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    Softbank oder Jafco in welcher der Aktien Investieren? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.10.00 13:33:36 von
    neuester Beitrag 12.10.00 20:47:04 von
    Beiträge: 15
    ID: 262.381
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      schrieb am 06.10.00 13:33:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute,

      ich habe zur Zeit zu 100% in Biotechaktien investiert und möchte mein Depo zum Teil umschichten. Welcher der beiden Aktien ist auf Sicht von 1 bis 2 Jahre aussichtsreicher?

      mfg kibiz
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 13:39:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      ....ich würde noch Hikari dazunehmen....30% sind kurzfristig drin...
      wobei Softbank sowie Hikari eigentlich mehr oder weniger Zockerwerte sind und es deshalb sehr schwer ist, zu sagen was bis in 1-2 jahren ist.
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 13:42:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich meine Softbank, aber Jafco wird auch wieder kommen,
      würde dort aber noch abwarten. Softbank scheint mir in
      jedem Fall aussichtsreicher, durch Ihre Investition in die
      Nasdaq Japan. Sollte der asiatische Markt (und allgemein
      die Märkte) wieder anziehen, können sie dort bequem ihre
      Firmenbeteiligungen an den Markt bringen und davon lebt
      nunmal Softbank (oder Jafco, CMGI, Internet Capital Group, u.s.w.)



      dakinky
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 13:48:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Goethe1971,

      ich bin an Zockerwerten nicht intressiert, aber wieso hälst du Softbank für einen Solchen.

      mfg kibiz
      Avatar
      schrieb am 08.10.00 10:00:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      HAT WOHL KEINER INTRESSE AN DIESEN UNTERNEHMEN!!!! WERDEN LEDIGLICH BEHAUPTUNGEN AUFGESTELLT UND NICHT BEGRÜNDET.:(

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      Avatar
      schrieb am 08.10.00 18:59:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich habe natürlich in Softbank Corp. investiert, da sehr gute
      Kauforder bei 104 Euro - Ich bin der Meinung, daß diese Aktie mittelfristig (Rechnungsschluß bis 31.03.2001) wieder 285 Euro erreichen wird; das ist in etwa das Halbe Allzeithoch.
      Ich halte die Softbank für total unterbewertet, wenn man sich diese
      Hammer-Beteiligungen (Jahoo, Jahoo-Japan, Cisco, Ziff-Davis ect. ) anschaut. Außerdem ist Vorstandsvorsitzender Mr. Son auch im Vorstand
      der in Zukunft größten Firma auf dem Globus : Cisco Corp.
      strong buy
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 11:55:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Turbo!
      Woher weist Du eigentlich, daß er in den Vorstand von Cisco geht! Was sind seine Aufgaben? Wo hast Du darüber gelesen?
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 15:31:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      @kibiz:Im heutigen Börsenbrief von http://www.emresearch.de war mal wieder ein Berichte über die Softbank und eine sehr ausführliche Jafco-Analyse.
      Ich würde an deiner Stelle im Newsletterarchiv der Seite rumstöbern und die Berichte zu den Unternehmen durchlesen. Ich denke, dann hast
      du soviele Informationen, dass du dich für eines der beiden Unternehmen entscheiden kannst. Momentan würde ich aber bei beiden ein bißchen abwarten.
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 16:44:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Nikanor: Danke führ deinen Tip.:)
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 17:26:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Jafco war in den letzten Monaten wesentlich stabiler, während Softbank immer noch fällt. Meine Meinung: Jafco!

      Gruss
      weitweg
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 20:42:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      @alle
      kann mal einer den Newsletter posten (Analyse)?
      !!!!!!!!!!!!!BITTTEEEE SCHÖN!!!!!!!!!!!

      Ich glaub ich krieg DIE KRISE...was seid Ihr eigentlich hier für Kameraden!!!!!!!!!

      GreeTz
      El-JaFCo
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 13:28:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      is jetzt auf der Seite ist mir aber zu lang zum Posten!!!
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 16:17:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      auf http://www.em-research.de

      gibt es eine aktuelle jafco-analyse

      --> analysen > analysen > jafco

      grüße
      spitzenperformer
      Avatar
      schrieb am 12.10.00 08:24:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hier der Text für alle die es Interesiert....

      Eine Analyse von Emerging Markets Research (http://www.em-research.de)


      JAFCO Co. Ltd.
      Teilhaben am neuen Japan


      Die Börse und gerade der Technologiebereich hat es so an sich, dass Schlagwörter wahre Kurssprünge verursachen können. Dies konnte man zum Beispiel sehr gut an dem Unwort B2B (also Business-to-Business) sehen. Ausgelöst wurde dieser Hype damals als die B2B Aktien an der Nasdaq sprunghaft anstiegen. Erst Schritt für Schritt zogen die anderen Weltregionen nach.

      Ein anderes Gewerbe das ein ähnliches Phänomen erlebte, war der Venture Capital Bereich. Nachdem an der Nasdaq die Aktien von Firmen wie CMGI oder der Internet Capital Group extremen Kurskapriolen mit meist positiven Vorzeichen unterworfen wurden, kamen fast gleichzeitig auf der ganzen Welt Unternehmen auf die Idee ein Venture Capitalist zu werden. Einige gingen sogar so weit den Firmennamen zu ändern (z.B. 1&1 zu United Internet). Aber nicht nur in Europa und den USA fand die Idee des Wagniskapital Anhänger sondern auch in Asien und besonders Japan sprang man auf den Zug auf. Einer der Hauptprofiteure war zum Beispiel die Softbank Corp. (siehe Analyse), die sich sehr klar und ausschließlich auf den Internetbereich konzentriert.

      Doch Ende November wurde eine neue Aktie in Deutschland notiert. Ein alter Hase beim Venture Capital und dazu noch aus dem in Sachen Internet unterentwickelten Land Japan - die JAFCO Co. Ltd.


      Der Markt

      Doch hinter jedem Hype steht trotz aller Übertreibungen immer ein fundamentaler Grund für das Anspringen. Im Falle des B2Bs waren es die Schätzungen der Analysten, wie viel Umsatz über diese Plattformen generiert werden wird. Bei den Venture Capital Firmen bemerkte man, dass diese Firmen überproportional von dem Aktienanstieg profitierten.

      Doch warum ist man jetzt erst auf diese Firmen aufmerksam geworden, obwohl sie zum Teil schon jahrelang an der Börse auf niedrigem Niveau vor sich herumdümpelten. Es gibt hierfür zwei Hauptgründe, die sich perfekt ergänzen und sich damit gegenseitig hochpushten.

      Zum einen ist entscheidend, dass wir im letzten Jahrzehnt unglaubliche Fortschritte in der Forschung gemacht haben. Dies kann man nicht nur auf den boomenden Internetbereich beziehen, sondern auch auf die Biotechnologie oder die Umwelttechnologie. Dadurch, dass aber gerade in Amerika staatliche Stellen Anfang der Neunziger ihre Forschungsetats vermehrt zusammenstrichen, wurden privatfinanzierte Projekte immer wichtiger.

      Doch um diesen Personen - anfangs vor allem Privatleute - einen betriebswirtschaftlichen Grund zu geben in diese Firmen zu investieren, brauchte es mehr als die damals üblichen Übernahmen durch größere Unternehmen oder Börsengänge unter extrem schwierigen Bedingungen.

      Genau hier setzte und setzt immer noch der zweite Grund ein. Man schaffte es - zuerst in den USA - Börsensegmente zu schaffen, die es kleinen verlustträchtigen Unternehmen erlaubte sich Kapital kostengünstig über die Börse zu beschaffen. Jedoch half dies nicht nur den Unternehmen bei weiteren Kapitalspritzen sondern auch den Venture Capitalisten, die nun ihre Beteiligungen an der Börse vergolden konnten. Dies ist wörtlich gemeint, denn die Bewertung bei einem Börsengang ist meist zehnmal höher als der eigentliche Kaufpreis.

      Man kann also sagen, dass der extreme technologische Fortschritt gepaart mit einem liberalisierten Börsenmarkt eine geradezu perfekte Mischung für den Venture Capital (VC) Markt ist. Doch dies merkten nicht nur die oben genannten Firmen sondern auch viel andere.

      So kam es, dass der VC Markt im Februar/ März geradezu von Geld überschwemmt wurde, weil jeder meinte, er könne dort sein Geld problemlos verzehnfachen. Doch die Realität sieht anders aus und nur ein geringer Prozentteil der Beteiligungen wird auch wirklich eine "zweite Intershop".

      Wo sind die VC Märkte am meisten ausgebildet und wo bieten sich die besten Chancen? Man kann ganz klar sagen: Je länger es ein Wachstumssegment in der jeweiligen Region gibt desto professioneller und öfter gibt es VC Unternehmen und VC Fonds. An vorderster Stelle ist hier mit Abstand Amerika mit der Nasdaq zu nennen.

      Danach folgt Europa mit dem Neuen Markt und dem Nouveau Marché als Teil des EuroNM. Erst in den letzten Monaten stießen die asiatischen Länder wie Hongkong mit dem GEM oder Japan mit dem "Mothers Market" oder der "Nasdaq Japan" (siehe Analyse) dazu.

      Dadurch, dass immer mehr Geld über Fonds auch von ganz normalen Leuten in das Geschäft mit Wagniskapital fließt, kommt es immer mehr darauf an, dass man zum einen sehr schnell reagiert und ein extrem gutes und flexibles Management hat. Denn obwohl der Markt überall auf der Welt sehr stark wächst (zum Beispiel in Deutschland wurde dieses Jahr 78% mehr Wagniskapital vergeben als im gleichen Vorjahreszeitraum), erwarten die größeren Player, dass es gerade in Europa bald zu einer Konsolidierung kommen wird. Das hat damit zu tun, dass die milliardenschweren VC Fonds aus Amerika verstärkt in Europa und anderen Weltregionen investieren.

      JAFCO Co. Ltd.

      Die Japan Associated Finance Co. Ltd. wurde im Jahre 1973 von den Firmen Nomura Securities (dieses Unternehmen kaufte zum Beispiel gerade den Millenium Dome in London und ist ein großer Player im japanischen Finanzmarkt), Nippon Life Insurance Co. und der Sanwa Bank, Ltd. gegründet. JAFCO war von Anfang an darauf ausgerichtet, Wagniskapital an Unternehmen vornehmlich in Japan zu vergeben. Dazu hatte JAFCO ein Startkapital von 500 Mio. Yen. Mit der Zeit kamen noch andere Geschäftsfelder dazu - doch dazu später mehr.

      Vierzehn Jahre später beim Börsengang an den japanischen OTC im Juni 1987 betrug das Kapital schon 2,7 Mrd. Yen. Nach weiteren erfolgreichen Jahren, in denen man neue Geschäftsstellen rund um den Globus aufbaute und immer mehr Erfahrung sammelte, wurde im August 1997 der offizielle Name von Japan Associated Finance Co. Ltd in JAFCO Co., Ltd. geändert.

      In denen letzten Jahren richtete JAFCO seinen Portfolio immer mehr auf die neuen Technologien aus, wobei ihnen ihre Erfahrung aus den anderen Bereichen sehr hilfreich war.

      Zur Zeit hat JAFCO rund 400 Mitarbeiter und das Hauptquartier liegt in der japanischen Hauptstadt Tokio. Der CEO heißt Mitsumasa Murase und die jährliche Hauptversammlung findet für gewöhnlich im Juni statt.

      Doch um Ihnen einen besseren Überblick über die Aktivitäten, die Regionen, wo JAFCO tätig ist, und die Geschäftsfelder zu geben, folgt nun eine Zusammenfassung der einzelnen Teile, wobei der Bereich Venture Capital im Mittelpunkt steht.

      1. Venture Capital

      Venture Capital bedeutet soviel wie Wagniskapital und wird von JAFCO an aussichtsreiche Unternehmen vergeben. Dies kann in sehr unterschiedlichen Größenordungen sein und es kommt sehr oft vor, dass JAFCO nicht nur an einer Finanzierungsrunde des jeweiligen Unternehmens teilnimmt, sondern sich an mehreren beteiligt und damit den Anteil erhöht und dem Unternehmen neues Geld zuführt.

      Nach dem Einstieg bei den jeweiligen Unternehmen folgt eine Phase, in der JAFCO versucht seinen Beteiligungen Unterstützung zu geben - meistens in Form von Beratungen, Kontakten und Headhunting.

      Kurz vor dem Börsengang wird diese Hilfe noch einmal verstärkt, um das Unternehmen genau für die Emission fit zu machen. Es kann jedoch auch passieren, dass die Beteiligung gar nicht an der Börse verkauft wird, sondern direkt an Firmen aus der jeweiligen Industrie.

      Nun wird man Ihnen die einzelnen Stufen beim Venture Capital und die Besonderheiten von JAFCO erklären, um Ihnen so das hochkomplizierte VC Geschäft besser näher zu bringen.

      Das Investment

      Bevor ich überhaupt eine Beteiligung an einem Unternehmen habe, muss ich diese natürlich erst einmal erwerben. Da dies jedoch nicht so einfach ist wie an der Börse, gehört dazu viel Erfahrung und vor allem die Kontakte um sie aufzuspüren. Man kann aber auch - um die Möglichkeiten zu erhöhen - mehrere Arten des Wagniskapital anbieten. Hier gibt es mehrere Besonderheiten von JAFCO.

      a) Die Finanzierungsrunde

      Der normale Weg zu Wagniskapital für ein normales Unternehmen ist, dass man eine sog. Finanzierungsrunde macht. Das heißt, man stellt fest für das weitere Wachstum und als Anschubsfinanzierung bräuchte man Geld. Nun sucht man sich die potenziellen Investoren und verhandelt mit ihnen. JAFCO hat hierzu eine Art Einteilung dieser Unternehmen vorgenommen.

      1. Gründungsphase
      Unternehmen die sich in der Gründungsphase befinden und Geld für die Entwicklung von Technologie oder Diensten brauchen. JAFCO findet sie über ihr ausgedehntes Netzwerk an Universitäten, Vermittlungsleute in größeren Konzernen und die Aufmerksamkeit beim Patentamt (das heißt man sichtet aussichtsreiche Patente). Wenn man diese gefunden hat, hilft man den Beteiligungsfirmen erst mal eine ausreichende Struktur und Organisation zu geben.

      2. Die Start-up Phase
      Die Frühphase eines Unternehmens beschreibt Unternehmen, die schon ein Produkt haben und stark wachsen. Man investiert hier mit der Möglichkeit, Folgeinvestments zu tätigen. Die Unternehmen werden vor allem im Management unterstützt.

      3. Die Wachstumsphase
      Unternehmen, die zwar einen Börsengang planen, diesen aber noch nicht so schnell realisieren, stehen auch auf der Liste von JAFCO. Bei einer Beteiligung werden sie mit Beratungen für das Management unterstützt. Das eingesammelte Geld fließt meist in Marketingkampagnen.

      4. Pre-IPO
      Diese Firmen haben die Emission sozusagen schon vor Augen. An diesen beteiligt sich JAFCO meist im Verbund mit anderen Finanzinstituten und man kann diese Investments ein bißchen wie einen normalen Aktienkauf ansehen mit der Einschränkung, dass es höhere Risiken aber auch höhere Chancen gibt. Wenn diese Unternehmen Hilfe brauchen, so wird ihnen dies vor allem in den Bereichen Aktionärstruktur und bei der Emission angeboten, doch meist haben die Unternehmen so gut wie keine Geschäftsbeziehungen zu JAFCO.

      Nach den verschiedenen Zeitpunkten, an denen JAFCO einsteigt, nun einige Zahlen um dies zu veranschaulichen:

      JAFCO hat im Jahre 1999 genau 96 Anfangsinvestitionen in Unternehmen getätigt, hierzu kommen noch 74 Add-ons, d.h. Firmen, denen man für ihr weiteres Wachstum noch einmal Geld gab. Von diesen Investments waren mehr als 65% in die Bereiche Biotechnologie und Informationstechnologie.

      b) Jointventure mit Beteiligungen

      Eine andere Möglichkeit an Beteiligungen zu kommen ist, Jointventures mit Firmen im Portfolio zu machen. Diese Geschäftspraxis verfolgt Softbank mit großem Erfolg (zum Beispiel Yahoo! und Yahoo Japan!). Doch auch JAFCO braucht sich dahinter nicht zu verstecken, auch wenn die jetzigen Jointventures, die sich meist in Japan finden, nicht die Größe von Softbanks haben. Zum Beispiel hat JAFCO mit der Fantastic Corporation - dem Neuen Markt Wert ( auch eine Beteiligung von JAFCO) - ein JV in Japan, an dem JAFCO 5% hält.

      Diese JVs werden meist in Japan aufgebaut, da es für ausländische Unternehmen teils sehr schwer ist auf den japanischen Markt Tritt zu fassen. Außerdem verfügt JAFCO in seiner Wiege Japan über exzellente Kontakte.

      c) Management Buyout

      Im April 1998 gründete JAFCO eine neue Sparte um an aussichtsreiche Investments zu kommen. Es wurde die sog. Management Buyout (MBO) Sparte ins Leben gerufen. Ein MBO kommt meist in Ländern zustande, die sehr hoch reguliert sind bzw. die Wirtschaft sehr verkrustet ist. Da man diese Probleme zur Zeit in Japan hat und sich das ganze Land in einer Umwälzung befindet, versuchen große Unternehmen ihre Geschäfte zu straffen. Um dies zu erreichen kann man entweder die Sparte an Konkurrenten verkaufen oder einen Management Buyout veranstalten. Das heißt, man gibt dem Management der Sparte die Chance ihren Laden von dem entsprechenden Unternehmen loszukaufen.

      Diese Bestrebungen will JAFCO zu ihrem eigenen Vorteilen nützen und bietet den betroffenen Manager an, ihnen beim Buyout zu helfen, wenn JAFCO eine Mehrheit bei den Stimmen zugesichert wird.

      Weitere Kriterien sind:

      -Größe des Unternehmens (ab 2 Mrd. Yen bis 20 Mrd. Yen Unternehmenswert)
      - ein guter Zukunfts-/ Businessplan
      - stabiler Cash Flow
      - und Einsatz von Consultingservicen aus dem Hause JAFCO

      Bis jetzt konnte man drei Deals abschließen, obwohl man erst in diesem Jahr mit dem wirklichen Durchbruch rechnet. Der erste Deal war mit einem Dienstleister für ein Auslandsstudium ( Umsatz: 5,5 Md. Yen), der zweite mit einem Betreiber von Vergnügungsparks (Umsatz: 3,1 Mrd. Yen) und der letzte mit einer Unternehmensberatung für Ingenieure (Umsatz: 9Mrd. Yen). Alles in allem setzt die Geschäftsführung sehr stark auf den MBO Bereich, da sie zurecht davon ausgehen, dass noch viel Regulierungs- und Straffungspotential in Japan vorhanden ist, auch wenn die jetzigen drei Deals nicht gerade schwungvolle Branchen sind.

      Consulting

      Eigentlich ist der Consulting Bereich eine eigene Sparte, doch da die meisten Consultingdienste für Beteiligungen gemacht werden, wird sie hier aufgeführt.

      Entstanden ist die Consulting Abteilung aus zwei Sparten von JAFCO, zum einen aus der älteren JAFCO Brains und der jüngeren JAFCO Consulting. Heutzutage hat man die Aufgabe die Unternehmen, an denen JAFCO beteiligt ist, aktiv zu unterstützen.

      Hier spielt der wichtige Satz "Build the Company" eine entscheidende Rolle. Er beschreibt, was JAFCO von seinen Beteiligungen will und wie das Unternehmen sie fördert. Sie sollen mit Hilfe JAFCOs wachsen und gedeihen, denn damit erhöht sich auch der Wert von JAFCOs Investments.

      Im einzelnen heißt das, man kommt den Unternehmen durch Kontakte, zum Beispiel zu anderen möglichen Investoren oder anderen Unternehmen, zu Hilfe. Des weiteren berät man das Management und unterhält eine Personalberatung.

      Kurz vor dem Börsengang übernimmt ein anderer Teil von JAFCO Consulting, das Managen des Börsengangs. JAFCO selber gibt an, dass die von ihnen betreuten Emissionen für ca. 10-20% der Neuemissionen am japanischen OTC verantwortlich sind.

      Neben dem Geschäft mit den Beteiligungen bietet JAFCO Consulting noch Überseefirmen an, sie bei ihren ersten Schritten in das Fernostland zu unterstützen. Das ganze läuft auch anders herum, d.h. man berät japanische Firmen bei ihren ersten Aktivitäten in Europa, USA, usw. Da man sich sowieso mit Aktien und den Bestimmungen auskennt, bietet die Firma noch an, dass AGs ihre Aktienumtausche etc. von JAFCO organisiert und durchgeführt bekommen können.

      Der Exit

      Um das Geschäft rund um das Wagniskapital überhaupt attraktiv zu machen muss es eine Möglichkeiten geben, die Beteiligungen zu Geld zu machen. Hierbei gibt es mehrere verschiedene Möglichkeiten.

      a) Der Börsengang
      Das normalste und auch bis vor kurzem gängigste war, dass man die Beteiligung entweder mit Hilfe von JAFCO (Consulting) oder auch ohne an die Börse bringt. Man kann seine Aktien jetzt auf mehreren Arten zu Geld machen, entweder man steigt schon zur Emission ganz oder teilweise aus (meist über die Mehrzuteilungsoption, dem Greenshoe) oder man glaubt auch weiterhin an die Strategie und behält das Paket.

      Im Normalfall ist es bei JAFCO so, dass man nach ungefähr drei Jahren an der Börse die Anteile komplett abgestoßen hat. Das muss aber nicht immer so sein, denn JAFCO besitzt zum Beispiel an den beiden japanischen Unternehmen Hikari Tsushin und Softbank Corp. immer noch Aktien, obwohl sie schon `96 (Hikari) und `94 (Softbank) emittiert wurden.

      Sowieso ist es erstaunlich an wie vielen bekannten Unternehmen JAFCO beteiligt war, zum Beispiel an InterQ, Internet Initiative Japan Inc., British Biotech und Singapore Airlines um nur einige zu nennen.

      Die Gewinnspannen bei Beteiligungen nach dem Verkauf liegen unvorstellbar hoch, so sagt JAFCO, dass man in diesem Jahr bei rund 25 Emissionen im Durchschnitt das zehnfache dessen bekommen habe, was man eingesetzt habe. Letztes Jahr betrug der Faktor nur 5,8.

      b) Die Übernahme oder Verkauf
      Es kommt auch des öfteren vor, dass es gar nicht erst zur lukrativen Emission kommen muss. Denn wenn Unternehmen die Geschäftsstrategie eines größeren Mitbewerbers gut ergänzen und dieser dann auch noch bereit ist einen angemessen Preis zu zahlen, kann es gut passieren, dass man sich handelseinig wird. Daraufhin folgt eine Übernahme wie zum Beispiel bei der Tochter JAFCO Ventures (USA). Bei denen das Portfoliounternehmen Aptis von Nortel Networks übernommen wurde. Hier verdiente JAFCO immens, denn man war erst kurz zuvor durch eine Finanzierungsrunde Anteilseigner geworden. Die damalige Finanzierungsrunde brachte 16 Mio. US$ für Aptis, verkauft wurde Aptis für 290 Mio. US$ an Nortel.

      Im Endeffekt ist die Industrieübernahme einfacher und sicherer, da man meist Cash oder Aktien bekommt. Doch es kann gut sein, dass man durch Übernahmen nicht soviel Geld bekommt wie in einem guten Börsenumfeld für die jeweilige Aktie des übernommenen Werts.

      2. Funds

      JAFCO hat früh erkannt, dass man mit dem Wissen beim Venture Capital nicht nur alleine Geld verdienen kann, sondern dass man zweifach verdien kann, wenn man dieses Wissen anderen zu Verfügung stellt.

      Also beschloss man 1983 den ersten Investment Enterprise Partnership (IEP) Fund aufzulegen. Dieser Fund ist nicht öffentlich und somit nur ausgewählten Unternehmen zugänglich. Im Grunde tun diese Funds genau das gleiche wie JAFCO selber. Sie investieren in Unternehmen und versuchen diese Beteiligungen zu Geld zu machen.

      JAFCO selber investiert auch in diese Funds und kommt für 18% des Kapitals der Funds auf. Doch das Unternehmen verdient nicht nur durch die Vermehrung dieses Geldes sondern bekommt auch gleichzeitig von den anderen Anteilseigner der IEPs Managementgebühren und Erfolgshonorare.

      Zur Zeit stecken 168,3 Mrd. Yen in diesen IEP und man legt immer mehr neue Funds auf. Im Jahre 1999 bekamen neue und bestehende Fonds Mittelzuflüsse von 18,1 Mrd. Yen. Es kommt nun eine Auflistung, der uns bekannten Fonds:



      Fonds Volumen
      JAFCO Buyout No. 1 28 Mrd. Yen
      JAFCO L-2 Venture Capital 20 Mrd. Yen
      JAFCO G-8 (A) 9 Mrd. Yen
      JAFCO G-8 (B) 9 Mrd. Yen
      JAFCO GC1 4,5 Mrd. Yen
      JAFCO America Technology Fund I k/A
      JAFCO America Technology Fund II k/A
      JAFCO America Technology Fund III 155 Mio. US$
      JAFCO America Tech. Cayman Fund I k/A
      JAFCO America Tech. Cayman Fund II k/A
      JAFCO America Tech. Cayman Fund III 171 Mio. US$
      JAFCO USIT Fund I k/A
      JAFCO USIT Fund II k/A


      Regionen

      War anfangs JAFCO noch sehr fixiert auf Japan, löste sich das Problem immer mehr über die Jahre. Heute sagt JAFCO auch ganz klar, dass sie ein globaler Venture Capitalist mit Schwerpunkt in Japan sind. Doch nun zu den einzelnen Regionen mit den dazugehörigen Töchtern:

      1. Japan
      Japan ist und bleibt das Herz von JAFCO. Hier wurde man gegründet, hier hat man die besten Kontakte, hier sind viele Gelder angelegt. Außerdem rechnet man Japan durch die technologische Umwälzung ein riesiges Wachstumspotenzial in der IT und Biotechnologie Industrie zu.

      Doch nicht nur der Ausblick ist sehr auf Japan gerichtet sondern auch die Gegenwart. So verwalten die 100 Angestellten in Japan ein Vermögen von 106,4 Mrd. Yen, dies entspricht 62% des Kapitals der JAFCO Co., Ltd (auch bei den Neuinvestments ist Japan mit 51% führend).

      Zusätzlich sieht man diese Dominanz an den abgeschlossenen Börsengängen von Beteiligungen: 472 japanischen Emissionen stehen nur 75 außerjapanische gegenüber.

      Zur Zeit ist man vor allem in Unternehmen investiert, die sich in der Wachstumsphase (siehe oben) befinden. Man plant nun verstärkt in Unternehmen aus der Biotechnologie-, der IT- und Gesundheitsindustrie zu investieren. Zusätzlich soll natürlich der MBO Bereich (siehe oben) gestärkt werden.

      Man tut auch was beim Anfang der Beteiligungskette und stärkte die Beziehungen zu Universitäten und Forschungseinrichtungen.

      2. JAFCO America Ventures (USA)
      Schon im Juli 1984 wurde der amerikanische Ableger von JAFCO gegründet. Er ist allgemein unter dem Namen JAFCO America Ventures (JAV) bekannt und genießt einen sehr guten Ruf in den Staaten.

      Dadurch dass JAV so früh gegründet wurde, konnte die Tochter sehr stark an dem Aufwärtstrend im amerikanischen Wagniskapitalgewerbe ab der Neunziger profitieren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man auch zum Teil bekannte Namen in der Beteiligungsliste hat.

      Insgesamt hat das Team von JAV rund 100 Investments getätigt, von denen bis jetzt 40 erfolgreich ein IPO bestritten.

      Das Geschäftsprinzip ist nahezu gleich wie das in der gesamten Company, nur dass JAV einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt und über sehr gute Kontakte verfügt. Dies ist natürlich sehr vorteilhaft im umkämpften Venture Capital Markt USA. Denn hier findet man die großen der Branche, sei es CMGI oder die Internet Capital Group.

      Trotz allem, man konnte sich gegen die großen Konkurrenten durchsetzen und belegte beim 99er Forbes VC Test in der Kategorie "Gesamterlöse basierend auf dem Kurs nach dem IPO" den fünften Platz.

      Es folgt nun eine Auflistung der Beteiligungen der JAV (geordnet nach Branchen):

      Internet:

      gelistete Beteiligungen:


      Unternehmen Beschreibung
      Digital Island ISP der sich auf Asien konzentriert(NASDAQ: ISLD):
      EnCommerce erstellt Userprofile (Übernommen von Entrust)
      The Lightspan Partnership erstellt Schulungsprogramme für Schüler
      Silknet Software vertreibt Software für Internet Customer Service (Übernommen von Kana Communications)


      Nicht gelistete Beteiligungen:

      Unternehmen Beschreibungen
      Capstan Systems Führer beim Global Supply Chain
      Edocs Provider von Onlinerechnungssoftware
      Idiom, Inc Softwarehersteller für High-Quality Webpräsenzen
      Justballs! Onlinekaufhaus für alle Arten von Bällen
      LiquidPrice.com E-Commerce
      NetRail ISP für den Südosten der USA
      Online Asset Exchange B2B Marktplatz für die Metallindustrie
      PocketScience E-Maildienstleister
      Riverton entwickelt B2B Lösungen
      Sonnet Financial Inc bietet Zahlungsdienste mit ausländischen Währungen für Finanzinstitute an


      Communications:

      gelistete Beteiligungen:


      Unternehmen Beschreibungen
      AirGate PCS Betreiber der Sprint PCS Dienste in South Carolina, North Carolina und Georgia. (NASDAQ: PCSA)
      Aptis Communications entwickelt Carrier Access Switches (übernommen von Nortel)
      Unisphere Solutions entwickelt Netzwerktechnologien (übernommen von Siemens)
      Avanex Corporation entwickelt Photonic Prozessoren für die Kommunikationsindustrie (NASDAQ: AVNX)
      Monterey Networks entwickelt Ergänzungen für Gigabit Router (Übernommen von Cisco Systems)
      Sentient Networks CES Dienste (übernommen von Cisco Systems)


      Nicht gelistete Beteiligungen:


      Unternehmen Beschreibungen
      AdiCom Wireless! entwickelt optische Komponenten für die Glasfaserindustrie
      Coherent Networks Supportsysteme
      GoDigital Networks Corp. Provider von DSL Systemen
      K2 Optronics optoelektronische Technologien
      Kabira Technologies Provider der Object Switch Infrastruktur
      Manage.com Betreiber einer auf XML basierenden eBusiness Management Plattform
      Nextnet Anbieter von DSL, E-Commerce Lösungen
      Oresis Communications Entwickler von Carrier-class Switching Produkten
      Phone-Or Entwickler von Sound Input Systemen
      Shoreline Teleworks Anbieter von Telephonsystem die auf NT basieren


      Software:

      gelistete Beteiligung:


      Unternehmen Beschreibung
      Cerulean Technology Inc. Solutions für Wireless Applikationen (Übernommen von Aether Systems)


      nicht gelistete Beteiligungen:


      Unternehmen Beschreibungen
      Composit Com. Entwickler einer Callcenterplattform
      Freeworks Anbieter von Lösungen für Kleinunternehmen
      MainControl e-Infrastruktur Management Lösungen
      MS2 Internet Application Provider
      Peakstone Vertreiber von Versicherungen im Internet
      Think & Do Software Softwareprodukte für produzierende Betriebe
      Think3 3D Design Software
      Vuent 3D Modelle


      Systems:

      gelistete Beteiligungen:

      Unternehmen Beschreibung
      Brocade Com. Sys. Backbone Infrastruktur für SAN Solutions. (NASDAQ: BRCD)
      Creative Design Solutions Entwickler von NAS (übernommen von Maxtor
      Obsidian, Inc. Entwickler von CMP Tools (übernommen von Applied Materials)
      Philsar Semiconductor Entwickler von Halbleiterlösungen im Bereich mobile Erreichbarkeit (übernommen von Conexant Systems)
      Vixel Corp. Provider von SAN (NASDAQ: VIXL)


      Nicht gelistete Beteiligungen:


      Unternehmen Beschreibungen
      Calimetrics Glasfasertechnologieunternehmen
      Cielo Communications Lösungen für Glasfasertechnolgie
      Equator Technologies Entwickler von Prozessor mit VLIW
      iReady Corporation Halbeleiterentwickler
      PhotoAccess Entwickler von Produkte für den digitalen Fotomarkt
      Single Chip Systems Corp Produzent für den RF/ID Markt
      Sonics Entwickler von Kommunikationssystemen


      3. JAFCO Investment (UK) Ltd. (Europa)
      Die JAFCO Investment (UK) Ltd. wurde im Mai 1994 im London gegründet und ist bis jetzt ein bißchen stiefmütterlich von JAFCO betreut worden. Trotz allem sieht man durch diese Tochter am besten die Auswirkungen von JAFCO. So sind die zwei populären Neuen Markt Werte Fantastic Corporation und Morphosys (siehe Interview)aktuelle bzw. ehemalige JAFCO Werte.

      Zur Zeit hält der Europa Ableger 50 Investments, von denen 16 bereits ihren Börsengang hinter sich haben. Man erwarb sich einen sehr guten Ruf im Bereich Life Science und versucht dies jetzt auch bei der IT Industrie nachzuholen.

      Insgesamt sieht es jedoch so aus, dass Europa nicht so wichtig in der Strategie von JAFCO ist. Dies sieht man daran, dass nur 5% des Kapitals in den europäischen Märkten angelegt ist. Dies wird sich auch fortsetzen, denn 1999 waren es auch nur 8%.



      Interview mit Herrn Dr. Moroney von der deutschen Biotech Firma Morphosys (gleichzeitig ist (war) Morphosys eine Beteiligung von JAFCO):


      EMR: Sehr geehrter Herr Dr. Moroney, könnten Sie zu Anfang unseren Lesern einen Eindruck geben in welchem Umfang JAFCO an Morphosys beteiligt ist?

      Dr. Moroney: Zum jetzigen Zeitpunkt ist JAFCO nicht mehr an MorphoSys beteiligt. Beim Börsengang betrug die Beteiligung rund 6%.

      EMR: Wie wurde Morphosys auf JAFCO bzw. JAFCO auf Morphosys aufmerksam? Zum Beispiel bei dem Neuen Markt Unternehmen Fantastic Corp. lief das über das Büro in Tokyo.

      Dr. Moroney: Im Rahmen der Finanzierung des Unternehmens wurden Venture Capital Firmen aufgesucht. Dabei war auch JAFCO.

      EMR: JAFCO hat ja - wie Sie wissen - auch einen Consulting Bereich. Inwiefern kam Ihnen JAFCO bei der Realisierung Ihres Businessplans und bei Kontakten entgegen?

      Dr. Moroney: Beim MorphoSys Business Plan hat JAFCO nicht mitgewirkt. Jedoch wurden über JAFCO Kontakte zu anderen Unternehmen geknüpft.

      EMR: JAFCO ist eine Venture Capital Firma und daher liegt es im Sinne des Erfinders, dass solche Firmen meistens nach einer gewissen Zeit Ihre Beteiligungen zu Geld machen. Hat JAFCO bei der Emission Aktien verkauft (zum Beispiel im Greenshoe) oder wissen Sie von späteren Verkäufen von JAFCO?

      Dr. Moroney: Wie in der ersten Frage bereits beantwortet ist JAFCO nach dem Börsengang ausgestiegen, um sich neuen Start-ups zuzuwenden.

      EMR: Vielen Dank Herr Dr. Moroney


      4. JAFCO Investment (Asia Pacific) Ltd. (Asien/ Pazifik)
      Diese Tochter war die einzige, die über ein Jointventure ins Leben gerufen worden war. Im Jahre 1990 gründete man zusammen mit Nomura die Asien Tochter. Da man aber schnell merkte, dass dies nicht ganz in die Strategie passt, übernahm JAFCO 1999 die Anteile vollständig.

      Das Hauptquartier sitzt in Singapur und man hat Büros in Australien, Indonesien, Malaysia, Thailand, Hongkong, den Philippinen und Taiwan. 1999 führte man eine Restrukturierung des Portfolio durch, damit wollte man sich noch mehr auf den Bereich IT konzentrieren.

      Es ist geplant ca. 12 Mrd. Yen in Asien zu investieren, da man sehr viel Wachstumspotenzial in dieser Region erkennt. Dies zeigt sich auch an dem Deal den JAFCO mit IBM abschloss. Danach baut man sog. Inkubatoren in Malaysia und Thailand auf, um noch besser die Beteiligungen abzuschöpfen und sie dann gut zu betreuen.

      Es folgt nun eine Liste von Beteiligungen in Australien und Asien:


      Unternehmen Beschreibungen
      Action Motor Group Pty Ltd Motorradhersteller
      AMRAD Corporation Ltd Pharmaunternehmen
      Colloidal Dynamics Group, Inc. Instrumentenhersteller
      Compumedics Sleep Pty Ltd Medizintechnikhersteller
      Energee Entertainment Pty Ltd Multimedia Unternehmen
      Eastgate Tech. CD-ROM Hersteller
      PSi Holdings Unternehmen im Bereich Test von Produkten
      Lafé Intl. Holdings N/A
      Elan Microelectronics IC Design House
      Liverate Technologies Internetsoftwareentwickler


      Im Jahre 1999 waren 18% der Gelder in Asien oder Ozeanien angelegt. Bei den Neuinvestments betrug die Rate 14%.

      Konkurrenten

      Es ist relativ schwer beim Venture Capital von Konkurrenten zu sprechen, denn diese Firmen konkurrieren nicht über ein Produkt oder eine Dienstleistung. Vielmehr läuft der Konkurrenzkampf beim Aufspüren und Betreuen der Beteiligungen ab.

      Da JAFCO immer noch sehr stark auf Japan konzentriert ist, wird wahrscheinlich noch lange die Softbank Corp. als vergleichbare Firma herangezogen. Weiter wird CMGI, wenn der Deal mit PCCW klappt und CMGI Asia planmäßig gegründet wird, zu einem großen Gegenspieler. Aber man kennt sich schon aus den USA.

      Zusätzlich konkurriert man eher in den selteneren Fällen mit Unternehmen, sondern meist sind die Kontrahenten Fonds. Genau hier könnte auch das Problem liegen, denn die großen amerikanischen VC Fonds mit ihren erfahrenen Managern suchen gerade neue Investmentmöglichkeiten und stoßen in neue Regionen vor. So erwartet man schon für Europa einen enger werdenden Markt. Diese Entwicklung könnte sich dann rasch auch in Asien wiederholen, denn spätestens der Deal PCCW/ CMGI hat gezeigt, dass die Amerikaner das Wachstumspotenzial erkannt haben.

      Finanzielle Lage
      Die Depotstruktur bei JAFCO ist sehr interessant, denn darauf verweisen meist die Kritiker der Aktie. Es ist tatsächlich so, dass nur 39% der Investments aus der IT Industrie kommen. Doch die Depotaufschlüsselung (der ungelisteten Beteiligungen) im einzelnen.


      Gesamtes investiertes Kapital: 171,6 Mrd. Yen in %
      Informationsindustrie 39
      Produzierendes Gewerbe 11
      Dienstleistung 11
      Einzelhandel 10
      Venture Capital Funds 9
      Biotechnologie 8
      Andere 12




      Neuinvestments 1999: 39,7 Mrd. Yen in %
      Informationsindustrie 61
      Venture Capital Funds 10
      Dienstleistung 9
      Biotechnologie 5
      Einzelhandel 4
      Produzierendes Gewerbe 4
      Andere 7


      Anhand dieser Zahlen sieht man, dass JAFCO zwar immer noch viele Beteiligungen hat, die nicht so "in" sind, aber daran arbeitet den Schwerpunkt zu verlagern.

      Zusätzlich ließ JAFCO verlauten, dass man in der langen Unternehmensgeschichte ca. 400 Mrd. Yen investiert habe. Zur Zeit habe man ein Kapital von rund 200 Mrd. Yen angelegt, von denen aktuell nur 20 Mrd. Yen an der Börse notiert sind.

      Doch nun zu der wirklichen finanziellen Lage von JAFCO. Die Firma hat einen entscheidenden Unterschied zu den anderen Großen: Sie macht Gewinn.

      Im letzten Fiskaljahr betrug er 70,2 Mio. US$. Der Umsatz betrug 59,6 Mrd. Yen. Für das Jahr 2001 sehen die Prognosen von JAFCO wie folgt aus:

      Umsatz: 55 Mrd. Yen
      Gewinn: 14 Mrd. Yen

      Sehr interessant sind noch die Hauptanteilseigner an JAFCO Co., Ltd., unter denen sich auch ein deutsches Unternehmen findet:


      Anteilseigner Anteil in %
      Nomura Research Institute, Ltd. 11.79
      Nomura Land and Building Co., Ltd. 9.47
      Nomura Securities Co., Ltd. 7.49
      Deutscher Auslandskassenverein AG Customer`s Account 5.30
      Nomura Asset Management Co., Ltd. 4.77
      Nippon Life Insurance Company 3.58
      The Sakura Bank, Ltd. 2.38
      The Toyotrust & Banking Co., Ltd. 2.16


      Analysten

      Die Analysten sind JAFCO gegenüber sehr positiv eingestellt, doch dies konnte nicht verhindern, dass JAFCO im März/ April heftig abstürzte. Trotz allem befindet sich JAFCO aber noch in vielen Fonds als Top Holding. Zu nennen wäre hier der Noradasia.com mit einem Fondsanteil von 3,9%. Zusätzlich empfahl des öfteren die Börse Online JAFCO.

      Fazit

      Nach diesem Vorlauf und der Vorstellung der Strategie und der dazu benötigten Geschäftsfelder stellt sich die alles entscheidende Frage: Ist JAFCO ein Investment wert?

      Bevor man diese Frage überzeugend beantworten kann, sollte man sich noch einmal die Strategie ins Gedächtnis rufen.

      JAFCO hat ein sehr geschicktes und effizientes System aufgebaut, bei dem man nicht nur beim Exit verdient. Denn durch die Consultingdienste verdient man noch zusätzlich an den Beteiligungen.

      Dazu kommen noch die Einnahmen aus dem Fondsgeschäft, wodurch man gute Kontakte zu den investierten Unternehmen bekommt. Auch die Expansion ist auf einem guten Wege, und dass sie klappen kann, hat JAFCO Ventures eindrucksvoll bewiesen.

      Alles in allem kann man sagen, dass JAFCO von seinen Kontakten und dem Personal abhängig ist und dass dies alles ist, was sie haben. Doch dieses Management gibt es seit nun mehr 23 Jahren und man hat es immer wieder geschafft, die Zeichen der Zeit zu erkennen und in den Businessplan einzubauen.

      Zwar wird die Konkurrenz immer größer, aber es zeigt sich bei diesem Prozess, dass die alten Hasen in diesem Geschäft manchmal den bessern Zug haben. Ein weiterer Pluspunkt ist das Anbrechen des Internetzeitalters in Japan und JAFCO sitzt direkt am Herz dieser Entwicklung. Man wird höchstwahrscheinlich überproportional davon profitieren, gerade deshalb da sich in den letzten Monaten zwei neue Börsensegmente für junge Unternehmen (Nasdaq Japan und Mothers) aufgestellt haben und dadurch der Exit leichter wird.

      Das einzige wirkliche Problem von JAFCO ist, dass man sich nicht nur auf den IT und Biotechnologiebereich beschränkt, sondern auch andere Branchen finanziert. Dies mag den ein oder anderen stören, aber zum einen ist JAFCO dabei dies zu ändern und zum anderen sind diese Wert auch weniger schwankungsanfälliger.

      Das zweite und schwerwiegendere Problem ist die Bewertung von JAFCO. So beträgt das KGV 2000 ca. 100 und das 2001er 52. Dies ist aber bei einem Gewinnwachstum von 100% gerechtfertigt und bittet in einem guten Börsenfeld Luft nach oben.

      Langfristig ist JAFCO mit dieser Strategie und dem Management ein Kauf und sollte eigentlich in jedes spekulative Japandepot gehören. Kurzfristig können eine schwache Nasdaq und damit ein schlechtes Börsenklima für Neuemissionen für Druck sorgen.


      Kurs (09.10.00): 15.300 Yen( ~161,91 Euro)
      Marktkapitalisierung: 738 Mrd. Yen (ca. 7,81 Mrd. Euro)
      Handelsplätze: Japan OTC; diverse deutsche Börsen
      Börsenkürzel: OTC-Kürzel: 8595; WKN: 887715


      Sebastian Barth, Redakteur
      sebastian.barth@em-research.de
      © Emerging Markets Research, 09.10.00
      http://www.em-research.de


      Viel spaß

      Ciao Euer Vaio ;-)
      Avatar
      schrieb am 12.10.00 20:47:04
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Vaio,

      Super, nun fählt die Wahl leichter!! Werde aber noch warten bis die Märkt sich beruigt haben.

      mfg kibiz:)


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      Softbank oder Jafco in welcher der Aktien Investieren?