskonzept eher zwischen den beiden (mit Hang zum Premiumsegment).
      4. Die Zigarettenkonzerne (und andere potenzielle Interessenten) sind sicher auch durch mögliche Klagen abgeschreckt. (siehe Posting # 60 und dort speziell die Ausführungen zum Smokeless Tobacco Master Settlement Agreement)

      Ich denke, wenn jemand in den amerikanischen Kautabakmarkt einsteigen will, wird er kein eigenes Geschäft aufbauen sondern einen der drei Produzenten übernehmen. Eine Übernahme würde sich vor allem bei den drei großen Zigarettenkonzernen (PM, BAT, RJR) aufgrund der Synergieeffekte lohnen (z.B. könnte man in so einem Fall fast die komplette Salesforce und das Hauptquartier des Kautabakproduzenten einsparen). Im Falle einer Übernahme wäre UST sicherlich der interessanteste Kandidat. Nicht nur weil UST mit 40 Dollar immer noch sehr günstig zu haben, sondern auch weil UST die interessantesten und stärksten Marken, den größten Marktanteil, die besten Renditen und eine äußerst interessante Produktpipeline (wovon REVEL sicher der zukünftige Blockbuster ist) hat.

      In meinem Posting (#86) über mögliche REVEL-Konkurrenz habe ich vergessen zu erwähnen, dass es bereits ein Konkurrenzprodukt auf dem amerikanischen Markt gibt. Es heißt ARIVA und ist von Star Scientific (einem börsenotierten Zigarettenunternehmen). Hierbei handelt es sich um Tabak, der zusammen mit anderen Stoffen (Zucker, Geschmackstoffe, Kohlenhydrate?) zu einer Tablette gepresst wurde. Diese Tabletten nimmt man in den Mund, wo sie sich dann langsam (20-30 min) auflösen. Ich habe eine Packung mitgebracht. Leider hatte ich bisher keine Zeit es hier testen zu lassen. Aber ich bin gerne bereit Interessenten eine Tablette (original verpackt) + Kopie der Verpackung frei Haus zuzusenden, wenn wir dafür hier auf dem Board einen ausführlichen Testreport erhalten. (Wer Interesse hat, kann mir eine Mail ins W: O Fach schicken).
      Ich denke, wenn ARIVA die Sucht wirklich befriedigt (und nicht von der FDA verboten wird), dann ist es eine sehr starke Konkurrenz zu REVEL, weil es einfacher zu handhaben ist (lößt sich komplett auf). Vielleicht findest Du ja noch etwas mehr darüber heraus?

      Regards J:)E
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 17:15:32
      Beitrag Nr. 91 ()
      Der ultimative König ist mal wieder etwas billiger geworden, da habe ich jetzt mal ein paar gekauft. Selbst wenn der Kurs in 5 Jahren noch da steht, wo er heute steht, reicht die Dividende um den Markt zu schlagen.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 08:56:41
      Beitrag Nr. 92 ()
      @Insolvenzverwaltung

      Du könntest recht haben, sieht charttechnisch nicht schlecht
      aus. Allerdings ist z.B. Phlip Morris breiter aufgestellt und
      könnte zusätzlich auch von einem schwächeren US-Dollar
      profitieren.

      Warum wurde dieser Thread eigentlich ins Europa-Forum ver-
      schoben? Wenn schon verschieben, dann nach USA.

      mfG
      Dividendenstratege
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 09:59:05
      Beitrag Nr. 93 ()
      Philip Morris halte ich schon seit Anfang 2000 und fundamental bin ich absolut von Philip Morris überzeugt, ohne die latente Bedrohung durch die Raucherklagen wäre der Kurs problemlos bei 80 $ oder sogar noch höher, wenn man die gleichen Maßstäbe ansetzen würde wie bei Coca Cola.
      Nun sind die Klagen natürlich ein Dauerzustand und deshalb wird auch der Discount erhalten bleiben.
      Ich denke jedoch, daß er zumindest nicht größer werden wird und Philip Morris in der Lage sein wird die Gewinne in der Größenordnung von 8- 10 % steigern wird ( dürfte mit den leicht durchzusetzenden Preissteigerungen und dem stock buyback eine absolut realistische Erwartung sein)
      Daher gehe ich davon aus , daß sich auch der Kurs um 8- 10 % p.a. nach oben entwickeln wird, plus der Dividende von über 5 % ( im August steht eine weitere Erhöhung an ), liegt meine Renditeerwartung bei 13-16 % p.a.. Mit einer solchen Rendite sollte MO den Dow Jones ganz klar schlagen können.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 03:59:26
      Beitrag Nr. 94 ()
      UST ist in der Tat günstiger geworden, aber vielleicht auch zurecht. Wenn Conwood auch in letzter Instanz Recht bekommt, dann zeigt das doch, daß UST die Händler unrechtmäßig beeinflußt hat. Dann wird es auch wohl kaum einen Unterschied im Wettbewerb mit den anderen Konkurrenten gegeben haben und wenn noch 2-3 weitere solcher Klagen durchkommen könnten stellt das das Investment an sich recht grundsätzlich in Frage. Schließlich werden auch die Geschäftszahlen schwächer ausfallen, wenn die Konkurrenz weniger als früher behindert wird. Ich kann das kaum beurteilen, weil ich kein amerikanischer Tabakhändler bin. Wenn die letzte Berufung auch abgewiesen wird, nehme ich die Aktie von der Watchlist. Es ist ja schließlich recht stressig, zwischen diversen worst case und best case-szenarien hin und her zu spekulieren. Mittlerweile haben sich ja auch einige, wenn auch immer noch wenige, andere preiswerte Investmentchancen ergeben.

      Joe, ich hoffe dir kribbelts immer noch in den Fingern, ich würde mich jedenfalls sehr auf deine Antwort freuen. Du kannst mir bzgl. der CD auch bitte deine Kontoverbindung (über boardmail) mitteilen.

      Grüsse
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 12:25:00
      Beitrag Nr. 95 ()
      Mittlerweile haben sich ja auch einige, wenn auch immer noch wenige, andere preiswerte Investmentchancen ergeben.

      Hallo Dimstar,

      Es würde mich schon interessieren, welche anderen , preiswerten Investmentchancen sich ergeben haben.
      Wenn Du mir da mal ein oder zwei Namen nennen könntest, dann könnte ich diese mit UST oder Philip Morris vergleichen.
      Vielen Dank
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 13:02:20
      Beitrag Nr. 96 ()
      Hallo
      Es ist nichts aus der Insolvenzverwaltung. Von den Tabakwerten halte ich mich auch lieber fern, weil ich glaube, daß Inkaufnahme von Krebserregung der Kunden im wahrsten Sinne ein Totschlagsargument dafür ist, daß die Firmen z.b. ihren ganzen Gewinn an den Staat abführen müssen (wäre wieder ein worst case). Jedenfalls gibt es da keine Basis oder Mindesterwartung, mit der man rechnen kann. Ich habe derzeit Bijou, Boss St., BCF und besonders viele LEN im Depot.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 13:40:15
      Beitrag Nr. 97 ()
      Vielen Dank,

      An Boss habe ich nach den jüngsten Bilanzierungsschwierigkiten so meine Zweifel, auch wenn die Aktie jetzt sicher historisch günstig ist, Bijou Brigitte ist sicher ein solider Wert, der sich auch ganz ausgezeichnet gehalten hat. Zu Burlington kann ich nichts sagen, kaum Schulden, nahe am Buchwert, aber ich habe mich damit noch nie beschäftigt.
      Was Lennar betrifft, so hätte ich da gewisse Zweifel , was die zukünftige Entwicklung betrifft. Das hat weniger mit der Firma selbst zu tun, als vielmehr mit der Branche.
      Der US Immobilienmarkt hat in den letzten zwei Jahren viel Kapital angezogen, sollte sich die Konjunktur aber wirklich auf einen double dip zubewegen, dann wird sich der housing markt dem nicht entziehen können. Die negative Sparquote in den USA und die hohe Verschuldung der US Haushalte werden weitere Immobilieninvestments verhindern.
      Ich denke , dass genau diese Erwartung, daß es am Immobilienmarkt nämlich im Moment eine Blase gibt, jetzt in die Kurse der Homebuilder eingepreist wird.
      Wie tief sie noch fallen können und wie sich das am Ende auf die Gewinne auswirkt, kann ich nicht abschätzen.
      Fundamental erscheint die Aktie sehr günstig zu sein, das PE ist sehr niedrig, das ROE (return on equity) liegt weit über dem Branchendurchschnitt. Ich würde nur im Moment keine Aktie halten wollen, die konjunktursensitiv ist.
      Was die Tabakaktien betrifft, so muss jeder selbst entscheiden , welche Erwartungen er hat. Eine Garantie bekomme ich bei keiner Aktie. Ich persönlich bin bereit, das Risiko der Klagen zu tragen und rechne nicht mit einer Verstaatlichung der Gewinne. Die Klagen gibt es seit 1954 und bisher hat es Philip Morris und die anderen Firmen nicht davon abgehalten kontinuierlich Gewinne zu steigern, Dividende zu zahlen und zu steigern und den Markt outzuperformen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 19:35:22
      Beitrag Nr. 98 ()
      Danke dir auch. Ich hoffe, ein kleiner Ausflug auf diesem board ist gestattet.
      ---jetzt über alles außer UST---
      Vom Housing-Bubble ist derzeit immer wieder die Rede und es gibt ja auch manche Anzeichen dafür, besonders in NY und CA, wo die Preise wohl zuletzt noch um 20 % gestiegen sind und wo die meisten Schreiberlinge und Analysten sitzen. Die reden sogar schon vom Japan-Syndrom, aber ich finde nicht, dass man bei solchen Preisbewegungen auf Landesebene von Bubbles oder Einbrüchen sprechen kann, die großen börsennotierten Firmen sind ja auch in mindestens 5 verschiedenen Bundesstaaten tätig. Vielleicht gibt es Länder, in denen das Volumen noch stärker wachsen kann, aber es gibt kaum eines, das solche Stabilität gewährleisten kann.

      Consumer Price Index Home Prices
      (% change) (% change)
      1990 5.4 4.5
      1991 4.2 4.0
      1992 3.0 2.9
      1993 3.0 2.7
      1994 2.6 2.5
      1995 2.8 2.6
      1996 3.0 2.9
      1997 2.3 2.6
      1998 1.6 2.3
      1999 2.2 2.2
      2000 3.4 3.5
      2001 2.8 4.0
      http://www.businessweek.com/bwdaily/dnflash/aug2002/nf200208…

      Bzgl. der Konsumentenverschuldung und Sparquote denke ich aber auch, dass es anderswo nicht besser aussehen würde, wenn man die Staatsverschuldung wegen der sozialen Netze (z.b. Eigenheimzulage) auf die Bürger verteilen würde und die Staatsneuverschuldung von der Sparquote abziehen würde, denn wenn der Staat Defizite wie in Europa statt Überschüsse wie in den USA erwirtschaftet, geht das Geld, das er spart irgendwann für höhere Steuern drauf. Daß die USA in diesem Jahr an die Haushaltsgrenze gegangen sind liegt neben der Konjunktur wohl auch an dem temporär erhöhten Militäretat. Das alles ist kompliziertes Zeugs, bei dem man keine Kennzahlen isoliert betrachten kann und eigentlich beschäftige ich mich mit Volkswirtschaften und diesen Indikatoren überhaupt nicht. Für das Aktieninvestment sind eher die Wettbewerbsvorteile entscheidend, die ein Unternehmen langfristig innehalten kann und der Preis den man zahlen muß.

      Ich glaube zudem, daß Amerikaner nach dem Börseneinbruch die Erfahrung gemacht haben, welche Geldanlage für sie am sinnvollsten ist. Natürlich lassen sich von Immobilien keine tollen Renditen versprechen, aber von den tollen Renditeversprechen haben sie ja schließlich auch die Nase voll und möchten als Erstes ihr Kapital gesichert wissen.

      Künftig steigende Zinsen werden jedenfalls belasten, weil viele Homebuilder hohe Schulden aufgenommen haben und sich weniger Bauherren einen Kredit leisten können. Das wird die Branchenkonsolidierung beschleunigen, von der die Starken profitieren werden, z.b. solche mit über 3 Mrd $ Aufträgen in den Büchern, 460 Mio $ Cash, 41 % Eigenkapitalquote, und moderaten Zinssätzen bei den Langfristschulden. Solche Firmen werden sich dann einen regionalen Builder nach dem anderen kaufen und das tun sie ja schon seit langer Zeit.

      Sollten die Umsätze organisch auf lange Sicht tatsächlich an einem zyklischen Hochpunkt angelangt sein, wird dies auch nicht mit voller Wucht auf die Gewinne durchschlagen, weil die Verwaltungskosten bei solch einem großen Unternehmen nur 11 % des Vorsteuergewinns ausmachen. Sollten die Hausverkäufe aber wirklich für längere Zeit fallen und sich die Rohmargen auf den historischen Durchschnitt zurückbewegen und wenn man das externe Wachstum außen vor lässt, könnten die Gewinne in etwa 40 % einbrechen, aber selbst dann hätten wir nur ein KGV von 12. Sicher kann es passieren, dass sich der Kurs im Zuge einer allgemeinen Korrektur der Börsenbewertungen innerhalb einiger Jahre nicht nach oben bewegt um sich erst dann zu verdoppeln, aber damit habe ich kein Problem.

      ---Schönes Wochenende---
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 23:01:45
      Beitrag Nr. 99 ()
      @ Dimstar

      Das Video und CD sind mittlerweile fertig. Das hat mich (und gute Freunde von mir) mehr Nerven gekostet, als uns lieb war. Das Video fertig zu bekommen hatte natürlich vorrang. Ich werde in den nächsten Tagen ein neues Board dafür eröffnen. Wann die Internetseite dafür fertig ist, weiß ich noch nicht. Kontoverbindung hast Du im Briefkasten.

      Zu UST kribbelst mir immer noch in den Fingern und Du bekommst auch Deine Antwort. Ich habe wieder gekauft, nachdem die Aktie unter 33 Dollar gefallen ist. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass es im Conwood-Fall keine Revision mehr geben wird. Die 1,3 Mrd. Dollar sind für mich abgeschrieben. Swedish Match könnten nochmal ein paar 100 Mio. Dollar werden. Die haben es aber deutlich schwieriger als Conwood und dort ist der Anspruch (für welchen Zeitraum sie Schadenersatz geltend machen können) aufgrund von rechtlichen Vorgaben sehr begrenzt.

      Boss habe ich angefangen bei 18 Euro zu kaufen und die letzten Käufe bei 10 Euro. Sollten wir das Glück haben und auch 8 Euro sehen, würde ich auch da nochmal zulangen.

      Regards JOE:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 18:32:43
      Beitrag Nr. 100 ()
      U.S. Seeks $289 Billion in Cigarette Makers` Profits

      From today`s New York Times: March 18, 2003 By ERIC LICHTBLAU
      brooklake taught me everything I know
      by: miserylovesyourcompany (666/Bowels of Despair) 03/18/03 09:59 am Msg: 264399 of 264473
      ASHINGTON, March 17 - The Justice Department is demanding that the nation`s biggest cigarette makers be ordered to forfeit $289 billion in profits derived from a half-century of "fraudulent" and dangerous marketing practices. Citing new evidence, the Justice Department asserts in more than 1,400 pages of court documents that the major cigarette companies are running what amounts to a criminal
      enterprise by manipulating nicotine levels, lying to their customers about the dangers of tobacco and directing their multibillion-dollar advertising campaigns at children.
      Those practices continue even today, despite the industry`s repeated pledges to change its ways, the Justice Department said in filings in federal court in Washington as part of a federal lawsuit first filed by the Clinton administration in 1999. The Justice Department`s aggressive attack on the industry surprised many legal analysts because Attorney General John Ashcroft has voiced public skepticism in the past about the strength of the federal lawsuit.
      This is the first time the federal government has given a dollar figure for what it believes the tobacco industry should have to forfeit in "ill-gotten gains." The $289 billion figure is based partly on proceeds the government says the industry made from selling cigarettes to an estimated 30 million people who started smoking regularly before the age of 18 beginning in 1954, when the industry allegedly began its illegal collusion.
      That figure, if endorsed by Judge Gladys Kessler of Federal District Court when United States v. Philip Morris et al. goes to trial next year, would eclipse the $206 billion that the industry agreed to pay 46 states in a landmark 1998 settlement in a separate lawsuit brought by the states. If the Justice Department were to win out in its demands in the federal case, the judgment could threaten to bankrupt the American tobacco industry, lawyers and analysts said. The five principal defendants in the lawsuit are: Philip Morris; R. J. Reynolds; the Loews Corporation`s Lorillard Tobacco; British American Tobacco`s Brown & Williamson, and the Vector Group`s Liggett Group.
      A financial analyst who covers the tobacco industry said that if the Justice Department were to win anything approaching the $289 billion figure, cigarette makers would, at the very least, have to consider raising their prices by about 50 cents a pack. Even then, the analyst said, "their survival would be problematic."
      The new filings lay out the details of the government`s case for the first time and rely on potentially incriminating new documents from within the tobacco industry. The Justice Department filed seven volumes of material on Jan. 29, along with additional filings earlier this month. The tobacco industry said the charges were without merit, asserting in new filings of its own that its public pronouncements about cigarettes were free speech protected by the First Amendment.
      Moreover, the tobacco industry, which has been a major political contributor to the Bush administration, said it was wrong for the Justice Department to charge cigarette makers with engaging in a conspiracy when the federal government has been an active partner for years, subsidizing cigarettes for military personnel and reaping billions in taxes and fees. Tobacco lawyers also accused the government of withholding federal health documents helpful to the industry`s case.
      The lawsuit, one of the biggest in federal history, was initiated in 1999 by President Bill Clinton and Attorney General Janet Reno. Mr. Ashcroft, who opposed the lawsuit when he was in the Senate, has demonstrated occasional resistance to it since becoming attorney general in 2001. Months after he took office, he moved to curtail financing for the legal team working on the case, and he said he wanted to try to reach a settlement because he was concerned the case was too weak for trial.
      But with the Justice Department`s senior officials preoccupied with terrorism for the last 18 months, Mr. Ashcroft let it go forward and the lawyers working on the case have quietly sifted through reams of documents to move toward a trial date of September 2004.
      Antismoking groups said that given Mr. Ashcroft`s past positions on the lawsuit, the scope and volume of the department`s latest accusations surprised them. "For this Justice Department to pursue this case so aggressively is very significant," said William V. Corr, executive vice president of the Campaign for Tobacco-Free Kids, an advocacy group. "With these filings, the Justice Department has documented that the tobacco industry continues to violate the law by marketing to our children and by deceiving the
      American public."
      Mr. Ashcroft does not appear to have personally reviewed or signed off on the latest filings, officials said. Asked about Mr. Ashcroft`s current thinking on the case, officials said he has delegated responsibility for the lawsuit to the department`s civil division and relies upon officials there to direct its handling. "The attorney general committed in his confirmation hearing to pursue the tobacco litigation despite his policy concerns about its filing as a legislator. His role as attorney general is different than that of a senator," a department official said.
      The Justice Department`s new filings, which represent its "proposed findings of fact," rely heavily on the tobacco industry`s own words, quoting extensively from more than 38 million pages of documents turned over by cigarette makers since the litigation began three and a half years ago. Among the documents, the Justice Department said the industry`s own research showed that cigarettes marketed as "low tar" can be just as harmful as regular cigarettes. Although the Federal Trade Commission`s automated testing may produce a "low tar" read-out, the industry`s research has shown that people smoking such brands are likely to inhale more deeply and smoke more cigarettes to satiate their nicotine fix, the Justice Department said.
      A 1982 interoffice memorandum from officials at the R. J. Reynolds Tobacco Company, discussing a competitor`s new "low tar" brand, said: "Such products could (and would) be advertised as `tar-free,` `zero-milligrams F.T.C. tar,` or `the ultimate low-tar cigarette,` while actually delivering 20-, 30-, 40-mg or more `tar` when used by a human smoker!" the Justice Department quoted the memorandum as saying.
      "Such cigarettes, while deceptive in the extreme, would be very difficult for the consumer to resist, since they would provide everything that we presently believe makes for desirable products: taste, `punch,` ease of draw and `low FTC tar,` " the memorandum said.
      A number of other industry memorandums, as well as marketing data from the last few years, document the industry`s interest in playing to under-age smokers, the Justice Department said. A 1981 report from Philip Morris researchers, for instance, stressed that smokers often develop an "initial brand choice" in their teens. "Today`s teenager is tomorrow`s potential regular customer, and the overwhelming majority of smokers first begin to smoke while still in their teens," the report said, according to the Justice Department.
      The government charged that tobacco companies, despite public denials and promises, continue to do extensive research and marketing to woo teenagers, advertising in youth publications and using imagery and messages and appealing to children. Last year, a state judge in California fined R. J. Reynolds $20 million for violating the terms of the 1998 tobacco settlement by running magazine advertisements intended for teenagers, a case now on appeal.
      The Justice Department also cited a 1971 research report by Philip Morris that acknowledged the difficulties of quitting smoking, despite the industry`s long- held contention that smoking was not addictive. The research said withdrawal could cause depression, irritability and other "neurotic symptoms," and it mocked an antismoking commercial that depicted an exuberant couple leaping for joy after they quit smoking, the Justice Department said. "A more appropriate commercial," Philip Morris researchers wrote, "would show a restless, nervous, constipated husband bickering viciously with his bitchy wife who is nagging him about his slothful behavior and growing waistline," according to the filings.
      The Justice Department said that "in short, defendants` scheme to defraud permeated and influenced all facets of defendants` conduct - research, product development, advertising, marketing, legal, public relations, and communications - in a manner that has resulted in extraordinary profits for the past half- century, but has had devastating consequences for the public`s health."
      But Kenneth N. Bass, a lawyer for Brown & Williamson, said he believes the Justice Department is overreaching. The $289 billion demand "is a ridiculous figure. It bears no relation to reality," he said in an
      interview. "And many of the Justice Department`s proposed findings don`t bear any relationship to the law. They`ve put everything and the kitchen sink into these documents in the hopes that something sticks."
      Mr. Bass said the industry plans to defend its case vigorously against the charges, and he sees little chance for a settlement. Based on the latest round of government filings, he said, "we`re light years apart." Mr. Bass said that if Judge Kessler were to side with the Justice Department, a case of this type should allow her significant discretion to consider the financial impact on the defendants in determining an award. If Judge Kessler were to order the defendants to pay $289 billion, he said: "It would certainly
      cast a pretty big cloud over the industry. I don`t want to say it would or wouldn`t bankrupt the industry, but it probably exceeds the net worth of all the defendants. It`s a pretty dire scenario."

      Tobacco Stocks Drop Amid Litigation Talk

      Tuesday March 18, 11:33 am ET By Jessica Wohl; Reuters
      NEW YORK (Reuters) - Tobacco shares took a beating on Tuesday amid renewed talk of the U.S. Justice Department`s case against the industry, in which it said the United States is entitled to "disgorgement" of $289 billion. Industry watchers said the declines stemmed from talk about the Justice
      case, the pending verdict in a "lights" class action against Philip Morris and other litigation concerns.
      "I remain of the view ... that this case is fatally flawed," said Morgan Stanley tobacco analyst David Adelman. "I think the government faces some very, very serious challenges in this case." Adelman said he does not think the $289 billion figure, reported by the New York Times on Tuesday and contained
      in documents filed in January, "alters the threat or the merit of the lawsuit."
      Altria`s shares fell 8.5 percent to $31.77, their lowest level in more than two years. R.J. Reynolds also fell more than 8 percent, to a new 52-week low of $33.51. Shares of other tobacco-related firms showed more modest declines.
      "Putting a number on it doesn`t change the strength of the DOJ`s claim or the merits of the industry`s defense," said Martin Feldman, tobacco analyst at Merrill Lynch. The filings are part of a federal lawsuit first filed by former President Bill Clinton`s administration in 1999. The trial is scheduled for September 2004. In the government`s preliminary proposed findings of fact, filed with the court in January, it said
      the country is entitled to $289 billion under RICO. Judge Gladys Kessler rejected two of the government`s three claims earlier. Only the RICO charges remain in the case.
      "In short, defendants` scheme to defraud permeated and influenced all facets of defendants` conduct -- research, product development, advertising, marketing, legal, public relations and communications -- in a manner that has resulted in extraordinary profits for the past half-century, but has had devastating consequences for the public`s health," Justice lawyers said in the court documents.
      A spokesman for Lorillard said his company still believes the case has no merit. Other companies did not immediately return calls seeking comment.


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