Parsytec: DER Weltmarktführer am NM - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 06.08.00 15:02:52 von
neuester Beitrag 16.08.00 23:06:15 von
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Homepage http://www.parsytec.de/
Leider wird Parsytec hier sehr vernachlässigt.
Ich möchte hier einige Punkte vorstellen, die die Qualität meines Topfavoriten Parsytec aufzeigen.
1) Alleinstellungsmerkmal nicht nur am NM, sondern welteit
2) absoluter Weltmarktführer für Oberflächeninspektionssysteme in der Stahlbranche (ca. 70%), die Parsytec Technik
läßt sich auch auf andere Bahnwaren, wie zB. Papier, Aluminium, Kunststoff oder Folien übertragen. Von der Papierindustrie hat
Parsytec schon die ersten Aufträge in der Tasche
3) Positionierung von Parsytec am Weltmarkt ist einzigartig am NM
4) aufgrund von monopolähnlicher Stellung ist das Marktpotential gigantisch. In den Wachstumsraten wird man 95% aller Internet oder Biotech Unternehmen hinter sich lassen
5) aufgrund von geschicktem Outsourcing steigen die Gewinnmargen jedes Quartal
6) hohe Eintrittsbarrieren für die Konkurrrenz
7) ein Beispiel für die von Parsytec geschaffene Eintrittsbarrieren durch Geschwindigkeit ist, dass Parsytec jetzt bereits eine auf den Inspektionsdaten aufbauende Produktionsoptimierung Software entwickelt, während die Konkurrenz versucht, an die technische Qualität der Inspektionssysteme heranzukommen
Planzahlen:
Umsatz: 2000 (33 Mio€), 2001 (50 Mio€), 2002 (75 Mio€)
Gewinn/Aktie: 2000 (1,35€), 2001 (2,30€), 2002 (3,20€)
KGV 2001 bei 218€: ca. 95
In der Kriegskasse schlummern noch über 50 Mio DM.
Wie mein folgendes Posting (Interview mit Herrn Karlowitsch) zeigt, sind die o.g. Planzahlen schon wieder Makulatur.
Hier noch der Chart:
Parsytec sollte in den nächsten Jahren den Nemax weiterhin klar outperformen.
Aki
Hier ein sehr informatives Interview mit Parsytec Vorstand Karlowitsch
Parsytec: Umsatz deutlich über 60 Mio. DM?
Finance-Online: Herr Karlowitsch, bitte erläutern Sie uns kurz worin das Geschäftsfeld der Parsytec AG liegt, was macht Ihr Unternehmen genau?
Parsytec AG: Nun, unser Geschäftsfeld bedarf tatsächlich einer detaillierten Erklärung. Aber gerade deshalb ist es so spannend. Wenn Sie sich nur eine Schlagzeile
merken wollen, dann: Parsytec ist der weltweit führende Hersteller von Software zur Oberflächenqualitätskontrolle in der Bahnwarenindustrie. Aber vielleicht gestatten Sie
mir, dass ich das ein wenig spezifiziere:
Die Bahnwarenindustrie ist eine weitgehend unbekannte Industrie mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 822 Mrd. DM. Bahnwaren sind bspw. Bandstahl,
Aluminium, Papier oder Kunststofffolien. Da in diesem Markt die heutigen Kapitalkosten für IT bei nur ca. 1 bis 4% liegen, ist hier für die nächsten Jahre mit einer raschen
Aufholjagd zu rechnen. Die Lösung, die wir unseren Kunden anbieten, setzt unmittelbar an dem zentralen Wertschöpfungsfaktor dieser Industrie – der Oberflächenqualität –
an und gibt uns bis 2005 ein kumuliertes Umsatzpotenzial von 4 Mrd. DM. Konzentrieren wir uns einmal exemplarisch auf unseren ersten Zielmarkt, die
Oberflächenqualitätskontrolle für die Stahlindustrie. In dieser Branche hängt der erzielbare Verkaufspreis bis zu 30% von der realisierten Oberflächenqualität ab, d.h.
Bandstahl niedrigerer Qualität wird mit einem Preisabschlag von bis zu 30% bestraft. Der Grund dafür ist übrigens nicht etwa das ästhetische Erscheinungsbild, sondern
mechanische Weiterverarbeitungseigenschaften, die von der Qualität der Oberfläche determiniert werden. Durch unsere völlig neuartige Lösung, mit der genau dieses
Problem softwarebasiert adressiert wird und die unseren Kunden einen jährlichen ROI von 250% bis 650% ermöglicht, haben wir seit unserem Markteintritt im Jahre 1997
einen Weltmarktanteil von über 60% erreicht. Damit aber nicht genug: Während derzeit von den weltweit 3340 Bandstahlproduktionslinien weniger als 10% mit einer Lösung
zur Oberflächenqualitätskontrolle ausgestattet sind, wird diese Penetration nach einer Marktstudie von A.T. Kearney bis 2005 auf 59% steigen. Bei unserem Marktanteil
von über 60% ermöglicht uns allein dieser Markt mithin ein jährliches Wachstum von signifikant über 50%.
Finance-Online: Aufgrund des ersten Großauftrages, den Sie im November `99 von der Arbed-Gruppe erhielten, erwarten Sie in den kommenden 2-3 Jahren eine Reihe von
Blockaufträgen. Denken Sie, dass der als Tornado-Phänomen bezeichnete Nachfrageschub mit dem Großauftrag der koreanischen POSCO, dem weltgrößter
Stahlhersteller, schon früher als erwartet eintreten wird?
Parsytec AG: Das von Ihnen angesprochene Tornado-Phänomen beschreibt, wie HighTech-Produktinnovationen nach längerer intensiver Prüfung durch den Markt auf ihren
praktischen Nutzen allmählich als Infrastruktur-Investitionen angesehen werden, die dann alle Marktteilnehmer zur Sicherung ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit tätigen.
Der dadurch einsetzende Nachfrageschub wird als Tornado-Phänomen bezeichnet und kann kleine marktführende Unternehmen in eine lange Phase sehr hoher
Wachstumsraten und Prosperität führen. Beide Auftragseingänge – 10 Inspektionssysteme von der Arbed-Gruppe zu insgesamt 15,1 Mio DM und 15 Inspektionssysteme
von POSCO im Wert von 25,6 Mio DM – werten wir als deutliche, aber noch frühe Ausläufer eines innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahren kommenden Tornado-Schubes und
als einen nachhaltigen Beweis für unsere weltweite Technologieführerschaft.
Finance-Online: Die beiden Großaufträge im Wert von insgesamt 40,7 Mio. DM, die dem Bereich Oberflächengeschäft zugeordnet werden, machen bereits den
Löwen-Anteil des Umsatzes aus. Die Umsatzschätzungen für das Geschäftsjahr 99/00 belaufen sich auf 59,6 Mio. DM, jedoch ohne Berücksichtigung des
POSCO-Auftrages. Um wieviel Prozent könnte dieses Ergebnis übertroffen werden?
Parsytec AG: Als wir die Planungen für das laufende Geschäftsjahr angestellt haben, da standen wir sowohl mit Arbed als auch mit POSCO bereits in sehr
aussichtsreichen Verhandlungen, so dass ein deutlicher Teil des von Ihnen angesprochenen Auftragsvolumens bereits in unsere Planungen eingeflossen ist. Außerdem
sind, weil die Systeme über einen gewissen Zeitraum geliefert und installiert werden, in beiden Aufträgen auch Umsätze des kommenden Geschäftsjahres enthalten. In der
Tat schätzen die meisten Analysten, dass unser Gesamt-Umsatz im laufenden Geschäftsjahr deutlich über 60 Mio DM sein wird. Das ist auch unsere Einschätzung.
Finance-Online: Sie haben in den beiden Vorjahren bereits intensiv in den Oberflächenbereich investiert, der aktuell einen Umsatzanteil von 85% einnimmt. Nach
Ausgliederung des Geschäftsfeldes Parallelrechner besteht noch das historische OEM-Geschäft. Welche Umsatz- und Ergebniszahlen können Sie hier aus den letzen
beiden Jahren präsentieren? Wie sehen Ihre Planungen hinsichtlich dieses historischen Bereichs aus?
Parsytec AG: Die hohen Investitionen in unsere Software zur Oberflächeninspektion haben uns die Weltmarktführung in einem einzigartigen Markt, der erst am Anfang
einer lang anhaltenden Wachstumsphase steht, ermöglicht. In diesen Zukunftsmarkt und unsere überlegene Technologie werden weiterhin kontinuierlich 12 bis 13%
unserer Umsätze als F&E-Aufwendungen fließen, um über Zusatzsoftware weitere Wertschöpfung für unsere Kunden zu realisieren. Das OEM-Geschäft ist eine klassische
„Cash Cow“: hier investieren wir weder in die Forschung noch in den Vertrieb, sondern wir bedienen einzig langlaufende Verträge, was im letzten Jahr zu einem Umsatz von
7,5 Mio DM geführt hat. Dieses Geschäft wird in den nächsten 2 bis 3 Jahren sanft auslaufen, weil unser Fokus ausschließlich der Software zur Oberflächeninspektion für
die Produzenten von Breitbandmaterialien gilt.
Finance-Online: Aus Ihrer Investitionsstrategie wird ersichtlich, dass Sie sich in Zukunft voll auf das überproportionale Ergebnissteigerungen versprechende
Oberflächengeschäft konzentrieren möchten. Welche Strategie haben Sie für dieses Geschäftsfeld entwickelt, wie bauen Sie Ihre Marktführerschaft aus?
Parsytec AG: Wir verfolgen eine gleichzeitig horizontale und vertikale Expansionsstrategie, um das außerordentliche Marktpotential der Bahnwarenindustrien (weltweiter
Produktionswert in 1998: 822 Mrd. DM) für uns nutzbar zu machen. Ausgehend von der Marktführerschaft im Stahlmarkt erweitern wir unser Marktpotenzial in der
horizontalen Dimension, indem wir das Produkt mit geringen Modifikationen in ähnliche Anwendungen in anderen Märkten verkaufen. Die Dominanz im ersten Markt hilft
uns dabei, die Eintrittsbarrieren in den neuen Markt zu senken. Parallel dazu werden in der vertikalen Dimension für die Kunden des ersten Segmentes neue zusätzliche
Produkte entwickelt, mit denen der Eintritt in erweiterte Marktsegmente gelingt. Hierbei sind die Eintrittsbarrieren durch das mit den ersten Produkten bei den Kunden
bereits gewonnene Vertrauen und die gute Industriekenntnis gesenkt. Doch im einzelnen:
In horizontaler Hinsicht konzentrieren wir uns derzeit noch überwiegend auf den Stahlmarkt, der momentan fast 80% unserer Umsätze ausmacht. In diesem Teilmarkt der
Bahnwarenindustrie haben wir von Anfang an die unangefochtene Technologie- und Marktführerschaft angestrebt, um hieraus künftig weitere Teilmärkte für uns gewinnen zu
können. Unser Erfolg in der Stahlbranche lässt sich z.B. anhand der Auftragsvergabe des Jahres 1999 ablesen: von weltweit 42 Orders für Oberflächeninspektionssysteme
standen 35 in den Auftragsbüchern der Parsytec. Das im Stahlmarkt gewonnene Know-how wenden wir bereits auf den Aluminium- und den Papiermarkt an, wobei sich vor
allem im wichtigen Papiermarkt schon heute relevante Umsätze zeigen. Von diesen Märkten aus soll jetzt auch der Kunststofffolien-Markt »als nächster Kegel
umgestoßen«, d.h. als Abnehmermarkt für die Oberflächenqualitäts-Lösungen der Firma gewonnen werden. Hierzu haben wir uns Mitte Mai an der NANOsystems
Messtechnik GmbH & Co. KG zu 30% beteiligt – mit dem jederzeitigen Recht auf eine volle Übernahme – und verfügen damit schon jetzt über sowohl erfahrene Ingenieure
als auch renommierte Kunden in diesem Bereich.
Die vertikale Expansion zielt auf die erweiterte Nutzbarmachung der bei der Inspektion der Oberflächen gewonnenen Daten ab. In zunehmendem Maße werden die
erlangten Daten nicht nur zur Kontrolle verwendet, sondern direkt weiter ausgewertet und zur optimalen Prozesssteuerung sowie Ausbeuten-Erhöhung (Yield Management)
verwendet. Dieses Produktangebot wird dem Kunden als modulare Zusatzsoftware angeboten, so dass sich das durchschnittliche Geschäft der Parsytec mit den
Produktionslinien stetig erhöht. Dieses Leistungsangebot wird in der Strategie der Firma mittelfristig zu einer vollständigen Supply Chain Optimierung Suite erweitert.
Finance-Online: Die Kooperation mit Neles Automation, Teil des finnischen Weltmarktführers für Papierproduktionsanlagen Metso, bringt Parsytec enorme Vorteile im
Bereich Oberflächenkontrolle für Papier. Die weltweiten Standorte der Metso-Gruppe verleihen auch Parsytec internationale Präsenz, da Vertrieb, Service und
Weiterentwicklung der Parsytec-Produkte ins Neles-Produkt-Portfolio aufgenommen werden. Wie viele Neukunden können Sie durch diese Kooperation gewinnen? Wie
wichtig ist die neu gewonnene internationale Präsenz für die Parsytec AG?
Parsytec AG: Die internationale Präsenz ist für uns eine conditio sine qua non: Wir betreten aus den spezifizierten strategischen Gründen unsere Zielmärkte nur dann,
wenn wir eine signifikante Möglichkeit sehen, die Weltmarktführerschaft zu erreichen. Daher haben wir zur Forcierung des indirekten Vertriebs im Papierbereich auch nicht
nur eine strategische Kooperation mit Neles Automation, der Nummer 1 der weltweiten Papiermaschinen-Automatisierung, geschlossen, sondern auch mit der knapp
dahinter liegenden Nummer 2 – der deutschen Voith Sulzer. Beide zusammen vereinigen übrigens in ihrem Geschäftsfeld einen Weltmarktanteil von über 60%. Und obwohl
diese beiden Kooperationen erst im Dezember 1999 abgeschlossen wurden, konnten wir über unsere Partner bereits jetzt 13 Inspektionssysteme verkaufen.
Finance-Online: Nach dem starken Kursverfall am Neuen Markt sind viele Aktien sehr weit von Ihrem All-Time High entfernt. Die Parsytec-Aktie hat in Relation zu andern
Neuer-Markt Werten lediglich einen Kursrückgang von 270 Euro auf aktuell ungefähr 185 Euro zu verzeichnen. Kann man Parsytec als soliden Wert bezeichnen?
Parsytec AG: Das kann man. Zu dem von Ihnen genannten Kursrückgang noch eine Nebenbemerkung: Zunächst ist unser Kurs in einer Phase, in welcher der gesamte
Markt drastisch korrigiert hat, verhältnismäßig relativ wenig zurückgegangen: von 270 auf ca. 220 Euro. Am Anfang dieser Woche (22.5.2000) musste ein englischer Fond
aufgrund von Liquiditätsproblemen eine große Stückzahl nahezu unlimitiert verkaufen. Dies hat zu einem Rutsch von 220 auf 170 Euro geführt, den wir als kurzfristige
Übertreibung sehen, die sich wieder korrigieren wird.
Finance-Online: Zur Zeit wird wieder sehr auf die Bewertung der Unternehmen geachtet. Wie sehen Ihre Gewinnschätzungen für die nächsten zwei Jahre aus?
Parsytec AG: Den angelsächsischen Kapitalmarktgepflogenheiten folgend veröffentlichen wir keine Planzahlen und daher auch keine Gewinnschätzungen. Aber für ein am
Neuen Markt gelistetes Unternehmen verfügen wir über eine überdurchschnittliche Coverage: Insgesamt 10 Analysten bzw. -teams verfolgen uns kontinuierlich und gehen
konform in ihrer Einschätzung, dass wir uns derzeit in einer Phase überproportionaler Ergebniszuwächse befinden: So erwarten sie für das laufende Geschäftsjahr einen
Jahresüberschuss von ca. 7 bis 8 Mio DM – nach 1 Mio DM im letzten Geschäftsjahr.
Finance-Online: Welche kursbewegenden Ereignisse wird es in nächster Zeit geben, sind Road Shows, Analystenberichte oder ähnliches geplant?
Parsytec AG: Wir betreiben mit Seriosität und Nachhaltigkeit eine intensive Kapitalmarktkommunikation: Seit unserem Börsengang im Juni des letzten Jahres haben wir
uns bei 8 Investorenkonferenzen präsentiert, haben 15 Roadshow-Tage absolviert, deutlich über 60 One-on-ones mit Fonds abgehalten und 17 Fondsmanager bei uns in
Aachen willkommen geheißen. Diese Intensität werden wir zukünftig aufrecht erhalten – wenn nicht sogar forcieren. Darüber hinaus arbeiten wir – wie ein Analyst es einmal
formuliert hat – mit „militärischer Präzision“ an der Exekution unserer Bowlingbahn-Strategie und sorgen auf diese Weise für einen kontinuierlichen Nachrichtenfluss an den
Kapitalmarkt. Einen Zeitpunkt, wann Sie die nächste kursbewegende Neuigkeit von uns hören werden, kann ich Ihnen selbstverständlich nicht spezifizieren.
Finance-Online: Wo sehen Sie Parsytec AG in 3 Jahren?
Parsytec AG: Als den eindeutigen Weltmarktführer in der oberflächenbezogenen Produktionsoptimierung für eine Herstellerindustrie mit einen Produktionsvolumen von 822
Mrd. DM.
Finance-Online: Herr Karlowitsch, gibt es sonst noch etwas, das Sie uns gerne mitteilten möchten?
Parsytec AG: Nein – wir haben alle wichtigen Punkte diskutiert.
Finance-Online: Herr Karlowitsch, herzlichen Dank für das Interview.
Parsytec: Umsatz deutlich über 60 Mio. DM?
Finance-Online: Herr Karlowitsch, bitte erläutern Sie uns kurz worin das Geschäftsfeld der Parsytec AG liegt, was macht Ihr Unternehmen genau?
Parsytec AG: Nun, unser Geschäftsfeld bedarf tatsächlich einer detaillierten Erklärung. Aber gerade deshalb ist es so spannend. Wenn Sie sich nur eine Schlagzeile
merken wollen, dann: Parsytec ist der weltweit führende Hersteller von Software zur Oberflächenqualitätskontrolle in der Bahnwarenindustrie. Aber vielleicht gestatten Sie
mir, dass ich das ein wenig spezifiziere:
Die Bahnwarenindustrie ist eine weitgehend unbekannte Industrie mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 822 Mrd. DM. Bahnwaren sind bspw. Bandstahl,
Aluminium, Papier oder Kunststofffolien. Da in diesem Markt die heutigen Kapitalkosten für IT bei nur ca. 1 bis 4% liegen, ist hier für die nächsten Jahre mit einer raschen
Aufholjagd zu rechnen. Die Lösung, die wir unseren Kunden anbieten, setzt unmittelbar an dem zentralen Wertschöpfungsfaktor dieser Industrie – der Oberflächenqualität –
an und gibt uns bis 2005 ein kumuliertes Umsatzpotenzial von 4 Mrd. DM. Konzentrieren wir uns einmal exemplarisch auf unseren ersten Zielmarkt, die
Oberflächenqualitätskontrolle für die Stahlindustrie. In dieser Branche hängt der erzielbare Verkaufspreis bis zu 30% von der realisierten Oberflächenqualität ab, d.h.
Bandstahl niedrigerer Qualität wird mit einem Preisabschlag von bis zu 30% bestraft. Der Grund dafür ist übrigens nicht etwa das ästhetische Erscheinungsbild, sondern
mechanische Weiterverarbeitungseigenschaften, die von der Qualität der Oberfläche determiniert werden. Durch unsere völlig neuartige Lösung, mit der genau dieses
Problem softwarebasiert adressiert wird und die unseren Kunden einen jährlichen ROI von 250% bis 650% ermöglicht, haben wir seit unserem Markteintritt im Jahre 1997
einen Weltmarktanteil von über 60% erreicht. Damit aber nicht genug: Während derzeit von den weltweit 3340 Bandstahlproduktionslinien weniger als 10% mit einer Lösung
zur Oberflächenqualitätskontrolle ausgestattet sind, wird diese Penetration nach einer Marktstudie von A.T. Kearney bis 2005 auf 59% steigen. Bei unserem Marktanteil
von über 60% ermöglicht uns allein dieser Markt mithin ein jährliches Wachstum von signifikant über 50%.
Finance-Online: Aufgrund des ersten Großauftrages, den Sie im November `99 von der Arbed-Gruppe erhielten, erwarten Sie in den kommenden 2-3 Jahren eine Reihe von
Blockaufträgen. Denken Sie, dass der als Tornado-Phänomen bezeichnete Nachfrageschub mit dem Großauftrag der koreanischen POSCO, dem weltgrößter
Stahlhersteller, schon früher als erwartet eintreten wird?
Parsytec AG: Das von Ihnen angesprochene Tornado-Phänomen beschreibt, wie HighTech-Produktinnovationen nach längerer intensiver Prüfung durch den Markt auf ihren
praktischen Nutzen allmählich als Infrastruktur-Investitionen angesehen werden, die dann alle Marktteilnehmer zur Sicherung ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit tätigen.
Der dadurch einsetzende Nachfrageschub wird als Tornado-Phänomen bezeichnet und kann kleine marktführende Unternehmen in eine lange Phase sehr hoher
Wachstumsraten und Prosperität führen. Beide Auftragseingänge – 10 Inspektionssysteme von der Arbed-Gruppe zu insgesamt 15,1 Mio DM und 15 Inspektionssysteme
von POSCO im Wert von 25,6 Mio DM – werten wir als deutliche, aber noch frühe Ausläufer eines innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahren kommenden Tornado-Schubes und
als einen nachhaltigen Beweis für unsere weltweite Technologieführerschaft.
Finance-Online: Die beiden Großaufträge im Wert von insgesamt 40,7 Mio. DM, die dem Bereich Oberflächengeschäft zugeordnet werden, machen bereits den
Löwen-Anteil des Umsatzes aus. Die Umsatzschätzungen für das Geschäftsjahr 99/00 belaufen sich auf 59,6 Mio. DM, jedoch ohne Berücksichtigung des
POSCO-Auftrages. Um wieviel Prozent könnte dieses Ergebnis übertroffen werden?
Parsytec AG: Als wir die Planungen für das laufende Geschäftsjahr angestellt haben, da standen wir sowohl mit Arbed als auch mit POSCO bereits in sehr
aussichtsreichen Verhandlungen, so dass ein deutlicher Teil des von Ihnen angesprochenen Auftragsvolumens bereits in unsere Planungen eingeflossen ist. Außerdem
sind, weil die Systeme über einen gewissen Zeitraum geliefert und installiert werden, in beiden Aufträgen auch Umsätze des kommenden Geschäftsjahres enthalten. In der
Tat schätzen die meisten Analysten, dass unser Gesamt-Umsatz im laufenden Geschäftsjahr deutlich über 60 Mio DM sein wird. Das ist auch unsere Einschätzung.
Finance-Online: Sie haben in den beiden Vorjahren bereits intensiv in den Oberflächenbereich investiert, der aktuell einen Umsatzanteil von 85% einnimmt. Nach
Ausgliederung des Geschäftsfeldes Parallelrechner besteht noch das historische OEM-Geschäft. Welche Umsatz- und Ergebniszahlen können Sie hier aus den letzen
beiden Jahren präsentieren? Wie sehen Ihre Planungen hinsichtlich dieses historischen Bereichs aus?
Parsytec AG: Die hohen Investitionen in unsere Software zur Oberflächeninspektion haben uns die Weltmarktführung in einem einzigartigen Markt, der erst am Anfang
einer lang anhaltenden Wachstumsphase steht, ermöglicht. In diesen Zukunftsmarkt und unsere überlegene Technologie werden weiterhin kontinuierlich 12 bis 13%
unserer Umsätze als F&E-Aufwendungen fließen, um über Zusatzsoftware weitere Wertschöpfung für unsere Kunden zu realisieren. Das OEM-Geschäft ist eine klassische
„Cash Cow“: hier investieren wir weder in die Forschung noch in den Vertrieb, sondern wir bedienen einzig langlaufende Verträge, was im letzten Jahr zu einem Umsatz von
7,5 Mio DM geführt hat. Dieses Geschäft wird in den nächsten 2 bis 3 Jahren sanft auslaufen, weil unser Fokus ausschließlich der Software zur Oberflächeninspektion für
die Produzenten von Breitbandmaterialien gilt.
Finance-Online: Aus Ihrer Investitionsstrategie wird ersichtlich, dass Sie sich in Zukunft voll auf das überproportionale Ergebnissteigerungen versprechende
Oberflächengeschäft konzentrieren möchten. Welche Strategie haben Sie für dieses Geschäftsfeld entwickelt, wie bauen Sie Ihre Marktführerschaft aus?
Parsytec AG: Wir verfolgen eine gleichzeitig horizontale und vertikale Expansionsstrategie, um das außerordentliche Marktpotential der Bahnwarenindustrien (weltweiter
Produktionswert in 1998: 822 Mrd. DM) für uns nutzbar zu machen. Ausgehend von der Marktführerschaft im Stahlmarkt erweitern wir unser Marktpotenzial in der
horizontalen Dimension, indem wir das Produkt mit geringen Modifikationen in ähnliche Anwendungen in anderen Märkten verkaufen. Die Dominanz im ersten Markt hilft
uns dabei, die Eintrittsbarrieren in den neuen Markt zu senken. Parallel dazu werden in der vertikalen Dimension für die Kunden des ersten Segmentes neue zusätzliche
Produkte entwickelt, mit denen der Eintritt in erweiterte Marktsegmente gelingt. Hierbei sind die Eintrittsbarrieren durch das mit den ersten Produkten bei den Kunden
bereits gewonnene Vertrauen und die gute Industriekenntnis gesenkt. Doch im einzelnen:
In horizontaler Hinsicht konzentrieren wir uns derzeit noch überwiegend auf den Stahlmarkt, der momentan fast 80% unserer Umsätze ausmacht. In diesem Teilmarkt der
Bahnwarenindustrie haben wir von Anfang an die unangefochtene Technologie- und Marktführerschaft angestrebt, um hieraus künftig weitere Teilmärkte für uns gewinnen zu
können. Unser Erfolg in der Stahlbranche lässt sich z.B. anhand der Auftragsvergabe des Jahres 1999 ablesen: von weltweit 42 Orders für Oberflächeninspektionssysteme
standen 35 in den Auftragsbüchern der Parsytec. Das im Stahlmarkt gewonnene Know-how wenden wir bereits auf den Aluminium- und den Papiermarkt an, wobei sich vor
allem im wichtigen Papiermarkt schon heute relevante Umsätze zeigen. Von diesen Märkten aus soll jetzt auch der Kunststofffolien-Markt »als nächster Kegel
umgestoßen«, d.h. als Abnehmermarkt für die Oberflächenqualitäts-Lösungen der Firma gewonnen werden. Hierzu haben wir uns Mitte Mai an der NANOsystems
Messtechnik GmbH & Co. KG zu 30% beteiligt – mit dem jederzeitigen Recht auf eine volle Übernahme – und verfügen damit schon jetzt über sowohl erfahrene Ingenieure
als auch renommierte Kunden in diesem Bereich.
Die vertikale Expansion zielt auf die erweiterte Nutzbarmachung der bei der Inspektion der Oberflächen gewonnenen Daten ab. In zunehmendem Maße werden die
erlangten Daten nicht nur zur Kontrolle verwendet, sondern direkt weiter ausgewertet und zur optimalen Prozesssteuerung sowie Ausbeuten-Erhöhung (Yield Management)
verwendet. Dieses Produktangebot wird dem Kunden als modulare Zusatzsoftware angeboten, so dass sich das durchschnittliche Geschäft der Parsytec mit den
Produktionslinien stetig erhöht. Dieses Leistungsangebot wird in der Strategie der Firma mittelfristig zu einer vollständigen Supply Chain Optimierung Suite erweitert.
Finance-Online: Die Kooperation mit Neles Automation, Teil des finnischen Weltmarktführers für Papierproduktionsanlagen Metso, bringt Parsytec enorme Vorteile im
Bereich Oberflächenkontrolle für Papier. Die weltweiten Standorte der Metso-Gruppe verleihen auch Parsytec internationale Präsenz, da Vertrieb, Service und
Weiterentwicklung der Parsytec-Produkte ins Neles-Produkt-Portfolio aufgenommen werden. Wie viele Neukunden können Sie durch diese Kooperation gewinnen? Wie
wichtig ist die neu gewonnene internationale Präsenz für die Parsytec AG?
Parsytec AG: Die internationale Präsenz ist für uns eine conditio sine qua non: Wir betreten aus den spezifizierten strategischen Gründen unsere Zielmärkte nur dann,
wenn wir eine signifikante Möglichkeit sehen, die Weltmarktführerschaft zu erreichen. Daher haben wir zur Forcierung des indirekten Vertriebs im Papierbereich auch nicht
nur eine strategische Kooperation mit Neles Automation, der Nummer 1 der weltweiten Papiermaschinen-Automatisierung, geschlossen, sondern auch mit der knapp
dahinter liegenden Nummer 2 – der deutschen Voith Sulzer. Beide zusammen vereinigen übrigens in ihrem Geschäftsfeld einen Weltmarktanteil von über 60%. Und obwohl
diese beiden Kooperationen erst im Dezember 1999 abgeschlossen wurden, konnten wir über unsere Partner bereits jetzt 13 Inspektionssysteme verkaufen.
Finance-Online: Nach dem starken Kursverfall am Neuen Markt sind viele Aktien sehr weit von Ihrem All-Time High entfernt. Die Parsytec-Aktie hat in Relation zu andern
Neuer-Markt Werten lediglich einen Kursrückgang von 270 Euro auf aktuell ungefähr 185 Euro zu verzeichnen. Kann man Parsytec als soliden Wert bezeichnen?
Parsytec AG: Das kann man. Zu dem von Ihnen genannten Kursrückgang noch eine Nebenbemerkung: Zunächst ist unser Kurs in einer Phase, in welcher der gesamte
Markt drastisch korrigiert hat, verhältnismäßig relativ wenig zurückgegangen: von 270 auf ca. 220 Euro. Am Anfang dieser Woche (22.5.2000) musste ein englischer Fond
aufgrund von Liquiditätsproblemen eine große Stückzahl nahezu unlimitiert verkaufen. Dies hat zu einem Rutsch von 220 auf 170 Euro geführt, den wir als kurzfristige
Übertreibung sehen, die sich wieder korrigieren wird.
Finance-Online: Zur Zeit wird wieder sehr auf die Bewertung der Unternehmen geachtet. Wie sehen Ihre Gewinnschätzungen für die nächsten zwei Jahre aus?
Parsytec AG: Den angelsächsischen Kapitalmarktgepflogenheiten folgend veröffentlichen wir keine Planzahlen und daher auch keine Gewinnschätzungen. Aber für ein am
Neuen Markt gelistetes Unternehmen verfügen wir über eine überdurchschnittliche Coverage: Insgesamt 10 Analysten bzw. -teams verfolgen uns kontinuierlich und gehen
konform in ihrer Einschätzung, dass wir uns derzeit in einer Phase überproportionaler Ergebniszuwächse befinden: So erwarten sie für das laufende Geschäftsjahr einen
Jahresüberschuss von ca. 7 bis 8 Mio DM – nach 1 Mio DM im letzten Geschäftsjahr.
Finance-Online: Welche kursbewegenden Ereignisse wird es in nächster Zeit geben, sind Road Shows, Analystenberichte oder ähnliches geplant?
Parsytec AG: Wir betreiben mit Seriosität und Nachhaltigkeit eine intensive Kapitalmarktkommunikation: Seit unserem Börsengang im Juni des letzten Jahres haben wir
uns bei 8 Investorenkonferenzen präsentiert, haben 15 Roadshow-Tage absolviert, deutlich über 60 One-on-ones mit Fonds abgehalten und 17 Fondsmanager bei uns in
Aachen willkommen geheißen. Diese Intensität werden wir zukünftig aufrecht erhalten – wenn nicht sogar forcieren. Darüber hinaus arbeiten wir – wie ein Analyst es einmal
formuliert hat – mit „militärischer Präzision“ an der Exekution unserer Bowlingbahn-Strategie und sorgen auf diese Weise für einen kontinuierlichen Nachrichtenfluss an den
Kapitalmarkt. Einen Zeitpunkt, wann Sie die nächste kursbewegende Neuigkeit von uns hören werden, kann ich Ihnen selbstverständlich nicht spezifizieren.
Finance-Online: Wo sehen Sie Parsytec AG in 3 Jahren?
Parsytec AG: Als den eindeutigen Weltmarktführer in der oberflächenbezogenen Produktionsoptimierung für eine Herstellerindustrie mit einen Produktionsvolumen von 822
Mrd. DM.
Finance-Online: Herr Karlowitsch, gibt es sonst noch etwas, das Sie uns gerne mitteilten möchten?
Parsytec AG: Nein – wir haben alle wichtigen Punkte diskutiert.
Finance-Online: Herr Karlowitsch, herzlichen Dank für das Interview.
In der a.o. HV am 17.08.2000 werden einige sehr positive Punkte beschlossen, u.a.:
1) Aktiensplitt 1:2 (für 1 Aktie gibts 2 Neue)
2) Genehmigung zum Rückkauf eigener Aktien im Umfang bis zu 10% des derzeitigen Grundkapitals
3) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr ab 2001
1) Aktiensplitt 1:2 (für 1 Aktie gibts 2 Neue)
2) Genehmigung zum Rückkauf eigener Aktien im Umfang bis zu 10% des derzeitigen Grundkapitals
3) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr ab 2001
Ich verstehe nur nicht, warum die Aktie einen Tag vor der HV, auf der in diesem Fall sicher nicht mit Katastrophen-News zu rechnen ist, doch recht deutlich zurückgekommen ist, wenn man die letzten 3 Wochen betrachtet. Da waren wir mit Parsytec immerhin schon bei > 260 E.
Bin gespannt wie das morgen weitergeht.
Schäff
Bin gespannt wie das morgen weitergeht.
Schäff
so wie der kurs heute lief sieht es für morgen mies aus
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