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    "Eierkocher im Netz" - SPIEGEL über Ricardo.de - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.08.99 21:21:05 von
    neuester Beitrag 04.08.99 23:29:37 von
    Beiträge: 29
    ID: 35.489
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      schrieb am 02.08.99 21:21:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Eierkocher im Netz"

      Die Deutsche Bank brachte mit ricardo.de eine Firma an die Börse, die rechtlich umstrittene Geschäfte betreibt.

      Der Hamburger Auktionator Peter Bröker ist "richtig empört" über seinen Vereinsvorsitzenden. Was Walter Meyer, der Anführer des Vereins Hamburger Auktionatoren, vorhatte, sei "ein absoluter Skandal".

      Meyer wollte für sich und die acht weiteren Vereinsmitglieder jeweils 111 000 Mark Schweigegeld kassieren. Die Internet-Firma ricardo.de bot dem Verein und seinen Mitgliedern für eine Million Mark ricardo.de-Aktien, wenn die Auktionatoren gegen ein Urteil des Landgerichts Hamburg keine Berufung einlegen und wenn alle im Verein über den Vorfall "absolutes Stillschweigen" wahren würden.

      Juristische Querelen hätten den Börsengang der ricardo.de im vergangenen Monat empfindlich gestört. Der schnelle Aufstieg der Firmengründer zu Multimillionären wäre nicht so schnell zu schaffen gewesen.

      Im Tempo der Internet-Branche haben die promovierten Volkswirte Stefan Glänzer, 38, Christoph Linkwitz, 37, und Stefan Wiskemann, 37, ihre Firma hochgebracht. Am 25. August 1998 starteten sie ihr virtuelles Auktionshaus ricardo.de, am 27. Mai dieses Jahres wandelten sie die GmbH in eine AG um, und als die Aktien der Mini-Gesellschaft (rund 20 Beschäftigte, 5,7 Millionen Mark Umsatz, 2,5 Millionen Mark Verlust) am 21. Juli erstmals am Neuen Markt gehandelt wurden, war die Firma über 500 Millionen Mark wert.

      Die Erfolgsstory hat einen kleinen Schönheitsfehler. Knapp zwei Monate vor dem Börsengang urteilte das Landgericht Hamburg in einer Streiterei zwischen realen und virtuellen Auktionatoren, dass ricardo.de in dem Gewerbe illegal arbeitet. Die Deutsche Bank hätte als Anführer eines Bankenkonsortiums die Firma womöglich gar nicht an die Börse bringen dürfen.

      Eine Versteigerung per Internet ist normalerweise weder illegal noch originell. Vor vier Jahren war der Amerikaner Pierre Omidyar erstmals auf die Idee gekommen und wurde mit seiner Firma eBay zum Milliardär. Überall auf der Welt ahmten Firmen das eBay-Konzept nach.

      Bei der üblichen Internet-Auktion stellen Privatleute ihr Angebot ins Netz, billigen Plunder oder wertvolle Antiquitäten. Per Mausklick geben die zuvor registrierten Interessenten ihr Angebot ab. Eine ganze Reihe Firmen in Deutschland veranstalten solche Auktionen online.

      Dieses sogenannte Private-to-private-Geschäft betreiben auch Glänzer, Linkwitz und Wiskemann. In erster Linie aber machen sie etwas anderes: Sie bestellen neue Fabrikware ­ darunter Ramsch, Auslaufmodelle und Restposten ­, geben die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers an und versteigern Artikel wie CD-Spieler oder Eierkocher im Netz.

      Die ricardo.de-Gründer glaubten, dass sie sich rechtlich gut abgesichert hätten. Ein Bund-Länder-Ausschuss sah keine Probleme für eine solche Internet-Auktion, und die Hamburger Wirtschaftsbehörde bescheinigte der Firma, dass sie dieses Gewerbe ausüben dürfe.

      Die Auskunft war wohl voreilig. In Deutschland gibt es eine Gewerbeordnung und eine Versteigererverordnung. Die Paragrafen mögen antiquiert sein, aber sie sind eindeutig: Nur gebrauchte Waren dürfen versteigert werden.

      Er veranstalte "keine Auktion, sondern Verkauf gegen Höchstgebot", verteidigt sich Vorstand Glänzer, seine Internet-Angebote würden nicht gegen die Gewerbeordnung verstoßen.

      Der Verein Hamburger Auktionatoren sah das anders und beantragte eine einstweilige Verfügung, um ricardo.de das Geschäft untersagen zu lassen. Im April wies das Landgericht Hamburg die Klage ab.

      Das Urteil hatte für den Sieger ricardo.de dennoch böse Folgen. In seiner schriftlichen Begründung erläuterte das Gericht Ende Mai die Rechtslage: Zwar müsse die einstweilige Verfügung des Vereins wegen Wettbewerbsverstoßes zurückgewiesen werden, da die Firma in gutem Glauben und nicht "sittenwidrig" gehandelt habe. Aber die Versteigerung neuer Waren sei gleichwohl rechtswidrig, und das müsse ricardo.de hinfort beachten.

      Dennoch ging das Auktionshaus mit unverändertem Konzept an die Börse, auch wenn die Westdeutsche Landesbank aus dem Bankenkonsortium ausgestiegen war. Die Anleger rissen sich um die Papiere zum Emissionskurs von 28 Euro. Am ersten Börsentag schoss der Kurs um über 30 Prozent hoch.

      Dabei hatte die Deutsche Bank die Aktien in die höchste Risikoklasse, die Gruppe 5, eingestuft, nur für Zocker. Und in ihrem Verkaufsprospekt hatte sie auf "Zweifel an der gewerberechtlichen Zulässigkeit" hingewiesen: Es sei "denkbar", dass die Vorschriften der Gewerbeordnung "die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft betreffen". Allerdings: Gerichtsverfahren wegen Verstoßes gegen die Gewerbeordnung seien "nicht anhängig, angedroht oder zu erwarten".

      Wo kein Kläger ist, gibt es keine Klage. ricardo.de versteigert munter weiter die fabrikfrische Ware. Bis Ende vergangener Woche freuten sich Hamburger Auktionatoren auf das erwartete Schweigegeld. Doch das Angebot gilt nicht mehr.

      Die Hansestadt hat noch ehrbare Kaufleute: Die Auktionatoren Peter Bröker und Volker C. Grethe weigerten sich, die Verpflichtung zum "absoluten Stillschweigen" zu unterschreiben. Vergangenen Freitag traten sie aus dem Verein aus.

      HERMANN BOTT
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 21:22:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Quelle:
      DER SPIEGEL 31/1999
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 21:22:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 21:28:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Fragt sich nur, ob es im Board auch ehrbare Aktionäre hat. Aber wie sagte doch der römische Kaiser, als er die Scheißhäuser besteuerte: Geld stinkt nicht!
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 21:37:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn man sich diese Geschäftspraktiken anschaut, dreht sich mir der Magen um :(

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      Avatar
      schrieb am 02.08.99 22:16:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      Tja, die Geschäftspraktiken sind die gleichen wie bei jedem anderen Unternehmen auch. Am Ende zählen nur die Zahlen, das ist so und war schon immer so.
      Weiterhin wird ricardo.de auch von Experten beraten, wie du dem Verkaufsprospekt der Deutschen Bank entnehmen kannst und hat somit die beste Entscheidung getroffen.

      Der Spiegel spricht hauptsächlich Leute mit etwas höherer Bildung an, also nicht die Zielgruppe von ricardo.de. . Spiegelleser sind wahrscheinlich nicht die Kunden von ricardo, denn diese kaufen preisbewußt ein.
      Wenn es Butter für 1.09 gibt und eine andere für 0,99, dann kauft der Spiegelleser für 0,99 ein.
      Die ricardo-Kunden kaufen dort ein, oder steigern dort mit, weil sie einfach Unterhalten werden wollen. Die Unterhaltung spielt im Internet mittlererweile die größte Rolle. Spiele, Fernsehen, Auktionen usw.
      Das deutsche Volk ist auch zu einem Volk der Schnäppchenjäger verkommen, deswegen freuen sich viele, wenn sie ein Produkt unter der unverbindlichen Preisempfehlung ergattern können.
      Dabei spielt es keine Rolle ob sie das Produkt brauchen oder nicht.
      Andere Produkte gehen teurer weg, weil es eben Sachen sind die der ein oder andere unbedingt haben will, da wird schon mal noch was draufgelegt.

      Deswegen wird sich meiner Meinung nach das Wachstum von ricardo.de, in einem der schnellstwachsenden Märkte, auch weiterhin fortsetzen.

      Die Risiken kennt auch jeder, also abwarten.
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 22:22:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      Mir geht es eher um die "Get rich fast!"-Kiste der Internet-Startups hier in Deutschland.

      Guck Dir den Entenmann an, die Suchmaschinen sind einfach lächerlich, und trotzdem schenken die Anleger ihm ihre Kohle.
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 22:27:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      Greggo, daß jedes andere Unternehmen Schweigegeld zahlen mußte, um an die Börse zu kommen bezweifle ich, um es sanft auszudrücken.
      Jetzt muß aber nur einer der Auktionatoren eine einstweilige Verfügung beantragen, und die kriegt er in 2 Tagen, wenn er will, dann ist ricardo für Monate hinaus halbseitig gelähmt und darf nichts Neues mehr versteigern. Und wie dann der Kurs geht, da kannst Du mal raten. Aber recht geschieht es euch dann! Warnungen waren genug im Board.
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 22:41:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      silfoldiz informier dich erst mal.
      Eine einstweilige Verfügung wurde bereits gerichtlich abgelehnt.
      Das Schweigegeld war eine reine Vorsichtsmaßnahme, um den Börsengang nicht zu gefährden. Spricht für das Management.
      Und ob andere Unternehmen Schweigegeld zahlen, oder anderweitig Dreck am Stecken haben spielt keine Rolle. Bei ricardo wurde es eben etwas breitgetreten, das ist alles.

      Und für mich ist ricardo allemal eine Spekulation wert, aber keine Angst natürlich begrenze ich meine Verluste, ich weiß, daß ich nicht gegen Markt gewinnen kann, aber vielleicht gibt mir der Markt ja recht.

      Aber wie du siehst habe ich meine eigene Meinung und schlage alle Warnungen in den Wind, ich bin mir des Risikos bewußt.
      Avatar
      schrieb am 02.08.99 23:21:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ab morgen 9.00 Uhr steht ricardo.de auf www.DONL.de (INFOBOARD) Rede und Antwort. Kommt einfach rüber und diskutiert mit denen direkt. Wird bestimmt interessant!!!

      DON L

      P.S.: Das ganze läuft recht lange, nämlich von Dienstag bis Freitag; Zeit ist also genug!
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 00:09:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      Darauf wollte ich auch gerade hinweisen!
      Im übrigen: glaubt ihr den im ernst, daß die sich von so einem uraltgesetz mit den versteigerungen aufhalten lassen?? Es würde zwar typisch deutschlad sein, wenn denen das die grundlage rauben würde aber den schnappen die sich ihren rechner und gehen dahin wo so etwas erlaubt ist und hans e schaut in die röhre!

      MfG

      Dr Doom
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 02:09:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Also die Logik, daß man durch Schweigegeld den Börsengang nicht verhindern wollte spricht für das Management, versteh ich nicht?
      Börsengang = Kohle für Eigentümer und Altaktionäre!
      Achso, Du meintest das sie nun wachsen können?
      Mein Kumpel hat sich gerade einen Computer gekauft, den bringen wir auch an die Börse, er will ja vielleicht ins Computergeschäft einsteigen und hat ja nach dem Börsengang genug Kapital um das zu tun aber warum dann noch, er ist doch dann steinreich?!
      Und die paar Klagen die dann kommen bezahlt er aus der Portokasse!

      Ihr seid geleimt worden, begrenzt Eure Verluste!
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 09:34:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Dr Doom,
      es geht gar nicht um das Uraltgesetz. Sondern wer schon beim Börsengang bescheisst, bescheisst wieder. Zum Beispiel bei Bilanzen, und dann bist DU der Dackel! Kapierst Du`s endlich!
      Im übrigen hat sich bis jetzt noch kein Internetfuzzi getraut, gegen Gerichte tätig zu werden, im Gegenteil, sogar die große Compuserve ist vor einem kleinen Münchner Amtsrichter in voreilendem Gehorsam eingeknickt.
      Davon träumen ja auch die Starnetler!
      Wenn die Amis das Glücksspiel verbieten, dann gingen die auf eine kleine Insel. Haha! KEINE Insel der Karibik würde sich trauen, gegen die Amis Computer aufzustellen. Der Stecker wäre in 5 Minuten gezogen, wenn die US-Regierung anruft!!
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 10:17:24
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wie schon erwähnt, könnt ihr euch darüber direkt mit ricardo.de unterhalten! Schadet bestimmt nicht.

      Kommt mal rüber zu www.DONL.de (Infoboard)
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 18:39:29
      Beitrag Nr. 15 ()
      Sicherlich gibt es Unternehmen, die an die Börse gebracht werden, nur um die Altaktionäre satt zu machen. Aber das ist meiner Meinung nach bei ricardo.de nicht der Fall.
      Den Führungsleuten geht es finanziell gut genug, hier geht es dann um etwas anderes. Die Herausforderung eine Idee in ein richtig großes Unternehmen zu verwandeln. Und daß das geht wurde in Amerika zig Male bewiesen.
      Für diese Leute ist das Unternehmen ricardo.de ihr größter Lebensinhalt, dafür arbeiten die viele Stunden am Tag. Nichts bringt mehr Erfolg, als seine eigene Idee umzusetzen und die Möglichkeit zu haben diese zu erweitern.
      Das Management ist jung, hat Ahnung von der Materie und ist stark motiviert, das ist fast ein Garant für den Erfolg. Und, die haben Visionen.
      Die braucht man heutzutage.

      Wenn man auf die junge Unternehmensgeschichte von ricardo.de zurückschaut haben die schon sehr viel erreicht. In diesem Geschäftsjahr werden aus dem Nichts ca. 6Mio DM umgesetzt und ohne Investitionen in Wachstum würde ricardo.de schwarze Zahlen schreiben.
      125.000 registrierte User, 13Mio Page Impressions monatlich, das sind die wichtigen Fakten für ein junges Unternehmen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 21:02:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      Habe den Spiegel nachgelesen, der leicht vom obigen Text abweicht. Die einstweilige Verfügung wurde nicht erlassen, weil man ricardo zugebilligt hat, daß sie nicht böswillig gegen das Gesetz verstoßen haben. Jetzt sind sie aber über das Gesetz aufgeklärt und versteigern munter weiter neue Artikel. Jeder Auktionator von den Alpen bis nach Sylt kann jederzeit eine neue einstweilige Verfügung beantragen, so er nur will, und ricardo hat diesmal keine Ausrede mehr! Soweit die Rechtslage!
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 22:00:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      "Nur gebrauchte Waren dürfen versteigert werden."

      Soweit ich informiert bin, wird doch z.B. Fisch auch versteigert. Gebraucht, als ob ihn schon jemand gegessen hätte, sieht er nicht aus.:-)

      Manager
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 22:16:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      sifoldiz du bist ein sturer Hund.
      Niemand streitet ab, daß ein Restrisiko besteht, aber ricardo.de hat die besseren Karten.
      Warum sollten die Deutschen etwas verbieten was in ganz Europa erlaubt ist?
      Diese Zeiten sind vorbei.
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 23:39:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      hallo,
      nur frage ich mich, wozu? Warum soll ich neue Ware ersteigern, die ich sicher billiger und besser überall kaufen kann! Ich möchte die Ware vorher sehen, event. probieren, das Material begutachten, einen Preisvergleich anstellen! Geht alles nicht bei ricardo! Und noch was: Amerika! Die Verbraucher dort sind unkritisch, nicht zu vergleichen mit Deutschland. Warum soll ich Stunden am Rechner zubringen, wenn ich in das nächste Kaufhaus gehen kann um mit Lust einzukaufen? Weiter kommt noch die Produkthaftung und Gewährleistung dazu. Es gibt hier eine eindeutige Rechtssprechung! Fazit:
      Hier wird NUR der Spieltrieb angesprochen, ricardo ist überflüssig wie ein Kropf!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 03.08.99 23:59:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      Greggo, glaubst Du auch noch an den Weihnachtsmann?

      Wenn wir in Deutschland eine Rechtslage haben, die GEGEN Ricardo spricht, dann wird Ricardo früher oder später Probleme bekommen.

      Du hast wohl noch nicht viel mit unseren Gesetzen zu tun gehabt, oder soll ich sagen, darunter gelitten. Es geht vor Gericht nicht um Gerechtigkeit oder um eine faire und vernünftige Lösung - es geht nur um die sture Anwendung veralteter dümlicher Vorschriften, meist durch veraltete dümliche Richter und Staatsanwälte.

      Es wird nicht mehr lange dauern, und dann wird irgend jemand Ricardo ans Bein pissen - und er hat den ganzen Rechtsapparat hinter sich. Das wird für Ricardo nicht gut gehen.

      Ricardo wurde viel zu früh an die Börse gebracht. Was macht das für einen Sinn, eine Firma innerhalb eines Jahres an den Neuen Markt zu werfen??? Der einzige Grund war doch, eine positive Stimmung auszunutzen, und die Kohle einiger blindwütig kaufender Investoren einzusacken.

      Ricardo ist ein Rohrkrepierer, genauso wie z.B. Endemann. Nix wie raus!

      Viele Grüße,

      Mad Henry
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 12:56:38
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hi Leute,
      wieso redet Ihr eigentlich nur von Ricardo, wenn es um die Versteigerung neuer Produkte geht???
      Schließlich hat dann auch Deutschlands größter Einzelhandelskonzern, die METRO, auch ein Problem (primus-auktion) und noch einige weitere...
      Die METRO wird mit guten Anwälten dabei bestimmt auch noch ein Wörtchen mitreden...
      Falls Ricardo gegen Deutsches recht verstoßen Sollte, dann brauchen sie außerdem nur ihren Hauptfirmensitz nach Holland oder sonstwo verlegen (sparen sich dann übrigens auch Deutsche Steuern, Deutsche Arbeitsplätze...) und können Ihr Geschäft (auch von Deutschen Nutzern erreichbar) munter weiterführen. und ob das im Sinne der Deutschen Rechtssprechung ist, muß abgewartet werden...
      Ich verstehe also nicht, wo hier das Problem wegen der fehlenden (deutschen)Rechtsgrundlage zu sehen ist???

      Und an Ottoasta: Dein Problem hast Du ja bei allen Online-Bestellungen, wenn Deine These Stimmt, dann dürfte fast kein Online-Shop Ware verkaufen können... Es kommt darauf an, wie man das Kaufrisiko durch Zusatzinformationen oder Service mindern kann (schließlich hat man ja auch bei Ricardo ein ganz normales Umtauschrecht), oder man verkauft hauptsächlich Artikel, über die bereits Testberichte bekannt sind, ein geringes Involvement besteht, etc.
      Außerdem hat man ja auch beim realen Einkauf genauso ein Kaufrisiko, wie bspw. beim Autokauf, wo man sein Auto nach den individuellen Wünschen bestellen muß und dieses dann nach einigen Monaten geliefert wird, ohne daß man es vorher beurteilen kann....

      Gruß
      tk
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 13:05:45
      Beitrag Nr. 22 ()
      Zu der Rechtslage von Ricardo.de weise ich auf das gleichnamige Thema "ricardo.de" hier im Board hin.

      Ich halte es für extrem unsicher. Das Metro das auch macht , ist mir neu, das halte ich für noch bedenklicher. Versteigerung aus erster Hand?
      Kann ich mir bei der jetzigen Rechtslage nicht vorstellen. Da gibt es sicher das Kriterium der Konsumentensicherheit, Kartellrechtliche Bedenken und den ganzen Mist aus der Gewerbeordnung...
      Viele Grüße

      Barney Gumble
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 13:40:54
      Beitrag Nr. 23 ()
      Tja barney zur rechtslage gibt es eine klare sachlage! Online auktionen sind rechtens!! Das hat bis jetzt zumindest jedes urteil bestätigt! Also hör mal auf mit deiner mismacherei und informier dich mal!

      Glaubst du den allen ernstes, dass sich der standort d leisten kann sich selbst bei so einem zukunfts markt in´s abseits zu stellen???
      Ich glaube das nicht!

      Unter www.donl.de kann man ricardo.de im übrigen selberfragen stellen (im infoboard!) !!
      MfG

      Dr Doom
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 14:54:07
      Beitrag Nr. 24 ()
      Barney:
      Metro war sogar einer der Ersten, die Neuwaren versteigerten (http://auktion.metronet.de bzw. www.primus-auktion.de). Allerdings ist der Server seit wenigen Tagen nicht mehr erreichbar (kennt jemand den Grund???).
      Was meinst Du eigentlich mit Versteigerung aus erster Hand? Ricardo betreibt sein Geschäft doch auch in den Betriebsformen Groß- und Einzelhandel...

      Gruß
      tk
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 15:08:20
      Beitrag Nr. 25 ()
      Nur noch mal kurz zum Thema, daß nur Gebrauchtwaren versteigert werden dürfen:
      Manager hat ja schon das Thema Fisch angesprochen, aber ein hier passenderes Beispiel ist doch eher die Lufthansa oder Sixt, die Flugreisen oder die Vermietung von Autos im Internet versteigern. Hierin sehe ich auch keine Gebrauchtware, sondern ebenso Neuwaren (Ricardo versteigert ja übrigens auch Reisen...).

      Gruß
      tk
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 15:49:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      hallo tacit....
      was mich an dem ganzen Internetshopping stört ist, daß ich die Ware bezahlen muß bevor ich sie habe! Also entweder mit Kreditkarte, Bankabbuchung oder Nachnahme. Aus diesem Grund kaufe ich niemals über das Internet! Warum auch? Ich habe es nicht nötig! Ich bekome heir alles auf Lieferschein, sogar im OBI Markt! Ich tanke auf Monatsrechnung, meine Kleider kaufe ich überwiegend bei Hess Natur (Versender), oder bei Bär Schuhe, da bekomme ich Auswahlsendungen, kenne die Qualität, sehe die Ware und zahle die Rechnung mit überweisung (BTX). Ich nehme grundsätzlich keine Nachnahmen an, bisher haben alle Firmen, denen ich dies klar sagte, gegen Rechnung geliefert! Vielleicht fragst du nach Büchern? Ja, wir haben hier mehrere gut sortierte Buchläden, wenns ganz dringend ist , schaue ich bei amazon usw. die ISBN Nummer nach und innerhalb 2 Tagen habe ich das Buch über den örtlichen Händler! Gegen Rechnung, die ich bequem bezahlen kann. Ja, wozu brauche ich dann das ganze Internetshopping? Voll mit Risiko behaftet bezüglich Bezahlung, Rückgabe, Qualität der Ware usw. Und noch was: Wo werden alle diese Waren hergestellt? z.T. mit Kinderarbeit, gefärbt mit gefährlichen Stoffen usw. Gibts bei meiner Einkaufstour sicher nicht!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 16:40:19
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hi Ottoasta,
      nur mal ganz kurz, da dieses Treat ja eigentlich nicht hierher gehört:
      Wieso soll ich im Plattenladen mich durch eine unübersichtliche Menge von CDs durchwühlen und dann doch meistens nicht das finden, was ich suche, wenn man im Internet bequem das sucht und findet, was man sucht und dazu schon mal reinhören kann...
      Ausgeklügelte personalisierte Informationsdienstleistungen der Internet-Händler (leider derzeit sehr selten vorhanden) bieten zudem einen viel besseren Service und Beratung, als ihn je ein Stationärer Einzelhändler liefern kann, wenn bspw. dadurch eine echte Learning-Relationship aufgebaut werden kann und der Online-Händler aus vergangenen Käufen des Kunden lernt (es muß sich somit natürlich um echte nutzbringende personalisierte Informationsdienstleistungen handeln -> Buchtip: Customized-Marketing im Internet am Beispiel personalisierter Informationsdienstleistungen, Autor: Fisbeck, schau mal bei amazon nach...).
      Meine Einkäufe im Netz erledige ich sowieso per Rechnung oder Lastschrift (kann sie ja wieder zurückgehen lassen, wenn die Ware nicht gefällt) und was die Qualität bei Textilien angeht und die Kinderarbeit, so ist ja bspw. gerade der Otto-Versand ein Paradebeispiel dafür, ökologieorientierte Produkte zu verkaufen, auch bequem übers Internet (mit langen Zahlungszielen, unkompliziertem Umtauschrecht und auf Rechnung); Chemiefasern bekommst Du ja natürlich auch im stationären Einzelhandel...


      Gruß
      tk
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 16:48:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      80% der Deutschen sind eben anders als du, ottasta und stürzen sich auf die Sachen bei ricardo.de. Das mußt du eben akzeptieren. Und das ist das Geschäft von ricardo.
      Die Sache ist ganz einfach, wenn jemand einkaufen geht, weiß er meistens was er will und sucht dieses gezielt.
      ricardo.de kann man eher mit dem Urlaubsbummel vergleichen, dort werden einem die Waren vor die Nase gelegt. Und viele kaufen Sachen, die sie schön finden, brauchen können oder nicht gebrauchen können nur weil sie schön sind.
      ricardo.de kommt direkt ins Wohnzimmer der Kunden, das ist der riesen Vorteil. Etwas Unterhaltung dazu und das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben, das brauchen die Leute.
      Avatar
      schrieb am 04.08.99 23:29:37
      Beitrag Nr. 29 ()
      Die Sache mit Ricardo scheint doch relativ Wasserdicht zu sein, denn Zitat von Ricardo aus der Diskussion bei Donl:
      `ricardo.de ist wahrlich nicht das einzige Auktionshaus, das Neuwaren versteigert. Betroffen von diesem unzeitgemäßen Paragraphen aus der Gewerbeordnung ist bei Lichte betrachtet fast die gesamte E-Commerce-Branche. Das ist auch der Grund, warum die Wirtschaftsbehörde und der Bund-Länder-Ausschuß festgelegt hat, daß der "§ 34 der Gewerbeordnung nicht anwendbar". Gleichzeitig hat Hamburg eine Gesetzesinitiative gestartet, um den Wortlaut des Gesetzes endlich mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Ein ganz normaler Vorgang. Die Welt verändert sich oft schneller als die Gesetze und dann bedarf es der Rechtsprechung und viel Geduld, ehe obsolete Paragraphen der Wirklichkeit angepaßt sind.`


      Gruß
      tk
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