Deutsche Post: Vorstand hat mehr versprochen als gehalten - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 16.05.01 13:13:44 von
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4,2% mehr Bruttogewinn, 5,9% weniger Nettogewinn bei 10,1% mehr Umsatz sind etwas anderes als Post-Chef Klaus Zumwinkel und sein Finanzchef Edgar Ernst Anfang Mai als Ergebnis für das bereits Ende März zuende gegangene Quartal in Aussicht gestellt haben . Nun will Vorstandsvorsitzender Zumwinkel Glauben machen, „nur zwei Wochen nach der Präsentation des Rekord-Jahresabschlusses 2000 belegen wir heute, dass der positive Trend unserer Unternehmensentwicklung ungebrochen anhält". Dafür sollte der Bruttogewinn aber stärker steigen als der Umsatz. Das hatte Finanzmann Ernst sich nach anfänglichem Zögern dann doch in der Bilanzpressekonferenz entlocken lassen. Natürlich kannte er zu diesem Zeitpunkt längst die exakten Zahlen, des vier Wochen zuvor zuende gegangenen Quartals. Die tatsächlich schwachen Zahlen, die nun vorliegen, sollten offenbar, so die Taktik der Kommunikatoren, unter dem Deckel gehalten werden. Sie sollten kein störendes Licht auf das strahlende Rekordergebnis 2000 und den erhofften Anstieg der Aktie Gelb fallen zu lassen.
Nach der Bilanzvorlage jetteten die Strategen Zumwinkel und Ernst nach London, um Zahlen und Perspektiven der Deutschen Post vor Großanlegern zu präsentieren und Aktienkäufe auszulösen. Das Ergebnis waren jedoch nicht die erhofften Kurs-Steigerungen sondern Kurs-Abschläge. Bitter: Keine andere Standard-Aktie hat im laufenden Jahr so schlecht abgeschnitten wie die Deutsche Post.
Nicht mal die inzwischen sichere Verlängerung des Briefmonopols bis 2007 oder die Sicherung von zwei wichtigen US-Lizenzen für die Post-Tochtergesellschaft DHL - vom Wallstreet Journal als „big victory“ gefeiert – konnten neues Interesse für die Aktie Gelb auslösen. Bis Zumwinkel & Co bessere Zahlen nicht nur versprechen, sondern auch tatsächlich vorlegen, wird der schwache Trend wohl auch anhalten.
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